Holzwurm-Forum
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361. Raimund Stein
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Hallo Herr Rüpke,

ich habe nun eine Weile in ihrem Forum gestöbert und so manche Antworten gefunden. Wir haben in unserem 3-Familienhaus (vor einem Jahr gekauft) an mehreren Stellen den Wurm drin:
- in der holzverkleideten Kellerdecke (ist wahrscheinlich Isolierung für das darüberliegende Wohnzimmer drunter). Angrenzend an diesen Raum ist ein alter Gewölbekeller, der wohl für die nötige Feuchtigkeit sorgt. Der Raum wird als Abstellraum benutzt (ungeheizt).
- in den (alten) holzverkleideten Decken im EG, in mehreren Räumen, aber nur alter Befall. Die meisten Decken sind jetzt neu, eine fehlt noch.
- Im ausgebauten Dachgeschoss in einer Holzdecke und wohl hinter einer mit Rigips verkleideten Dachschräge (Geräusche). Wahrscheinlich gibt es hinter der Holzdecke/Schräge keine Folie und wohl auch deshalb begünstigt die Feuchtigkeit den Befall

Der Befall zeigt bisher die Frasgänge dicht unter der Oberfläche, Gänge 1-2mm, bisher habe ich aber noch kein gazugehöriges Tier gefunden. Der Holzbock ist es wohl nicht.

Auf dem Spitzboden und in der Decke des DG (von oben) ist kein Befall zu sehen, keine Löcher, kein Mehl, keine hohlen Balken (Klopfen).

Ist zu befürchten, dass der Befall im DG auf die tragende Konstruktion übergreift oder begnügt sich der Käfer/Larven mit den Holzdecken? wie lange noch?

Ich habe nun mehrere Tipps bekommen mit Spiritus, Essig, Zwiebeln? Kennen sie diese Hausmittel und nützen sie auch etwas?


Vielen Dank für ihr Forum und die vielen Antworten die ich schon gefunden habe.


Raimund Stein
Lieber Raimund Stein,
eine Beurteilung zu Befall, Befallsumfang und daraus folgend die Empfehlung zu Bekämpfung oder Sanierung sind nur durch die Untersuchung vor Ort möglich.

Ein Übergreifen ist anbhängig von der Insektenart und deren spezifischen Lebensbedingungen.

Die erwähnten Mittel, wie Spiritus, Essig und Zwiebeln, sind ohne jede Wirkung im Holz, da Sie sie nicht einmal in das Holz einbringen werden. Darüber hinaus ist es brandgefährlich, äztend und sehr stinkend. Die Wirkung ist zudem nur kurzzeitig und wohl mehr auf den Anwender beschränkt. Denken Sie daran, auch mit Marmelade könnten Sie töten. Die Menge allein machts. Der eine trinkt ein anderer ertrinkt.

Zuerst einmal steht nach einer Untersuchung die Frage, können Sie mit dem Befall leben, geht es an die tragende Substanz, was sind dann für Maßnahmen nötig? Es kann ja sein, mit bestimmten holzzerstörenden Insekten auch weiterhin zusammen leben zu können, weil man ihnen ja auch das weitere Leben baulich konstruktiv vergrämen kann...

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

360. Stefan Schinner
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Hallo Herr Rüpke,

vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage (357).

Von wem kann man die von Ihnen vorgeschlagene Bestimmung durchführen lassen.
Wie komme ich denn an Adressen heran!

Vielen Dank und schöne Grüße
Stefan Schinner
Lieber Stefan Schinner,
schauen Sie mal auf der Seite
http://www.holzfragen.de/seiten/b_insekt.html
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

359. Nikolaus Roloff
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

auf dem Dachboden unseres Hauses (Bj. 1926) gab oder gibt es Befall von Hausbock. Nachdem wir die Dielenbretter entfernten , traten auch an den Deckenbalken Fraßspuren zutage. Der gesamte Boden sowie das Dach werden jetzt ausgetauschtbzw. saniert . Was wir nicht auf der Rechnung hatten ist allerdings die Möglichkeit eines Befalls in der Geschoßdecke (Erdgeschoß/1.Stock). Ist es möglich, dass der Bock vom Dachstuhl, bzw. Deckenbalken des Dachbodens auch in diese Geschoßdecke vorgedrungen sein kann? Wenn ja wie sollen wir uns verhalten? Könnte eine Einsturzgefahr bestehen?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort

Gruß

N. Roloff
Lieber Nikolaus Roloff,
gab oder gibt es?
Das kann, muß aber nicht sein. Wenn man es wissen will, muß man die Decke öffnen. Eine Einsturzgefahr bei Holzdecken zeichnet sich i.d.R. durch ein außegewöhnliche Durchbiegung und eines beseondern Schwingverhalten aus. Fachmann ist hier dann der Staiker. Meistens ist es also vorher erkennbar.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

358. Jens Wichmann
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich höre in meiner dachgeschoßwohnung an zwei balken freßgeräusche....díese balken sind sehr alt und aus einigen 2 treten holzmehlhäufchen aus.... ansonsten stört mich nachts mehr diese "nagen". was kann ich tun, bzw. ist das überhaupt nötig etwas zu tun?

mfg

jens wichmann
Lieber Jens Wichmann,
anhand der Merkmale könnte man bestmmt die Art schon bestimmen. Danach kann man überlegen,ob eine lokale Bekämpfung ausreicht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

357. Fritz Schmitz
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

vielen Dank für Ihre Antwort zu meiner Anfrage Nr. 356.

Wo kann ich hierzu weiter nachforschen? Bei welchen Firmen z.B.?

Im Voraus herzlichen Dank
Lieber Fritz Schmitz,
da müssen Sie selbst ran. Firmen kann ich Ihnen keine nennen, die Hersteller sind bislang der Meinung, ihr Schaum sei ewig und natürlich ungenießbar...
Die Frage, die sich mir noch stellt, ist, was könnte der Zusammenhang sonst noch anderes sein?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

356. Thomas
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Hallo Liebe Holzwurmgemeinde

Wir haben uns grade ein Haus aus der Gründerzeit (1904) gekauft. Heute ist uns
aufgefallen, dass der Boden auf dem Dachboden vom gemeinen Holzwurm befallen ist. (Kleine Holzmehlhäufchen etwa 40 bis 50 Stück an zwei Stellen).
Das Haus wurde bislang mit Kohle beheizt, und der Dachboden ist nur teilweise
ausgebaut. Den Ausbau des DAchbodens (isolierung etc) wollen wir jetzt machen.
Ausserdem kommt eine Gasheizung rein. Die Deckenböden sind ebenfalls alle aus Holz.

Jetzt meine Frage: Müssen wir die Holzbretter vom DAchboden entfernen und durch neue ersetzen oder geht der Wurmbefall auch von alleine zurück, sobald das Haus
vernünftig beheizt und bewohnt wird?

Vielen Dank schonmal im vorraus.
Grüsse von Familie Weber
Lieber Thomas,
ich vermute mal ein lokale begrenztes Vorkommen? Dann könnten Sie doch die Dielen austauschen, da Sie doch ausbauen wollen, wäre das doch ein Abwasch.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

355. Stefan Schinner
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

heute habe ich mich nach langer Zeit aufgerafft und meine Unordnung über der Garage (Spitzboden) in Angriff genommen. Dabei habe ich auch Reservebretter meiner Holzterasse (Lärche) neu aufgerichtet und bei einem Brett festgestellt, dass es einige ca. 4-5 mm große Löcher enthält (sie sehen fast aus wie Bohrlöcher). Ich habe dieses Brett auseinandergesägt und gesehen, dass von dem insgesamt ca. 4 mtr. langen Brett 20 - 25 cm im Umkreis der Löcher im Inneren so eine Art "Ganglabyrinth" zu sehen ist. Es "rieselt" jedoch kein Holzstaub heraus und die Masse in den Löchern ist sehr hart und nur mir einem Schraubenzieher herauszukratzen.

Ich mache mir nun Sorgen, ob es sich um einen Schädling handelt, der evtl. von dem Brett in die Dachsparren, Pfetten usw. gewandert ist und größeren Schaden verursachen könnte.

Können Sie mir evtl. einen Rat geben, was zu tun ist. Um welche Art von "Holzschädling" (wenn es denn einer ist) könnte es sich hier handeln und wie kann ich prüfen, ob weitere Bretter bzw. mein Dachstuhl gefährdet sind.

Vielen Dank im voraus für Ihren Rat.

Schöne Grüße
Stefan Schinner
Lieber Stefan Schinner,
nun da kann man von hier aus nur spekulieren. Am besten Sie lassen es bestimmen. Sicher wird noch eine Larve drinnen sein. Danach kann man eher etwas sagen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

354. Fritz Schmitz
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich habe ein Schädlingsproblem, das mir keiner glauben wollte, ohne es gesehen zu haben. Ich vermute, dass es Holzschädlinge sind, die sich bei meinem Haus in PU-Schaum festgesetzt haben.
Lage: Zwischen der Kellerdecke und der Fertighauswand ist ein Schlitz von etwa 5 mal 7 cm, den ich vor über 20 Jahren mit PU-Schaum ausgespritzt hatte. Das wurde dann mit Streckmetall und Verputz überdeckt.
Bei Renovierungsarbeiten für die Fassade wurde diese Überdeckung nun entfernt und ich habe entdeckt, dass der PU-Schaum voller Löcher und Fraßspuren sowie Mehl wie bei Holzwurm ist. Beim Entfernen habe ich in Teilen auch Reste von Chitinpanzer von Insekten sowie auch noch lebende "Holzwürmer" gefunden.
Das umgebende Holz (überwiegend Eiche) ist Gott sei Dank völlig ohne Fraßspuren. Der Befall ist nur auf der Nordseite aufgetreten.

Jetzt ist die gesamte neue Fassade jedoch mit PU-Schaum als Träger einer Klinkerschicht aufgebaut, und ich frage mich, ob ich hier befürchten muss, das die neue Fassade ebenfalls dem Schädling zum Opfer fallen kann?

Wo kann ich hierzu evtl. weitere Hilfe oder Info bekommen. Ein wenig von dem befallenen Material habe ich noch.

Herzlichen Dank
Lieber Fritz Schmitz,
Sie müssen noch weiterforschen, ein "Holzwurm" wird es nicht sein, denn der ist auf Zelulose und Holzbestandteile aus. Diese sind jedoch sicher im Montageschaum nicht vorhanden. Insofern handelt es sich um andere Untermieter. Es ist bekannt, daß solche Schäume nicht dauerhaft sind und zu dem von allerlei Lebewesen, meistens bewohnenderweise zerstört werden. Bestimmte Mikroorganismen könenn davon auch leben.
Unsere "alteuropäischen Holzwürmer" bleiben dagegen immer bei ihrer gewohnten Holzart und vermeiden jedes neumodische "Design-Food", sogar, wenn es aus Amerika käme...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

353. ute mehlau
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Sehr geehrter Herr Hans-Joachim Rüpke,

seit ca. 2 Jahren steht neben unserem Kamin eine Holzkiste in der wir das Brennholz lagern. Gestern abend habe ich so komische Geräusche aus der Kiste gehört und gesehen wie Holzmehl aus einem Loch rieselt. Ich vermute das sich da ein Holzwurm eingenistet hat. Wie kann ich das Tier unschädlich machen ohne die Kiste zu zerstören. Meine Feuerholzkiste ist aber nur aus ungehobelten Brettern zusammengenagel (eine Arbeit meines Sohnes). Neben der Holzkiste steht eine alte Anrichte aber um die habe ich keine Angst, da ich sie regelmäsig mit Puritas-Möbelbalsam pflege. Diese Möbelpflege soll den Befall verhindern.
Was kann ich tun?

Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen

Ute Mehlau
Liebe Ute Mehlau,
Möbelpfege ist natürlich wirkungslos. Es ist die einfachste Lösung, Feuerholz ab Ende März nach draußen zu verbannen. Sie entgehen dann diesen Erscheinungen, die Sie sonst im Außenbereich allerortens finden werden. Es ist einfach die Natur.
Würden wir heute mehr Spaziergänge im Wand machen, sähen wir, vorausgesetzt, unsere Sinne wären gut geschult und aufnahmebereit, eine Menge solchen Frühlingserwachens. Es ist einfach der "Gang der Dinge", sich fortzupflanzen. Da Sie sich mit dem Feuerholz ein bischen Natur in Haus geholt haben, macht es sich nun in Ihrer Holzkiste bemerkbar. Nichts Schlimmes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

352. elmar kleiner
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sehr geehrter hans-joachim rüpke,

besten dank abermals für ihre weiteren ausführungen zum termitentheater.
in der tat äusserst interessant. und vor allem ist mir ihr ansatz sehr sympathisch, das thema konstruktiv von der basis her anzupacken. ganz meine denke.
bin gespannt was ich nun bei meinen beobachtungen in thailand erfahren werde.
zudem ist es mir eine grosse freude, dass meine anfrage sie kreativ angespornt hat.
auf jeden fall werde ich ihnen von meinen beobachtungen berichten und verbleibe

mit besten grüssen

elmar kleiner

351. Imke und Joachim
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Lieber Herr Rüpke,
wir stehen mittlerweile wieder vor einem eher exotischen Problem. Vor einiger Zeit haben wir einen Tisch aus Indien bekommen. Dieser entwickelte sozusagen ein Eigenleben durch ziemlich laute Knarzgeräusche. Es stellte sich dann nach
einiger Zeit heraus, dass wir uns einen Schädling von beträchtlichem Ausmaß quasi importiert haben. Aus einem ca. 1cm großen Loch kam ein Käfer zum Vorschein, der einem hiesigen Maikäfer ähnelte, allerdings mit langen Fühlern und auch flugtauglich. Ich konnte mich dann überwinden, ihn einzufangen und habe ihn bei Minusgraden über Nacht am Balkon gefangen stehen lassen mit der festen Überzeugung, er würde das nicht überleben. Fataler Irrtum, das Mietvieh hat sich
nach kurzer Zeit im Warmen wieder bewegt. Ich habe dann einen Schuh zuhilfe genommen... Selbst nach unserem Umzug haben wir den Tisch 2 Monate während das letzten kalten Winters draußen stehen lassen. Vor kurzem, als es wieder schön warm war, stand der Tisch wieder in der Wohnung und wir dachten dieses Problem ist Vergangenheit, hat es wieder angefangen zu knarzen.
Haben Sie irgendeine todbringende Idee, bei der wir nicht die 80 Kg der Tisches bewegen müssen??? Vielen Dank!!!! Joachim + Imke
L.Imke und Joachim,
es wäre ja schön gewesen, wenn Sie den Käfer hätten bestimmen lassen, um zu wissen, mit welchen Risiko Sie es tun haben werden. Möglicherweise handelt es sich noch um bei der Verarbeitung übersehene Frischhoklzinsekten, die sich später nach Ausflug nicht weiter im trockenen Holz vergnügen...
Ansonsten ist es am einfachsten, eine Wärmebehandlung durchzuführen. Dazu muß der Tisch einhehaust werden und auf 55°C für 60 Minuten im Kern erhitzt werden. Danach ist alles Leben tot. Wenn Sie das technisch hinbekommen, wäre es eine Lösung. Aber Obacht, daß es keinen Wärmestau gibt! Besser und sicherer ist es, den Tisch in eine Wärmekammer zu geben. Hierzu gibt es Anbieter, die ein klimatisch gesteuertes Anwärmen speziell für Möbel anbieten. Leime oder Holzeigenschaften werden dann weniger beansprucht. Mit Gift ist es nicht einfach, Sie müßten mit einem bekämpfenden Holzschutzmittel in die Löcher kommen und am Esstisch ist es nicht appetitlich... Das Problem ist zudem die Verwendung von öligen Mitteln, da das Holz sonst wegen der Trockenheit kaum wässrige Mittel annimmt und ja sicher allseits eine unzugängliche Oberfläche wegen der Beschichtung hat.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

350. elmar kleiner
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sehr geehrter hans-joachim rüpke,

allerbesten dank für ihre hilfreiche antwort zum termitenbefall.
v.a. das bestreben der termiten zur wassergewinnung war mir neu.
wenn ich recht verstehe ist in diesem zusammenhang ein in unsere planung integriertes
schattenspendendes überdach (auf stahlbeton-fundament + kiesbett) eine wirkungsvolle massnahme.
empfehlen sie die zusätzliche behandlung konstruktiver holzteile
mit kapillarbrechenden / verkieselnden produkten, wie z.b. holzschutzlasur der fa. hasil ?
Lieber Kollege Elmar Kleiner,
eine Verbesserung der Holzkonstruktion mit irgendwelchen "Mitteln" wollte ich aus gutem Grund vermeiden. Es ging mir mehr um die Ausnutzung konstruktiver Möglichkeiten. Bei einer Baukonstruktion wird mit "Mitteln" eh nur das gesund gebetet, was konstruktiv nicht funktionierte.
Praktisch habe ich bislang wenig Hinweise gefunden, was in termitengefährdeten Gebieten vorbeugend gemacht werden kann. Im südlichen Afrika gibt es aber ausreichend interessante Berichte von Biologen über Lebensbedingungen und Lebensweisen vieler Termitenarten. Architekten probierten einiges aus der Termitenbaukunst aus. Dabei ging es jedoch weniger um baulich konstruktive Vorbeugung gegen ihr Wirken, als um die Gebäudeklimatisieung. Da war die Chemie eben immer einfacher zur Hand.

Ich gehe davon aus, in termitengefährdeten Gebieten ist unbewußt in der dortigen Baukultur ein Wissen um vorbeugende baulich konstruktive Maßnahmen vorhanden, was es im einzelnen nur örtlich zu entdecken gilt - gerade weil es nicht bewußt überliefert wird.
Weil der Glaube nach wie vor (übrigens auch bei Planern) überwiegt, mit einem "Mittel = Biozidchemie" sei alles (zudem anscheinend noch einfacher) zu richten, fehlt der Druck und die Nachfrage, andere, schon gegangene Wege wieder zu ergründen. Ich habe vor Ort mal die angebotenen Mittel in die Hand genommen - alles ein Mix an Bioziden, was auch jedem Wirbeltier - und dazu gehören wir Menschen auch - gehörig zusetzen wird. Ergänzt wird das Angebot noch um die berüchtigten chemischen Kampfstoffe, die dort (anders als im Irak) tatsächlich im Laden verkauft werden. Dann gibt noch sogenannte "alternative" Mittel, die aber letztlich auch nur von der Grundfrage ablenken.
Gerade um dem "Glauben an die Mittel" aus dem Wege zu gehen, sollten wir die historischen konstruktiven Möglichkeiten ergründen, ausprobieren, bewußt einplanen und alternativ anwenden.
Ich freue mich, weil Sie in dieser Hinsicht Ihre Planung ausrichten wollen. Ihre praktischen Möglichkkeiten und Erfahrungen würden mich (selber Architekt) brennend interessieren. Sie sollten wissen, Ihre Anfrage hat mich schon angestachelt, meine schon lang schmorende Termitenseite endlich fertig zu stellen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

Typische Termitenbauten der pilzzüchtenden Termiten:

Unscheinbar, die Bauten der grasfressenden Termiten:

Nach dem Öffnen eines Termitenbaus, schon dicht unter der Oberfläche (bei 44 °C Außentemperatur und trockner Luft rel. 40 %) fällt eine hohe Feuchtetendenz ins Auge. Diese Insekten können geschickt klimatische Bedingungen für sich ausnutzen. Sie nutzen unsere Erkenntnisse der praktsichen Pysik besser als wir es machen. Tags nutzen sie Sonnenenergie, um durch Verdunstung von Wasser Energie zu entziehen und so eine (Verdunstungs-)Kühlung zu erreichen (Prinzip des Sonnenkühlschranks). Bei der Verdunstung von Wasser ist Energie nötig, sodaß die Temperatur anbsinkt. Ab abends holen sie sich warme Luft rein oder lassen die vorhandene (genügend warme) Luft an den gegen Morgen abkühlenden Außenwänden wieder auskondensieren, um am nächsten Tag wieder Verdunstungskühlung zu erreichen. Einige Termiten haben speziell die Aufgabe über öffnen und schließen von Lüftungslöchern das Hausklima konstant zu regeln (und das Schulbildung und ohne Elektronik)

Hier haben die Termiten unsere Weisheiten nicht mit Löffeln gefressen... Sie brauchen die angebotene Zellulose und Hemizellulose, um sie mit Hilfe der in ihren Bauten gezüchteten Pilze in für die Termiten genießbare Nahrung umzuwandeln. Das können solche speziellen "holzzerstörenden" Pilze hervorragend. Der Inhalt des Buches ist hierbei ganz unwichtig.

 

349. Steffen Heßler
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Hallo,1999 haben wir ein Haus (Bj.1948) ausgebaut. Dabei wurde der halbe Dachstuhl erneuert. Die bestehende alte Hälfte, welche leichten Holzwurmbefall aufwieß, spritzte ich nach Empfehlungen von mehreren Fachleuten mit einem Holzwurmschutzmittel (der Name des Mittels ist mir entfallen). Leider mußte ich in letzter Zeit wieder an ein einigen Stellen Bohrmehl und frische Löcher feststellen.
Was können Sie mir zur weiteren Behandlung empfehlen?
Lieber Steffen Heßler,
meine Empfehlung, bestellen Sie sich einen Sachverständigen für Holzschutz und lassen ihn die Lage feststellen. Von hier aus kann ich dazu nichts sagen. Irgend etwas wurde bei Ihnen falsch gemacht, entweder der Rat oder die Behandlung.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

348. Markus Dolde
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Hallo Holzwurm-Team,
ich hoffe ihr könnt mit helfen.Wir werden in den nächsten Wochen in ein schönes altes Fachwerkhaus ziehen.Man hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass hin und wieder vereinzelt kleine Kugelkäferchen in der Wohnung auftauchen.Muss etwas unternommen werden, oder stimmt die Aussage, dass die Käferchen total unbedenklich für Hausrat und Gesundheit wären.Wir (Familie mit drei Kindern) hätten diese Aussage natürlich gerne bestätigt.Es ist uns ebenso klar,dass so ein Fachwerk nicht frei von krabbeltieren sein kann.
Vielen Dank
Markus,Simone,Nathalie,Nicolai und Janina
Liebe(r) Markus,Simone,Nathalie,Nicolai und Janina,
Kugelkäferchen sind, wenn sie nocht schon sehr alt sind, meistens am spielen. Sie springen von Holzfaser zu Holzfaser und dürfen dabei nicht auf dunkle Stellen treten, das führt zu Punktabzügen oder sie müssen von vorn anfangen. Darüber gibt es natürlich immer Streit und Gezänke, denn die eine sagt, "es gildet nicht" und der andere hat es "genau gesehen"....
Die Kugelopas und Kugelomas, aber auch die Kugeltanten und Kugelonkels gucken dann recht freundlich und denken über das Leben nach, weil sie schon so alt sind und nicht mehr spielen dürfen.
Ein anderes Spiel der Kügelkinderchens ist "Verstecken". Dazu graben sie Löcher ins Holz und hüllen sich in weiße Tücher ein, sie sehen dann aus wie kleine weiße Würmer. Wenn sie ein rotes Tuch hätten, natürlich wie kleine rote Würmer - aber sie haben leider kleine roten Tücher zu Hause, die sind zu teuer, sagen alle. Und die sind auch viel zu auffällig - wer will sich denn schon mit einem roten Tuch verstecken?
Ihre Mutter, die Küglerin, ist sie dann fortan am suchen, denn in den vielen Löchern sind ihre Kinder "wie vom Balken verschwunden". In der Not ruft sie dann den Vater Kügler, der mit einem Hammer laut klopfend auf das Holz schlägt, damit die Kinder endlich mit dem Verstecken spielen aufhören. Ob sie sich über die Kinder geärgert haben, weil sie gerade so laut rumgetobt haben und die beiden Kügler schlafen wollten, oder ob es gerade um das Mittagessen ging, ich weiß es nicht genau. Das müßt ihr mal selbst rausfinden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

347. Stefan Schinner
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Hallo,

ich möchte mir im Garten einen Hozschuppen (ca. 7 x 4 mtr) errichten. Es sollen dort Gartengeräte und ca. 8 m³ Brennholz gelagert werden.

Muss ich die tragenden Bauteile (Pfetten, Dachsparren, Holzständer) vorbeugend mit einem Holzschutzmittel behandeln, oder kann auf einen Einsatz dieser Mittel verzichtet werden. Das geschnittene Holz ist bereits vorhanden, so dass nur ein Holzschutz in Frage käme, den ich als Laie selbst aufbringen könnte (also durch Streichen). Welches Risiko gehe ich ein, wenn ich auf einen chemischen Holzschutz verzichte?

Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort!

Schöne Grüße
Stefan Schinner
Lieber Stefan Schinner,
Sie bestellen am besten gleich bei einem örtlichen Holzhändler (oder Holzbaufachmarkt, z.B. Holzland) Vorratskantholz (also Lagerware), was für die Gefährdungsklasse 1 vorbeugend gegen Insektenbefall imprägniert ist. Der Holzhändler kann Ihnen eigentlich alles an Wünschen erfüllen, wenn Sie früh genug bestellen. Dazu liefert er frei Haus an. Der Holzschutz kann dann auf das frische, noch feuchte Holz erfolgen.

Ein Verzeichnis von Holzhandlungen finden Sie auf unseren Seiten.
http://www.holzfragen.de/seiten/holzhandel.html

Die Mehrkosten sind gering. Meistens hat er auch alles, was Sie an Zubehör brauchen, oft sogar billiger als im Baumarkt. Natürlich ist die Konstruktion so zu erreichten das der konstruktive Holzschutz (Wasser muß schnell und ohne Staunässe ablaufen können, keine Spritzwasserbelastung) gewährleistet ist. Die Schnittstellen feuchten Sie mit Wasser an und streichen Sie mit einem Holzschutzmittel auf Borbasis nach (Nachschutz). Dannach Rissbildungen müssen Sie die Risse auch noch einmal in der gleichen Weise nachschützen, mit dem gleichen Mittel.
Dabei ist zu überlegen, ob sie das Holz nicht an den Außenseiten gut durchlüftet und unter Dach lagernb könnten. Innen wäre eine Lagerung m. E. eigentlich ungünstiger.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

346. Sven Kriegs
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Guten Tag,
wir haben gerade einen Garten mit Holzlaube (BJ 1958)
erworben.
Leider hat die Laube wahrscheinlich bedingt durch den
Holzschutzanstrich die Farbe dunkelbraun (geht schon in Richtung schwarz) angenommen.
Gibt es eine Möglichkeit der Laube (ohne abschleifen) eine hellere Farbe zu verpassen ohne dabei die Holzschutzfunktion des Anstrichs ausser acht zu lassen ?
Gruß und Dank
Sven Kriegs
Lieber Sven Kriegs,
die Farbe ist hier sicher nur ein Wetterschutz. Eine hellpigmentierte Farbe sollten Sie aufbringen können, natürlich nach den Herstellerangaben, wobei sicher der Untergrund vorzurichten wäre.
Der beste Holzschutz ist immer konstruktiv, indem Wasser schnell und dabei ohne Staunässe! abfließen und abtrocknen kann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

345. Susanne Jacobasch
Lieber Herr Rüpke,

vielen herzlichen Dank für Ihre Auskunft. Eine Frage nur noch: Habe ich Sie dahingehend richtig verstanden, daß von den Käfern selbst keine unmittelbare "Bedrohung" ausgeht, sondern sie nur die entwickelten Würmer sind die schon seit längerem unser Holz zernagt haben?
Die Gefahr würde somit von den Larven ausgehen, die sie wieder in unserer Dielung ablegen? Und um das zu verhindern müßten wir uns daher eher um Pilze und Feuchtigkeit kümmern, als jetzt nur die chemische Keule zu schwingen.
Noch einmal verbindlichsten Dank
MfG
Susi
Liebe Susanne Jacobasch, im Prinzip ist es so richtig verstanden worden. Sie müssen natürlich bedenken, daß die Zusammenhänge immer sehr komplex sind. Die Frage nach einem Mittel steht hier daher nie, immer ist die Ursache das wesentliche, das alles bestimmende, was herauszufinden ist. Das Mittel ist dabei nur ein Vehikel, was auch hilft, es sollte aber eben nicht zu einem festen Glauben an solche Mittel) führen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

344. Susanne Jacobasch
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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe ein dringendes Problem:wir wohnen in einem alten Bauernhof und seit einigen Tagen ist unter unserer Dielung ein merkwürdiges klopfendes Geräusch zu hören. Nach Aussagen eines Bekannten handelt es sich dabei um einen Holzkäfer der gefährlichen Schaden anrichten kann. Wir hatten an einer Stelle im Schlafzimmer dann einige Exemplare kleiner Käfer liegen, die auf dem Rücken lagen und hilflos waren. Ich habe die Tiere allerdings nicht näher untersucht.
Ob es irgendwelche Bohrlöcher gibt, läßt sich nicht beurteilen, da wir Teppich haben, teilweise keine Schüttung mehr zwischen den Geschossen ist und sowieso hier und da alte Bohrlöcher sind, ein ideales Umfeld also für Ungeziefer. Frisches Sägemehl ist mir jedenfalls nicht aufgefallen
Bitte sagen Sie mir ob es sich tatsächlich um einen gefährlichen Schädling handelt und vor allem wie wir ihn loswerden, da das Geklopfe vermehrt auftritt.

MfG Susi

Nachtrag: Ich habe die Käfer doch noch etwas näher betrachtet. Sie sind ziemlich klein, 6 Beine, keine übergroßen Fühler, dunkel mit helleren Flecken aber keine Punkte oder so was) und diesen Kapuzinerkopf.
Liebe Susanne Jacobasch,
lediglich dem Bunten oder Gescheckten Nagekäfer, Xestobium rufovillosum wird nach sachkundigen Beobachtungen dieses Pochgeräusch zuzuordnnen sein. Es ist vermutlich ein sexuelles Lockverhalten oder auch ein Signal zum Aufbruch, denn nun fliegen die verpuppten Vollinsekten nach jahrelager Larventätigkeit aus, um sich zu vermehren. Dieses Insekt ist ein relativ ortstreu bleibender Plizfolger. In der Regel sind die Larven in pilzgeschädigtem Holz aktiv; eine Gefahr ist also mehr in der schon vorangegangenen Pilzschädigung zu suchen.
Mehr kann ich aus Ihren Angaben nicht ableiten.

Wie vielen der hier Fragenden wird Ihnen sicher nun bewußt, das es schon etwas komplexer sein wird, der Sache erfolgsversprechend auf den Grund zu gehen. Durch solche Nagekäfer könnte sich sich am Ende also auch ein Baumangel herausfinden lassen, der z.B. infolge schädlicher klimatischer Wechselwirkungen am Bauwerk seine wirkliche Ursache haben könnte. Bei solchen Untersuchungen ist es das wesentliche Ziel, eine Gefährdung der tragenden Holzbauteile auszuschließen. Im Übrigen kann die Sache eines Nagekäferbefalls auch sehr harmlos sein, was Sie am Alter des Hauses in Bezug auf die bisherige Beständigkeit ablesen können. Bislang wurde noch jedes Holzfachwerkhaus älter als jede Betonkonstruktion!

Fazit: Es kann sinnvoller sein, durch Pochen angesagte (wahrlich unter den Teppich gekehrte) Baumängel aufzuspüren und zu beseitigen, als nur dem Nagekäfer ans Leder zu wollen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

343. Torsten Hencke
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Hallo!

Ich interessiere mich für ein älteres Haus, Baujahr 1936. Dort ist viel zu machen, dessen ich mir durchaus bewußt bin. Was mir allerdings Bauchschmerzen bereitet, ist, daß der Dachstuhl vom Holzwurm befallen ist. Der Dachstuhl ist vor ca. 10 Jahren teilweise erneuert worden. Auch in den neuen Balken ist er drin und aktiv! Problem ist dann auch noch, dass die Dachbalken sehr weit heruntergezogen sind und teilweise die Wand in der 1. Etage bilden, weshalb man sie dort gar nicht sehen kann.Der Holzwurm ist wohl durch den Fußboden eingeschleppt worden. Sämtliche Bretter sind förmlich durchlöchert. Wie die Decke darunter aussieht, läßt sich nicht sagen, da man sie nicht sieht. Die Balken haben so im Abstand von 3-4 cm ein Loch, halt teilweisen mit Bohrmehl, teilweise sehen sie auch "zugepropft".

Läßt sich anhand meiner Beschreibung sagen, ob man den Holzwurm bekämpfen kann? Und wenn, wie?

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen!
Lieber Torsten Hencke,
das muß eine örtliche Untersuchung ergeben, denn Ihre Fragen sind aus der Ferne nicht zu lösen.
Also: Vor Ort Befallsbestimmung, den Befallsumfang und die Umgebungsbedingungen ermitteln. Danch sind erst Maßnahmen zu empfehlen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

342. Maike Hoffmann
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Hallo

ich habe vor 10 Jahren einen antiken Schrank mit einem Holzwurm-Tod Mittel großflächig behandelt. Der Schrank steht im Schlafzimmer und wird seitdem als Kleiderschrank von mir genutzt. Leider weiß ich den Namen des Mittels nicht mehr.

Nun habe ich gehört, dass in alten Holzwurmtod-Mitteln schädliche Pestizide enthalten sein können, und habe aus gesundheitlichen Gründen Bedenken den Schrank weiterhin im Schlafzimmer als Kleiderschrank zu benutzen.

Können Sie mir sagen, inwieweit der Schrank noch Spuren von den schädlichen Substanzen enthalten sein können, welche Auswirkungen das auf meine Gesundheit haben kann oder wie ich das feststellen bzw. beheben kann?

Mit lieben Grüßen

Maike Hoffmann
Liebe Maike Hoffmann,
bekämpfende Holzschutzmittel enthalten i.d.R. Biozide, meistens rel. schnellwirkende Injektizide aus organischen Chlorverbindungen.
Wenn sie nicht spekulieren wollen, lassen Sie einfach eine Probe aus Holzspäne der verdeckten Oberfläche (ca. 2 Gr.) auf Organochlorpestizide untersuchen.
Z.B. an GeoLab in Hildesheim schicken (Halbquantitatives Screening auf Organochlorpestizide, Kosten ca. 130 €).
http://www.geo-lab.de/
Neuere Mittel (auch Holzwurmtod) enthalten dagegen meist dem natürlichem Pyrethrum nachgebaute synthetische Wirkstoffe wie z.B. Permethrin oder Deltamethrin, die nach geraumer Zeit ca. 1-2 Jahren Ihre Wirkung verlieren werden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

341. Frank Schmachtenberger
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich unterrichte an der Fachschule für Zimmerermeister in Würzburg das Fach Massenermittlung/ Leistungsverzeichnis und kann niergendwo definitiv erfahren nach welcher DIN die Pos "Bauholz liefern" auszuschreiben ist.
Meine Frage: Ist die DIN 4074 "Soretierung von Kanthölzern" zu vereinbaren, oder wie in der VOB vorgesehen die DIN 68335 "Sortierung nach Güteklassen"?
Mit der Bitte um eine rasche Beantwortung
Frank Schmachtenberger
PS. Sehr gute Seite von der man sich sehr gute Information holen kann.
Lieber Frank Schmachtenberger,
in Verbindung mit Bauleistungen wäre zuerst die VOB A zu nennen, die den Inhalt und die Anforderungen an Leistungsbeschreibungen regelt, die ja die Grundlage einer jeden Materialbestellung, wie z.B. auch von Listenbauholz sein sollte.
Die weiteren allgemeinen Anforderungen an die Aufstellung des leistungsverzeichnis werden dann in der VOB C in der ATV DIN 18 299 "Allgem. Regelungen für Bauarbeiten jeder Art" geregelt.
Auch in der VOB Teil C, in den Allgemeine Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) für die Zimmer- und Holzbauarbeiten, in der DIN 18 334, wären gewerksspezifische Hinweise zu Ausschreibung, Durchführung und Abrechung, also Hinweise der Vertragsbedingungen gegeben. Darin ist auch der Geltungsbereich und die Normen zu den Stoffen, also zur Lieferung des Bauholzes und der Ausführung aufgeführt.
Vereinbart werden sollte daher als Vertragsgrundlage die VOB, wenigstens in den Teilen B und C. Damit wäre alles andere eindeutig und bei Streitigkeiten auch weitestgehend ausgewogen geregelt und muß nicht im Einzelnen vereinbart werden.
Allgemein wären die Angaben nötig, die ich auf einer Seite zusammengestellt habe:
http://www.holzfragen.de/seiten/bestellung.html
Grundsätzlich ist zur Bauholzbestellung die Qualitätsvereinbarung über die DIN 4074 Teil 1 Ausgabe 2001 zu benennen.
Auf der Seite
http://www.holzfragen.de/seiten/din4047_1.html
ist eine Definition von Bauholz aufgeführt. Der Bund Deutscher Zimmermeister (BDZ) und der Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e.V. (VDS) haben in einer Verbändevereinbarung das Produkt DIN 4074 - Bauholz definiert. Die Verbändevereinbarung trägt den erhöhten Anforderungen an Bauholz Rechnung. Es wurde die Neufassung der DIN 4074 zugrunde gelegt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

340. elmar kleiner
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holde holzwurmspezialisten,
können sie mir eine zuverlässige quelle über einfachen konstruktiven holzschutz in den tropen vermitteln, um termitenbefall von vornherein abzuwehren ?
ja Elmar Kleiner,
das ist wie immer die konstruktive Überlegung, den Insekten die Bedingungen so unangenehm, wie irgend möglich zu machen.
Zuerst ist die Kenntnis der vorkommenden Arten schon wichtig, denn es gibt - regional verschieden - die unterschiedlichsten Arten mit eben auch unterschiedlicher Lebensweise. Die genaue Lebensweise gibt schon Hinweise auf Wechselwirkungen mit den später geschaffenen baulich gegebenen Umgebungsbedingungen.
Fast alle Arten meiden das direkte Licht und arbeiten unter dem Schutz bedeckender, überwiegend von ver- und bearbeiteter Erdstoffe. Mit der Verwendung von Kies und Schotter und der Vermeidung kappilarer Baustoffe am Übergangsbereich Erdreich - Bauwerk ist schon vorbeugend geholfen.
Entfernungen in ungeschützen Bereichen müssen die Termiten mit Schutzbauten überbrücken. Solche Entfernungsvergrößerungen konstruktiv zu berücksichtigen, wirken daher wiederum befallserschwerend.
Zum Schutzbau gehören bestimmte Termitenbauregeln, die pysikalische Gesetze zur Klimasteuerung ausnutzen, z.B. die Verwendung kapillarer Baustoffe und Ausnutzung von Sonnenenergie. Beides hat das Ziel durch geschicktes Ausnutzen der Wechselwirkungen zwischen Temperatur und Luftfeuchte eine Kondensation zur Wassergewinnung zu erreichen. Die Sonnenenergie spielt dabei eine Rolle. Eine der Umgebungstemperatur angepaßte Zone um das Haus wäre vorteilhaft, denn ohne krasse Temperaturunterschiede also Energiezufuhr oder Energieentzug ist eine Kondenswasserproduktion schwer möglich. Konstruktiv ginge das in die Richtung einer Aufständerung im Randbereich, z.B. ein Gründungsplattenüberstand.
Im Übrigen habe ich bei Reisen festgestellt, in überlieferten Baukulturen sind solche konstruktiven Lösungen an älteren Bauwerken augenscheinlich zu beobachten und somit regional angepaßt abkopierbar.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

339. Horst Bohlmann
Hallo,

ich bin im Mai vor einem Jahr in eine Stadtwohnung in der Nähe eines kleinen Parks gezogen. Jetzt habe ich in zwei Türen (leider kenne ich die Holzart nicht) den Braunen Splintholzkäfer entdeckt. Nach genauerer Untersuchung der anderen Türen habe ich auch Löcher in anderen Türen entdeckt, jedoch keine Aktivität festgestellt.

Der Vermieter versucht jetzt mir bzw. meinen Möbeln die ganze Sache anzuhängen. Ich habe jedoch in keinem meiner Möbel Anzeichen für Befall gefunden. Außerdem sind so gut wie alle meine Möbel aus Kiefernholz. Da ich bereits beim Einzug einmal feinen Holzstaub gesehen aber nicht wirklich realisiert habe was das bedeuten kann, bin ich mir relativ sicher, dass der Befall bereits vor meinem Einzug bestand.

Gibt es Möglichkeiten zu bestimmen wie lange der Befall schon besteht? Vielleicht anhand der Anzahl Löcher oder ähnliches? Ich habe gelesen, dass der Splintholzkäfer Laubholz befällt, heißt das im Umkehrschluß, dass man Nadelhözer auschließen kann?

Vielen Dank
Horst
Lieber Horst Bohlmann,
ein Befall von Nadelholz durch den Braunen Splintholzkäfer ist ausgeschlossen.
Er kommt recht häufig an Türblättern mit Laubhölzern (u.a. Limba eine häufig verwendete Importholzart) vor. Die Anzeichen, viele Löcher 0.8-2 mm nur im Splintholz, talkumartiges Holzmehl. Mai-Juni ist die Ausfluszeit. Die Vermehrung kann massenhaft geschehen, die Zerstörung ist schnell fortschreitend. Das Holz ist oft schon vor der Verabeitung am Holzlager infiziert.
Der Zyclus Eiablage und Verpuppung mit Ausfliegen kann bei Lyctusarten sich bis auf 2-7 Monate verkürzen. daher ist u.U. eine Bestimmung der Befallsdauer unmöglich.
Wenn unter Ihren beweglichen Gütern keine verdächtige Laubhölzer sind, ist es sicher eine Sache des Vermieters
- nach DIN 68 800-4 Abs. 2.3 als Voraussetzung für Bekämpfungsmaßnahmen die eindeutige Feststellung der Art der Schadorganismen und des Befallsumfang durch dafür qualifizierte Fachleute oder Sachverständige in Auftrag zu geben und sich die Ergebnisse in einem Untersuchungsbericht vorlegen zu lassen.
- Danach sind gem. DIN 68800 Teil 4 Maßnahmen zur Bekämpfung einzuleiten.
- Die Rechtsgrundlage ist das jeweilige Landesbaurecht in den §§ "Schutz von Wohngebäuden gegen schädliche Einflüssen".
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

338. marcus
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liebes holzwurmforum,
ich bin mieter einer sanierten altbauwohnung, bei der die dielen abgeschliffen und schlecht versiegelt wurden. zwischen den dielen sind aufgerissene spalten, die teilweise hohlen untergrund zum vorschein bringen. auch die scheuerleisten sind nicht mit der wand abschließend, sondern die (silikon?)verfugung ist gerissen.
seit wenigen tagen fallen uns meist am rande der zimmer kleine zwischen 3-6 mm lange bräunliche flache würmer auf. nun meine fragen:
was sind das für tierchen? wo kommen die her? und (wichtig!) wie kriege ich sie weg?
danke.
marcus
Lieber Marcus,
holzzerstörende Insekten sind es sicher nicht. Die Risse in Dielenfußböden sind normal und müssen hingenommen werden. Silikondichtungen sind an der geschilderten Stelle unsinnig und nicht fachgerecht, zudem sowieso nicht dauerhaft.
Vermutlich handelt es sich um sogenannte Vorrats- oder Gelegenheitsschädlinge, die sich im Deckenbereich entwickeln konnten. Dort liegt alles das, was zuvor durch die Ritzen gefallen ist. Es kann daher reichlich Nahrstoff vorhanden sein.
Meistens ist der Spuk einmaliger Natur und auch recht schnell vorbei. Der Staubsauger mit dichtem Beutel ist die beste Waffe. In hartnäckigen Fällen ist der Kammerjäger einzuschalten.
In diesem Fall, beim Auftreten von Gelegenheits- und Vorratsschädlingen, wäre zu klären, ob es eine Folge der offenen Dielen ist oder aus dem Bereich des Mieters kommt.
U.U. ist es nötig, den Vermieter davon zu unterrichten und unter Fristsetzung aufzufordern, Abhilfe zu schaffen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

337. V. Löbig
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Lieber Herr Rüpke,

vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort zu der Fülle an Leben, die mir die mir ins Haus geliefert wurde. Ich habe noch einmal im Internet unter "Bambusbohrer" nachgesehen. Handelt es sich bei Bambusbohrern und Bambusböcken um ein und dieselbe Spezies? Die im www. dargestellten Insekten haben keine Ähnlichkeit mit den bei mir eingezogenen "Gästen", mit etwas Glück sind sie nun buchstäbich am Ende ihrer Reise angekommen und machen keinen Ärger mehr.

Holzwespen scheiden hier wohl auch aus, da die Möbel in der Tat älter als zwei Jahre sind. Ich werde es wohl zunächst mit der Einspritzmethode versuchen und hoffe, daß danach der Spuk ein Ende hat. Soll ich das Möbel zur Vermeidung von Nebenwirkungen bei Mensch und Tier zur Insektenvertilgung ins Freie evakuieren oder ist es möglich, den Patienten gefahrlos in den eigenen vier Wänden zu behandeln? Eine Begasung würde ich als letztes Mittel in Betracht ziehen, dennoch vielen Dank für den Hinweis.

Zu den Würmern. Sie sind unterschiedlich lang gewesen, zwischen ca. zwei und vier cm und ähneln am ehesten noch Glasnudeln. Ein Nachweis über eine vorbeugende Holzschutzbehandlung liegt mir bislang nicht vor. Ein zweites Möbelstück macht jedoch den Eindruck, als wäre es einer solchen Behandlung unterzogen worden, dort finden sich Spuren von früherem Befall, dem jedoch offensichtlich zu Leibe gerückt wurde. Auch das besagte Stück wurde wohl untersucht, denn an drei "Füßen" sieht es aus, als sei das Holz vor einiger Zeit durch neueres ersetzt worden. Möglicherweise blieb der Befall trotz einer - wie auch immer gearteten Behandlung - unentdeckt und trat erst während der langen Reise auf.

Immerhin: Besser solche Gäste aus China als anderes, zur Zeit dort umhergehendes Ungemach (hier handelt es sich um einen schweren Fall von Zweckoptimismus).

Viele Grüße
V. Loebig