Holzwurm-Forum
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230. Roland Gaiser
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Hallo!
Haben eine ca. 100 Jahre alte Nähmaschine gekauft und stellten mehrere Löcher im Holz fest, welche sehr wahrscheinlich von Holzwürmern stammen. Wir wohnen in einem Blockhaus und möchten die Nähmaschine in unserem Wohnzimmer als Dekorationsstück aufstellen.
Beim Anblick der (Holzwurm-)Löcher machen wir uns natürlich Sorgen um unser Blockhaus. Deshalb die Frage, ob wir hier vorbeugend irgendwas tun können. Wir wissen ja nicht, ob der Holzwurm schon vor längerer Zeit ausgezogen ist oder ob er noch immer in der Nähmaschine wohnt.

PS: Die Nähmaschine ist nätürlich nicht aus Holz, sondern deren Abdeckung.
Danke
Roland Gaiser
Roland Gaiser,
solche Abdeckungen sind doch dünn, oder aus Sperrholz. Es würde also bei geheizter Wohnung wohl schlecht aussehen für die armen Larven. Bis zum nächsten Ausfliegen kann das ihr Ende sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

229. Christiane Zwirlein
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

erst mal vielen Dank für Ihre schnelle Rückantwort.

Zu Ihrer Frage nach der Anzahl der Larven: Der Sachverständige hat beim Abbeilen KEINE Larven gefunden. Lt. Gutachten lassen Farbe und Konsistenz des Fraßmehles jedoch eine Aktivität vermuten.

Ich selbst gehe auch von einem aktiven Befall aus, weil wo sollen sonst die Fraßgeräusche herkommen (klingen genau so, wie Sie sie in den unzähligen Berichten hier beschrieben haben). Allerdings habe ich auf dem Spitzboden selbst keine Geräusche vernehmen können (erklären Sie mich bitte nicht für verrückt, aber ich habe mich wirklich hingesetzt und eine ganze Weile lang an den Balken gelauscht, kann aber auch sein, daß die Larven genau da ihren Mittagsschlaf gehalten haben). Die Geräusche kommen mehr aus den (in diesem Fall leider) ausgemauertem Steildach. Und aus der Treppe!

Was das Innenraumklima betrifft, so hat sich hier in den letzten Jahren sicherlich nichts geändert. Das Verschwinden des Holzwurmes wäre wahrscheinlich eher auf ein Erfrieren desselben zurückzuführen als auf ein Austrocknen des Holzes, da das obere Stockwerk längere Zeit unbewohnt und auch nicht mehr beheizt war. Dafür gab es allerdings einen Anbau (den wir bereits abgerissen haben), welcher für das ganze Haus regelrecht als Schwamm fungierte (Regenwasserführung direkt an der Hauswand entlang ohne Traufblech oder ähnliches, Laub und Moos aus den letzten 4 Jahrzehnten, es hatte sich sogar schon Humus gebildet). Ein Wunder, daß die Schäden nicht größer sind! Die Hölzer, die direkt mit dem Anbau in "Berührung" gekommen sind, haben wir bereits herausgenommen (alte Türstürze, Verkleidungen etc., die Dachkonstruktion war nicht betroffen). Da wußten wir allerdings noch nichts von unseren Untermietern, so daß das Holz nicht mehr vollständig vorhanden ist.

Was die Wärmedämmung betrifft, eine solche ist überhaupt nicht vorhanden und wird jetzt nach und nach von uns eingebracht. Deshalb haben wir ja auch das Dach nochmal von einem Sachverständigen prüfen lassen. Ich frage mich allerdings, warum der Sachverständige, den wir beim Kauf vor ca. 1 Jahr dabei hatten, uns nicht auf den Befall aufmerksam gemacht hat! Aber das ist ein anderes Thema.

Was das Holz für die Forschungen betrifft, wollte ich mich eigentlich mit Gerit Holighaus, Uni Göttingen in Verbindung setzen. Wenn Sie es aber lieber selbst in Empfang nehmen möchten, gerne. Wir hätten da im Angebot: 2 alte Türstürze (die jetzt allerdings draussen liegen und naß sind, Befall nicht nachgewiesen, da der Sachverständige diese nicht begutachtet hat), 1 Treppenpfosten, ca. 10 x 10 cm, Treppenstufen. Inwieweit wir Ihnen Dachbalken zur Verfügung stellen können, weiß ich noch nicht. Eigentlich wollte ich das Dach schon auf dem Haus lassen ... Wenn Sie mir eine e-mail-Adresse bekanntgeben, kann ich Ihnen auch gerne einige Fotos mailen.

Zum Schluß nochmal meine Frage aus dem letzten Eintrag: Wenn wir zunächst nur den Spitzboden (Vom Sachverständigen als "Hausbockherd" bezeichnet) und das Steildach erst in ein paar Jahren behandeln lassen, arbeiten sich die Larven wieder nach oben und befallen die bereits behandelten Hölzer erneut oder fressen die sich nach unten durch? Vielen Dank für eine Rückantwort.

Freundliche Grüße und ein schönes Wochenende


Christiane Zwirlein
Liebe Christiane Zwirlein,
natürlich ist es einfacher, Sie schicken das Holz direkt hin und setzen sich mit ihm telefonisch dazu in Verbindung. Ich wäre hier nur ein Mittler.
Zu Ihrer Frage: Das geht alles komplexer vor, als man es sich gern einfach denkt. Höchst wahrscheinlich geht der Fraßweg mehr in der Masse und Breite, aber immer nur im Splintholz entlang. Ein zielstrebiges Frenn in die Länge ist so zu erwarten. Aber ich muß sagen, durch Versuch geprüft habe ich es noch nicht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

228. Christiane Zwirlein
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angenagtes Haus, Teil 3


Sehr geehrter Herr Rüpke,

erst mal vielen Dank für Ihre Auskünfte.

Mittlerweile war der Sachverständige da und hat das bestätigt, was ich bereits vermutete - aktiver Hausbockbefall. Und das bei einem Original-Dachstuhl aus dem Jahr 1910 bei Verwendung von Floßholz (Fichte), welches also eh nährstoffarm ist! Erstaunlicherweise ist der aktive Holzwurmbefall, den wir in der Treppe zum Spitzboden vermuteten, mittlerweile ausgestorben. Wahrscheinlich war dem das Holz zu alt. Dafür hat sich auch hier der Hausbock niedergelassen. In den Treppenstufen selbst. Dem graut tatsächlich vor gar nichts!!! Wir werden also nun - wohl oder übel - die Ausschreibung für die Bekämpfung unserer nicht zahlungswilligen Untermieter vornehmen. Allerdings tauchen nun auch wieder neue Fragen für mich auf, aber schließlich gibt es ja Ihr Forum!

Die Dachstuhlhölzer im Spitzboden sind frei zugänglich. Die Sparren im Steildach sind ausgemauert (französisches Walmdach). Da wir in ca. 5 Jahren das Dach eh neu eindecken wollen, schlug uns der Sachverständige vor, den Spitzboden in Kürze und das Steildach bei der Dachneueindeckung chemisch zu behandeln (Wärmebehandlung scheidet wegen der Konstruktion aus).

Meine erste Frage: Die Schlafräume und Kinderzimmer befinden sich direkt unter dem Spitzboden. Die Deckenbalken, die ebenfalls mit behandelt werden sollen, sind lediglich mit einer Schilf-Gipsschicht verkleidet. Der Sachverständige sagte uns, daß keine Gesundheitsgefahr bei einer chem. Behandlung für uns bestünde. Trotzdem ist mir bei dem Gedanken nicht ganz wohl, da unsere Kinder auch noch sehr klein sind! Gibt es irgendein bestimmtes Mittel, was sozusagen "wohnraumtauglich" ist? Oder sind diese Mittel, die ja doch Gifte sind, tatsächlich so "harmlos", daß sie von einer Gipsschicht abgehalten werden!?

Meine zweite Frage betrifft die Abfolge der Bekämpfungsmaßnahmen. Daß der Dachboden möglichst schnell behandelt werden sollte, ist klar. Aber reicht es tatsächlich aus, die restlichen Balken, die ja wahrscheinlich auch befallen sind, erst in ca. 5 Jahren zu behandeln? Der Sachverständige meinte, daß der Befall ja schon mind. 20 Jahre da wäre, die Schäden aber nicht so schlimm sind, daß z.B. tatsächlich ein Statiker hinzugezogen werden muß. Und was ist, wenn die Viecher nach erfolgter Spitzbodenbehandlung sich in 2 oder 3 Jahren überlegen, wieder nach "oben" umzuziehen? Muß dann der Spitzboden nochmal mit behandelt werden? Oder arbeiten die sich tatsächlich nur nach unten vor?

Für Ihre Rückantwort danke ich Ihnen bereits jetzt.

Freundliche Grüße
Christiane Zwirlein
Liebe Christiane Zwirlein,
mich würde zuerst interessieren, haben Sie denn viele Larven im Holz gefunden? Daß der Zustand der Konstruktion statisch noch gut ist, scheint ja erfreulich zu sein.
Das ein Befall durch den gewöhnlichen Nagekäfer abklingen kann, ist denkbar, wenn z.B. das Innenraumklima sich gändert hat, z.B. durch eine Heizung.
Da Sie Baumaßnahmen planen, lassen Sie sich die Zeit, um zu prüfen, ob Sie nicht das Dachgeschoß im Ganzen erneuern wollen, denn die Wärmedämmung scheint ja nicht doll zu sein. Das wäre immerhin eine gesonderte Überlegung wert. Dabei könnten Sie alle Behandlungskosten gegen rechnen. Die Kredite sind z.Zt. günstig und das Haus als Baukonstrktion eh wirtschaftlich abgeschrieben.
Ein Hausbockbefall ist meistens verbreitet und in der ganzen erreichbaren Dachkonstruktion einschließlich der Deckenbalken zu suchen.
Die von der DIBt bauaufsichtliche zugelassenen geprüften Holzschutzmittel zur Bekämpfung des Hausbocks an tragenden und aussteifenden Bauteilen unterliegen strenger Anwendungsvorschriften und haben alle Anwendungsbeschränkungen. Im Wohnbereich können sie nicht direkt angewendet werden. Dies könnte nur lokal erfolgen und zöge geeignete Abdeckungen der behandelten Bauteile nach sich, die von den verwendeten Mitteln abhängig sind. Hierzu befragen Sie Ihren Sachverständigen.

Für Untersuchungszwecke suche ich kurzfristig für die Forschungen eines Kollegen Holzteile mit ca. 10x10 cm Größe, die im Alter datiert sind, noch unversehrt sind und aus einem Hausbock befallenen Balken stammen. Sie sollten möglichst auch unversehrte Außenseiten haben. Falls Sie ein Stück aussägen könnten, schicken Sie es mir bitte zu. Es geht um einen Versuch zur Feststellung der Wirkung von Riechstoffen auf Hausbockkäfer.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

227. Sibylle Sack
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Wir bewohnen ein 300 Jahre altes Holzbauernhaus, in dem an vielen Stellen der Holzwurm nagt. Da wir in diesem Haus seit kurzem auch einige sehr schöne alte Holzmöbel (holzwurmfrei) stehen haben, möchten wir natürlich das Übergreifen des Holzwurms verhindern. Gibt es da ein Hausmittel? Ich habe z.B. gehört, man solle die Füße der Möbel auf ein Stück Linoleum stellen, der Holzwurm käme nur über den Boden, nicht über die Luft. Kommt mir allerdings etwas unwissenschaftlich vor. Gibt es z.B. Kräuter o.Ä., die wir in die Schubladen legen können? Wir können die Möbel auf keinen Fall mit einem Mittel einlassen, da sie mit aufwändigen Holzintarsien versehen sind.

Für Ihren Rat im Voraus herzlichen Dank!
Liebe Sibylle Sack,
wenn die Wohnung dauernd beheizt ist, der Fußdoden nicht zu kalt und nicht naß gewischt, die Möbel gut hinter- und unterlüftet sind, dann sollte es keine Probleme geben.
Unterlegekötzchen aus verschiedenen Materialien sind nur nötig, wenn vom Boden Feuchte zu erwarten ist, z.B. vom Naßwischen etc. Dann hat es seinen Sinn. Dafür gibt es z.B. kleine Glasunterfüße mit Mulde.
Vieler Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

226. harald urban
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Hallo, ich habe eine Kommode und eine Vitrine mit Holzwurmbefall.
Nun habe ich mich über Verfahren zur Abtötung informiert. Dabei ist zum einen das Erhitzen, aber auch das Abkühlen der Möbel vorgeschlagen worden.

Gibt es Erfahrungen zu den beiden Verfahren? Ich möchte, dass die Würmer sicher abgetötet werden und dabei das Holz nicht reißt.

Vielen Dank im voraus für die Antworten!
Lieber Harald Urban,
es gibt Firmen, die sich mit der Hitzebehandlung von Möbeln spezialisiert haben. Hierbei wird die Erwärmung unter dem Ausgleich der Luftfeuchte vorgenommen. Eine Kältebehandlung wird praktisch nicht angewendet.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

225. DI. Bernhard Schachenhofer
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Sehr geehrter Hr. Rüpke,
danke für die ausführliche Antwort bzgl. Altholzbefall.

Ich denke wir sind einer Meinung über dieses Thema, dass der Wissensstand darüber äußerst dürftig ist.
Sobald ich wieder in die Gegend der befallenen Almhütten kommen, werde ich einige Proben nehmen und dem Kollegen nach Göttingen senden, da ich (wie schon gesagt) sehr an einer Wissenserweiterung interessiert bin.
Selbstverständlich gilt die DIN 68800Teil 4 auch für mich (ich arbeite auch in Deutschland), bzw. ist die ÖNORM B3800-3 fast identisch mit der DIN.
Wie Sie schon schreiben, sagt die DIN, dass ein bekämpfender Einsatz von Holzschutzmittel bei älteren Hölzern tlw. unterbleiben kann. Ist prinzipiell ganz meine Meinung.
Nur was tun Sie, wenn Sie zur Kundschaft kommen und es ist ein aktiver Befall zu sehen. Wie Sie schon sagen, auch ökologisch eingestellte Leute schalten komplett auf "Chemieangriff", wenn es ihr eigenes Haus betrifft.
Hier bietet meiner Ansicht nach das Heißluftverfahren eine gute Alternative.
Aber so wie überall: Auch dieses Verfahren hat seine Grenzen und Nachteile.

Grüße aus Salzburg
B.Schachenhofer
Für die "Duftforschung": Bitte ein Holzstück davon sollte in der Datierung ungefähr festzulegen sein, ca. 10x10 cm aus dem vollen Holz, wobei Außenseiten nötig sind.

 

224. Hans-Joachim Rüpke
Mail Home
Lieber Bernhard Schachenhofer,

zuerst einmal Danke für die Diskussionsbeteiligung.

Ich will die Grundlagen meiner Auffassung belegen.
Für mich in Deutschland gilt zuerst die Norm DIN 68 800 "Holzschutz"
Teil 4 "Bekämpfungsmaßnahmen gegen holzzerstörende Insekten und Pilze", Nov. 1992. Einschränkend, nach den im Abschnitt 5.2.1 geforderten umfassenden Bekämpfungsmaßnahmen auch der nicht befallenen Holzbauteile, heißt es im Abs 5.2 "Chemische Maßnahmen" unter 5.2.2:

"Liegt ein Hausbockbefall vor und sind nur vereinzelt Holzbauteile befallen,
kann bei mehr als 60 Jahre altem Holz auf eine Behandlung der nicht befallenen
Holzbauteile der Konstruktuion mit einem Bekämpfungsmittel verzichtet werden,
da verbautes Holz ab diesem Alter kaum noch vom Hausbock befallen werden kann.
Bleiben nicht befallene Holzbauteile unbehandelt, ist der Auftraggber darauf hinzu weisen, daß die Holzbauteile regelmäßig zu überprüfen sind."

Im Beuth-Kommentar 1998 zur DIN wird sinngemäß erläutert:

Aufgrund langjähriger Beobachtungen kann es als erwiesen gelten, daß in älteren Hölzern kaum noch lebender Hausbockbefall auftritt und ab einem Gebäudealter von etwa 60 Jahren die Gefahr nennenswerter Schäden als Folge eines Neubefalls bis dahin nicht befallener Hölzer als gering einzuschätzen ist.

Also ein doch sehr eindeutiger Hinweis, der eine Regel bezeichnet, aber auch Ausnahmen von dieser Regel zuläßt.

Es ist unser Normenwerk. Bei rechtlich bei auftretenden Fragen zur geschuldeten
Leistung beim bekämpfenden Holzschutz ist es die anerkannte Regel der Technik.
Ob es noch der Stand der Technik ist, ist dagegen eine andere Sache. Da ist immer alles im Fluß.

Es ist also in der deutschen Norm der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit von
wahrscheinlicher Gefahr, unwahrscheinlicher Ausnahme und der Verhinderung
unötiger Umweltbelastungen, wie auch der Verbraucherschutz sehr konsequent umgesetzt.

In der Literatur wird berichtet, die tatsächlichen Beobachtungen und geprüften Feststellungen von Hausbockbefall in älteren Hölzern sind allesamt als Ausnahmefälle einzustufen, da in keinem Fall eine tatsächliche Massenentwicklung belegt werden konnte. Fast alle diese spektakulären Feststellungen vom Hausbockbefall an historischen Hölzern sind im Verhältnis zu den alltäglichen Hausbockbefallvorkommen an fast jeden 3. Gebäude auch zahlenmäßig Ausnahmen.

Aus tatsächlich möglichen Ausnahmen nun eine Regel abzuleiten, führte in der Praxis zum regelmäßigen Bezahlen von bekämpfenden und vorbeugenden Holzschutzmaßnahmen, die überhaupt nicht nötig wären. Eine wirtschaftliche und umweltbezogene Verhältnismäßigkeit würde auf den Kopf gestellt.

Experimentelle Versuche unter Einbezug der tatsächlichen Praxis fehlen auf der ganzen Linie.

Es gibt zwar einige Forschungsvorhaben zum Thema Hausbock, die auch abgeschlossen wurden. Viel war zu berichten, allerdings gab es da immer nicht zu erklärende Unterschiede zur praktischen Wirklichkeit. Darin spiegelt sich der Glaubenskrieg um die 60 Jahre auch wieder.

Weiß man nichts Genaues, ist es gut zu streiten. Daher muß das auch sein.

Ein Beispiel: Wir gingen davon aus, daß kammergetrocknetes z.B.Fichten- oder Kiefernholz weniger anfällig für Hausbock ist. Durch das Erhitzen über 70 Grad und noch mehr werden alle für die Ernährung des Hausbocks wichtige Eiweise und auch andere Holzinhaltsstoffe (Vitamin B und äterische Öle, die Lockstoffe) verändert. Noch mehr war das ausschließlich anzunehmen bei hocherhitztem modifizierten Holz. Aber was gab ein Laborversuche dazu aus: Die Hausbockeier und Larven gediehen auf Hölzern, wo man es nicht erwartet hätte, noch besser als bei unhehandeltem luftgetrockneten frischem Holz. In der Praxis gab es aber tatsächlich sehr wenige Fälle, wo an solchen Hölzern Hausbockbefall auftrat.

Nun ist die Theorie mit den fehlenden Geruchsstoffen für mich auch plausibel, aber deshalb noch lange nicht bewiesen. Wir vermuten dies erst mal, weil wir nichts Genaueres wissen.

Ich erinere an die Versuche, Hausbockkäfer mit Hilfe von Sexualduftstoff in Fallen zu locken. Tatsächlich wurde das Vorhaben nach den Praxisversuchen aber als nur bedingt tauglich aufgegeben. Ja es zeigte sich sogar u.U. ein noch stärkerer Befall durch das massenhafte Anlocken. Mehr als in die Falle gingen die Weibchen zum Eierablegen in die Holzritzen. Immerhin lernte man dabei aus Beobachtungen, das Weichen kriecht lieber, als das es fliegt. Das war eine riesige, wichtige Erkenntnis, die erklärt, daß die Käferin an vermeinlich dichten Konstruktionen eben durch schmalste Ritzen kommen.

Die von mir selbst gefundenen Larven in Hölzern, die über 100 Jahre alt waren, hatten eine recht kümmerliche Größe. Sie waren deutlich kleiner und etwas dunkler und auf Licht- und Nadelreize weniger aktiv als die fetten, runden und quicklebendigen Larven aus sonst jüngerem Holz. Ich gebe aber zu, meine Feststellungen sind an so viele weitere Umhebungsbedingungen gebunden, daß dies nichts aussagt, als eine Feststellung an einem Ort zu einer Zeit. (Zeit und Raum bestimmt eben alles.)

Aktuell dazu möchte ich gleich eine gerade zu unserem Thema beginnende Forschungsarbeit unterstützen und gebe die Suchmeldung nach möglichst recht verschiedenem Larvenmaterial auf:

"Hausbock-befallene Balken allen Alters für Forschungsarbeiten an der Universität Göttingen gesucht!
Zur wissenschaftlichen Klärung der Frage, wie der Hausbock das für ihn als Nahrung geeignete Holz findet, sucht ein Wissenschaftler des Instituts für Forstzoologie der Universität Göttingen befallene Balkenstücke. Abholung vor Ort ist möglich."

Potentielle Lieferanten bitte melden bei:
Gerit Holighaus,Institut für Forstzoologie und Waldschutz (http://www.gwdg.de/~uffz/),
Büsgenweg 3
D-37077 Göttingen
Tel.: 0551-39-3610
email: gholigh@gwdg.de

Sie können es auch bei uns abgeben, wir leiten es gerne weiter.

Gernerell möchte ich sagen, ein chemischer Holzschutz ist nach der heutigen Auffasung immer die Ausnahme, die ausschließlich an die tatsächliche Nutzung und Gefährdung gebunden ist. Holz ist also konstruktiv oder durch Holzartenwahl zu schützen und keinesfalls dürfen konstruktive Versäumnisse oder die falsche Wahl der Holzart mit Chemie gesund gebetet werden.

Auch sonst umweltbewußte liebe Mitmenschen, erst einmal in Panik geraten, greifen hilflos zur chemischen Keule, sobald es Ihr Haus selbst betrifft. Es besteht daher die Notwendigkeit die komplexen Zusammenhänge beim Holzschutz weit auszuleuchten. Auch das Geldsäckl des Bauherrn muß im Blickfeld stehen. Weniger der Hausbock, als schnelle Maßnahmen zielen darauf als erstes ab.

Viele Grüße
Hans-Joachiom Rüpke

223. Bernd Rach aus 46395 Bocholt
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Hallo, besten Dank für die bisherigen Auskünfte.
Kann mir jemand ein paar seriöse adressen schicken von Anbietern, die das thermische Verfahren (Erhitzen des Dachstuhls) anbieten. Ich habe hier so unterschiedliche Auskünfte in Sachen Garantien, Preise und Leistungen das ich ein wenig verunsichert bin. Angebote reichen von
1.500 Euro (incl. Einbringen von Bohrsalz, incl.Temperaturmessungen des Holzkerns mit Garantie)
bis ab 3.500 Euro).
Ich habe allerdings noch keine Larven gefunden, keinen Käfer gesichtet. Mir ist gar nicht klar ob sich aktuell irgendwas bei mir aufhält, gibt es in der Nähe einen kundigen Sachverständigen/Labor für so was, Für eine auskunft wäre ich dankbar.Schöne grüße
berndrach@web.de
42285 Wuppertal
Brückner, Georg, Dipl.-Holzwirt
Friedrich-Engels-Allee 256

42285
Wuppertal
Scheuvens, Michael, Dipl.-Ing
Friedrich-Engels-Allee 256

42719
Solingen
Jung, Manfred, ---
Raffaelstraße 10

42719
Solingen
Hoffmann, Michael, ---
Raffaelstraße 10

44532
Lünen - Horstmar
Teutenberg, Alfred, Bautechniker
Scharnhorststraße 11

45883
Gelsenkirchen
Glatz, Paul, ---
An der Landwehr 2

46539
Dinslaken
Schwermann, Reinhard, Bauing.
Krengelstraße 115-117

Krefeld
Siegmund, Herbert, ---
Rott 191

47839
Krefeld
Strohmeyer, Martin, Dr.
Cyriakusstraße 37

48268
Greven
Huckenbeck, Fanz-Josef, ---
Landskrone Postdamm 50

48565
Steinfurt
Gervink, Gregor, ---
Goldstraße 47

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

222. Maic Kreinbrink
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Sehr geehrte Damen und Herren,

durch Zufall entdeckte ich beim Begehen des Spîtzbodens unseres 1995 fertiggestellten Hauses an 3 Stellen eines Hauptbalkens des Dachstuhls an dessen Unterseite bleistiftminengroße Fraßlöcher mit etwas Holzmehl auf dem Boden.

Diese Balken sind grün und nach Aussage der Erstellerfirma des Dachstuhles seinerzeit fachgerecht behandelt worden.

Was kann ich an diesen 3 Stellen ganz konkret tun, um diesen (bisher noch geringfügigen Befall) zu stoppen? Ich dachte vielleicht an ein "Giftpflaster" oder per Kanüle (Spritze) eingebrachtes Gift..

mit freundlichem Gruß und vorab Dankeschön für Ihre Bemühungen,

Dipl.-Ing. M. Kreinbrink
Lieber Maic Kreinbrink,
wenn Insektenbefall auftritt, ist eine fachgerechte Behandlung, was immer darunter zu vestehen ist, zumindest deswegen anzuzweifeln.
Die Bleistiftmine eines Ingenieurs ist wohl sehr dünn gegenüber der Mine eines Entwurfsarchitekten. Daher wird es sich vermutlich um Anobien handeln, wenn die Ausflusgslöcher dazu eindeutig rund sind.
Natürlich könnten Sie vorerst so vorgehen. Es ist aber nun wichtig, das Holz weiterhin auf weitere Ausfluglöcher zu beobachten. Dazu könnten sie anschleißend den Bereich mit dünnen Papierabkeben um die Ausfluglöcher dann zu dokumentieren.
Da Sie nun wissen, daß der vorbeugende Holzschutz gegen Insekten nicht 100%-ig ist, achten Sie nun sicherheitshalber vermehrt und ganz genau auf (die immer sehr wenigen) ovalen Ausflugslöcher des Hausbocks.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

221. DI. Bernhard Schachenhofer
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Streit um Hausbockbefall an Altholz oder nicht!

In der Literatur geistert immer wieder herum, dass altes Holz (älter als 60 Jahre) nicht mehr von Hausbock befallen wird.
Das ganze ist so eine Sache!
Ich habe zu viel nachweislich altes Holz gesehen, dass einen höchst aktiven Befall aufweist.
Beispiele gibt es in unserer Gegend (Alpen rund um Salzburg) mehr als genug. Wenn man sich Almhütten ansieht, deren Holz nachweislich 200 Jahre und älter ist, dann gibt es auf diesen z.T. Hölzern höchst aktiven Befall.
Es gibt auch eine Versuchsreihe von der Holzforschung Austria, die altes Holz und frisches Holz mit Hausbocklarven beimpft haben. Die gemessene Fraßleistung an beiden Stücken ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen altem und neuem Holz!
Ergo, altes Holz frisst der Hausbock genauso gerne wie frisches.

Was ist jetzt aber der Unterschied.
Die mir einleuchtenste Theorie ist folgende:
Altes Holz (auch heißluftbehandeltes Holz) hat wenig, bis gar keine Geruchstoffe. Da Insekten sich nach Gerüchen orientieren, riechen die Käfer nicht, dass Holz in ihrer Umgebung vorhanden ist und fliegen daran vorbei. Kommt es durch Zufall trotzdem zum Kontakt, dann fressen die Larven das alte Holz genausogerne wie das frische.
Um dies aber genau sagen zu können, sind sicherlich genaue Untersuchungen notwendig. Sollte sich hierbei irgenwer angeregt fühlen, Untersuchungen diesbezüglich durchzuführen, oder weiß vielleicht irgendwer von Untersuchungen diesbezüglich, bin ich sehr an den Ergebnissen interessiert.
Ich weiß nicht, ob man bei den Almhütten eine Einschleppung durch frisch eingebautes Holz ausschließen kann. Das würde den Befall auch erklären.

Zum jetzigen Wissenstand muss man allerdings sagen, dass das Heißluftverfahren allein nicht als vorbeugend betrachtet werden kann, wobei die Wahrscheinlichkeit eines Neubefalls sicherlich heruntergesetzt werden kann.
Ob man das Holz nach einer durchgeführten Heißluftbehandlung zusätzlich noch chemisch vorbeugend schützt oder nicht ist Philosophiesache und letztendlich auch Frage der weiteren Nutzung des Gebäudes bzw. Dachbodens. Über eines muss man sich aber im Klaren sein.
Auch wenn z.B. Borpräparate für den Menschen unschädlich sind, sind sie doch giftig für Insekten, da sie ja sonst nicht wirken könnten d.h. es sind Gifte. Denn ungiftige Holzschutzmittel gibt es nicht.
Vielleicht noch ein Gedanken: irgenwann muss jeder Dachstuhl einmal entsorgt werden und wenn das Holz behandelt ist, muss es (nach dztg. Gesetzeslage zumindest in Österreich) als Sondermüll entsorgt werden.
Anm. ich bin, um nicht falsch verstanden zu werden nicht generell gegen Holzschutz bzw. Holzschutzmittel. Doch sollten Holzschutzmittel dort eingesetzt werden wo sie Sinn machen und nicht generell jedes Holz behandelt werden. Das setzt allerdings eine gewisses Fachwissen voraus, bzw. die Bereitschaft des Einzelnen sich ein wenig mit Holzschutz zu beschäftigen.
Vielleicht noch zum Schluss: Im österreichischen Holzschutzmittelverzeichnis steht ein sehr guter Satz zu Beginn drinnen:
HOLZSCHUTZ SO WENIG WIE MÖGLICH, ABER SO VIEL WIE NOTWENDIG

220. bernd rach
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Hollo, danke für die infos. Den Verdacht bestätigte auch ein Mitarbeiter der Firma Remmers. Laborproben stehen allerdings noch aus. Er berichtete daß er die Stämme abbeilen würde und dann entsprechende Mittel auftragen würde, wobei das keine Gifte sein sollen, sondern Mittel die mit Wachstumshemmern versehen sein sollen. Diese sollen die Insekten am Wachstum hindern und so dauerhaft abtöten. Das scheint mir sehr teuer zu sein, wenn ich an die Arbeitszeit denke, ist da ein thermisches Verfahren ratsamer, da es hier ja auch Garantien gibt. Wird denn dort eine Garantie auf keinen erneuten Befall gewährt, wenn ja wie wird dieser verhindert.

Besten Dank im Voraus.
Lieber Bernd Rach,
ich weiß zwar nicht, was die Fa. Remmers da im Labor so macht - mehr als den Kot durch eine Lupe zu betrachten ist doch wohl nicht erforderlich.
Wachstumshemmer sind neuere chemische Mittel, die bestimmte vorgegebene, genetisch gesteuerte Entwicklungen der Larve beeinflussen. Klingt ganz nett, Häutungshemmer, ich habe dabei meine ethischen Bedenken. Wirksam sind die Mittel erst bei der Verpuppung, wenn z.B. die Chitinisierung verhindert wird. Ein biologischer Kampfstoff also.
Die Methode ist nicht aufwendiger und solte eigentlich auch nicht teuerer sein, als jede herkömmliche (und bewährte) bekämpdende Maßnahme mit z.b. Mitteln auf Borbasis als Fraßgift. (Die im übrigen gleichzeitig weiterhin gegen Pilz- und Insektenbefall vorbeugend wirken.)Unter Holzschutzmitteln genießen die Borpräparate einen guten Ruf, sie sind seit mehr als 100 Jahren im Einsatz.
Das thermische Verfahren ist nur im Sommer sinnvoll, die Kosten richten sich nach der Baukonstruktion. Danach ich ein Neubefall nicht auszuschließen. Auf eine chemische vorbeugende Behandlung muß daher hingeweisen werden. Meistens ist die Gewährleistung dann darauf abgestimmt.

Vielleicht fragen Sie die Fa. Remmers noch nach alternativen Bekämpfungsmitteln auf Borbasis und lassen sich auch die nutzungsbedingten Anwendungseinschränkungen erläutern.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

219. bernd rach
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Hallo, ich habe ein Haus von 1950 gekauft. Den Dachstuhl habe ich vollständig freigelegt und mehrere Fraßspuren an Hölzern entdeckt.
1975 sind nachträglich Gauben eingebaut worden, wo das Holz ebenfalls befallen ist.
Es gibt einerseits Austrittslöcher in Bleistiftdicke und beim Freilegen sieht man das der Außenbereich der Sparren stellenweise befallen ist, der Holzkern ist unberührt, die Fraßspuren und Bohrgänge befinden sich bis 1.5 cm Tiefe. Larven oder Käfer sind nicht zu sehen. Mein Nachbar erzählte mir (Schreiner), daß er in seinem Dachstuhl den großen Holzwurm gehabt hätte, den Käfer. Präziser konnte er sich nicht ausdrücken. Ist das der Holzbock? Woran kann man einen akuten Befall erkennen? Sind die Tiere im Winter aktiv?.
In dem Dachstuhl herrscht im Sommer große Hitze, da er nicht isoliert ist und die dort keine Zugluft herrscht, die Höler sind ziemlich trocken.
Man sieht an einigen Folien dass es mehrere Wespennester gegeben hat. An einem größeren verbliebenen Nest waren die Gaubenhölzer stark befallen. Um eine baldige Antwort wäre ich dankbar
Lieber Bernd Rach,
nach dem wie Sie es schildern ist wohl ein Hausbockschaden anzunehmen. Versuchen Sie doch mal einen untergeordneten Balken ganz (auch Gänge im intakten Holz verfolgen) auseinanderzunehmen und die Larven herauszuholen. Nehmen Sie eine Kiste und sammeln alles, was dann abfällt. Die Larven sind lebendig und fliehen vor dem Licht, Sie werden sie schon finden. Daran erkenn Sie am sichersten einen (akuten) Befall. Die Larven sind auch jetzt aktiv, aber natürlich kann die Aktivität sich stark vermindern. Das ist abhängig von den Temperaturen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

218. Christiane Zwirlein
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Nachsatz zu meinem Eintrag vom 12.11.2002:

Habe mich auf der DHBV-Seite nach einem Sachverständigen umgeschaut und mich mit einem in Verbindung gesetzt. Möchte jetzt endlich wissen, was das ist, was mir da meinen Schlaf raubt.

Der nette Herr kommt Samstag in einer Woche und teilte mir vorab folgendes mit:

Hausbockbefall ist auch möglich, wenn das Holz älter als 60 Jahre ist. Kommt sogar häufiger vor. Auf Ihrer Seite heißt es aber, daß Hausbockbefall ziemlich unwahrscheinlich ist und man ab einem bestimmten Alter ev. auf Sanierung (wenn das Holz noch nicht zu angegriffen ist, Statik und so) verzichten kann, weil sich das Problem von alleine löst. Ja, was denn nun? Haben wir doch einen von den (wenigen) Hausböcken, die nicht rechnen können? Gibt es von diesen ungebildeten Wesen noch mehr?

Außerdem schlug der Sachverständige 2 Möglichkeiten zur Bekämpfung vor, die vor Ort besprochen werden (wenn´s denn erforderlich sein sollte). 1. die Wärmebehandlung (soweit klar, deckt sich mit dem, was ich bis jetzt gelesen habe, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, daß unser Dach in einen Herd paßt ), 2. chemische Behandlung, die DIN-gerecht sind??? Gibt´s sowas? Ich dachte, Chemie im Wohnhaus zur Bekämpfung von Ungeziefer ist tabu???

Ihrer Antwort sehe ich sehnsüchtig entgegen!


Freundliche Grüße aus einem angenagten Haus


Christiane Zwirlein
Liebe Christiane Zwirlein,
es ist beinahe ein Glaubenskampf, die einen sehen dauernd Hausböcke im historischen Holz, die anderen fast nie. Wie gesagt in der Natur sind immer Ausnahmen möglich.
Ein älterer Sachverständiger erzählte mir von seinen im Institut vorgenommenen Prüfungen von gemeldeten Altholzbefällen. Dabei zeigten sich regelmäßig Ungereimtheiten. Es wurden keine Larven mehr gefunden oder befallene Hölzer waren schon mal erneuert worden. Überwiegend zeigte sich, es war kein Befall da, sondern nur der verbleibene Schaden oder der Befall war nur sehr unwesentlich (die natürlichen Ausnahmen). Danach wurden auch noch grundlegende Forschungsarbeiten zu der Frage durchgeführt, wo ist eine Altersgrenze zu legen, wann ist ein Befall nicht oder nur noch abklingend zu erwarten. Das Ergebnis zeigte immer in die gleiche Richtung. Am Ende fand so das Ergebnis Eingang in die DIN 68 800.

Wir wissen also, einigen seltenen Ausnahmen der Laune der Natur stehen etliche Bekämpfungsmaßnahmen gegenüber, die eigentlich nur Geschäft waren.

Und wenn mein Kollege schon davon ausgeht, eine Heißluftbehandlung reiche ohne eine weitere chemische vorbeugende Maßnahme aus, dann deutet daß doch schon ein großes Vertrauen in die Auffasung an, so schmackhaft ist das Holz wirklich nicht mehr. Er schließt doch einen weiteren Wiederbefall aus, weil er nicht mehr, wie eigentlich sonst gefordert, auf eine nötige vorbeugende chemische Behandlung des Holzes hinweist.
Er geht eben nur den ganz sicheren Weg.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

217. Bert Kilian
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Seit einiger Zeit hören wir vornehmlich abends Klick-Geräusche im Bereich des Dachstuhles. Sie sind sehr gleichmäßig und werden immer lauter. Dann setzen sie aus und fangen nach einer Weile erneut an (jeweils ca. 10-20 Sekunden Dauer der Geräusche). Wir vermuten, dass es sich ggfs. um einen Holzschädling handelt. Wenn dem so ist, gibt es einfache Methoden (Gase o.ä.)zur Beseitigung. Die Stelle, von der die Geräusche kommen, befindet sich hinter einer Gipskatonverkleidung und ist somit nicht direkt zugänglich. Sollte eine Schädlingsbekämpfungsfirma eingeschalten werden?
Lieber Bert Kilian,
solange nicht klar ist was dort ist, würde ich noch nicht nach Mitteln wie Gas rufen. das ist hier nicht das Richtige.
Ich würde die Stelle öffnen und das näher untersuchen. Wenn der Schädlingsbekäpfer denn auch Sachkunde in Holzschutz hat, warum nicht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

216. Christiane Zwirlein
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

prima, daß es diese Seite gibt. Vielleicht können Sie mich ja etwas beruhigen.

Wir haben vor ca. 1 Jahr ein Häuschen ca. Baujahr 1910 gekauft und sind diesen Sommer eingezogen. Bisher gab es nur Einzelöfen im 1. Stock, der 2. Stock (direkt unter einem französischen Steildach) war einige Zeit nicht mehr bewohnt.

Wenige Tage nach dem Einzug bemerkten wir nachts (wohl vor allem wegen der dann herrschenden Ruhe, und das trotz 2 kleinen Kindern!) Nagegeräusche in den Dachbalken! Der obere Teil des Daches ist nun frei zugänglich, so daß wir uns nochmals (wie auch schon vor dem Hauskauf) die Balken untersuchten. Alles, was wir fanden, waren einige alte Bohrgänge, vermutlich von einem Hausbock (ca. 1 knappen cm breit). Aber: kein frisches Bohrmehl, keine Fluglöcher, auch auf dem Boden selbst keine Geräusche! Lediglich die Treppe zum Boden ist vom Holzwurm befallen. Aber auch hier gibt es komischerweise nur Geräusche und kein Bohrmehl!

Wiederum einige Tage später machte ich dann eine Entdeckung, die mich erst recht nicht mehr ruhig schlafen ließ: ich fand ein (bereits verstorbenes) Tier, was ich mit Hilfe Ihrer Seite eindeutig als Hausbock identifizieren konnte.

Meine Fragen daher:

a)kann es sein, daß - wenn es denn einer ist - unser Hausbock nicht rechnen kann und ca. 90 Jahre altes Holz befällt?
b)Oder schafft es auch ein Holzwurm, so laute Geräusche zu erzeugen? (vor den Dachbalken im Treppenhaus ist derzeit nur eine dünne Gipswand, deshalb sind wohl hier die Geräusche besonders deutlich)
c)Wie lange dauert es nach Einbau einer Zentralheizung, bis das Holz trocken genug ist, daß die lieben Tierchen kein Interesse mehr daran haben, bei uns wohnen zu bleiben? (Inbetriebnahme der Heizung war im August diesen Jahres)
d) Trocknet das Holz einer (bisher noch nicht gedämmten) Dachkonstruktion überhaupt so weit aus oder wird es durch Umwelteinflüsse immer "feucht" gehalten?
e) Wie lange braucht ein gefräßiges Tier (welcher Art auch immer), um einen Dachbalken so weit durchzunagen, daß er nachgibt?
f) Woran merke ich, daß der Balken zu stark beschädigt ist und kurz vor´m Nachgebe ist? Reißt dann vorher die Tapete an den Stellen, hinter denen ein Balken liegt? Gibt es Risse in der Wand? Deutet ein allnächtliches Knacken und Krachen (gut, ganz so schlimm ist es nun wieder auch nicht, aber gerade in den kalten Nächten kracht es schon mal auf unserem Boden) auf ein "sich-senken" des Daches hin? (Eigentlich sieht das Dach ja von außen noch ziemlich gerade aus).
g) Wie teuer ist die Einschaltung eines Sachverständigen? Gibt es da irgendwelche Richtwerte oder Gebührenverordnungen oder ähnliches?

Für eine Antwort wäre ich Ihnen wirklich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen


Christiane Zwirlein
Christiane Zwirlein,
a) Ausnahmen sind immer möglich, in Not würde ein Hausbockweibchen auch hier Eier ablegen können, das ist in der Natur überall bekannt. es ist aber nicht die Regel.
b) Der Bunte oder gescheckte Nagekäger ist als Klopfkäfer bekannt. Aber auch andere Larven können ohne weiteres Fraßgeräusche machen.
c) Das ist nicht von der Heizung anhängig sondern vom gesamten Klima in der Baukonstruktion, das ist sehr komplex.
d) Richtig vermutet, es bleibt immer in einer nur der Umgebung angepaßten Ausgleichsfeuchte.
e) Wenn es da Regeln geben würde, würden mich alle Sachverständigen darum beneiden. Sie vermuten schon richtig, niemand weiß Genaueres. Der Schadensablauf ist weder nach der Zeit noch nach der Abbaumasse linear, sondern ist sehr komplex. Er wird von vielen Faktoren abhängig beeinflußt. Das einzige was vorhersehbar ist, der Abbau vollzieht sich bevorzugt nur in der nährstoffreichen Zuwachszone (Splint).
f) Meistens zeigen sich deutlich Senkungen, Biegungen und ein Abkippen der statisch beanspruchten Hölzer. Abrupte Zusammenbrüche sind bei Holz ganz selten.
Um die vorletzte Jahrhundertwende brach einmal das Bühnenhaus der Pariser Oper zusammen. Da war der Befallbereich am Schnürboden, ganz oben, ganz dunkel und kaum einsehbar...
g)Zum Ersten ab ca. 250 - 1000 €, je nach Auftrag und Umfang und Berichtslänge wohl möglich auch noch mehr. Das Honorar ist vorher frei zu vereinbaren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

215. Norbert Schulz
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Ich habe Kaminholz in der Garage gestapelt. Seit einigen Wochen gibt es dort laute Fressgeräusche, das Holz hat viele dicke Löcher (2 - 3 mm) und überall liegt Sägemehl rum. Was soll ich tun??? Können sich die Viecher auf das Haus verteilen, wenn sie nichts mehr zu fressen finden?
Lieber Norbert Schulz,
der Garage macht es doch wohl nichts aus. Wenn Sie das Holz nun bald verbrennen, mördern sie ohnehin alles nieder.
Das ganze spielt sich draußen vom Walde her allerortens so ab, es ist Ihnen nur noch nicht so nah begegenet.
Also keine Angst.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

214. Monika Höller
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Hallo Herr Rüpke,

ich habe auf der Suche nach Lösungen das Holzwurm-Forum entdeckt.

Wir sind seit längerem auf der Suche nach Ideen und Hilfe. Wir haben in unserem Dachstuhl einen Holzbockbefall. Der Dachstuhl ist bis auf einem kleinen Teil vom Hausinnern nicht zugängig. Zwischen Dachstuhl und Wohnung ist nur ein niedriger Raum vorhanden, der mit Glaswolle ausgelegt ist. Wir können die Balken von innen weder streichen noch thermisch behandeln. Wenn wir von aussen die Balken freilegen: Reicht es die Balken aussen zu streichen? Oder ist es sinnvoller den Dachstuhl zu erneuern. In den kleine Teil der von innen erreichbar ist sind die Holzfraßschäden sichtbar und wir konnten auch schon einige Larven entfernen.
In dem Teil das Dachstuhl in dem auch Freßgeräusche festgestellt wurden, ist er ca. 20 Jahre alt. Der andere Teil ca. 60 Jahre.

Ich hoffe auf Antwort.

Monika Höller
Liebe Monika Höller,
ersteinmal ist es wichtig zu wissen, wer nagt bei Ihnen wo genau. Das ist der Befallsnachweis mit Bestimmung des Insektes und des Befallumfanges. Dabei kommt die Frage nach dem Schadensumfang auf, der sich auf die Statik auswirkt.

Danach erst kommen die Erwägungen was muß man machen und was macht man wie am besten.
Die Hölzer sollten schon dreiseitig zugänglich sein. Ob man Bohrlöcher anordnen kann ist von den Querschnitten abhängig. Hier ist wegen der Garantie auch der Ausführende ein wichtiges Glied in der ganzen Kette.
Das wäre es allegemein - nun müssen Sie es im Einzelfall untersuchen und prüfen lassen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

213. gaby
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Hallo!
Mich würde mal interessieren aus wieviel % Wasser eine Larve besteht?
lieben Gaby,
ist bei jeder Larve anders.
Aber - messen sie es doch einfach mal. Larve nehmen, wiegen, in Backofenlegen und 1 Std warten, dann noch mal wiegen. Das Delta an Gewichtsverluct ist rd. der Wassergehalt. Das beziehen Sie auf den ersten Wert, dann haben Suie den Anteil.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

212. Dirk Arning
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Frage:

Sehr geehrter Herr Rüpke,

in einem, auf einem Flohmarkt gekauften und selbst renoviertem, Tisch haben wir nach recht kurzer Zeit einen Holzwurmbefall festgestellt. (kleine Häufchen Sägemehl unter dem Tisch und auf den ausziehbaren Teilen) Ein Bekannter riet uns zu einer Behandlung in einer Trockenkammer eines Sägewerks. Nach erfolgter Behandlung hatten wir einige Monate "Ruhe", jetzt bei einem Umzug haben wir festgestellt, dass unser "Haustier" die Prozedur offensichtlich doch unbeschadet überstanden hat. Da wir den Tisch als Küchentisch, also mit direktem Kontakt zu Lebensmitteln, verwenden, möchten wir keinesfalls irgendwelche Insektizide einsetzen. Ist der Tisch anderweitig zu retten?

Vielen Dank für eine Antwort.

Gruß Dirk Arning
Lieber Dirk Arning,
der Weg war schon richtig. Vielleicht war die Zeit zu kurz und dadurch die Temperatur im Inneren zu gering. Erfordferlich sind 60 Minuten 55 Grad Celsius im Holzinneren. Ich würde es nochmal versuchen, ansonsten den Tisch aufgeben...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

211. Martin
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Hallo,

ich bin gerade am Hausbauen und möchte vor Auffrichten des Dachstuhls die sichtbaren Holzteile in weiß streichen. Die Farbe sollte möglichst haltbar sein und der Preis wäre eher Nebensache.

Würden Sie eine Lasur oder eine deckende Farbe empfehlen?

Könnten Sie einen Farbentyp/Farbenhersteller empfehlen?

Martin
Hallo Martin R.

bevor Sie die Holzteile überhaupt streichen, sollten Sie sicherstellen,
dass sie trocken sind (max. 18% Holzfeuchte!). Sonst behindern Sie durch
den Anstrich zum einen das evtl. noch notwendige Austrocknen und fördern
damit das Pilzwachstum und zum anderen entstehen hinterher Risse und
(bei Nut- und Federschalungen) ungestrichene Streifen.

Wenn die Farbe möglichst lange haltbar sein soll, ist eine deckende
Farbe zu empfehlen, denn die Eigenart einer Lasur ist es, relativ
schnell zu verwittern, dafür aber leichter erneuerbar zu sein (einfach
überstreichen ohne Abschleifen der alten Schicht.)

Bezüglich Farbentyp/Hersteller verfüge ich leider über keine
Erfahrungen. Insbesondere wenn der Preis nicht so entscheidend ist,
gehen Sie zum Fachhändler und nehmen Sie keine billige Baumarktfarbe.
Das drürfte sich lohnen.

Mit besten Grüßen
Dr. Ernst Kürsten
Institute of Wood Biology and Wood Technology

 

210. Walker
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Hallo!
Ich möchte gleich mal loslegen: wir haben ein Haus Bj. 1931 gekauft. Es ist ein
2 Familienhaus. Die Holztreppe ist nun schon seit Jahren vom Holzwurm befallen (im Keller deutlich zu sehen!). Mein Mann meit nun, das Holz wäre morsch und die Treppe könne nicht mehr gerettet werden, mein Vater ist Zimmermeister und meint mit dem passenden Mittel könnte der Wurm vertrieben werden und wir hätten dann Ruhe. Das Holz ist schon sehr weich und mein Mann meint er könne es mit dem Daumen durchdrücken...
Meine Fragen: wer hat Recht? und Wie könnte man eine solche Treppe sanieren? Oder hilft da nur noch abreißen und neu bauen?
Schon mal im voraus vielen Dank für die Beantwortung!
MfG
Bärbel Walker
Liebe Bärbel Walker,
nach den gschilderten Tatschen ist mehr der Meinung Ihres Mannes zu trauen.
Zudem weiß ich, der Schuster hat für sich selbst meist die schlechtesten Leisten, was nicht heißt, daß die Schuhe für andere viel besser werden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

209. Ulrich Beck
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Sehr geehrter Herr Ruepke,
wir bewohnen seit Mai 2000 ein Holzfertighaus in Konstanz. Das Haus wurde 1987 erbaut. Bei Erweiterung einer bestehenden Dachgaupe im Juni 2000 tauchte ein Käfer von ca. 2 cm Grösse auf und verschwand in einem Loch (es entstand durch die Umbaumaßnahme und ist sonst nicht zugänglich) in der Decke zwischen Erd- und Obergeschoss. Aufgrund der Tatsache das wir in einem Holzfertighaus leben beschlich uns nun die Befürchtung mit diesem einen Insektt den Begründer einer ganzen Kolonie in unserer Gechossdecke zu haben. Fressgeräusche oder ähnliches können wir nicht wahrnehmen. Macht es Sinn aufgrund dieses Vorkommnisses die Deckenverkleidung zu entfernen um die Deckenbalken zu überprüfen. Wenn ja, müsste dies dann auf der ganzen Geschossfläche geschehen? Wenn es einen Schädlingsbefall gab ist er jetzt ja ca. 2,5 Jahre her. Wir haben keine Vorstellung von der Wahrscheinlichkeit das der beobachtete Käfer ein Holzbock sein könnte oder irgendein anderes harmloseres Insekt.
Mit freundlichen Grüssen
Ulrich Beck
Lieber Ulrich Beck,
diese Fragen sind von hier aus kaum zu beantworten ohne in die wüsteste Spekulation zu verfallen.
Versuchen Sie doch est einmal anhand der Bauunterlagen festzustellen, was als Vorbeugung bei der Baukonstruktion gegen holzzerstörende Insekten erfolgte, oder fragen Sie einfach mal beim Hersteller nach.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

208. Michael Martin
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Sehr geehrter Herr Ruepke
Bin beim herumstöbern nach Holzwurmbfall auf ihre Seite gestoßen. Meine Frage: Haben uns vor 4 Wochen neue Rattanstühle gekauft und mußten feststellen das unter allen Stühlen Sägemehl liegt und das ein Stuhl ein Bohrloch hatte. Diese wurden immer mehr. Ferner fanden wir immer wieder kleine dunkle Käfer auf dem Boden. Könnte es sich hierbei um einen Holzwurmbefall handeln? Wir haben Laminat und Kiefermöbel.Können diese auch davon befallen werden?Was kann man dagegen unternehmen?
MfG Michael Martin
Lieber Michael Martin,
da hilft nur, das Vollinsekt, daß Sie ja haben, bestimmen zu lassen. Weiter kann man das Nagsel untersuchen oder Sie könnten genauere Angaben zu Anzahl, Form und Maß sowie zu den genauen Stellen der Ausfluslöcher machen.
Daneben ist es doch aber nötig, die neuen Stühle als mangelhaft zurückzugeben und umzutauschen. Dabei ist "schriftlich unter Fristsetzung mit Geld-zurück" immer sinnvoll.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

207. Macek, Bjoern Elmar
Sehr geehrter Herr Ruepke,
erstmal vielen Dank fuer Ihre Hilfe. Ich war in der Zwischenzeit nicht faul und habe mich durch diverse Inet-Seiten geklickt und bestimmt 100erte Foreneintraege gelesen. Mein Resume, auch wenn ich aus den "Bestimmungsbildern der einzelnen Tierchen" nicht immer wirklich schlau geworden bin, ist, daß es sich bei den Insekten um Brot- oder Mehlkaefer gehandelt haben muss, da in diesem Schrank eigentlich exakt all die Dinge zu finden waren, die diese Tiere anlockt. (Müslis, Borte(Kruemel), Viele nur in Papierpaeckchen verpackte Gewuerze, Tees, Kaffee, Nudeln, Reis etc.)
Nach einem laengeren Gespraech mit meinen Mitbewohnern sind wir ubereingekommen all die "gefährdeten//gefaehrlichen" Lebensmittel in Tupawaren zu verstauen und so dem ganzen Einhalt zu gebieten.
Auch, wenn ich diese Tiere noch immer abstossend finde, so habe ich doch nun mit viel Selbstzwang eingesehen, daß im Endeffekt ja die Menschen es sind, "die sie einladen" und nicht sie sich selbst. Das macht sie dann doch irgendwie sympatischer ... auf die ein oder andere Art und Weise...

So, mein Studienkram wartet und ich hoffe, allen "Verzweifelten" etwas weitergeholfen zu haben.
Vielen Dank nochmal fuer Ihre Hilfe und Hochachtung fuer Ihr Soziales Engagement!
MfG
Bjoern Elmar

206. Nicole Gottuk
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Sehr geehrtes Forum-Team,

ich habe mir letzten Monat ein Haus gekauft. Das Grundstück ist in Groß Schönach bei Herdwangen/ Pfullendorf. Dieses ist ca. 150 - 200 Jahre alt. Leider haben sich hier - so vermute ich - Holzwürmer eingenistet. Es liegt z. B. auf dem Dachboden sehr feines "Sägemehl" und die Löcher sind ca. 2 mm groß und fast gerade ins Holz gehend.
Ich habe mir schon überlegt, die Holzbalken mit einem sog. Holzschutzmittel einzupinseln und dann - Vorschlag von einem Bekannten - mit Folie einzuwickeln. Da die Holzschutzmittel doch oft giftig sind, hätte ich gerne folgendes gewußt:
a) Muß ich die Holzbalken grundsätzlich durch einen Fachmann prüfen lassen?
b) Kann ich selbst etwas tun, z. B. die Balken mit einem Holzschutzmittel gegen Holzwürmer einpinseln und dann mit einer Folie abdecken (luftdicht - soweit möglich)?
c) Gibt es andere Möglichkeiten, etwas ungiftigere Mittel einzusetzen?
Da ich mich mit Holzwürmern überhaupt nicht auskenne, weiß ich nicht, wie lange diese brauchen, um die Holzbalken zum Brechen zu bringen (Dicke ca. 10 - 15 cm). Ich würde gerne etwas unternehmen, bevor mir z. B. das Dach zusammenbricht.
Vielleicht können Sie mir ein paar Tipps geben.

Für Ihre Mühe bedanke ich mich schon im Voraus.

Freundliche Grüße aus Friedrichshafen/Bodensee

Nicole Gottuk
Liebe Nicole Gottuk,
zuerst einmal sollten Sie würdigen, daß das Gebäude schon 150-200 Jahre steht.
Danach ist die Frage zu prüfen, wie stark die Schäden sind, ob es durch Lagerung oder Nutzung oder Umbauten möglicherweise nun bessere Bedingungen für holzzerstörende Insekten geschaffen wurden. Hier wird bei 2 mm Ausflugloch, rund, vermutlich der gewöhnliche Nagekäfer im Vordergrund stehen. Gerade der ist für seine Ortstreue bekannt.
a) ja, das wäre gut.
b) i.d.R. ist dies nur für Fachleute möglich.
c) ja, das ist das Hitzeverfahren, im Sommer anwendbar.
Zu den Verfahren, ihren Vor und Nachteilen und zu dem komplexen Problemen mit den "Holzwürmern" allgemein, schauen Sie mal unter unseren Seiten nach (interne Suchmaschine benutzen).
Bevor ein Dach zusammenbricht, was übrigens sehr selten vorkommt, haben Sie immer genügend Zeit, sich mit allem ausgiebig und vertieft ausseinanderzusetzen. Zu Tipps und Hinweisen von Bekannten und Freunden sollten dabei immer unter dem Vorbehalt sehen, daß diese selbige aus 17. Hand haben und selbst davon nicht betroffen sind. In der Regel sind solche Tipps überweigend mehr schädlich als nützlich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke