Hausschwamm-Forum
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220. Saskia
Sehr geehrter Herr Rüpke!
Ich bin Mieterin in der 1. Etage eines "sanierten" Altbaus, seit mehreren Wochen wird die untere Wohnung mittlerweile komplett entkernt, auf meine nunmehr dringende Nachfrage, was diese Notwendigkeit verursacht, wurde mir heute eher hinter vorgehaltener Hand des Hausmeister mitgeteilt, da wäre der Schwamm drin.
Ich mußte auch heute meine Abstellkammer, ein ehemaliges Außenklo (halbe Treppe tiefer) räumen, da festgestellt werden soll wie weit der Schwammbefall vorangeschritten ist.
Meine Angst ist nun, ob es im forgeschrittenen Schadensfall, auch meine Wohnung betreffen kann und inwieweit der Vermieter verpflichtet ist, seine Hausbewohner über die wahren Gründe dieser Baumaßnahme zu informieren, bzw. bestehen gesundheitschädigende Einflüße für alle Hausbewohner?
Vielen Dank für Ihre Informationen, vielleicht haben Sie auch einen Tipp wohin ich mich als Mieter in so einem Fall wenden kann.
Herzliche Grüße aus Dresden!

Saskia
Liebe Saskia,
zunächst handelt es sich - wenn es sich um einen Befall durch Echten Hausschwamm handelt - um eine Bauunterhaltungsmaßnahme die bestimmungsgemäß nötig und umgehend erforderlich ist. Dies ist nach der Landesbauornung geregelt.

Sächsische Bauordnung (SächsBO) vom 28. Mai 2004, GVBl Nr. 8 vom 25. Juni 2004
§ 13 Schutz gegen schädliche Einflüsse
(1) Bauliche Anlagen müssen so angeordnet, beschaffen und gebrauchstauglich sein, dass durch Wasser, Feuchtigkeit, pflanzliche und tierische Schädlinge sowie andere chemische, physikalische oder biologische Einflüsse Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen, Baugrundstücke müssen für bauliche Anlagen geeignet sein.
(2) Werden in Gebäuden Bauteile aus Holz oder anderen organischen Stoffen vom Hausbock oder vom Echten Hausschwamm befallen, haben die für den ordnungsgemäßen Zustand des Gebäudes verantwortlichen Personen unverzüglich ein Fachunternehmen mit der Bekämpfung und Schadensbeseitigung auf Grundlage einer Sachverständigeneinschätzung zu beauftragen und der Bauaufsichtsbehörde die Beauftragung sowie den Abschluss der Arbeiten schriftlich anzuzeigen

Vermutlich bei Ihnen aus Ihrem Mietvertragsverhältnis wird sich ableiten, daß Sie aufgrund des Mietrechtes wenigstens informiert werden müssen, weiteres und anderes müssen Sie sich bei einer Rechtsberatung (Mietervereine, etc.) nachfragen.
Die bestimmungsgemäß geforderte undbedingte Bekämpfung von Echtem Hausschwamm erfordert zuvor eine Meldung an die zuständige Bauaufsichtsbehörde und verlangt natürlich Sachverständige und sachkundige Fachleute vor Ort, die über einen Sachkundenachweis "Bekämpfender Holzschutz am Bau" verfügen müssen. Auch ist bestimmungsgemäß eine Feststellung des Schadorganismus, seiner Ursachen und der Ausbreitung durch einen Sachkundigen oder Sachverständigen für Holzschutz gefordert. Hieraus folgt stets ein Untersuchungsbericht, der aufgrund der eine Einschätzung abgibt und i.d.R. auch die weiteren Maßnahmen angibt.

Echter Hausschwamm selbst ist gesundheitlich unschädlich. Jedoch können sekundäre Einflüsse aus vorhandener Feuchte an Fruchtkörpern oder in den Bauteilen zu Schimmelpilzbildung geführt haben. Das ist dann eine andere Sache. Auch die Staubentwicklung bei Bauarbeiten kan eine gesundheitliche Gefahr darstellen, weshalb im bewohnhten Bereichen ein Staubschutz immer nötig ist.
Hier Näheres:Echter Hausschwamm und Der Ablauf einer Hausschwammbekämpfung

Fazit: Wenn es dann so ist, bestand durch schädliche Einflüsse am Wohngebäude ein Zustand, der den Anforderungen aus der Sächsischen Bauordnung im §13 nicht entspricht. Weil es sich um Echten Hausschwamm handelt, greift zudem eine Meldepflicht und die Forderung nach unverzüglicher Abstellung des bauordnungswidrigen Gebäudezustandes. Die Einschätzung durch den Sachverständigen für Holzschutz ist gefordert. Es sind Bekämpfungsmaßnhamen und eine Instandsetzung durch Fachfirmen nötig. Der Eigentümer bzw. Vermieter muß Ihnen die Sache wohl ankündigen und erläutern, daß Sie sich daruf einstellen können. Er muß auch alle nötigen Schutzmaßnahmen gegen schädlich Auswirkungen aus der Baumaßnahme ergreifen. Dies darf natürlich nicht zu Ihren Lasten fallen. Auch haben Sie sicher Anspruch auf eine Mietminderung wenn das Wohnen durch Belastungen aus der Baumaßnahme eingeschränkt wird. Ist das alles nicht möglich, müssen Sie gegebenenfalls eine anderweitige Unterbringung ansprechen.
Aber ein gutes Verhältnis ist stets wertvoller (man sieht sich ja immer zweimal) und wenn sich beide Seiten besser austauschen könnten, kann so eine Baumaßnahme auch für beide Seiten zufriedenstellend abgeschlossen werden. Und nicht vergessen, wo instandgesetzt wird, ist hinterher wieder alles neu hergerichtet und das kann in der Wohnung ja auch von Wert sein.
Wenn dann allerdings nach einer bestimmungsgemäß sowieso nötigen Bekämpfung und Instandsetzung eine Mieterhöhung kommt - dann bleiben Sie standhaft, die ist sicher dann vermutlich ungerechtfertigt oder wenigstens mehr als zweifelhaft.
Viele Grüße
hans-Joachim Rüpke

 

219. Hirschinger Norbert
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Hallo ,

ich möchte in meinem Garten ein Holz- Blockbohlenhaus aufstellen. Es handelt sich um ein Bauhausmodell mit 58 mm Wandstärke und wird auf einer Betonplatte aufgebaut.
Was ist zur Vorbeugung gegen Pilz- und sonstigen Schädlingsbefall zu tun ?
Wie ist speziell die Kontaktfläche Betonplatte / Holz zu behandeln.
Herzlichen Dank im Voraus

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Hirschinger
Lieber Hirschinger Norbert,
Sie müssen nur die Regeln der Baukunst einhalten und Bauteiltrockenheit haben. Dann brauchen sie nichts weiter "behandeln". Ohne Wasser gibt es keine Probleme.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

218. Stefan Seidl
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Guten Tag
i habe vor kurzem ein Haus Baujahr 1961 erworben. Im Bruchsteinkeller befanden sich ca 1 Meter (vom Boden bis zur Hälfte der Wand) hohe Holzvertäfelungen. Zusätzlich war noch auf der ganzen inneren Fläche Styropor. An der Sockelleiste bemerkte ich eines Tages einen Fruchtkörper, ca 2 cm breit. Habe daraufhin sämtliche Vertäfelungen entfernt, ausserdem alles andere Holz, Regale, Rigipsplatten... Es waren an 2 Wänden frische Myzele, an einer Wand (Aussenwand) altes Myzel mit Wurzelwerk, teilweise auch unter dem Putz, die Lattung der Vertäfelung wurde schon teilweise zersetzt. Die Wände an denen das Styropor anlag, waren tropfnass. Es kommt hinzu, es ist ein "kalter Keller", d.h., ich habe nicht überall Fenster sondern teilweise Schächte mit Gitter, aber dafür einen Betonboden und eine Betondecke mit Eisenträger.
Nun meine Fragen:
Kann ein Schwammmyzel, das sich in der Wand befindet, ohne Holz weiterwachsen? Würde ihm als Nahrungsquelle Feuchtigkeit reichen? Bruchsteine sind ja immer etwas feucht... Oder würde er ohne Holz irgendwann absterben? Natürlich werde ich in Zukunft alles Holz vom Keller fernhalten!

Vielen Dank
Stefan
Lieber Stefan Seidl,
Schwammmyzel, das sich in der Wand befindet, kann ohne eine Nahrungsquelle z.B. Holz nicht mehr sehr viel weiterwachsen. Aber es wird über einen gewissen Zeitraum aus dem eigenen Material noch eine gewissen Weiterwuchs geben. Als Nahrungsquelle muß Zellulose und Feuchtigkeit vorhanden sein. Feuchtigkeit allein reicht nicht. Dennoch lehrt die Erfahrung, dieser Weg will genau bedacht sein. Dazu ist das Haus und seine Bauunterhaltung auch an anderer Stelle genauer zu untersuchen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

217. Nina V.
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Hallo,

Ich habe eine Frage, auf die die "Schwammanalyse" leider nicht antworten kann...

Gibt es eine Möglichkeit das Alter eines echten Hausschwammes festzustellen?
Es gibt einige Test Anbieter, die nur festellen können, ob es ein echter Hausschwamm ist. Das Alter aber nicht...
Wenn ja, könnten Sie den Rat geben wer das macht und wo?
Ist es sehr komplizierte, bzw. kostenintensive Sache?

Vielen Dank im voraus

N.V.
Liebe Nina V.,
das geht nur in seltenen Ausnahmefällen, wenn die Historie verfolgbar ist und auch die Feuchteverteilung klar ist. Z.B. ist dies bei Laborversuchen der Fall. In der Praxis ist es in der Regel mangels nötiger Belege gar nicht feststellbar.
Daher stammen alle Weisheiten zur Ausbreitungsgeschwindigkeit nur aus definierten und natürlich dauernd beobachteten Laborversuchen.
Äußerst seltene Sitiuationen zu erläutern, wo es in der Praxis auch möglich wäre, kann ich Ihnen daher erspraren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

216. Florian Krause
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich habe seit ca. 2 Wochen einen Hausschwammbefall in meinem Gartenhaus.
Am Anfang wusste ich nicht was das ist, und habe es mit Schimmelspray eingesprüht. Aber vergeblich, er wächst weiter.
Ich möchte ungern einen Gutachter hinbeiziehen, da die Beseitigung durch einen Fachmann wahrscheinlich den eigentlichen Preis des Gartenhauses übersteigen wird. Gibt es Möglichkeiten das selber in den Griff zu bekommen?
Vielen Dank

Florian Krause
Lieber Florian Krause,
da Sie es hier vermutlich mit vorhandenen Baufehlern zu tun haben werden, wird alles Bekämfende wohl wenig Sinn haben. Besser wäre es bestimmt, die Baukonstruktion so zu verbessern (Teilabriß und Erneuerung), das die Laube zukünftig ausreichend trocken ist.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

215. Stephan
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Hallo, ich bin durh zufall auf eure Seite gelandet.. finde die Informationen klasse.. mich würde interressieren ob es Bücher darüber gibt welche Pilzarten in Haüsern vorkommen und wie man sie mit einfachen Mitteln bekämpfen kann..

Gruß Stephan
Wie die Zufälle so sind - es gibt Bücher darüber. Pilze werden an der Baukonstruktion durch Abstellen der Feuchtequelle bekämpft.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

214. Peter R
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

in einen Raum unserer Garage (Holzlagerplatz) habe ich einen echten Hausschwamm entdeckt. Das gesamte darin befindliche Brennholz wurde entsorgt. Es war teilweise mit weißen Geflecht durchzogen. An der Wand befinden sich weiße Schwämme mit zimtfarbenen Anteil. Bei der Wand handelt es sich um eine Außenwand (ca. 6 m²) aus Bruchstein und im oberen Bereich Ziegel, welche nicht an ein Wohnhaus grenzt, darüber befindet sich einen Terasse . Die Betondecke des Raumes ist mit Heraklit-Paneele verkleidet.
Ich habe das Ganze von einem Bau-Ing. einer Bausanierungfirma besichtigen lassen. Er befürchtet, dass sich das Ganze auch unter der Deckenverkleidung ausgebreitet hat. Ferner muß der Putz abgeschlagen werden, der Betonboden entfernt werden. Dann soll das Ganze abgeflammt werden und mit Injektionspacker, Schwammschutzmittel behandelt werden (Kosten o. Entsorgung ca. 3500,-€). Nachdem hier kein Holz mehr eingelagert wird und somit sich der Hausschwamm anscheinend nicht mehr weiter ausbreiten kann, bin ich verunsichert, was die ganze Aktion dann soll? Können Sie mir hierzu einen Rat geben?

Mit freundlichen Grüßen
Peter R
Lieber Peter R,
es kommt auf die Baukonstruktion an, die aus der Ferne nicht untersuchen kann. Ohne Holz hätte ein Pilzbefall keine Entwicklungsmöglichkeit.
Die Feuchtequelle abzustellen, bliebt natürlich als primär nötig gegeben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

213. Heinz
Sehr geehrter Herr Rüpke!

Wir hatten die komplette holzkonstruktion im Erdgeschoss herausgerissen da diese vom Hausschwamm befallen war. Jetzt ist im Keller (Felsboden) wieder ein Befall ersichtlich. Wir werden den Felsen nun weiter ausstemmen.

Ich habe gehört dass es ein besonders wirksames Mittel gegen Hausschwamm gibt. Kennen Sie dieses eventuell?

Vielen Dank und freundliche Grüsse

Heinz Huber
Lieber Heinz,
wenn Sie als Maßnahme bereits alles Holz aus dem Befallsbereich samt Sicherheitsbereich entfernt haben, brauchen Sie nicht mehr befürchten, daß sich der Befall hier weiterentwickeln kann, denn die Nahrung fehlt ja. Der Pilz wächst nun nur noch aus den Resten seines Mycels, dann aber nur noch kümmerlich aus. Der Baugrund wie Boden und Fels wird nie behandelt, er verbleibt so wie er ist. Der Einsatz von Schwammsperrmittel ist hier verboten. Nur die Baukonstruktion mit tragenden Holzbauteilen steht im Fokus. Und die ist ja bei Ihnen nun ohne Holzbauteile - oder?
Gegen Echten Hausschwamm werden Durchwuchssperren angelegt. Dazu werden Schwammsperrmittel verwendet. Die bedürfen bestimmungsgemäß einer bauaufsichtlichen Zulassung und eines Sachkundescheins bei der Verarbeitung.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

212. Frank Gauterin
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

wir interessieren uns für den Kauf eines Fachwerkhauses, Alter 250 Jahre. Vor ca. 5 Jahren wurden vom damaligen Besitzer umfangreiche Renovierungs- und Sanierungarbeiten durchgeführt, deren Zustand auf auf mich als Laien einen soliden Eindruck machen. Dazu gehörte auch eine Wärmedämung, die von innen eingebracht wurde. Dazu wurde in einem Abstand von 5 cm (Luft) vor der Original-Fachwerkwand eine weitere Wand aus Gasbeton mit einer Stärke von 10 cm aufgebaut, so dass die Gesamtwandstärke nun 30 cm beträgt.

Wie bewerten Sie diese Konstruktion hinsichtlich Feuchtigkeitsaustausch / Anfälligkeit hinsichtlich Pilzen und Insekten?

Schon jetzt vielen Dank für Ihre Antwort.

Viele Grüße
Frank Gauterin
Lieber Frank Gauterin,
aus der Ferne ist uns das nicht möglich. Es sind örtliche Feststellungen an der Baukonstruktion erforderlich, um zunächst eine Bewertung der tatsächlichen (und sehr unterschiedlichen) Belastungen vornehmen zu können.
Der Wandaufbau ist sehr komplexen Einflüssen ausgesetzt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

211. Eva-Susanne Lichtner
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

kann es sein, dass aus einem einmaligen Wasserschaden aus der darüberliegenden Küche noch nach einiger Zeit in der Zwischendecke ein Schwamm bildet? An unserer Decke bildete sich nach dem Abtrocknen ein ca 1qm großer , gelblicher Fleck, den wir u behandeln hätten. Haben Sie dazu einen Vorschlag der Deckenbehandllung?
Da die mutmaßlich verursachende Partei den Schaden nicht zugibt noch begleicht, trägt die WEG sämtliche entstandene Kosten und evtl. das Risiko der Schwammbildung.
Welche Möglichkeit hat die WEG in diesem Fall?

Herzlichen Dank im Voraus für Ihrer Mitteilungen

E.-S. Lichtner
Liebe Eva-Susanne Lichtner,
das kann sein.
Ehe ich nicht weiß worum es sich im Detail handelt, kann ich nichts konkretes sagen.
Es wäre also zunächst ein Befall festzustellen und natürlich zu bestimmen, ehe eine Aussage dazu möglich ist.
Ähnliches gilt für den Verantwortungsbereich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

210. D. Schellenberger
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Hallo Herr Rüpke !
Nach langem lesen im Forum wende ich mich an Sie.

Wir wollen ein altes Fachwerkhaus (ca 1890) kaufen.
Der unter dem Haus liegende Sandsteinkeller wurde leider aussen Verputzt und durch Fenster verschlossen, so daß er jetzt tropfnass ist.

Der Bodenbalken, der auf dem ca 1 m über dem Boden endenden Keller aufliegt ist feucht geworden und es hat sich ein Kellerschwamm entwickelt, von dem man ohne entfernen des Putzes (was uns der Verkäufer nicht erlaubt) nicht sagen kann, wie weit er sich nach oben zieht.

Im schlimmsten Fall müsste die komplette Giebelwand (2 Stock) raus, unten ein Betonkranz gegossen werden und die Mauer 2 Stockwerke weit neu gemacht werden.

Das Haus müsste abgestützt werden, 8 m Wand auf 2 Stock höhe raus und neue Wand rein. Keller entfeuchten durch Fenster raus und Aussenputz runter. Und weitere Schwammbekämpfende Mittel für Holz in anschließenden Fachwerkwänden.

Unser Gutachter schätzt die Kosten hierfür auf ca 15000 Euro ein.

Jetzt unsere Frage:
Uns erscheinen die Kosten für diesen Eingriff sehr gering.
Ist sowas überhaupt für den Preis umsetzbar ?

Viele Grüße
Schelli
Liebe(r) Schelli,
konkret kann ich dazu nichts sagen, da mir die örtliche Kenntnis fehlt.
Baukosten lassen sich erst real beziffern, wenn der Umfang auf dem Papier festgelegt ist.
Das ist eben hier nicht gegeben. Es ist erst das Stadium der Abschätzung.
Für 15.000 bekommt man nicht eben viel.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

209. Peter Halang
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
wir bewohnen ein Holzhaus,Bauj. 1997.An den Stützbalken für den Dachüberstand / Balkon haben wir nun Schäden festgestellt. Wir sind nun ratlos wie und ob man die Schäden wieder Instandsetzen kann. Die Balken sind aus Leimholz und mit einer offenporigen Lasur (Osmo Landhausfarbe ) gestrichen. Die Balken sind an der Westseite des Hauses. Ich versuche ein paar Bilder zu Schicken. Vielen dank im Voraus.

Für Bilder hier klicken
Lieber Peter Halang,
genau diese stark durch Witterung belastete Einbausituation ist vermutlich der Grund für den Pilzbefall am Fußpunkt, vielleicht auch an den horizontalen Anschlüssen, die Sie deshalb gleich mit ins Auge nehmen sollten.
Nach DIN 1052 ist die Verwendung von keilverzinktem Leimholz in der Gebrauchsklasse 3 unzulässig. Die GK 3 liegt bei Ihnen hier vermutlich vor, weil sich die übermäßige Belastung aus direkter Bewitterung an dem Pilzschaden belegt. Auch gibt es einen verstoß nach der bauaufsichtliche eingefphrten DIN 68800 Teil 2 und 3. Die hier vermutlich verwendete Holzart Fichte/Tanne ist für die Belastung in der Verwendung als direktbewitterte Außenstütze nicht dauerhaft. Auch die Anforderungen aus der DIN 6800 Teil 2 sind hinsichtlich des unzureichenden Bodenabstandes und der sich daraus gegebenen zusätzlichen Spritzwasserbelastung nicht erfüllt.
Die offenporige Lasur ist ohne Beteiligung, den sie kann die Belastung rein physikalisch nicht mindern, war also nur eine gut gemeinte Verschönerung.
Bestätigen sich diese Vermutungen bei einer örtlichen Feststellung, könnte die Konstruktion also nicht bestimmungsgemäß sein.
Einerseits müssen Sie nun die Fußpunkte durch Reparaturverbindungen instandsetzen und die weitere Konstruktion prüfen. Anderseits lohnt sich zu fragen, ob Sie aus Ihrem Vertrag noch Ansprüche haben (Bestimmungswidrigkeit aus Organisationsverschulden oder nach Planungsfehler oder Ausführungsfehler).
Dazu bräuchten Sie den Rat eines Rechtsanwaltes, der zuerst die Verjährungsfrage zu prüfen hätte. Da gibt es ja nach den letzten Jahren verbraucherfreudlichere Regelungen hinsichtlich des Zeitpunktes des Auftretens und Erkennenens eines Mangels.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

208. Connie
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
wir ziehen in einigen Wochen in ein Haus Bj. ca. 1900 mit ziemlich feuchtem Gewölbekeller aus umverputzten Ziegelsteinen. Der Vermieter sagte uns, dass wir zwar Holzregale und Schränke hineinstellen könnten, sollen sie aber mit einigen cm Abstand zur Wand aufstellen und sie nicht direkt auf den Boden sondern auf etwas draufstellen, um Schimmel und Schwamm zu vermeiden. Er sagte aber nicht, was sich als Unterlage eignet, wie hoch diese sein muss und wie groß der Abstand zur Wand sein muss. Ich habe hierzu auch keine Angaben in Internet gefunden. Können Sie uns weiterhelfen?
Zerstört der Hausschwamm eigentlich auch das Mauerwerk, das er durchwächst?
Vielen Dank im Voraus
Connie
Liebe Conni,
zu Ihren Fragen:
Als Unterlage eignen sich z.B. nicht saugende Steine, aufeinandergelegt.
Offene Kellerregale brauchen einen Abstand zur Wand von va. 10 cm. Geschlossene Regale oder Schränke eignen sich hier nicht.
Der Echte Hausschwamm zerstört kein Mauerwerk, wenn er es durchwächst.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

207. Lotte
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Guten Tag Herr Rüpke,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre schnelle und informative Antwort.
Wir haben bereits hin- und her überlegt bzgl. Hinzuziehung eines Sachverständigen (nur, das ist eigentlich nicht die Sache des Käufers, einen solchen hinzuzuziehen, so diverse Urteile).

Der ganze Kontakt läuft über einen Makler. Wir wissen nicht, ob der Verkäufer sich damit einverstanden erklärt, dass ein Sachverständiger mal eben sein Haus auseinandernimmt (und dabei einiges kaputt macht) - wir haben da Zweifel.

Wir können den Mangel nicht konkret benennen, richtig, nur vermuten - es sind ja schadhafte Stellen schon sichtbar, auch für Laien. Wir wollen den (vermuteten) Mangel aber natürlich "benutzen", um einen geringeren Kaufpreis zu begründen. Also müssen wir den vermuteten Mangel ja doch irgendwie erwähnen...?

Vielleicht können wir unser Kaufgebot unter der Bedingung einer Sachverständigen-Begutachtung abgeben... ich überlege noch.

Haben Sie einen Tipp, wie wir einen Sachverständigen in der Region Mainz/Worms finden?

Tausend Dank!

Lotte
Liebe Lotte,
wer die Musik bezahlt, kann die Melodie bestimmen. Bei so einem Kauf ist doch eine fachliche Beratung vielfach billiger als die Curtage, die der Makler für sein "sonst nichts tun" einstecken wird. Zudem wollen Sie doch sofort nötige Instandetzungskosten von der Kaufsumme gleich abziehen und nicht doppelt dafür bezahlen (+ Curtage, + Finanzierungskosten etc.).
Ich würde sagen, machen Sie sich frei von Gefühlen und fordern Sie, was Sie ja für nötig und richtig halten.
In der Region kenne ich mich nicht aus.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

206. Lotte
Mail
Sehr geehrter Herr Rüpke,

herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, in diesem Forum Ihr wertvolles Sachverständigenwissen weiterzugeben! Ich habe hier inzwischen etliches gelesen und bin beeindruckt.

Auch ich würde mich gerne mit einer Frage an Sie wenden:

Wir haben uns gerade in eine Jugendstilvilla verliebt und möchten das Haus gerne kaufen. An diesem Haus wurde leider viel herumgepfuscht, beispielsweise fehlen teilweise Fensterbänke an den Außenseiten, so dass sich dort das Wasser ungehindert seinen Weg ins Fachwerkholz bahnen konnte. Dort ist also Insekten- und Pilzbefall zu vermuten, wenn wir Pech haben, auch Hausschwamm. Fluglöcher und Holzzerstörungen sind bereits zu sehen.

Können Sie uns sagen, wie wir uns am besten beim Kauf dieses Objekts absichern?

- Dürfen wir überhaupt unseren Verdacht auf Pilzbefall im Kaufangebot schriftlich äußern? Oder verwirken wir damit jegliche Gewährleistungsansprüche, weil wir ja "sehenden Auges" gekauft haben und den Mangel quasi bereits kannten?

- Wie sollte mit diesem vermuteten Mangel bei der Formulierung des Kaufvertrages umgegangen werden?

- Sollten wir vor der Abgabe eines Kaufangebotes auf einer sachverständigen Untersuchung der beschädigten Holzteile bestehen? (Das geht ja nicht ohne Beschädigung des Objekts...)

- oder können wir "einfach" kaufen und dann die Feststellung der Mängel abwarten?

Vielleicht muss ich mich mit diesen Fragen aber auch eher an einen Rechtsanwalt wenden?

Können Sie uns eventuell jemanden im Raum Mainz/Worms (Rheinhessen) empfehlen, der uns hier weiterhelfen kann?

Mit herzlichem Dank,

Lotte
Liebe Lotte,
ich würde nur sagen, was ich erkennen und belegen kann. Das andere kann ich nicht kennen und auch nicht belegen.
Um da "klar Schiff" zu machen, sollten Sie (also grundsätzlich) vor der Abgabe eines Kaufangebotes einen zuständigen Sachverständigen hinzuziehen, der erkennbare Mängel aufzeigen kann und wenn schon vermutete Mängel, diese auch mit Indizien zu belegen weiß. (Was er nicht sieht, können Sie erst recht nicht sehen). Wenn der Verkäufer dabei ist (das ist immer gut), kann der auch gleich die nötigen Öffnungen absegnen. Damit verfolgen Sie die ehrbare Kaufmannbsabsicht, einen Abschlag vom Kaufpreis für diese Mängel und noch austehende Instandsetzungen infolge zuvor mangelhafter Bauunterhaltung zu erwirken.
Nur der Zeit, Mühe und Kosten bewußt, würde man rechtliche Winkelzüge verfolgen und einen Rechtsanwalt dazu befragen müssem.
Fazit: Immer vorher untersuchen, zum Zweck den angemessenen Kaufpreis zu finden. Mag sein, daß Sie da das einen oder andere vermeintlich schöne Haus nicht bekommen, aber Sie haben auch kein unnötiges Geld verloren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

205. Hannes
Sehr geehrter Herr Rüpke,

ein Deckenbalken der OG Decke meines Hauses (Bj. 1925) ist zu max. 1/5 der Querschnittsfläche vom weißen Porenschwamm "befallen". Dieses wurde bereits vor ca. 3 Jahren durch einen Gutachter festgestellt. Daraufhin habe ich bereits seinerzeit die Ursache behoben (kaputte Dachziegel ausgetauscht) und nun im Rahmen der Neuerrichtung des Dachstuhls und Ausbau des Dachgeschosses (neue Ziegel, Unterspannbahn, Dämmung, Dampfbremse, etc.) auch für "dauerhafte Trockenheit" gesorgt. Sowohl Tragfähigkeit als auch Gebrauchstauglichkeit des Deckenbalkens sind noch gegeben. Der nächste Schritt des Dachausbaus ist das Verlegen von OSB Platten auf den Deckenbalken. Nun zu meinen Fragen:

1) Empfehlen Sie den Deckenbalkenquerschnitt auf die nicht befallenen Holzteile zurückzuschneiden (d.h. zu verschlanken)?

2) Empfehlen Sie die Behandlung des Deckenbalkens mit chemischem Holzschutz (vorbeugend auch wenn eigentlich keine Feuchtigkeit mehr zu erwarten ist)? Wenn ja, ist Borsalz hier geeignet?

Da ich das Abschneiden des Balkens -zumindest bisher- als unangemessen erachtet habe bitte ich um Beachtung, dass ich keine Empfehlung gemäß der DIN 68800 Teil 4 erwarte.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung vorab.

Mit freundlichen Grüßen
Hannes
Lieber Hannes,
bestimmungsgemäß (DIN 68800-4) ist ein Gesundschnitt von 30 cm über sichtbaren Befall hinaus erforderlich. Das bedeutete, den Balken zu ersetzen oder den Befallsbereich sauber zu stemmen und durch eine Zulage zu verstärken. Die Bemessung erfolgt durch einen Tragwerksingenieur (Statiker).
Anders vorzugehen erforderte nur die zwingende Notwendigkeit, anders zu verfahren, dann mit einer Prüfung und Bewertung im Einzelfall, die ich aus der Ferne aber nicht machen kann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

204. Michael Poitner
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
ich habe ein Bißchen hier im Hausschwammforum gelesen und bin beeindruckt daß es sowas gibt! Bei meinem Schwager haben wir heute einen alten Rübenkeller besichtigt, in dem sich ein Pilz mit ca. 4 qm über Holz, Wand (Beton, porig) und Boden (Erde) ausbreitet. Der Pilz ist Gelbweiß und hat manchmal Äste zu einem neuen Pilzfeld, an einer Stelle ist er bräunlicher ohne scharfe Abgrenzungen. Hauptsächlich ist der Pilz am Boden. Es riecht sehr modrig dort, und ist sehr feucht. Mein Schwager möchte den Pilz gerne einfach wegschmeißen und dann dort Früchte lagern!!! Davon habe ich Ihm abzuraten versucht, könnte es doch ein Hausschwamm sein, oder eben ein giftiger Pilz..... Wie kann man nun herausfinden welcher Pilz es ist? Ich möchte mich gerne der Sache ein wenig annehmen, da ich der Meinung bin, die Situation wird unterschätzt, dazu möchte ich schnellstens diesen Pilz analysieren!

Vielen Dank im Voraus,Gruß Michael Poitner
Lieber Michael Poitner,
wir bestimmen alle Gebäudepilze, zum Procedere sehen Sie bitte den Link oben links.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

203. Angelika S.
Mail
Sehr geehrter Herr Rüpke!
Kann man Hausschwamm riechen, oder aus im Keller gelagerten Lebensmittel herausschmecken?
Und werden auch Fertighäuser von Hausschwamm befallen?
Wurden in Fertighäusern Chemikalien verarbeitet, die ausdünsten können und riechen könnten noch nach Jahrzehnten?
Mit freundlichem Gruß
Angelika.S.
Liebe Angelika S.,
zu Ihren Fragen:
1. Das ist nicht so einfach und daher nicht jedem möglich.
2. Ja, wenn die Lebensbedingungen gegeben sind.
3. Ja, aber das betrifft sehr viele Chemikalien, überwiegend auch solche, die gesundheitlich als unbenklich gelten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

202. Eddi
Hallo Herr Rüpke,

das sagte mir der Sachverständiger,was mich aber eben etwas stutzig gemacht hat. Gehe ich also recht in der Annahme,dass der Schwamm ohne Nahrung,sprich Holz nicht mehr wachsen kann? Das gilt dann wohl auch für den Schwamm der im Mauerwerk ist?

Viele Grüße
Eddi
Lieber Eddi,
Echter Hausschwamm ohne Nahrung, hier verbautes Holz, kann nur noch aus seinem eigenen Material heraus über kurze Zeit und Entfernungen (<10-20 cm) wachsen. Dies gilt auch für das in Mauerwerk eingewachsene Mycel.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

201. Eddi
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Hallo!
Wir haben in 2 Zimmer + kleines Stückchen Keller Hausschwamm gefunden. Ein Sachverständiger war bereits da,der Grund ist bekannt und wird behoben,die Holzböden werden komplett rausgemacht und anschließend Estrich verlegt,Erdreich entfernt und der Putz bis 1,5 über dem sichtbaren Befall abgeschlagen. Nun meine Frage. Wenn das alles gemacht ist, kann ich die Bekämpfung, sprich abflammen, Bohrlochtränkung usw. auch selber vornehmen? Wie groß ist das Risiko das er bei Selbstbekämpfung in diesem Fall wieder kommt? Es wird keinerlei Holz oder ähnliches mehr verbaut.
Vielen Dank im voraus
Eddi
Lieber Eddi,
das hängt doch nur davon ab, ob Sie über die nötige Sachkunde verfügen.
Wenn aber gar kein Holz im Befallsbereich verbaut wird und auch dort auch schon alles zuvor verbaute Holz entfernt wurde, warum sind denn chemische Maßnahmen überhaupt nötig? Wogegen soll das denn gut sein? Das verstehe ich nicht...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

200. Familie Bruggaier
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Hallo,
wir haben vor einem halben Jahr ein Haus (Baujahr ca. 1927) gekauft und sanieren lassen. Unter anderem wurde der Dachboden gedämmt und um eine Gaube erweitert. Oben haben wir einen ungedämmten Spitzboden einrichten lassen. In diesem haben wir vor wenigen Wochen eine Entdeckung gemacht: Dort, wo das Dach über der Gaube verläuft, haben sich an den Brettern helle, watteartige, fingerdicke Ausblühungen gebildet. Die Bretter - die im Rahmen der Sanierung neu eingesetzt worden waren - fühlten sich feucht an, was nach Auskunft des Dachdeckers an der baubedingten Schwitzfeuchte lag. Die Ausblühungen konnte er sich selbst allerdings auch nicht erklären. Er entfernte sie und behandelte das Holz mit einer Substanz gegen Schimmelbildung. Nach nur etwa zwei Wochen sind die Ausblühungen jetzt allerdings wieder da. Unsere Frage: Kann das ein Hausschwamm sein? Sie befinden sich nicht nur an einer Stelle, sondern über die ganze Fläche verteilt. Außerdem sind sie ausschließlich an diesen - neuen - Brettern zu finden.
Viele Grüße

Familie Bruggaier
Liebe Familie Bruggaier,
da ist dann wohl nicht an eine ausreichende Querlüftung des Kaltraums gedacht worden. es kann sich ansonsten Tauwasser bilden.
Was da wächst kann ich nur anhand einer Probe (mit Stück Holz) bestimmen.
Viele Grüße
hans-Joachim Rüpke

 

199. Christoph
Hallo,
ich bin gerade dabei eine Holzbalkendecke in eine Holz- Beton- Verbunddecke umzuwandeln.( Haus: Bj1946,EG mit Ziegelsteinen zweischalig gemauert,OG mit Ziegeln und Gasbetonsteinen ausgemauertes Fachwerk) Beim freilegen der Holzbalkendecke im ersten Stock, habe ich im ehemaligen Badbereich Holzwurmbefall festgestellt.
Die Austrittslöcher sieht man sowohl in den Deckenbalken (Zwei tragende Deckenbalken werde ich wohl erneuern müssen.)als auch im untersten Fachwerkbalken (Anschluß Ziegelmauer waagrecht).Was kann man profilaktisch ohne professionelle Hilfe gegen eine Ausbreitung des Wurms auf andere Holzbauteile tun? Über einen wirkungsvollen Tip freue ich mich sehr.
MfG
Lieber Christoph,
im wesentlichen ist die Trockenheit der Bauteile der primäre Garant. Da Sie aber nicht einmal wissen, welche wirksamen Zusammenhänge dort vorangegangen sind und die Übertäter nicht einer Art zuordnen können, ist es wohl besser, wenn Sie sich damit tiefergehend auseinanderzusetzen. Wenn Sie niemenaden dazu nehmen wollen, müssen Sie ein wenig die Materie studieren. Ich habe für das Grundwissen etwa 4 Jahre gebraucht, für die praktischen Erfahrungen mehr als 30 Jahre.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

198. Michaela Meyer
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Hallo,
ich möchte gerne wissen, ob es irgendwelche Informationen gibt? welche gesundheitliche Auswirkungen, der Hausschwamm (außer Allergieauslöser oder die Kombination mit Schimmelpilzen) gibt?

Ist es bisher erforscht, ob der Hausschwamm auch die Haut oder den körperlichen Organismus befallen kann?

MFG

Michaela Meyer
Liebe Michaela Meyer,
zu gesundheitliche Auswirkungen gibt es in der Literatur nur sehr allgemeine Hinweise, weil keine solche Fälle auftreten sind oder sie aufgrund anderer bestimmter Umstände nicht nennenswert waren.

Dagegen sind allergieauslöse Schimmelpilze, die sich aber nur auf dem Fruchtkörper ansiedeln, bekannt und werden in den Arbeitsschutzbestimmungen berücksichtigt.

Zu Allergien gegen Sporen des Echten Hausschwamms ist mir nur ein belegter Hinweis bei Bryant/Rogers 1991 bekannt.

In der Bauschadenspraxis ist der Echte Hausschwamm aber in dieser Hinsicht als harmlos bekannt. Der Hausschwamm kann die Haut oder den körperlichen Organismus nicht befallen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

197. frank
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Hallo Herr Rüpke,
auf diese Seite bin ich durch eine Beobachtung an meinem Dachstuhl gekommen. Bei der Verlegung von Zwischensparrendämmung in meinem Dachstuhl bin ich auf verfärbungen der sparren gestoßen. Sie stellen sich als brauner Kranz dar, der Kern ist im Farbton des übrigen Holzes. Könnte dies shchon ein Anzeichen von Pilz oder Schwamm sein? An einigen Stellen ist es auch fächerförmig weiß. Ich habe an einigen Stellen gekratzt, es war trocken und fest.
Danke für Ihre Antwort

2.Mail
Die Sparren sollen lt. Nachbar aus einer Gründerzeit Villa in Halle/ S. stammen.
Abgedeckt, mit Stappel Hölzern, die für die Umlüftung während der Lagerzeit(ca. 2 Jahre) sorgen,sollen sie zu 80% unter Folie gelegen haben. Es kann zu Einregungen gekommen sein.

3. Mail
Werter Herr Rüpke,
danke das Sie so schnell auf mein Anliegen reagieren konnten. Wie ich geschildert habe werden die Dachsparren ca. 100 Jahre alt sein.
Die Hölzer sind augenscheinlich imprägniert(dunkle Farbe, Splinteintreibungen entzünden sich leicht und dauerhaft, die Hölzer sind mittig aufgetrennt um mehr Sparren zu gewinnen.
Mir stehlt sich die Frage, ob selbst bei so einer kurzen Zeit der möglichen Befeuchtung, jedoch bei ständiger Umlüftung, es zu einer Entwicklung von Pilzen kommen kann. Wenn es so sein sollte, bestünde die Möglichkeit diese durch z.b. "chemische Keule" oder großflächiges abflemmender der Kränze Herr zu werden.
Desten Dank
Lieber Frank,
ja das kann schon ein Merkmal als Anzeichen sein.
Da folgt die Frage, was war die Ursache der Durchfeuchtung?

zum 2. Mail:
Das würde ja einen möglich gewesenen Pilzbefall erklären.

zum 3. Mail:
Pilzbefall kann man nicht mit Holzschutzmitteln bekämpfen. Da der Pilz das Holz sowieso abgebaut hat, ist eine Bekämpfung durch Gesundschnitt und Reparatur des Holzes möglich. Primär ist natürlich die Feuchtequelle zu ergründen und abzustellen. Das würde bei Ihnen vermutlich ja schon geschehen sein.

Ein Pilzbefall ist also nur durch Ersatz des Holzes mit einen ausreichenden Gesundschnitt zu bewerkstelligen. Chemische Mittel wirken nur vorbeugend aber nicht heilend.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

196. maja
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Hallo Herr Rüpke,
schön dass es dieses Forum gibt...Gestern habe ich an unserem Haus -Baujahr unbekannt, Sandsteinblockmauern ca. 80 cm dick, ohne Wármedámmung,grober Kalkverputz aussen, nicht unterkellert, ungarische Bauweise, d.h. aus Kalksteinein wurde ein Fundament gebaut, mit Erde aufgefüllt und darüber das Haus gebaut, Holz nur im Dachstock,Fenster,Türen. Darum gibts nur schief Wánde :-)) bröckelnder Aussenverputz festgestellt und daran ein bisschen herumgekratzt und dann brösmelte mir der Sandstein mit spinnwebenartigen Fáden entgegen. Auch die Dachpappe, die zwischen Fundament und Boden gelegt wurde bröselte.....Kann der Hausschwamm sich auch nur im Sandstein ausbreiten? Diese Wand war von innen feucht -aufsteigende Erdfeuchte- was aber seit ca.11 Jahren behoben ist und in diesem Jahr haben wir von innen mit Steinwolle und Gipskarton isoliert.
Also, die Hauptfrage: Wáchst der Hausschwamm auch nur in Sandstein?
Danke für Ihre Antwort
Maja, Szilvásvárad /Ungarn
Liebe Maja,
zunächst einmal ist Sandstein eher ein Garant gegen Feuchte, denn der Sandstein, der zur Gründung bevorzugt genommen wird, nimmt i.d.R. nur sehr wenig Wasser auf. Somit ist hier nicht mit aufsteigender Feuchte zu rechenen. Die Feuchtezufuhr hat eine andere Ursache. Sehr wahrscheinlich ist es die Kondensation innerer warmer Luft an den kalten Oberflächen der Außenwände wie es z.B. bei einer Konvektionsheizung (Zentralheizung) oft vorkommen kann. Das Gebäude war ursprünglich mit Öfen beheizt, die haben diese Oberflächgen (durch (Infrarotstrahlung) soweit erwärmen können, daß eine Kondensation dadurch meist ausgeschlossen war. Die neuere Luftkonvektionsheizung kann dies nur in bestimmten Bereichen, große Flächen bleiben kalt. Dort kommt es zunehmend (über Jahrzehnte) zu Kondensationsfeuchteeinträgen besonders auch im Sommer. Diese führen zu einer (zunehmenden) Versalzung. Die Folgen sind eine weitere Feuchtezunahme und eine hygroskopische Wirkung. Der im Mittel nach außen gerichtete Wasserdampfdruck fördert mit dem Wasser auch gelöste Salze nach außen an oder hinter den Putz. Die Volumenänderung bei der Auskristalliserung ist dann die Ursache für das Abplatzen Ihres Putzes.

Da Sie kein Holz verbaut haben, sind die gefundenen Spinnweben sehr wahrscheinlich auch "nur" echte Spinnweben. Sie haben mit Echtem Hausschwamm vermutlich garnichts zu tun. Im Sandstein wächst kein Hausschwamm.

Allerdings, wird eine Innendämmung aus Steinwolle mit Gipskartonverkleidung das Problem i.d.R. nur verstärken. Es wird zumindest keine Abhilfe schaffen, da bauphysikalisch eine solche Innendämmung den Taupunkz nach innen verlagern wird, weshalb dann die Feuchte in der Wand noch zunehmen wird.
Lassen Sie sich einmal durch einen Baufachmann beraten, der auch bauphysikalische Kenntnisse hat. Sicher wird er Ihnen, wenn es technisch möglich ist. eine Außendämmung als sinnvolle Alternative als Empfehlung geben. Natürlich kenne ich aber nicht die weiteren Umstände und Ihre zur Verfügung stehenden Mittel. Daher darf ich zu dem Gesagten, dahingehend um Rücksicht bitten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke