Holzwurm-Forum
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1161. Dörte Hildebrand
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Liebes Holzwurm-Team,
wir haben vor 5 Tagen frisch gesägtes Fichtenholz für unsere neue Holzdeckenverkleidung direkt vom Sägewerk geholt. Jetzt haben wir festgestellt, dass die Bretter befallen sind. Nach unseren Internetrecherchen handelt es sich um die Hausbocklarve. Wir haben schon viele vernichtet, aber jeden Tag finden wir neue Sägemehlhäufchen.
Der Sägewerkmensch sagte uns auf Nachfrage, dass wir uns keine Sorgen machen sollten. Es handelt sich um unbehandeltes Holz und frisch gesägtes Holz, bei dem nach Trocknung die Tiere absterben.
Es handelt sich um 8 cm breite und 2 cm starke Fichtenbretter.

Müssen wir uns wirklich keine Sorgen machen??

Schöne Grüße
Dörte Hildebrand
Liebe Dörte Hildebrand,
wenn Sie sicher sind, es ist ein Hausbock, dann wäre eine Verarbeitung nicht möglich und sie müßten das verbaute schnell wieder ausbauen.
Der Säger meint sicher, es wären Frischholzinsekten, die tatsächlich nur bis zu einem bestimmten Holzfeuchtegrad im Holz entwicklungsfähig sind und sich daher im verbauten (unberindeten) Holz nicht weiterentwickeln werden. Die Frage wäre dann, was haben Sie genau bestellt, denn Fraßgänge von größeren Frischholzinsekten gäben u.U. ein Sortierfehler.
Leider sind (wie immer) die Angaben sehr knapp gehalten, so daß ich nichts genaues sagen kann. Zu einer Bestimmung (siehe oben links im Kopf den Link) bräuchte ich ein Brettstück mit Befall.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1160. Carolina
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Hallo liebes Holzwurm - Team,
ich wollte mich mal bei euch erkundigen, mit welchen Kosten bei einer Heißluftbehandlung zu rechnen wäre.
Danke im vorraus,
Carolina
Liebe Carolina,
was soll ich dazu ohne jede Angabe sagen?
Sie müßten sich Angebote von Fachfirmen einholen. Dabei sind die Kosten abhängig von der Leistung und deren Umfang.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1159. D. Gartz
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Hallo,
wir haben eine alte Nähmaschine samt etlicher aktiver Wurmlöcher erstanden. Die Holzteile haben wir bereits abgebaut. Wie können wir den unerwünschten Einwohner ohne allzu große chemische Keule loswerden (soll im Wohnraum stehen und wir haben kleine Kinder). Vielen Dank im voraus.
Freundschaftlich

D.Gartz
Liebe Dorothee Gartz,
die Löcher sind ja ansich nichts. Die Larven darin, wenn sie denn da sind, die sind es.
Sie könnten die Holzteile erhitzen. Erreichen müssen Sie im Kern 55°C über 60 Min. Wenn es wertvolle Teile sind, ist es besser, sie in einer Klimakammer zu erhitzen, da sich Schäden an der Lackierung einstellen können. Das Holz sollte möglichst trocken sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
Hans-Joachim Rüpke

 

1158. Johanna
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
ist es möglich, das Holzwürmer aus Holzbalken fallen und so über z.B. Bücher die verliehen werden in andere Haushalte übertragen werden und sich dort einnisten können? Oder sind sie bereits tot, wenn sie aus dem Holz fallen?
Wie lange können sie ohne Holz überleben?
VieleGrüße Johanna
Liebe Johanna,
die Larven holzzerstörender Insekten verlassen das Holz erst nach der Verpuppung. Ihnen nachstellende andere Räuber können jedoch als Larve aus dem Holz herauskommen, um bei der Jagd von Gang zu Gang zu wechseln. Dabei könnten Sie u.U. herunterfallen. Von Ihnen ginge jedoch keine weitere Gefahr aus.
Fazit: eine so geartete Verschleppung ist, weil unwahrscheinlich, auszuschließen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1157. Klaus Walz
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Hallo Herr Rüpke,

ich habe ein 75 Jahre altes Haus gekauft. Nachdem ich jetzt den Innenausbau unter dem Dach beginne, habe ich in den Zimmern unterm Dach von innen die Styroporplatten, und die Holzfaserplatten(mit Zement?) rausgerissen. Die Dachbalken sehen auf den ersten Blick sehr gut aus. Das Dach wurde vor ca.15 Jahren neu eingedeckt. Es ist aber Insektenbefall deutlich zu erkennen (und heute weiß ich, auch zu hören). Die Löcher in den Balken sind kaum zu finden(3mm, aber teilweise auch ca.5x10mm, aber beim Abriss der inneren Verlattung kamen deutliche Spuren von Holzmehl zutage.
Da ich nur einen Teil des Daches geöffnet habe, gehe ich davon aus, dass das ganze Dach in Mitleidenschaft gezogen ist. Welches sind die einzelnen Schritte, die ich einzuleiten habe, muß so ein Schaden irgendwo gemeldet werden? Ich kann mein Dach zur Zeit nur in einzelnen Etappen öffnen.
mfg
Klaus Walz
Lieber Klaus Walz,
die Schritte: Bestimmung des Schadinsektes, Befallsnachweis, Befallsumfang und Intensität, Feststellung von Querschnittsminderungen wegen u.U. nötiger Tragwerksergänzungen (Statiker), Empfehlung zu Maßnahmen (auch Alternativen!) zur Bekämpfung und Instandsetzung durch einen Sachverständigen für Holzschutz.
Sachverständige finden Sie in der Liste des Verbandes unter "Sachverständige Holzschutz": www.dhbv.de
Danach Einholung von Angeboten durch Fachbetriebe für Holzschutz.
Betriebe finden Sie in der Liste des Verbandes unter "Fachbetriebe Holzschutz": www.dhbv.de
Um zu wissen, ob Sie es der Bauaufsichtsbehörde melden müssen, muß ich das Bundesland wissen. Es ist örtlich unterschiedlich geregelt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1156. Born, zu 1150
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Nochmals als Nachfrage:

Müssen Dachlatten, wenn sie als solche imprägniert sind und S 10 oder 13 sein sollen, nunmehr gekennzeichnet sein (rot bzw. blau. Laut einer nicht bestätigten Info wäre dies inzwischen in allen Bundesländern bauaufsichtlich gefordert ???

Sind die imprägnierten Latten an den frischen Schnittstelle mit Holzschutz nachzubehandeln, welche DIN oder handwerkliche Vorschrift könnte dies näher bestimmen ??

Danke für weitere sachndienliche (!) Antworten an Olaf-Born@t-online.de
Lieber Olaf-Born,
eine Imprägnierung (was denn für eine: temporäre Konservierung, Färbung, vorbeugender Holzchutz gegen?) hat nichts mit der Sortierung zu tun. Das sind zwei verschiedene Dinge.

Eine Behandlung von "Dachlatten" mit einemm vorbeugenden chemischem Holzschutz wäre (weil i.d.R. ein nichttragendes Bauteil) gesondert vertraglich zu vereinbaren. Bei Holzschutzbehandlungen sind Schnittflächen grundsätzlich nachzubehandeln. Dies darf (technisch bedingt) örtlich geschehen. Die Bedingungen des Einzelfalles, den ich hier nicht kenne, sind jedoch entscheidend. Regelwerk dazu ist die DIN 68800-3.

Dachlatten sind im Handel i.d.R. sortiert im Bund (bis max. 10 Latten). Am Bund ist eine Sortierungskennzeichnung und an der Stirnseite. Die Farbkennung der Sortierklasse erfolgt nach DIN 4074: rot=S10 und blau=S13. Es kann u.U. auch in den Lieferpapieren gekennzeichnet werden. Die Sortierungskennzeichnung bei Dachlatten ist in allen Bundesländern bauaufsichtlich einheitlich geregelt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1155. petra schmitt
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sehr geehrte damen und herren,

mein freund renoviert ein ca 100 jahre altes haus.
es hat 2 etagen, die vorhandene treppe ist eher eine übergangslösung.
nun suchen wir eine antike treppe 1/4 gewendelt, unter den stufen sollte wenn möglich ein treppenkasten oder schrank vorhanden sein.
wir wollen das haus möglichst ursprünglich herrichten, und suchen schon lange eine schöne alte treppe die in das urige bauernhaus passt. könnten sie uns ein paar adressen von anbietern alter bauteile zu senden?
wäre prima, da ich auch nach langem stöbern im netz keine hinweise gefunden habe.
DANKE

p. schmitt
Liebe Petra Schmitt,
schauen Sie mal nach unter
http://www.historische-baustoffe.de/
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1154. Detlef Schönen
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Sehr geehrter Herr Rüke,
ja, es handelt sich um Biozid-Material.
Schön, wenn man weiß, wonach man fragen muss.
Danke für die prompte Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Schönen

1153. Detlef Schönen
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
wir haben ein 23 Jahre altes Haus mit großem Holzanteil. Dieses Haus braucht nun eine neue Außenlasur. Wir würden diese Arbeiten gerne selbst ausführen, der Haushersteller aber will uns die benötigten Materialien nur verkaufen, wenn wir einen Sachkundenachweis beibringen
Ist das ein korrektes Vorgehen?
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Schönen
Lieber Detlef Schönen,
wenn es sich um biozidhaltige Materialien handelt, handelt er völlig korrekt. Um was für ein Produkt handelt es sich dann?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1152. Ana
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Hallo Herr Rüpke,

der Schädling, den ich gesehen habe ist ca. 1 cm lang, dunkelbraun und sah aus als hätte er rechts und links kleine Härchen. Der Körper war wie ein Panzer der aus verschiedenen Stücken besteht. Die Löcher sind kreisrund und größer als die, die man normalerweise kennt. Falls ich nochmal einen sehen sollte, werde ich versuchen ein Foto zu schießen. Hoffe, sie können mir helfen.
Liebe Grüße
Ana
Liebe Ana, ja schicken Sie ein Foto, auch per e.mail möglich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1151. UWE
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Hallo lieber Sachkundiger,

ich habe eine recht spezifische Frage zu Bankirai-Holz.

Am Wochenende bekamen wir eine Lieferung an Bankirai-Dielen für unsere Terrasse, die auf den ersten Blick einwandfrei war. Leider mußten wir beim Verlegen feststellen, daß 8 Dielen von 44 - witzigerweise die, die verdeckt in der Mitte des Stapels geliefert wurden - einige Wurmlöcher (Pinwholes) aufwiesen.
Nun ist das bei Bankirai nicht ungewöhnlich und über ein Wurmloch hier und da würde ich mich auch nicht ärgern. Wenn jedoch 30% bis 50% der Dielenlänge kleine Löcher hat, dann ist das m.E. hinterfragenswert. Das Argument des Lieferers Bankirai "sei nun mal ein Naturprodukt" kann hier wohl nicht mehr zählen.

Deshalb meine recht knappe Frage: Wieviel Wurmloch muß man als "naturgegeben" hinnehmen?

Für eine kurze und kurzfristige Antwort wäre ich sehr dankbar, da ich das Holz morgen zum Umtausch an den Lieferer zurück geben will und da wäre mir ein schlagkräftiges Argument wichtig.

Vielen Dank im Vorraus !!
Lieber Uwe Steinkönig,
wenn es sich denn wirklich um Bangkirai/Balau Yellow (Shorea obtusea) handelt, sollten eigentlich keine Insektenlöcher vorhanden sein, zumindest nicht nennenswert. Es handelt sich dabei um eine Holzart der Resistenzklasse 1. Das Holz ist gegen Insektenbefall eigenresistent.
Es sind die vorgefundenen Insektenlöcher, hier vermutlich nicht "naturgegeben" sondern es sind vermutlich andere Zusammenhänge vorhanden.
So viel Bankirai und Teak, wie in deutschen Baumärkten - noch zu niedrigsten Preisen - angeboten, kann es auf dem zertifizierten Weltmarkt gar nicht geben...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1150. Annette
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Hallo
Ich könnte günstigst in ein altes Haus einziehen. Es ist auf jeden Fall über 150 Jahre alt. Der 1.Stock wahr ca 10 Jahre unbewohnt und nicht geheizt. Jetzt ist alles von einem Schädling befallen, der Dachstuhl, und das ganze 1. Stockwerk, die Möbel (selbst die die Lackiert ausschauen), die Balkon Tür (wenn man die aufmacht sieht mann kleine, schwarze Käfer,die auch Fliegen können),die Fenster.
Jetzt meine Frage sind diese Tiere für den Menschen Gesundheitsschädlich ???
Das Haus wird eh früher oder später(ca.5 Jahre höchstens die wir darin wohnen)abgerissen, weil eine Totalsanierung einfach zu teuer ist, sollte man den Wurm jetzt trotzdem bekämpfen oder ist das noch schädlicher für die Kinder als der Wurm selbst ???
Wenn die Tiere bekämpft werden müssen, müssen wir das aus kosten Gründen selbst tun zu was würden sie uns rate??? Was ist für Menschen und Katzen am Unschädlichsten???
Wie lange Währen die Räume nach der Behandlung unbewohnbar (es handelt sich um alle Schlafräume) ???
Falls wir nicht bekämpfen würden wir bei einem späteren Umzug alles aus Holz zurücklassen. Kann man auch mit anderen Materialien den Käfer mit Umziehen (Stoff,Karton) ????
Vielen lieben Dank ,toll das es Sie gibt.
Liebe Annette Kallert,
die holzzerstörenden Insekten sind lediglich durch ihre Zerstörung an tragenden Holzbauteilen eine Gefahr, sonst nicht.
Vermutich haben Sie aber auch ganz andere Insekten vor Ort. Sie könnten Sie bestimmen (siehe Link ganz oben) lassen, dann wüßten Sie, was los ist.
Da Sie eine Katze haben, ist dem Verdacht auf eingechleppte Vorratsschädlinge (Futter) nachzugehen.
Diese Tierchen sind meistens völlig harmlos und können im Staubsauger "entsaugt" werden.
Halten Sie eine sonnvolle Reihenfolge ein: Tiere bestimmen und danach die Ursache ergründen, erst dann wird über Maßnahmen nachgedacht, nicht umgekehrt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1149. Gisela
Hallo,

habe eine mit dem Holzwurm befallene Kutsche gekauft. Die Räder bringen wir in die Sauna. Das Gehäude will ich mit einem Holzwurmmittel bearbeiten. Jetzt stellen sich mir bei der Auswahl der Mittel die Fragen, ob Alternativen zur Chemiekeule überhaupt wirken, ob sich bei einer Bekämpfung mit Chemie die Dämpfe auch von einer Kutsche auf die Gesundheit auswirken und ob ein Anstrich mit einem Lack die Dämpfe einigermaßen unter Verschluss hält?

Vielen Dank für die Antwort.
Liebe Gisela,
es muß gar nicht zu Ausdünstungen kommen. Es gibt auch bekämpfende Holzschutzmittel auf Borbasis in wässriger Lösung. Die lagern sich als Fraßgifte im Holz kristallin ab. Wenden Sie sich doch mal an einen Fachbetrieb für Holzschutz.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1148. Jörg
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Ergänzung zu meiner vorherigen Frage:

Ich habe noch eine Frage, die Sie vielleicht gleich mitbeantworten können. Unsere relativ hochwertigen GARPA Teakgartenmöbel stehen auch direkt neben dem Holzstapel, in 20 cm Entfernung, besteht hier die Gefahr eines Übergriffs und Schädigung des Teakholzes. Lieben Dank für Ihre Antworten, ein toller Service wenn man selber nicht weiterweiss und unsicher ist.

Jörg
Lieber Jörg,
wirkliches Teakholz ist insektenresistent.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1147. Jörg
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Hallo,

ich habe heute in meinem abgelagerten und trocknen Kaminholzstapel definitiv Hausbocklarven entdeckt und das in nicht zu geringer Anzahl. Das Kaminholz befindet sich direkt auf der terasse, direkt an der Hauswand gestapelt. Können die Hausbocklarven in die Holzständerkonstruktion des OKAL-Fertighauses gelangen, ein Belüftungsschlitz zwischen Schalungswänden und Sockel wäre zum Durchkriechen da. Was muß ich tun?
Reicht es, wenn ich das Holz im Winter verbrenne oder hole ich mir beim Transport des Holzes den Hausbock ins haus?
Muß ich das Kaminholz sofort vernichten/verbrennen, um einen Übergriff des hausbocks auf das haus zu verhindern? Es knispert noch ordentklich in em Holz!
Welchen Rate hätten Sie, was ich tun soll. Danke für eine Antwort.

Jörg
Lieber Jörg,
jetzt ist die Flugzeit längst vorbei. Sie können also bis zum nächsten Sommer getrost die Larven verheizen. Erst im kommenden Sommmer wird es beim Ausschlupf wieder gefährlich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1146. Axel Scheffler
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Lieber Hans-Joachim Rüpke
Danke für Ihre Antwort,Sie schrieben unter anderem ""Einschlagdübel und das passende Einspritzwerkzeug kann man bei Ausrüstern für Holzschutzfirmen kaufen.""
Meine Frage könnten Sie da vielleicht eine bestimmte Firma empfehlen bei der man sich auch Online erkundigen kann?
Gruss
Axel Scheffler
Lieber Axel Scheffler,
da müssen Sie mal im Fachhandel fragen. In Frankreich kenne ich einen Hersteller:
ZAC des Saules - BP 27 - F - 90400 BOTANS - Tél. +33 (1) 03 84 56 17 44 - Fax +33 (1) 03 84 56 16 43.
Viel Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1145. Ana
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Hallo Holzwurm-Team,

ich habe, wie so viele, ein Holzwurm-problem. Mein Problem ist nur, daß alle etwas über Käfer schreiben und das was ich gesehen habe, tatsächlich aussieht wie ein Wurm. Ich habe ein selbstgezimmertes Regal in meiner Voratskammer und bin von einem 2-wöchigen Urlaub wiedergekommen und habe Sägemehl an verschiedenen Orten gefunden. Die dazugehörigen Löcher sind absolut kreisrund und relativ groß. Nach langem Suchen habe ich ein dunkelbraunes Wurm-/Madenähnliches Tier gefunden, was leider viel zu schnell abgehauen ist, so daß ich es weder töten, noch mir genau ansehen konnte. Manchmal höre ich auch "Kaugeräusche". Bitte sagt mir um welchen Schädling es sich handelt und wie ich Ihn bekämpfen kann.
Vielen lieben Dank
Ana
Liebe Ana,
es geht bei den Insekten ja auch nur um die Larven. Die Käfer kommen erst nach der Vverpuppung aus dem Holz. (Metamorphose). Wer das ist, kann ich nicht sagen, weil Ihre Angaben zu ungebau sind.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1144. Frank Merz
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Hallo Herr Rüpke,

danke für die schnelle antwort.
habe aber noch einige fragen.

sie sagten in einer mail da der hausbock zu dieser jahreszeit ausgeflogen ist.
d.h. nach einer bestimmten zeit in der sich dir larve durch das holz frist puppt sie sich und fliegt aus.
hinterlassen sie bevor sie ausfliegen neue larven?
falls nicht dann ist der befall ja nach dem ausfliegen beendet.
oder kehren der hausbock wieder zum selben platz zurück.

beim hinzuziehen eines sachverständigen habe ich immer so meine bedenken.
woher weiss mann das sie einem die wahrheit sagen oder einem unnötigerweise dazu raten maßnahmen durchzuführen.der sachverständige hier in meinem bereich hat auch Unternehmen im Bereich Holz etc.
woran will man erkennen ob noch ein befall vorliegt?

wenn die befallenen balken eingeschlossen sind ( zwischen unterer angebrachten Regipsdecke und auf dem Dachboden Fussbodenaufbau mit Schüttung etc. kann der holzbock da überleben und sich fortpflanzen ohne ausfliegen zu müssen und somit über mehrere generationen schaden anrichten?

nochmals Danke
Lieber Frank Merz,
1. Nein, sie suchen zunächst einen Partner zur Kopulation. Später, an irgend einer Stelle danneben oder auch weit entfernt in anderen Häusern, werden ihre Eilarven sich in einem Nadelholz in einem frischen Riß im Splintholzbereich einfressen.

2. Der Befall wird natürlich auch an gleicher Stelle in der näheren Umgebung (im Dachstuhl, am Sparren, an der Pfette oder im Deckenbalken) weitergeführt, der Flug dient nur der noch besseren Weiterverbreitung der Art.

3. Warum haben zu Sachverständigen Bedenken, Sie befragen ja auch mich, oder nur, weil es nichts kostet?

4. Ob der SV zuverlässig ist, können Sie durch Fragen nach Referenzen schnell klären. Hat ein Sachverständiger gleichzeitig ein Unternehmen, ist eine Befangenheit natürlich nicht auszuschließen. Sie haben aber die Auswahl (leider nicht in allen Gebieten).

5. Der Nachweis eines Befalls ist nicht in 3 Worten zu erklären, deshalb gibt es es ja die Fachleute.

6. Der Hausbock, wenn er mal da ist, wird vermutlich auch eingeschlossen überleben. Wie er sich fortpflanzen kann, ist vom Einzelfall abhängig. Meistens kann er mehr, als wie denken, aber auch nicht so viel, wie ihm manchmal angedichtet wird. Er nagt eben langsam, aber mit zunehmendem Erfolg.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1143. Frank Merz
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Hallo Herr Rüpke,
wir haben uns letztes jahr ein älteres haus in der pfalz (bei landau) gekauft
dieses wurde in den 60 u. 70 er jahren erweitert und ausgebaut.
damals hatten wir bei der besichtigung mit einem architekten auf dem dachboden einige löcher im gebälk entdeckt , die auf holzbock schließen ließen.
der architekt meinte das diese aber nicht mehr aktiv seien da das holz jetzt viel zu trocken sei.
als ich letzte woche einige kartons die ich auf dem speicher gelagert hatte umräumte, habe ich darunter in den balken ovalförmige löcher mit frischem holzpulver gefunden . habe dann auch einen toten holzbock gefunden.
also ist anscheinend doch noch einiges aktiv.
nun habe ich die balken die im boden verlaufen genauer untersucht und festgestellt das einige unter der intakten außeren holzschicht bis zu einem 1 cm pulveriesiert sind.
als ich die schilfdecken in den in den räumen darunter entfernte sieht es dort genauso aus . die balken sehen einwandfrei aus.löcher vielen mir keine auf.
aber beim antesten mit einem spitzhammer- das gleiche spiel - unter der holzschicht bis zu einem zentimeter holzpulver.

ich habe aber die ganze zeit keine verdächtigen nagegeräusche gehört oder bis auf den einen toten holzbock lebende artgenossen gefunden.

nun meine fragen.

1 falls man nichts unternimmt und befall noch vorhanden ist. fressen die sich tiefer in die balken oder wird dieses kernholz nicht befallen?
2 ich dachte an einen vorsorglichen anstrich mit einem der folgenden mittel
a. holzwurm ex von clou mit flufenoxurom.
b. ein produkt mit inhaltsstoff 0,24% Permethrin von der firma PNZ Gmbh aus 85110 Kipfenberg
c. ein protukt der firma JOBECK GmbH aus 83734 Hausham , das nur aus reinen Kräutermix besteht.(kennen sie das produkt und wirkt es auch?
bringt so ein anstrich was und sind diese mittel gesundheitlich bedenklich.
falss man den dachstuhle eventuell später ausbauen will.
3.sollte man nur die befallenen balken behandeln oder auch nicht befallene?
4.einfach einstreichen oder löcher bohren und tränken.
5 wenn löcher bohren - in welchen abständen und wie tief und durchmesser?

vielen dank im voraus.
euer forum ist einfach klasse.
war über eine stunde am durchlesen
gruß frank

wir wollten eigentlich nächste woche mit dem isolieren des dachstuhls anfangen
Lieber Frank Merz,
dem Ingenöur ist nichts zu schwör... dem Architekten ist wohl danach noch mehr zuzutrauen, oder?

zu den Fragen:
1. Wenn man nichts unternimmt, und der Befall noch vorhanden ist, fressen sich die Larven weiter durch das Splintholz. Handelt es sich um Nadelholzarten, die Farbkerne haben, wie Lärche, Kiefer und Douglasie, wird der Kern nicht angegriffen.

2. Bei einer bestimmungsgemäßen Bekämpfung, die bei einem festgestellten Hausbockbefall (Befallsnachweis) stets erforderlich ist, kommt für die nicht befallenen Holzbauteile eine vorbeugende Behandlung dazu.
Hierfür sind nur grundsätzlich nur bauausichtlich zugelassene Holzschutzmittel zulässig (die es nicht im Baumarkt gibt).
Alternativ ist eine Heißluftbehandlung möglich, wobei eine anschließende vorbeugende chemische Behandlung zu empfehlen ist.

3.Es müssen alle tragenden ud aussteifenden Holzbauteile im Bereich des Befalls und auch in den angrenzenden Bereichen behandelt werden. Dies verlangt die Landesbauordnung. In machen Bundesländern ist eine Meldepflicht vorhanden. Nichttragende Holzbauteile und bewegliche Holzsachen werden von der Bauordnung als Ihre Sache angesehen, weil die nicht für das stabile Bauwerk nötig sind.

4.+5. Können nur nach den (bauaufsichtlich eingeführten) Bestimmungen der DIN 68800 Teil 4 ausgeführt werden. Falls Sie kein ausgebildeter Holzschutzfachmann sind und über den "Sachkundenachweis Holzschutz am Bau" vefügen, wären dafür geeignete Fachbetriebe zu beauftragen, die die Qualifikation vorweisen können.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1142. Gila Weiste
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Hallo,
ich beabsichtige, ein Haus aus 1936 zu kaufen. Der Dachstuhl ist komplett mit Styropor abgedckt, aber ein Balken am Dachfenster zeigt ggf. Spuren von Schädlingen. Nach Recherche im internet habe ich ähnliche Spuren gefunden, die auf den Holzbock schließen lassen. Bevor ich einen Sachverständigen beauftrage, möchte ich gern wissen, ob es möglich ist, anhand eines Fotos zu beurteilen, ob meine Sorge überflüssig ist. Könnte ich ein Foto als jpg oder pdf senden und Sie sehen sich das an?
Danke für Info. Gila Weiste
Liebe Gila Weiste,
nach Fotos kann man viel, aber nichts genaues sagen. Daher ist es, besonders wenn Sie ein Haus kaufen wollen, immer besser, einen Fachmann hinzuzuziehen. Dabei kann es sogar nötig sein, für verschiedene Fragen verschieden Fachleute zu bemühen. Warum dieses so selten oder oft erst geschieht, wenn man den Schaden schon deutlich vermutet, ist für mich stets von neuem ein Rätsel...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1141. Born, o.
Mail
Frage an die Baufachlaute: neu erstellter Dachstuhl mit Ziegeleindeckung.
Die Dachdecker behaupten, dass die Schnittstellen an den Dachlatten mit Holzschutz nicht nachbehandelt werden müsse. Das sei nicht üblich. Außerdem wäre laut Vorschrift ein Holzschutz mit 80 % ausreichend. Diese Vorschrift konnten Sie mir aber nicht nennen.
Die Latten sind aufgrund der Einfärbung des Holzschutzmittel an einigen Seiten erkennbar nicht voll getaucht, vermutlich haben die Latten beim Tauchen zu dicht aneinander gelegen.Wurde mit Foto dokumentiert. Gibt es zuverlässige Regeln dafür ??
Lieber Olaf-Born,
was die Dachdecker sagen ist falsch. Deshalb wissen Sie auch nicht wo Sie das her haben.
Allerdings müßten Dachlatten, wenn Sie unter der Ziegellage oberhalb der Deltabahn liegen, nicht unbedingt imprägniert sein. Da ist eine Befallsgefahr sehr gering. Zudem sind die Querschnitte gering. Ich halte es für unsinnig Dachlatten überhaupt zu imprägnieren.

Nach eigenen Schutzmittel-Prüfungen sind zudem viele Dachlatten ungenügend geschützt. Das einzige, was dazu immer noch glaubhaft verbleibt, ist die Kontrollfarbe. Am Preis gemessen, sind gegrünte Dachlatten aber immer ein Geschäft für den Händler. Es ist so, wie in bei den spanischen Blüten in der Operette: Es grünt so grün, wenn Latten grün sind...

Die falsche Aussage der Dachdecker bleibt, aber das unsichtbare Schutzmittel im Holz sollte man nicht mit der Grünung der Dachlatte niemals gleich setzen. Es könnte gut sein, das die grüne Latte schon am Lager längst alles Schutzmittel durch Regen verloren hat. Die hierbei verwendeten Schutzmittel sind i.d.R. auswaschbar. Der Imprägniervorgang ist ein einfaches Untertauchen, die Eindringtiefe erreicht dabei gerade mal 1 mm, wenn überhaupt....

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1140. 3_2_1_gewonnen
Mail
Hallo,
ich brauche an dieser Stelle keinen Rat was Holzschädlinge anbelangt, zum Glück! Ich benötige vielmehr ein Beispiel für die Zerstörungskraft der Schädlinge. Mein Problem: Ich schreibe eine Studienarbeit über Holzschädlinge und benötige zur Dokumentation ein Beispiel samt Bekämpfungsmethode (Heissluft- oder Begasungsverfahren). Ist hier Hilfe möglich?
Liebe(r) XYZ,
da sollten Sie sich dazu am besten mit der entsprechenden Praxis dieser Maßnahmen vertraut machen. Eine gute Möglichkeit wäre, dies mit dem Praktikumssemester zu verbinden.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1139. Kirsten Ioannidis
Hallo Herr Rüpke,

vielen lieben Dank für die Info! Ich habe das gute Stück schon fast 8-10 Monate hier stehen und habe voher nie diese kleinen Holzstaubhügelchen gesichtet die sich rings um den Schrank häufen!
Kann es trotzdem sein, dass ich die kleinen Nervensägen mitgekauft habe? Dann werde ich mich nämlich an der Händler wenden, damit er sich darum kümmert, denn billig war der Kühlschrank gewiss nicht! Ich bin leider auf diesem Gebiet völlig Wissenslos und freue mich über Ihre Hilfe!
Herzlichst
Kirsten Ioannidis
Liebe Kirsten Ioannidis,
da hätten Sie ja nach dem Kaufrecht eine Grantie, wo allerdings nach 6 Monaten die Beweislast bei Ihnen läge. Da ein Ausschlupf erst nach mehr als einem Jahr meistens, i.d.R. erst nach 2-3 Jahren nach Erstbefall erfolgte, wäre wohl klar, daß Sie die Viecher mitgekauft haben müssen.
Viel Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1138. Emanuel Bennewitz
Hallo,

ich habe vor kurzem eine alte Kommode erstanden, welche sehr von Holzwürmern befallen ist. Diese möchte ich nun mit Flufenoxuron (aus dem Baumarkt) behandeln und danach einige Zeit luftdicht lagern. Meine Frage ist nun ob eine solche Lagerung überhaupt notwendig ist und, gesetzt den Fall, dass Ja, wie lange diese Lagerung sein sollte, um ein gutes Ergebnis zu erzielen und / oder welche anderen Methoden bieten sich als schnellere aber dennoch kostengünstige Alternative an?

MfG Benne
Liebe Emanuel Bennewitz,
das ist nicht nötig, da es ein durch Fraß aufzunehmendes und ein das Hormonsystem veränderdes Mittel ist.
Viele Grüße
HJans-Joachim Rüpke

 

1137. Kirsten Ioannidis
Hallo!
ich habe einen Kühlschrank von 1913, der dazumal mit Eis gekühlt wurde! Es ist ein echtes Prachtexemplar! Seit ein paar Wochen frisst sich ein Holzwurm durch das Holz! Was kann ich machen, dass dieser kleine Störenfried schnell das Weite sucht, da er sehr flink und fleißig ist, wäre eine schnelle Hilfe sehr willkommen!
Mit besten Grüßen Kirsten
Liebe Kirsten Ioannidis,
warum soll nun, nach fast einem Jahrhundert, gerade jetzt ein Befall auftreten?
Kann es nicht sein, das der Befall mit kam und sich bei der letztens sicher ungünstigen Lagerung schon zuvor entstanden war?
Was sie machen können, ist vielfältig, bekämpfen mit RAL-Holzschutzmittel oder eine Hitzebehandlung in Klimakammer, Begasung mit Inertgasen usw.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke