Holzwurm-Forum
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186. Alexander Provelegios
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Griechischer Dachstuhl, Klappe 4.

Nicht wer liebt, sondern offensichtlich der Teufel (an der Wand) hat immer Recht! Mein Befund des auf zwei lächerliche Balken begrenzten Befalls entpuppte sich als Wunschdenken. Habe Fraßspuren nun auch an den Balken der Zwischendecke und in einer Holzkonstruktion über dem Badezimmer festgestellt. Die nackte Wahrheit ist: Die Viecher sind überall und können unbekämpft noch bequem goldene Hochzeit feiern, denn der 60ste Geburtstag des (Nadel-)Holzes ist weit, allzu weit.
Ein kleiner Besuch bei zwei Nachbarn förderte heute zu Tage, daß auch deren Holz von dem „Wurm“ (gr. Skouliki) namens „Mikitas“ (dt. Hausbock) befallen ist (Ausflugslöcher teils im 10-cm-Abstand). Sie zuckten resigniert die Schultern. Offenbar haben die Menschen auf dem Pilion den Kampf gegen den Übeltäter aufgegeben. Alle? Nein, was Asterix und Obelix den Römern waren, möchte ich dem „mikitas“ sein (den ich mittlerweile auch für verantwortlich dafür halte, daß die mit schweren Natursteinplatten gedeckten Dächer des Pilion größtenteils eingestürzt sind).
Aus all diesen Informationen habe ich einige Schlüsse gezogen, für die ich liebend gerne Ihren Segen hätte: Begasen oder Heißluft - falls in Griechenland überhaupt zu organisieren -eliminieren den akuten, bieten aber keinerlei vorbeugenden Schutz gegen zukünftigen Befall. Reichlich sinnlos in einem Klima, das den Mikitas offenbar über alle Maßen begünstigt.
Die Balken (wie alles Holz vor ca. 10 Jahren mit brauner Lasur auf Wasserbasis gestrichen) haben, wie sie als intimer Kenner griechischer Dachkonstruktionen vollkommen richtig annehmen, nur 7 bis max. 12 cm Durchmesser. Injektionen sind also, wenn überhaupt, nur an wenigen Balken sinnvoll. Es scheint also das Gebot der Stunde, alles (!) Holz oberflächlich mit einer Chemikalie gegen akuten und zukünftigen Befall zu imprägnieren.
Entscheidende Frage: Welches Mittel macht dem Hausbock den Garaus und dem Menschen, selbst großflächig auf Sichtholz aufgetragen, nicht? Es wäre übrigens durchaus denkbar, das Haus nach der Behandlung für einige Monate zum Durchlüften zu verlassen. Den Rat des warmen Abbruchs mit Benzin hätte ich Ihnen übrigens übel genommen oder sollte Benzin tatsächlich ein probates Mittel sein, das anschließend auch noch Lebensformen (günstigstenfalls Wirbeltieren) über dem Niveau von Einzellern ein erträgliches Dasein ermöglicht?
Das 0,19prozentige Mittel auf Permethrin-Basis ist übrigens in einer (!) kleinen 200 ml-Spraydose mit Injektionsdüse und deshalb für Flächenanstriche ungeeignet.
Könnte eine wäßrige Lösung auf Borsäure-Basis die Altlasur durchdringen? Oder wäre dafür ein ölhaltiges Mittel (keine Kalkwände!) besser geeignet. Würde gegebenenfalls das Aufrauhen, Anreißen der Holzoberflächen helfen? Oder alternativ eben doch Injektionen in dann eben der Balkenstärke angemessene drei- bis fünf-Zentimeter tiefe Löcher?

Verregnete aber wenigstens angenehme 25 Grad warme Grüße aus Milina, Pilion, Griechenland ins kalte aber kompetente Deutschland

Alexander Provelegios
Lieber Alexander Provelegios,
ein Hausbock kommt selten allein. Daß meine Vorhersage von Ihnen bestätigt werden würde war eine Frage der Zeit. Es ist die gute Tarnung des Hausbocks, mit einer unversehrten Holzoberfläche und den nur wenigen Ausfluglöchern, die Sie in dem Glauben ließen, es käme nicht so, wie ich es meinte. Es kam aber so.

Die Lasur muß runter, damit Holzschutzmittel rein kann. Das bekämpfende Mittel sollte gleichzeitig vorbeugend wirken. Es kann ja wieder mit einer Lasur zum Raum hin abgedeckt werden.
Eine wässrige Lösung mit Borwirkstoffen ist gegeignet, es muß aber zuvor die Holzoberfläche mehrmals angenäßt (mit einem Spitzer Pril = Tensid) werden, um eine Holzfeuchte über 20 % zu erreichen, damit die wässrige Lösung überhaupt ein oder zwei mm eindringen kann.
300-350 ml pro m2 sind erforderlich, in 2-3 Aufstrichen.
Hilft Ihnen das weiter?
Viele Grüße
aus dem herbstlich goldenen, bunten Norddeutschland.
Sie goldene Sonne legt sich mir gerade auf den Schreibtisch, was ein Wink von Majakowski sein kann.
Der graue nasse Winter liegt aber bereits in der Luft.
Jetzt ist es hier allemal schöner, als im trocknen und grauen Griechenland nach dem heißen Sommer, oder? Wenigstens für ein paar Wochen... Ansonsten war der Sommer doch schön.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

185. Gerhard Prattes
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Lieber Hr. Rüpke!
Habe mein Haus aus normalen Ziegeln selbst gebaut.
"Tramholz" sind alte Holzträger aus einem alten Haus (Durchmesser ca. 20 x 20cm), daß ich als Zierde und zum Teil als tragende Elemente in meinem Haus eingebaut habe.
Der Kammerjäger hat Holzbockbefall festgestellt, was sich aus mit meinen Ermittlungen deckt.
Derzeit sind nur vereinzelte Kratzgeräusche in 2 von 11 Holztramen hörbar.
Lieber Gerhard Prattes,
wenn dann ein Befall feststeht, der Befallsumfang bekannt ist, scheint es das richtige zu sein, was Ihnen vorgeschlagen wurde. Leider kenne ich nicht die Bestimmungen, besonders die für Begasungen, die in der Schweiz gelten.
Eine Sanierung von Konstruktionsholz bei Hausbockbefall kann natürlich auch chemisch vorgenommen werden, dies wird bei der schweizer Fa. Pentol wie folgt beschreiben:
http://www.pentol.ch/productdetail.asp?code=05&product=1&view=standard
Alle Holzoberflächen gründlich reinigen und entstauben. Eventuell vorhandene Anstriche sowie stark zernagte Splintholzschichten entfernen. Frassgänge freilegen und diese mit Stahlbürste reinigen. Sämtliches Holzwerk von allen Seiten her mit Agro Plus gründlich 2–3 mal spritzen oder streichen und pro m2 mindestens 250 g (ohne Spritzverlust) unverdünntes Material auftragen, damit die abtötende und schützende Wirkung erzielt wird. Bei stark befallenen Holzteilen zusätzlich Bohrimpfungen vornehmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

184. silke fries
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Wie kommt der Holzwurm in das Möbelstück?
Durch Eiablage in feine Risse oder entsprechende Schadstellen.

 

183. Gerhard Prattes
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Frage an Experten: Ich habe vor einem Jahr altes Tramholz in mein neues Haus als Dekorholz eingebaut, und mußte ein halbes Jahr später feststellen, daß es vom Hausbock befallen war.
Zuerst waren nur zwei Balken im Stiegenhaus befallen, die Käfer dürften aber im Sommer ausgeflogen sein, bevor wir die Balken begasen ließen.
Jetzt haben wir auch im Eßzimmer Knabbergeräusche festgestellt und wieder den Kammerjäger gerufen. Dieser hat uns geraten, alle Räume mit altem Holz zu begasen, Kostenpunkt ca. 1500 €.
Nun die Frage: Ist die Behandlung wirklich notwendig, und gibt es vielleicht günstigere Alternativen?
Lieber Gerhard Prattes,
zuerst müssen Sie mir erklären, was ist "Tramholz"?
Aus welchen Baustoffen besteht Ihr Neubau, oder heißt neues Haus, neu gekaufter Altbau?
Welche Insektenart hat der Kammerjäger bei Ihnen genau festgestellt?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

182. Läubli Tamara
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Guten Tag
Seit 1997 wohnen wir in einem Typischen Holzhaus. Nun hören wir schon seit ca. 1 Jahr ein komisches Geräusch an einer Innenwand. Wir vermuten stark, dass es sich um einen Holzwurm handelt. Leider können wir den genauen Standort nicht eruieren.Wir haben auch schon mehrmals mit einem Mittel gegen Holzwurm befall die Wand eingetrichen, aber leider gebracht hatt es nichts. Die Wände sind auch ca. 25 cm dick. Was können wir noch tun, meine kleine Tochter kann Nachts schon fast nicht mehr richtig schlafen, sie hat Angst, dass er aus dem Holz kommt, das wäre ja gut aber ....
Vielleicht haben Sie uns einen Typ?
Veilen Dank und Grüsse aus der Schweiz
Liebe Tamara Läubli,
was soll ich da sagen?
Was ich weiß, bekämpfender Holzschutz und der Einsatz von Holzschutzmitteln ist Sache von sachkundigen Fachleuten. Auch gibt es Holzschutzfachleute in der Schweiz.
In trockenes Holz ist die Eindringung wässriger Mittel (Borverbindungen = Fraßgifte) schwer. Die Anwendung von lösemittelhaltigen Mittel, die auch oberflächig nicht sehr eindringend sind, verbietet sich im Wohnräumen.
Was ich nicht weiß:
Ob und welche Mittel Sie im Wohnraum anwenden dürfen, ist überhaupt die Frage. Ich weiß nicht, wie das in der Schweiz geregelt ist. Es gibt aber einen schweizer Hersteller, die Fa. Pentol, die auch eine gute web-Seite hat.
Wie kommt man dem "vielleicht doch mal gründlich Handeln" näher?
Zuerst müssen Sie wissen, um welches Insekt es sich da handelt. Ist es ein Geräusch als wenn Sie Mittelfingernagel und Daumennagel aneinanderreiben, dann kann es schon der Hausbock sein. Denn wenn die Wände richtig tocken sind, ist dort ein weniger gefährlicher und immer ortstreuer Holzwurm, also ein Gemeiner Nagekäfer nicht zu finden. Der Hausbock ist aber auf die Dauer von Jahren ein hartnäckiger Holzzerstörer, wenn man langfristig nichts dagegen unternimmt. Er befällt auch das Holz in allen Bereichen an der Baukonstruktion, die ihm zugänglich sind. (Und das Hausbockweibchen kann sehr gut kriechen). Da Sie einen Holzhaus-Neubau aus vermutlich Fichte/Kiefer haben, was anscheinend gegen Insektenbefall vorbeugend nicht ausreichend geschützt ist, bleibt das Holz danach noch etwa 60 Jahre für den Hausbock verwertbar.
Fazit: bestellen Sie lieber einen Sachverständigen für Holzschutz, lassen Sie den Befall bestimmen, den genauen Befallsumfang gründlich feststellen und sich alternative Bekämpfungsmethoden (Wärmebehandlung, Fraßgifte, Begasung, Häutungshemmer etc) vorschlagen. Weiter ist eine Empfehlung zur weiteren Vorbeugung gegen einen Insektenbefall erforderlich. Das alles sollten Sie mit einem Untersuchungsbericht verlangen, der dann auch Teil der vertraglichen Grundlage für die Bekämpfenden Maßnahmen wird.
Nun kommt noch die Frage an den Baumeister: wie war denn der Holzschutz gegen Insektenbefall in der Bauplanung vorgesehen? Hatte man da etwas versäumt?
Für Ihre Tochter:
Die Larven bauen die längsten Tunnel der Welt im Holz, aber aus dem kuscheligen warmen Holz kommen sie niemals heraus. Und wenn sie spielen,rumbuddeln und sich in den Hintern kneifen, gibt es einen Höllenkratzlärm. Aber sie haben große Angst vor dem schwarzen Specht, daß er sie durch Klopfen aufschreckt und sie dann blitzschnell aufpickt. Daher sind sofort still, wenn man ans Holz klopft. Aber sie merken es auch, wenn sich da einer als Specht ausgibt, der gar keiner ist...dann kratzen sie weiter - vor Lachen...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

181. Alexander Provelegios
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Griechischer Dachstuhl, Klappe 3.
Gut, daß Sie den Teufel an die Wand gemalt haben, da bin ich nicht ganz so schockiert, daß ein Querbalken (auf einem allerdings wohl recht kurzen Stück von ca 50 cm) ebenfalls Befallsspuren zeigt. Allerdings gibt es kein "Mehl" in den Gängen und auch sonst scheint mir das ein Altschaden zu sein. Der weitaus größte Teil des Balkens ist jedenfalls intakt. Auch Geräusche gibt es keine mehr, seit die Larve von mir gekidnappt wurde.
Ob es mit einer "Impfung" beider Balken vielleicht doch getan wäre? Das wäre famos. Habe hier ein Spray der Firma CUPRINOL namens "Woodworm Killer" gefunden auf Permethrin-Basis (0,19% w/w = 1,6 g/l) , das laut Beschreibung und Aussage des Verkäufers hier in der Gegend für Injektionen benutzt wird. (Der Rat des Dorfschreiners, die Balken mehrfach komplett mit altem Dieselöl einzupinseln, paßt sicher gut in Ihr Kuriositätenkabinett)
Falls Sie zu Impfung raten: In welchem Abstand und wie tief (in Prozent der Balkenstärke) muß ich denn die Bohrlöcher setzen? Von welcher Seite bohre ich das Holz güngstigstenfalls an? Wieviel von dem Gift soll denn in jedes Loch?
Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Hilfe

Alexander Provelegios
PS. Würde mich gerne mit einem Fläschchen Tsipouro revanchieren
Lieber Alexander Provelegios,
ich komme erst morgen zum Antworten...
Hier finden Sie die wichtigen Sachen zu den Holzschutzmitteln und ihrer Anwendungsmöglichkeiten:
http://www.holzfragen.de/seiten/hsm_2001.htm
Danach sollten Sie sich orientieren. Sie werden sehen, es ist nicht so einfach, wie der Dorfschreiner es sich denkt. Übrigens hatte ich auch schon einen ernstgemeinten Vorschlag, alles mit Benzin zu bekämfen. Der warme Abbruch liegt dann nahe am Wirkstoff. Aber Obacht, auch ölige und lösemittelhaltige Holzschutzmittel sind nicht ohne Brandgefahr, das haben etliche Brände schon bewiesen.
Zuerst nachmal die Holzart: angenommen es ist Fichte oder ein Nadelholz mit viel Splintholz, wie z.B. die Kiefer. An Farbkenkölzern wäre nur der Splint vom Hausbock betroffen. Das für den Hausbock verwendungsfähige Holz ist im Baualter ist auf ca. 60 Jahren begrenzt.
Nun zu Ihrem Mittel:
Der von ihnen zitierte Woodwormkiller ist vielleicht recht dünn - ein anwendungsfertiges Mittel mit 0,25% Permethrin wäre besser. Ein Flächenauftrag auf dem rohen Holz (muß ohne Anstriche sein) von 300-350 ml pro m2, 2-3 Arbeitsgänge, ist nötig. Bohrlochimpfung Abstand ca. 15 cm, im rissfreien Holz wechselnd zu den Kanten hin versetzt, ist nur bei großen Querschnitten erforderlich. In Greichenland hat man ja meistens nur Streichholzbalken, oder? Wenn Sie einen Kalkanstrich haben, ist ein öliges Mittel besser.
Schauen Sie mal, was es für Produkte mit welchen Wirkstoffen gibt.
Viele Grüße bis zur 4.Klappe
Hans-Joachim Rüpke

 

180. Doris Bauer
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Lieber Hans-Joachim Rüpke,

erstmal vielen Dank für die Reaktion auf meine Anfrage.
Dazu gleich eine Frage: wo wird das "Ü" auf dem KVH aufgedruckt? Kann es sein, dass es abgeschnitten wurde....?
Zwischen den Sparren wird vollflächig Mineralwolle gepackt, das Holz wird später nicht mehr sichtbar sein.

Der Sparren ist auf einer Länge von ca. 1,50 m mit Fraßlöchern im Splintholz zweiseitig befallen. Die Löcher sind mehrere Zentimeter lang, bis zu 3 cm breit und z. T. 3-4 cm tief.
Die Firma gab zu, dass der Sparren hätte eigentlich nicht eingebaut werden dürfen. Es seien wohl Holzwespen gewesen, die jedoch jetzt vollständig ausgeflogen sind. Ein weiterer Befall sei ausgeschlossen. (Befinden sich denn jetzt keine Eier mehr im Holz..?) Aus statischen Gründen möchte die Firma nun ein Stück Holz daneben befestigen (dem Statiker ist dies auch ausreichend).
Kann ich mich damit zufrieden geben?

Viele Grüße
Dörte
Liebe Dörte Levse,
das Schuldbekenntnis liegt ja nun schon vor.
Es kann schon sein, daß der Stempel abgesägt ist.
Die Lochgröße ist mit 2 mm begrenzt - aber es ist auch richtig, daß Holzwespen ausgeflogen sind, obwohl die Löcher eigentlich viel größer, je nach Art ca. 5-12 mm sein müßten. Daher glaube ich nicht daran.
Aber gefährhlich wären auch sie nicht, denn das KVH-Holz ist ja technisch getrocknet und dabei ist jedes Leben mit Eiweisbaustoffen, also auch die Insektenlarven und auch Eier, hin.
Da das Bauteil in der Dämmung verschwindet, kann man ja vorbeugend lokal die Stelle behandeln, z.b. mit einem glykolbasiertem Borsalzpräparat. Es gibt einen Hersteller, die Fa.LavTox, vertreibt Dr.Pylo
http://www.lavtox.com/
in Lauenburg. Das Mittel penetriert angeblich schon ab 12 % Holzfeuchte ins Holz, wasserbasierte erst ab 20%, das hieße hier, erst mal alles naß machen.
Ansonsten sehe ich auch keine große Gefahr, wie der Statiker wohl auch.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

179. Alexander Provelegios
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Vielen Dank für die Hilfe bezüglichen des griechischen Dachstuhls. Habe heute mit einem kleinen Hackebeilchen in der Nähe eines Ausflugloches losgehackt und eine betrübliche Entdeckung gemacht: Der Dachbalken besteht auf einer Länge von ca. einem Meter zu zwei Dritteln nur noch aus Mehl. Und sogar den Verantwortlichen habe ich gefunden: Eine ca. 2 cm lange weiße Larve, mit dünnerem runden Ende und fast vierkantigem, dickeren Kopf, mit zwei schwarzen engzusammenstehenden Punktem (Freßwerkzeuge?)auf einem kleinen, braunen Oval.
Ist das eine Hausbocklarve? Ist mit diesem Zufallstreffer das Problem evt. schon beseitigt(nach Austausch des Balkens natürlich)? Ist es wahrscheinlich, daß noch mehr Larven ihr Unwesen treiben? Falls ich ab jetzt keine Freßgeräusche mehr höre, sind dann auch keine Schädlinge mehr vorhanden?Auch im Nachbarbalken fand ich bei genauer Untersuchung Löcher, sollte ich auch ihn aufhacken? Borsalzstäbchen - haben die auch einen Markennamen?
Hoffe auf Antworten auf meine vielen Fragen. Mit herzlichen Grüßen, A. Provelegios
Lieber Alexander Provelegios,
das sieht ganz so aus. Wenn dem so ist, ist es eine weibliche Larve.
Bei der geschilderten Zerstörung ist anzunehmen, daß der Befall schon über längere Zeit besteht.
Nicht nur eine Schwalbe, auch eine Hausbocklarve kommt selten allein.
Sie müssen davon ausgehen, daß der Befall auch ausgebreitet an anderen Holzbauteilen vorhanden sein kann. Daher müssen Sie alle Balken prüfen. dazu reißen Sie mit einem krummen, scharfen Haken die Hölzer gegen die Faserrichtung an.
Dann werden Sie sehen. Es ist über und über mit Schäden zu rechnen. Auch in den Deckenbalken müssen Sie nachschauen.
Schauen Sie erst mal nach!
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

178. Doris Bauer
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Hallo,
vor ein paar Tagen wurde mein Anbau gerichtet. Heute traute ich mich das erste Mal hinauf zu steigen. Dabei stellte ich fest, dass einer der aus KVH bestehenden Sparren starke Fraßstellen aufweist (ca. 2-4 cm tief, Befall auf ca. 1,50 m).
Dazu meine Frage: reicht es, dass dieses Stück Sparren ausgewechselt wird? Könnten nicht doch noch versteckt weitere Schädlinge im Holz weiterfressen . Oder kann ich davon ausgehen, dass im KVH kein aktives Insektenleben mehr vorhanden ist? (Wie lange wird KVH bei welchen Temperaturen getrocknet? Natürlich weis ich dann immer noch nicht, wie lange das Holz bei der Firma gelagert wurde...)

Über eine kurzfristige Antwort würde ich mich sehr freuen.
Dörte Levsen
Liebe Dörte Levse,
als erstes können Sie mal feststellen, ob es KVH Holz ist.
KVH ist immer mit einem am Holz aufgedruckten Ü-Zeichen versehen. Es fällt unter die Sortierung nach DIN 4074, die Bestandteil der Gütebedingungen und der Überwachungsgemeinschaft KVH ist. Bei KVH Holz für den sichtbaren Bereich, KVH-Si, wird die Übereinstimmung auf dem Lieferschein oder auf Beipackszettel notiert.
Zulässig bei S 10 sind bei auch KVH-NSi (nicht sichtbar) Fraßgänge von Frischholzinsekten bis zu 2 mm.
Ein Insektenbefall ist nicht zulässig.
Bei KVH-Si (sichtbar) sind keinerlei Fraßgänge zugelassen.
Bei der technischen Trocknung ist davon auszugehen, daß kein Befall überleben kann.
Ein späterer Befall (aber nicht mehr von Frischholzinsekten) ist natürlich u.U. nicht sachgemäßer Lagerung und bei Vorhandensein von Rissen möglich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

177. Eva Puzova
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Seit kurzem bin ich die stolze Besitzerin eines im Jahre 1895 gebauten Hauses in Horni Hrad (Hauenstein). Der Dachstuhl ist an mehreren Balken stark durch den Holzwurm befallen. Ich habe gehört, dass man den Holzwurm mit Essig bekämpfen kann. Stimmt das? Sicher kann mir jemand weiterhelfen, wie ich das Problem in den Griff bekommen kann. Vielen herzlichen Dank für eine Rückantwort. Eva Puzova, Karlovy Vary (CZ)
Liebe Eva Puzova,
erstmal zum Essig. der stinkt nur lange unerträglich, sonst kann er auch nichts weiter ausrichten, wenn er nicht gerade auf eine Larve trifft. Die Larven werden solche Angriffe i.d.R. unbeschadet überstehen.

Also Essig für den Salat belassen.

Wichtig ist erst einmal, das Insekt genau zu bestimmen, deren Aktivität nachzuweisen und eine Bewertung der Schadensintesität zu machen.

Der gemeine Nagekäfer ist meistens lokal tätig, verbreitet hätte er eine besonders gute klimatische Bedingung, immer feucht und kühl.

Fazit: Erst mal genau untersuchen, von allen (baukonstruktiven und klimatischen) Seiten betrachten. Dann erst bewerten und die Notwedigkeit abkleiten, ob überhaupt es was an Maßnahmen nötig wird.

Viele Grüße nach Tschechien, ist bestimmt schön bei Ihnen...
Hans-Joachim Rüpke

 

176. Frank Müller
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Hallo Herr Rüpke,
wir hoffen, dass Sie oder ein Leser des Forums uns weiterhelfen kann:
Wir haben uns dieses Jahr ein Holzboot gekauft. Es ist 15 Jahre alt und aus Pinienholz. Das Boot liegt in Griechenland. Wir hatten einige Süsswasserschäden zu beheben und entdeckten dabei in einer Kabine "Gänge" mit Holzmehl. Wir vermuten den Holzbockkäfer, wissen aber noch nicht einmal, ob dieser im Seewasserklima überleben kann.
Was können wir tun?
Frank Müller,
wenn Sie eine kleine Holzprobe hätten, dann könnte ich das schon bestimmen, ob es sich um den Hausbock handelte.
Gibt es irgenwo Ausflugslöcher, in welcher Form?
Dann würde eine Vermutung zur Gewissheit, oder auch nicht.
Warum sollte der Hausbock nicht auch im maritimer Umgebung leben können? Wenn die Larve einmal drin ist, ist nur die Holzart, das Holzalter, Temperatur und Feuchte bestimmend. Mal was neues.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

175. Wich
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Hallo,
habe folgendes Problem:
Ich habe einen älteren Dachstuhl (1958) den ich zu einer Wohnung ausbauen möchte.Leider ist einer großer Teil der Balken mit dem Holzwurm befallen. Hat jemand Erfahrung welche chemischen (auch biologische) Mittel ich zur Bekämpfung und Vorbeugung ohne bedenken in Wohnräumen verwenden kann. Für einen Tip wäre ich Dankbar.
Gruss
R.W.
Liebe(r)Wich,
der Dachstuhl ist doch noch nicht alt?
Wenn es der gemeine Nagekäfer wirklich ist, stimmt was mit der Klimatik nicht.
Zum Ausbau eines Dachraumes zur Wohnung möchte ich noch mal wiederholen, die erfordert heute auf jeden Fall einen sachkundigen Fachmann (Architekt, Bauingenieur, Maurermeister, alle mit Vorlageberechtigung), weil Sie einen "Wärmeschutznachweis" (Baurecht und Landes-Bau-Ordung, LBauO) beibringen müssen. Dabei werden vom Planer auch die Belange des vorbeugenden Holzschutzes zu beachten sein. Er muß die Gefährdungsklasse verantwortlich festlegen. Daraus ergeben sich u.U. weitere Holzschutzmaßnahmen.(Haftung)
Also, ich empfehle Ihnen, sich einen Planer zu nehmen. Keine Angst, die Kosten sind wie beim Essen im Lokal. Das gute Restaurant ist meistens nur ein paar Mark teurer als der Schnellimbiss, aber die Qualität, die stimmt... Die besseren Planer sind auch nicht teurer als die schlechteren, denken Sie immer daran. Nur die Auswahl, die müssen Sie selbstverantwortlich machen. Bei Verwendung eigenen Arbeitskraft können Sie es wieder zurückerarbeiten.

Die bauliche Ausführung tragender Holzbauteile unterliegt nach wie vor dem Baurecht. Daher sind nur bauaufsichlich geprüfte und zugelassene Holzschutzmittel bestimmungsgemäß einsetzbar.

Nicht zugelassene Mittel gibt es zwar am Markt zuhauf, sie dürfen jedoch für tragende und aussteifende Holzbauteile aus guten Gründen nur nach Prüfung der Umweltverträglichkeit, der Wirksamkeit und der gesundheitlichen Unbedenklichkeit mit der vom Deutschen Institut für Bautechnik Berlin, DIBt, erteilten amtlichen und (immer auch zeitlich befristeten) Zulassung verwendet werden. Das gilt für alle gleichermaßen. Den trifftigen Grund können Sie sich ja nach den vorangegangenen Skandalen erahnen. (Haftung)

Es gibt auch Mittel, die sonst als Holzversteinerung oder als Flammschutzanstriche bekannt sind, die sich auch als Holzschutzmittel anbieten, als Holzschutz ist die Verwendung aber auf den nichttragenden Bereich beschränkt.

Das Umweltbundesamt und das DIBt geben Herstellern sogenannter "biologischer" Holzschutzmittel die Möglichkeit, die erforderlichen Prüfungen zur Zulassung zu beantragen. Warum sie es nicht nutzen, ist mir bislang immer noch rätselhaft. Meiner Meinung nach ist es unverständlich, wenn sich einige Produkthersteller im Fernsehen als "amtlich" unterdrückt vorstellen, andererseits diesen bauaufsichtlich vorgeschriebenen Prüfungen auf Wirksamkeit, Umweltverträglichkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit aber nun schon seit Jahren auszuweichen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

174. Gerhard Pfalz
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Hallo!
Seit einiger Zeit sind in unserer Scheune, welche aus Fachwerk besteht vermehrt Löcher aufgetreten, welche von sogenannten Holzwürmer bestehen.
Das Holz ist sehr alt auch nicht mit irgend welchen Mittel behandelt.
Meine Frage, wie bekomme ich dieses Problem in den Griff und mit welchen Mitteln?
Über Ratschläge und Tips würde ich mich freuen!
Danke im voraus.
M.f.G. aus dem Burgwald
Gerhard Pfalz
Lieber Gerhard Pfalz,
ob es überhaupt bedenklich ist, müßte zuerst anhand der Holzart, der Baukonstruktion und der gegebenen Bedingungen festgestellt werden.
Das macht ein Sachverständiger für Holzschutz oder ein Holzschutzfachmann.
Danch entscheidet sich, ob es überhaupt nötig ist, etwas zu machen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

173. Teubel
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Hallo,
ich höre seit geraumer Zeit ein Schaben in meiner Bauernstube, jetzt habe ich bemerkt das an einer Stelle Sägemehl auf dem Boden liegt. Ich habe mir die Rückwand angesehen und bin mir Sicher das der Holzwurm drin ist (Spuren).
Was kann man dagegen tun ?
Gibt es ein einfaches Mittel diesen zu beseitigen ?
danke im voraus Stephan Teubel
Liebe(r)Teubel,
vermutlich ist die Verkleidung rückseitig zu kalt und es kommt zur Feuchtebildung durch zeitweises Kondensieren der warmen Raumluft an der kalten (Außen?)Wand hinter der Verkleidung. Das Holz nimmt dann die Feuchte auf und es sind die Bedingungen für den gemeinen Nagekäfer gut gegeben.

Sie müßten entweder für eine bessere Außendämmung sorgen, wenn Sie heizen auch mal öfters die Fester aufmachen und durchlüften und prüfen, ob die Verkleidung auf einer Konterlattung montiert ist. Damit soll die Hinterlüftung funktionieren. Am besten wäre eine Außendämmung.

Alternativ kann man eine Sockelheizung anbringen, das kann (einfachst) ein umlaufendes ungedämmtes Heifungsrohr mit Thermostatventil sein.

Man muß auch mal öfters im Sommer heizen, wenn es innen kühl und draußen warm ist.

Wichtig ist auch, den Boden nur höchst selten naß zu wischen, damit das Holz immer trocken bleibt.

Das wäre eine wirksame Bekämfung der Ursachen. Der Befalls würde damit erledigt sein.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

172. Alexander Provelegios
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Sehr geehrter Herr Rüpke, sehr geehrter Dr. Kürsten,
höre seit einiger Zeit schabende Geräusche in einem Dachbalken aus jungem Nadelholz meines Hauses in Griechenland (in der Holzdecke über dem Bad ). Sägemehlspuren kann ich nicht finden, dafür habe ich aber zwei ovale, ca. 7 mm große Löcher im Holz entdeckt.
Die Geräusche treten fast über den gesamten Tag auf, nachts fallen sie besonders auf.

Was kann ich tun, um den Schädling zu entlarven und mit den hier, in der griechischen Provinz zur Verfügung stehenden Mitteln, zu bekämpfen?

Mit freundlichen Grüßen und mit Dank im Voraus für Ihren Rat, Alexander Provelegios
Liber Alexander Provelegios,
vermutlich wird es sich um den Hausbock handeln. Genau kann ich das Entlarven an einer kleinen Holzprobe mit Loch und Bohrmehl ausführen.
Natürlich gibt es auch in Griechenland Fachleute vor Ort, die eine Bekämfung vorschlagen und durchführen könnten.
Ihnen stehen auch in Griechenland Holzschutzmittel z.B. auf Borbasis zur Verfügung.
Viele (auch deutsche) Firmen exportieren auch in die EG-Länder.
Wenn es tatsächlich (noch) nur lokal ist könnte man Bohrlöcher herstellen und verfüllen, über Kopf aber nur mit Borsalzstäbchen - wenn man es dann länger weiter kontrollieren kann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

171. Attila Stadler
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Hallo sehr geehrte Sachverständige,
über google.de bin ich auf Ihre sehr gute seite gekommen. Ich habe die Antwort auf meine erste Frage schon gefunden: Bekämpfung der Holzschädlinge durch Hitze...was bei meinem Fall einfach ist, da die befallenen Teile leicht in den Backofen passen. Mir ist sogar die Idee gekommen, die Teile (Stiefelknecht, Hobel, etc.) in die Mikrowelle zu stellen?! Wäre vielleicht auch noch eine Möglichkeit.
Auf die beiden folgenden Fragen habe ich keine direkten Antworten gefunden.
Meine erste Frage zu Holzwurmlochschließung:Womit schließe ich die Löcher nach der Bekämpfung am leichtesten bzw. optimalsten (Wachs, Farbe, Spachtelkit) ? Ich möchte die Löcher möglichst unsichtbar machen, also den jeweiligen Farbton des Gegenstandes erreichen.Meine Gegenstände sind: Schuhabzieher und Hobeln "mittelbraun" lasiert o. mit ähnlichen eingelassen; Butterbehältnis unbehandelt, sehr hell, vermutlich Weichholz; Holzschatulle schwarz eingelassen, lasiert?
Meine zweite Frage wäre zu Fäulnis bzw. Pilzbefall?:An dem Haus meiner Mutter ist auf der Seite mit der größten Witterung (südwest---bei Regen ständig unter Beschlag!, ansonsten immer in der Sonne) bei Fenstern und Türen bei den waagrechten Holzteilen im unteren bereich eine graue Verfärbung sichtbar, die von Jahr zu Jahr mehr wird.Das Haus steht seit 1995, die Fenster u. Türen sind ursprünglich sehr hell gewesen (Fichte?) und sind damals hellbraun (kiefer) lasiert worden. Seitdem habe ich alle Fenster dieses Jahr das 2. mal seit 1995 gestrichen. Aber auf dieser Südwest -Seite schon zum 4. mal. Trotzdem ist auf dieser Seite diese Verfärbung!Lohnt es sich dies grauen Stellen kompl. abzuschleifen? Und wenn ja, wie ist das korrekte "Neuanstreichen" am besten? (Dick-/oder Dünnschichtlasur, wieviele male, anschleifen auch oder vielleicht die grauen Stellen zum Abschluß mit einem Klarlack versehen?)
freundliche Grüße aus München
Attila Stadler
Lieber Attila Stadler,
die Löcher nach der Bekämpfung sind gut mit Reparaturwachsen zu schließen. Die sind in Farbschattierungen lieferbar und sind dadurch fast unsichtbar. (Fachhandel)

Die Fensterholzprobleme sind natürlich. Die Fenster sollten aus Kiefernholz, an der Außenseite aus Kiefernkernholz sein.
Gegen Bläue ist ein viermaliger Bläueschutz vor der ersten Beschichtung aufzubringen.
Eine Rgeel für die Instandhaltungsintervalle gibt es nicht. Es kann davon ausgegangen werden, alle 2-3 Jahre an den Wetter- und Sonnenseiten, 4-6 Jahre in den weniger besonnten und bewitterten Bereichen.
Kommt es zu Vergrauungen ist die Lasur bereits beschädigt und das Holz nimmt Feuchte auf. Weiter werden je nach dem UV-Filter der Lasur durch UV-Stahlung der Sonne der Holzbestandteil Lignin im oberflächennahen Bereich verwandelt. Das Ergebnis ist eine Graufärbung.
Durch Abschleifen kann die vergraute Holzoberfläche abgetragen werden. Wenn das Holz trocken ist, kann wieder mit dem Aufbau einer neuen Lasur begonnen werden.
(Produkte beim Maler oder fachhandel nachfragen)
Fazit: je weniger pigmentiert die Lasur ist, um so besser muß die UV-Beständigkeit sein. Das sehen Sie meistens am höheren Preis. Die Wirkstoffe dazu sind erheblich teurer. Alternativ sind stärker pigmentierte Lasuren durch die Farbabschirmung UV-beständig. Dunkle Farben sind jedoch wieder aufheizbar und dadurch rissempfindlich.

Es gibt eben nur ein wirksames Rezept - regelmäßig kontrollieren mit der Lupe und zeitig genug instandhalten. Es muß nicht gleich alles sein, oft reicht es nur kleinste Bereiche, besonders die mit Haarrissen nachbehandeln. Das reicht dann schon aus.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

170. Lösch R.
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Hallo,
ich habe einige alte Schränke mit hohem Holzwurmbefall gekauft. Diese habe ich dann mit Jobeck Aktiv Holzschutz behandelt. Das Mittel ist aus natürlichen Wirkstoffen (Kräuter). Es hat offensichtlich geholfen. Wissen Sie etwas über die "Giftigkeit" dieses
Mittels. Ist es wirklich unbedenklich?
Liebe(r) R. Lösch
ich kenne dieses Produkt nur aus schriller Werbung. Ob es wirksam ist, darüber werden keine unabhängigen Prüfungen oder Nachweise gegeben. Auch eine Deklarierung der Wirkstoffe, wie es möglich wäre, wird nicht gegeben.
Die Firmavorstellung gibt aber Hinweise darauf, das es sich hier vermutlich um ein gutes Geschäft handelt...
K & K INTERNATIONAL Business Consulting
MARKETING-Agentur / VERTRIEBS-Agentur
OBERFLÄCHENTECHNIK-ENTWICKLUNG-PRODUKTEINFÜHR-VERTRIEB
KASTANIENWEG 5 * D-42281 EGENHOFEN-POIGERN
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Das Unternehmen gliedert sich in folgende Bereiche und Abteilungen auf:
Business Consulting
MARKETING
Vertriebs- und Marketingkonzepte, Schulungen, Coaching, Produkteinführungen,
Unterstützung bei Existenzgründungen und Patententwicklungen
Na, das klingt doch schon ganz gut...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

169. Simon Kosiol
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Hallo Herr Rüpke,
vor einem Jahr haben wir ein Haus( BJ 1937) gekauft. Im nachhinein sind uns im eigentlich
gesamten Haus kleine Fraßlöcher aufgefallen:
z.B. in den Bodendielen, in Türrahmen und in
kleinen Bereichen der Treppe. Für mich noch
kein Grund unruig zu werden, denn es lassen
sich keine Idizien dafür finden, daß die Tiere
noch aktiv sind (keine Geräusche, keine austretender Holzstaub aus hängenden Teilen...).
Jedoch bin ich an einem Punkt etwas ängstlich: der Dachboden ist nicht gedämmt und der Dachstuhl war schon einmal woanders eingebaut ( das sieht man an Verzapfungspunkten),das heißt: Holz älter als 70 Jahre
Auch hier sind vereizelt Fresslöcher zu entdecken. Bei einem Tisch der wohl seit den Erbauungsjahren dort stand mußten wir feststellen, daß er leicht wie Styropor war, also absolut zersetzt.
Die Dachdecher die letztens das Dach neu eindeckten meinten, daß das Holz tadellos sei. Mir ist allerdings aufgefallen,daß selbst
die Firstpfette angegriffen wurde(nahe des Auflagerpunktes).
Meine Fragen:
1 Wie kann ich festellen ob noch Ungeziefer vorhanden ist?
2 Maßnahmen
3 Wie kann ich den Dachraum ausbauen(dämmen),
ohne Wiederbefallzuriskieren(Kondens-
wasser)
Wie man den Dachraum am besten ausbaut ohne Kondenswasser oder Holzfeuchte die einen Schäding begünstigt zu rikieren z.B bei einer Holz-Braschendecke, bei der ich einen Trockenestrich ("Perlite") mit PE-Folie und V100-Platte angedacht habe.
Meine Familie & ich wären Ihnen für ein paar Tips sehr dankbar.
MfG S. Kosiol
Lieber Simon Kosiol,
Festzuellen ist, ob holzzerstörende Insekten aktiv sind, das macht ein Sachverständiger für Holzschutz oder Holzschutzfachmann.

Maßnahmen sind nur erforderlich (und auch nur zulässig), wenn ein aktiver Befall vorliegt.

Den Ausbau eines Dachraumes mit Dämmung erfordert heute auf jeden Fall einen sachkundigen Fachmann (Architekt, Bauingenieur, Maurermeister, alle mit Vorlageberechtigung), weil Sie einen "Wärmeschutznachweis" (Baurecht und Landes-Bau-Ordung, LBauO) beibringen müssen. Dabei werden vom Planer auch die Belange des vorbeugenden Holzschutzes zu beachten sein. Er muß die Gefährdungsklasse verantwortlich festlegen. Daraus ergeben sich u.U. weitere Holzschutzmaßnahmen.(Haftung)
Also, ich empfehle Ihnen, sich einen Planer zu nehmen. Keine Angst, die Kosten sind wie beim Essen im Lokal. Das gute Restaurant ist meistens nur ein paar Mark teurer als der Schnellimbiss, aber die Qualität, die stimmt... Die besseren Planer sind auch nicht teurer als die schlechteren, denken Sie immer daran. Nur die Auswahl, die müssen Sie selbstverantwortlich machen. Bei Verwendung eigenen Arbeitskraft können Sie es wieder zurückerarbeiten.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

168. Volker Eggert
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Hallo Herr Rüpke,

erst einmal möchte ich meine Hochachtung zum Ausdruck bringen! Die (wirklich zeitintensive) Arbeit eines Sachverständigen kenne ich, dieses Forum interpretiere ich als Beweis Ihrer Freude an Ihrer Arbeit!
Ich bewohne mi´t meiner Familie seit Februar eine ehemalige Scheune, die vor etwa 30 Jahren zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Beim Ausbau des Dachbodens entdeckte ich einige Sparren, die auffällige Löcher vorweisen. Die Sparren, etwa 50 Jahre alt, sind (wahrscheinlich) aus Fichte. Die Löcher sind alle kreisrund, der Durchmesser beträgt maximal 2mm.
Aus Ihren Beschreibungen schließe ich ich auf einen ehemaligen Befall durch den Holzwurm. Frisches Bohrmehl oder die Käfer habe ich jedenfalls bisher nicht entdeckt.
Auf Grund der Wohnlichkeit beabsichtige ich, die Sparrenzwischenräume mit kaschierter Mineralwolle zu dämmen. Beim Lesen im Forum ist mir nun bewusst geworden, dass der Holzwurm sehr gerne auf feuchtes Holz "zurückgreift".
Jetzt befürchte ich, dass ich durch die zusätzliche Dämmung wieder günstigere Bedingungen für den Schädling schaffe. Das Aussendach besteht aus einer Holzschalung, Dachpappe und Ziegeln. Begünstige ich durch die zusätzliche Dämmung eine Feuchtigkeitserhöhung in den Sparren? Kann es dadurch zu einem erneuten Befall kommen?
Hinzu kommmen wirklich ungünstige "Heizverhältnisse" in unserem Haus: eine Zentralheizung ist zwar vorhanden, wird aber selten genutzt. Wir beheizen die Wohnräume (im Erdgeschoss) momentan lieber mit einem gusseisernen Holzofen. Die Schlafräume im ersten Odergeschoss wiesen im Sommer schon hohe Luftfeuchtigkeit auf. Kann ich den Ausbau wie geplant vornehmen, sollte ich die Balken präventiv behandeln, oder die Wärmedammung auf ganz andere Weise vorhnehmen? Für Hilfen oder Hinweise danke ich Ihnen jetzt schon herzlich!

Mit freundlichen Grüßen
Volker Eggert
Lieber Volker Eggert,
ja, nutzungsbedingt haben Sie dann
a) die von Ihnen beschriebene Gefahr von höheren Ausgleichsfeuchten im Holz zu erwarten und
b) sind Ihre Balken nicht mehr einsehbar und damit nicht mehr kontrollierbar.
Somit ist in diesem Fall die Indikation aus bautechnischen Gründen im Zuge einer bekämpfenden Maßnahme gleichzeitig eine vorbeugende Maßnahme zu verbinden. Das Holzalter spielt bei dem gemeinen Nagekäfer keine Rolle.
Die Ausführung muß bestimmungegemäß durch Fachfirmen erfolgen und erfordert einen Sachkundenbachweis.

Bei der Ausführung beachten Sie entsprechend der Dämmausführung die Erfordernisse der (immer zur warmen Seite) anzuordnenden Dampfsperre. Die Dichtigkeit ist die nötige Sicherheit gegen Kondensatwassereinträge.

Viele Grüße
Hasns-Joachim Rüpke

 

167. Rainer Everding
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Hallo Herr Rüpke,
in meinem Haus anno 1870 ist der gewöhnliche Nagekäfer in Dachstuhl und Bodendielen großflächig unterwegs. Gravierende Schäden sind nach Ansicht eines Sachverständigen aber nicht festzustellen, Hektik nicht angebracht. Ich frage nun, ob der Einsatz von (für Menschen ungefährlichem) Borsalz zur vorbeugenden Bekämpfung auch bei befallenem Holz Sinn macht. Meiner Überlegung nach müßte der Befall so in ein paar Jahren, wenn die letzten Larven ausgeflogen sind, vorüber sein. Oder ?
Viele Grüße R. Everdng
Lieber Rainer Everding,
wenn ein Befall vorliegt, dann wird bestimmungsgemäß ein bekämpfendes Mittel (z.B. Borverbindung) eingesetzt. In der Tat ist das meistens nichts anderes, als die doppelte Portion des gleichen Wirkstoffes (z.B. Borverbindungen), wie er bei der Vorbeugung eingesetzt wird.
Der Gemeine Nagerkäfer wird Sie solange begleitenm, wie er günstige Bedingungen hat. Das ist unabhängig von Alter des Holzes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

166. Ernst-Walter Deussen
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Lieber Herr Rüpke,
vielen lieben Dank für Ihre Antwort!
Es ist genau so ein Geräusch wie Sie es beschreiben was ich höre. Demnach also ein Hausbock!!
Vorsorglich möchte ich dennoch nachfragen ob und wie sich dieses Insekt vermehren kann? Evt. auf andere Balken übergreifen? Und ob es im Handel ein Mittel gibt zur Bekämpfung (innerhalb von Gebäuden)?
Mit Dank für Ihre Antwort verbleibe ich.
MfG
Ernst-Walter Deussen
Lieber Ernst-Walter Deussen,
vermutlich, der letzte Nachweis fehlt uns noch.
Anfangs beginnt er lokal durch Eiablage und verbreitet sich im äußeren Splintholz, der hier bekömmlicheren Nahrung wegen, erst einmal der Faser folgend, immer ein wenig Holz nach außen stehen lassend.
Bei der nächsten Eiablage, oder auch weniger an den Auflagestellen anderer Hölzer, kommt er in die anderen Balken. Nach meheren Zyclen, bei Ihnen anzunehmen 2-5 Jahre, verbreitet er sich auf die ganze Konstruktion.

Es wäre also noch gut Zeit einen Balken auszutauschen, eine sichere Radikallösung.

Andere, chemische Bekämpfungen sind auf den Zyclus bezogen und langsam wirkend, 1-3 Jahre.

Nur eine Erwärmung auf 55°C über 60 Minuten im Kern wäre sicher. Dies könnte auch lokal erfolgen.
Untersuchen Sie mal, ob es von außen Eiablagemöglichkeiten gibt, frische Holzrisse etc. Da wäre es zu überlegen, diese Risse gegen Insektenbefall vorbeugend örtlich nachzubehandeln.

Vergessen Sie nicht meinen Rat, es dem Fachmannn zu überlassen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

165. Sandra
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Hallo Herr Rüpke,

ziemlich geknickt und deprimiert mußte ich mich gestern abend bemühen, Informationen über den Holzwurmbefall zu finden und suchte im Internet danach. Daraufhin stieß ich auf ihr Forum und war begeistert von Ihrem Fachwissen und Ihrer Art zu schreiben. Dies einmal vorweg.

Zu meinem Problem: Wir haben ein Haus Baujahr 1910 gekauft (Kaufpreis ist bisher noch nicht bezahlt, ist aber in 2 Wochen fällig). Mein Mann entrümpelte gestern den Speicher und fand dabei diverse Bohrlöcher in Bodendielen (unter einem PVC-Belag)und in einigen Balken des Dachstuhless. Daraufhin habe ich mich gestern in diesem Forum informiert und heute einen Fachkundigen (Ihrem Verband angeschlossenen)unseres PLZ-Gebietes beauftragt, sich das einmal anzuschauen.

Prompt hatte dieser Mensch Zeit heute noch vorbeizukommen und stellte fest, dass in einigen Balken der "gemeine oder gewöhnliche???" Holzwurm (in den Bodendielen) und in anderen die Holzböcke und Holzwespenlarven ihr Unwesen Treiben.

Da wir ein an Neurodermitis erkranktes Kind haben, möchte ich auf den Einsatz von chemischen Mitteln verzichten, favorisiere also die Methode der Erhitzung. Was mich stutzig machte, ist, dass dieser Mensch immer wieder darauf zurückkam, dass das Holz in irgendeiner Weise behandelt werden müßte und das selbst im Falle der Erhitzung die Balken danach vom schädlingsbefallenen Holz befreit (also behauen) und anschließend mit Holzschutzmitteln behandelt werden müßten. Von einer Ursachenbekämpfung war überhaupt nicht die Rede. Da man nun nicht weiß, wie es unter den Bodendielen des Dachbodens aussieht, müßte man diese komplett entfernen, um darunter nachzusehen, ob die Deckenbalken zur unteren Etage auch befallen sind. Und dann kam noch der Einwand, dass ein neuer Dachstuhl im Endeffekt günstiger sei, als eine "Beheizung".

Angeschlossen zum Verband hin oder her: Wenn da ein Mensch mit weißer Hose und Aktenköfferchen ankommt, um sich einen verstaubten Dachstuhl anzusehen, kommen da doch meine Zweifel auf (zum Behauen der Balken mußte mein Mann ihm ein Beil geben, hatte er also noch nicht einmal dabei). Zumal Sie immer wieder betonen, dass es auf die Ursachenbekämpfung ankommt. Kann ich diesem Mann vertrauen ??? Lieber wäre es mir einen zweiten Fachmann zu befragen.
Liebe Sandra,
also der Gemeine Nagekäfer heißt andernorts auch Gewöhnlicher Nagekäfer.
Ein Holzbock ist eine Zeckenart, der Hausbock das wirtschaftlich bedeutendeste holzerstörende Insekt.
Holzwespenlarven sind völlig harmlos und befinden sich nur in Frischholz, beziehungsweise in neu verbautem nicht technisch getrocknetem Holz bis max. 3 Jahre nach dem Einbau. Nach dem Ausfliegen sehen Sie sie nie wieder. Zuvor werden Sie regelmäßig, wegen ihrer langen Legeröhren, mit Monstern verwechselt und als Hornissenüberfall eingestuft, (manchmal sogar mit der Ortsfeuerwehr oder Polizei aus den Haus begleitet).

In 93 Jahre altem Bauholz hat der Hausbock keine Lebensmöglichkeit mehr. Hier handelt es sich in der Parxis dann um Schäden eines vorangegangenen Befalls. Die Gefahr lauert daher allein in der Querschnittsschwächung. (Statiker)
Anders, der Gemeine Nagekäfer, der frist das Holz auch wenn es 2000 Jahre als ist. Die älteste im Vatikan (sicher geglaubte) verwahrte Jesusfigur hat er seinerzeit ohne Angst der Sünde vernascht. Niemand hat es gemerkt. Glaube und Vertrauen darauf ist also kein guter Holzschutz!
Allerdings, der Befall muß nicht immer gleich wirtschaftlich so gewaltig sein, daß man damit nicht noch ein Leben damit leben könnte. Meistens ist er lokal, wenn überall, dann meistens an der Kellerdecke oder im Stall. Das muß man im Einzelfall nach den gegebenen Bedingungen sehen. Dazu werden vom Sachverständigen nach der Holzartbestimmung zuerst die Holzfeuchten zu messen sein. Danach sind die klimatischen Bedingungen unter dem Gesichtspunkt der Baukonstruktion, Stickwort "Baupysik" wichtig zu betrachten. Bei dauerd 12 % ist keine Gefahr, auch 12-14 % ist von der Intensität kaum als gefährlich einzustufen.

Hier hat man Zeit, Papier aufzukleben und jedes Jahr zu sehen, wie sich die Anzahl entwickelt. Da wird die Tendenz sicher messbar. Zeit ist ein Teil der Klugheit, die wir längst verloren haben, diese Zeit nannte man einst Geduld.

Die Gefahr ist zu suchen in den Schäden, wie groß sind die verbliebenen Restquerschnitte der tragenden Holzbauteile? (Statiker)

Tut mir leid, daß nicht alle Leute so sind, wie wir sie uns wünschen. Es hält sich aber bei Ihrer Obacht (auch kostenmäßig) im verträglichen Rahmen. Jeder Verband freut sich auf solche sachlich begründete Beschwerden, um Sie als Anlaß zu nehmen a) die Qualifikation zu überprüfen oder b) die jährliche Weiterbildung abzufragen.

Eigentlich sollte der Herr, der bei Ihnen war, die Frage haben Sie einen "Sachkundenachweis bekämpfender Holzschutz" mit "ja" beantworten. Hatten Sie mal danach gefragt?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

164. Ernst-Walter Deussen
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Sehr geehrte Damen und Herren,
vor 7 Jahren habe ich ein Ferienhaus aus Holz mit Fichtebalken gebaut. Nunmehr seit 6 Monaten haben wir bei unseren Aufenthalten "Geräusche aus einem Fußbodenbalken" vernommen. Zuerst dachten wir die Geräusche kämen aus der Wand, dann aber stellten wir eindeutig Fest, es war ein Balken. Wir haben keine Ahnung um was für ein Insekt es sich handelt! Löscher im Fichtebalken sind jedoch nicht festzustellen. Nun habe ich versucht den Balken mit "Paral" einzusprühen - und siehe da die Geräusche hörten plötzlich auf. Nach einer Weile jedoch bemerken wir eine Fortsetzung. Da wir unser Haus auch an Feriengäste gelegentlich
vermieten und wir bereits auf "Mäuse" angesprochen wurden, ist unsere Frage nun was wir tun können? Soll ich den Balken auswechseln? Oder gibt es eine Tinktur? Gerne würde ich dieses Problem mit Ihrer Hilfe lösen.
Mit Dank und lieben Grüßen
Ernst-Walter Deussen
Lieber Ernst-Walter Deussen,
wenn es ein Hausbock ist, ist das Fraßgeräusch etwa so, als wenn Sie Mittelfingernagel und Daumennagel an einander reiben wollen, ein krtzeliges Kratzen.

Wenn Sie das genau hören, das ist er.
Wenn es noch nur ein Balken ist, warum nicht auswechseln, wenn Sie es so schaffen, das wäre doch gut. Danach müssen Sie wachsam kontrollieren.
Viele Grüße
Hans.Joachim Rüpke

 

163. Sepp
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Sehr geehrte Damen und Herren,

vor 14 Tagen wurde unser sog. sichtbarer Dachstuhl aus Duoholz (getrocknet) erstellt. Außerdem wurde der Garagendachstuhl in Bauholz S 10 errichtet.

Schon ein paar Tage nach dem Aufrichten sind uns Mängel im Garagendachstuhl (Rotstreifigkeit; Sparren mit Feuchtigkeitsgehalt > 30 %, Schimmelbefall) aufgefallen.
Ebenso haben wir in unserem Sichtdachstuhl im Duoholz, Rotstreifigkeit und einen sog. Bläue Pilz entdeckt.

Ein von uns eingeschalteter Gutachter hat dies bestätigt und uns verschiedene Empfehlungen gegeben.

Zu folgenden Aussagen würden wir gerne eine Zweitmeinung hören:

1.) Der im Duoholz (gemessene Feuchtigkeit 17 %)optisch festgestellte Bläue Pilz ist bedingt allergen, also gesundheitsschädlich! Welche Gefahren gehen von diesem Bläue Pilz aus?
2.) Rechtfertigt dies ggf. den Dachstuhl wieder entfernen zu lassen?
3.) Wie gravierend sind die im Garagendachstuhl festgestellten Mängel einzustufen.

Freundliche Grüße

Sepp
Lieber Sepp,
grundsätzlich kann ich nicht beurteilen was ich nicht gesehen habe. Daher nur eine allgemeine Einschätzung unter diesem Vorbehalt.
zu 1).
Bedingt heißt doch, es kann unter bestimmten Bedingungen sein - sonst wäre es ausgeschlossen. Welche Bedingungen hat der GA dann angegeben, oder hat er sich nur um eine klare Antwort gedrückt und das ganze Lebensrisiko mit eingeschlossen?
Von Bläuepilzen gehen nach (überwiegender Meinung) keine gesundheitlichen Gefahren aus. Darüber hinaus ist der Pilz bei 17 % Holzfeuchte bereits inaktiv. Also die Aussage "gesundheitsschädlich" ist hier erst einmal falsch. Sie ist ja auch mit nichts Konkretem belegt!
(Wir wären nach einer solchen Bewertung und Aussage im natürlich gewachsenen Wald dann einer stetigen Gesundheitsgefahr ausgesetzt! Dort gibt es überall und massenhaft Bläuepilze! Nicht zu glauben, was diese Aussage weitreichende Folgen hätte!) Ich sehe eine Gesundheitsgefahr vom Bläuepilz allein nicht als gegeben. Es ist mir auch solches allgemein bislang nicht bekannt geworden.
2.) klares Nein.
3.) Unter Rotstreifigkeit meint man die rötliche Verfärbung des Splintholzes durch Pilze nach der Fällung, nicht zu verwechseln mit Rotfäule, einer Weißlochfäule, z.B. Fichtenwurzelschwamm. Baulistenholz mit Rotstreifigkeit und und Bläue hat seine Ursache in vorausgegangenen schlechten Lagerbedingungen nach der Fällung. Bei S 10 Sortierung ist es nur eine optische Beeinträchtigung, ohne jeglichen Einfluß auf die Tragfägigkeit.
Ein anderes Thema ist die hohe Holzfeuchte beim Einbau. Entspricht die jetzige Holzfeuchte nunmehr der im Gebrauchszustand zulässigen (18%)?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

162. marcus
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Hallo liebe Leser!!!

Ich habe ein altes schönes Stück erworben, was im unteren Bereich leider mit aktiven Würmern befallen ist. Ich lese immer wieder, das Sie meinen, eine natürliche Wohntemperatur und ein normales Zimmerklima würde die Würmer mit der Zeit töten. Ich würde den Schrank erstmal in den Flur stellen, wo ich Fliesen habe. 1 Meter weiter fängt dann schon das Fischgretenparkett an, ich habe angst, das die Würmer dann in das Parkett kommen könnten. Ist das möglich? Wie bahandle ich die Würmer. Danke für Ihre Antwort.
Lieber Marcus,
auf den Fliesen ist es meist feucht und kalt, zudem wird hier meist auch naß aufgewischt. Da wird der Befall günstige Bedingungen finden.
Wenn, dann wenigstens Klötze 4x6 cm darunterlegen.
Die Larven vom gemeinen Nagekäfer werden Ihr Parkett in Ruhe lassen. Das Muster spielt dabei keine Rolle. Erst beim Ausflug im nächsten Frühjahr werden sie sich überhaupt verbreiten können. Vermutlich würden sie aber vorerst ihr schönes Stück weiterhin zur Eiablage bevorzugen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke