Holzwurm-Forum
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1086. Armin Mühlberger
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Hatte eine Holzverschalung aus Lärche bestellt. Im Angebot wurden die Bretter mit 195x19mm aufgeführt, nach meinen Skizzen wurde somit 101m² berechnet. Ich Vergab den Auftrag schriftlich, auf Basis des Angebotes. Nun werden die Bretter laut Anbieter nur mit 192mm Breite hergestellt. Dies ergibt sich aus der Trocknung und Hobelung. Berechnet werden aber 195mm. Dies ist handelsüblich und normal, so die Aussage.
Gibt es eine Vorschrift, die dies wirklich zulässt?

mfg
A.M.
Lieber Armin Mühlberger,
die Auswirkungen von Pisa schlagen sich anscheined nun im Handel nieder!

Nach dem gesunden Menschenverstand (wenn Sie lieber so wollen: gMv Ausgabe August-2005) ist 195 mm nicht 192 mm und wenn 192 mm und 195 mm gleich sein sollen - nach welchen Gebräuchen auch immer, mathematisch ist es jedenfalls niemals zu belegen - muß es einem Verbraucher mit sonst gesunden Menschenverstand auch mitgeteilt werden, daß er sich auf solche - für ihn überraschenden - Geflogenheiten (der Holzmathematik) rechtzeitig bei der Bestellung einstellen kann.

Wenn Sie die Ware als gehobelt bestellt haben, ist eine Breitenänderung durch Tockung kaum zu erwarten, da das Holz in der Holzfeuchte, die dem späteren Gebrauchszustand angepaßt sein soll, gefertigt würde.

Natürlich gibt es vielfältige Handelsgebräuche und auch manchmal die absonderlichsten Vorschriften. Darunter welche, die den Verbraucher als dumm darzustellen können. Dem werden wir hier nicht folgen, oder? Wir folgen dem Gebot der Zivilcourage und leisten mathematisch fundiert Ungehorsam auf ganzer Linie, 195 mm ist ungleich 192 mm!

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1085. marian schönwiese
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guten tag, ich habe eine frage zur vorgangsweise von holzwürmern.
wenn ich eine holzwurmbefallene kredenz (beine und rückwand) auf einen lärchenholzboden stelle, können sich die würmer nur durch die beine der kredenz in den boden hineinarbeiten? meine überlegung ist nämlich, die beine unten mit metall- oder hartplastikplatten abzuschließen, damit die würmer nicht durchkommen. oder lassen sie sich auch "aus dem holz fallen" um woanders hinzukommen?
mir geht es hauptsächlich darum, die würmer vom holzboden abzuhalten!
danke für die hilfe
grüße aus wien
marian
Liebe Marian Schönwiese,
es gibt "Untersetzer" aus Glas und Plastik, deren Funktion ist einen Feuchtetransport zu verhindern oder sie dienen zur Lastverteilung schwerer Möbel (z.B. Flügel).
Holzzerstörende Insekten sind als Larven meistens an das Möbelstück gebunden ein Übergang unter bestimmten Bedingungen ist nur bedingt möglich. Die überwiegende Infektion findet nach der Verpupung mit dem Ausschlupf der Vollinsekten statt.
Auch hierbei gibt es eine (häufige) Ausnahme, wenn die Insektenart ortstreu ist und für die Eiablage die eigenen Ausschlupflöcher benützt. Es wäre also wissenswert, welche Insektenart sich bei Ihnen im Möbel heimisch und wohl fühlt?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1084. Sabine Gaßner
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Guten Tag,
ich bin mir ehrlich gesagt, nicht mal ganz sicher, ob ich hier richtig bin. Vor ein paar Tagen haben wir mit Entsetzen festgestellt, dass in unserem neuen (3 Monate) Badezimmerschrank (Kern Fichte, Furnier Laubholz Elsbeere) in den vorgebohrten Löchern für die Fächerböden irgendwelche Larven hausen. Alle Beschreibungen von Holzschädlingen haben nicht richtig gepasst. Wir haben weder Nage- oder Kratz- oder andere Geräusche gehört, es ist kein Holzmehl zu sehen und die "Larven" sind weder madenartig und auch keine Käfer. Am ehesten noch wie Kellerasseln. Außerdem sind nur Löcher an der Außenseite des Schrankes betroffen, in Löchern mit großen Höhlungen. Unser Schreiner hat uns erklärt, dass für den Korpus Stäbchenholz (?) verwendet wurde und dort Fehlstellen auftreten können die zu solchen Höhlen führen.
Unsere Vermutung ist inzwischen, dass wir uns von außen, das Fenster ist immer gekippt, Untermieter zugezogen haben. Einmal konnten wir auch eine Wespe bzw. was Wespenähnliches beobachten, die eine solche Larve transportiert hat. Zudem waren manche Löcher nach einigen Stunden wie mit Sand wieder zugemörtelt. Können Sie uns sagen, was das für Larven sind und ob wir uns um unseren Schrank Sorgen machen müssen?
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und danke Ihnen gleich im voraus. Einen schönen Tag noch, Sabine Gaßner

P.S. ich habe auch Bilder dazu, weiß jetzt aber nicht, wie ich die hier unterbringe.
Sabine Gaßner,
es könnten holzbewohnende Insekten sein. Schauen Sie mal bei www.holzfragen.de unter der Seite Grabwespen (Sphecidae) sind ungefährliche holzbewohnende Insekten nach, ob Sie da etwas an Merkmalen wiederfinden.
Es wäre ein Ding, wenn Sie uns digitale Bilder einfach als e-mail Anhang schicken könnten, wir stellen sie ein. Das wäre u..U. eine recht außergewöhnliche Unterschlupfvariante der holzbewohnenden Insekten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1083. Thomas Bock
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Lieber Herr Rüpke,

vielen Dank für Ihre umgehende Antwort. Ich habe noch ein paar Fragen: Ist es richtig, dass die Löcher im Holz beim Hausbock erst sichtbar werden, wenn der Käfer das Holz verlässt? Besteht dann nicht ein erhöhtes Risiko für den Dachstuhl des Wohnhauses, dass ca 10 m vom Schuppen entfernt steht? Dieses Haus wurde 2000 fertig gestellt, der Dachboden ist nicht ausgebaut, die Balken sind sämtlich 2fach mit einem Borsalzmittel behandelt worden. Der Abriss des Schuppens ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht das große Drama. Nur habe ich Bedenken, dass er sich dann im Gebälk des Wohnhauses niederlässt. Wenn ich Ihnen eine Holzprobe schicken will, wie groß sollte die sein? Sicher ist es besser, eine Probe aus den Stützbalken des Schuppens zu nehmen als eine Probe aus der Rauhspund-Verkleidung?

Noch einmal herzlichen Dank und viele Grüße
Thomas Bock
Lieber Thomas Bock,
zu Ihren Fragen:
Die Löcher im Holz sind Ausschlupflöcher. Sie werden im Zusammenhang mit der Verpuppung angelegt, schon bevor der entwickelte Käfer das Holz verläßt.

In der Tat besteht nach dem Ausschlupf holzzerstörender Trockenholzinsekten
ein erhöhtes Befallsrisiko für alles Holz, was natürlich keine ausreichende Resistenz gegen Insektenbefall hat und zudem nicht anders, z.B. chemisch geschützt ist. Und zwar auch in einem wesentlich weiteren Umkreis als 10 m.

Wenn die Balken vorbeugend gegen Insektenbefall mit einem Borsalzmittel als Fraßgift behandelt worden sind, ist das Rsiiko sehr gering und nur auf unbehandelte, nachträglich gebildete Rißstellen oder unbehandelt gebliebene Schnittstellen beschränkt.

Es muß ein Befallsstück sein. Die Größe spielt weniger eine Rolle, sie ist mehr abhängig von der Verpackung. Eine Probe aus dem Stützbalken und dem Brett ist gut.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1082. Thomas Bock
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Guten Tag, mit Interesse habe ich Ihr Forum gefunden, denn seit ein paar Tagen mache ich mir Gedanken über einen Schädling und die Folgen, die ich daraus ziehen muss.
Ich arbeitete abends in meiner Werkstatt, die in einem Holzschuppen eingerichtet ist, als ich nagende, kratzende Geräusche vernahm. Ich dachte an ein Nagetier, das sich möglicherweise in der am Schuppen befindlichen Kletterhortensie befand und an der Außenhaut des Schuppens nagte. Als ich auf die Suche ging, fand ich jedoch nichts, hörte aber die ganze Zeit dieses Geräusch. Nach einiger Zeit fielen mit Löcher, ca 8x5 mm groß, in den Nut- und Federbrettern der Außenhaut sowie einigen Balken des Schuppens auf. Nach intensiverer Untersuchung fand ich überall diese Löcher, teilweise umringt von Holzstaub, teilweise "einfach so". Heute habe ich nun einige Der bretter von den Balken gelöst. der Schädling ist anscheinend direkt gerade durch das Außenholz und in die Balken hinein.
Meine Frage nun: Kann man anhand der Beschreibung auf den Missetäter schließen (einige Digitalbilder könnte ich auch zur Verfügung stellen) und vor allem, was ist angeraten? Den Schuppen komplett abreissen und alles entsorgen? Mit Giften dem Schädling zu Leibe rücken? Und wenn ja, wie?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Bock
Lieber Thomas Bock,
es wird vielleicht ein hausbock sein. Genau kann ich das an einem befallenen Holzstück feststellen.
Wenn es denn ein hausbock ist, würde man zuerst abwägen, wie stark der Schaden bereits ist, um die Frage Art der Bekämpfung, gleichzeitige weitere Vorbeugung und die Instandsetzung der Frage Abriß und Neubau alternativ auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten entgegenzusetzen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1081. Oliver
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Hallo Herr Rüpke,
ich bin es nochmal, siehe vorhergehenden Eintrag.
Vorab mal meine Bewunderung für Ihre Bereitschaft, Wissen zu teilen und so ein Forum aktiv zu betreuen.
Eine letzte Frage zu dem abgebeilten Balken, der offenbar nach der Behandlung vom Mulm befreit wurde:
Wenn ich das richtig verstehe, könnte man ja daraus schließen, dass es nach der Behandlung noch Befall gab bzw. gibt? Warum sonst sollte ich einem schönen Sparren die Hälfte seiner Substanz nehmen?
(Die anderen Sparren sind alle angeschnitzt, aber sichtbar in Ordnung.)
Viele Grüße
Oliver
Lieber Oliver,
das kann ich so nicht sagen, ohne alle Umstände schlüssig verstanden zu haben. Dazu fehlte mir die Ortskenntnis.
Auf jeden Fall ist ein Balken mit nur mit der Hälfte seines verbleibenen Querschnittes nicht mehr ausreichend tragfähig und muß verstärkt werden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1080. Oliver
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Hallo Herr Rüpke,
ich bin im Begriff ein altes Haus zu kaufen.
Das Dachgebälk wurde gemäß einem angebrachten Zettel wie folgt behandelt:

Verwendetes Mittel = Avenarol 65
Bekämpfend Holzbock/Holzwurm
Januar 1980
Spritzverfahren 360 ml/g/qm

Die gute Nachricht: es hat scheinbar funktioniert. Zumindest finde ich keinerlei Spuren wie hier im Forum beschrieben.

Ich wüßte natürlich gern, ob/welche Gesundheitsgefahren vom Stoff ausgehen können, denn das ist lange her und seither ist man ja doch schlauer geworden, was die verwendeten Stoffe angeht.
Können Sie mir dazu eine erste Auskunft geben?

Die Behandlung ist an der dunklen Färbung gut zu erkennen; aber scheinbar wurde nach dem Spritzen ein Balken deutlich abgebeilt. Ist es nicht so, dass dies eigentlich vor der Behandlung geschieht?

Danke für die Antwort
Oliver
Lieber Oliver,
das müßte recherchiert werden und kostete neben Zeit auch Geld.
Die heutigen Produkte kann man dazu nicht heranziehen. Zudem ist die Fa. Avenarius Heidelberg bereits unter der Adresse des Chemiefabrikenten Remmers Löningen zu finden, ist also vermutlich verkauft worden.
In der Tat wird vor der Bekämpfung der "Mulm" beseitigt. Der dunklen Holzfärbung nach zu urteilen, handelt es sich bei dem Holzschutzmittel vermutlich um ein ölbasiertes. Es wird wohl ein Mittel mit organischen Wirkstoffen sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1079. Hartmut Köhler
Mail Home
Hallo, bin gerade beim Dachausbau.
Die Dachkonstruktion ist aus Nadelholz ca. 25 Jahre alt und trocken (Eindeckung war immer gut dicht und im Sommer ist´s teilweise durch schwarze Dacheindeckung unerträglich heiß. Die Balken wurden mit einer rötlichen Flüssigkeit (zusammensetzung und Zweck nunmehr unbekannt) eingelassen.
Letztes Jahr sind zwei Dachgauben eingebaut worden. Bei den Pfetten (Altbau) wurden Bohrlöcher festgestellt. Die meisten anderen Balken sind tadellos.
Ich ging Aufgrund der Bohrlöcher von ´nem Holzwespenbefall aus. Vor ein paar Tagen bemerkte zugeklebte Bohrlöcher und ich dachte sofort erschrocken an einen
akuten Schädlingsbefall. Bin jetzt schon etwas ruhiger, ich vermute nurnoch Holzbewohner.
Bohrmehl war nicht zu finden (soweit man das sagen kann,weil der Ausbau in der Stauigen Phase ist). Tote Insekten wurden im Frühjahr nur gefunden( Fliegen, Motten, Wespen..) und nur ein Käfer war mit bei.
Ist meine Vermutung (homepage)richtig?
Ist Ihnen ein gängiges rötliches Impregniermittel aus den Anfang Achtzigern bekannt?
Wenn ja sollte ich das Grob abschleifen um Ausgasungen zu verringern (wird ja Wohnbereich) Isoliert wird mit Hanf, Damfbremse wird ein Zelluloseflies?
Die neuen Balken im Bereich der Gaube sind laut dem Zimmermann mit einem Mittel imprägniert, welches die Insekten während der Verpuppung austrocknet. Bin irgendwie unsicher ab das Holz wirklich behandelt ist. Sieht völlig ungehandelt aus, auch war nur der typische Holzgeruch da und fühlt sich auch ungehandelt (nicht härter, ölig oder klebrig)..
Sollte ich Sicherheitshalber das Holz im Bereich der Gaube schützen?
... die Schnittkanten des neuen Gebälks?
.. alte rötlich impregnierte Holz schützen (hat der Schutz nachgelassen)?
..das alte Holz welches angehobelt ist (war leicht verzogen, jetzt ist die Imprägnierung weg)?
Wenn ja, welches Mittel ist empfehlenswert?

Vieleicht können Sie mir einige Fragen beantworten.

Viele Dank,
Hartmut
Lieber Hartmut Köhler,
erst mal vielen Dank für Ihre Bilddokumentaion.
Das aufschlußreichste Bild, zu der Interpratation der "Löcher" hab ich hier noch einmal mit Ihrem Begleittext eingestellt (die anderen Bilder findet der Leser, wenn er das linke rote Haus anklickt):
------------------------------

Zum Bild: Die Dachkonstruktion ist ca. 25 Jahre alt. Dort sehen sie drei verschiede Loecher.
von Links:
- Austrittsloch
- Loch mit Spaenen verschlossen - dieses Loch wurde bei der Erstbehandlung mit rotem Holzschutz schon ueberstrichen. (vor 25 Jahren)
- diesjaehrig von einem Insekt verschlossenes Loch
----------------------------
Nun zu Ihren Fragen:
Rötliche Impregniermittel aus den Anfang Achtzigern gibt es viele, denn die rötliche Farbe ist lediglich die Kontrollfarbe, die sich in den verschiedensten Holzschutzmitteln wiederfindet läßt. Diese Kontrollfarbe gibt es auch in Grün und Braun etc.
Das Holzschutzmittel kann man also nur durch Nachweis der verwendeten Wirkstoffe ermitteln. Ich kann das für einige Wirkstoffe anhand von Farbreagenznachweisen machen.

Solange das Holz abgedeckt wird (Duirch Verkkleiduzngen Rigips etc.) wird vermutlich nichts weiter zu machen sein. In den Dämmstoffen können übrigens ohne weiteres mehr Borwirkstoffe in Form von Flammschutzmitteln als Borwirkstoffe in Form der Holzschutzmittel am Holz vorhanden sein...

Das Mittel, was an neuen Balken im Bereich der Gaube verwendet wurde, schint ein Häutungshemmer zu sein. Ein Wirkstoff der in den hormonellen Ablauf der Entwicklungsstadien eingreift. Es hat also eine erst sehr späte Wirkung.
Eigentlich ist es sinnvoller, das bereits zuvor verwendete Holzschutzmittel zu verwenden. In der regel reichen hier Wirkstoffe aus Borverbindungen aus, die als Fraßgifte wirksam werden. Alle Schnittkanten am altem wie neuem Holz sind nach bzw. mit zu behandeln.
Die Holzschutzmittel aus Borverbindungen sind lange stabil und wirkksam.

Solange das Holz gehobelt im Raum steht ist eine Holzschutzbehandlung nicht erforderlich.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1078. Wolfgang Friebel
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich google interessiert durch das Internet da ich heute festgestellt habe, dass wir in unserem gerade gekauften Haus vermeintlich Holzwürmer/Insektenlarven in der Balkonverkleidung haben.

Die Latten der Verkleidung sind mit Dickschichtlasur bestrichen und eigentlich schon längst überfällig zu streichen. Alle sichtbaren Flächen weisen nur die üblichen Alterungspuren auf, wenn Farbe/Lasur fehlt.

Nun sind an den Ecken die horizontalen Balken aneinanderliegend und das Holz dort, wo die 45-Grad-Schnittkanten sind, vermeintlich nicht vorbehandelt gewesen. Diese Stellen sind richtiggehend feucht; ich konnte einfach 1-2 cm des Holzes herauskratzen. An manchen dieser Schnittstellen sind auch Löcher, die mich an Holzwurmlöcher erinnern. "Tierchen" habe ich keine gesehen; es macht mich so stutzig, dass diese Löcher nur an den SChnittkanten sind, die gegeneinander lagen und die wohl regelmäßig feucht waren.

Reicht es aus, wenn ich
a. das gesamte verfaulte / feuchte Holz entferne
b. zur Sicherheit ein Holzwurm-Ex auf diese Flächen (oder ggf. auf das gesamte Holz über die vorhandene Lasur ? )
c. anschliessend die Ecken neu mit Holzpaste "verkitte"
d. mit Lasur streiche
und danach dafür Sorge trage, dass an diese Stellen kein Wasser mehr gelangen kann ?

Ich könnte, wenn es hilft, auch gerne ein Photo übersenden.

Ich finde es toll, dass Sie hier an dieser Stelle Fragen beantworten und somit einem "hilflosen Laien" wie uns Unterstützung bieten ! Die Fassade des Hauses, das wir gerade erworben haben, ist zu 25% aus Holz - das hat uns sehr gut gefallen und wir möchten es über die nächsten Jahre bestmöglich pflegen / erhalten.

Vielen Dank im voraus !

Mit freundlichen Grüssen
Wolfgang Friebel
Lieber Wolfgang Friebel,
ein Foto wäre immer besser als allein die Worte... schicken Sie es per e-mail.
Vermutlich ist bei Ihnen ersteinmal die Pilzprolematik vorhanden. Sie haben einen Pilzbefall oder den Schaden danach. Die Insekten müssen nicht unbedingt holzzerstörede sein, dann sind es meistens Pilzfolger. Es können auch andere, lediglich nur holzbewohnende Insekten sein, die sich das morsche Holz als Nisthöhle ausgesucht haben.
Ein Austausch ist das Richtige. Dabei sind alle Fugen offen, luftig ohne Kleister und Acryl asuzubilden! Also, wo Holz an Holzs tößt, eine Luftfuge oder bei Verbindungen auf Spalt einbauen, z.B. stets eine Abstandsscheibe dazwischen einlegen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1077. olaf s.
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hallo
und hier der witz zun schlapplachen.
wir haben einen kamin echt toll , und so machte ich mich auf dem weg in den großen wald um das begehrte holz zu holen.es wurde gesägt und gespalten und gestapelt.bis hierher alles toll.
aber nun sehe ich nur noch holzmehl und ausfluglöcher so viele das man sie nicht zählen kann.aber das blöde an der sache ist hat der dachstuhl jetzt was abbekommen oder nicht. da das holz bis unter das dach gestapelt war.gibt es ein mittel das jetzt noch eingebracht werden kann oder muß damit da nichts pasiert??
gruß olaf

habe noch mal nachgeschaut wie es im holz zugeht.die löcher und gänge sind nur in der rinde und gehen nicht in das splindholz.dafür ist aber die rinde immer noch voll mit vielen kleinen larven (schneeweiß) und 0,5mm lang.rindenbrütende Borkenkäfer heißt diese art wohl .es handelt sich um esche die anfang des jahres
frisch geschlagen wurde.
gruß olaf
Lieber olaf s.,
es sind Frischholzinsekten. Wenn Sie die vielen gleichen Fragen hier mal durchstöbern wollen, es geht Ihnen nicht anders als denen, die sich nicht daran halten, Holz (wenigstens im Sommer) stets außerhalb des Hauses zu lagern. Die Frischholzinsekten werden Ihrem Haus i.d.R. nichts anhaben. Ein Mittel ist hier nicht erforderlich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1076. Wolfram Henn
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Hallo,
seit einigen Monaten höre ich an einer bestimmtem Stelle eines Balkens (6 Jahre alter tragender Balken aus Fichte-Brettschichtholz, offen und trocken im Wohnzimmerinnern verbaut)ein rhythmisches kratzendes/knisterndes Geräusch, jeweils etwa fünfmal im Abstand von ca. 3 Sekunden, dann wieder Ruhe. Zunächst haben wir gedacht, es käme von einer Stromleitung her, aber das ist es wohl nicht.
Keine Risse im Holz, keine erkennbaren Bohrlöcher, kein Bohrmehl, schon gar keine Insekten sichtbar.
Was kann das sein, und was soll man tun?

Freundliche Grüße
W. Henn
Lieber Wolfram Henn,
es kann neben einer Larve "im Holz" auch ein Insekt "am Holz" sein. Wenn Sie das Geräusch aufnehmen könnten, mit einem MP3 Player mit Diktierfunktion, könnten Sie mir die Aufnahme einfach per e-mail zusenden. (Wenn Sie Probleme damit haben, nehmen Sie einfach einen jümgeren "Handy und MP3 Spezialisten" dazu!). Vielleicht kann ich dann damit was genaueres analysieren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1075. Jürgen K.
Hallo Herr Rüpke,
vielen Dank, dass Sie alle meine Fragen so präzise und ausführlich beantwortet haben. Der von Ihnen erwähnte Link, welcher zu Ihren Bankverbindungsdaten führt, ist wirklich sehr hilfreich. Die extreme Fachkompetenz Ihrer Antwort zwingt mich förmlich dazu, Ihnen umgehend einen Auftrag zu erteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen
Lieber Jürgen K.,
Sie sollten einfach sehen, daß, wenn Sie schon Vollinsekten vorgefunden haben, ich sinnvoller Weise kaum einen anderen Weg als die Bestimnung vorschlagen kann. Eine sichere Bestimmung klärte auf einfachste Weise alle Ihre Fragen zum weitern Vorgehen auf. Spekulationen anhand unsicherer Befunde aufstellen zu müssen, finde ich hier - wegen der ja schon vorhandenen gefundenen Vollinsekten - weniger sinnvoll.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1074. Rainer Müller
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich renoviere gerade eine "alte" Theke aus dem Jahre 1959. In der Unterseite der Theke ist der Holzwurm kräftig am nagen. Ich habe bereits in jedes Loch, was ich sehen kann (best. mehr als 300 Löcher) mit einer Spritze Sadolin Holzwurm - Ex hineingespritzt. Da die Theke im inneren mit Metall ausgekleidet ist, komme ich nur ein die untere Seite des angefressenen Holzes.
Gibt es noch eine andere Methode um den Nager an den Kragen zu gehen ? (Heißluftpistole - Boden mit Lack streichen)

Für Ihren Tip bedanke ich mich im voraus.

Mit freundlichen Grüßen

R. Müller
Lieber Rainer Müller,
diese etwas mühsame Methode ist schon der richtige Weg. Die Löcher könnten Sie anschließend mit einem Möbelwachs verschließen.
Allerdings hat m.E. die Fa. Sadolin kein Produkt namens Holzwurm - Ex.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1073. Jürgen K.
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Hallo auch,
könnt Ihr mir vieleicht weiterhelfen? Und zwar glaube ich, dass das Haus vom Holzbock/Hausbock befallen ist. Ich würde gerne Wissen, um welche Spezies es sich da wohl handeln könnte. Ich hab schon mal auf eurer Homepage geschaut, konnte Ihn aber nicht einwandfrei identifizieren.
Die Käfer haben wir in verschiedenen größen. Ab 1-2 mm bis ich würde mal sagen 6-7 mm. Der Befall schein im Keller zuerst aufgetreten zu sein. Die Löcher sind relativ rund. Teilweise aber auch leicht oval. Nur ganz leicht. Der Käfer ist i.d.R. schwarz (bis auf die kleineren gehen vom Schwarzen leicht in´s rötliche). Er giebt (besonders gerne in der Nacht) rytmische Klopfgeräusche von sich, welche mir als Paarungsruf scheinen. Man kann diese durch klopfen auf Holz immitieren und bekommt dann promt Antwort. Der Käfer kann fliegen. Er hat soetwas wie einen kleinen Kopf und einen etwas länglichen Körper. Am bzw. im Körper sind die Flügel. Die Flügel sieht man nur wenn er fliegt oder man ihn mit dem Fingernagel zerdrückt. Er schein nur wenig "Blut" (Käfersaft? oder wie heißt das?) zu haben. Er hinterlest für gewöhnlich keine Flecken auf der z.B. Tapete und ist relativ bröselig. Sein Flug ist eher langsam im Vergleich zu Mückem oder Fleigen. Wir haben in den Kellerräumen mit normalen Insektenspray ganz gute Erfolge gehabt. Der Käfer saß teiweise in der Zwischendecke. Dort war ein Spalt, wo wir mit Insektenspray reingehalten haben. Am nächsten Tag lagen so einige auf dem Boden / Tisch usw.. Im Wohnraum würde ich ungern derart mit Insektenspray "rum aasen". So klebe Fliegenfallen am Band, helfen die? Habe heute 6 Stück auf der Tapete in der Wohnung EG (über dem Keller halt) festgestellt und eigenhändig zerdrückt. Ich kann ihn schlecht ausräuchern, gibt es da irgenwie Fallen oder so? Gift, Lebendfallen - diese "Mückenbrutzler" (blaues Licht mit Stromgitter)? Hilft da was? Die Käfer scheinen wir in geringem Ausmaß schon länger zu haben. Ich hab schon eher mal einen Käfer dieser Form beseitigt, ihn dann aber wie normals Ungeziefer (Mücke, Fliege Kellerassel) abgetan. Nun mache ich mir doch ein wenig sorgen insbesondere auch um die Einrichtung. Ach und im Keller war eine kleine Kiste (ohne Deckel) mit einem Spanplattenboden, der Ihnen wohl sehr gemundet hat. Da war nicht viel von über.
Meine Frage sind:
1.) Um welche Gattung handelt es sich wahrscheinlich?
2.) Wie kann ich ihn im Wohnbereich bekämpfen?
Lieber Jürgen K.,
da Sie ja Exemplare haben, wäre es beste, Sie ließen eine Bestimmung durchführen. Dann könnte ich Ihnen genaueres sagen, ohne groß spekulieren zu müssen.
Näheres zur Bestimmung finden Sie im Kopf oben unter dem entsprechenden Link "Bestimmungsdienst".
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1072. Walter
Hallo,
kennt sich vielleicht jemand über die Holwürmerarten in Portugal aus?
Ich konnte bisher keine Informationen finden.
Wenn mir jemand einen Tip geben könnte, dann wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüsse
Walter
Lieber Walter,
das ist doch einfach erklärbar. Solche Insekten kennen keine politischen Grenzen. Sie sind in Portugal (bis auf einige Ausnahmen) auch nicht anders als in Frankreich, Spanien oder bei uns.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1071. A. Schmid
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Guten Tag

Wir haben ein 113 Jahre altes Haus gekauft. Selbstverständlich haben wir Schäden im Holz festgestellt. Mit den bereits entdeckten Tipps für das Monitoring werde ich neuen Befall sicher erkennen. Besten Dank für diese Super Seite und Euren Elan der diese Aktualität ermöglicht. Wisst Ihr in der Schweiz ebenfalls einen Bestimmungsdienst für Schädlinge?

Besten Dank für Eure Hilfe
A. Schmid,
Sie können es, uns gerne schicken. Wir haben schon viele Proben auch aus der schweiz erhalten. Bei der Schweizer Post gibt es auch so etwas wie "Muster ohne Wert oder Warenprobe, beim anhängenden Zollzettel lassen Sie sich einfach am Schalter durch den sicher netten Beamten helfen. Dann schicken Sie alles schriftliche per e-mail. Dann wird das Porto nicht unnötig hoch. Die Überweisung machen Sie per IBAN BIC, alles an nötigen Angaben finden Sie hier.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1070. H.Martin
Mail
Guten Tag!

Ich bin Sammler antiker Gemälde und habe kürzlich ein neues Ölbild erworben. Nun war der Originalrahmen aus der Zeit um 1700, wie er nur äusserst selten noch zu finden ist, offensichtlich vom Holzwurm befallen, und das nicht wenig! An einer Stelle löst sich eine Leiste und man kann das sehr sehr schwammige Unterholz sehen.
Den Rahmen habe ich gestern bei grosser Hitze im Wagen einige Stunden stehen lassen, sodass ich glaube, er ist nun durch wie ein Fünfminutenei.

Meine Frage: wie kann ich das Holz des Rahmens jetzt sichern, härten, dass er nicht bei Druck oder Belastung bricht? Welche Festigungs / Härtungsmittel können Sie empfehlen und welche Technik kann ich anwenden, um ihn dauerhaft zu festigen?

Vielen Dank für Ihre Mühe!

H.Martin
Lieber H.Martin, ob die Temeperatur ausreichend war, ohne Messung im Holzinneren mag ich es eher bezweifeln. Holz isoliert gut.
Bei Kunstgegenständen würde ich eine Begasung mit Inertgasen empfehlen. Die Gefahr von physikalischen (beim Hitzeverfahren) und chemischen Veränderungen (bei herkömmlichen toxischen Gase) ist dabei sehr gering.
Die Verpackjung erfolgt abgedichtet in PE-Folie. Die Einwirkzeit des Inetgases z.B. CO2 ist auf 3 Wochen einzustellen. Um eine 100% Wirkung zu erreichen ist nach einer längeren Pause noch ein zweiter Durchgang nötig.
Zu der Festigung durch Holzersatzmassen befragen Sie besser einen Restaurator. Ich bin da nicht der beste Fachmann. Um Spachtelmmassen, wie ich sie schon gesehen habe, sollten sie ohne weitere Fachkenntnis einen Bogen machen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1069. Helga Sauerborn
Mail
Hallo Herr Rüpke,

seit gestern - 19.6.05 - stelle ich durch Holzmehlhäufchen an einer Stelle fest, dass ein nettes Tierchen in unserem Holz-Blumencontainer wohnt und arbeitet.
Kann ich dagegen etwas unternehmen?
Für eine baldige Antwort wäre ich dankbar.

Freundliche Grüße
Helga Sauerborn
Liebe Helga Sauerborn,
am einfachsten ist es, den Blumencontainer nach draußen zu expedieren nur noch dort zu verwenden bis er auseinanderfällt und innen einen neuen anzuschaffen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1068. Heike Bähre
Mail
Hallo Herr Rüpke,

ich habe ein 85 Jahre altes Haus gekauft u. schon vor dem Kauf einen Holzwurmbefall der Holztreppe zum 1. Stock (halb ausgebauter Dachboden) feststellen können. Mir wurde aber versichert, dass das ein alter, schon längst bekämpfter Befall sei. Das habe ich auch aufgrund der zum Teil mit Aqryllack übermalten Löcher geglaubt, da es sich um einen älteren Anstrich handelte.

Nun habe ich vor zwei Türschwellen im Erdgeschoss im Abstand von ca. 3-4 Tagen kleine Häufchen Holzmehl entdeckt, die jedesmal frisch waren, da ich regelmäßig sauge u. wische. Obwohl ich in dem Haus jetzt ein 1/2 Jahr wohne, sind das die esten Anzeichen eines aktiven Befalls. Tja, zuerst dachte ich an die Bekämpfung durch ständige Lärmbelastigung (Volksmusik), mag aber meine Nachbarn zu gerne, um es mir mit ihnen zu verscherzen. Nein, im Ernst, durch das Lesen dieser Seiten möchte ich die Tierchen bestimmen lassen. Aber wie komme ich zu so einem Insekt, ohne gleich die Türschwelle rausreissen zu müssen? Noch habe ich keine Käfer o. ähnliches entdecken können. Kann ich auf die Jagd gehen o. muß ich mich auf die Lauer legen u. warten?

Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße

Heike Bähre


PS. Es wäre toll, wenn Sie mir auch einen Fachmann in meiner Nähe nennen könnten.
Heike Bähre,
ehrlich gesagt, der große Jäger bin ich auch nicht, aber vielleicht eine Klebefalle wäre eine Möglichkeit. Oder Sie decken die Schwelle locker mit Folie ab.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1067. Jürgen Klein
Mail
Sehr geehrter Herr Rüpke,

in unserer Ferienwohnung zeigte sich vorige Wochen folgende Problematik: Das Fenstersims eines nach Westen (also Wetterseite) ausgerichteten Fensters war über und über mit 3-4mm großen Käfern übersät, die überwiegend nicht mehr am Leben waren. Vor der nach der gleichen Himmelsrichtung ausgerichteten Balkontür zeigte sich die gleich Symptomatik auf dem Teppich. Nach gründlicher Entfernung des Getiers zeigten sich nach kurzer Zeit neue Exemplare - wo die herkamen wissen wir bis heute nicht genau, so wie es aussieht aus den Fugen zwischen dem Fensterglas und den Holz-Fenstersprossen. Das Dichtungssilikon hatte dort zum Teil 1-2 mm große Öffnungen. Hinzugefügt werden muss, dass die Fenster von den Voreigentümern vermutlich jahrelang außen wie innen nicht gestrichen wurden. Dem Aussehen der Käfer nach hätte ich eigentlich auf einen Holzwurmbefall getippt, allerdings fehlt das charakteristische Holzmehl. Eine Ihrer Antworten im Forum lässt mich jetzt allerdings auch in Betracht ziehen, dass es sich um einen Lebensmittelschädling handelt. Ich hoffe, die Infos reichen aus, um Ihnen zumindest einen Verdacht zu ermöglichen, an dem ich sehr interessiert wäre.

Auf jeden Fall vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Klein
Lieber Jürgen Klein,
daß Käfer sich vor dem Licht sammeln ist an und für sich normal. Das muß nichts mit den Fenstern zu tun haben. Die können auch von andere Stelle aus dem Gebäude hergeflogen sein.
Durch eine Bestimmung eines toten (ganzen) Insektes (s.o.) könnte ich Ihnen genauers sagen, ob es ein holzzerstörendes oder ein anderes Insekt ist.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1066. Kriegel Ilka
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Hallo Herr Rüpke,
Ich hab mir einen alten Tisch von einem Altwarenhändler gekauft, den ich nun abgeschliffen und hergerichtet habe. Während meiner Arbeit ist mir aufgefallen, dass an manchen Stellen aus den Holzwurmlöchern noch kleine Mengen an Sägespänen herausgebröselt sind, nachdem ich den Tisch einige Tage unberührt stehen ließ. Ich habe in den letzten Wochen eisern in die Löcher Holzwurm-Ex gespritzt und jetzt auch noch ein MIttel zum Einstreichen des TIsches gegen den Wurm angewandt,aber hab immer noch das Gefühl, dass der Wurm da ist. Er scheint nur weiter gewandert zu sein. Da ich auf einer anderen Seite gelesen hab, man solle das Möbelstück in einen trockenen Raum stellen, mit wenig Luftfeuchtigkeit, erwäge ich den Tisch in mein Dachzimmer zu stellen, da es gerade im Sommer dort sehr trocken ist. Allerdings ist dort alles aus Holz, und ich befürchte der Wurm wandert weiter in dieses Holz. Was soll ich tun? Wie erkenne ich ob der Wurm vernichtet ist? Kann ich ihn in das Zimmer stellen?
Helfen Sie mir bitte bei meiner Holzwurmjagd! Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Ilka
Liebe Ilka Kriegel,
wenn Sie alte Gänge anschleifen wird sich auch Holzmehl aus den Fraßgängen lösen können. Wenn zuvor keine Ausschlupflöcher zu erkennen waren, ist dies um so mehr ein Indiez für einen abgeklungenen Befall, der aber als Schaden sichtbar bleibt.
Durch stetiges Markieren der Löcher würde man langfristig einen Befall sicher nachweisen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1065. Erhard Heisel
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Hallo,
wir haben einen ca. 80 Jahre alten Schrank, bei dem die Füsse angefressen erscheinen. Er soll auf einen Korkboden gestellt werden. Wie behandeln wir die Füsse? Genügt es, die Füsse abzuschlagen und z.B. Backsteine als Füsse zu benutzen? Hilft es, das Holz mit Bootslack zu streichen?
Vielen Dank für eine Antwort.
Erhad Heisel
Lieber Erhard Heisel,
Sie können es ja versuchen, so zu machen. Imprägnierte "Holzklötze" anstatt der "Backsteine" würden auch gehen. Bootslack ist unsinnig.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1064. Heiko
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Hallo Herr Rüpke,

wir sind gerade dabei, ein ca. 80 Jahre altes Haus zu renovieren und den Dachstuhl auszubauen. Nach Freilegung der Decken in der ersten Etage haben wir in einigen Deckenbalken (ca. 45-50 Jahre alt)Löcher entdeckt, und daraufhin eine Schädlingsbekämpfungsfirma konsultiert. Diese stellte einen aktiven Holzbockbefall fest und empfahl uns, die befallenden Deckenbalken mit dem Mikrowellenverfahren und anschließend mit Borsalzinjektionen zu behandeln.
Ein Zimmermann, den wir um Rat fragten, meinte jedoch, dass unser Holzbock nicht mehr aktiv sei und riet uns, die befallenen Deckenbalken einfach durch neue zu ersetzen.
- Können wir davon ausgehen, dass nach Austausch der befallenen Balken unser Hausbock-Problem gelöst ist (auch wenn dieser noch aktiv wäre)? Betroffen sind hierbei nur 6 Balken (ca. 30-40m), wobei die restlichen Balken äußerlich keine erkennbaren Merkmale aufweisen.
- Wie effektiv ist eine Behandlung mit dem Mikrowellenverfahren? (die Schädlingsbekämpfungsfirma würde auch nur die 6 Balken behandeln, die wir genausogut austauschen können)
- Wie können wir selbst feststellen, ob unser Hausbock noch aktiv ist?
Lieber Heiko Gloeckner,
Voraussetzung für eine Bekämpfung ist stets ein Befallsnachweis. Sie sehen wie man sich darum drückt.... D.h., es muß belegt werden, daß noch Aktivität vorhanden ist, bevor man ans Werk mit der (Geld kostenden) Bekämpfung geht. Wie dies möglich ist, kann ich Ihnen auf die Schnelle nicht aufbröseln, es ist Erfahrung und Wissen dazu nötig. Das ist die Arbeit eines Sachverständigen für Holzschutz am Bau.

Wenn stärkere Schäden vorhanden sind, ist es stets die Überlegung wert, ob man nicht aus statischen und/oder aus wirtschaftlichen Gründen einen Austausch der Bauteile vornehmen sollte.

Wäre kein Befall nachzuweisen ist die Überlegung einfach. Ist Befall da, muß beachtet werden, daß eine Ausbreitung durch eine Berkämpfung nötig ist. Die nicht behandelten Bereiche sollten dann im Zuge der Bekämpfung vorbeugend behandelt werden. Entgegen dem sonst bestehenden ausdrücklichen Verbot am Ort (außerhalb der Imprägnieranlagen) vorbeugend zu behandeln, ist im Zuge einer bekämfenden Maßnahme eine örtliche vorbeugende Maßnahme nach den Bestimmungen erlaubt.
Mikrowellen sind in der Insektenbekämpfung als Sondermethode an gut zugänglichen Bereichen möglich. Bei Hausbock wird wegen eines stets anzunehmenden großflächigen Befalls diese Methode kaum eine sinnvolle Anwendung finden. Wenn die Bekämpfung durch Mikrowellengerät am liegenden Balken möglich ist, wäre eine chemische vorbeugende behandlung selbstverständlich auch auf die mit Mikrowelle behandelten Bereiche nötig.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1063. Corinna Henkelmann
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Seht geehrter Herr Rüpke, sehr geehrter Herr Kürsten,

bei Dachdämmarbeiten unseres Hauses (Bj: 1952) sind mein Freund und ich im Bereich der Dachlatten (Nadelholz) auf frische Bohrlöcher von Holzschädlingen gestoßen (helles Holzmehl). Der befallene Bereich ist handtellergroß und befindet sich in einem Bereich, in dem anscheinend einmal die Dachziegel erneuert und nicht wie - im übrigen Dachbereich - von innen mit Mörtel verschmiert wurden.
Auch auf dem nichtausgebauten und ebenfalls ungedämmten Dachboden haben wir an einem Träger (allem Anschein nach entrindetes, unbehauenes Nadelholz) in einem kleinen Bereich aktive Bohrlöcher gefunden und bereits mit einem entsprechenden Mittel (augenscheinlich erfolgreich) behandelt.

Meine Frage:
Reicht es aus, befallene Stellen, die wir finden zu behandeln (bisher nur die beiden erwähnten) oder ist mit einem ausgedehnten Befall des Dachstuhls zu rechnen, so dass wir Profis ans Werk lassen müssen? Ein paar Bohrlöcher (ohne Holzmehl) haben wir hier und da noch gefunden, aber insgesamt macht der Dachstuhl einen noch recht tragfähigen und soliden Eindruck...

Viele Grüße
Corinna Henkelmann
Liebe Corinna Henkelmann,
ich kann darauf leider nicht antworten, ohnen zu spekulieren. Es fehlt mir (und Ihnen auch!) die Angabe der Insektenart, die bei Ihnen tätig ist.
Auch allein helles Bohrmehl reicht nur bedingt für einen Befallsnachweis, wenn das im Dunkeln liegt bliebe es lange hell...
Im Einzelfall neben einem eindeutigen Befallsnachweis natürlich die Bestimmung des holzzerstörenden Insektes der erste Schritt, um zu weitern Überlegungen zu gelangen. Davon ist alles abhängig.
Wenn es ein Hausbockbefall ist, wäre zunächst eine großflächige Verbreitung (auch in den DG-Deckenbalken) anzunehmen und dahingehend zu prüfen und zu bekämpfen und auch weiterhin vorzubeugen.
Ist es ein Gemeiner Nagekäfer, stimmt vermutlich die Bauphysik nicht, ist ein Bunter Nagekäfer lag ein Undichtigkeit am Dach vor und bestimmt ist der dazugehörige Pilzschaden nicht fern, ist es gar ein Scheibenbock ist es Schnee von gestern, usw.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1062. Jana
Hallo Herr Rüpke!

In meiner Mietswohnung gibt es zu 99% (nach eingehender Recherche meine ich, das herausgefunden zu haben) holzschädliche Käfer. Ich vermute es sind anobium punctatum, gewöhnlicher oder gemeiner Nagekäfer also. Da der Vermieter dagegen nichts unternehmen will, habe ich beschlossen umzuziehen.

Meine Frage ist nun, ob und wie man seine Möbel, etc., die ja evtl. auch schon befallen sind, davon wirksam befreien kann. Meine Möbel bestehen größtenteils aus Buchenfurnier sowie unbehandeltem Kiefernholz (neu).

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir in dieser Angelegenheit helfen könnten und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Jana.
Liebe Jana,
ein Nagekäferbefall wird i.d.R. kein Grund zum Ausziehen sein. Auch werden alle anderen Möbel nicht so einfach unabdingbar befallen.
Zuerst ist in jedem Einzelfall der Nachweis eines (lebenden) Befalls nötig, bevor eine Überlegung zur Bekämpfung in jedweder Form einsetzte.
Treten die Käfer massenhaft vor den Fenstern auf, sollten Sie zudem eine Verwechselung mit Vorratsschädlingen in die Überlegungen einbeziehen. Eine eindeutige Bestimmung ist insofern stets wichtig.
Viel Grüße
Hans-Joachim Rüpke