Holzwurm-Forum
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1136. Maria Bander
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Ein herzliches Hallo an alle „Holzwürmer“.

Ich habe ein großes/kleines Problem. Letztes Jahr im Februar kauften wir ein 18 Jahre altes Haus mit offenen Deckenbalken/Tragebalken und Sichtdachstuhl. OHNE irgendwelche Löcher, denn darauf waren wir nach einem Urlaub in der Toskana mit Wurmmehl auf dem Esstisch extrem allergisch und zudem musste ich alle Balken von einer dicken Schicht uraltem Bratfett (brrrr) mittels Küchenentfetter befreien und da gab es definitiv noch KEINE Löcher. Seit ungefähr 4 Wochen beobachten wir eine stark zunehmende Anzahl an Löchern mit ca. 3-4 mm Durchmesser. Ich natürlich sofort einen Kammerjäger gerufen, der Stein und Bein schwor, es wäre die Holzwespe und dagegen könne man überhaupt nichts machen. Außerdem würde diese kein trockenes Holz „verwerten“, welches älter als 5 Jahre alt wäre und er könne sich den Befall auch nach Rücksprache mit Kollegen nicht erklären. Zwischen den Zeilen konnte ich natürlich lesen, dass er mich für plemplem hielt und ich die Öffnungen schlicht von Anfang an nicht gesehen hätte - bis er wohl den frischen Rand um die Löcher entdeckte bzw. schienen die Öffnungen noch sehr hell zu sein, also wirklich frisch. Jetzt werden es immer mehr und darüber bin ich sehr beunruhigt. Die Entwicklungszeit dieser Tiere ist wohl um die 5 Jahre und dann kann ich mich ja in 5 Jahren auf etwas gefasst machen. Also was tun??? Denn ich will ja nicht dabei zusehen, wie sich diese Holzwespen durch sämtliche Balken schnabulieren und was unternehmen gegen eine Holzwespe, die dort wo sie ist, gar nicht sein dürfte? Ich bitte dringend um Hilfe und lieben Dank im Voraus.

Maria
Liebe Maria Bander,
Holzwespenlöcher sind größer als 3-4 mm. Ein Befall ist aufgrund des Holzalters ausgeschlossen. Es sind reine Frischholzinsekten, die lediglich mit eingebaut werden und dann innerhalb kurzer Zeit ausschlüpfen oder aber schnell absterben.
Es könnten jeweils neben holzzerstörenden auch holzbewohnende Insekten sein.
Wegen der wenigen Angaben kann ich weiter nichts sagen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1135. Willi.Saile
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Hallo ihr Experten,
ich besitze einen bereits vom Holzwurm befreiten Schreibtisch.Die Löcher sind jedoch noch sichtbar. Wie können diese auf de naturbelassenen Oberläche unsichtbar gemacht werden.
W.S.
Lieber Willi Saile,
dazu können Sie gefärbte Wachse nehmen. Spezialist hierfür ist der Möbelrestaurator.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1134. Mirko Bielski
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Guten Tag auch,
ich habe Eichenbretter gekauft und möchte diese weiß färben. Streichen kommt nicht in Frage. Ich möchte in unserem (Kinder)pool Kalk und Gips in Wasser lösen und die Bretter einlegen.
Die Bretter haben auf der Oberfläche Pilzbefall (wenig) und 1mm Bohrlöcher von Käfern.
Pilzbefall, Käfer und auch larven sollten bei der Aktion absterben
Können Sie mir sagen ob das funktioniert?
Lieber Mirko Bielski,
vielleicht sollten Sie doch auf bewährte Farbbeizen zurückkgreifen und dazu den Malerfachmann fragen. Aus holzschutztechnischer Sicht ist ihr Vorhaben, Pilze und Iinsketen auf diese Weise zu beseitigen, ohne Sinn, den nicht diese Tinktur, sondern die späteren Umgebungsbedigungen bestimmen, ob ein Befall möglich ist oder nicht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1133. Alex Hartmann
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Lieber Herr Rüpke,

ich habe vor kurzem ein Biedermeier - Kinder bett für meinen Sohn erstanden. Allerdings auch die Holzwürmer mit. Vor 5 Tagen habe ich in jedes der durchaus vielen Löchlein Xyladecor gesprüht. In einiegen "staubte" es auch, andere schienen "unbewohnt" und älteren Datums. Inzwischen bröselt es nicht mehr. <b>Ab wann kann ich mir sicher sein den Viechlein endgültig den Garaus gemacht zu haben?</b>

herzlichen Dank für Ihre Mühe
Alex Hartmann
Lieber Alex Hartmann,
sicher sein können Sie, wenn - frühestens nach Ablauf des nächsten Sommers - kein neues Ausschlupfloch mehr entstanden ist.
Ich hoffe, daß es sich um neueres Xyladecor handelt. Der Wirkstoff wäre dann 0,02 % Flufenoxuron, ein Wirkstoff der in die hormonelle Steuerung der Larve eingrift, dadurch hat das Mittel meist eine verzögerte Wirksamkeit.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1132. Stefan Radke
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Seit Tagen höre ich im Türrahmen unseres alten Hause leise schnarrende Geräusche. Wie kann ich herausbekommen was es ist? Wie kann ich es beseitigen?

Gruß
Stefan Radke
Lieber Stefan Radke,
das geht durch weiteres Beobachten. Dazu ist Geduld nötig.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1131. Wolfgang Kury
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Suche ein zuverlässiges Mittel gegen Holzwurmbefall an Musikinstrumenten (Streichinstrumente), dass mir die Garantie giebt keinen Befall mehr zu haben und das Streichinstrument vor weiterem Schaden noch schützt.
Es gibt ja die Vergasung (mit welchen Stoffen ??) und die Hitzebehandlung (=die beste Behandlung, jedoch nicht bei Streichinstrumenten (=zu trocken !!).
Bitte um eine zuverlässige Mitteilung einer erfolgreichen Methode.

1130. Axel Scheffler
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Liebe Forum Teilnehmer

Ich bin seit längerem auf der Suche nach einem wirksamen Mittel gegen den Holzwurm in meinem Dachstuhl,der sich in einem bewohnten Raum befindet.

Da die Warmluftmethode aus finanziellen Gründen nicht in Frage kommt und auch die chemische Behandlung durch einen Fachbetrieb leider meine Geldmittel übersteigt,bin ich bei ebay auf Basiment-Holzwurm-BV-Farblos gestossen.

Meine Frage, weiss jemand, wo man die Einschlagdübel und das passende Einspritzwerkzeug kaufen bzw.leihen könnte, und wie wirksam bzw.giftig für den Menschen ist das bei ebay angebotene Produkt.

Da ich in Frankreich auf dem Lande lebe und leider nur über sehr wenig Geldmittel verfüge, bin ich auch über folgendes Produkt gestolpert: "Traitement insecticide fumigène SUPERTOX". Es ist mir leider bis heute nicht gelungen, mehr Informationen über Wirksamkeit, Gefahr für den Menschen oder gar den Hersteller zu bekommen.

Nur soviel, die Dose wird geöffnet und es entsteht ein Gas, der Inhalt soll für 75 Kubimeter ausreichen und man sollte sich 6 bis 8 Stunden aus dem Raum entfernen. (Orginaltext: "Pour charpentes, poutres, parquets, meubles...
Procédé simple, partique et efficace : répartir les boites en fonction du volume à traiter, allumer la mèche et sortir de la pièce. Laisser agir 6 à 8 heures. Neutralise et tue les parasites du bois tel que : capricornes, lyctes, vrillettes, syrex... 1 boite traite environ 75 m3."

Kennt vielleicht jemand dieses Produkt und hat damit Erfahrung gemacht oder gibt es vielleicht in Deutschland ähnliches??

Vorab vielen Dank für alle weiterhelfenden Antworten.
MfG Axel
Lieber Axel Scheffler,
Einschlagdübel und das passende Einspritzwerkzeug kann man bei Ausrüstern für Holzschutzfirmen kaufen. Zum Leihen ist mir nichts bekannt.
Das Mittel, was bei ebay illegal verkauft wird, stammt vermutlich aus Insolvenzmassen und fällt unter die Bestimmungen zur Herstellung, Inverkehrbringung und Anwendung von Holzschutzmitteln in dem jeweiligen Land.

Der vorgesehene Umsetzungszeitplan der europäischen Biozidrichtlinie gibt die Ländergesetzgebung vor. Das Mittel, was Sie angeben, ist eines mit verzögerter Wirksamkeit. Es enthält direkt in die hormonelle Steuerung des Organismus einwirkende Stoffe, z.B. Flufenoxuron.

Von dem in Frankreich anscheinend problemlos auf dem Markt angebotenen Gasbekämpfungstoff kann ich nur abraten. Ich kenne darüber nichts und eine Deklaration ist nicht dabei. Aus Griechenland kenne ich Gaspatronen aus dem Markthandel und Hinweise auf Vergiftungsunfälle.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1129. Christian Groeben
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort heute vormittag. Ich denke, ich werde den Tisch zur Sicherheit einer Thermobehandlung unterziehen, ich kann mir da einen kleinen Verschlag wohl auf 55 Grad aufheizen, und Trockenrisse hat dieses - nicht übermäßig - wertvolle Möbelstück sowieso. Eine Frage habe ich da aber noch:

Die dickste Stelle am Tisch mißt ca. 8 cm x 8 cm (Tischbein oben). Wie lange dauert es ungefähr, bis das gesamte Holz durch und durch 55 Grad erreicht hat? Sprich, wie lange muss ich den Tisch in der Kammer bei 55 Grad stehen lassen, damit etwaige Würmer "erlegt" sind?

Vielen Dank und beste Grüße,
Christian Groeben
Lieber Christian Groeben,
das wird schon länger dauern, bis sie bei einer Lufttemperatur von 55°C das Holz innen erreichen ebenfalls mit 55°C erreicht haben werden. Holz dämmt sehr gut. Bei Ihrem Vorgehen müssen Sie auch mit starken Trockenrissen rechnen.
In der Praxis benutzt man Klimaklammern, die mit höheren etwas Temperaturen arbeiten und durch eine im Prozeß geregelte Luftfeuchtigkeit Trockenrisse ausschließen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1128. Karl-Heinz H.
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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe aus einer Wohnungsauflösung ein altes Holzmöbelstück ergattert, welches lange ein einem Keller stand. Es ist ein antiker Schrankaufsatz.
Leider war oder ist das Möbelstück von starkem Wurmbefall gekennzeichnet.
Meine Fragen wären jetzt:

a. Wie kann ich erkennen, ob der Wurmbefall weiter geht oder noch akut ist, oder ob sich kein Wurm mehr an meinem Möbelstück daran zu "schaffen" macht.

b. Gibt es wenn eine Möglichkeit für den Otto-Normal-Verbraucher einen noch
aktiven Holzwurm selbst zu bekämpfen??

Gruss
Karl-Heinz Hockertz,
Sie könnten mir bei der Antwort selbst helfen, indem Sie mal mit Hilfe der "Suche" nachschauen, heute morgen ist die Zeit sehr knapp. Dort gibt es bestimmt einen Haufen bereits beantworteter Fragen zu Ihrem Thema. Danke.
Viele Grüße
Hans-Jopachim Rüpke

 

1127. Christian Groeben
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

wie schön, dass es so ein Forum gibt! Meine Frage: Ich wohne in einem Vorkriegs-Backsteinbau (Mietshaus, 2. Stock), der Fußboden besteht aus Fichte oder Kieferndielen auf Balken, darunter erst einmal etwas Luft und dann Zement, die Dielen habe ich geschliffen und mit 2-Komponenten-Klarlack gestrichen. Die Decken im Haus besteht aus Balken, Putz mit Gips, darunter Stroh. Wurmlöcher hat der Fußboden nicht. Das Haus hat Zentralheizung, im Winter heize ich mäßig bis wenig, da ich tagsüber nicht da bin.

Nun habe ich mir gerade einen alten Tisch gekauft, der an einigen Stellen recht viele Wurmlöcher aufweist. Ob der Wurm noch aktiv ist, will ich jetzt erst einmal beobachten. Wie groß ist die Gefahr, wenn ein Wurm vorhanden ist, dass dieser den Holzfussboden befällt oder einen alten Kiefernschrank im anderen Zimmer? Soll ich den Tisch besser aus der Wohnung entfernen?

Würde mich über eine Antwort sehr freuen!
Beste Grüße,
Christian Groeben
Lieber Christian Groeben,
eine Gefahr ist in unserer Welt, die ja schließlich eine unendliche Vielfalt des Lebens darstellt, ist "natürlich" immer da. Sie ist jedoch streng abhängig von den erforderlichen Lebensbedingungen. Wenn ihre Wohnung dem baulichen Regeln entspricht und beheizt ist, ist die Gefahr sehr gering. Will man sicher gehen, bringt man den Tisch in eine Klimakammer, wo die Letaltemperatur von rd. 55°C über 60 Min. im Holzinneren erreicht werden muß. Ansonsten ist eine Behandling mit der Einwegspritze und bekämpfendem RAL Holzschutzmittel eine zeitaufwendige Fummelarbeit. Sind rohe Holzseiten vorhanden, können diese natürlich eingestrichen werden. Die Anwendungsvorschriften sind dabei zu beachten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1126. S. Dunst
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Guten Tag,

ich habe vorkurzen eine Holzbockbehandlung mit dem Heißluftverfahren vornehmen
lassen. Es wurden vier Heißluftschläuche in die Dachschrägen des ersten Stockwerks eingeführt und ca. vier Stunden dort belassen. Hier sind auch jede Menge Harzflecken von der Trocknung vorzufinden. Als ich den Hinweis gab, dass im Hauptdachstuhl, wo kein einziger Schlauch eingesetzt war, die Temperatur von 60 Grad nicht erreicht wurde, legte man nur einen einzigen Schlauch in den Dachstuhl des Ambaus für zwei Stunden. Ich Frage mich, ob die Schädlingsbekämpfung auf dieser Art erfolgreich gewesen sein kann. Die Behandlung erfolgte im Hochsommer trotzdem die Frage, hätte das Dach eingepackt werden müssen, um die Hitze zu halten.
Bei einer Reklamation meinerseits hieß es, dass ich beruhigt sein könne außerdem hätte ich fünf Jahre Garantie.
Ich traue mich nicht jetzt mit der Isolierung anzufangen, da ich mir ziemlich sicher bin, dass die Schädlingsbekämpfung zu 100% gegriffen hat.
Frage: Wie ist ihre Einschätzung und wie kann ich weiter vorgehen?

Vielen Dank für ihre Hilfe
S. Dunst
Liebe(r) S. Dunst,
ob das Dach und wie eingepackt werden muß, ist dem Anwender überlassen. Dafür ist ja ein Probelauf vorgesehen, der wärmetechnische Unzulänglichkeiten aufdecken (besonders hinsichtlich des Strömungsverlaufs) hift.

Sie haben ein Anrecht auf eine Kopie des vor Ort zu erstellenden Messprotokolls (z.B. Ausdruck oder Kopie des Ausdrucks), in dem die Kerntemperaturen an den ungünstigsten Stellen (50°C über 60 Minuten anhaltend) nachgewiesen sein müssen. Hierzu ist auch eine Skizze anzufertigen, in der die Meßstsellen eingetragen werden. Zudem sind die Messtellen (zum Wiederfinden) vor Ort dauerhaft zu kennzeichnen. Das wäre für den Anwender ein Nachweis, daß er die für eine erfolgreiche Behandlung nötigen Letaltemperaturen überhaupt erreicht hat. Der ausführende Betrieb muß das Messprotokoll 5 Jahre aufbewahren. Nähers DIN 68800 Tei 4 Abschn. 5.3.5 und Beuth-Kommentar dazu.

Ohne dieses Meßprotokoll in der Hand, würde ich z.B. keine Zahlung vornehmen.

Sind die Messungen nicht ordnungsggemäß erfolgt und vor Ort protokolliert, wäre die Maßnahme sicher nicht bestimmungsgemäß ausgeführt, und möglicherweise im Erfolg zweifelhaft.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1125. Oliver Hinsenbrock
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Hallo Herr Rüpke!

Ich habe ein knapp 100 Jahre altes Jugendstilhaus erworben. Das Dach war durch Hausbock befallen, angegriffene Balken wurden jedoch bereits vor meinem Erwerb ausgetauscht bzw. abgebeilt und der Hausbock bekämpft. Aufgrund meiner fehlenden Kenntnis habe ich (auch für ein Nebengebäude) durch einen Meisterbetrieb für Schädlingsbekämpfung (Mitglid im DHBV und DSV) den Dachboden begehen lassen. Seine Aussage: 'Ich solle mir keine Sorgen machen, er hätte hier bereits (wie oben erwähnt) entsprechend agiert', hat mich nur im ersten Moment beruhigt, da ich Nagegeräuschen (klingen ähnlich wie ein Flügelschlag) unter / in den Dielen (neuwertig) und Ausflugslöcher wahrnehmen konnte.
Der relativ neue Dielenboden wurde daraufhin mit einem Holzwurmmittel (Adolit) besprüht. Mir wurde zugesagt, dass hierdurch die holzzerstörenden Insekten / Würmer sobald Sie ausfliegen, getötet würden und nach 2 Jahren die Thematik keine mehr sei. Nach nunmehr einem Jahr nach der Behandlung haben die Nagegeräuche m.E. nicht nachgelassen und die Verunsicherung bleibt. Ich kann jedoch keinerlei Insekten wirklich ausmachen noch sehe ich Sägemehl oder Larven, die ich einschicken könnte.

Können Sie mir Hinweise geben, wie ich weiter Vorgehen sollte?

Herzlichen Dank vorab und noch einen schönen Sonntag,

Oliver Hinsenbrock
Lieber Oliver Hinsenbrock,
bei bekämpfenden Holzschutzmitteln ist auch zu beachten und vom Verwender darauf hinzuweisen, wann und ob bekämpfende Holzschutzmittel eine zeitversetzte Wirksamkeit (schnell, langsam, verzögert) aufweisen, denn es kann u.U. Jahre dauern, bis ein Befall zum Erliegen kommt. Grund dafür sind unterschiedlich wirkende Stoffe.

schnelle Wirksamkeit:
Kontaktinjektizide (Nervengifte) wie Pyrethroide, z.B. Permethri
langsame Wirksamkeit:
reine Fraßgifte, wie Borverbindungen, z.B. Borsäure, Borax
verzögerte Wirksamkeit:
direkt in die hormonelle Steuerung des Organismus einwirkende Stoffe, z.B. Flufenoxuron

Vermutlich brauchen Sie nichts zu machen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1124. Jacqueline u. Johannes Preiß
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Guten Tag Herr Rüpke,
wir haben im letzten Jahr ein neugebautes Holzhaus bezogen. Wegen möglicher Holzwürmer haben wir zwei Fragen an Sie:
1. Anfang Juli erhielten wir eine Lieferungs Douglasienholz für den Terassenboden auf einer Palette, die sehr wurmstichig war. Nach 1 Woche packten wir das Douglasienholz aus und fanden dort tote Käfer, denen wir keine Bedeutung beimaßen und sie wegwarfen. Anfang August entdeckten wir einen solchen toten Käfer im ausgebauten Dachspitz.Mit Hilfe eines Holzlexikons und kundiger Beratung wurde festgestellt, daß es sich um ein Hausbockmännchen handelt. Mit dem Holzlexikon haben wir uns weiter informiert, daß dieser Käfer und seine Larve ganz üble Gesellen sind. Wir sind verunsichert und in Sorge, ob unserem Haus ein Befall droht.
Hier ein paar Daten zu unserem Haus: Lignotrend Wände, innen mit GK-Platten beplankt, außen 18 cm Wärmedämmung, Hinterlüftungsebene, Fassade sibirische Lärche. Lignotrend Decken, Sichtholz. Unterzüge Pfosten, Pfetten aus BSH. (Leider !!) Zwischensparrendämmung mit Dampfbremse , darauf Fichte N+F-Schalung. Sparren 18 cm, aus KVH. Fußbodenheizung

2. Im Frühjahr 2005 entdeckten wir in einem rißfreien Lärchenkernholzbrett (ca. 12 mm dick) eines Möbelstückes einen Fraßgang und Bohrmehl. Die Lärche wurde im Februar 1994 geschlagen, 1995 im Sommer aufgesägt und hatte unter der Rinde natürlich Würmer. Im Februar 2000 wurde das Holz gesägt und gehobelt und befand sich seitdem auf einer überdachten Terasse im Freiluftklima oder im Heizungsraum. Leider wurde der Fraßgang mittlerweile mechanisch zerstört, da wir die Larve suchten und nicht fanden. Auffällig war die extrem dünne Holzschicht über dem Fraßgang, z.T. war der Fraßgang zur Hälfte frei (als hätte der Wurm zwischen zwei aufeinanderliegenden Brettern gebohrt). Ferner fiel auf, daß der Fraßgang dem Jahresring folgte.
Kann das ein Hausbock sein ? Oder gibt es einen Frischholzkäfer mit 10-jähriger Generationszeit ?

Vielen Dank für Ihre Mühe und Hilfe
Liebe Jacqueline, lieber Johannes Preiß,
zuerst einmal ist Wurmstichigkeit bei heimischen Holz nicht undeingt ein Anlaß zur Sorge. Es kann sich um im verbauten Zustand harmlose Ausschlupflöcher und Gänge von Frischholzinsekten handeln. Die Löchlein sind hell oder aber auch geschwärzt (durch Pilze) und um 1 mm groß. Ein Hausbock paßt also in eine Wumrstichigkeit nicht rein, da seine Larven wesentlich größer werden.

Wenn Sie einen Hausbock nach dem Ausschlupf gefangen haben, müßten die Schäden also entsprechend erkennnar sein. Im Douglasienholz beträfe dies nur das Splintholz, das Kernholz (farbig dunkler) bliebe unangetastet. Bei Frischholzinsekten, z.B. andere Bockkäferarten, gäbe ein Hakengang Sicherheit in der Puppenstube gegen die lange Spechtzunge. Diese Gänge können auch im Kernholz vorkommen.

Hausbockzyclen sind 2-10 Jahre, bei frischerm Holz sind 2-3 Jahre normal. Der Fraß ist platzmäßig, mit Riffelspuren wie bei einem Schafelradbagger und geht durch Früh- und Spätholz gleichermaßen durch Nähers finden Sie auf der Hausbockseite.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1123. Dietmar Holzapfel
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Guten Tag, Herr Rüpke!

Ich habe vor ca. 3 Jahren ein Haus, erbaut etwa 1955, gekauft, das vor etwa 20 Jahren umfangreich renoviert worden war. Das Haus hat nie längere Zeit unbeheizt Leergestanden. Die Decke zwischen Erdgeschoß und erstem Stock besteht aus einer Holzkonstruktion, auf der Spanplatten verlegt sind. Letztes Jahr traten in 2 Zimern im ersten Stock kleine Tiere auf, die zunächst aufgrund des dort verlegten Korkbodens von einer Schädlingsbekämpfungsfirma als "Brotkäfer" identifiziert wurden. In diesem Zimmer befanden sich nie Lebensmittel, es war auch früher ein Schlafzimmer. Dies Firma brachte dagegen mehrmals ein "mikroverkapseltes Präparat" aus. Das brachte aber keinen Erfolg. Die dann diesen Frühling gerufene andere Firma, ebenfalls eine Fachfirma, identifizierte die Tierchen als "Holzkäfer". Dagegen wurde zweimal eine "Trockenvernebelung" durchgeführt. Ich hatte den Eindruck, daß es besser wurde, aber nicht weg war. Daraufhin wurden nochmals Behandlungen durchgeführt, zuletzt zwei mal, indem durch 4 Löcher pro ca. 20 qm großem Zimmer Nebel in den Boden gesprüht wurde, um einen Befall in den Balken beseitigen zu können. Es sind aber immer noch Tierchen da, wenn auch nicht mehr soviele. (Konkret hat meine Frau heute 3 neue in einem Zimmer entdeckt, 2 in dem anderen.) Die Zimmer sind bewohnt (Kinderzimmer), und es stehen keine ältern Möbel dort. Bleibt mir jetzt nur noch die Alternative, den Korkboden und die Spanplatten zu entfernen, und die Balkenkonstruktion zu behandeln, oder sehen Sie andere, kostengünstigere Möglichkeiten, die die kleinen Mitbewohner erledigen?

Vielen dank für Ihre Hilfe

Dietmar Holzapfel
Lieber Dietmar Holzapfel,
Brotkäfer und Gemeiner Nagekäfer kann man verwechseln.

Einem Schädlingsbekämpfer sind holzzerstörende Inseketen als Teil der Baukonstruktion nicht unbedingt bekannt, denn holzzerstörende Insekten gehören nicht zu seinem Fachbereich. Eine entsprechende Sachkunde zu den holzzestörenden Insekten darf also nicht als slbstverständlich vorausgesetzt werden. Es ist das Fachgebiet des Holzschutzes. Ihr Bericht dürfte diese Tatsache gut belegen.

Ich würde auch mal die Frage stellen, ob ein paar Exemplare, ob nun des Gemeinen Nagekäfers oder des Brotkäfers vorzufinden, nicht hinnehmbar wäre. Ich vermute sicher nicht unbegründet, daß die bisher durchgefühten Maßnahmen eine unnötige höhere Belastung als die Käfer selbst waren.

Brotkäfer kommen in der warmen Jahreszeit oft in großen Mengen vor. Das kann auch im Schlafzimmer passieren. Ihre Nahrung finden sie z.B. innerhalb der Holzbalkendecken. Dort kann es z.B. aus Vorratslagern von anderen Tieren stammen. Es gibt viele Möglichekeiten die man auf den ersten Blick nicht im Zusammenhang sieht.

Auch der Gemeine Nagekäfer ist in älteren Gebäuden ein gewöhnlicher Dauergast an kühlen und feuchteren Stelle (z.B. in kühlen Flur, im Treppenabgang an der Bodenluke etc.). Wenn es so wäre, könnte man aber über etliche Jahrzehnte damit leben.

Fszit: keine Panik und erst mal gut überlegen, ob es das ganze Bremborium auch wirklich nötig war.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1122. holger.bruening
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Hallo Herr Rüpke,
dies ist ein sehr interessantes Forum für mich.Ich habe vor ca. 6 Monaten ein großes Anwesen mit Herrenahus und Stallungen, erbaut um die Jahrhundertwende, erworben. Dieses war seit ca. 5 Jahren nicht bewohnt und dem entsprechend auch nicht belüftet. An einigen Stellen, insbesondere an den Fußbodendielen und dem Dachgebälk, sind jetzt nach einigen Umbaumaßnahmen feinste Späne ausgetreten, so, daß ich davon ausgehe, daß sich dort überall die "gefrässigen Nager" eingenistet haben. Ich habe die Möglichkeit, das noch im inneren "Rohbau" befindliche und noch nicht bewohnte Gebäude komplett auf über 50° -70°C Grad auf zuheizen. Das auch über Tage. Glauben Sie, das ich mit dieser Methode, den "Nagern" das Leben zur "Hölle" machen kann ?
Lieber Holger Bruening,
sie müßten über die Kenntnisse zur Heißluftbekämpfung verfügen und die nötige technische Ausrüstung haben. Der Aufwand an Gerätekosten ist nicht wenig. Sie pumpen einige 1000 m3 Luft mit weitaus höheren Temperaturen in den dazu vorbereiteten Strömungsablauf in Gebäudeabschnitte, um über diesen Luftströmungsverlauf die Holzkonstrution zu ereichen und dann das Holzinnenere auch an der ungünstigeren Stelle auf 50°C zu erhitzen sowie diese Temperatur endlich über 60 Minuten zu halten.

Um da hinzu kommen, braucht es seine Zeit, eine entsprechende Vorbereitung zur Luftströmung, eine Messüberwachung mit Apparatur und mit vielen Messpunkten, entsprechend große Heißluftaggragate, Riesenheißluftrohre und Spezialluftschläuche und einen großen Tank mit Heizöl.

Dann kann das klappen.

Mit einfacheren "Bordmitteln", Zentralheizungen, Heizern etc. kann man eine Heißluftbekämpfung nicht erfolgreich ausführen.

Die Heißluftmethode ist zwar seit über 100 Jahren im Einsatz, ist aber keinesfalls eine "einfache Sache", wie viele denken mögen. Es bedarf einer längeren Berufserfahrung. Oft sind auch nicht alle Bauteile überhaupt erreichbar, was dann weiter Kenntnisse auf dem Weg zur erfolgreichen bekämpfung erfordert.

Grundsätzlich ist jedoch vor jeder Maßnhame erstmal festzustellen, welche Insekten da überhaupt tätig sind und was die Ursachen dazu sind. Erst danach folgen dann die Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen.

Der sichere Weg zum Ziel: Schaden feststellen, Ursache finden, Maßnahmen planen, Maßnahmen ausführen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1121. Kerstin Weller
Hallo hab leider keine möglichkeit z.Z Fotos zu schicken,aber herzlichen Dank für die Mitteilung. Das ganze ist für uns eine Frage des Geldes. Und da zu Investieren ist fraglich( habe gelesen das die Sache mächtig teuer werden kann)
Aber noch eine andere Frage, wenn es unbewohnt bleibt ist das dann eher schlechter für die Substanz ? (in dem Zustand kann man es ja kaum bewohnen)
Mit freundlichen Grüßen Kerstin

1120. Johann Gramkow
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Moin, moin!

Ich bin Zimmerergeselle und saniere gerade ein 170 Jahre altes Fachwerkhaus(Eiche, Herrenhaus, 3- stöckig, 50 x 12m) , das 1910 mit Zementputz zugekleistert wurde. Als Folge davon und einiger Durchfeuchtungen vom Dach ist fast das ganze tragende Fachwerk befallen/ geschädigt.
Der (unabhängige) Gutachter (Biologe und Zimmerer) stellte ettliche Schädlinge fest von denen mir nur noch Kellerschwamm, Nagekäfer, Hausbock, Mulmbock und Holzwespe(?) einfallen. Aber keinen aktuelle Befall durch Insekten. Nun, da irrte er sich, und als ich gestern, an Tag 3 auf dem Bau die 5. lebendige Larve (Hausbock) erwischte, bekam ich das "Feuer frei" zur Bohrlochtränkung. Habe ich, ehrlich gesagt, bisher nur beobachtet, wenn auch häufig und Variationsreich. Naja, also gestern im Bett technische Merblätter, usw. gewälzt, alles gut, ich bohre also heute 12mm- Löcher in Abstand, Winkel und Tiefe nach Vorschrift befülle sie 2x mit den entsprechenden Wolman- Produkt und schlage dann die Buchenstäbchen ein.
Aber: Durch den aufgebauten Druck beim Einschlagen dringt die Lösung durch das Buchen- Hirnholz nach aussen und saut mir nicht nur die Kluft ein, sonern lässt mich auch an der Wirksamkeit der Massnahme zweifeln. Ich gehe davon aus, daß der Druck, der das Mittel im Balken verteilen soll, eher durch das Buchenstäbchen entweicht als daß er 170 Jahre alte Eiche in Schnitten bis zu 28/28cm "tränkt". Eine Idee, die mir kam, wären Kunststoffproppen, entweder konisch wie Ohrproppen oder mit Rippen, wie die Stopfen zum schliessen der Ankerlöcher im Gerüstbau. Von der Materialverträglichkeit her kein Problem, oder? Was wäre sonst eine Lösungsmöglichkeit? Wo wären solche Stopfen zu erhalten? (habe mir die Finger wund gegoogelt, nix zu machen.)

Mit freundlichen Grüssen aus Hamburg,
Johann Gramkow
Moin moin Johann Gramkow,
ich will mal sortieren:
1. - tragend verbaute Holzart ist Eiche
2. - kein Befall durch Insekten.
3. - gefunden wurden Schadbilder nach Befall von Nagekäfer, Hausbock, Mulmbock und Holzwespe(?)
4. - gefunden wurde zudem das Schadbild nach Kellerschwamm
5. - Befall an Larve vom Hausbock nachgewiesen

Daß Schadbilder vom Hausbock, Mulmbock und Holzwespe(?) festgestellt wurden, kann nur heißen, an den Untersuchungsstellen ist keine Eiche sondern überwiegend Nadelholz verbaut oder der Sachverständige hat sich trefflich geirrt oder Sie haben es falsch mitgehört.

Vermutlich ist also neben Eiche auch Nadelholz verbaut, vermutlich sind alle Deckenbalken und der Dachstuhl überwiegend aus Nadelholz. So wäre es dem Baualter und der seinerzeit vorherrschenden Bauweise auch entsprechend zu erwarten.

6. Buchenstäbchen und Probleme

Vorzusehen sind, gegen Insektenbefall vorbeugend imprägnierte Holzdübel. Eine Holzart ist nicht zwingend vorgegeben. Buche ist allerdings bekannt dafür, das eine oben eingefüllte Imprägnierung unten alsbald ausläuft...Buche läßt sich bestens und vollständig impränieren.
Also hier ist der Effekt in der Anatomie der Holzart Buche begründet, den Sie als "Rausspritzen" erleben.

Wirksamer als jede Druckbefällung ist grundsätzlich eine Befüllung ohne Druckbeaufschlagung, z.B. aus einem aufgesetzten Vorratsbehälter (oder eine mehrmalige Füllung). Zur Übersicht und Kontrolle der Befüllung empfehle ich, das Loch, je nach Tiefe mit Zahnstochern oder Schaschlikstäbchen zu markieren. Die Holzdübel können dann am Schluß der Befüllung nach Eintrocknen (ohne Spritzer) eingeschlagen werden.

Was mir Sorge macht, ist das nach dem Gesagten nicht bestimmungsgemäße Vorgehen an sich: Sie injezieren in 28/28cm Eichenholzbalken! Warum eigentlich?

In Eiche kann niemals eine Hausbocklarve sein. Die Larven sind an Nadelsplintholz gebunden.
Zudem ist Eiche so gut wie nicht tränkbar. Unsere heimische Stiel/Traubeneiche braucht ja aber auch gar nie imprägniert werden, denn es besteht keine Befallsgefahr. Europäische Eiche ist ausreichend dauerhaft (Resistenz-/ Dauerhaftigkeitsklasse 2), um bis in die Gefährdungsklasse 3 (außenverbaut, frei bewittert).
Sie kann also ohne Erdkontakt verbaut ohne jeglichen chemischen Schutz verbaut werden.

Fazit: Es stimmt hier irgend etwas nicht. Entweder, es handelt sich um Nadelholz, dann wäre das Vorgehen nachzuvollziehen, oder es wird hier eine nicht bestimmungegemäße Maßnahme (gegen jeden Sinn) vorgenommen...

Vielleicht könnten Sie die Zusammenhänge und Fakten noch einmal prüfen und sich noch mal melden. Dann kann man abschließen sagen, was zu tun oder lassen wäre.

Vielleicht wollten Sie aber auch nur mal prüfen, ob ich es merke... Habe ich!

Vieler Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1119. Kerstin Weller
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Hallo mein Freund hat ein altes Häusschen und nun meine Frage:Keller ist nass mit allerlei Schimmel ,des weiteren sind die Stützbalken sehr morsch und nass und es rieselt Holzmehl heraus(obere Etage und Keller).In den oberen Etagen sind an der Wand zum Bad und Küche rosa und schwarze Flecken.Im Wohnzimmer ist der Fussboden an der Ecke zur Aussenwand eingebrochen.Ist das eine Mischung aus Schwamm und Wurm? Ist da noch was zu Retten? Mir macht das Haus einen sehr maroden Eindruck und abreissen ist nicht da an beiden Seiten noch Häuser stehen(ehem.Scheune und Elternhaus,alles ca.150 Jahre alt)
Liebe Kerstin Weller,
vor so einem Richterspruch "im Name des Pilzes: Abriß!" schrecke ich ohne weitere Kenntnisse der Örtlichkeit zurück.
Machen Sie ein paar digitale Bilder, die das Ereignis und die Umgebung im Ganzen zeigen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1118. Reindl Claudia
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Guten Tag,

wir haben ein ca. 25 Jahre altes Haus. Unser Dachstuhl wurde damals gegen den holzbock gespritzt mit einer organgen Farbe.
Heute mußten wir erschreckend feststellen, das der Holzbock in unserem Dackstuhl ist. Es wurde uns von einem Fachmann bestätigt.
Was können wir nun machen gegen den Holzbock? Über die Heißluft sind wir uns nicht so im klaren. Kann man selbst gegen den Holzbock vorgehen?
Vielen Dank im vorraus.
Mit freundlichen Grüßen
Liebe Claudia Reindl,
bitten Sie zuerst den eingeschalteten Fachmann, Ihnen sein Ergebnis schriftlich zu geben und bitten Sie ihn, ergänzend Empfehlungen zu nötigen Maßnahmen hinzuzufügen. Dann haben Sie wenigstens eine Beratung, die belastbar ist...

Wenn befall da ist, müssen Sie im Laufe der Zeit was machen. Das muß nicht gleich sein, den jetzt ist die Flugzeit gerade vorbei. Sie haben also Zeit sich fachlich beraten zu lassen.
Selbst können Sie nicht gegen den Hausbock vorgehen, weil Ihnen neben dem technischen Gerät die nötige Sachkunde dazu fehlen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1117. Leo Müller
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Guten Tag,
habe Bilderrahmen geerbt, Typ Jugendstil, welche stark vom Holzwurm bzw. dessen Larven zerlöchert wurden.
In Forum konnte ich eine Vielzahl von Tips entdecken.
Am interessantesten war die Lösung durch Erhitzen. Die Rahmen passen in den Backofen, ich habe nur Bedenken wegen eventuellem Verziehen der Rahmen.

Ein weiterer Tip wurde mir persönlich mitgeteilt, das Legen in eine Tiefkühltruhe.

Und nun die Frage an den Fachmann: Würde das Einfrieren bei minus 20°C die Larven und die Eier zerstören oder liegen andere Erfahrungen vor?
Ich bitte um Ihre Einschätzung. Besten Dank dafür, Leo Müller.
Lieber Leo Müller,
wie beim Erhitzen ist auch beim Einfrieren wird stets eine Trocknung das Problem sein.

Die Erhitzung von höherwertigen Gegenständen wird daher in der luftfeuchtegeregelten Klimakammer erfolgen, nicht im Backofen.

Allein das überhaupt ein Befall am Rahmen vorliegt, deutet vielleicht auf eine zuvor schlechte Lagerung hin. Könnte es auch sein, daß die Außenwand, an der der Rahmen hing, infolge von Baufehlern entsprechend kalt und feucht war?

Ansonsten ist ein Befall von solchen Gegenständen in einer beheizten Wohnung in einer fehlerfreien Baukonstruktion der absolute Ausnahmefall.

Das einfachste ist es, wertvolle Gegenständige luftdicht einzupacken und darin eine Behandlung mit Inertgasen (z.B. CO2 etc.) durchzuführen, die aber ausreichend lange erfolgen muß und der Wiederholung bedarf.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1116. Friedhelm Weller aus Traisen
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Hallo,

bin über Google auf Ihre informativen Seiten gelangt. Ich wäre Ihhnen dankbar wenn Sie mir einen Tip zu folgenden Fragen geben könnten.

Ich habe vor 10 Jahren eine Neubau mit vielen Holzteilen erstellt, sichtbare Holzbalkendecke, angebauter Balkon aus Holz, Holztüren sowie einige alte Weichholzschränke im Wohnzimmer. Die Holzteile sind überwiegend aus Kiefer- Tannenholz.

In etwa 6 metern Enfernung steht auf dem Nachbargrundstück eine alte Scheune und ein altes Wohnhaus. Beide Gebäude sind stark vom Holzwurm befallen.

Besteht Gefahr für mein Haus ?

Ein Bekannter meinte, ich sollte das Haus mit Duftstoff- Fallen schützen ?

Vorab vielen Dank für Ihre Antwort.

Mfg. F. Weller
Lieber Friedhelm Weller aus Traisen,
das kann muß aber keine gefahr sein. Zum Trinken geht man ins Wirtshaus, so kommen holzzerstörende Insekten auch nur vorbei, wenn es was zu naschen gibt und die Adresse stimmt... Im Klartext, nur wenn ihr Haus einladend wäre, bräuchte man sich sorgen. In der Regel ist das bei einer ordentlichen Baukonstruktion aber nicht der Fall. Wie sähe es sonst in unserem Kulturraum aus? Da müßte doch jedes Haus in höchster Gefahr schweben, denn holzzerstörende Insekten sind (übrigens aus aktuellem Anlaß "in West wie Ost") allzeit und überall bereit.

Mit Duftstoff-Fallen (Pheromaonfallen), wie sie angepaßt in Forst- und Landwirtschaft erfolgreich verwendet werden, würden Sie beim vorbeugenden Holzschutz genau das Gegenteil erreichen. Sie werden damit eine Vielzahl von Exemplaren überhaupt erst einmal auf Ihr Haus aufmerksam machen, die sonst vorbei geflogen wären. Am Ende werden mehr überlebt und Ihre Eiablage vollzigen haben, als ohne Falle überhaupt in Ihr Haus gekommen wären. Ohne entsprechende "Lockdüfte" hätte Ihr Haus nämlich vermutlich kein größeres Interesse z.B. beim Hausbock geweckt.
Beim bekämpfenden Holzschutz ist in diesem Fall, (anders als in der Forst- und Landwirtschaft, wo nur der Normalzustand der Population erreicht werden soll), eine 100%-ige Todesrate nötig - sonst haben Sie nämlich trotz aller Fallen dennoch einen Befall.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1115. Andre`B.
Liebe Fachleute,
ich habe auf dem Dachboden meines Hauses einen beginnenden Befall
des Hylotrupes bajulus L.

Käfer beider Geschlechter auf dem Boden und auch zufällig leben sowie auch Larven durch abbeilen gefunden.

Ich habe zwei Balken mit Hilfe eines Holzbauingenuers ausgetauscht.
Nun bin ich auf der Suche nach Pheromonfallen oder Pheromonen für Klebetafeln.
Können sie mir helfen?

Nirgendwo im Internet finde ich Bezugsquellen für dieses Produkt welches allerdings ganz sicher am Markt ist.

Vielen Dank
A.B.
--
Lieber Andre B.
Das hat seinen Grund.
Pheromone als Sexuallockstoffe werden sinnvoll eingesetzt nur zur Endeckung eines versteckten Befallsvorkommen benutzt. In der Bekämpfung hat die Anwendung solche Lockstoffe keinen Sinn.

Die Anzahl der dadurch angelockten eiablagefähigen Tiere ist größer als der summarische Erfolg der Vernichtung. Prakische Umsetzungsversuche der seinerzeit in den Himmel gelobten theoretischen Möglichkeiten der Lockfallen haben in der Praxis eine Panne ergeben: die Anzahl angelockten Käfern war so groß, daß der Befall, anstatt bekämpft, sogar noch verstärkt wird.
Bei der Bekämpfung von holzzerstörenden Insekten stht die Forderung nach einer 100%-igen Erfolgrate, anders als z.B. in der Forst und Lanfwirtschaft, wo es schon ausreicht, den Befall auf eine Rate, die der sonst üblichen natürlichen Rate entspricht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1114. brigitte franke-krieger
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sehr geehrter herr ruepke !

wir haben in unserer garage brennholz gelagert.
mit erschrecken musste ich nach langer abwesenheit feststellen das ,dass brennholz von einem holzwurm ? befallen wurde.
wir waehren ihnen sehr dankbar wenn sie uns en tipp geben koennten wie wir
am besten auf diese situation reagiren.

mfg
b.f
Liebe Brigitte Franke-Krieger,
schauen Sie mal über die Suche rechts oben, Sie werden zu dem Thema viele Einträge finden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1113. Svend Wöhr
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

wir haben vor 3 Jahren ein 100 JAhre altes Haus gekauft und renoviert. An den sehr schönen alten Treppen waren zwar Löcher zu erkennen, jedoch kein Holzmehl.
Bisher war alles in Ordnung. Nun aber, nachdem wir ein Jahr hier wohnen liegt Holzmehl auf der Treppe und der Kellertreppe. DA wir in fast allen Räumen Parkett haben und auch eine Galerie aus Holz, haben wir nun Angst, daß sich der Holzwurm ( nach der Beschreibung auf Ihren Seiten) ausbreitet.
Wir haben aber auch ein Baby im Haus, so daß wir Angst vor chemischen Anwendungen haben.
Dennoch haben wir die Treppen mit Xyladecor eingestrichen. Was aber mit den verkleideten Unterseiten, an die man nicht herankommt?
Was können wir tun?

DAnke für eine Antwort und herzliche Grüße

Svend WÖhr
Lieber Svend Wöhr,
Sie haben in den Seiten gestöbert, aber nicht genau gelesen...
Ein Gemeiner Nagekäfer (Holzwurm) wird nicht unbedingt in Ihr Parkett einziehen, wenn es nicht einen Grund dafür gebe, es müßte schon anheimelnd "kühl und feucht" wie z.B. an Ihrer Kellertreppe sein. Ich kann mir das aber nicht vorstellen, das Sie so bauen werden.
Insofern sehe ich keine Gefahr.

Wenn Sie sich jedoch zum Beispiel einen Splintkäfer eingefangen hätten, wäre das ganz anders, aber nicht nur bei Ihnen, das gilt für jedes Haus. Das ist aber doch bei Ihnen nicht der Fall, oder?

Splintkäfer sind aber (bislang) noch nicht so verbreitet, das dies zu bedenken wäre.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1112. Lisa Ohm
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Lieber Herr Rüpke,
können Sie mir ein Mittel gegen Holzwurmbefall empfehlen, von dem ich nicht krank werde, die Gesellen jedoch aufhören, das Dach zu zerfressen? Ich möchte den Dachboden ausbauen,es sind in einigen Balken Löcher und Holzmehl rieselt herunter. Ich denke, das es sinnvoll ist, die Jungs zu stoppen, bevor ich mich an die Isolierung mache. Ich würde mich sehr über einen effektiven Rat freuen.
Lieben Dank und schönen Gruß
Lisa Ohm
Liebe Lisa Ohm,
wenn bereits ein Befallschaden erkennnbar ist, müssen Sie schon den üblichen Weg beschreiten, den (Lebend) Befall (welches Insekt) in Stärke und Ausbreitung festzustellen - es kann ja auch nur noch der Schaden da sein - und aber in beiden Fällen die Schwächung der tragenden Holzbauteile ermitteln.

Dazu brauchen Sie zuerst einen Fachmann, i.d.R. einen Sachverständigen für Holzschutz u.U., der die Feststellungen Trifft und dabei unabhängig sein sollte. Für statische Fragen kann ein Tragwerksingenieur (Statiker) erforderlich werden (Nachweis der Tragfähigkeit der Restquerschnitte). Bekämpfende Maßnahmen sind durch einen Fachbetrieb mit "Sachkundenachweis Bekämpfender Holzschutz am Bau" durchzuführen. Für tragende Holzbauteile ist ein Zimmermannn zuständig.

Wenn Sie den Dachboden ausbauen wollen, ist zudem ein Statiker meist sowieso nötig, denn nichtausgebaute Dachböden sind nicht dafür ausgerechnet. Daneben ist auch der Brandschutz zu beachten. Weil Unwissenheit nicht vor Strafe schützt, ist es stets ratsam, in Dingen, wo man sich nicht auskennt einen Fachmann hinzuzuziehen.

Spätestens, wenn Sie die Aufwendungen beim Finanzamt geltend machen wollen, fragt das u.U. nach Bauplänen und schon geht der Spaß los...

Fazit: Vor dem Bauen an alles denken, was hintergher auf einen zukommen kann, Finanzamt, Hausversicherung, Bauordnung, Brandschutz usw.

Die Frage nach einem Mittel stellt sich folglich "unter anderem" und dabei mehr am Rande, wenn klar ist, was überhaupt zu machen erforderlich sein wird.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke