Holzwurm-Forum
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180. Doris Bauer
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Lieber Hans-Joachim Rüpke,

erstmal vielen Dank für die Reaktion auf meine Anfrage.
Dazu gleich eine Frage: wo wird das "Ü" auf dem KVH aufgedruckt? Kann es sein, dass es abgeschnitten wurde....?
Zwischen den Sparren wird vollflächig Mineralwolle gepackt, das Holz wird später nicht mehr sichtbar sein.

Der Sparren ist auf einer Länge von ca. 1,50 m mit Fraßlöchern im Splintholz zweiseitig befallen. Die Löcher sind mehrere Zentimeter lang, bis zu 3 cm breit und z. T. 3-4 cm tief.
Die Firma gab zu, dass der Sparren hätte eigentlich nicht eingebaut werden dürfen. Es seien wohl Holzwespen gewesen, die jedoch jetzt vollständig ausgeflogen sind. Ein weiterer Befall sei ausgeschlossen. (Befinden sich denn jetzt keine Eier mehr im Holz..?) Aus statischen Gründen möchte die Firma nun ein Stück Holz daneben befestigen (dem Statiker ist dies auch ausreichend).
Kann ich mich damit zufrieden geben?

Viele Grüße
Dörte
Liebe Dörte Levse,
das Schuldbekenntnis liegt ja nun schon vor.
Es kann schon sein, daß der Stempel abgesägt ist.
Die Lochgröße ist mit 2 mm begrenzt - aber es ist auch richtig, daß Holzwespen ausgeflogen sind, obwohl die Löcher eigentlich viel größer, je nach Art ca. 5-12 mm sein müßten. Daher glaube ich nicht daran.
Aber gefährhlich wären auch sie nicht, denn das KVH-Holz ist ja technisch getrocknet und dabei ist jedes Leben mit Eiweisbaustoffen, also auch die Insektenlarven und auch Eier, hin.
Da das Bauteil in der Dämmung verschwindet, kann man ja vorbeugend lokal die Stelle behandeln, z.b. mit einem glykolbasiertem Borsalzpräparat. Es gibt einen Hersteller, die Fa.LavTox, vertreibt Dr.Pylo
http://www.lavtox.com/
in Lauenburg. Das Mittel penetriert angeblich schon ab 12 % Holzfeuchte ins Holz, wasserbasierte erst ab 20%, das hieße hier, erst mal alles naß machen.
Ansonsten sehe ich auch keine große Gefahr, wie der Statiker wohl auch.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

179. Alexander Provelegios
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Vielen Dank für die Hilfe bezüglichen des griechischen Dachstuhls. Habe heute mit einem kleinen Hackebeilchen in der Nähe eines Ausflugloches losgehackt und eine betrübliche Entdeckung gemacht: Der Dachbalken besteht auf einer Länge von ca. einem Meter zu zwei Dritteln nur noch aus Mehl. Und sogar den Verantwortlichen habe ich gefunden: Eine ca. 2 cm lange weiße Larve, mit dünnerem runden Ende und fast vierkantigem, dickeren Kopf, mit zwei schwarzen engzusammenstehenden Punktem (Freßwerkzeuge?)auf einem kleinen, braunen Oval.
Ist das eine Hausbocklarve? Ist mit diesem Zufallstreffer das Problem evt. schon beseitigt(nach Austausch des Balkens natürlich)? Ist es wahrscheinlich, daß noch mehr Larven ihr Unwesen treiben? Falls ich ab jetzt keine Freßgeräusche mehr höre, sind dann auch keine Schädlinge mehr vorhanden?Auch im Nachbarbalken fand ich bei genauer Untersuchung Löcher, sollte ich auch ihn aufhacken? Borsalzstäbchen - haben die auch einen Markennamen?
Hoffe auf Antworten auf meine vielen Fragen. Mit herzlichen Grüßen, A. Provelegios
Lieber Alexander Provelegios,
das sieht ganz so aus. Wenn dem so ist, ist es eine weibliche Larve.
Bei der geschilderten Zerstörung ist anzunehmen, daß der Befall schon über längere Zeit besteht.
Nicht nur eine Schwalbe, auch eine Hausbocklarve kommt selten allein.
Sie müssen davon ausgehen, daß der Befall auch ausgebreitet an anderen Holzbauteilen vorhanden sein kann. Daher müssen Sie alle Balken prüfen. dazu reißen Sie mit einem krummen, scharfen Haken die Hölzer gegen die Faserrichtung an.
Dann werden Sie sehen. Es ist über und über mit Schäden zu rechnen. Auch in den Deckenbalken müssen Sie nachschauen.
Schauen Sie erst mal nach!
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

178. Doris Bauer
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Hallo,
vor ein paar Tagen wurde mein Anbau gerichtet. Heute traute ich mich das erste Mal hinauf zu steigen. Dabei stellte ich fest, dass einer der aus KVH bestehenden Sparren starke Fraßstellen aufweist (ca. 2-4 cm tief, Befall auf ca. 1,50 m).
Dazu meine Frage: reicht es, dass dieses Stück Sparren ausgewechselt wird? Könnten nicht doch noch versteckt weitere Schädlinge im Holz weiterfressen . Oder kann ich davon ausgehen, dass im KVH kein aktives Insektenleben mehr vorhanden ist? (Wie lange wird KVH bei welchen Temperaturen getrocknet? Natürlich weis ich dann immer noch nicht, wie lange das Holz bei der Firma gelagert wurde...)

Über eine kurzfristige Antwort würde ich mich sehr freuen.
Dörte Levsen
Liebe Dörte Levse,
als erstes können Sie mal feststellen, ob es KVH Holz ist.
KVH ist immer mit einem am Holz aufgedruckten Ü-Zeichen versehen. Es fällt unter die Sortierung nach DIN 4074, die Bestandteil der Gütebedingungen und der Überwachungsgemeinschaft KVH ist. Bei KVH Holz für den sichtbaren Bereich, KVH-Si, wird die Übereinstimmung auf dem Lieferschein oder auf Beipackszettel notiert.
Zulässig bei S 10 sind bei auch KVH-NSi (nicht sichtbar) Fraßgänge von Frischholzinsekten bis zu 2 mm.
Ein Insektenbefall ist nicht zulässig.
Bei KVH-Si (sichtbar) sind keinerlei Fraßgänge zugelassen.
Bei der technischen Trocknung ist davon auszugehen, daß kein Befall überleben kann.
Ein späterer Befall (aber nicht mehr von Frischholzinsekten) ist natürlich u.U. nicht sachgemäßer Lagerung und bei Vorhandensein von Rissen möglich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

177. Eva Puzova
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Seit kurzem bin ich die stolze Besitzerin eines im Jahre 1895 gebauten Hauses in Horni Hrad (Hauenstein). Der Dachstuhl ist an mehreren Balken stark durch den Holzwurm befallen. Ich habe gehört, dass man den Holzwurm mit Essig bekämpfen kann. Stimmt das? Sicher kann mir jemand weiterhelfen, wie ich das Problem in den Griff bekommen kann. Vielen herzlichen Dank für eine Rückantwort. Eva Puzova, Karlovy Vary (CZ)
Liebe Eva Puzova,
erstmal zum Essig. der stinkt nur lange unerträglich, sonst kann er auch nichts weiter ausrichten, wenn er nicht gerade auf eine Larve trifft. Die Larven werden solche Angriffe i.d.R. unbeschadet überstehen.

Also Essig für den Salat belassen.

Wichtig ist erst einmal, das Insekt genau zu bestimmen, deren Aktivität nachzuweisen und eine Bewertung der Schadensintesität zu machen.

Der gemeine Nagekäfer ist meistens lokal tätig, verbreitet hätte er eine besonders gute klimatische Bedingung, immer feucht und kühl.

Fazit: Erst mal genau untersuchen, von allen (baukonstruktiven und klimatischen) Seiten betrachten. Dann erst bewerten und die Notwedigkeit abkleiten, ob überhaupt es was an Maßnahmen nötig wird.

Viele Grüße nach Tschechien, ist bestimmt schön bei Ihnen...
Hans-Joachim Rüpke

 

176. Frank Müller
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Hallo Herr Rüpke,
wir hoffen, dass Sie oder ein Leser des Forums uns weiterhelfen kann:
Wir haben uns dieses Jahr ein Holzboot gekauft. Es ist 15 Jahre alt und aus Pinienholz. Das Boot liegt in Griechenland. Wir hatten einige Süsswasserschäden zu beheben und entdeckten dabei in einer Kabine "Gänge" mit Holzmehl. Wir vermuten den Holzbockkäfer, wissen aber noch nicht einmal, ob dieser im Seewasserklima überleben kann.
Was können wir tun?
Frank Müller,
wenn Sie eine kleine Holzprobe hätten, dann könnte ich das schon bestimmen, ob es sich um den Hausbock handelte.
Gibt es irgenwo Ausflugslöcher, in welcher Form?
Dann würde eine Vermutung zur Gewissheit, oder auch nicht.
Warum sollte der Hausbock nicht auch im maritimer Umgebung leben können? Wenn die Larve einmal drin ist, ist nur die Holzart, das Holzalter, Temperatur und Feuchte bestimmend. Mal was neues.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

175. Wich
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Hallo,
habe folgendes Problem:
Ich habe einen älteren Dachstuhl (1958) den ich zu einer Wohnung ausbauen möchte.Leider ist einer großer Teil der Balken mit dem Holzwurm befallen. Hat jemand Erfahrung welche chemischen (auch biologische) Mittel ich zur Bekämpfung und Vorbeugung ohne bedenken in Wohnräumen verwenden kann. Für einen Tip wäre ich Dankbar.
Gruss
R.W.
Liebe(r)Wich,
der Dachstuhl ist doch noch nicht alt?
Wenn es der gemeine Nagekäfer wirklich ist, stimmt was mit der Klimatik nicht.
Zum Ausbau eines Dachraumes zur Wohnung möchte ich noch mal wiederholen, die erfordert heute auf jeden Fall einen sachkundigen Fachmann (Architekt, Bauingenieur, Maurermeister, alle mit Vorlageberechtigung), weil Sie einen "Wärmeschutznachweis" (Baurecht und Landes-Bau-Ordung, LBauO) beibringen müssen. Dabei werden vom Planer auch die Belange des vorbeugenden Holzschutzes zu beachten sein. Er muß die Gefährdungsklasse verantwortlich festlegen. Daraus ergeben sich u.U. weitere Holzschutzmaßnahmen.(Haftung)
Also, ich empfehle Ihnen, sich einen Planer zu nehmen. Keine Angst, die Kosten sind wie beim Essen im Lokal. Das gute Restaurant ist meistens nur ein paar Mark teurer als der Schnellimbiss, aber die Qualität, die stimmt... Die besseren Planer sind auch nicht teurer als die schlechteren, denken Sie immer daran. Nur die Auswahl, die müssen Sie selbstverantwortlich machen. Bei Verwendung eigenen Arbeitskraft können Sie es wieder zurückerarbeiten.

Die bauliche Ausführung tragender Holzbauteile unterliegt nach wie vor dem Baurecht. Daher sind nur bauaufsichlich geprüfte und zugelassene Holzschutzmittel bestimmungsgemäß einsetzbar.

Nicht zugelassene Mittel gibt es zwar am Markt zuhauf, sie dürfen jedoch für tragende und aussteifende Holzbauteile aus guten Gründen nur nach Prüfung der Umweltverträglichkeit, der Wirksamkeit und der gesundheitlichen Unbedenklichkeit mit der vom Deutschen Institut für Bautechnik Berlin, DIBt, erteilten amtlichen und (immer auch zeitlich befristeten) Zulassung verwendet werden. Das gilt für alle gleichermaßen. Den trifftigen Grund können Sie sich ja nach den vorangegangenen Skandalen erahnen. (Haftung)

Es gibt auch Mittel, die sonst als Holzversteinerung oder als Flammschutzanstriche bekannt sind, die sich auch als Holzschutzmittel anbieten, als Holzschutz ist die Verwendung aber auf den nichttragenden Bereich beschränkt.

Das Umweltbundesamt und das DIBt geben Herstellern sogenannter "biologischer" Holzschutzmittel die Möglichkeit, die erforderlichen Prüfungen zur Zulassung zu beantragen. Warum sie es nicht nutzen, ist mir bislang immer noch rätselhaft. Meiner Meinung nach ist es unverständlich, wenn sich einige Produkthersteller im Fernsehen als "amtlich" unterdrückt vorstellen, andererseits diesen bauaufsichtlich vorgeschriebenen Prüfungen auf Wirksamkeit, Umweltverträglichkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit aber nun schon seit Jahren auszuweichen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

174. Gerhard Pfalz
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Hallo!
Seit einiger Zeit sind in unserer Scheune, welche aus Fachwerk besteht vermehrt Löcher aufgetreten, welche von sogenannten Holzwürmer bestehen.
Das Holz ist sehr alt auch nicht mit irgend welchen Mittel behandelt.
Meine Frage, wie bekomme ich dieses Problem in den Griff und mit welchen Mitteln?
Über Ratschläge und Tips würde ich mich freuen!
Danke im voraus.
M.f.G. aus dem Burgwald
Gerhard Pfalz
Lieber Gerhard Pfalz,
ob es überhaupt bedenklich ist, müßte zuerst anhand der Holzart, der Baukonstruktion und der gegebenen Bedingungen festgestellt werden.
Das macht ein Sachverständiger für Holzschutz oder ein Holzschutzfachmann.
Danch entscheidet sich, ob es überhaupt nötig ist, etwas zu machen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

173. Teubel
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Hallo,
ich höre seit geraumer Zeit ein Schaben in meiner Bauernstube, jetzt habe ich bemerkt das an einer Stelle Sägemehl auf dem Boden liegt. Ich habe mir die Rückwand angesehen und bin mir Sicher das der Holzwurm drin ist (Spuren).
Was kann man dagegen tun ?
Gibt es ein einfaches Mittel diesen zu beseitigen ?
danke im voraus Stephan Teubel
Liebe(r)Teubel,
vermutlich ist die Verkleidung rückseitig zu kalt und es kommt zur Feuchtebildung durch zeitweises Kondensieren der warmen Raumluft an der kalten (Außen?)Wand hinter der Verkleidung. Das Holz nimmt dann die Feuchte auf und es sind die Bedingungen für den gemeinen Nagekäfer gut gegeben.

Sie müßten entweder für eine bessere Außendämmung sorgen, wenn Sie heizen auch mal öfters die Fester aufmachen und durchlüften und prüfen, ob die Verkleidung auf einer Konterlattung montiert ist. Damit soll die Hinterlüftung funktionieren. Am besten wäre eine Außendämmung.

Alternativ kann man eine Sockelheizung anbringen, das kann (einfachst) ein umlaufendes ungedämmtes Heifungsrohr mit Thermostatventil sein.

Man muß auch mal öfters im Sommer heizen, wenn es innen kühl und draußen warm ist.

Wichtig ist auch, den Boden nur höchst selten naß zu wischen, damit das Holz immer trocken bleibt.

Das wäre eine wirksame Bekämfung der Ursachen. Der Befalls würde damit erledigt sein.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

172. Alexander Provelegios
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Sehr geehrter Herr Rüpke, sehr geehrter Dr. Kürsten,
höre seit einiger Zeit schabende Geräusche in einem Dachbalken aus jungem Nadelholz meines Hauses in Griechenland (in der Holzdecke über dem Bad ). Sägemehlspuren kann ich nicht finden, dafür habe ich aber zwei ovale, ca. 7 mm große Löcher im Holz entdeckt.
Die Geräusche treten fast über den gesamten Tag auf, nachts fallen sie besonders auf.

Was kann ich tun, um den Schädling zu entlarven und mit den hier, in der griechischen Provinz zur Verfügung stehenden Mitteln, zu bekämpfen?

Mit freundlichen Grüßen und mit Dank im Voraus für Ihren Rat, Alexander Provelegios
Liber Alexander Provelegios,
vermutlich wird es sich um den Hausbock handeln. Genau kann ich das Entlarven an einer kleinen Holzprobe mit Loch und Bohrmehl ausführen.
Natürlich gibt es auch in Griechenland Fachleute vor Ort, die eine Bekämfung vorschlagen und durchführen könnten.
Ihnen stehen auch in Griechenland Holzschutzmittel z.B. auf Borbasis zur Verfügung.
Viele (auch deutsche) Firmen exportieren auch in die EG-Länder.
Wenn es tatsächlich (noch) nur lokal ist könnte man Bohrlöcher herstellen und verfüllen, über Kopf aber nur mit Borsalzstäbchen - wenn man es dann länger weiter kontrollieren kann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

171. Attila Stadler
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Hallo sehr geehrte Sachverständige,
über google.de bin ich auf Ihre sehr gute seite gekommen. Ich habe die Antwort auf meine erste Frage schon gefunden: Bekämpfung der Holzschädlinge durch Hitze...was bei meinem Fall einfach ist, da die befallenen Teile leicht in den Backofen passen. Mir ist sogar die Idee gekommen, die Teile (Stiefelknecht, Hobel, etc.) in die Mikrowelle zu stellen?! Wäre vielleicht auch noch eine Möglichkeit.
Auf die beiden folgenden Fragen habe ich keine direkten Antworten gefunden.
Meine erste Frage zu Holzwurmlochschließung:Womit schließe ich die Löcher nach der Bekämpfung am leichtesten bzw. optimalsten (Wachs, Farbe, Spachtelkit) ? Ich möchte die Löcher möglichst unsichtbar machen, also den jeweiligen Farbton des Gegenstandes erreichen.Meine Gegenstände sind: Schuhabzieher und Hobeln "mittelbraun" lasiert o. mit ähnlichen eingelassen; Butterbehältnis unbehandelt, sehr hell, vermutlich Weichholz; Holzschatulle schwarz eingelassen, lasiert?
Meine zweite Frage wäre zu Fäulnis bzw. Pilzbefall?:An dem Haus meiner Mutter ist auf der Seite mit der größten Witterung (südwest---bei Regen ständig unter Beschlag!, ansonsten immer in der Sonne) bei Fenstern und Türen bei den waagrechten Holzteilen im unteren bereich eine graue Verfärbung sichtbar, die von Jahr zu Jahr mehr wird.Das Haus steht seit 1995, die Fenster u. Türen sind ursprünglich sehr hell gewesen (Fichte?) und sind damals hellbraun (kiefer) lasiert worden. Seitdem habe ich alle Fenster dieses Jahr das 2. mal seit 1995 gestrichen. Aber auf dieser Südwest -Seite schon zum 4. mal. Trotzdem ist auf dieser Seite diese Verfärbung!Lohnt es sich dies grauen Stellen kompl. abzuschleifen? Und wenn ja, wie ist das korrekte "Neuanstreichen" am besten? (Dick-/oder Dünnschichtlasur, wieviele male, anschleifen auch oder vielleicht die grauen Stellen zum Abschluß mit einem Klarlack versehen?)
freundliche Grüße aus München
Attila Stadler
Lieber Attila Stadler,
die Löcher nach der Bekämpfung sind gut mit Reparaturwachsen zu schließen. Die sind in Farbschattierungen lieferbar und sind dadurch fast unsichtbar. (Fachhandel)

Die Fensterholzprobleme sind natürlich. Die Fenster sollten aus Kiefernholz, an der Außenseite aus Kiefernkernholz sein.
Gegen Bläue ist ein viermaliger Bläueschutz vor der ersten Beschichtung aufzubringen.
Eine Rgeel für die Instandhaltungsintervalle gibt es nicht. Es kann davon ausgegangen werden, alle 2-3 Jahre an den Wetter- und Sonnenseiten, 4-6 Jahre in den weniger besonnten und bewitterten Bereichen.
Kommt es zu Vergrauungen ist die Lasur bereits beschädigt und das Holz nimmt Feuchte auf. Weiter werden je nach dem UV-Filter der Lasur durch UV-Stahlung der Sonne der Holzbestandteil Lignin im oberflächennahen Bereich verwandelt. Das Ergebnis ist eine Graufärbung.
Durch Abschleifen kann die vergraute Holzoberfläche abgetragen werden. Wenn das Holz trocken ist, kann wieder mit dem Aufbau einer neuen Lasur begonnen werden.
(Produkte beim Maler oder fachhandel nachfragen)
Fazit: je weniger pigmentiert die Lasur ist, um so besser muß die UV-Beständigkeit sein. Das sehen Sie meistens am höheren Preis. Die Wirkstoffe dazu sind erheblich teurer. Alternativ sind stärker pigmentierte Lasuren durch die Farbabschirmung UV-beständig. Dunkle Farben sind jedoch wieder aufheizbar und dadurch rissempfindlich.

Es gibt eben nur ein wirksames Rezept - regelmäßig kontrollieren mit der Lupe und zeitig genug instandhalten. Es muß nicht gleich alles sein, oft reicht es nur kleinste Bereiche, besonders die mit Haarrissen nachbehandeln. Das reicht dann schon aus.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

170. Lösch R.
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Hallo,
ich habe einige alte Schränke mit hohem Holzwurmbefall gekauft. Diese habe ich dann mit Jobeck Aktiv Holzschutz behandelt. Das Mittel ist aus natürlichen Wirkstoffen (Kräuter). Es hat offensichtlich geholfen. Wissen Sie etwas über die "Giftigkeit" dieses
Mittels. Ist es wirklich unbedenklich?
Liebe(r) R. Lösch
ich kenne dieses Produkt nur aus schriller Werbung. Ob es wirksam ist, darüber werden keine unabhängigen Prüfungen oder Nachweise gegeben. Auch eine Deklarierung der Wirkstoffe, wie es möglich wäre, wird nicht gegeben.
Die Firmavorstellung gibt aber Hinweise darauf, das es sich hier vermutlich um ein gutes Geschäft handelt...
K & K INTERNATIONAL Business Consulting
MARKETING-Agentur / VERTRIEBS-Agentur
OBERFLÄCHENTECHNIK-ENTWICKLUNG-PRODUKTEINFÜHR-VERTRIEB
KASTANIENWEG 5 * D-42281 EGENHOFEN-POIGERN
KK-international@t-online.de/www.kk-international.de
Das Unternehmen gliedert sich in folgende Bereiche und Abteilungen auf:
Business Consulting
MARKETING
Vertriebs- und Marketingkonzepte, Schulungen, Coaching, Produkteinführungen,
Unterstützung bei Existenzgründungen und Patententwicklungen
Na, das klingt doch schon ganz gut...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

169. Simon Kosiol
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Hallo Herr Rüpke,
vor einem Jahr haben wir ein Haus( BJ 1937) gekauft. Im nachhinein sind uns im eigentlich
gesamten Haus kleine Fraßlöcher aufgefallen:
z.B. in den Bodendielen, in Türrahmen und in
kleinen Bereichen der Treppe. Für mich noch
kein Grund unruig zu werden, denn es lassen
sich keine Idizien dafür finden, daß die Tiere
noch aktiv sind (keine Geräusche, keine austretender Holzstaub aus hängenden Teilen...).
Jedoch bin ich an einem Punkt etwas ängstlich: der Dachboden ist nicht gedämmt und der Dachstuhl war schon einmal woanders eingebaut ( das sieht man an Verzapfungspunkten),das heißt: Holz älter als 70 Jahre
Auch hier sind vereizelt Fresslöcher zu entdecken. Bei einem Tisch der wohl seit den Erbauungsjahren dort stand mußten wir feststellen, daß er leicht wie Styropor war, also absolut zersetzt.
Die Dachdecher die letztens das Dach neu eindeckten meinten, daß das Holz tadellos sei. Mir ist allerdings aufgefallen,daß selbst
die Firstpfette angegriffen wurde(nahe des Auflagerpunktes).
Meine Fragen:
1 Wie kann ich festellen ob noch Ungeziefer vorhanden ist?
2 Maßnahmen
3 Wie kann ich den Dachraum ausbauen(dämmen),
ohne Wiederbefallzuriskieren(Kondens-
wasser)
Wie man den Dachraum am besten ausbaut ohne Kondenswasser oder Holzfeuchte die einen Schäding begünstigt zu rikieren z.B bei einer Holz-Braschendecke, bei der ich einen Trockenestrich ("Perlite") mit PE-Folie und V100-Platte angedacht habe.
Meine Familie & ich wären Ihnen für ein paar Tips sehr dankbar.
MfG S. Kosiol
Lieber Simon Kosiol,
Festzuellen ist, ob holzzerstörende Insekten aktiv sind, das macht ein Sachverständiger für Holzschutz oder Holzschutzfachmann.

Maßnahmen sind nur erforderlich (und auch nur zulässig), wenn ein aktiver Befall vorliegt.

Den Ausbau eines Dachraumes mit Dämmung erfordert heute auf jeden Fall einen sachkundigen Fachmann (Architekt, Bauingenieur, Maurermeister, alle mit Vorlageberechtigung), weil Sie einen "Wärmeschutznachweis" (Baurecht und Landes-Bau-Ordung, LBauO) beibringen müssen. Dabei werden vom Planer auch die Belange des vorbeugenden Holzschutzes zu beachten sein. Er muß die Gefährdungsklasse verantwortlich festlegen. Daraus ergeben sich u.U. weitere Holzschutzmaßnahmen.(Haftung)
Also, ich empfehle Ihnen, sich einen Planer zu nehmen. Keine Angst, die Kosten sind wie beim Essen im Lokal. Das gute Restaurant ist meistens nur ein paar Mark teurer als der Schnellimbiss, aber die Qualität, die stimmt... Die besseren Planer sind auch nicht teurer als die schlechteren, denken Sie immer daran. Nur die Auswahl, die müssen Sie selbstverantwortlich machen. Bei Verwendung eigenen Arbeitskraft können Sie es wieder zurückerarbeiten.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

168. Volker Eggert
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Hallo Herr Rüpke,

erst einmal möchte ich meine Hochachtung zum Ausdruck bringen! Die (wirklich zeitintensive) Arbeit eines Sachverständigen kenne ich, dieses Forum interpretiere ich als Beweis Ihrer Freude an Ihrer Arbeit!
Ich bewohne mi´t meiner Familie seit Februar eine ehemalige Scheune, die vor etwa 30 Jahren zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Beim Ausbau des Dachbodens entdeckte ich einige Sparren, die auffällige Löcher vorweisen. Die Sparren, etwa 50 Jahre alt, sind (wahrscheinlich) aus Fichte. Die Löcher sind alle kreisrund, der Durchmesser beträgt maximal 2mm.
Aus Ihren Beschreibungen schließe ich ich auf einen ehemaligen Befall durch den Holzwurm. Frisches Bohrmehl oder die Käfer habe ich jedenfalls bisher nicht entdeckt.
Auf Grund der Wohnlichkeit beabsichtige ich, die Sparrenzwischenräume mit kaschierter Mineralwolle zu dämmen. Beim Lesen im Forum ist mir nun bewusst geworden, dass der Holzwurm sehr gerne auf feuchtes Holz "zurückgreift".
Jetzt befürchte ich, dass ich durch die zusätzliche Dämmung wieder günstigere Bedingungen für den Schädling schaffe. Das Aussendach besteht aus einer Holzschalung, Dachpappe und Ziegeln. Begünstige ich durch die zusätzliche Dämmung eine Feuchtigkeitserhöhung in den Sparren? Kann es dadurch zu einem erneuten Befall kommen?
Hinzu kommmen wirklich ungünstige "Heizverhältnisse" in unserem Haus: eine Zentralheizung ist zwar vorhanden, wird aber selten genutzt. Wir beheizen die Wohnräume (im Erdgeschoss) momentan lieber mit einem gusseisernen Holzofen. Die Schlafräume im ersten Odergeschoss wiesen im Sommer schon hohe Luftfeuchtigkeit auf. Kann ich den Ausbau wie geplant vornehmen, sollte ich die Balken präventiv behandeln, oder die Wärmedammung auf ganz andere Weise vorhnehmen? Für Hilfen oder Hinweise danke ich Ihnen jetzt schon herzlich!

Mit freundlichen Grüßen
Volker Eggert
Lieber Volker Eggert,
ja, nutzungsbedingt haben Sie dann
a) die von Ihnen beschriebene Gefahr von höheren Ausgleichsfeuchten im Holz zu erwarten und
b) sind Ihre Balken nicht mehr einsehbar und damit nicht mehr kontrollierbar.
Somit ist in diesem Fall die Indikation aus bautechnischen Gründen im Zuge einer bekämpfenden Maßnahme gleichzeitig eine vorbeugende Maßnahme zu verbinden. Das Holzalter spielt bei dem gemeinen Nagekäfer keine Rolle.
Die Ausführung muß bestimmungegemäß durch Fachfirmen erfolgen und erfordert einen Sachkundenbachweis.

Bei der Ausführung beachten Sie entsprechend der Dämmausführung die Erfordernisse der (immer zur warmen Seite) anzuordnenden Dampfsperre. Die Dichtigkeit ist die nötige Sicherheit gegen Kondensatwassereinträge.

Viele Grüße
Hasns-Joachim Rüpke

 

167. Rainer Everding
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Hallo Herr Rüpke,
in meinem Haus anno 1870 ist der gewöhnliche Nagekäfer in Dachstuhl und Bodendielen großflächig unterwegs. Gravierende Schäden sind nach Ansicht eines Sachverständigen aber nicht festzustellen, Hektik nicht angebracht. Ich frage nun, ob der Einsatz von (für Menschen ungefährlichem) Borsalz zur vorbeugenden Bekämpfung auch bei befallenem Holz Sinn macht. Meiner Überlegung nach müßte der Befall so in ein paar Jahren, wenn die letzten Larven ausgeflogen sind, vorüber sein. Oder ?
Viele Grüße R. Everdng
Lieber Rainer Everding,
wenn ein Befall vorliegt, dann wird bestimmungsgemäß ein bekämpfendes Mittel (z.B. Borverbindung) eingesetzt. In der Tat ist das meistens nichts anderes, als die doppelte Portion des gleichen Wirkstoffes (z.B. Borverbindungen), wie er bei der Vorbeugung eingesetzt wird.
Der Gemeine Nagerkäfer wird Sie solange begleitenm, wie er günstige Bedingungen hat. Das ist unabhängig von Alter des Holzes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

166. Ernst-Walter Deussen
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Lieber Herr Rüpke,
vielen lieben Dank für Ihre Antwort!
Es ist genau so ein Geräusch wie Sie es beschreiben was ich höre. Demnach also ein Hausbock!!
Vorsorglich möchte ich dennoch nachfragen ob und wie sich dieses Insekt vermehren kann? Evt. auf andere Balken übergreifen? Und ob es im Handel ein Mittel gibt zur Bekämpfung (innerhalb von Gebäuden)?
Mit Dank für Ihre Antwort verbleibe ich.
MfG
Ernst-Walter Deussen
Lieber Ernst-Walter Deussen,
vermutlich, der letzte Nachweis fehlt uns noch.
Anfangs beginnt er lokal durch Eiablage und verbreitet sich im äußeren Splintholz, der hier bekömmlicheren Nahrung wegen, erst einmal der Faser folgend, immer ein wenig Holz nach außen stehen lassend.
Bei der nächsten Eiablage, oder auch weniger an den Auflagestellen anderer Hölzer, kommt er in die anderen Balken. Nach meheren Zyclen, bei Ihnen anzunehmen 2-5 Jahre, verbreitet er sich auf die ganze Konstruktion.

Es wäre also noch gut Zeit einen Balken auszutauschen, eine sichere Radikallösung.

Andere, chemische Bekämpfungen sind auf den Zyclus bezogen und langsam wirkend, 1-3 Jahre.

Nur eine Erwärmung auf 55°C über 60 Minuten im Kern wäre sicher. Dies könnte auch lokal erfolgen.
Untersuchen Sie mal, ob es von außen Eiablagemöglichkeiten gibt, frische Holzrisse etc. Da wäre es zu überlegen, diese Risse gegen Insektenbefall vorbeugend örtlich nachzubehandeln.

Vergessen Sie nicht meinen Rat, es dem Fachmannn zu überlassen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

165. Sandra
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Hallo Herr Rüpke,

ziemlich geknickt und deprimiert mußte ich mich gestern abend bemühen, Informationen über den Holzwurmbefall zu finden und suchte im Internet danach. Daraufhin stieß ich auf ihr Forum und war begeistert von Ihrem Fachwissen und Ihrer Art zu schreiben. Dies einmal vorweg.

Zu meinem Problem: Wir haben ein Haus Baujahr 1910 gekauft (Kaufpreis ist bisher noch nicht bezahlt, ist aber in 2 Wochen fällig). Mein Mann entrümpelte gestern den Speicher und fand dabei diverse Bohrlöcher in Bodendielen (unter einem PVC-Belag)und in einigen Balken des Dachstuhless. Daraufhin habe ich mich gestern in diesem Forum informiert und heute einen Fachkundigen (Ihrem Verband angeschlossenen)unseres PLZ-Gebietes beauftragt, sich das einmal anzuschauen.

Prompt hatte dieser Mensch Zeit heute noch vorbeizukommen und stellte fest, dass in einigen Balken der "gemeine oder gewöhnliche???" Holzwurm (in den Bodendielen) und in anderen die Holzböcke und Holzwespenlarven ihr Unwesen Treiben.

Da wir ein an Neurodermitis erkranktes Kind haben, möchte ich auf den Einsatz von chemischen Mitteln verzichten, favorisiere also die Methode der Erhitzung. Was mich stutzig machte, ist, dass dieser Mensch immer wieder darauf zurückkam, dass das Holz in irgendeiner Weise behandelt werden müßte und das selbst im Falle der Erhitzung die Balken danach vom schädlingsbefallenen Holz befreit (also behauen) und anschließend mit Holzschutzmitteln behandelt werden müßten. Von einer Ursachenbekämpfung war überhaupt nicht die Rede. Da man nun nicht weiß, wie es unter den Bodendielen des Dachbodens aussieht, müßte man diese komplett entfernen, um darunter nachzusehen, ob die Deckenbalken zur unteren Etage auch befallen sind. Und dann kam noch der Einwand, dass ein neuer Dachstuhl im Endeffekt günstiger sei, als eine "Beheizung".

Angeschlossen zum Verband hin oder her: Wenn da ein Mensch mit weißer Hose und Aktenköfferchen ankommt, um sich einen verstaubten Dachstuhl anzusehen, kommen da doch meine Zweifel auf (zum Behauen der Balken mußte mein Mann ihm ein Beil geben, hatte er also noch nicht einmal dabei). Zumal Sie immer wieder betonen, dass es auf die Ursachenbekämpfung ankommt. Kann ich diesem Mann vertrauen ??? Lieber wäre es mir einen zweiten Fachmann zu befragen.
Liebe Sandra,
also der Gemeine Nagekäfer heißt andernorts auch Gewöhnlicher Nagekäfer.
Ein Holzbock ist eine Zeckenart, der Hausbock das wirtschaftlich bedeutendeste holzerstörende Insekt.
Holzwespenlarven sind völlig harmlos und befinden sich nur in Frischholz, beziehungsweise in neu verbautem nicht technisch getrocknetem Holz bis max. 3 Jahre nach dem Einbau. Nach dem Ausfliegen sehen Sie sie nie wieder. Zuvor werden Sie regelmäßig, wegen ihrer langen Legeröhren, mit Monstern verwechselt und als Hornissenüberfall eingestuft, (manchmal sogar mit der Ortsfeuerwehr oder Polizei aus den Haus begleitet).

In 93 Jahre altem Bauholz hat der Hausbock keine Lebensmöglichkeit mehr. Hier handelt es sich in der Parxis dann um Schäden eines vorangegangenen Befalls. Die Gefahr lauert daher allein in der Querschnittsschwächung. (Statiker)
Anders, der Gemeine Nagekäfer, der frist das Holz auch wenn es 2000 Jahre als ist. Die älteste im Vatikan (sicher geglaubte) verwahrte Jesusfigur hat er seinerzeit ohne Angst der Sünde vernascht. Niemand hat es gemerkt. Glaube und Vertrauen darauf ist also kein guter Holzschutz!
Allerdings, der Befall muß nicht immer gleich wirtschaftlich so gewaltig sein, daß man damit nicht noch ein Leben damit leben könnte. Meistens ist er lokal, wenn überall, dann meistens an der Kellerdecke oder im Stall. Das muß man im Einzelfall nach den gegebenen Bedingungen sehen. Dazu werden vom Sachverständigen nach der Holzartbestimmung zuerst die Holzfeuchten zu messen sein. Danach sind die klimatischen Bedingungen unter dem Gesichtspunkt der Baukonstruktion, Stickwort "Baupysik" wichtig zu betrachten. Bei dauerd 12 % ist keine Gefahr, auch 12-14 % ist von der Intensität kaum als gefährlich einzustufen.

Hier hat man Zeit, Papier aufzukleben und jedes Jahr zu sehen, wie sich die Anzahl entwickelt. Da wird die Tendenz sicher messbar. Zeit ist ein Teil der Klugheit, die wir längst verloren haben, diese Zeit nannte man einst Geduld.

Die Gefahr ist zu suchen in den Schäden, wie groß sind die verbliebenen Restquerschnitte der tragenden Holzbauteile? (Statiker)

Tut mir leid, daß nicht alle Leute so sind, wie wir sie uns wünschen. Es hält sich aber bei Ihrer Obacht (auch kostenmäßig) im verträglichen Rahmen. Jeder Verband freut sich auf solche sachlich begründete Beschwerden, um Sie als Anlaß zu nehmen a) die Qualifikation zu überprüfen oder b) die jährliche Weiterbildung abzufragen.

Eigentlich sollte der Herr, der bei Ihnen war, die Frage haben Sie einen "Sachkundenachweis bekämpfender Holzschutz" mit "ja" beantworten. Hatten Sie mal danach gefragt?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

164. Ernst-Walter Deussen
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Sehr geehrte Damen und Herren,
vor 7 Jahren habe ich ein Ferienhaus aus Holz mit Fichtebalken gebaut. Nunmehr seit 6 Monaten haben wir bei unseren Aufenthalten "Geräusche aus einem Fußbodenbalken" vernommen. Zuerst dachten wir die Geräusche kämen aus der Wand, dann aber stellten wir eindeutig Fest, es war ein Balken. Wir haben keine Ahnung um was für ein Insekt es sich handelt! Löscher im Fichtebalken sind jedoch nicht festzustellen. Nun habe ich versucht den Balken mit "Paral" einzusprühen - und siehe da die Geräusche hörten plötzlich auf. Nach einer Weile jedoch bemerken wir eine Fortsetzung. Da wir unser Haus auch an Feriengäste gelegentlich
vermieten und wir bereits auf "Mäuse" angesprochen wurden, ist unsere Frage nun was wir tun können? Soll ich den Balken auswechseln? Oder gibt es eine Tinktur? Gerne würde ich dieses Problem mit Ihrer Hilfe lösen.
Mit Dank und lieben Grüßen
Ernst-Walter Deussen
Lieber Ernst-Walter Deussen,
wenn es ein Hausbock ist, ist das Fraßgeräusch etwa so, als wenn Sie Mittelfingernagel und Daumennagel an einander reiben wollen, ein krtzeliges Kratzen.

Wenn Sie das genau hören, das ist er.
Wenn es noch nur ein Balken ist, warum nicht auswechseln, wenn Sie es so schaffen, das wäre doch gut. Danach müssen Sie wachsam kontrollieren.
Viele Grüße
Hans.Joachim Rüpke

 

163. Sepp
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Sehr geehrte Damen und Herren,

vor 14 Tagen wurde unser sog. sichtbarer Dachstuhl aus Duoholz (getrocknet) erstellt. Außerdem wurde der Garagendachstuhl in Bauholz S 10 errichtet.

Schon ein paar Tage nach dem Aufrichten sind uns Mängel im Garagendachstuhl (Rotstreifigkeit; Sparren mit Feuchtigkeitsgehalt > 30 %, Schimmelbefall) aufgefallen.
Ebenso haben wir in unserem Sichtdachstuhl im Duoholz, Rotstreifigkeit und einen sog. Bläue Pilz entdeckt.

Ein von uns eingeschalteter Gutachter hat dies bestätigt und uns verschiedene Empfehlungen gegeben.

Zu folgenden Aussagen würden wir gerne eine Zweitmeinung hören:

1.) Der im Duoholz (gemessene Feuchtigkeit 17 %)optisch festgestellte Bläue Pilz ist bedingt allergen, also gesundheitsschädlich! Welche Gefahren gehen von diesem Bläue Pilz aus?
2.) Rechtfertigt dies ggf. den Dachstuhl wieder entfernen zu lassen?
3.) Wie gravierend sind die im Garagendachstuhl festgestellten Mängel einzustufen.

Freundliche Grüße

Sepp
Lieber Sepp,
grundsätzlich kann ich nicht beurteilen was ich nicht gesehen habe. Daher nur eine allgemeine Einschätzung unter diesem Vorbehalt.
zu 1).
Bedingt heißt doch, es kann unter bestimmten Bedingungen sein - sonst wäre es ausgeschlossen. Welche Bedingungen hat der GA dann angegeben, oder hat er sich nur um eine klare Antwort gedrückt und das ganze Lebensrisiko mit eingeschlossen?
Von Bläuepilzen gehen nach (überwiegender Meinung) keine gesundheitlichen Gefahren aus. Darüber hinaus ist der Pilz bei 17 % Holzfeuchte bereits inaktiv. Also die Aussage "gesundheitsschädlich" ist hier erst einmal falsch. Sie ist ja auch mit nichts Konkretem belegt!
(Wir wären nach einer solchen Bewertung und Aussage im natürlich gewachsenen Wald dann einer stetigen Gesundheitsgefahr ausgesetzt! Dort gibt es überall und massenhaft Bläuepilze! Nicht zu glauben, was diese Aussage weitreichende Folgen hätte!) Ich sehe eine Gesundheitsgefahr vom Bläuepilz allein nicht als gegeben. Es ist mir auch solches allgemein bislang nicht bekannt geworden.
2.) klares Nein.
3.) Unter Rotstreifigkeit meint man die rötliche Verfärbung des Splintholzes durch Pilze nach der Fällung, nicht zu verwechseln mit Rotfäule, einer Weißlochfäule, z.B. Fichtenwurzelschwamm. Baulistenholz mit Rotstreifigkeit und und Bläue hat seine Ursache in vorausgegangenen schlechten Lagerbedingungen nach der Fällung. Bei S 10 Sortierung ist es nur eine optische Beeinträchtigung, ohne jeglichen Einfluß auf die Tragfägigkeit.
Ein anderes Thema ist die hohe Holzfeuchte beim Einbau. Entspricht die jetzige Holzfeuchte nunmehr der im Gebrauchszustand zulässigen (18%)?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

162. marcus
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Hallo liebe Leser!!!

Ich habe ein altes schönes Stück erworben, was im unteren Bereich leider mit aktiven Würmern befallen ist. Ich lese immer wieder, das Sie meinen, eine natürliche Wohntemperatur und ein normales Zimmerklima würde die Würmer mit der Zeit töten. Ich würde den Schrank erstmal in den Flur stellen, wo ich Fliesen habe. 1 Meter weiter fängt dann schon das Fischgretenparkett an, ich habe angst, das die Würmer dann in das Parkett kommen könnten. Ist das möglich? Wie bahandle ich die Würmer. Danke für Ihre Antwort.
Lieber Marcus,
auf den Fliesen ist es meist feucht und kalt, zudem wird hier meist auch naß aufgewischt. Da wird der Befall günstige Bedingungen finden.
Wenn, dann wenigstens Klötze 4x6 cm darunterlegen.
Die Larven vom gemeinen Nagekäfer werden Ihr Parkett in Ruhe lassen. Das Muster spielt dabei keine Rolle. Erst beim Ausflug im nächsten Frühjahr werden sie sich überhaupt verbreiten können. Vermutlich würden sie aber vorerst ihr schönes Stück weiterhin zur Eiablage bevorzugen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

161. Beate Schneider
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
vielen Dank für Ihre Antwort. Da es mir doch etwas zu gefährlich war, den Webstuhl einfach stehen zu lassen und nichts zu machen, habe ich ihn auseinandergebaut, in jedes einzelne Loch (ich glaube, das waren mindestens 1000!) ein Fraßgift gespritzt und dann alle Löcher sofort mit Holzkitt zugeschmniert. Zusätzlich habe ich einige kleinere Teile noch 24 Stunden in den Tiefkühler gelegt. Es scheint gewirkt zu haben, jetzt liegt er seit ca. einer Woche, ich kontrolliere immer wieder, und es scheint nichts mehr zu sein.
Viele Grüße
Beate Schneider
Liebe Beate Schneider,
Glückwunsch für die Leistung. das wird sicher sein.
Übrigens die kurze Gefriermethode ist nicht so sicher. Sie müßten schon über längere Zeit einlagern, Tage oder Wochen. Bedenken Sie, unsere heimischen Larven sind gegen Frost gut gefeit.
Diese Methode hat daher in der Praxis kaum Anwendung gefunden. Überraschenderweise fand man auch nach längerer Zeit immer wieder quietsch fidele Larven, die aus ihrem Winterschlaf erwachten und freundlich winkend den Laboranten grüßten...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

160. weber patrick
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Hallo

Mein Dachstuhl ist vom holzwurm befallen, und weil ich mich nicht chemischen Bekämpfungmethoden abgeben möchte, hat man mir von der Wärmebehndlung erzählt.

Ich suche also jetzt eine Firma, welche diese Methode in der Umgegend von Luxemburg anbietet.
Lieber patrick weber,
neben der Suche unter dem Begriff Holzschutz können Sie bei www.dhbv.de eine Liste von Firmen nach PLZ abrufen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

159. Andreas Berndt
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Lieber Hans-Joachim Rüpke,
ich hatte immer gehofft, Ihr Forum nicht nutzen zu müssen - nun ist es leider soweit:
Seit 14 Tagen Holzwurmbefall in den Fußbodenbrettern und Balken meines 55 Jahre alten Hauses (frische Bohrlöcher, nagende Geräusche).
Bevor ich selbst mit chemischen Mitteln Erstversuch übernehme (Leinos Holzwurmfrei für befallene Stellen, Borsalzbehandlung nicht befallenes Holz) folgende Frage:
Was halten Sie von elektronischen Geräten, die Holzwürmer vertreiben sollen?
Ein derartiges Gerät wird unter www.solarserver.de angeboten? Sinnvoll oder Unsinn?
Über baldmögliche Antwort würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße
andreas.berndt@MAZonline.de
Lieber Andreas Berndt,
zuerst einmal möchte ich Sie daran erinnern, es hat immer eine Ursache, wenn wir in unseren 4-Wänden ein Problem haben. Oft ist allein mit der Beseitigung der Ursache auch schon die Beseitigung des Problems verbunden. Übrig bleibt der Schaden, den es in jedem Fall zu reparieren gilt, oder man lebt auch damit.
Sie arbeiten nach der anderen, fast überall anzutreffenden Methode, die Ursache ist nebensächlich, das Mittel ist alles.
Gerade das ist falsch.

Sie könnten wahrscheinlich jeden Stoff bekämpfend gegen "Holzwürmer" einsetzen, wenn Sie sich bitte daran erinnern möchten, daß jeder Stoff in nur genügender Menge reines Gift ist.
Genau aus diesem Grunde leben wir in einer Umwelt, auch Natur genannt, die sich durch Vielfalt und Sinn auszeichnet.
So auch bei der Art der Weise der Bekämpfung und Vorbeugung bei holzzerstörenden Insekten. Holzschutzmittelproduzenten denken dialektischer als Sie und nutzen diese vielfältigen Möglichkeiten, um Ihr Produkt an den Mann oder die Frau zu bringen. Oft werden die Verbraucher erst verwirrt, um dann auf das eine oder andere Produkt verpflichtet zu werden. Das nennt man Werbung. Die will ich hier nicht machen.

Sehr starr und eng gesetzlich geregelt ist der Einsatz von Holzschutzmitteln an tragenden und aussteifenden Bauteilen. Hier ist nur der bestimmungsgemäße Einsatz bauaufsichtlich zugelassener Holzschutzmittel möglich. Und dies ist hinsichtlich vorausgegangener Freiheiten der Produzenten auch gut so.
Auch die bekämpfenden RAL-Mittel sind geregelt und werden nunmehr auch staatlich überwacht.

Anders am Tummel-Markt für "Holzwurmzmittel", für ungeregeltes "dies und das" in SB-Kleingebinden (ohne Ausicht und Beratung für jedes Kind erreichbar! Prüfen Sie das mal in Ihrem Baumarkt). Dort gibt es tausende von konkurierenden Produkten, die sich sogar rühmen, Umweltengel zu tragen, obwohl sie doch todbringend eingesetzt werden sollen. Ein Widerspruch und ein Thema für sich.

Zu Ihren Mitteln:
Sogenannte "ungiftige" Holzschutzmittel verändern (vermutlich alle) die Holzstruktur durch Einbau zusätzlicher Stoffe, die dort für immer (zukleisternd) verbleiben. Sie sind oft Abkömmlinge der alt bekannten Brandschutzmittel, die Sie heute noch an Dachböden als weißliche Anstriche finden. Ab 1942 wurde sie aus "Kaliwasserglas" auf Anordnung des "zivilen Luftschutzes" gegen die neu entwickelten Phosphor-Brandbomben aufgebracht. Holzversteinerung ist ein Stichwort.

Borsalzverbindungen, wässrig oder auf Glykolbasis, sind langsam wirkende Fraßgifte, die fast 100 Jahre im Einsatz sind.

Elektronische Geräte sind neue "Ver-wirr-produkt" am schillerden Markt der Kaufhäuser und Billig-Baumärkte, die noch nicht einmal verraten, wie sie wirken. Um darüber etwas zu erfahren, oder um nach Wirksamkeitsnachweisen zu suchen, muß man sie wohl erst mal kaufen, die Katze im Sack. Der Anbieter verät im Vorfeld jedenfalls nichts. Das ist also selbstredend verlorenes Lehrgeld. Es handelt sich hier mehr um den Bereich der Scherzartikel, wie z.B. die Röntgenbrille. (Erinnern Sie sich? Die wird ja auch immer noch verkauft, obwohl bisher niemand sein Gegenüber damit jemals nackt gesehen hat.) Mit Holzschutzmittel hat das nichts zu tun.

Fazit: Suchen Sie mal vor den Selbstversuchen nach Ursachen in einer erhöhten Holzfeuchte, und auch die hat wieder eine Ursache, usw. kommt man zum Kern. Da Sie experimentierfreudig sind, überlegen Sie mal die Anschaffung eines Holzfeuchtemessgerätes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

Lieber Herr Rüpke,
über die schnelle Antwort zu meiner Frage im Forum möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Sie haben recht: Zur Ursache habe ich mich nicht geäußert, deshalb folgende Ergänzung:
Bei den befallenen Stellen handelt es sich um die bis jetzt nicht genutze Kammer direkt im Dachboden.
Dort sind die unbehandelten, freiliegenden alten Fußbodenbretter und ein dort aufstehender Balken betroffen. Das Holz war sehr trocken und mit zahlreichen alten Holzwurm-Bohrlöchern versehen. Seit 2 Jahren wohne ich dort und es war kein aktiver Holzwurm zu merken.

Leider habe ich vor ca. 1/2 Jahr wohl den Fehler gemacht, diese alten Fußbodenbretter nach dem Fegen 3x wischnass zu reinigen, um den Staub zu entfernen. Das wäre aus meiner Sicht die Ursache, da Holz ja nicht feucht
bzw. nass werden soll, wie ich dem Forum entnehmen konnte.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass ein eingeschleppter Holzwurm in einem bei der Sanierung verwendeten Altbalken (dieser führt von den unter dem Dachboden gelegenen Anbau an den Fußboden) sich nun vermehrt hat. Dies als ergänzender Hinweis, das Klima im gesamten Haus würde ich nicht als Ursache vermuten, da aufgestellte Thermometer und Hygrometer optimale Werte anzeigen.

Ich gebe Ihnen recht, dass es eine Vielzahl von Produkten am Markt gibt, vielleicht können Sie mir nach den ergänzenden Hiweisen zumindestens einen Rat geben, ob Sie von den von mir vorgeschlagenen Verfahren und Produkten definitv abraten oder es als sinnvollen (Erst-) Versuch in Eigenregie
sehen.
Besten Dank und herzliche Grüße
andreas.berndt@MAZonline.de

 

158. Volker Damrath
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Sehr geehrte Damen und Herren,

wir beabsichtigen ein ca. 100Jahre altes Haus zu erwerben. Wir konnten heute das Haus noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Als ich unter den Teppichen im ersten Stock nachschaute, fand ich in den Dielen etliche ca.1mm große Löcher. Daraufhin untersuchte ich die Dachbalken, Zwischendeckenbalken und sonstige Hölzer noch einmal genauer und mußte eigentlich an allen älteren, sichtbaren Hölzern diese Löcher gehäuft feststellen. Auf dem Dachboden hob ich den ausgelegten PVC-Belag an und fand darunter dutzende frisch aussehende Holzmehlhäufchen. An fast allen Dachbalken sowie unter der Treppe entdeckte ich nun auch diese kleinen Löcher.
Das Ärgerliche ist, dass mir diese Löcher bei den ersten 3Besichtigungen nicht aufgefallen sind und der Kauf nun unmittelbar bevorsteht. Die Türen (ca. aus den 50ern) sowie die Decken und Wandvertäfelungen (neueren Datums) scheinen einwandfrei zu sein.
Wir sind jetzt völlig verunsichert und möchten gerne wissen, auf was wir uns da einlassen. Kann man dagegen überhaupt etwas (bezahlbares) unternehmen? Kann gar die Statik bedroht sein? Muß man das bei einem so alten Haus einfach in Kauf nehmen?

Ein Kaufverzicht wäre sehr schade, da das Haus genau auf uns zugeschnitten scheint.

Für einen guten Rat wären wir schon im voraus sehr dankbar.

Mfg

V.Damrath
Lieber Volker Damrath,
Sie haben einen baupysikalischen Schwachpunkt aufgedeckt. Ein Fachmann hätte dies allerdings beim ersten Male gesehen. warum haben Sie keinen mitgenommen?
Der kalte Bodenraum, darunter vermutlich wärmere Räume. Der oben vorgefundene Belag ist so weit dampfdicht, daß er dort anstehende wärmere Luft von unten nicht durch, aber stark abkühlen ließ.
Die Folge ist das Kondensieren von überschüssigem in der kältern Luft nicht mehr zu lagerndem Wassers in der Decke. Die Holzbauteile nehmen nun die Feuchte auf, sie gehen mit der Umgebung in die Ausgleichsfeuchte ein. Damit steigt die Holzfeuchte auf über 16 % und schon ist eine gute Bedingung z.B. für den gewöhnlichen Nagekäfer geschaffen.
Ob der Schaden wirtschaftlich schwer und bedenklich ist, kann ich von hier aus nicht sehen. Das wird davon abhängig sein, wie lange der für die Larven dieser Insekten günstige Zustand vorherrschte.
Es muß nicht gravierend sein. Auf jeden Fall ist der Befall von bestimmter Kühle und Feuchte anhängig.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

157. Friederike Dethleff
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe vor kurzem ein Haus erworben, dessen Dachstuhl mit Holzwürmern befallen ist. Ich möchte gerne wissen, ob eine Behandlung generell nötig ist? Wenn ja, möchte ich den Dachtstuhl so wenig wie möglich mit Giftstoffen behandeln, sprich so biologisch wie möglich. Gib es eventuell auch physikalische Möglichkeiten? Ich hörte von einer Möglichkeit mit Hochfrequenzbehandlung (24 kHz).
Über Informationen wäre ich sehr dankbar.
MfG
Friederike Dethleff
Liebe Friederike Dethleff,
es ist immer sinnvoll festzustellen, welches Insekt war mal da oder ist aktiv, wie ist der Befallsumfang oder der Schaden einzuschätzen. Dann folgt die Frage, wie kommt es zu den günstigen Lebensbedingungen der Befallinsektenart, gibt es baulich etwas zu ändern? Löst sich das Problem schon dadurch automatisch?
Erst dann kommt die Überlegung einer bekämpfenden Maßnahme und deren bestimmungsgemäßer Anwendungsmöglichkeiten wie auch möglicher Alternativen.

Nun zu Ihrer Hauptfrage, die (ich sage, ganz falsch) immer von allen zuvorderst gesehen wird, welches Mittel? In diesem Fall, gibt es pysikalische Mittel?

Ja, die Hitzebehandlung. Durch Erwärmung des Holzes mit dem Halten einer Kerntemperatur im Innersten von 55 °C über 60 Minuten werden alle Larven sicher angetötet. Ein Wiederbefall, wenn Sie die ja anscheined günstig gewesenen Lebensbedingungen ursächlich nicht verändern, ist natürlich jederzeit möglich und auch höchst wahrscheinlich.

Nun zu den "elektronischen Wunderkästchen mit Ultraschall von 24 khz": Das erste was mir auffiel, das Gerät wird für alles unter verschiedenen Namen angeboten: gegen Holzwümer, Stechmücken, Flöhe, Stubenfliegen, Mäuse, Ratten, Schaben, Marder, also alles was uns manchmal stört.
Werden ganze Beschäftigungszweige unserer Wirtschaft diesem Gerät zum Opfer fallen?

Nein es ist einer dieser Scherzartikel, die in den üblichen Billigbuden der Republik am Grabbeltisch verramscht werden. Es ist ein Phänomen, warum die Menschen das machen, darauf reinzufallen. Sie können sicher sein, auch das Klopfen der Studenten im Hörsaal am Ende der Vorlesung hat seine abschreckende Wirkung auf Holzwürmer. Stellen Sie nun, nachdem Sie dies wissen, 20 Studenten ein, um den ganzen Tag Ihr Gebälk abzuklopfen? Es ist eben eine Glaubensfrage, wobei die Einfachheit unserer Wünsche und Vorstellungen nach Problemlösungen mit der Kompliziertheit und Vielfalt der Natur in Widerspruch geraten.

Daher gibt es keine Rezepte oder immer gültige Lösungen. Jeder Insektenbefall hat seine Ursache und Wirkung. An der Ursache muß man einhaken.
Dazu kommt der komplexe Weitblick festzustellen, ob ein Befall oder Schaden überhaupt bekämpft oder repariert werden muß, oder ob es auf zumindest eine bestimmte Dauer auch (besonders hinsichtlich der Standsicherheit oder Tragfähigkeit) noch hinnehmbar bleibt. Das ist in vielen Fällen eine überlegenswerte wirtschaftliche Frage, die der Auftraggeber aus Panik und Angst oder vom Auftragnehmer aus reiner Geschäftstüchtigkeit im richtigen Augenblick nicht beachtet wird.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

156. Oliver Kasischke
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Vor kurzem habe ich einige Stücke white Limba (Korina) zum E-Gitarrenbau erstanden. Das Holz ist sehr schön und gut abgelagert (>20 Jahre), weist jedoch einige kleine Wurmlöcher auf (ca. 1 mm im Durchmesser) und auch wenige große (ca. 3 mm). Mit Clou Holzwurm-Ex habe ich die Löcher bereits behandelt, Mehl oder ähnliches konnte ich nicht feststellen. Aus Erfahrung weiss ich, daß auch nach einem Jahr völloiger "Ruhe" plötzlich Würmer/Böcke aus einem versiegelten Stück Holz krabbeln können. Was ist zu tun? Wie kann ich sicher gehen, daß ich auch nach Jahren noch Sp´ß an meinen Instrumenten habe?

Vielebn Dank und Viele Grüße,

Oliver Kasischke
Lieber Oliver Kasischke,
Terminalia superba ist der wiss. Name für Limba. Limba ist ein gering dauerhaftes Holz, das Splintholz ist anfällig für Insektenbefall, daher sind Holzschutzmaßnahmen gleich nach dem Einschlag erforderlich.
Nach 20 Jahren Lagerung werden Sie sicher keinen Befall sondern einen Schaden vorliegen haben. Sicher kann ich das aber von hier nicht behaupten.
In der Tat ist nach einem Jahr feststellbar, ob Insekten (keine kriechenden Würmer!) ausfliegen. Das einfachste wäre daher, das Holz mit weißem Packpapier im Winter zu umwickeln um im Führjahr einen Ausflug kontrollieren zu können.
Übrigens war mir neu, daß man Limba auch zum Gitarrenbau verwendet. Einen Überblick über gebräuchliche Hölzer für elektrische Gitarren finden Sie bei www.espen.de. Das dort gehandelte Holz ist alles FSC-zertifiziert.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke