Holzwurm-Forum
Homepage
<<[Seite 49]>> [Suche]   [Eintragen]
205. Markus Kollermann
Mail
Sehr geehrter Herr Rüpke,

Noch eine Frage:
Ich habe in meiner Wohnung geölte Parkettböden und Echtholzmöbel. Gibt es ein "Infektionsrisiko", wenn ich mein Feuerholz unter dem Ofen (Abschirmung über Stahlboden) lagere (10 Scheite), bzw. wenn ich das Holz überhaupt durch das Haus zum Ofen trage ??

Vielen Dank noch einmal !

Markus Kollermann
Lieber Markus Kollermann,
die Frage wird oft gestellt und ist einfach zu beantworten:
Im Sommer, wenn es warm ist, fliegen Insekten aus, zwecks Eiablage. Dann lagern Sie Kaminholz besser draußen.
Im Winter, wenn es kalt ist, ist keine Ausflugszeit, dann können Sie es auch innen lagern.
Es leben aber neben holzerstörenden Insekten im Brennholz noch weit mehr Untermieter, je nach Grad der Trocknung und Berindung des Holzes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

204. Markus Kollermann
Mail
Sehr geehrter Herr Rüpke,

Ich habe in einem Erker von meinem Haus, welches vollkommen mit Schichtverleimten und mit Dünnschichtlasur bestrichenen Platte verkleidet ist einen Stapel Buchenholz gelagert. Seit einiger Zeit hat es nun in dem Holz zu "regnen" begonnen und ich konnte nun auch ein paar Holzstaubhäufchen ausmachen. Ich gehe daher davon aus, daß ich hier einen massiven Holzwurmbefall habe.

Seitlich von meinem Holzstapel gibt es auch noch einen alten Holzträger auf dem ein Teil meines oberen Stockwerkes steht.

Ich befürchte nun, daß die Brut in tragende Elemente meines Hauses umziehen könnte.

Leider kann ich mein Holz andernfalls nur im Garten lagern.

Können Sie mir sagen, ob es eine einfache bauliche Maßnahme gibt (Styropor zwischen Holz und Träger,... die erlaubt das Holz an Ort und Stelle zu belassen, bzw. wie viele Meter ich andernfalls das Holz vom Haus zu entfernen habe ??

Vielen Dank für Ihre Mühe!
Markus Kollermann
Lieber Markus Kollermann,
Ihr Bauholz ist bestimmt Nadelholz, das lagernde Holz ist Buche. Sie können sicher sein, das dies jedes Insekt weiß und nicht in fremden Gärten erntet.

Das Brennholz ist immer voller Leben, wenn man nur genügend Zeit hat, ist es auch schön anzusehen und zu untersuchen, wer da so alles wohnt. Das problem am Ende ist meist der überkommende Selbstzweifel, wenn man das tolle Leben dann verbrennen soll...
Also ich sehe nicht so die Gefahr, die Sie vermuten. Jeder bleibt bei seiner Leiste.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

203. Macek, Bjoern Elmar
Mail
Sehr geehrter Herr Hans Joachim Rüpke,
ich bin vor kurzem mit 2 WG Partnern in eine Wohnung zum Studium eingezogen und jeder hat natuerlich einige Einrichtungsgegenstände mitgebracht, darunter auch ein kleiner Holzschrank, dessen hintere Abdeckung aus einer recht duennen Spanplatte besteht. Nun ist mir vor kurzem aufgefallen, daß in 2 der Tassen, die oben auf dem Schrank stehen 2 weisse Wuermer drinne waren (Länge etwa 6mm und Durchmesser 1mm). Das hat mich natuerlich sehr erschreckt und habe die ganze Wohnung nach weiteren dieser Exemplare abgesucht, aber bin nicht fündig geworden. Einzig bei dem Schrank (der wohl einige Zeit ein einem Keller gestanden hat) hinten an der Spanplatte habe ich einige schwarze kleine Kaefer(etwa selbe Abmessung wie die Würmer) und 1 oder 2 dieser Wuermer gefunden.
Der Schrank ist jetzt so gut wie draussen, aber ich habe Angst, dass eventuell noch woanders sich Wuermer gefinden. Wenn das so ist, wo sollte ich suchen? Und sind die Wuermer gesundheitlich bedenklich?
Eine Antwort wuerde mich sehr freuen und erleichtern.

Mit freundlichen Gruessen
Bjoern Elmar.
Lieber Bjoern Elmar Macek,
nichts genaues kann ich sagen, denn es gibt viele solcher Larven, die 6 mm lang 1 mm dick und weiß sind...
Suchen müssen Sie nach der Nahrungsquelle der Larven. Im Holz scheint sie nicht zu sein, denn ein Holzzerstörendes Insekt verläßt das Holz nur als Vollinsekt nach der Verpuppung oder unter Zwang, wenn Sie das Beil nehmen...
Vermutlich, bei Studentenhaushalten (aber natürlich auch in allen anderen Haushalten!)nicht wenig anzutreffen, sind ganz normale Vorratsschädlinge. Deren Larven sind i.d.R. ganz harmlos und gesundheitlich völlig unbedenklich. Entdecken kann man sie z.B. in Haferflocken an dem etwas säuerlichem Geschmack, wobei wir dabei angelangt sind, man schmeckt sie eher, als man sie sieht. Nichtbemerken liegt es einerseits daran, daß man als Student immer übermüdet ist, Nichtschmecken andererseits am meistens zu großen Heißhunger.
Fazit: Nahrungsquelle der Larven finden, meist Trockenlebensmittel, Tütensuppen oder Gewüze (auch Chili und Pfeffer) prüfen, oft auch Tiertrockenfutter, bei Studenten aber selten. Dort wird sich das Rätsel lösen.
Spätestens aber nach der Verpuppung werden die Insekten, nun als besser zu bestimmendes Vollinsekt, in Ihrer Wohnung herumflattern. Dann wissen Sie recht genau, was das für Larven waren, und wir, wenn Sie es uns dann bitte mitteilen, auch.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

202. Till
Mail
Unser Haus ist Bj 1955. Dachstuhl aus Kiefernholz, teilweise freiliegend, da außen eine Nut und Federlage und darüber außen eine Isolierung 1988 aufgebracht wurde.

Wir finden dieses Jahr erstmals seit 3 Monaten immer wieder in den Räumen in denen der Dachstuhl freiliegt kleine Raupen auf dem Boden, im Bad und auf Kunststofftischplatten. Beschreibung:

ca. 6 mm lang, ca. 1 mm Durchmesser, Körper rot bis rotbraun, Kopf schwarz, 3 Beinpaare, das letzte in der Körpermitte.

Wer kann uns sagen, ob dies Holzschädlinge sind und wie wir die Mitbewohner wieder los werden?

Danke
Till
Lieber Till Volker,
ganzb sicher sind es keine holzzerstörende Insekten. Deren Larven scheuen das Licht wie der Säufer das Mineralwasser.
Sie haben vielleicht zu wenig Spinnen in der Wohnung. Spinnen regulieren im Vorfeld sehr viel. Sie sind wirksame und saubere Insektenvertilger in der Wohnung. Zweite wirksame Methode ist, geduldig absammeln und ab in den Müll.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

201. Sven Scheidler
Mail
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf der Suche nach Holzschädlingsinfos im Web bin ich auf ihre Site gestossen.
Folgendes Problem bewegt mich zu einem Eintrag:

Einfamilienwohnhaus,ca. 30Jahre alt, Dachstuhl aus Nadelholz.
Mir ist seit 2 Jahren aufgefallen das jährlich im Sommer bei warmen Temperaturen kleine schwarze Käfer im Dachgeschoß unseres Wohnhauses "rumkriechen",doch lediglich im DG, nicht im EG.
Deshalb gehe ich davon aus, das es sich um Holzschädlinge aus dem Dachstuhl handeln muss.
Fluglöcher o.ä. konnt ich am verbauten Holz nicht erkennen, was aber auch an der schweren Zugänglickeit an den Dachstuhl liegt.
Die Käfer sind schwarz, längliche Form und ca. 6-10mm lang.
Könnten sie mir evtl. sagen um welches Insekt es sich hierbei handelt und ob dringender Handlungsbedarf zur Bekämpfung besteht?
Vielen Dank

Sven Scheidler
Lieber Sven Scheidler,
ohne Form und Maß der Ausflugslöcher kann ich nichts vemuten. Die Beschreibung des Käfers ist nicht ausreichend. Es wäre also sinnvoll hier eine Bestimmung anhand der vorgefundenen Exemplare zu machen. Danach kann man Ihre Fragen angehen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

200. Karl Ziegler
Mail
Sehr geehrte Damen und Herren,
in unserem Wochendhaus haben wir Probleme mit dem Holzwurm. In den Deckenbalken scheint der Holzwurm zu sein. Die Balken sind Sichtbalken mit einem Querschnitt von 8x20 cm. Frage: was für eine behandlung können Si mir empfehlen?
Mit freundlichen Grüßen
Karl Ziegler
Lieber Karl Ziegler,
ich würde empfehlen, erst einmal festzustellen, um welches Insekt es sich überhaupt handelt. Wenn das feststeht, würde ich die klimatischen Bedingungen untersuchen, welche aus dem nur zeitweise Bewohnen entstehen. Erst am Ende käme die Überlegung nach bekämpfenden Maßnahmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

199. Stadt Bielefeld, Umweltamt
Mail Home
Sehr geehrter Herr Rüpke, sehr geehrter Herr Dr. Kürsten,
zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Susanne Schmitt, Sachbearbeiterin im Bereich Umweltplanung
bei der Stadt Bielefeld, auch tätig im Bereich technischer und gesundheitlicher Umweltschutz.

Heute erging eine Bürgeranfrage an uns, und zwar dahingehend, ob man einen Holzlattenzaun auch mit Speiseöl als
Holzschutz streichen könnte. Im Internet bin ich auf Ihre Adresse gestoßen und frage hiermit einfach mal an.

Vielleicht können Sie mir eine Antwort auf diese Frage geben, auch bzgl. einer möglichen Grundwassergefährdung (dazu
befrage ich aber auch noch eine Kollegin im Hause). Ich möchte die Bürgeranfrage ernst nehmen und hoffe, daß Sie mir
weiterhelfen können.

Eine Rückmeldung Ihrerseits wäre sehr nett.
Dankeschön vorab und

mit freundlichen Grüßen

i.A. Susanne Schmitt
_______________

Stadt Bielefeld
Umweltamt
Werte Susanne Schmitt,

es freut uns, wenn wir Ihnen so weiterhelfen können, denn ein Teil unserer Zeit widmen wir gerade solch einer Verbraucherberatung.

Damit erreichen wir diejenigen Laien, die ohne bestimmtes Fachwissen oft einem jeden Angebot aus Unwissenheit, Zeitnot und Ängstlichkeit, zu deutsch gesagt, auf den Leim gehen.

Vom Leim kommen wir gleich zu dem Öl. Es ist nicht ratsam einen Holzlattenzaun mit Speiseöl zu streichen, um einen Holzschutz damit zu erreichen. Das Speiseöl ist unwirksam, denn es wird recht schnell von Mikroben zersetzt.

Daran änknüpfend wird als nächstes das Speiseöl durch Diesel oder Schweröl ersetzt. Viele Menschen in unserem Lande benutzen auch Altöl zum Einstrichen von Holz als "Holzschutz", um sich letztenendes eine billige Beseitigung zu verschaffen indem Sie sich noch einen solchen Nutzen daraus erhoffen.

Solches Handeln, nach Mitteln zu suchen, zeugt von einer falschen Herangehensweise an das Problem, Holz vor Witterungseinflüssen und dem Befall durch holzzerstörenede Insekten und Pilze zu schützen. Es wäre nach der Ursache eine Schadens zu suchen und daraus die vorbeugenden Maßnahmen abzuleiten.

Vorbeugende Maßnahmen sind Wasser schnell abzuleiten, Schutzablegrungen zu verhindern und mit beidem die wichtigste Schadensursache an Holz, die Staunässe zu vermeiden.

Dazu sind einmal baukonstruktive Überlegungen anzustellen und wenn es nicht hinhaut, die Holzart so zu wählen, daß sie natürlich gegen die Schadeinflüsse resistent ist. erst ganz am Ende kommt als Notlösung, schlechtes Holz zu schützen, der vorbeugende chemische Holzschutz. Allerdings darf man sich nicht darauf einlassen, mit Chemie baukonstruktive Fehler nachbesseren zu wollen. Das wird aussichtslos sein.

Somit ist abschließend festzustellen, einen Holzlattenzaun mit Speiseöl als Holzschutz zu streichen ist einfach ohne Sinn und Zweck. Schädlich ist es jedoch nicht, da das Speiseöl recht schnell von Mikroben abgebaut wird.

Wenn der Zaun gut konstruiert ist, das Wasser immer im Gefälle schnell ablaufen kann, sich kein Schmutz in Fugen ablagern kann, keine Quetschfugen da sind und somit also keine Staunässe sich bilden kann, ist ein Holzschutz gar nicht nötig, wenn die Zaunpfosten nicht in den Boden eingelassen werden, sondern spritzwassergeschützt höher, z.B. auf einer Stahlgabel gegründet sind.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

198. Alexander Provelegios
Mail Home
Griechischer Dachstuhl 5. Klappe

Bin mittlerweile wieder in D, dennoch, lieber Herr Rüpke, gibt es Neuigkeiten vom Pilion: Mein Patenonkel hat in Athen ein geheimnisvolles "Kampfgas" aufgetan, das laut Verkäufer "nur in alleinstehenden Häusern, mindestens 50 m entfernt vom Nachbarn" unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen verwendet werden darf. Es soll sich um ein vakuumverpacktes Substrat handeln, das nach dem Aufreißen der Verpackung mit dem Luftsauerstoff reagiert und in den gasförmigen Zustand übergeht. Nach mehreren Tagen, während denen das Haus vermutlich mit Minengürteln und Selbstschußanlagen abgeriegelt werden soll, seien alle Schädlinge dahin und das Holz (neben Wäsche, Matratzen etc. schätze ich) lebenslänglich gegen jeglichen Neubefall imprägniert. Womit haben wir es denn da zu tun? Hehlerware aus einer irakischen Chemiewaffenfabrik? Hier die Produktbezeichnung, die ich per SMS erhalten habe: DETIA FREYBERG GMBH, Laudenbach FRG, ALUMINIUM PHOSPHID. Letzteres ist wohl der Wirkstoff. Lieber Herr Rüpke, haben Sie von diesem Produkt und dieser Methode schon einmal gehört? Können Sie mir dazu etwas sagen und raten? Oder sollte ich mich doch im Frühjahr auf eine mehrwöchige traditionelle Holzsanierung mit Abschleifen, wäßriger Borlösung und Balkeninjektionen einstellen?
Herzlichen Dank, A. Provelegios.
PS. Der versprochene Tsipouro geht heute auf die Reise ;9
Herzlich willkommen, Alexander Provelegios,

nachdem mir gerade ein wunderschöner, bereits fertiger Antworttext verloren ging, kommt nun die 2.Klappe von dem,
was Sie daher nicht mehr zum Lesen erreichen konnte. Das war mein "Klappentext".

Ihre Meldung, mein Schwiegervater hat sich eingeschaltet, deutet wohl an, jetzt wird es richtig vorangehen.

Begasungen mit Aluminiumphosphid sind eigentlich gedacht für den Vorratsschutz an Getreide. Im offenen Bereich
im Garten und in der Forstwirtschaft wird es auch zur Bekämpfung gewisser Nager eingesetzt. Die Wühlmaus ist
da sicher bekannt. Praktischer Weise wird hier jedoch in der Vielzahl zu einfachem Karbid gegriffen. Wer eine glückliche Kindheit genossen
hat, wird sich sicher an die Versuche damit und an die zeitlich eng daran anschließenden Ohrfeigen von Papa und Opa
gut erinnern. Schon damit wurde dem Heranwachsenden eine Lehre für das leben mitgegeben, die Sache ist gefährlich.
Das gilt auch zu dem uns damals (wohlweislich) nicht zur Verfügung stehenden Aluminiumphosphid.

Die Fakten zu Aluminiumphosphid, die Anwendungsbereiche etc. kann man hier noch mal verfolgen:
http://bba.zadi.de/SEARCH/BASIS/psmxxx4/all/mittel/SDW?M%3D1%26W%3DWIRKSTOFF_NAME++%3D+%27ALUMINIUMPHOSPHID%27

Die Beschreibung der gesundheitlichen Gefahren, usw. ist aus den "International Chemical Safety Cards" zu entnehmen:
http://www.cdc.gov/niosh/ipcsngrm/ngrm0472.html

Anders als bei Exportverpackungen und bei Ausfuhrgütern, werden im Holzschutz (Baukonstruktion) werden heute Begasungen kaum mehr vorgenommen. Die Gefährlichkeit der stark toxisch wirkenden Stoffe
erfordern eine sachkundige bestimmungsgemäße Handhabung. Darüber hinaus ist eine amtlich Zulassung erforderlich.
Es besteht in der BRD eine Meldepflicht, um Vergiftungen nach dem Chemikaliengesetz § 16 E zu erfassen.
Diese amtlichen Worte zeigen schon an, es geht nicht ohne großen Aufwand und damit verbunden sind hohe Kosten.
Anders, wenn nicht sachkundig und bestimmungsgemäß gehandhabt wird, gibt es eine erhebliche gesundheitliche Gefahr
und der Staatsanwalt wird tätig.
Die beiden Totenkopfaufkleber auf der Packung, die beiden Explosionswarnzeichen, der Aufkleber für die Umweltgefährdung,
machen auch dem der bestimmungsgemäßen Amtssprache Unkundigen die Lage vor Augen klar: sehr giftig.

Mein Rat zum Aluminiumphosphid in meinem Hause wäre, davon abzugehen. Eine zugelassene Fachfirma unter Leitung eines
Sachkundigen (mit schriftlichem Nachweis und mit Haftpflichversicherung), könnte weitergehend und kompetenter als ich, einen
aufklärenden fachlichen Rat aus der Sicht der griechischen Bestimmungen und Verhältnisse geben.

In weiterer Zukunft wäre es auch in Griechenland günstiger, gleich Farbkernhölzer mit wenig Splintholzanteil (Zuwachszone=Splint,
Kern ist meistens farbig abgesetzt) bei Bau zu verwenden. Die sind ohne toxische Chemie vor einem Hausbock sicher. Ein anderes wirksames
Mittel ist, die Querschnitte zu vergrößern, um dadurch nach einem späteren möglichen Befall noch genügend Reserve für die Tragkraft
(Restquerschnitt) zu haben. Denn es ist ja eigentlich nur für einen überschaubaren Zeitraum von ca. 60 Jahren vorbeugend zu planen.
Es sind bestimmte Holzinhaltsstoffe im Splint (nur den interessiert der Hausbock) die nur solange verfügbar sind.
Also ab einem Holzalter von ca. 60 Jahren verliert der Hausbock, nun appetitlos, das Interesse an dem Splintholz.
Mit genügend großen Querschnitten, möglichst noch von Farbkernhölzern, überlebten ältere Gebäude (in der Mehrzahl) ohne weiteres solche Angriffe.
Auch in Greichenland ist es also nötig das Wissen um schon längst Bekanntes wieder aufzufrischen. Das wird Ihre Aufgabe
vor Ort werden. Bei dem Pessimismus Ihrer griechichen Landsleute werden sicher bald einen Spitznahmen haben, etwa "der, der es mit dem Hausbock aufnahm".

Bisher nahm ich an, die glorreichen steinernen Zeugen der griechichen Geschichte waren Zeugnis ihrer hohen Baukunst, oder war es doch nur das Ausweichen auf Stein, um dem Hausbock aus dem Wege zu gehen?
Viel Glück
Hans-Joachim Rüpke

PS: kurz nach dem Verfassen der o. Zeilen fand ich heute in der Neuen Presse Hannover, 18.10.2002, folgende tragische Nachricht zu dem Thema:
Amberg: Gefährliches Gas tötet Familienvater...Ehefrau und die drei Kinder sowie eine Nichte wurden schwer, die fünfköpfige Nachbarsfamilie leicht verletzt. Es handelte sich um eine Holzschutzbegasung gegen holzerstörende Insekten in einer Kirche... (Die Todesursache war ein Lungenödem).
http://www.neuepresse.de/np-index.html

 

197. Peter Nagode
Mail Home
Hallo aus Österreich!

Wir (meine Frau, 2 Katzen und ich) haben vor kurzem im östlichen Österreich ein Holzhaus erstanden und nach kurzem festgestellt, daß wir Würmer (schwarz, ca. 20-40mm lang, Durchmesser ca. 1mm, rollen sich wie eine Spiralfeder ein, wenn sie verenden) als Mitbewohner haben - ist das der berüchtigte Holzwurm ??

Da wir vorhaben, einen Teil des Hauses abzutragen und neu zu errichten, stellt sich die Frage, was beim Neubau (Dachstuhl, etc.) Schädlinge betreffend zu beachten ist (haben schon 'gute' Ratschläge bekommen wie das Einstreichen des Holzes mit altem Motoröl - na ja ...).

Es muß doch eine vernünftige, ökologisch vertretbare Möglichkeit geben, Holz so einigermaßen gegen Schädlingsbefall zu sichern.

Interessieren würde uns auch, ob zu bestimmten Mondphasen gefälltes Holz residenter gegen Schädlinge ist, und ob eine bestimmte Holzart für Dachstühle und dergleichen zu bevorzugen ist.

So, daß war's auch schon, schöne Grüße aus Österreich!
Peter Nagode
Lieber Peter Nagode,
1. nein, das waren keine Larven des gem. Nagekäfers oder auch nicht des Hausbocks.

2. Zum Holzschutz schauen Sie mal unsere Seiten zu dem Thema an, "dort wird Ihnen geholfen". Es ist ein umfangreiches Thema, aber wenn Sie selbst was planen, ist es um se mehr nötig sich mit dem ganzen einmal zu beschäftigen. Einfacher sollte es mit einem Architekten sein. Das mit dem Motoröl und Diesel scheint ein verbreitetes Übel zu sein. Neben der Erhöhung der Brandlast geht es manchem wohl um die vermeintlich "intelligente" Entsorgung von Altöl. In der BRD wäre dieses zu tun eine Umweltstraftat. Sie kann als Offizialdelikt verfolgt werden, die Mindeststrafen sind so abschreckend, das ein Jeder davon ablssen wird, wenn er davon Kenntnis erhält. Ich hoffe, diese Einsicht wird sich auch in Österreich durchsetzen.

3. Wenn Sie natürlich restistentes Holz wählen, das sind schon meistens alle Farbkernhölzer (Lärche, Douglasie, Kiefer - alle als Kernhölzer +-10% Splintanteil), können sie einem Insktenbefall auch ohne Chemie vorbeugen.

4.Schauen Sie sich mal an
http://www.holzfragen.de/seiten/mondphasen.html
dort finden Sie was zum Thema Mondholz.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

196. angela movens
Mail Home
Der Holzwurm im alten Bücherschrank nagt so laut, dass wir ihn hören können. Der Schrank ist aus Kiefernholz. Er ist aber so groß, dass er mit Müh und Not durch die Tür zu bewegen wäre, aber von seinen Ausmaßen nicht über die Wendeltreppe, er wurde damals im Raum aufgebaut. Vom Auseinanderbauen wurde uns aber aufgrund seines Alters abgeraten.
Nun nagen die Tierchen, es knackt und es rieselt.
Schade um den schönen Schrank (Ende 19.Jhd.), was sollen wir tun? Uns wurde Clou-Holzwurm-Ex empfohlen, ist das gefährlich im Innenraum?
Herzliche Grüße
Angela Movens
Liebe Angela Movens,
lesen Sie mal die Seite
http://www.holzfragen.de/seiten/monitoring.html
durch. Da werden Sie die passenden Informationen finden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

195. Carola Spanoudakis
Mail Home
Lieber Herr Rüpke!
Zunächst einmal: ein großes LOB an Ihre kompetenten Ratschläge!!!
Nun unser Problem: Wir besitzen Holzwurm-befallenes Feuerholz und wollen dies an unserem Carport (Holz-Konstruktion) lagern.
Sollten wir dies besser sein lassen, weil die Tierchen dann in unseren Carport umziehen werden??
Viele freundliche Grüße von C.Spanoudakis
Liebe Carola Spanoudakis,
gehen wir mal davon aus, daß Ihr Carport überwiegend rissefrei ist, weniger Feuchte als das Brennholz hat und einen Anstrich bestitzt, so ist es kaum einladend um Eier abzulegen. Die Insekten werden das Brennholz weiter vorziehen, wenn es nicht zu trocken geworden ist. Dann geht es "naus die Welt", wie die Franken sagen. Wenn Sie zudem, wie es vorzuschreiben wäre, Laubholz verbrennen, würde den Insektenlarven das mit Sicherheit aus Fichtenholz bestehene Carportmittagsessenangebot auch nicht schnecken. Nätürlich kann man nichts auschließen, wahrscheinlich ist ein Übertritt nicht.
Mehr als das übliche Risiko, besteht hier auch nicht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

194. Andreas Homrighausen
Mail Home
Ich habe in meiner Wohnung seit etwa 4Wochen ein massives Auftreten von kleinen braunen Käfern, die zudem fliegen können. Meine bisherigen Recherchen haben ergeben, dass es sich um den Mehlkäfer oder aber um den Holzwurm handeln könnte. Insbesondere wenn ich die Heizung am Abend anmache, erscheinen die Käfer vornehmlich an der Decke und dort insbesondere in der Nähe des Halogenscheinwerfersystems. Teilweise fange ich Dutzende Käfer ab, jedoch ohne Erfolg, am nächsten Tag sind es fast wieder ähnlich viele. Bevor ich den Kämmerer rufe, würde ich gerne wissen, ob das beschriebene Auftreten der Holzwurm sein kann und wenn ja, was in diesem Fall dagegen zu tun ist. Die Ursachenquelle habe ich leider noch nicht entdeckt, langsam vermute ich alte Holzböden unter dem Teppichbelag in der Wohnung.

Vielen Dank schon jetzt, mit beginnender Ratlosigkeit
Andreas Homrighausen
Lieber Andreas Homrighausen,
wenn Sie das Vollinsekt mit dem gemeinen Nagekäfer verwechsln könnten, wäre es vielleicht der Brotkäfer, der sieht sehr ähnlich aus und wird oft verwechselt. Daher kommt die Frage nach einem holzzerstörenden Insekt auf.
Vorratsschädlinge, wie der Mehlkäfer und der Brotkäfer, aber auch der Speckkäfer und der Messingkäfer treten oft (und in großen Mengen) auf. Sie sind ungefährlich und sicher überwiegend gesundheitlich unbedenklich. Jeder von uns hat schon massenhaft ihre Larven in Spagettis und anderen Teigwaren ,in Tütensuppen u.ä. natürlich ganz ahnungslos und dennoch meist massenweise mit gegessen. Denn die Larven sind mit dem blossen Auge z.B. an den Spagettis kaum oder nicht erkennbar und werden von uns auch nicht in trockenen Lebensmitteln vermutet. Das ist auch gut so...
Bis zu 4 mal im Jahr in geheizten und 1 mal bei ungeheizten Wohungen kann so ein Vorratsschädling ausfliegen. Platsiktüten und Alufolien sind dafür kein Hindernis.
Die meist bedingende Ursache ist Lagerung von Trockenlebensmitteln über 16 °C, dazu zählen hier auch besonders die Pellets von Hunde- und Katzentrockenfutter. Sie haben bestimmt auch ein haustier? Der Auftritt erfolgt auch gern in umgenutzten Gebäuden -z.B. vorher Lager, Mühle, Getreidebode und jetzt Wohung. Auch sammelt sich über die Zeit in der Bausubstanz versteckte Nahrung, Körner, Mehlreste, etc. die in den Ritzen des Fußbodens verschwinden.
(Jahrhundertstaub)
Sie können die Viecher, die immer dem Licht zu fliegen, mit dem Staubsauger einfangen und in die Mülltonnen bringen. Chemische Keulen sind unnötig.
Vorbeugend ist zu empfehlen, Trockenlebensmittel, wie übrigens früher immer vorgesehen, in kühlen Abstellkammern bei ca. 16 °C zu lagern. Ersatzweise können Sie weniger einkaufen und tauschen damit solche Lebensmittel öfter aus (und essen diese übrigens lebensmittelsauberen Larven beizeiten mit, ehe sie ausfliegen). Also, keine Angst und weiterhin guten Appetit!
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

193. Josef Hübl
Mail Home
Sehr geehrter Herr Rüpke,

es ist sehr unterhaltsam Ihr Holzwurm-Forum zu lesen, aber leider hat es auch bei uns einen ernsten Hintergrund die Leserbriefe zu lesen.
Wir sind dabei eine Wohnung mit Dachbalken zu kaufen, von denen bekannt ist, daß an ca. 10 Stellen der Holzbock aktiv ist. Für uns ist die Kostenfrage sehr wichtig, mit welchen Kosten muß man ca. rechnen, wenn man eine entsprechend sachverständige Holzschutzfirma zur Bekämpfung hinzuzieht?

Mit freundlichem Gruß
Josef Hübl
Lieber Josef Hübl,
neben dem Unterhaltsamen werden Sie immer wieder feststellen, wie wichtig das genaue Umfeld ist, also die von den Schreibern festgestellten und mitgeteilten Tatsachen, an die sich eine weitere Wertung ankünüpfen könnte. Dabei ist das mit meinem immer geltenden Vorbehalt verbunden, aus der Ferne nichts Verbindliches sagen zu können. Nur die Tendenz ist hier in dem Forum der Maßstab und Wert jeder Anwort. Die kann sich von vermutet bis sicher ausbereiten.
Da für Sie die sensible Kostenfrage im Vordergrund steht, bräuchten Sie einen Sachverständigen oder Sachkundigen vor Ort, der Ihnen diese Frage klären kann.
Ich könnte hier nur nebulös spekulieren, verstehen Sie?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

192. Anja Beyer
Mail Home
Lieber Holzwurm-Experte!

Wir wohnen in einem älteren Häuschen von 1945 und haben an Tür- und Fensterrahmen Holzwürmer (viele kleine Löcher und regelmäßig ein Häuflein Sägemehl). Darin steht auch ein teures Erbstück, ein Biedermeier-Sekretär. Er hat jetzt ebenfalls einen kleineren Befall. Nun wollen wir in ein neues Haus umziehen. Können und müssen wir den Sekretär behandeln lassen?

Das neue Haus hat Parkett-Boden und außen eine Holzkonstruktion. Ist dies heutzutage gut genug geschützt oder müssen wir Angst haben, daß mit uns auch die Holzwürmer umziehen? Außerdem haben wir kleine Kinder, weshalb wir einen giftigen Einsatz scheuen.

Vielen Dank für eine Antwort, Anja Beyer
Liebe Anja Beyer,
nun die Nagekäferlarven in Ihrem Biedermeierschrank werden natürlich mit Ihnen umziehen. Vermutlich werden Sie dem Schrank auch ortstreu verbunden bleiben. Wenn die Bedingungen warm und trocken in Ihrer neuen Wohnung besser sein sollten, kann es sehr wahrscheinlich dazu kommen, daß der Befall von alleine ausstrirbt.
Um das zu verfolgen, könnten Sie bestimmte Breich mit einfabigem Papier abkleben und die Entwicklung der Ausflusglöcher überwachen sowie mittels Klebefallen die ausfliegenden Vollinsekten abfangen. Dabei könnten Sie sie auch bestimmen lassen.
Schauen Sie mal bei uns unter dem Stichwort "Monitoring" nach.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

191. Unger Wolfgang
Mail Home
Sehr geehrter Herr Rüpke,
Im Spitzboden eines Einfamilienhauses(Neubau),wurde als Fußboden des unbewohnten Bodenraumes, Rauhspund eingebaut,welcher mit teilweise starken Bläuepilzen befallen war. Nach ca. 6 Wochen wurde das befallene Holz mit einer Holzlasur(Sikkens) behandelt.Sind durch das mit Bläuepilze befallene Holz Gesundheitsschädigungen zu erwarten? Kann der Bauherr dies als Mangel geltend machen? Gibt es aus den Erfahrungen anderweitige negative Folgen bei Hölzern mit derartigen Befall?
Bitte um entsprechende Antwort.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Unger
Lieber Wolfgang Unger,
Vermutlich haben Sie Fichtenholz oder Kiefernholz. Vermutlich wurde das zu feucht, mangelhaft eingebaut. Der sich daraufhin ausbildende Bläuepilzbefall ist Folge der zu hohen Holzfeuchte, auch infolge schlechter vorausgehender Lagerbedingungen etc.
Es ist hier nichts bekannt, daß von Bläuepilzen Gesundheitsschäden ausgehen könnten.
Natürlich können Sie einen Mangel reklamieren, der auf eine zu hohe Einbaufeuchte des Holzes hinweisen sollte.
Negative Erfahrung gibt es hauptsächlich mit bewitterten Anstrichen auf Bläuebefallsschäden, was im Außenbereich immer zu Folgeschäden führt. Im Innenbereich wird es nicht so arg sein, da hier ja die Witerung fehlt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

190. B.Hözel
Mail Home
Holzwurmbefall

In meinem Wohnzimmer habe ich ca. ein halbes Jahr lang (April-Oktober)einen Stapel Kaminholz gelagert.
Beim Verfeuern des Holzez stellte ich fest, das es von Holzwürmern befallen war(Ausflugslöcher und Bohrmehl).

Muss ich nun damit rechnen, dass die ausgeflogenen Käfer ihre Eier auf den Möbeln Holztreppen oder andere Holzeinrichtungen abgelegt haben und ich dort in Zukunft Holzwurmschäden zu erwarten habe?

Für einen Ratschlag, wie ich dem Holzwurmbefall gegebenenfalls vorbeugen kann wäre ich Ihnen dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
B. Hözel
Lieber B.Hözel,
meistens ist die Sorge unbegründet. Wenn auch nicht sicher, ist die Wahrscheinlichkeit oft als gering einzuschützen, natürlich abhängig von den Umgebungsbedingungen und den Holzarten etc.
In Zukunft würde ich Kaminholz außerhalb der Heizzeiten und das ist eben auch der Zeitraum der Ausflugzeiten immer außerhalb lagern.
Viel Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

189. Max.Jehle@t-online.de
Home
Sehr geehrter Herr Rüpke,

vor ab besten Dank, dass Sie in diesem Forum Ihr Fachwissen einbringen und Leuten wie mir, die auf Ratsuche sind, mit Ratschlägen weiter helfen.

Aufgeschreckt durch einen Fall im entfernteren Bekanntenkreis, habe ich unser 15 Jahre altes Haus diese Woche unter die Lupe genommen und folgendes festgestellt:

An den Sparren außerhalb des Hauses habe ich viele verschiedene 3-5mm große Löcher entdeckt, wobei ich aber nach dem ersten Schreck herausfinden konnte, dass die meisten noch vom Gerüstbau waren (wurde alles mit Nägeln fixiert)

Einige wenige Stellen (vielleicht so etwa 5-6 Stück), mit sich an der Stirnseite oder an der Seite befindliche Löcher, konnte ich allerdings nicht zuordnen und sehen so aus, wie von Insektenfrass. Die Löcher sind auch etwa 3-5mm groß, rund und zum Teil mit einem Holzmehlpropf verschlossen oder es sieht so aus, als ob mal etwas herausgekommen ist (der Mehlpropf hat in der Mitte ein Loch.) Es sind auch immer zwei - drei beieinander stehende Löcher, im Umkreis von so 10 cm.

Frischer Holzmehl läßt sich nicht entdecken, könnte aber auch durch den Wind fortgetragen werden. Hören läßt sich (auch mit einem Stethoskop) nichts, oder fressen die Larven zu bestimmten Tageszeiten nicht?

Auf dem Speicher läßt sich bis jetzt nichts sehen oder hören.

Es klingt auch nicht hohl, oder läßt sich mit einem Schraubenzieher einstechen.

Das Holz (Tanne/Fichte) wurde seinerseits tauchimprägniert (sieht so blau/grün aus). (Lt. Auskunft des Zimmermannes gab es mit diesem Holz seit Jahren keine Probleme....!?)

Was könnte ich nun tun, um festzustellen ob ein aktives Insekt sich im Holz befindet?
Würde man es zu jeder Tageszeit hören können, oder gibt es da auch so etwas wie Winterschlaf?

Ich würde auch gerne alle Löcher verschließen um neue Löcher sofort entdecken zu können, was könnte ich da nehmen??

Zwei Sparren haben auch ein paar Risse (0,5 - 1,5 cm breit), wie könnte ich diese schließen??

Da ich zuvor überhaupt nicht darauf geachtet hatte, kann es nun sein, dass die Löcher schon Jahre alt sind, aber ebenso gut auch frisch.

Für Ihre Antwort im voraus den besten Dank
und viele Grüße
Max Jehle
Lieber Max Jehle,
Sie können natürlich die Löcher als "alt" markieren und ganze Bereich mit einfarbigem Papier abkleben. So haben Sie tatsächlich einen Überblick. Näheres ist bei uns beschrieben unter dem Stichwort "Monitoring".

Durch Austrocknung nachträglich auftretende Risse wie natürlich auch alle Schnittstellen, die bedingt dadurch keinen Holzschutz haben, sind örtlich nachzuschützen. Das gehört eigentlich zu den Aufgaben des Zimmermanns. Genommen wird das gleiche Mittel, was vorbeugend aufgebracht wurde.

Einen richtigen Winterschlaf gibt es nicht, aber die Aktivität ist von den Umgebungsbedingungen abhängig. Der genetisch vorhandene "Spechteffekt" führt dazu, daß Sie "als Specht auftreten" und die Larven daher sich ruhig verhalten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

188. Markus Weigl
Mail Home
Hallo Hr. Rüpke,

wir sind derzeit bei der Renovierung eines 80Jahre alten Hauses.
Wir sind bereits weit vorangekommen, sodass ich mit dem Abschleifen der Holztreppe begonnen habe.

Nun stieß ich auf einen starken Befall durch den Holzwurm (Fressgänge und die beschriebenen Löcher mit 1-2mm Durchmesser).
Jedoch ist keinerlei Holzmehl zu erkennen.

Kann ich davon ausgehen, dass es sich hier um einen älteren Schaden handelt und ich den Schaden nicht weiter bekämpfen muss?

Danke f. Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Weigl
Lieber Markus Weigl,
wenn Sie vorher keine Anzeichen wahrnehmen konnten, ist es sicher ein bereits zugekleisterter Altschaden gewesen. Sie hätten an der Treppe zuvor Ausflugslöcher gesehen.
Viele Grüße
Hans-Joiachim Rüpke

 

187. Friedhelm Raab
Mail
Hallo Herr Rüpke,

an unserem Haus werden ein Vordach und 2 darunterliegende Balkone durch 2 senkrechte Fichtenholzbalken von ca. 9 m Länge und 25x25 cm Käntenlänge gestützt. Die Holzkonstruktion wurde vor 10 Jahren gebaut, offenbar aus sehr frischem Holz, da sich bis zu 2,5 cm breite Trockenrisse gebildet haben.
Der Zimmermann versicherte, dass die Balken ewig halten, was wir angesichts der (Über-)Dimensionierung auch gerne glaubten.
Vor ein paar Wochen haben wir Hausbockbefall festgestellt (typisches Ausflugloch, Käfer beim rauskrabbeln ertappt). Aus optischen Gründen (Aussenbereich) würden wir gerne eine möglichst wenig radikale Sanierung vornehmen.
Dazu meine Fragen: Ist es sinnvoll
a) als erste Massnahme die Fressgänge der Larven aufzuspüren (Klopf-, 'Stich'-Probe, Fressgeräusche), dort Schädlingbekämpfungsmittel zu injizieren und anschliessend die Gänge zu verfüllen (Acryl?) ?
b) zum längerfristigen Schutz Bohrlöcher anzubringen und Schutzmittel einzufüllen ?
c) die Trockenrisse zu verfüllen, um dort das Eindringen von Feuchtigkeit und Insekten zu verhindern (der Zimmermann empfahl Acryl).

Vielen Dank und viele Grüße
Friedhelm Raab
Lieber Friedhelm Raab,
Acryl sollte am Bau verboten werden. Die Verwendung hier führte mit Sicherheit zu Schäden durch Staunässe mit anschließendem Pilzbefall, z.B. durch den Blättling. Sie verlieren dann die ganze Konstruktion auf immer.
Risse im Holz sollten nur mit Holzscheiten ausgespant werden. Die schneiden aus gleicher Holzart, allerdings ganz trocken, dünne Streifen und schlagen Sie ins Holz. Wenn sie sich danach an das Außenklima anpassen sitzen Sie bombenfest.

Zuvor sind die Risse mit dem eingesetzten Holzschutzmittel "nachzubehandeln".
Im Außenbereich stünde ein chemischer bekämpfender Holzschutz auf wässriger Borbasis verschiedener Hersteller zur Verfügung, der bestimmungsgemäß durch einen Fachmann erfolgen sollte. (Genau, siehe das technisches Merkblatt, in etwa: 2-3 x 300-350 ml/m2 oberflächig und Bohrlochtränkung. Dabei ist auf eine vorangehende Befeuchtung zu achten, damit das Schutzmittel überhaupt in die Holzoberfläche eindringen kann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
PS: Was ist Tsipouro? oder soll ich mal unseren griechischen Scheider um die Ecke fragen?

 

186. Alexander Provelegios
Mail Home
Griechischer Dachstuhl, Klappe 4.

Nicht wer liebt, sondern offensichtlich der Teufel (an der Wand) hat immer Recht! Mein Befund des auf zwei lächerliche Balken begrenzten Befalls entpuppte sich als Wunschdenken. Habe Fraßspuren nun auch an den Balken der Zwischendecke und in einer Holzkonstruktion über dem Badezimmer festgestellt. Die nackte Wahrheit ist: Die Viecher sind überall und können unbekämpft noch bequem goldene Hochzeit feiern, denn der 60ste Geburtstag des (Nadel-)Holzes ist weit, allzu weit.
Ein kleiner Besuch bei zwei Nachbarn förderte heute zu Tage, daß auch deren Holz von dem „Wurm“ (gr. Skouliki) namens „Mikitas“ (dt. Hausbock) befallen ist (Ausflugslöcher teils im 10-cm-Abstand). Sie zuckten resigniert die Schultern. Offenbar haben die Menschen auf dem Pilion den Kampf gegen den Übeltäter aufgegeben. Alle? Nein, was Asterix und Obelix den Römern waren, möchte ich dem „mikitas“ sein (den ich mittlerweile auch für verantwortlich dafür halte, daß die mit schweren Natursteinplatten gedeckten Dächer des Pilion größtenteils eingestürzt sind).
Aus all diesen Informationen habe ich einige Schlüsse gezogen, für die ich liebend gerne Ihren Segen hätte: Begasen oder Heißluft - falls in Griechenland überhaupt zu organisieren -eliminieren den akuten, bieten aber keinerlei vorbeugenden Schutz gegen zukünftigen Befall. Reichlich sinnlos in einem Klima, das den Mikitas offenbar über alle Maßen begünstigt.
Die Balken (wie alles Holz vor ca. 10 Jahren mit brauner Lasur auf Wasserbasis gestrichen) haben, wie sie als intimer Kenner griechischer Dachkonstruktionen vollkommen richtig annehmen, nur 7 bis max. 12 cm Durchmesser. Injektionen sind also, wenn überhaupt, nur an wenigen Balken sinnvoll. Es scheint also das Gebot der Stunde, alles (!) Holz oberflächlich mit einer Chemikalie gegen akuten und zukünftigen Befall zu imprägnieren.
Entscheidende Frage: Welches Mittel macht dem Hausbock den Garaus und dem Menschen, selbst großflächig auf Sichtholz aufgetragen, nicht? Es wäre übrigens durchaus denkbar, das Haus nach der Behandlung für einige Monate zum Durchlüften zu verlassen. Den Rat des warmen Abbruchs mit Benzin hätte ich Ihnen übrigens übel genommen oder sollte Benzin tatsächlich ein probates Mittel sein, das anschließend auch noch Lebensformen (günstigstenfalls Wirbeltieren) über dem Niveau von Einzellern ein erträgliches Dasein ermöglicht?
Das 0,19prozentige Mittel auf Permethrin-Basis ist übrigens in einer (!) kleinen 200 ml-Spraydose mit Injektionsdüse und deshalb für Flächenanstriche ungeeignet.
Könnte eine wäßrige Lösung auf Borsäure-Basis die Altlasur durchdringen? Oder wäre dafür ein ölhaltiges Mittel (keine Kalkwände!) besser geeignet. Würde gegebenenfalls das Aufrauhen, Anreißen der Holzoberflächen helfen? Oder alternativ eben doch Injektionen in dann eben der Balkenstärke angemessene drei- bis fünf-Zentimeter tiefe Löcher?

Verregnete aber wenigstens angenehme 25 Grad warme Grüße aus Milina, Pilion, Griechenland ins kalte aber kompetente Deutschland

Alexander Provelegios
Lieber Alexander Provelegios,
ein Hausbock kommt selten allein. Daß meine Vorhersage von Ihnen bestätigt werden würde war eine Frage der Zeit. Es ist die gute Tarnung des Hausbocks, mit einer unversehrten Holzoberfläche und den nur wenigen Ausfluglöchern, die Sie in dem Glauben ließen, es käme nicht so, wie ich es meinte. Es kam aber so.

Die Lasur muß runter, damit Holzschutzmittel rein kann. Das bekämpfende Mittel sollte gleichzeitig vorbeugend wirken. Es kann ja wieder mit einer Lasur zum Raum hin abgedeckt werden.
Eine wässrige Lösung mit Borwirkstoffen ist gegeignet, es muß aber zuvor die Holzoberfläche mehrmals angenäßt (mit einem Spitzer Pril = Tensid) werden, um eine Holzfeuchte über 20 % zu erreichen, damit die wässrige Lösung überhaupt ein oder zwei mm eindringen kann.
300-350 ml pro m2 sind erforderlich, in 2-3 Aufstrichen.
Hilft Ihnen das weiter?
Viele Grüße
aus dem herbstlich goldenen, bunten Norddeutschland.
Sie goldene Sonne legt sich mir gerade auf den Schreibtisch, was ein Wink von Majakowski sein kann.
Der graue nasse Winter liegt aber bereits in der Luft.
Jetzt ist es hier allemal schöner, als im trocknen und grauen Griechenland nach dem heißen Sommer, oder? Wenigstens für ein paar Wochen... Ansonsten war der Sommer doch schön.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

185. Gerhard Prattes
Mail
Lieber Hr. Rüpke!
Habe mein Haus aus normalen Ziegeln selbst gebaut.
"Tramholz" sind alte Holzträger aus einem alten Haus (Durchmesser ca. 20 x 20cm), daß ich als Zierde und zum Teil als tragende Elemente in meinem Haus eingebaut habe.
Der Kammerjäger hat Holzbockbefall festgestellt, was sich aus mit meinen Ermittlungen deckt.
Derzeit sind nur vereinzelte Kratzgeräusche in 2 von 11 Holztramen hörbar.
Lieber Gerhard Prattes,
wenn dann ein Befall feststeht, der Befallsumfang bekannt ist, scheint es das richtige zu sein, was Ihnen vorgeschlagen wurde. Leider kenne ich nicht die Bestimmungen, besonders die für Begasungen, die in der Schweiz gelten.
Eine Sanierung von Konstruktionsholz bei Hausbockbefall kann natürlich auch chemisch vorgenommen werden, dies wird bei der schweizer Fa. Pentol wie folgt beschreiben:
http://www.pentol.ch/productdetail.asp?code=05&product=1&view=standard
Alle Holzoberflächen gründlich reinigen und entstauben. Eventuell vorhandene Anstriche sowie stark zernagte Splintholzschichten entfernen. Frassgänge freilegen und diese mit Stahlbürste reinigen. Sämtliches Holzwerk von allen Seiten her mit Agro Plus gründlich 2–3 mal spritzen oder streichen und pro m2 mindestens 250 g (ohne Spritzverlust) unverdünntes Material auftragen, damit die abtötende und schützende Wirkung erzielt wird. Bei stark befallenen Holzteilen zusätzlich Bohrimpfungen vornehmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

184. silke fries
Mail
Wie kommt der Holzwurm in das Möbelstück?
Durch Eiablage in feine Risse oder entsprechende Schadstellen.

 

183. Gerhard Prattes
Mail
Frage an Experten: Ich habe vor einem Jahr altes Tramholz in mein neues Haus als Dekorholz eingebaut, und mußte ein halbes Jahr später feststellen, daß es vom Hausbock befallen war.
Zuerst waren nur zwei Balken im Stiegenhaus befallen, die Käfer dürften aber im Sommer ausgeflogen sein, bevor wir die Balken begasen ließen.
Jetzt haben wir auch im Eßzimmer Knabbergeräusche festgestellt und wieder den Kammerjäger gerufen. Dieser hat uns geraten, alle Räume mit altem Holz zu begasen, Kostenpunkt ca. 1500 €.
Nun die Frage: Ist die Behandlung wirklich notwendig, und gibt es vielleicht günstigere Alternativen?
Lieber Gerhard Prattes,
zuerst müssen Sie mir erklären, was ist "Tramholz"?
Aus welchen Baustoffen besteht Ihr Neubau, oder heißt neues Haus, neu gekaufter Altbau?
Welche Insektenart hat der Kammerjäger bei Ihnen genau festgestellt?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

182. Läubli Tamara
Mail
Guten Tag
Seit 1997 wohnen wir in einem Typischen Holzhaus. Nun hören wir schon seit ca. 1 Jahr ein komisches Geräusch an einer Innenwand. Wir vermuten stark, dass es sich um einen Holzwurm handelt. Leider können wir den genauen Standort nicht eruieren.Wir haben auch schon mehrmals mit einem Mittel gegen Holzwurm befall die Wand eingetrichen, aber leider gebracht hatt es nichts. Die Wände sind auch ca. 25 cm dick. Was können wir noch tun, meine kleine Tochter kann Nachts schon fast nicht mehr richtig schlafen, sie hat Angst, dass er aus dem Holz kommt, das wäre ja gut aber ....
Vielleicht haben Sie uns einen Typ?
Veilen Dank und Grüsse aus der Schweiz
Liebe Tamara Läubli,
was soll ich da sagen?
Was ich weiß, bekämpfender Holzschutz und der Einsatz von Holzschutzmitteln ist Sache von sachkundigen Fachleuten. Auch gibt es Holzschutzfachleute in der Schweiz.
In trockenes Holz ist die Eindringung wässriger Mittel (Borverbindungen = Fraßgifte) schwer. Die Anwendung von lösemittelhaltigen Mittel, die auch oberflächig nicht sehr eindringend sind, verbietet sich im Wohnräumen.
Was ich nicht weiß:
Ob und welche Mittel Sie im Wohnraum anwenden dürfen, ist überhaupt die Frage. Ich weiß nicht, wie das in der Schweiz geregelt ist. Es gibt aber einen schweizer Hersteller, die Fa. Pentol, die auch eine gute web-Seite hat.
Wie kommt man dem "vielleicht doch mal gründlich Handeln" näher?
Zuerst müssen Sie wissen, um welches Insekt es sich da handelt. Ist es ein Geräusch als wenn Sie Mittelfingernagel und Daumennagel aneinanderreiben, dann kann es schon der Hausbock sein. Denn wenn die Wände richtig tocken sind, ist dort ein weniger gefährlicher und immer ortstreuer Holzwurm, also ein Gemeiner Nagekäfer nicht zu finden. Der Hausbock ist aber auf die Dauer von Jahren ein hartnäckiger Holzzerstörer, wenn man langfristig nichts dagegen unternimmt. Er befällt auch das Holz in allen Bereichen an der Baukonstruktion, die ihm zugänglich sind. (Und das Hausbockweibchen kann sehr gut kriechen). Da Sie einen Holzhaus-Neubau aus vermutlich Fichte/Kiefer haben, was anscheinend gegen Insektenbefall vorbeugend nicht ausreichend geschützt ist, bleibt das Holz danach noch etwa 60 Jahre für den Hausbock verwertbar.
Fazit: bestellen Sie lieber einen Sachverständigen für Holzschutz, lassen Sie den Befall bestimmen, den genauen Befallsumfang gründlich feststellen und sich alternative Bekämpfungsmethoden (Wärmebehandlung, Fraßgifte, Begasung, Häutungshemmer etc) vorschlagen. Weiter ist eine Empfehlung zur weiteren Vorbeugung gegen einen Insektenbefall erforderlich. Das alles sollten Sie mit einem Untersuchungsbericht verlangen, der dann auch Teil der vertraglichen Grundlage für die Bekämpfenden Maßnahmen wird.
Nun kommt noch die Frage an den Baumeister: wie war denn der Holzschutz gegen Insektenbefall in der Bauplanung vorgesehen? Hatte man da etwas versäumt?
Für Ihre Tochter:
Die Larven bauen die längsten Tunnel der Welt im Holz, aber aus dem kuscheligen warmen Holz kommen sie niemals heraus. Und wenn sie spielen,rumbuddeln und sich in den Hintern kneifen, gibt es einen Höllenkratzlärm. Aber sie haben große Angst vor dem schwarzen Specht, daß er sie durch Klopfen aufschreckt und sie dann blitzschnell aufpickt. Daher sind sofort still, wenn man ans Holz klopft. Aber sie merken es auch, wenn sich da einer als Specht ausgibt, der gar keiner ist...dann kratzen sie weiter - vor Lachen...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

181. Alexander Provelegios
Mail Home
Griechischer Dachstuhl, Klappe 3.
Gut, daß Sie den Teufel an die Wand gemalt haben, da bin ich nicht ganz so schockiert, daß ein Querbalken (auf einem allerdings wohl recht kurzen Stück von ca 50 cm) ebenfalls Befallsspuren zeigt. Allerdings gibt es kein "Mehl" in den Gängen und auch sonst scheint mir das ein Altschaden zu sein. Der weitaus größte Teil des Balkens ist jedenfalls intakt. Auch Geräusche gibt es keine mehr, seit die Larve von mir gekidnappt wurde.
Ob es mit einer "Impfung" beider Balken vielleicht doch getan wäre? Das wäre famos. Habe hier ein Spray der Firma CUPRINOL namens "Woodworm Killer" gefunden auf Permethrin-Basis (0,19% w/w = 1,6 g/l) , das laut Beschreibung und Aussage des Verkäufers hier in der Gegend für Injektionen benutzt wird. (Der Rat des Dorfschreiners, die Balken mehrfach komplett mit altem Dieselöl einzupinseln, paßt sicher gut in Ihr Kuriositätenkabinett)
Falls Sie zu Impfung raten: In welchem Abstand und wie tief (in Prozent der Balkenstärke) muß ich denn die Bohrlöcher setzen? Von welcher Seite bohre ich das Holz güngstigstenfalls an? Wieviel von dem Gift soll denn in jedes Loch?
Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Hilfe

Alexander Provelegios
PS. Würde mich gerne mit einem Fläschchen Tsipouro revanchieren
Lieber Alexander Provelegios,
ich komme erst morgen zum Antworten...
Hier finden Sie die wichtigen Sachen zu den Holzschutzmitteln und ihrer Anwendungsmöglichkeiten:
http://www.holzfragen.de/seiten/hsm_2001.htm
Danach sollten Sie sich orientieren. Sie werden sehen, es ist nicht so einfach, wie der Dorfschreiner es sich denkt. Übrigens hatte ich auch schon einen ernstgemeinten Vorschlag, alles mit Benzin zu bekämfen. Der warme Abbruch liegt dann nahe am Wirkstoff. Aber Obacht, auch ölige und lösemittelhaltige Holzschutzmittel sind nicht ohne Brandgefahr, das haben etliche Brände schon bewiesen.
Zuerst nachmal die Holzart: angenommen es ist Fichte oder ein Nadelholz mit viel Splintholz, wie z.B. die Kiefer. An Farbkenkölzern wäre nur der Splint vom Hausbock betroffen. Das für den Hausbock verwendungsfähige Holz ist im Baualter ist auf ca. 60 Jahren begrenzt.
Nun zu Ihrem Mittel:
Der von ihnen zitierte Woodwormkiller ist vielleicht recht dünn - ein anwendungsfertiges Mittel mit 0,25% Permethrin wäre besser. Ein Flächenauftrag auf dem rohen Holz (muß ohne Anstriche sein) von 300-350 ml pro m2, 2-3 Arbeitsgänge, ist nötig. Bohrlochimpfung Abstand ca. 15 cm, im rissfreien Holz wechselnd zu den Kanten hin versetzt, ist nur bei großen Querschnitten erforderlich. In Greichenland hat man ja meistens nur Streichholzbalken, oder? Wenn Sie einen Kalkanstrich haben, ist ein öliges Mittel besser.
Schauen Sie mal, was es für Produkte mit welchen Wirkstoffen gibt.
Viele Grüße bis zur 4.Klappe
Hans-Joachim Rüpke