Holzwurm-Forum
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161. Beate Schneider
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
vielen Dank für Ihre Antwort. Da es mir doch etwas zu gefährlich war, den Webstuhl einfach stehen zu lassen und nichts zu machen, habe ich ihn auseinandergebaut, in jedes einzelne Loch (ich glaube, das waren mindestens 1000!) ein Fraßgift gespritzt und dann alle Löcher sofort mit Holzkitt zugeschmniert. Zusätzlich habe ich einige kleinere Teile noch 24 Stunden in den Tiefkühler gelegt. Es scheint gewirkt zu haben, jetzt liegt er seit ca. einer Woche, ich kontrolliere immer wieder, und es scheint nichts mehr zu sein.
Viele Grüße
Beate Schneider
Liebe Beate Schneider,
Glückwunsch für die Leistung. das wird sicher sein.
Übrigens die kurze Gefriermethode ist nicht so sicher. Sie müßten schon über längere Zeit einlagern, Tage oder Wochen. Bedenken Sie, unsere heimischen Larven sind gegen Frost gut gefeit.
Diese Methode hat daher in der Praxis kaum Anwendung gefunden. Überraschenderweise fand man auch nach längerer Zeit immer wieder quietsch fidele Larven, die aus ihrem Winterschlaf erwachten und freundlich winkend den Laboranten grüßten...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

160. weber patrick
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Hallo

Mein Dachstuhl ist vom holzwurm befallen, und weil ich mich nicht chemischen Bekämpfungmethoden abgeben möchte, hat man mir von der Wärmebehndlung erzählt.

Ich suche also jetzt eine Firma, welche diese Methode in der Umgegend von Luxemburg anbietet.
Lieber patrick weber,
neben der Suche unter dem Begriff Holzschutz können Sie bei www.dhbv.de eine Liste von Firmen nach PLZ abrufen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

159. Andreas Berndt
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Lieber Hans-Joachim Rüpke,
ich hatte immer gehofft, Ihr Forum nicht nutzen zu müssen - nun ist es leider soweit:
Seit 14 Tagen Holzwurmbefall in den Fußbodenbrettern und Balken meines 55 Jahre alten Hauses (frische Bohrlöcher, nagende Geräusche).
Bevor ich selbst mit chemischen Mitteln Erstversuch übernehme (Leinos Holzwurmfrei für befallene Stellen, Borsalzbehandlung nicht befallenes Holz) folgende Frage:
Was halten Sie von elektronischen Geräten, die Holzwürmer vertreiben sollen?
Ein derartiges Gerät wird unter www.solarserver.de angeboten? Sinnvoll oder Unsinn?
Über baldmögliche Antwort würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße
andreas.berndt@MAZonline.de
Lieber Andreas Berndt,
zuerst einmal möchte ich Sie daran erinnern, es hat immer eine Ursache, wenn wir in unseren 4-Wänden ein Problem haben. Oft ist allein mit der Beseitigung der Ursache auch schon die Beseitigung des Problems verbunden. Übrig bleibt der Schaden, den es in jedem Fall zu reparieren gilt, oder man lebt auch damit.
Sie arbeiten nach der anderen, fast überall anzutreffenden Methode, die Ursache ist nebensächlich, das Mittel ist alles.
Gerade das ist falsch.

Sie könnten wahrscheinlich jeden Stoff bekämpfend gegen "Holzwürmer" einsetzen, wenn Sie sich bitte daran erinnern möchten, daß jeder Stoff in nur genügender Menge reines Gift ist.
Genau aus diesem Grunde leben wir in einer Umwelt, auch Natur genannt, die sich durch Vielfalt und Sinn auszeichnet.
So auch bei der Art der Weise der Bekämpfung und Vorbeugung bei holzzerstörenden Insekten. Holzschutzmittelproduzenten denken dialektischer als Sie und nutzen diese vielfältigen Möglichkeiten, um Ihr Produkt an den Mann oder die Frau zu bringen. Oft werden die Verbraucher erst verwirrt, um dann auf das eine oder andere Produkt verpflichtet zu werden. Das nennt man Werbung. Die will ich hier nicht machen.

Sehr starr und eng gesetzlich geregelt ist der Einsatz von Holzschutzmitteln an tragenden und aussteifenden Bauteilen. Hier ist nur der bestimmungsgemäße Einsatz bauaufsichtlich zugelassener Holzschutzmittel möglich. Und dies ist hinsichtlich vorausgegangener Freiheiten der Produzenten auch gut so.
Auch die bekämpfenden RAL-Mittel sind geregelt und werden nunmehr auch staatlich überwacht.

Anders am Tummel-Markt für "Holzwurmzmittel", für ungeregeltes "dies und das" in SB-Kleingebinden (ohne Ausicht und Beratung für jedes Kind erreichbar! Prüfen Sie das mal in Ihrem Baumarkt). Dort gibt es tausende von konkurierenden Produkten, die sich sogar rühmen, Umweltengel zu tragen, obwohl sie doch todbringend eingesetzt werden sollen. Ein Widerspruch und ein Thema für sich.

Zu Ihren Mitteln:
Sogenannte "ungiftige" Holzschutzmittel verändern (vermutlich alle) die Holzstruktur durch Einbau zusätzlicher Stoffe, die dort für immer (zukleisternd) verbleiben. Sie sind oft Abkömmlinge der alt bekannten Brandschutzmittel, die Sie heute noch an Dachböden als weißliche Anstriche finden. Ab 1942 wurde sie aus "Kaliwasserglas" auf Anordnung des "zivilen Luftschutzes" gegen die neu entwickelten Phosphor-Brandbomben aufgebracht. Holzversteinerung ist ein Stichwort.

Borsalzverbindungen, wässrig oder auf Glykolbasis, sind langsam wirkende Fraßgifte, die fast 100 Jahre im Einsatz sind.

Elektronische Geräte sind neue "Ver-wirr-produkt" am schillerden Markt der Kaufhäuser und Billig-Baumärkte, die noch nicht einmal verraten, wie sie wirken. Um darüber etwas zu erfahren, oder um nach Wirksamkeitsnachweisen zu suchen, muß man sie wohl erst mal kaufen, die Katze im Sack. Der Anbieter verät im Vorfeld jedenfalls nichts. Das ist also selbstredend verlorenes Lehrgeld. Es handelt sich hier mehr um den Bereich der Scherzartikel, wie z.B. die Röntgenbrille. (Erinnern Sie sich? Die wird ja auch immer noch verkauft, obwohl bisher niemand sein Gegenüber damit jemals nackt gesehen hat.) Mit Holzschutzmittel hat das nichts zu tun.

Fazit: Suchen Sie mal vor den Selbstversuchen nach Ursachen in einer erhöhten Holzfeuchte, und auch die hat wieder eine Ursache, usw. kommt man zum Kern. Da Sie experimentierfreudig sind, überlegen Sie mal die Anschaffung eines Holzfeuchtemessgerätes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

Lieber Herr Rüpke,
über die schnelle Antwort zu meiner Frage im Forum möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Sie haben recht: Zur Ursache habe ich mich nicht geäußert, deshalb folgende Ergänzung:
Bei den befallenen Stellen handelt es sich um die bis jetzt nicht genutze Kammer direkt im Dachboden.
Dort sind die unbehandelten, freiliegenden alten Fußbodenbretter und ein dort aufstehender Balken betroffen. Das Holz war sehr trocken und mit zahlreichen alten Holzwurm-Bohrlöchern versehen. Seit 2 Jahren wohne ich dort und es war kein aktiver Holzwurm zu merken.

Leider habe ich vor ca. 1/2 Jahr wohl den Fehler gemacht, diese alten Fußbodenbretter nach dem Fegen 3x wischnass zu reinigen, um den Staub zu entfernen. Das wäre aus meiner Sicht die Ursache, da Holz ja nicht feucht
bzw. nass werden soll, wie ich dem Forum entnehmen konnte.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass ein eingeschleppter Holzwurm in einem bei der Sanierung verwendeten Altbalken (dieser führt von den unter dem Dachboden gelegenen Anbau an den Fußboden) sich nun vermehrt hat. Dies als ergänzender Hinweis, das Klima im gesamten Haus würde ich nicht als Ursache vermuten, da aufgestellte Thermometer und Hygrometer optimale Werte anzeigen.

Ich gebe Ihnen recht, dass es eine Vielzahl von Produkten am Markt gibt, vielleicht können Sie mir nach den ergänzenden Hiweisen zumindestens einen Rat geben, ob Sie von den von mir vorgeschlagenen Verfahren und Produkten definitv abraten oder es als sinnvollen (Erst-) Versuch in Eigenregie
sehen.
Besten Dank und herzliche Grüße
andreas.berndt@MAZonline.de

 

158. Volker Damrath
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Sehr geehrte Damen und Herren,

wir beabsichtigen ein ca. 100Jahre altes Haus zu erwerben. Wir konnten heute das Haus noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Als ich unter den Teppichen im ersten Stock nachschaute, fand ich in den Dielen etliche ca.1mm große Löcher. Daraufhin untersuchte ich die Dachbalken, Zwischendeckenbalken und sonstige Hölzer noch einmal genauer und mußte eigentlich an allen älteren, sichtbaren Hölzern diese Löcher gehäuft feststellen. Auf dem Dachboden hob ich den ausgelegten PVC-Belag an und fand darunter dutzende frisch aussehende Holzmehlhäufchen. An fast allen Dachbalken sowie unter der Treppe entdeckte ich nun auch diese kleinen Löcher.
Das Ärgerliche ist, dass mir diese Löcher bei den ersten 3Besichtigungen nicht aufgefallen sind und der Kauf nun unmittelbar bevorsteht. Die Türen (ca. aus den 50ern) sowie die Decken und Wandvertäfelungen (neueren Datums) scheinen einwandfrei zu sein.
Wir sind jetzt völlig verunsichert und möchten gerne wissen, auf was wir uns da einlassen. Kann man dagegen überhaupt etwas (bezahlbares) unternehmen? Kann gar die Statik bedroht sein? Muß man das bei einem so alten Haus einfach in Kauf nehmen?

Ein Kaufverzicht wäre sehr schade, da das Haus genau auf uns zugeschnitten scheint.

Für einen guten Rat wären wir schon im voraus sehr dankbar.

Mfg

V.Damrath
Lieber Volker Damrath,
Sie haben einen baupysikalischen Schwachpunkt aufgedeckt. Ein Fachmann hätte dies allerdings beim ersten Male gesehen. warum haben Sie keinen mitgenommen?
Der kalte Bodenraum, darunter vermutlich wärmere Räume. Der oben vorgefundene Belag ist so weit dampfdicht, daß er dort anstehende wärmere Luft von unten nicht durch, aber stark abkühlen ließ.
Die Folge ist das Kondensieren von überschüssigem in der kältern Luft nicht mehr zu lagerndem Wassers in der Decke. Die Holzbauteile nehmen nun die Feuchte auf, sie gehen mit der Umgebung in die Ausgleichsfeuchte ein. Damit steigt die Holzfeuchte auf über 16 % und schon ist eine gute Bedingung z.B. für den gewöhnlichen Nagekäfer geschaffen.
Ob der Schaden wirtschaftlich schwer und bedenklich ist, kann ich von hier aus nicht sehen. Das wird davon abhängig sein, wie lange der für die Larven dieser Insekten günstige Zustand vorherrschte.
Es muß nicht gravierend sein. Auf jeden Fall ist der Befall von bestimmter Kühle und Feuchte anhängig.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

157. Friederike Dethleff
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe vor kurzem ein Haus erworben, dessen Dachstuhl mit Holzwürmern befallen ist. Ich möchte gerne wissen, ob eine Behandlung generell nötig ist? Wenn ja, möchte ich den Dachtstuhl so wenig wie möglich mit Giftstoffen behandeln, sprich so biologisch wie möglich. Gib es eventuell auch physikalische Möglichkeiten? Ich hörte von einer Möglichkeit mit Hochfrequenzbehandlung (24 kHz).
Über Informationen wäre ich sehr dankbar.
MfG
Friederike Dethleff
Liebe Friederike Dethleff,
es ist immer sinnvoll festzustellen, welches Insekt war mal da oder ist aktiv, wie ist der Befallsumfang oder der Schaden einzuschätzen. Dann folgt die Frage, wie kommt es zu den günstigen Lebensbedingungen der Befallinsektenart, gibt es baulich etwas zu ändern? Löst sich das Problem schon dadurch automatisch?
Erst dann kommt die Überlegung einer bekämpfenden Maßnahme und deren bestimmungsgemäßer Anwendungsmöglichkeiten wie auch möglicher Alternativen.

Nun zu Ihrer Hauptfrage, die (ich sage, ganz falsch) immer von allen zuvorderst gesehen wird, welches Mittel? In diesem Fall, gibt es pysikalische Mittel?

Ja, die Hitzebehandlung. Durch Erwärmung des Holzes mit dem Halten einer Kerntemperatur im Innersten von 55 °C über 60 Minuten werden alle Larven sicher angetötet. Ein Wiederbefall, wenn Sie die ja anscheined günstig gewesenen Lebensbedingungen ursächlich nicht verändern, ist natürlich jederzeit möglich und auch höchst wahrscheinlich.

Nun zu den "elektronischen Wunderkästchen mit Ultraschall von 24 khz": Das erste was mir auffiel, das Gerät wird für alles unter verschiedenen Namen angeboten: gegen Holzwümer, Stechmücken, Flöhe, Stubenfliegen, Mäuse, Ratten, Schaben, Marder, also alles was uns manchmal stört.
Werden ganze Beschäftigungszweige unserer Wirtschaft diesem Gerät zum Opfer fallen?

Nein es ist einer dieser Scherzartikel, die in den üblichen Billigbuden der Republik am Grabbeltisch verramscht werden. Es ist ein Phänomen, warum die Menschen das machen, darauf reinzufallen. Sie können sicher sein, auch das Klopfen der Studenten im Hörsaal am Ende der Vorlesung hat seine abschreckende Wirkung auf Holzwürmer. Stellen Sie nun, nachdem Sie dies wissen, 20 Studenten ein, um den ganzen Tag Ihr Gebälk abzuklopfen? Es ist eben eine Glaubensfrage, wobei die Einfachheit unserer Wünsche und Vorstellungen nach Problemlösungen mit der Kompliziertheit und Vielfalt der Natur in Widerspruch geraten.

Daher gibt es keine Rezepte oder immer gültige Lösungen. Jeder Insektenbefall hat seine Ursache und Wirkung. An der Ursache muß man einhaken.
Dazu kommt der komplexe Weitblick festzustellen, ob ein Befall oder Schaden überhaupt bekämpft oder repariert werden muß, oder ob es auf zumindest eine bestimmte Dauer auch (besonders hinsichtlich der Standsicherheit oder Tragfähigkeit) noch hinnehmbar bleibt. Das ist in vielen Fällen eine überlegenswerte wirtschaftliche Frage, die der Auftraggeber aus Panik und Angst oder vom Auftragnehmer aus reiner Geschäftstüchtigkeit im richtigen Augenblick nicht beachtet wird.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

156. Oliver Kasischke
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Vor kurzem habe ich einige Stücke white Limba (Korina) zum E-Gitarrenbau erstanden. Das Holz ist sehr schön und gut abgelagert (>20 Jahre), weist jedoch einige kleine Wurmlöcher auf (ca. 1 mm im Durchmesser) und auch wenige große (ca. 3 mm). Mit Clou Holzwurm-Ex habe ich die Löcher bereits behandelt, Mehl oder ähnliches konnte ich nicht feststellen. Aus Erfahrung weiss ich, daß auch nach einem Jahr völloiger "Ruhe" plötzlich Würmer/Böcke aus einem versiegelten Stück Holz krabbeln können. Was ist zu tun? Wie kann ich sicher gehen, daß ich auch nach Jahren noch Sp´ß an meinen Instrumenten habe?

Vielebn Dank und Viele Grüße,

Oliver Kasischke
Lieber Oliver Kasischke,
Terminalia superba ist der wiss. Name für Limba. Limba ist ein gering dauerhaftes Holz, das Splintholz ist anfällig für Insektenbefall, daher sind Holzschutzmaßnahmen gleich nach dem Einschlag erforderlich.
Nach 20 Jahren Lagerung werden Sie sicher keinen Befall sondern einen Schaden vorliegen haben. Sicher kann ich das aber von hier nicht behaupten.
In der Tat ist nach einem Jahr feststellbar, ob Insekten (keine kriechenden Würmer!) ausfliegen. Das einfachste wäre daher, das Holz mit weißem Packpapier im Winter zu umwickeln um im Führjahr einen Ausflug kontrollieren zu können.
Übrigens war mir neu, daß man Limba auch zum Gitarrenbau verwendet. Einen Überblick über gebräuchliche Hölzer für elektrische Gitarren finden Sie bei www.espen.de. Das dort gehandelte Holz ist alles FSC-zertifiziert.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

155. Guido Münks
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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe mir vor 2 Wochen einen Holzboden aus Bankiraiholz auf meiner Terasse legen lassen Oberholz 25X145 Unterholz 45X70 alles aus Bankirai.Die 45X70 wurden hochkant gelegt.
Es wurden V2A Schrauben 5X50(Spax)verwendet.
Als der Boden fertig war sah man keine Risse.
Nach 2 Wochen sieht man im Unterholz teilwise da wo die Schrauben sind 2mm breite Risse.
Das Oberholz wurde vorgebohrt,das Unterholz nicht da von 1000 Schrauben keine abriss.Ich habe auch Bilder davon die ich Ihnen gerne schicke.
Meine Fragen:
1.Ist das normal?
2.Wird es schlimmer?
3.Kann was pasieren?
4.Muß was geendert werden?
5.Wer hat schuld?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

MfG Guido Münks
Lieber Guido Münks,
hier handelt es sich um eine Auseinandersetzung um eine Werkleistung, die ich hier nicht richten kann. Dazu muß ich die Beteiligten hören, die vertraglichen Unterlagen haben und eine Ortsbesichtigung durchführen.
Grundsätzlich: Aus mechanischer Sicht sind Risse im Holz weniger schädlich, als allgemein angenommen wird.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

154. Monika Kuhn
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In unserem Haus im Piemont haben wir an einem alten Sofa, dem Esstisch und zwei Einbauschränken Holzwurmbefall. Unter den befallenen Möbeln haben sich kleine Häufchen von "Sägemehl" gebildet. Wie können wir diese Möbel behandeln?
Monika Kuhn
Liebe Monika Kuhn,
zuerst muß ich sagen ich kann nur vermuten.
Gehen wir aus es besteht ein befakll vom gewöhnlichem Nagekäfer, dann ist vermutlich die Wohnung nicht immer bewohnt?
Als Maßnahme empfiehlt sich eine Wärmebehandlung der Möbel. Es werden die Möbel in einer Wärmekammer unter klimatischer Regilierung aufgewärmt auf 55 °C um die Larven abzutöten.
Allerdings kann es zu einem Wiederbefall kommen, wenn die klimatischen Verhältnisse der Wohnung dies erleichtern,(besonders erhöhte Holzfeuchten durch ein möglichen Tauwasseranfall nach winterlicher Erwärmung durch einfallende Sonnenstrahlung in unbewohnter, kühler Wohnung). Sie sollten daher mal das Augenmerk auf das Innen- und Außenklima in dieser Gegend werfen und vielleicht Ihre Eindrücke noch einmal schildern.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

153. Beate Schneider
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Wohne in Spanien und habe gerade einen Webstuhl aus Deutschland geliefert bekommen. Der ist voller Holzwurmlöcher, einige Löcher sind leer, andere voller "Sägespäne". Der Holzwurm lebt! Gibt es eine Möglichkeit, den Webstuhl z. B. in Plastik einzupacken und den Holzwurm zu vergasen (Ammoniak gibt es hier pur in jedem Supermarkt zu kaufen!) Oder mit Chlor?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Beate Schneider
Liebe Beate Schneider,
Sie scheinen ja keine Angst vor nichts zu haben, wenn es um Bekämpfung geht.
Vermutlich hat der Webstuhl lange ungenutzt und kühl und feucht herum gestanden. Sonst ist es nicht erklärbar, daß er nun nach Ihrehn Vermutungen vom gewöhnlichen Nagekäfer, bzw. durch dessen Larven befallen ist.
Wenn Sie ihn das gute Stück nun im Gebrauch haben, ihn nun trocken und warm stehen haben, Ihre Putzfraui nicht mit Wischwasse die Füße regelmäßig anfeuchtet, um die Tierchen am Leben zu erhalten, dann wird der Befall auch ganz natürlich gegen 0 abnehmen. Diese Methode wäre die einfachste, auf die Veränderung der ursächlichen Lebensbedingungen gerichtete Maßnahme.
Eine Begasung ist (durch behördlich zugelassene Fachfirmen) in speziell dazu zugelassenen Begasungseinrichtungen möglich. Hier wird dann mit auch für Wirbeltiere, wie dem Menschen absolut tödlichen Gasen gearbeitet. Diese Verfahren sind, weil gefährlich und aufwendig, auch nicht billig. Alternativ gibt es einmal die Hitzemethode und dann die Anwendung von Fraßgiften, die natürlich bei solchen Gegenständen Loch für Loch mit der Kanüle eingebracht werden müßten, eine sehr zeitaufwendige Arbeit.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

152. K. Ed
Sehr geehrter Herr Rüpke!

Nachsatz:
Bei dem Boden handelt es sich um Pressspanplatten mit einer Eichenholzbeschichtung ca.5mm dick.
Die Loecher treten in Ansammlungen, ca.5 auf, bei denen bis zu 15 Loecher auftauchen. Wie schon erwaehnt befinden sich die Loecher eher in Randbereichen bis max. 0,5 m (Einzelfall)vom Rand entfernt, jedoch an fast gegenueberliegenden Seiten (Abmasse des Zimmers ca.6m x6m).
Mit freundlichen Gruessen,

K. Ed
K. Ed,
da kann ich kaum etwas zu sagen. Das müßte man durch abkleben mit weißem Papier im Frühjahr hinsichtlich neuer Ausflugslöcher beobachten und vor Ort untersuchen.
Ich kann auch den Zusammenhang mit dem Klavier nicht deuten. Ist da denn irgend etwas Auffälliges zu sehen?
Viele Grüße
H-J.R

 

151. K.Ed
Sehr geehrter Herr Rüpke,

da sich bei uns nun die aktuelle Situation eines Schädlingsbefalls stellt, wende ich mich nun an Sie.
Wir haben vor ca. einem Jahr günstig ein Klavier erwerben koennen und es in unserem Wohnzimmer aufgestellt, welches mit geklebtem Parkettboden ausgelegt ist. Offensichtlich haben wir zusaetzlich zu dem Klavier noch einen Mitbewohner eingefuehrt, wie sich nun bei naeherer Untersuchung des Bodens herausgestellt hat. Nach diesen Untersuchungen sind uns nun, vornehmlich unter dem Klavier, sowie in der naeheren Umgebung, vor allen an den Raendern, kleine ca.0,5-1mm große Loecher aufgefallen.
Meine Frage nun:
1.Wie muß ich meine Aussagen praezisieren, damit Sie mit ueber die Art des Schaedlings Auskunft geben koennen.
2.Wie kann ich eine Aktivität nachweisen.
3.Und last but not least, wie kann man den Taetigkeitsumkreis des Schaedlings eingrenzen, ohne den ganzen Boden ausreißen zu muessen, um den beschädigten Bereich zu erneuern. Oder gibt es außer Radikalerneuerung noch andere Methoden?
Danke fuer Ihre Hilfe

Mit freundlichen Gruessen,

K.Ed
Nun, K.Ed, ich kann Sie hier leider nicht in allem bedienen.
Was haben Sie denn für ein Holz?
Wieviele Löcher haben Sie denn?
Viele Grüße
H-J.R

 

150. Rudolf Müller
Mail
Hallo Herr Rüpke !

Ein von mir erworbener "antiker" Schrank weist Bohrlöcher (1-2mm) an den Außenwänden sowie den Einlegeböden aus. Aufgrund der teilwiese fest verschraubten und eng anliegenden Einlegeböden ist eine Injektionsbehandlung nicht möglich. Welche anderen -selbst durchführbaren- Methoden kann ich noch anwenden ?

Mit freundlichen Grüßen
R. Müller
Lieber Rudolf Müller,
Sie können eine Wärmebehandlung durchführen lassen. Da gibt es viele, die so etwas anbieten. Ob Sie das auch selbst machen könnten, kann ich von hier aus nicht wissen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

149. Norbert P. Kijak
Mail
Hallo,

ich komme noch einmal auf meine Mail vom 21.8. zurück. Habe mir die befallenen Stellen noch einmal genau angesehen. Es sind bisher nur zwei Pfosten. Es gibt pro Stelle je ein ovales Loch mit einem Durchmesser von max. 5 mm. Dahinter klingt das Holz hohl. Dazu gibt es an anderen Stellen ohne Ausrieselung kreisrunde Löcher von ca. 2 mm.
Lieber Norbert P. Kijak,
die ovalen Löcher könnten natürlich am rohen Stamm auch von längst verblichenen Frischholzinsekten (verschiedene Bockkäferarten) stammen, hier jedoch, am zugeschnittenen Kantholz, deutet es auf den Hausbock hin. Reißen Sie das Holz mal quer zur Faser an, was passiert dann?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

148. Richard necker
Mail
Hallo nochmal,
vielen Dank für die Info zu meiner u.a. juristischen Frage, wir haben div. Angebote zur Bekämpfung, wie sind die Erfahrungswerte mit "Schaum- Verfahren", gibt es Infos zur Wirkung von "kulbasal" b- kombi, wie "gesundheitsgefährdend" ist das Zeug?
Bitte um Info, speziell zu dem Verfahren, dass mir nicht bekannt war bisher!
Danke, R. Necker
Lieber Richard Necker,
das Schaumverfahren macht mit einem Tensid den Auftrag der Holzschutzmittel in Schaumform insoweit wirkungsvoller, als die Einwirkung zeitlich langsamer aber länger anhaltend erfolgen und die Abtropfmengen geringer werden sollen. das Verfahren ist in der Praxis bekannt und bewährt.
Kulbasal B kombi ist ein vom DIBt bauaufsichtliches zugelassenes wasserbasiertes Holzschutzmittel mit Borverbindungen als Wirkstoff. Es darf im Schaumverfahren angewendet werden.
Weitere Auskünfte könnten Sie sich im Internet besorgen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

147. Olaf Hübner
Mail
Hallo,
wir haben in unserem 2 Jahre altem Haus eine Holzbalkendecke aus Konstruktionsvollholz mit Dielenbeplankung einbauen lassen. Vor kurzem haben wir einige runde Löcher an den Holzbalkenenden festgestellt. Diese haben einen Durchmesser von etwa 2mm und sind nach ersten Untersuchungen etwa 1-2cm tief. Wir wissen nicht genau, um welchen Schädling es sich genau handelt (vielleicht "Anubis"?). Da der Schädling nur im Wohnbereich bisher aufgetreten ist möchte ich fragen, wie ich diesen Schädling bekämpfen kann. Gibt es wirksame Mittel, die nicht für den Menschen giftig sind?
Lieber Olaf Hübner,
es kann schon sein. Es würde heißen, daß noch kein Handlungsbedarf besteht. Indiz wäre es an der Stelle für eine höhere Holzfeuchte (<14-16%). Das wird meistens durch warme, sich hier am Bauteil abkühlende Luft bedingt sein.
Prüfen Sie das mal!
Sie können die Stelle im Frühjahr mit etwas (einfarbigem) Papier flächig ankleben, um die Anzahl der Ausflüge dann mal kontrollieren zu können. Dann wäre eine neue Runde der Frage angesagt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

146. Jürgen-Peter Brünn
Mail
Hallo,
ich lebe in Spanien und habe einen über 100 Jahre alten Wagenradtisch. Der Holzwurmbefall wurde vor mehr als 10 Jahren erfolgreich behandelt. Seit ein paar Monaten liegen in ca. wöchentlichen Abständen "Sägmehlhäufchen" auf dem Fussboden und jeden Tag, so ab 23 Uhr bis 1 Uhr, ist ein nervtötendes Nagen zu hören.
Mit was für einem Vieh muss ich mich da auf einen Kampf einstellen, und wie kann ich dem Nager den Garaus machen.
Im voraus besten Dank

Hallo,noch eine Ergänzung zu meiner Frage.
Die ursprünglichen "Holzwurmlöcher" sind nur 1-3 mm groß. Dagegen sind zwei, drei sichtbare neue Löcher mit ca. 6-8 mm Durchmesser vorhanden.
Nochmal Danke, im voraus für Eure Hilfe.
Lieber Jürgen-Peter Brünn,
zuerst eine Frage,
welches Holz ist es,
sind die neuen großen Löcher oval?
Ist das Geräusch so, als wenn Sie Mittelfingernagel und Daumenfingernagel mit den Spitzen aneinanderreiben (machen Sie es!)?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

145. Christine Speth
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Hallo,
wir haben in unserem vor 4 Jahren erbauten Haus eindeutig Hausbocklarven gefunden. Sie sitzen in der Auflattung als Unterkonstruktion für die Gipskartonplatten im Dachgeschoß, wurden also mit diesem Holz eingeschleppt.Was können wir tun? Müssen wir die gesammte Verkleidung abreißen und neu aufbringen ...?Müssen die Käfer bevor sie sich vermehren können ins Freie um Nahrung aufzunehmen (auf einer Internetseite fanden wir den Hinweis sie seien "Blütenbesucher")
Oder können sie sich zu unserem Pech direkt vor Ort vermehren und so eventuell auch auf tragende Teile übergreifen? Wir bezweifeln daß die Käfer es schaffen würden ins Freie zu gelangen, daß sie sich ja dann durch einige Schichten Folie und Holz arbeiten müssten.
All diese Fragen sind für uns um so brisanter, da gegen unseren Bauunternehmer vor Fertigstellung unseres Häuschens ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde und wir so nicht wissen, wer evtl für die Behebung des Schadens aufkommen muß. Kann unter Umständen auch der Zimmermann haftbar gemacht werden, der die Bretter eingebaut hat, auch wenn wir keinen Vertrag mit ihm haben, da ja alles über die Baufirma lief? Vermutlich wurde der Zimmermann auch nicht komplett bezahlt. Wir haben bisher immer nur davon gehört, daß Hausböcke in schon verbautes Holz gehen und finden für unseren speziellen Fall niemand der uns weiterhelfen kann. Vielen Dank für ihre Bemühungen

Nachtrag zum Vortag
Lieber Herr Rüpke
Wir sind verzweifelt. Wir finden niemanden, der uns sachkundig zur Seite steht. Wo bekommt man Adressen für Holzbock- Spezialisten
(wir sind uns aufgrund der gefundenen Larven 100% sicher, das es sich um ebendiesen handelt.
MfG und in hoffnungsvoller Erwartung ihrer Antwort
Christine Speth

Erneuter Nachtrag ( bin schon ganz kopflos!!!)
Wir suchen Spezialisten im Raum Ravensburg- Friedrichshafen
Vielen Dank
Christine Speth
Liebe Christine Speth,
die Natur hat Zeit und Geduld, deshalb setzt sie sich gegen uns durch, weil wir uns als "Menschen" der Natur anscheinend nicht mehr zurechnen wollen.
Der Hausbock läßt Ihnen daher auf jeden Fall noch genügend Zeit zum Handeln, wenn Sie selbst Geduld aufbringen mögen.

Ich schlage vor, konzentrieren Sie sich erst einmal auf die Sicherung Ihrer Ansprüche und stellen Sie dazu Ihre Anspruchsgrundlagen zusammen, Vertrag, Leistungsbeschreibung, Abrechnungsunterlagen mit Lieferscheinen, Abnahmeportokoll.
Dazu ist es immer sinnvoll, förmliche Sachen richtig zu machen und Fristsetzungen nicht zu vergessen. Für so etwas brauchen Sie einen Anwalt Ihres Vertrauens.
Zu Ihren Fragen und Fragen dazu:
Der Bafall und die Holzarten vor Ort wurden durch wen eindeutig bestimmt?
Der Befallsumfang wurde durch wen eindeutig ermittelt?
Welche Vorgaben gibt es vom Planer für die Holzbaukostruktion, Holzart und Güte oder Gefährdungsklasse?
Durfte der Planer dann die Gefahr eines Insektenbefalls ausschließen (Gefährdungsklasse 0)?
Wenn der Planer nichts vorgegeben hatte,
hat der Zimmermann Sie auf die Gefahr eines möglichen Insektenbefalls hingewiesen und Ihnen dann Holz für die Gefährdungsklasse 1 zum Einbau empfohlen und angeboten?
Wie wurden denn die anderen tragenden Holzbauteile eingestuft, wie sind sie ausgeschrieben und wie geliefert und eingebaut?
wenige Antworten:
Der Hausbock wird mit Latten selten eingeschleppt, die Klima- und Transportbedingungen sind unwirtlich. Meistens erorbert er sich frisches verbautes Holz vor Ort. Nach vier Jahren wären schon nach örtlichem Befall max. 2 Generationen möglich.
Ein Nachweis des Einschleppens ist daher nicht möglich.
Sachverständige für Holzschutz finden Sie z.B. unter "www.DHBV.de" unter "Sachverständige", dann "Holzschutz".
Vile Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

144. Richard Necker
Mail Home
Hallo, eine Frage zu juristischen Grundsätzen: nachdem wir vor zwei Wochen unser Haus (Bj. 1960, vor 2 Jahren komplettrenoviert, incl. Dach, Dachgebälk jedoch alt!)bezogen haben, mussten wir jetzt leider einen Hausbockbefall im Dachstuhl feststellen!
Nach Betrachtung zweier Schädlingsbekämpfer muss der Befall wohl schon vor 2 Jahren sichtbar gewesen sein, da alte Einfluglöcher vorhanden sind.
Im Kaufvertrag ist Gewährleistungsausschluß mit Ausnahme von "Arglist. Täuschung" und grober Fahrlässigkeit vereinbart. Darüber hinaus gibt der Verkäufer an, dass ihm keine versteckten Schäden bekannt sind.
Gibt es Gerichtsurteile zu dem Thema "Schadensersatz bei Hausbock- Schäden", auf die ich zurückgreifen kann? Bitte Tipps zur Vorgehensweise!
Vielen Dank, Richard Necker
Lieber Richard Necker,
alles was ich zun juristischen Dingen weiß, muß ich für mich behalten, denn ich bin kein Rechtsanwalt und nur Rechtsanwälte und ihnen Gleichgestelle dürfen eine Rechtsberatung ausüben.
daher mein erster Tipp, suchen Sie sich einen Rechtsanwalt Ihres Vertrauens. Der wird dann für sein gutes Honorar auch die Urteile suchen müssen.
Aus der Biologie des Hausbocks ist abzuleiten, daß die Larve eine Verweildauer von min.2-max.10 Jahren in dem Ihnen vorliegenden Holz im Alter von 40 Jahren haben dürfte. Es ist, wenn denn schon alte Ausfluglöcher sichtbar sind, 1 Jahr zurückzurechnen, so daß also mindestens vor drei Jahren schon der Befall vorhanden war.
Der nächste Schritt ist, anhand der Intensität weitergehende Feststellungen zu treffen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
Sehen Sie mal dazu folgende Seite:
http://www.holzfragen.de/seiten/tab_insekten.html

 

143. Ebinger,Vera
Mail
Werter Herr Rüpke !

Was tun auf ökologisch vertretbarer Basis gegen gefräßigen Holzwurm?
Ich hörte von Beseitigung durch Hitze mittels Saunaofen. Gibt es da Erfahrungen und wieviel KW müßte so ein Ofen haben? Leider ist der Befall ziemlich akut - in Wohnzimmern unterm Dach, in den Balken und Brettern.
Vielen Dank für eine Antwort
Vera Ebinger
Liebe Vera Ebinger,
nein, das ist hier der falsche Weg.
Zuerst ist in einem solchen Fall, wie Sie ihn andeuten, das Hinzuziehen eines Holzschutzfachmanns, eines Sachkundigen oder Sachverständigen für Holzschutz nötig, wenn Sie es nicht schon getan haben.
Dann erfolgen die Feststellungen in dieser Reihenfolge, Befallsnachweis, Befallsumfang, Vorschläge zu einer bestimmungsgemäßen Bekämpfung nach gegebenen Möglichkeiten mit Alternativen.
Weiteres könnte man anmerken, wenn Sie mehr Informtionen geben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

142. Schlag, Annette
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Ein Fußbodenleger hat bei mir frischen Insektenfraß in den Buche-Dielen festgestellt (Holzwurm?). Ausserdem sind an zwei relativ weit voneinander entfert liegenden Stellen des Zimmers graue Feuchtigkeitsstellen aufgetreten (insgesamt 4 Stellen, 1x 3 und 1x eine, Größe ca. maximal 5cm X 1,5cm.
Bitte nennen Sie mir eine Experten in Berlin, der feststellen kann, ob wirklich noch aktiver Holzwurmbefall da ist und der mir Empfehlungen geben kann, was nun zu geschehen hat (Befall der Möbel prüfen?, welche Sicherungsmassnahmen müssen ergriffen werden, bvor die Möbel herausgeräumt werden? Müssen wirklich alle Dielen entfert werden, Balken auf Befall und Feuchtigkeit überprüft werden? Muss die Schütte zwischen den Balken im Bereich unter den Dielen ausgetauscht werden?) Wer gibt mir Auskunft unabhängig von wirtschaftlichen Interessen ?
Für Ihre Antwort wäre ich sehr dankbar.
MfG
Annette Schlag
Liebe Annette Schlag,
Zuerst einmal, sind Sie sicher, daß es Buchendielen sind? Oder ist es eine Art Parkett?
Die Feuchtigkeitsstellen sind auf die Ursache hin zu untersuchen und abzustellen.
Erst mal ist es wichtig, einen aktiven, also Befall festzustellen. Sonst wäre es nur ein (Alt-)Schaden.
Ein Übergreifen auf die Möbel wird ab jetzt kaum mehr erfolgen, da die Flugzeiten der meisten Insekten schon vorbei sind. Auch sind hier weitere ausschließende Dinge, wie die Holzarten udn Oberflächenbeschaffenheiten zu berücksichtigen.
Ehe, ausgebaut wird, muß ersteinmal untersucht werden. Die Schüttung verbleibt immer am Ort und wird nicht weiter berüchsichtigt.
Fachleute gibt es auch in Berlin. Als erstes fällt mir ein:
Lutz Backhaus von der Fa. Sommerfeld in Spandau, Telefon 030 / 313 88 55
oder
Dipl.-Forstingenieur Dr. Hans-Joachim Rafalski
Tel. (033205) 4 50 06,
oder frage Sie an bei Dipl.-Ing. Annette Pöhlmann,(030) 44 67 55 18
http://www.holzgutachterin.de/anfrage.htm
usw...
Verbürgen kann ich natürlich nicht für niemanden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

141. Heinz Maurer
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
Vor ca. 2 Wochen habe ich im Gästezimmer meines Hauses "Freßgeräusche" gehört.
Es hörte sich an als ob ein Tier im Holz fressen würde. Nachdem ich das Geräusch
näher lokalisieren konnte (Stethoskop) stellte ich fest daß es aus dem Bereich des
Firstbalkens kommt.
Nach genauer Untersuchung fand ich auch jeweils ein Loch innen und außen im Balken. Inzwischen war ein von mir beauftragter Schädlingsbekämpfer bei mir im Haus und stellte fest daß es sich bei dem Schädling um den Hausbockkäfer handelt.
In den oberen Wohnräumen meines Hauses ist die Dachkonstruktion sichtbar (Fetten und Sparren).
Darüber befindet sich eine sichtbare Schalung aus ca. 18 mm starken Brettern.
Eine ausgedehnte Untersuchung in den oberen Wohnräumen ergab keine weiteren Befunde.
Als Lösung schlug mir der Fachmann vor, den Firstbalken mit sog. Packer zu behandeln und zusätzlich um einen Neubefall zu vermeiden die gesamte Dachkonstruktion mit Holzschutzmitteln zu streichen.Dabei wäre zu beachten daß es sich um Mittel handelt die für Wohnräume zugelassen sind. Zur Anwendung würden sich sowohl biologische als auch chemische Mittel eignen. Er persönlich würde chemische Mittel vorziehen, da die biologischen Mittel noch wenig erprobt sind,
Um ein weiteres Urteil zu dem Problem zu hören hätte ich nun folgende Fragen an Sie :

1. Wieso kann ein Konstruktionsbalken befallen werden, der ja durch den Zimmermann im Tauchverfahren behandelt wurde (Haus 20 Jahre alt) ?

2. Ist es notwendig daß ich den gesamten oberen Wohnbereich mit Holzschutzmittel streiche ?

3. Reicht es aus nur die Konstruktionsbalken zu streichen, also ohne die Bretter ?

4. Können Sie mir geeignete Mittel für den Wohnbereich empfehlen ?

5. Bitte nennen Sie mir einen Experten in meiner Region (66 xxx)

Vielen Dank für Ihre Bemühungen .

Mit freundlichen Grüßen


Heinz Maurer
Lieber Heinz Maurer,
1.vermutlich wurde der seinerzeitige Holzschutz, wenn er nun wirklich da war, bei Regen ausgewaschen. Es gibt oft auch nur gefärbte Hölzer.
2.wenn es sich um Hausbockbefall handelt, ist erstmal eine mögliche großflächige Ausbeitung anzunehmen.
3.Natürlich bezieht sich alle Gefahr ersteinmal auf die tragenden und aussteifenden Holzbauteile. Nichttragende sind im Prinzip daher baukonstruktiv "unwichtig" und erst nach Entscheidung des Bauherrn zu behandeln.
4. Es gibt keine "Mittel für den Wohnbereich".
Die zur Verfügung stehenden Holzschutztmittel unterliegen alle ausnahmslos Anwendungsbeschränkungen, die Ihnen der immer hinzuzuziehende Fachmann erläutern wird. Ohne dichte bekleidende Maßnahmen geht es nicht.
5. Suchen Sie hierzu einnmal die Liste unter www.dhbv.de durch.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

140. Regina Zuberbühler
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Hallo Herr Rüpke
vielen Dank für Ihre Antwort!
Zur Ergänzung : Möbel 6 Jahre alt, nordische gewachste Kiefer. Wöchentliches Abstauben - gelegentlich mit feuchtem Tuch - jährlich zweimalige Behandlung mit terpentinhaltigem Pflegeöl des Herstellers.
Handelt es sich - Ihren Angaben zufolge - innerhalb knapp zehntätiger Ferienabwesenheit (ohne Putzen ;-) logischerweise - tatsächlich eher um einen "zufälligen Gast" und nicht um einen bereits mit dem Tisch erworbenen Holzschädling (Entwicklungszeit mehrere Jahre dauernd)?
Ich werde jedenfalls die auf ihren Seiten mehrmals erwähnte Wärmemethode mit schwarzer Plasticfolie und Sonnenlicht vorsichtshalber mal durchführen ...
Freundliche Grüsse
Regina Zuberbühler
Liebe Regina Zuberbühler,
ich glaube nicht, daß dies nötig ist. Das Mittel stammt aus der Trick-17-kiste und ist auch nicht für alles anwendbar.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

139. Norbert P. Kijak
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Guten Tag,

wir haben vor 6 Jahren aus druckimprägniertem Holz eine Außenterrasse mit Überdachung und obenliegendem Balkon gebaut. Alles sehr massiv.Die Hölzer sind unbehandelt. Nun stelle ich an den tragenden Kanthölzern (15er !) Rieselspuren fest. Teilweise lässt sich die Außenhaut leicht eindrücken. Es klingt beim Drauftippen wie "hohle Tapete".
Was ist zu tun?
Danke für jeden Hinweis.
Grüße Norbert P. Kijak
Lieber Norbert P. Kijak,
Ihre Angaben sind etwas mager. Gibt es Ausfluglöcher, die auf einen Insektenbefall hindeuten, oder ist das Holz auch pilzbefallen? Zur Hilfe geben ich Ihnen zwei Web-Adressen, wo Sie unsere jeweiligen Bestimmungsbegleitformulare als Anleitung finden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
http://www.holzfragen.de/formulare/formular_insekt.pdf
http://www.holzfragen.de/formulare/formular_pilz.pdf

 

138.
In unserem Wohnzimmer-Beistelltisch aus unbehandelter, nicht lackierter Kiefer habe ich kürzlich unter einem Stofftuch eine grausige Entdeckung gemacht: Unter einem weissen, filzartigen Deckel mit ca. 1.5 cm Durchmesser "steckte" eine ca. 1 cm lange und vielleicht etwa 3 mm dicke Made im Holz. Nach deren Entfernung war im untersten Teil des zurückbleibenden Lochs von ca. 4 mm Durchmesser ein kleines Löchlein zu sehen. Meine Fragen: 1. Um was für ein nettes Tierchen könnte es sich gehandelt haben? 2. Könnten in unserem Tisch noch weitere "Untermieter" verborgen sein, und wenn ja, wie finde ich die, bevor unser Mobiliar völlig verlöchert ist? 3. Wie kann ich auf möglichst natürliche, umweltschonende Art meine Holzmöbel vor ähnlichen Attacken schützen?

Besten Dank für Ihre Bemühungen!

Bastian Zuberbühler, Schweiz
Lieber Bastian Zuberbühler,
das ist sicher kein holzzerstörendes Insekt gewesen. Hier hat sich jemand bei Ihnen unter der lange unberührten Tischdecke seine Puppenstube gebaut, um sich anschließend zu verpuppen. Wer, das kann ich nach den Angaben nicht sagen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

137. Volker Huthöfer
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Hallo
Das Grundstück unseres Nachbar liegt ca. 1 Meter höher als unseres. Er hat
dieses vor ca. acht bis zehn Jahren mit Eisenbahnschwellen abgestützt. Wir haben im letzten Jahr unser EFH errichtet und legen momentan unseren Garten an. Dabei mußten wir feststellen, dass von den Schwellen Teergeruch o.ä. ausgeht. Ist dadurch eine Gefahr für unsere Gesundheit gegeben ? Besteht
ein erhöhtes Risiko für Schwangere bzw. Kleinkinder (wir erwarten im Oktober unser erstes KInd) ? Können wir von unserem Nachbar verlangen, dass die Schwellen entfernt werden ?
Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus. MfG Volker Huthöfer
Lieber Volker Huthöfer,
der von Ihnen wahrgenommene Teergeruch kommt von der Vergasung des Steinkohlenteeröls mit dem die Bahnschwellen getränkt wurden.
Es sind Erdöldevirate, deren Flüchtigkeit abhängig von der Außentemepratur und Sonenneinstrahlung ist. Praktisch tritt dies bei älteren lange verbauten Bahnschwellen weniger intensiv auf. Besonders Schnittstellen ist es jedoch langanhaltend und intensiv.

Steinkohlenteeröl ist wegen seines Gruches gut nachweisbar. Das gleiche finden Sie bei den Asphaltierungsarbeiten im Straßenbau.

Steinkohlenteeröle als Holzschutzmittel enthalten Benzo[a]pyren. Im Verzeichnis der krebserzeugenden Gefahrstoffe ist Benzo(a)pyren als Bezugssubstanz für krebserzeugende polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) in Pyrolyseprodukten aus organischem Material in die Gruppe II bei Massengehalten im Gefahrstoff von ³ 0,l % und in die Gruppe III bei Massengehalten zwischen 0,005 % und 0,1 % eingeordnet (Gefahrstoffverordnung Anhang II, Nr. 1.1).

Der Hautkontakt oder der Kontakt mit schwitzender Hautoberfläche bei Sonneneinstrahlung ist dem Menschen gefährlich. Daher waren die Bahn-/Telegraphenarbeiter (im Sommer, mit freiem Oberkörper) am meisten gefährdet. Der reine Geruch ohne Hautkontakt ist wohl intensiv, aber erst einmal nicht gefährlich einzustufen.

Heute haben wir schon lange ein Anwendungsverbot des Holzschutzmittels Steinkohlenteeröl und auch für Arsen- und Quecksilberverbindungen, die früher anwendungstechnisch ähnlich eingesetzt wurden. Daher kommen uns die Probleme heute vermehrt bei der unsachgemäßen Widerverwendung der imprägnierten Hölzer wieder vor die Augen und Nase.

Von (1).Bahnschwellen,( 2).Telegraphenpfählen, (3.)Hopfenstangen und (4.)Rebstöcken sollten Sie immer schön die Finger lassen. Wenn Sie soetwas vermeintlich günstig erworben haben, dann kann Ihnen das für die weiter Zukunft ne Menge Geld und Ärger bringen.

Es ist verboten 1. und 2. mit Teeröl oder Bestanteilen davon zu tränken, also herzustellen, in den Verkehr zu bringen oder zu verwenden. Ausnahme: Verwendung bei Leitungsmasten in Ländern mit extremen klimatischen Bedingungen, und innerhalb der Gleise bei Bahnanlagen. Aus dem Verkehr gezogene Schwellen dürfen (auch nach 15 Jahresfrist, auch dauerhaft versiegelt oder abgedeckt) nicht an private Endverbraucher gelangen.
Bundesgesetzblatt 1. 1195 vom 27.5.1991 " TeerölV". Ob vorsätzlich oder auch nur fahrlässig, Zuwiderhandlungen werden dann als Straftat geanhndet, nach § 27 Abs.1 Nr.1, Abs 2. bis 4 des Chemikaliengesetzes.

Bei 3.und 4. (u.a. Arsen- und Quecksilberverbindungen) regelt es u.a. die Gefahrstoffverordnung im § 9, Verbot des Inverkehrbringens bestimmter Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse. Auch hier vollbringen Sie bei Zuwiderhandlung ein Straftat! Dazu gilt weiterhin u.a. das Abfallgesetz - AbfG und die Abfallbestimmungsverordnung - AbfBestV.

Fazit: Entsorgen Sie die Bahnschwellen bestimmungsgemäß bei einer Annahmestelle für Sondermüll oder durch einen zugelassenen gewerblichen Unternehmer und führen Sie in jedem Fall einen Entsorgungsnachweis. Bei Zuwiderhandlungen kann die zuständige Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren einleiten. Das wird vermutlich zuerst mit einer Geldstrafe enden und wie in bekannten Fällen hohe Entsorgungskosten nach sich ziehen (Gutachten und Entsorgung durch Fachunternehmen mit Entsorgungsnachweis). Sie dürfen bei solch einem Verfahren dann schon mal mit ein paar Tausend Mark bei ein paar günstig erworbene Bahnschwellen rechnen. Beim zweiten Mal kommts dann recht dick und wird bei gewerblichen Unternehmern bestimmt fünfstelling.

Ich will damit nicht erreichen, daß Sie nun alle Ihre Nachbarn an den Pranger stellen, Alle sollten aber die Lage etwas ernster sehen und angehen, sich möglichst schnell auf legalem Wege von solchen Bahnschwellen zu trennen. Andere sollten auf Geschäftemacher mit Bahnschwellensondermüll nicht eingehen.

Hinweis: Es gab in der DDR auch Bahnschwellen aus Buche, die nicht mit Steinkohlenteeröl getränkt wurden, sondern mit anderen Wirkstoffen. Ein Teil davon ist heute im Baustoffhandel und ist bestimmungsgemäß im Garten und Lanschaftsbau eingesetzt. Nicht zulässig ist hier aber grundsätzlich ein Einbau in Spielplatzbereichen. Heute gibt es einige Ersatzstoffe, die Steinkohlenteerverbindungen ersetzen sollen.

Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke

Den Text der Verordnung zur Beschränkung des Herstellens, des Inverkehrbringens und der Verwendung von Teerölen zum Holzschutz finden Sie unter: http://www.jura.uni-sb.de/BGBl/TEIL1/1991/19911195.A10.HTML