Holzwurm-Forum
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1105. Manfred Schnautz
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
wir beabsichtigen den Kauf eines Fachwerkhauses von etwa 1820. Es soll zum Wohnhaus umgebaut werden, d.h. das Innenraumklima wird wärmer und trockener werden. Die Holzkonstruktion ist in Eiche, Reetdach und Dachhölzer wurden vor 8 Jahren erneuert. Bis auf die Fußpunkte der Ständer und die Schwelle macht das Holz eigentlich einen guten Eindruck. Es hat allerdings fast überall eine teilweise hohe Zahl von Holzwurmlöchern. Einen lebenden Befall konnten wir aber fast nirgendwo finden, also keine hellen Fluglöcher oder Bohrmehlhäufchen. Z.Zt. ist dort viel Staub und Spinneweb, wodurch Bohrmehl evt. schlechter sichtbar ist, aber auch hellere Staubfahnen waren keine vorhanden. Beim Anbeilen der Balken fanden wir keine Larven, Fraßgeräusche sind nicht zu hören. Auch ein hinzugezogener Zimmermann fand nichts. In dem Haus stehen noch alte Holzteile, die teilweise allerdings eindeutig lebenden Befall haben. Ist es wirklich denkbar, dass sich der Lebendbefall auf das Inventar beschränkt? Sind überhaupt bekämpfende Maßnahmen – abgesehen von den kleineren Befallsherden - erforderlich und wenn ja, welche Maßnahmen würden Sie empfehlen? Von Ihrer Internetseite weiß ich, dass der Holzwurm auch altes Holz befallen kann. Dann ist doch sicher ein vorbeugender Holzschutz ratsam? Wäre bei einem Reetdachhaus u.U. eine Heißluftbehandlung möglich und wie teuer wäre so etwas etwa. Gibt es außer Anbeilen und optische Hinweise wie z.B. die hellen Ausfluglöcher eine sichere Möglichkeit, lebenden und alten Befall zu unterscheiden?
Vielen Dank für Ihre Hilfe Manfred Schnautz
Lieber Manfred Schnautz,
der beste Hinweis auf den Zustand und die Entwicklungsmöglichkeiten holzzerstörender Insekten ist stets die Baukonstruktion selbst. Sie können dazu aber kaum etwas mmachen. denn dazu brauchen Sie Jahrzehnte der Erfahrung, um so ein Haus im Röntgenblick zu durchschauen. Davon lebe ich heute, nach langer Baupraxis.

Ist die Baukonstruktion in Ordnung, sind die Bedingungen entsprechend annehmbar und es ist eigentlich hinnehmbar, daß hier und da ein lokaler Befall durch den Gemeinen Nagekäfer auftritt und sich auch Jahrzentelang hält. Das werden Sie im Bauernhaus immer haben. Besonders Möbel sind davon betroffen, wenn sie vor der Außenwand oder in den unteren Räumen am kalten Steinboden stehen.

Höre ich jedoch von vorangegangenen Baumaßnahmen, werde ich zunächst (aus Erfahrung vieler gesehener Werkeleien) stutzig, denn hier ist der Fallstrang, der einer bewährten Baukonstruktion durch angelegte Baufehler den Garaus machen kann. Dabei spielten die Vielfalt der gebauten Ideen zu innenseitigen wärmedämmenden Maßnahmen und die so sehr aus optischen Erscheinungsgründen gewünschten äußeren Farbbeschichtungen auf Holz und Gefach die schadträchtigste Rolle. Dss Ganze kann man noch "toppen", wenn alle Risse mit Silicon und Acrylmaterial "verfugt" werden.

Ich hoffe, Sie haben aus solchen Richtungen neuzeitiger und zeitgeisteiger Baukunst nichts auffälliges vorgefunden.

Fazit:
Grundsätzlich ist beim Befall durch holzzerstöreden Insekten neben der Baukonstruktion als ursächliches Element die ganze Befallssituation und deren Ausbreitungsmöglichkeiten zu bewerten, ehe man sich zu bekämfenden Maßnahmen und zu deren Zeitpunkt entscheiden muß. In alten Fachwerkhäusern ist daher eine Bekämpfung nicht unbedingt oder sofort erforderlich.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1104. h.spethmann
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Hallo Herr Rüpke,
wir habe einen sehr alten Renaissance-Schrank mit schönen Schnitzereien an der Frontseite, die restlichen Wände sind nicht mehr so gut erhalten.Ich nehme an, daß wir Insekten in dem Schrank haben. Wir finden des öfteren kleine schwarze Tiere mit seitwärts abstehenden Flügeln, wie kleine Fliegen. Es dies ein holzzerstörendes Insekt? Wir haben natürlich im Haus noch viele andere Holzmöbel stehen und wollen einen Befall vermeiden. Meine Frau hat den Schrank des öfteren mit Insektiziden ausgesprüht und ausgewaschen, aber die Tiere sind noch vorhanden. Können Sie mir sagen um welche Sorte Tier es sich handelt und wie wir den Schrank dagegen behandeln sollen. Danke für die Rückantwort.
Lieber H..Spethmann,
da Sie ja schon Insekten im adulten Stadium gesehen haben, fangen Sie mals eins und schließen es in eine Filmdose ein. Dann könnte ich es für Sie bestimmen. (siehe Links oben). Dann haben Sie Klarheit.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1103. Andreas
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Hallo,
ich hab eine etwas ungewöhnliche Frage. Ich möchte gerne ein Didgeridoo(Instrument der Australischen Ureinwohnter) aus Apfelholz innen ölen. Ich dachte dabei an Hartöl, Grundieröl oder Harzöl!

Das Öl/Harz sollte die innenfläche des Didgeridoos gegen Speichel schützen aber die Oberfläche sollte noch Diffusionsoffen sein. Desweiteren sollte das ganze nicht gesundheitsschädlich sein, da dieses Instrumente mit den Mund geblasen wird.

Könnte mir jemand etwas emfpehlen? Wo bekomme ich so etwas in Fürth/Nürnberg!

Vielen Dank,
Andreas
Lieber Andreas,
da fragen Sie besser einen Instrumentenbauer, denn für Instrumente nimmt man da sicher etwas dem gewünschten Klang oder der Resonanzfrequenz angepaßtes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1102. Becker
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Guten Tag Herr Rüpke,

leider konnte ich trotz durchstöbern ihres Forums keine eindeutige Antwort auf meine Frage bekommen.
Darf KVH (Ficht) unbehandelt als Dachstuhlholz in der Gefährdungsklasse 1 verbaut werden? Ich sehe es in der Praxis immer wieder und frage mich wie die Bauträger bei einem auftretendem späteren Hausbockbefall rechtlich abgesichert sind???
Sie haben in einigen Beiträgen geschrieben(Kein Originalton): Wenn das KVH keine Risse hat..., wenn die Konstruktion allseitig geschlossen wird...
Fakt ist doch, dass KVH (NSI) Risse hat, und das zum Teil nicht unerheblich!
Und das die Dachstuhlkonstruktion über viele Jahre bis auf die kleinste Lücke dicht bleibt, ist doch blanke Theorie!
Warum wird dann trotzdem überall munter unbehandeltes KVH im Dachstuhlbereich verbaut? Nur weil bislang noch kein Schadensfall bekannt ist und es noch keine Langzeitversuche gibt?
Lieber Herr Becker,
als Masse im Dachstuhl verbaut, ist KVH ja erst im kommen. In der Tat sind die Schadensfälle (noch?) rar.

Man muß es aber im Verhältnis der Masse von Dachstühlen aus konventionellem (meist unter Zeitdruck oft zu feucht eingebautem) Sägeschnittholz und dem noch verschwindend geringem Anteil von (wenigstens ausreichendtrocken angeliefertem) KVH an allen Dachstühlen sehen und nicht nur die Holzfeuchte Vor- und Nachteile und den Jetztzeitpunkt des Verbaus im Augen haben.

Gäbe es ein größeres öffentliches Interesse an einer Langzeitbeobachtung, hätten wir sicher schon eine Übersicht über Schdensfälle. So warten wir ab, was da kommt...

Die Vorgabe zum Verbau tragender Holzbauteile ist in der Gefährdungsklasse 1 die Verwendung von gegen Insektenbefall (darunter fällt der Hausbock) dauerhaftem Holz. Fichtenholz ist in der Gefährdungsklasse 1 nicht gegen Befall durch holzzerstörende Insekten dauerhaft, das gilt für Splint und Reif(kern)holz.(DIN EN 250-2, Tab. 2 und 3; Mai 1994).
KVH bleibt auch nicht nach der technischen Trocknung trocken sondern geht als hygroskopischer Baustoff in die jeweils durch das umgebende Klima bestimmte
Ausgleichsfeuchte ein. Es kann also genau so schnell feucht werden, wie alles andere Schnittholz auch. Daher sind z.B. bei mangelhafter Ausführung Risse in jedem Ausmaß möglich, was dem Hausbock die Eiablage ermöglicht.

Eine übliche technische Trockung von Holz hat interessanterweis keinen nennenswerten Einfluß auf die Entwicklungsmöglichkeit der Eilarven des Hausbocks, was in diversen Untersuchungen (ab 1940 bis heute) stets erneut bestätigt festgestellt wurde. Das Nährstoffangebot im Holz verändert sich kaum.

Die Überführung einer tragenden Holzbaukonstruktion von der Gefährdungsklsse 1 durch nur konstruktiv bedingte Maßnahmen in die Gefährdungsklasse 0 z.B. durch schließen aller Zutritte zur Holzkonstruktion ist eine von den meisten Fachleuten als praxisfremd bezeichnete "theoretische Möglichkeit" für Planer und "praktische Unmöglichkeit" für die ansbadenden und das volle Risoko tragenden Auszuführenden.

Im Falle eines Hausbockbefalls helfen die obigen Überlegungen sowieso nicht mehr. Der Ausführende hätte nämlich den gesamten Schaden unter der Rubrik "Verstoß gegen die Bauornung" auszubaden und (vollen) Schadensersatz zu leisten. Dabei spielten Fristen aus der vertraglich vereinbarten Gewährleistung gar keine Rolle mehr. Die gesetzliche Verjährungsfristen griffen. Als Beweis um den Anspruch eines Basuherrn zu belegen, reichten neben den betreffenden bauaufsichtlich eingeführten Bestimmungen und der vom Unternehmer falsch getroffenen Annahmen, allein die Tatsache des Befalls.

Also, wird wie bisher verfahren, weil es bislang in den überwiegenden Fällen gut ging. Da ein Hausbockbefall oft erst nach Jahren auftritt, denken viele Bauherrn nicht an Regress, weil Sie denken, die Fristen (nach Bauvertrag) seien doch längst abgelaufen. Vermutlich ist hier des Rätsels Lösung des Leichtsinns zu suchen...

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1101. H. Pauli
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Ich habe folgendes Problem. Aus einem Abbruchhaus in der Nachbarschaft konnte ich einen ca. 100 Jahre alten Konservenschrank retten, der sich allerdings in einem jämmerlichen Zustand befand. Ich ließ ihn abbeizen, da dabei auch die Chance bestand, dass der Wurmbefall abgetötet wird. Nach nun einem Jahr und guter Aufarbeitung des Schrankes stelle ich erneut Wurmlöscher fest, ob diese aus dem alten, trotz Beize überlebenden Befall oder einem neurerlichen stammen, weiß ich natürlich nicht.
Der Schrank ist wie gesagt praktisch fertig aufgearbeiten und gewachst, er soll zudem in der Küche Platz finden und Geschirr aufnehmen. Was kann ich in dieser Situation gegen den Befall tun?

Mit freundlichen Grüßen.
Heinz Paulöi
Liebner Heinz Pauli,
entweder Sie fänden eine Möglichkeit den Schrank im gesundheitlich unbedenklichem Heißluftverfahren auf 55°C über 60 Min. im Holzinneren zu erhitzen oder Sie müßten Loch für Loch mit der Injektionsnadel ein bekämpfendes Holzschutzmittel einimpfen, mit dem Makel, dies an einem Vorratsschrank zu machen....
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1100. Bernd Kowatsch
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Guten Tag

Auch ich habe ein Problem mit dem Holzwurm!

Ich habe voriges Jahr ein 50Jähriges Haus gekauft. (Der Hausverkäufer sagte NICHTS von einem Holzwurm, ist das legal?)

Vor einen Monat schaute ich mir den Dachboden etwas näher an.

Der Dachstuhl selbst weist KEINE kleinen Löcher mit Holzmehl auf, sondern die 15x15 er Latten am Boden des Dachstuhls.

Es sind 10 Latten, und fast jeder hat diese Merkmale!

Wenn alles ganz ruhig ist, hört man die Viecher sogar knabbern!

Jetzt gibts da diesen Holzwurmtod, den man aufs Holz streichen kann.
Okay, ich werde die ganzen Latten einstreichen müssen. Aber was passiert mit den Stellen zu denen man nicht dazukommt?

Muss nun alles rausgerissen werden? Gibts irgendwas um das zu umgehen?

Bitte um baldige Hilfe


mfg
Bernd
Lieber Bernd Kowatsch,
erstmal ist Recht ein anderes Geschäft. Niemand muß was sagen, was er nicht kennt. Ob denjenigen das schützt und was daraus folgt, ist eine komplizierte Rechtsfrage, dabei gilt "auf hoher See und in Gottes Hand, sehe ich oder seh ich keine Schand".

Wenn es denn "nur" ein Gemeiner Nagekäfer sein sollte, wäre es wahrscheinlich ein dem Baualter und den Gegebenheiten nach nicht ungewöhnlicher Zustand.

Ob überhaupt und was (auch alternativ) genau zu tun wäre, kann ich aus der ferne nicht ersehen. Dazu müßten Sie Rat vor Ort holen.

Hier finden Sie Schverständige: www.dhbv.de

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1099. Frank Liesert
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

im Zuge des Umbaus einer Scheune zu einem Wohnhaus ist geplant, eine Holzbalkendecke einzubauen. Die Holzbalkendecke befindet sich zwischen dem zu Wohnzwecken genutzten Erdgeschoss und dem Obergeschoss, daß für Schlafräume genutzt werden soll. Die Holzbalkendecke soll wie folgt aufgebaut werden (von unten): BSH 10 x 24 cm, 24 mm starke Bretter, Trittschalldämmung und Estrich. Die Leimbinder sollen von unten nicht verkleidet werden, so daß die Unterseite der Bretter sichtbar bleibt.

Nun zu meinen Fragen: Könnte es ein Problem geben, wenn zwischen den Brettern und der Trittschalldämmung eine Dampfsperre verlegt wird? Macht es überhaupt Sinn, dort eine Dampfsperre zu verlegen?

Sollten die Leimbinder mit einem Klarlack o. ä. gestrichen werden? Falls ja, welche Farbe/welchen Lack würden Sie empfehlen?

Mit welcher Farbe/welchem Lack sollte man die Bretter unterseitig behandeln.

Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank für Ihre Mühe vorab.

Mit freundlichen Grüßen aus Lüdinghausen

Frank Liesert
Lieber Frank Liesert,
es macht eigentlich bei einer ordentlichen baukonstruktion keinen Sinn im Wohnhaus zwischen den genutzten Geschossen eine Dampfsperre einzubauen.
Wenn Sie das Holz sreichen wollen, haben Sie eine große Auswahl an Holzlasuren und Farben für den Holzinnenbereich. Beratung sollte Ihnen der Fachverkäufer geben. Gehen Sie in einen Holzfachmarkt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1098. Horstmann, Hans-Otto
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich habe eine Frage zum Thema Bahnschwellen. Mein Nachbar grenzt seit 20 jahren sein und mein Grundstück mit Bahnschwellen ab. Ich habe ihn seit ca. 10 Jahren gebeten, diese zu entfernen. Nun wird er tätig: er will seine Bahnschwellen entsprechend der vermeintlichen Rechtssprechung in NRW nunmehr "versiegeln".

Dabei streicht er die oberirdischen Teile der Bahnschwellen mit einer Acrylbeschichtung. Ist das rechtskonform oder muss er nicht die gesamten Schwelle ober- und unterirdisch behandeln. Reicht eine derartige Versiegelung eigentlich ?

Vielen Dank im Voraus.
Hans-Otto Horstmann
Lieber Hans-Otto Horstmann,
zum Thema benutzen Sie bitte einmal die interne Suche rechts oben ist ein Link dahin. Dort geben Sie das Wort Bahnschwellen ein. Dann werden Sie eine Antwort auf viele Fragen finden, nichts direktes aber zur Rechtsprechung, da kann ich verständlicherweise nichts aussagen.
Ob so eine Acrylbeschichtung als Versiegelung reicht, sollte besser vorher nachgefragt werden. I.d.R. ist das Sozialministerium oder Umweltministerium des Landes ein möglicher Ansprechpartner, der sicher hierzu Auskunft geben kann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1097. Schneider
Hallo Herr Rüpke.

Ich habe ein im Jahr 1900 gebautes Haus erworben und musste nun feststellen das es zwischen Dachboden und Obergeschoss und verschiedene Balken der Dachkonstruktion mit dem Holzbock befallen ist.
Das Dach ist von Außen mit Dachpappe und Schindeln abgedichtet und von innen will ich das Dach mit Zwischensparrenisolierung und Dampfsperre isolieren. Auch die Zwischendecke wäre möglich mit Folie abzudecken um zu verhindern, dass der Holzbock ausfliegen kann.

Meine Frage ist:
Müsste sich das Problem des Holzbefalles nicht im Laufe der Zeit erübrigen, wenn der Holzwurm isoliert ist und nicht ausfliegen kann?

Vielen Dank für Ihre Antwort.
Liebe(r) Schneider,
von allein löst sich beim Hausbockbefall niemals das Problem.

Es ist ja nur der Schaden, der einem einnmal zugrundegelegten Baufehler irgendwann mal - wenn die Befallsbedingungen erfüllt sind - auf dem Fuße folgt. Dem Fehler muß aber nicht (wie dem Amen in der Kirche) ein Schaden folgen, wenn aber einer folgt, dann bleibt er - ohne die Ursache zu beseitigen - erst einmal akut!

Es ist also erst zunächst einmal sachverständig, am besten durch den hierfür uständigen Sachverständigen für Holzschutz am Bau - zu klären:

- Ist das Schadbild dem Hausbock zuzurechnen? Es können auch die mit verbauten Schäden eines längst vergangenen Frischholzinsektes sein (auch Bockkäfer)

- Gibt es Merkmale eines (Lebend)Befalls? Es könnte auch eine "alte Leiche", sprich zurückgebiebener Schaden sein.

Danach würde ein Sachverständiger die tatsächlich Situation bewerten und zu Maßnahmevorschlägen kommen, die auch Alternativen aufzeigen sollten. dabei spielen die bauaufsichtlichen Bestimmungen eine maßgebliche Rolle, was zu tun sein wird.

Ein ordentliches Vorgehen gebietet schon der Umstand, das ein belassener Hausbockschaden die Standsicherheit mindern kann. Zudem mindert es latent den Wert des Gebäudes, denn dieser Zustand müßte bei Veräußerung dem Käufer ungeschönt mitgeteilt werden.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1096. mueller
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und noch einmal :-)
hallo

gut das sie mir ein wenig den wind aus den segeln genommen haben .
aber vielleicht koennen sie mich verstehen .
hier wohne ich in einer reinen zerfressenden villa .
alle decken un der kompl dachstuhl zerfressen. daraufhin haben wir uns endschieden , uns ein eigendes haus zu kaufen . und wenn man dann unter irgendwelchen alten bodenbelägen auf dem dachboden den hausbock findet . ich sage ihnen . ich bin lang hingeschlagen .
ich hatte vorab 2 zimmermaenner im hause , um den dachstuhl zu beurteilen .
und er ist wirklich top in ordnung .
kommt doch keiner auf die idee , die festgenagelten teppige hochzureissen .
aber na gut . wenn sie meinen , es reicht so wie es momentan ist , dann belasse ich es auch erst dabei .

zweite sache ist . ich moechte meine garage ausbauen . momentan alles auf dem boden verkleidet .soll alles raus , sodass ich mir einen schoenen kaminraum einrichten kann . dort moechte ich zwischen den balken vertefeln .
auch hier moechte ich das behandete holz gerne 2x mit remmers holzwurmfrei behandeln . nun die frage . kann ich das holz danach mit holzfarbe ueberstreichen ?
danke
mfg
mueller
Lieber Herr Müller,
schön.
Schauen Sie mal auf dem technischen Merkblatt des betreffenden Holzschutzmittels nach, was das dazu sagt. Ansonsten bei Remmers in Löningen beim technischen Kundendienst anrufen. Die sagen Ihnen, ob und mit welchem (z.B. Remmersprodukt) das ginge.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1095. mueller
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hallo nochmal

H. Rüpke, sie haben geschrieben , dass ich eine drucktraenkung nur bei befall durchfuehren darf ?
ich hatte geschrieben , dass der frueher behandelte dachstuhl mit den jahren auch rissbildung im holz hat. was , wenn dort eier gelegt wurden ?
ist es dann nicht sinnvoll die balken mit der drucktraenkung zu schuetzen ?
somit kann ich dann doch sagen , dass ein befall an den balken so gut wie unmoeglich ist , und ich brauche nicht alle monate lang kontrollen zu machen.
verstehe ich alles irgendwie nicht so ganz .

koennen sie mir weiterhelfen
danke
mfg
mueller
Lieber Herr Müller,
das habe ich mir schon gedacht, daß Sie da nachfragen... aber Sie fragten und ich habe darauf "bestimmungsgemäß" geantwortet.

Die Nachbehandlung von frischen Rissen ist eigentlich in der Nachbauphase angesagt. Alte Risse sind wegen spezifischer Schmutzablagerungen meist weniger gefährdert.

Im Prinzip müssen Sie ja irgendwo eine Grenze ziehen, und sagen: so ist ein vorbeugender Schutz sicher gegeben oder so nicht. Sonst müßten wir ja andauernd nachschützen. (So wie früher in allen Staatsbauten in der DDR oder bei Post und Bahn). Dafür haben wir heute Giftsanierungen anstehen, wenn diese Gebäude umgebaut werden sollen! Vorbeugende Holzschutzbehandlungen besonders mit den schon lange gebräuchlichen diversen Holzschutzmittelsalzen sind i.d.R. sehr sehr lange (viele Jahrzehnte) wirksam. Wenn Sie einmal funktionieren, brauchen Sie sie nicht (darum unnütz) zu wiederholen. Das spiegelt sich auch in den Bestimmungen.

Wenn es so ist, wie Sie sagen, ist bei Ihnen doch die Befallsgefahr eher sehr gering einzuschätzen.

Eine Bohrlochtränkung ist nur in großen Querschnitten oder bei Unzugänglichkeiten und zudem nur bei einer Bekämpfung sinnvoll. Für eine Vorbeugung ist eine oberflächige Behandlung mit der für die Vorbeugung verminderten Menge ausreichend. Und das haben Sie soch schon durch 2-maligen Anstrich gemacht, oder?

Die Kontrollen macht man trotzdem regelmäßig 2 x im Jahr, weil eine ordentliche Bauunterhaltung dies stets verlangt. Außer dem Hausbock sollte man auch mit anderen möglichen Schadensüberraschungen rechnen. Das überraschende will immer frühzeitig entdeckt werden.

Ganz ohne Risiko ist uns das Leben nicht gegeben...

Viele Grüße
Hnas-Joachim Rüpke

 

1094. Herr Mueller
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Nachtrag zu Beitrag 1097

Guten Tag

Ich bitte sie um Ihre Meinung .
Wir hatten uns ein 45 Jahre altes Haus gekauft . Auf dem Dachboden waren die Bodenbretter aktiv an einigen wenigen Stellen vom Hausbock befallen.
Nach langer Begutachtung des Holzes konnte ich keinen weiteren Befall feststellen. Doch das reicht mir nicht .
Nun habe ich einen Gutachter der Firma Poppens im Hause gehabt.
Auch dieser konnte aeusserlich keinen weiteren Befall feststellen.
Wir haben uns aber auf eine vorsorgliche Behandlung geeinigt.

Die sieht so aus.
Der ganze Dachstuhl ist beim Bau mit einem Holzschutz gestrichen worden.
Aber nun haben Die hoelzer natuerlich auch Risse .
Ich habe erstmal alle Bodenbretter entfernt. Dann habe ich den kompl. Dachstuhl gereinigt und 2x mit Remmers Holzwurmfrei eingesprueht .
Nun wird Fa Poppens naechste Woche alle sichtbaren Balken , d.h. den kompl. Dachstuhl bis auf Balken hinter den verbauten Schraegen des 1. Stocks mit der Druckbohrlochtränkung behandeln . Die Balken hinter den Schraegen vom Dachboden aus mit Hilfe einer Lanzenspritze (Laenge ca 3m) mit Holzwurmfrei bespruehen.

Was halten Sie von meinem Vorgehen ?
Finden Sie irgendetwas zu übertrieben oder nicht ausreichend?
Bitte um eine Rückantwort

mfg Mueller
Lieber Herr Mueller,
bestimmungsgemäß wird eine Bekämpfung nur bei nachgewiesenem (Lebend)Befall möglich. Der Befallsnachweis ist an die nötige Sachkundige gebunden.

Außerhalb des Imprägnierwerkes ist eine vorbeugende Behandlung mit Holzschutzmitteln ausnahmsweise im Rahmen einer (gleichzeitigen) bekämpfenden Maßnahme zulässig. Die Ausführung ist an die nachzuweisende Sachkundeprüfung gebunden.

So sieht die Sache aus Sicht der Bestimmungen aus.

Bei Ihnen hieße dies, eine vorbeugende Maßnahme im Zuge einer Bekämpfung wäre möglich, wenn das Holz noch nicht zuvor schon vorbeugend geschützt oder zumindest der Holzschutz nachgewiesener Maßen nicht ausreichend wäre. Ein zuvor beim Bau gelieferter vorbeugender chemischer Holzschutz beträfe bestimmungsgemäß nur alle tragenden Holzbauteile. Für nichttragende sonstige Holzbauteile wird ud wurde von der Bauordnung ein Holzschutz gar nicht verlangt.

Ich fasse zusammen:

Bei Ihnen scheinen also nur ein paar Bretter befallen gewesen zu sein, das tragende Holz jedoch blieb wegen eines am Bau aufgetragenen chemischen Holzschutzes vom Befall verschont. So sollte es ja auch sein. Die nun hinzugezogenen, hoffentlich sachkundigen Fachleute haben an dem bereits vorbeugend geschützten Holz keinen Befall nachweisen können. Damit wäre die jetzige bekämpfende? oder vorbeugende? Maßnahme mit Adolit Holzwurmfrei ganz sicher bestimmungsgemäß unzulässig. Eine vorbeugende Maßnahme mit dem gleichen Mittel wäre an eine (wegen weiterem Befall nötige) bekämpfende Maßnahme gebunden, somit also hier auch unzulässig.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1093. meier
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hallo
wollte mal fragen , woher die hausboecke kommen , bzw wie in einem 50 jahre alten haus aufeinmal ein befall kommen kann.
kommen ise vom nachbarn geflogen oder wie muss ich mir das vorstellen ?? danke
Liebe(r) Meier,
das Alter spielt eine u.U. untergeordnete Rolle. Der Hausbock kann fliegen und vom nächsten Befall in der Nachbarschaft ist es meist nicht weit...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1092. Stephan Schneider
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hallo zusammen,

vor einem halben jahr haben wir unseren alten kirschbaum fällen müssen. der kern des baum sieht noch sehr gut aus und wir haben uns gestern aus dem dicksten stück eine säule geschnitten.

jetzt das problem, die säule lebt :-) man kann beobachten wie stündlich mehr löcher entstehen. man sagte uns es sei ein frischholzwurm, der jetzt noch ca. 3 wochen aktiv wäre. wenn das holz dann mehr und mehr trocknet, würde der wurm langsam aussterben.

wir überlegen gerade, ob wir uns ein gift kaufen sollen und in die löcher spritzen. gute idee?? oder habt ihr andere vorschläge?

danke für eure hilfe
stephan
Lieber Stephan Schneider,
da Sie nichts über das Insekt weiter sagen können, geschweige denn wissen, um welches es sich handelt, ist das so schwer zu sagen. Vermutlich wird es ein Frischholzinsekt sein, was aber so schnell nicht aufgeben wird. Es kann noch länger dauern. Eine Bekämpfung ist hier nicht nötig, da sie die Larven vermutlich nicht treffen werden und sie am Ende beim Ausschlupf nicht wieder einkehren werden, sondern anderweitig ans frische Holz gehen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1091. Eric Wedel
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Hallo,

wir möchten eine Altbauwohnung mieten und fanden bei der Besichtigung der Wohnung etliche der nachfolgend beschriebenen unbekannten Insekten (Schädlinge?), die nach der Behandlung der offenen Holzbalken auf dem Boden lagen.

Die unbekannten Insekte sehen wie folgt aus: bräunliche Farbe, ca. 5 mm groß, rundlicher Körperbau (sieht aus wie eine vollgesaugte Zecke).

Können Sie uns sagen, um welche Insektenart es sich evtl. handeln könnte und ob diese schädlich sind?

Vielen Dank
Lieber Eric Wedel,
es wird sich um Vorratsschädlinge handeln, vielleicht um Diebskäfer o.ä. Leider geben die Bilder nicht viel her. Besser ist immer eine Bestimmung (s.o.) am Objekt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1090. Tinnermann
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Sehr geehrte Fachleute,
Ich habe eine holzverkleidete Wand und mehrere Türzagen, wo seit einiger Zeit runde Löcher von schwarzen ca.4mm länglichen Käferartigen Tieren hineingefressen werden.
Ich habe mir eine Spraydose gegen Holzwürmer gekauft, doch, da einige Stellen verdeckt liegen, wenig Erfolg. Gibt es eine besser Methode, als in jedes Loch Chemie zuspritzen?? Für Eure Hilfe schon mal Danke!!!!

MFG
Ingo
Lieber Ingo,
das kommt mir spanisch vor. Ich kann nur empfehlen, ein Stück Holz samt besagtem käferartigem Tierchen bestimmen zu lassen. Ich kann mir so keinen Reim drauf machen. Demnach ist auch die Bekämpfung nicht einzuschätzen, ob sie überhaupt (außer viel Fummelei und sonstiger Belastung) was bringen kann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1089. Sabine
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Hallo, haben Sie hierfür Rat?

Wir haben vom alten (inzwischen abgetragenen) Haus einen dicken Balken gerettet und wollen diesen nun als dekoratives Element an der Decke des Esszimmers im neuen Haus montieren. Der Balken (ca. 25 cm Durchmesser, 6 Meter Länge) weißt unzählige Holzwurmlöcher auf. Da wir den Balken einmal der Länge nach durchgesägt haben, wissen wir, dass kaum ein Gang tiefer als 4 cm ist. Habe hier schon seitenweise gelesen und denke, dass es sich um den "Gemeinen Nagekäfer" handelt. Allerdings konnten wir auch einige dickere Gänge entdecken (scheinbar von einem anderen Insekt ...).

Der Balken ist mind. 50 Jahre alt und wir haben keine Ahnung ob der Wurm noch drin ist. Es wäre auch nicht extrem schlimm, wenn er drin bleiben würde. ABER: Unser neues Haus ist ein HOLZ-HAUS und wir haben große Sorge, dass wir uns mit diesem alten wurmstichigen Balken den Holzwurm ins Haus tragen und er unsere Wände und sonst noch alles befällt. Ist diese Angst berechtigt?

Nach dem Studium dieser Seiten denke ich: Balken erhitzen und zur Sicherheit danach noch mit Borsalz-Lösung einstreichen. Würden Sie mir zustimmen? Und noch eine Frage: Ist es möglich so eine Hitze-Behandlung in einer Trockenkammer (so wie es große Zimmermanns-Betriebe haben) durchzuführen?

EIN HERZLICHES DANKE,
Sabine Gruber
Sabine,
das Holzalter spielt keine große Rolle. Eine technische Trocknung ist ausreichend, wenn im Kern eine Temepratur von 55°C über 60 Min. erreicht werden kann. Eine weitere Behandlung ist dann nicht erforderlich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1088. Mueller
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Hallo

Ich habe mir ein 45 Jahre altes Haus gekauft.
Der kompl. Dachstuhl ist beim Bau gegen ungeziefer gestrichen worden .
es sind risse in den balken vorhanden .

Nun mein Problem : in den Bodenbrettern befand sich an 5 verschieden stellen der Hausbock , welcher auch noch aktiv war .
Nun habe ich die kompl bodenbretter (unbehandelt) entfernt , und zwischenraeume gereinigt . dann ALLE Balken gründlich kontrolliert. (6 Stunden) . habe keinen einzigen befall mehr finden koennen .Nun habe ich den kompl Dachstuhl 2x chemisch mit spruehverfahren behandelt.
mittel bekam ich von meinem zimmermann , welches speziel fuer schaum sprueh streichverfahren oder zur bohrlochtraenkung verwendet wird.
also vorbeugend. leider komme ich nicht in den schraegen , da diese verkleidet sind .(Zimmer)
kann es sein , das sich die boecke wirklich NUR erst in den brettern befanden?
und wie kann es sein , dass erst nun nach 45 jahren ein befall eintritt , obwohl nie neues holz verbaut wurde bzw irgendetwas dort gelagert wurde .

ps der hausbock scheint mich zu verfolgen.

habe 5 jahre zur miete bei meinem schwiegervater gewohnt . dort war das ganze haus befallen . alle dackenbalken bis auf fast 7 cm abgefreaaen usw usw .
nun habe ich auch festgestellt , das aktive spuren in meinem elternhaus sind.
und nun habe ich die lieblinge schonwieder im eigenen haus.
bitte um rueckantwort
mfg
mueller
Liebe(r) Mueller,
das ist gut möglich, daß der Befall sich auf unbehandeltetes Holz beschränken kann.

Sicher kann man nie sein, da z.B. beim Bau oft die Schnittstellen nicht nachbehandelt werden und somit ein Mangel darstellen. Das Holzalter allein gibt keine Sicherheit gegen einen möglichen Befall, nur eine richtig ausgewählte Holzart, z.B. ein natürlich resistentes Holz wie alle Farbkernhölzer (wie Lärche, Douglasie und Kiefer) oder ein bei Baubeginn chemisch vorbeugend behandeltes Holz können Sicherheit geben.

Der Hausbock verfolgt niemenden, ihm wird vielmehr stets der Tisch mit leckerem Holz gedeckt! Wer kann da nein sagen, wenn er zum erneuten Schlemmern eingeladen wird und zuvor schon bei den Nachbarn sich den Bauch voll stopfen durfte?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1087. Holger Zwingmann
Mail
Hallo zusammen!

Ich habe vor einigen Monaten eine Djembre (Trommel) geschenkt bekommen. Gestern habe ich nun mit Bestürzung festgestellt, dass diese anscheinend einen oder mehrere Holzwürmer hat: Ich habe hellen Holzstaub sowie einige kleine Löscher im Holz gefungen. Wie sollte ich nun vorgehen? Könnte es sein, dass die Trommel schon beim Kauf im März befallen war und ich dies erst jetzt feststellen könnte? Die Trommel stammt wohl aus Afrika und wurde bei einem Fachhändler in Deutschand gekauft und war auch nicht ganz billig. Könnte es sich um einen Garantiefall handeln? Auch hätte ich kurzfristig die Möglichkeit die Trommel einige Stunden in eine Sauna zu stellen, mache mir aber Sorgen um das Fell.

Für einen schnellen Rat wäre ich sehr dankbar.

Gruß,
Holger Zwingmann
Lieber Holger Zwingmann,
es ist stark anzunehmen, daß die Trommel schon beim Kauf im März befallen war und Sie dies erst jetzt festgestellt haben.
Es gibt eingeschleppte Tropeninsekten, die u.U. für alles andere Laubholz (Möbel, Parkett etc) in ihrer weiteren Umgebung sehr gefährlich werden können (aus Afrika u.a. die Lyctusarten). Die Umgebung kann schnell infiziert werden. Es wäre sicher sinnvoll die Tromel sofort zu evakuieren, z.B. im Plastiksack einschweißen. Eine Wärmebehandlung 55°C über 60 Min. im Holzkern erreicht führt stes zum Erfolg. Alternativ ist eine längere Begasung (über 3 Wochen) mit Inertgasen im Plastikpack möglich und zudem für die Trommel selbst ungefährlicher.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1086. Armin Mühlberger
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Hatte eine Holzverschalung aus Lärche bestellt. Im Angebot wurden die Bretter mit 195x19mm aufgeführt, nach meinen Skizzen wurde somit 101m² berechnet. Ich Vergab den Auftrag schriftlich, auf Basis des Angebotes. Nun werden die Bretter laut Anbieter nur mit 192mm Breite hergestellt. Dies ergibt sich aus der Trocknung und Hobelung. Berechnet werden aber 195mm. Dies ist handelsüblich und normal, so die Aussage.
Gibt es eine Vorschrift, die dies wirklich zulässt?

mfg
A.M.
Lieber Armin Mühlberger,
die Auswirkungen von Pisa schlagen sich anscheined nun im Handel nieder!

Nach dem gesunden Menschenverstand (wenn Sie lieber so wollen: gMv Ausgabe August-2005) ist 195 mm nicht 192 mm und wenn 192 mm und 195 mm gleich sein sollen - nach welchen Gebräuchen auch immer, mathematisch ist es jedenfalls niemals zu belegen - muß es einem Verbraucher mit sonst gesunden Menschenverstand auch mitgeteilt werden, daß er sich auf solche - für ihn überraschenden - Geflogenheiten (der Holzmathematik) rechtzeitig bei der Bestellung einstellen kann.

Wenn Sie die Ware als gehobelt bestellt haben, ist eine Breitenänderung durch Tockung kaum zu erwarten, da das Holz in der Holzfeuchte, die dem späteren Gebrauchszustand angepaßt sein soll, gefertigt würde.

Natürlich gibt es vielfältige Handelsgebräuche und auch manchmal die absonderlichsten Vorschriften. Darunter welche, die den Verbraucher als dumm darzustellen können. Dem werden wir hier nicht folgen, oder? Wir folgen dem Gebot der Zivilcourage und leisten mathematisch fundiert Ungehorsam auf ganzer Linie, 195 mm ist ungleich 192 mm!

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1085. marian schönwiese
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guten tag, ich habe eine frage zur vorgangsweise von holzwürmern.
wenn ich eine holzwurmbefallene kredenz (beine und rückwand) auf einen lärchenholzboden stelle, können sich die würmer nur durch die beine der kredenz in den boden hineinarbeiten? meine überlegung ist nämlich, die beine unten mit metall- oder hartplastikplatten abzuschließen, damit die würmer nicht durchkommen. oder lassen sie sich auch "aus dem holz fallen" um woanders hinzukommen?
mir geht es hauptsächlich darum, die würmer vom holzboden abzuhalten!
danke für die hilfe
grüße aus wien
marian
Liebe Marian Schönwiese,
es gibt "Untersetzer" aus Glas und Plastik, deren Funktion ist einen Feuchtetransport zu verhindern oder sie dienen zur Lastverteilung schwerer Möbel (z.B. Flügel).
Holzzerstörende Insekten sind als Larven meistens an das Möbelstück gebunden ein Übergang unter bestimmten Bedingungen ist nur bedingt möglich. Die überwiegende Infektion findet nach der Verpupung mit dem Ausschlupf der Vollinsekten statt.
Auch hierbei gibt es eine (häufige) Ausnahme, wenn die Insektenart ortstreu ist und für die Eiablage die eigenen Ausschlupflöcher benützt. Es wäre also wissenswert, welche Insektenart sich bei Ihnen im Möbel heimisch und wohl fühlt?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1084. Sabine Gaßner
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Guten Tag,
ich bin mir ehrlich gesagt, nicht mal ganz sicher, ob ich hier richtig bin. Vor ein paar Tagen haben wir mit Entsetzen festgestellt, dass in unserem neuen (3 Monate) Badezimmerschrank (Kern Fichte, Furnier Laubholz Elsbeere) in den vorgebohrten Löchern für die Fächerböden irgendwelche Larven hausen. Alle Beschreibungen von Holzschädlingen haben nicht richtig gepasst. Wir haben weder Nage- oder Kratz- oder andere Geräusche gehört, es ist kein Holzmehl zu sehen und die "Larven" sind weder madenartig und auch keine Käfer. Am ehesten noch wie Kellerasseln. Außerdem sind nur Löcher an der Außenseite des Schrankes betroffen, in Löchern mit großen Höhlungen. Unser Schreiner hat uns erklärt, dass für den Korpus Stäbchenholz (?) verwendet wurde und dort Fehlstellen auftreten können die zu solchen Höhlen führen.
Unsere Vermutung ist inzwischen, dass wir uns von außen, das Fenster ist immer gekippt, Untermieter zugezogen haben. Einmal konnten wir auch eine Wespe bzw. was Wespenähnliches beobachten, die eine solche Larve transportiert hat. Zudem waren manche Löcher nach einigen Stunden wie mit Sand wieder zugemörtelt. Können Sie uns sagen, was das für Larven sind und ob wir uns um unseren Schrank Sorgen machen müssen?
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und danke Ihnen gleich im voraus. Einen schönen Tag noch, Sabine Gaßner

P.S. ich habe auch Bilder dazu, weiß jetzt aber nicht, wie ich die hier unterbringe.
Sabine Gaßner,
es könnten holzbewohnende Insekten sein. Schauen Sie mal bei www.holzfragen.de unter der Seite Grabwespen (Sphecidae) sind ungefährliche holzbewohnende Insekten nach, ob Sie da etwas an Merkmalen wiederfinden.
Es wäre ein Ding, wenn Sie uns digitale Bilder einfach als e-mail Anhang schicken könnten, wir stellen sie ein. Das wäre u..U. eine recht außergewöhnliche Unterschlupfvariante der holzbewohnenden Insekten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1083. Thomas Bock
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Lieber Herr Rüpke,

vielen Dank für Ihre umgehende Antwort. Ich habe noch ein paar Fragen: Ist es richtig, dass die Löcher im Holz beim Hausbock erst sichtbar werden, wenn der Käfer das Holz verlässt? Besteht dann nicht ein erhöhtes Risiko für den Dachstuhl des Wohnhauses, dass ca 10 m vom Schuppen entfernt steht? Dieses Haus wurde 2000 fertig gestellt, der Dachboden ist nicht ausgebaut, die Balken sind sämtlich 2fach mit einem Borsalzmittel behandelt worden. Der Abriss des Schuppens ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht das große Drama. Nur habe ich Bedenken, dass er sich dann im Gebälk des Wohnhauses niederlässt. Wenn ich Ihnen eine Holzprobe schicken will, wie groß sollte die sein? Sicher ist es besser, eine Probe aus den Stützbalken des Schuppens zu nehmen als eine Probe aus der Rauhspund-Verkleidung?

Noch einmal herzlichen Dank und viele Grüße
Thomas Bock
Lieber Thomas Bock,
zu Ihren Fragen:
Die Löcher im Holz sind Ausschlupflöcher. Sie werden im Zusammenhang mit der Verpuppung angelegt, schon bevor der entwickelte Käfer das Holz verläßt.

In der Tat besteht nach dem Ausschlupf holzzerstörender Trockenholzinsekten
ein erhöhtes Befallsrisiko für alles Holz, was natürlich keine ausreichende Resistenz gegen Insektenbefall hat und zudem nicht anders, z.B. chemisch geschützt ist. Und zwar auch in einem wesentlich weiteren Umkreis als 10 m.

Wenn die Balken vorbeugend gegen Insektenbefall mit einem Borsalzmittel als Fraßgift behandelt worden sind, ist das Rsiiko sehr gering und nur auf unbehandelte, nachträglich gebildete Rißstellen oder unbehandelt gebliebene Schnittstellen beschränkt.

Es muß ein Befallsstück sein. Die Größe spielt weniger eine Rolle, sie ist mehr abhängig von der Verpackung. Eine Probe aus dem Stützbalken und dem Brett ist gut.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1082. Thomas Bock
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Guten Tag, mit Interesse habe ich Ihr Forum gefunden, denn seit ein paar Tagen mache ich mir Gedanken über einen Schädling und die Folgen, die ich daraus ziehen muss.
Ich arbeitete abends in meiner Werkstatt, die in einem Holzschuppen eingerichtet ist, als ich nagende, kratzende Geräusche vernahm. Ich dachte an ein Nagetier, das sich möglicherweise in der am Schuppen befindlichen Kletterhortensie befand und an der Außenhaut des Schuppens nagte. Als ich auf die Suche ging, fand ich jedoch nichts, hörte aber die ganze Zeit dieses Geräusch. Nach einiger Zeit fielen mit Löcher, ca 8x5 mm groß, in den Nut- und Federbrettern der Außenhaut sowie einigen Balken des Schuppens auf. Nach intensiverer Untersuchung fand ich überall diese Löcher, teilweise umringt von Holzstaub, teilweise "einfach so". Heute habe ich nun einige Der bretter von den Balken gelöst. der Schädling ist anscheinend direkt gerade durch das Außenholz und in die Balken hinein.
Meine Frage nun: Kann man anhand der Beschreibung auf den Missetäter schließen (einige Digitalbilder könnte ich auch zur Verfügung stellen) und vor allem, was ist angeraten? Den Schuppen komplett abreissen und alles entsorgen? Mit Giften dem Schädling zu Leibe rücken? Und wenn ja, wie?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Bock
Lieber Thomas Bock,
es wird vielleicht ein hausbock sein. Genau kann ich das an einem befallenen Holzstück feststellen.
Wenn es denn ein hausbock ist, würde man zuerst abwägen, wie stark der Schaden bereits ist, um die Frage Art der Bekämpfung, gleichzeitige weitere Vorbeugung und die Instandsetzung der Frage Abriß und Neubau alternativ auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten entgegenzusetzen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1081. Oliver
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Hallo Herr Rüpke,
ich bin es nochmal, siehe vorhergehenden Eintrag.
Vorab mal meine Bewunderung für Ihre Bereitschaft, Wissen zu teilen und so ein Forum aktiv zu betreuen.
Eine letzte Frage zu dem abgebeilten Balken, der offenbar nach der Behandlung vom Mulm befreit wurde:
Wenn ich das richtig verstehe, könnte man ja daraus schließen, dass es nach der Behandlung noch Befall gab bzw. gibt? Warum sonst sollte ich einem schönen Sparren die Hälfte seiner Substanz nehmen?
(Die anderen Sparren sind alle angeschnitzt, aber sichtbar in Ordnung.)
Viele Grüße
Oliver
Lieber Oliver,
das kann ich so nicht sagen, ohne alle Umstände schlüssig verstanden zu haben. Dazu fehlte mir die Ortskenntnis.
Auf jeden Fall ist ein Balken mit nur mit der Hälfte seines verbleibenen Querschnittes nicht mehr ausreichend tragfähig und muß verstärkt werden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke