Holzwurm-Forum
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1055. Dirk Robeling
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Hallo Herr Rüpke,

wir haben innerhalb einer Haussanierungsmaßnahme im August 2004 ein neuen Holzboden auf Holzunterkonstruktion (Betondecke, darauf Holz-Riegel, darauf OSB-Platten, darauf Eichen-Dielen)verlegen lassen.

Anfang 2005 sind uns die ersten Löcher mit und ohne Bohrmehl aufgefallen. Nach Befragung des Schreiners, der den Boden verlegt hatte, wurden die Löcher mit einem Permethrin-haltigen "Holzwurm-Tod" behandelt (Asuso, ML HolzwurmEx).

Leider war das nicht das Ende. Ab Februar 2005 haben wir veschiedene Dielen ausfindig gemacht aus denen Käfer ausgeflogen sind. Wir haben damit begonnen, die befallenen Dielen komplett mit Holzwurm-Ex einzustreichen. Ist eine größerflächige Behandlung (z.B. der komplette Boden) überhaupt sinnvoll? Kann es zu einer dauerhaften Belastung des Bodens kommen, so daß ein Betreten barfuß schon eine Gefährdung für den Menschen bedeutet?

Auf Nachfrage beim Zwischenhändler wurde, natürlich, angedeutet, das die Würmer schon im Haus gewesen sein müssen und wir die ersten wären, die aus der gelieferten Charge einen Wurmbefall angezeigt hätten. Das Haus wurde 1960 erbaut und hatte die beschriebenen Symptome bislang nicht. Kann der Befall trotzdem schon vorhanden gewesen sein? Der vorher eingebaute Boden aus lackierten Nadelholzdielen hatten definitv keinen Befall.

Die Löcher sind ca. 1 mm groß, die Larven, weiß bis milchig und einige mm lang, die Käfer schwarz, ca. 5 mm lang und schlank. Die Käfer konnten sich am Anfang recht schnell bewegen, Fliegen gesehen haben wir aber keinen; obwohl auch zwei Käfer an der Decke gefunden wurden.
(Es wurden an gänzlich unterschiedlichen Orten in 4 verschiedenen Räumen Löcher gefunden.)

In letzter Zeit haben wir keine neuen Löcher mehr gefunden; die gefundenen Käfer waren allesamt tot. Deutet das auf die Wirksamkeit des Schutzmittels hin, oder auf einen Alterstod nach Ablage von Eiern in neuen Gefilden und nur auf eine Wartezeit der nächsten Generation?
Aufgrund ihrer diversen Beschreibungen und Veröffentlichungen habe ich die Befürchtung, das es sich um einen Parkettkäfer oder einen Splintholzkäfer handeln könnte.

Gespannt erwarte ich ihre Antworten
und verbleibe mit freundlichen Grüßen


Dirk Robeling
Lieber Dirk Robeling,
hatte ich einer Ihrer Viecher hier unterm Mikroskop, es wäre ein leichtes, Antworten zu geben, ohne viel zu spekulieren. Also, zuerst mal bestimmen lassen.

Bei den bekämfenden RAL-Holzschutzmitteln gibt es unterschiedliche Wirktsoffe, die deklariert sind. Danach ist ihre Wirkweise erklärbar. Das Haupthindernis des jeweiligen Holzschutzmittels ist am Holz selbst zu suchen. Holzart und niedrige Holzfeuchte machen ein Eindringen oft sehr schwer macht.

Eine großflächige Bekämpfung ist aufgrund von Anwendungseinschränkungen unzulässig, weil gesundheitsgefährdend. Für Nervengifte wir Pyrothroide (z.B. Permethrin, Deltamethrin, Cypermethrin) gilt, eine Hautberührung (z.B. über nackte Füsse) führt zur Wirkung auch bei Wirbeltieren, wie wir welche sind.
Da muß man sich hinsichtlich einer Abdeckung der behandelten Flächen etwas überlegen, was wiederum abhängig von der Basierung des jeweiligen Holzschutzmittels ist. Das ginge also ohne Fachmann und Beachtung der Bestimmungen selten gut. (Die verbindlichen Hinweise zur bestimmungsgemäßen Anwendung sind zu finden im Zulassungsbescheid, die Zulassungsnummer muß bei bekämpfenden HSM stets beginnen mit Z-58.2-....).

Tote Vollinsekten haben die Eiablage hinter sich gebracht.

Da es sich um Insekten im Parkett aus Eiche handelt, kann ich nur dringend eine Bestimmung empfehlen. Die von Ihnen vermuteten Splintholzkäfer sind jedenfalls nicht "ohne".
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1054. Michael Nußbaum
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Hallo,

ich habe in einem Anbau (Garage) eine ca. 50 Jahre alte Schreinerwerkbank stehen. Diese hat schon immer kleine 1-2 mm große Löcher aufgewiesen. Seit einiger Zeit stelle ich fest, daß der "Holzwurm" noch immer oder wieder aktiv ist. Oder jetzt vielleicht an einer Stelle, die´ich besser sehen kann.

1) Was kann ich selber unternehmen, um den weiteren Fraß aufzuhalten?
2) Welche Mittel (chemischen) gibt es und sind auch wirksam?

Um das gute Stück zu erhalten wäre ich auch bereit in akriebischer Kleinarbeit Loch für Loch mit Spritze und Kanüle zu injitzieren.

Leider ist die Werkbank sehr schwer und deshalb nur begrenzt "mobil", daher scheiden im Forum beschriebene Maßnahmen der Wäremebehandlung aus.
mfg
Michael Nußbaum
Lieber Michael Nußbaum,
Sie könnten ein geprüftes, bekämpfendes RAL-Holzschutzmittel einsetzen. Dabei sind die technischen Merkblätter samt der dort angegebenen Anwendungseinschränkungen zu beachten zu beherzigen. Eine Behandlung mit Nadel und Spritze wird nötig. Darüber hinaus sind auch unbeschichtete Oberflächen behandelbar.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1053. Josephine
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Hallo Herr Rüpke und Herr Dr Kürsten,
ich habe mir vor zwei Jahren ein Musterhaus (es hatte schon 10 Jahre in einer
Ausstellung gestanden) Holzständerwerk und viel Glas.
Durch das viele Glas und einer Gebläseheizung kommt es zu großen Temperaturschwankungen. Das Haus wurde bei uns im Mai 2003 errichtet und war ca. ein Monat zwischengelagert. Es handelt sie um ein Wideraufbau. Die Rechtslage muß sicher noch geklärt werden.
In den letzten drei Tagen haben wir 13 Holzbockkäfer im Bad und Schlafzimmer
entdeckt, die Zimmer sind mit einem Loch (Kabeldurchführung) miteinander verbunden.
Ein Holzbock ist zur 100 % Erkennung schon zu Ihnen unterwegs.
Sind uns aber 99.9 % sicher. Schlafen sein gestern im Keller (gemauert).
Höre schon ein halbes Jahr Geräusche, dachte aber kommt von der Gebläseheizung.
Ich habe heute viel im Forum gelesen.
Nun zu meinen Fragen
1. Wie kann ich feststellen ob der Holzbock mitgeliefert wurde?
2. Kann ein Holzbock sich in kaum zwei Jahren so entwickeln?
3. Gibt es einen Fachmann der mir helfen kann?
Ich glaube es gibt ein großen Schaden. Ca 45% des Hauses bestehen aus Glas und nun der Rest aus Löhern? Meinen Mann und mir geht es nicht gut.
Antwort eilt.
Besten Dank im voraus.
Gruß Josephine
Liebe Josephine,
zunächst einmal ist ein Bestimmungsnachweis der richtige und der erste Schritt.
Danach ist eine Abklärung der Rechtslage wichtig. Dabei ist ein fachlicher Rat aus holzschutztechnischer Sicht dem Juristen sehr nützlich, um einen Anspruch schüssig zu belegen. Daher würde ich eine solche interdisziplinäre Zusammenarbeit stets empfehlen. Daraus ergeben sich, dann sicher sinnvoll, weitere Schritte.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1052. hans cordes
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guten tag,
ich habe bisher so einige häuser saniert,zuerst in den 70ger und anfang 8oger einen fachwerk kotten, bei den ich zur bekämpfung der kleinen tierchen chemie eingesetzt habe, mit dem erfolg, dass sie mich heute als holzschutz suchgerät benutzen können!! (sofort bindehautentzündung usw.)
beim nächsten haus, jugendstil palast, mitte 90ger jahre habe ich das heissluft verfahren anwenden lassen und vor- oder nachher salzlösung aufgetragen. erfolg war gut, habe aber,da nun alles verkleidet ist natürlich keine ahnung ob neuerlicher befall möglich ist.
und nun meine frage: das ausführende unternehmem dür die heissluftbehandlung sagte mir damals, dass bei einer kerntemperatur von 80° C die proteine bzw. eiweisstoffe im holz umgewandelt würden,so dass sie für die kleinen beisser unverdaulich seien un somit ein neuerlicher befall auszuschliessen sei.demnach wäre eine weitere nachfolgende behandlung ja ebenfalls überflüssig.
IST DEM SO ?????
ich beabsichtige grade mit meiner freundin ein neues haus (1906) zu kaufen,welches ebenfalls mit den tierchen zu kämpfen hat. (kein holzbock zu sehen, nur kleine ca 1mm bohrlöcher.)
vielen dank für baldige antwort und freundliche grüsse
hans cordes
Lieber Hans Cordes,
dem ist so nicht.
Grundsätzlich werden bei einer Heißluftbehandlung die Larven bei einer Temperatur von 55 °C über eine Einwirkzeit von 60 Minuten abgetötet. Die Nährstoffe im Holz bleiben jedoch überwiegend erhalten, weshalb ein Wiederbefall nicht ausgeschlossen werden kann. Daher die vorbeugende chemische Behandlung z.B. mit Borsalzen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1051. Franka
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Hallo,
habe eine von Holzwurm (Nagekäfer) befallene alte Kommode. Mein Studentenzimmer ist ca. 16 qm groß und einige der Nagekäfer krabbeln bereits an den Wänden. Wie verhalten sich die Käfer nach Entfernung der Kommode? Wovon ernähren sich die Erwachsenentiere? Meine weiteren Möbelstücke sind alle lackiert mit sehr glatter, ebener Oberfläche. Ausnahme ist mein Bett, dass aus unbehandelten Fichteholz besteht (Ikea). Ist es möglich, dass die Käfer ihre Eier in diesem Holz ablagern? Traue mich nicht mehr in das Zimmer, überlege umzuziehen.
Verzweifelte sucht Antwort!!!
Liebe Franka,
keine Panik, die Nagekäfer sind sonst rein und harmlos. Wenn es geht, saugen Sie die Tierchen einfach mit dem Staubsauger ab. die Erwachsenen Tiere nehmen außer Pflanzennektar keine Nahrung zu sich. Es soll aber auch Tiere geben, die sich ausschließlich von BWL-Studentinnen ernähren....
Im Ernst, sie leben nur kurz, um sich zu begatten zwecks anschließender Eiablage. Dabei bevorzugen Sie die Kommode. Gemeine Nagekäfer sind bekannt für ihre Ortstreue. Also würde ich noch warten und erst nach Abschluß des Ausflugs die Kommode entfernen. Die Frage bliebe, ob sich eine Behanlung der Kommode lohnte.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1050. Carsten
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Hallo
zuerst einmal vielen Dank für dieses Forum.

Ich hab folgendes Problem. Vor ein paar Jahren habe ich mir ein Reihenhaus aus den 60ern zugelegt. Die Renovierungsarbeiten sind zwar langsam aber stetig vorangegangen. Der Dachboden war bei meinem Einzug ungedämmt. D.h. Die Balken waren nur mit einer Folie zugehängt, welche mit Hilfe kleinerer Latten an den Balken besfestigt war. Die Dachbalken waren komplett in Ordnung, was mir auch von den Zimmerleuten, die mir ein Dachfenster einbauten, bestätigt wurde.

Inzwischen habe ich eine Zwischensparrendämmung eingebaut. Abgedchtet habe ich das ganze mit eine Dampfsperrfolie. Auf diese Foliehabe ich Fichtenlatten als Konterlattung angebracht, auf welche ich dann Rigipsplatten befestigt habe. Für die Konterlattung habe ich zu 95% neue unbehandelte Fichtenlatten benutzt. 5% habe ich die alten vorhandenen Latten genutzt. Diese Woche war ich dann beim ausräumen des bisher noch komplett unbewohneten/ungenutzten/ungeheizten Dachbodens, weil nun der Boden rein soll. Als ich dann den Haufen mit alten und neuen Dachlattenresten wegräumen wollte, hat mich fast der Schlag getroffen. Ein drittel der alten Latten war mit Bohrlöchern des Holzwurms versehen. Ein Brett sogar so stark, dass es fast auseinanderbrach. Ich bin mir sehr sicher, dass die Bretter vor einem Jahr noch nicht befallen, bzw. noch nicht so stark befallen waren. Zudem sind auch nur die alten Bretter befallen, welche ja inzwischen fast 40 Jahre ohne Holzwurm überlebt hatten. Ich habe nun riesig Bammel, daß eventuell eine meiner alten Dachlatten, die ich verbaut habe, auch befallen ist. Meine Fragen wären nun folgende:

1. Was kann ich machen (ausser das komplette Dach wieder aufzureißen um eine Behandlung vorzunehmen), um die potenzielle Gefahr der Holzwurmverbreitung so gering wie möglich zu halten? Ist es da mit ausreichend lüften und heizen getan?

2. Woher kann dieser Holzwurmbefall kommen, da er ja vor einem Jahr noch nicht vorhanden war?!

3a. Wie hoch ist überhaupt das Risiko, dass die Konterlattung befallen wird, bzw,

3b. falls dem so sein sollte, dass der Holzwurm durch die Dampfsperrfolie auf meine Dachbalken zugreifen/fressen kann?

4. Ist es utopisch zu glauben, eine Wirkung gegen die potenziell vorhandenen Holzwürmer in meiner Konterlattung erzielen zu können, indem ich den gesamten Dachboden für eine Stunde auf Saunatemperatur bringe (Was möglich wäre, da ich einen Holzofen eingebaut habe und die Isolierung recht gut ist.)

Vielen dank für Ihre Antworten
Lieber Carsten,
zu 1. Das kann ich von hier aus nicht beurteilen. Vielleicht ist das jetzige Klima im Dachboden Ursache des Befalls. Das Klima in der Dachkonstruktion wird - wenn die Dampfsperre dicht ist - jedenfalls ganz anders sein.
zu 2. Sie haben den Befall vermutlich nur nicht gesehen. Denn so schnell frißt die Larve nicht. Von der Eiablage bis zum Ausschlupf des Vollinsektes dauert es 2 bis 3 Jahre.
zu 3a. Gering, da die Konstruktion ja doch mit Rigipsplatten bekleidet ist,
3b. träfe daher wohl nicht zu.
zu 4. Ja, es ist utopisch, das glauben. Da hülfe nur ein Fachbetrieb mit der nötigen technischen Ausstattung an Lufterhitzern. Da geht es um etliche 1000 m3 Luft in der Stunde, die eingebracht und durchströmt werden müssen. Alles andere ist Krampf.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1049. Stefanie
HALLO
NOCHMAL ZUR NACHRICHT NR:. 1054
Gewährleistung für die Baumstämme und deratiges werde ich wohl nicht haben, da wir diese selbst aus Losheim am See bestellt und auch geschält, gehobelt usw. (bis zur Verarbeitung) haben.
Das Haus wurde auch bei uns vor Ort angefertigt.
Es handelt sich bei unserem Holz um Duglasien und die Stämme sind etwa 40cm dick.
Wie finde ich den richtigen Fachmann in meiner Region ( Hunsrück ) ?
Gruss Stefanie
Liebe Stefanie,
dann haben Sie ja Farbkernholz verarbeitet. Es würde in Ihrem Falle nur das Splintholz vom Hausbock befallen werden können. Und die Douglasie bildet bei den Dimensionen den Kern ja gut aus.
Ich kenne einen Kollegen in der Pfalz. Ich maile Ihnen die Adresse zu.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1048. Volker Günther
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Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben ein Problem mit unseren Massivholz-Schlafzimmerschrank. Wir haben ihn vor ca. einem Jahr gekauft und seit einigen Wochen hören wir immer nachts nagende Geräusche. Inzwischen wurde der Schrank ausgeräumt, sämtliche Schübe entfernt, aber es ist nichts zu sehen. Um welchen Schädling kann es sich handeln und was kann man dagegen unternehmen??
Würde mich über jeden Hinweis freuen mfg Volker Günther.
Lieber Volker Günther,
wenn Sie mich so knallhart fragen, könnte ich nur antworten, es ist ein Massivholz-Schlafzimmerschrank-Käfer, gegen den kein Kraut gewachsen scheint.

Aber im Ernst - wie soll ich denn "hellsehen", um welches Insekt es sich bei Ihnen handelt? Ich weiß ja noch nicht einmal die Holzart, geschweige denn kenne ich die örtlichen Gegebenheiten und die Klimatik in Ihrem Zimmer. Ohne alles Wissen darum, dann noch sagen zu können, was Sie dagegen unternehmen könnten, daß wäre der "Knaller", wenn ich das könnte.

Also muß ich es bei allgemeinen Hinweisen belassen, geben Sie mehr Merkmale an oder reklamieren Sie den Kauf (allerdings müssen Sie dabei auch den Mangel belegen...)
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1047. Richard Schilke
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Hallo Herr Rübke,
ich habe ein 100jähriges Haus gekauft das zudem noch unter Denkmalschutz steht.
Nachträglich habe ich durch einen Zimmermeister in Erfahrung gebracht, dass die ganze Dachkonstruktion von Hausbock befallen ist. Der Hausbock wurde durch einen Fachbetrieb bekämpft. Wer könnt Auskunft darüber geben welche Wertminderung dieser Baumangel (Hausbock) verursacht?
Lieber Richard Schilke.
im wesentlichen ist dies eine Rechtsfrage. Der merkantile Minderwert bestünde sicher, wäre aber für jeden Einzelfall (gesondert) zu bewerten. Daher a) Rechtsfrage = Rechtsanwalt b) Minderwert = Wertgutachter c) im Streitfall Feststellung durch Zivilgericht (Gutachten). Meine Meinung: Eine fachgerechte Maßnahme würde einen möglichen im Einzelfall festgestellten Minderwert wenigstens um ca. 50% mindern, wenn nicht ganz aufheben. Restrisiko = Minderwert.
Viele Grüße
Hns-Joachim Rüpke

 

1046. Seberich Gisela
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Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben vor einem Jahr auf dem Balkon Bankirai verlegt. Nach diesem Winter zeigen sich nun erstmalig unzählige ca. 1 mm grosse dunkelgraue krabbelnde Tierchen. Das Holz weist in der Grösse passende Löcher auf. Ob diese schon von Anfang an da waren können wir nicht sagen. Bei Regen und Kälte zeigen sich nur wenige Exemplare, bei Wärme und Sonneneinstrahlung unzählige. Natürlich weist der Holzlieferant den Schädlingsbefall von Bankirai weit von sich. Nachdem die Balkonpflanzen keine Spuren von Schädlingsbefall zeigen, ist es für uns unwahrscheinlich, dass es sich um Pflanzenschädlinge handelt. Ist Ihnen ein Schädlingsbefall dieser Art bei Bankirai bekannt?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühung -
mit freundlichen Grüssen
Gisela Seberich
Liebe Gisela Seberich,
also, Sie haben Löcher und Tierchen. Wie wäre es die Tierchen bestimmen zu lassen (Bestimmungsdienst siehe oben am Kopf)?
Ansonsten wäre zu sagen, es muß festgestellt werden, werden die Löcher nun mehr oder nicht, es muß nach Befallsmerkmalen gesucht werden.
Ihrem Holzhändler hat insoweit Recht, daß Bankirai i.d.R. nicht von hollzerstörenden Insekten befallen wird. Deshalb wird es ja verbaut. Möglich ist deshalb, daß Ihr Holz vielleicht gar kein echtes Bankirai ist...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1045. Stefanie
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Hallo
Ich habe Ihnen gestern unter der Nr. 1050 geschrieben.
Nach langen durchlesen im Internet und nach Bildervergleichen, gehen wir davon aus, dass es sich hier um den Hausbock handelt. Die Larve ist ca. 2 cm gross, weiss. Ich habe den Hausbock auch schon gehört.
Wir haben ein kanadisches Holzhaus und haben nun Angst der Wurm könnte sich im ganzen Haus breit machen.
Unser Holzhausbauer hat sich diese Tier auch schon angeschaut und meinte einfach, es wäre ein Hausbock, welcher nur ca. 3cm in das Holz geht aber das wäre nicht schlimm!!
Was meinen Sie hierzu. Was würde ein Fachmann eigentlich dann machen ???
Vielen Dank
Gruss Stefanie
Liebe Stefanie,
wenn es sich denn um den Hausbock handelt, wäre die Aussage des Holzhausbauers pauschal nicht richtig. Der Hausbock wird mit der Zeit (Jahre) den gesamten Splint des Holzes innen und außen auffressen.

Der Schdensumfang wird begrenzt durch die Holzart, die verbaut ist, da der Hausbock z.B. das Farbkernholz meidet. Bestelltes Kernholz darf übrigens max.10 % Splintanteil aufweisen.

Es ist bei Hausbockbefall eine Bekämpfung i.d. R. meistens unumgänglich.

Der Fachmann wird zunächst, egal, was wer gesagt hat, einen Befallsnachweis erbringen. Danach wird eine Bekämpfung ausgerichtet, die hier stets alternative Möglichenkeiten hat, thermische Verfahren und/oder chemische Verfahren. Wie und was, ist jedoch im Einzelfall zu überlegen.

Daneben müssen Sie möglicherweise auf der rechtlichen Seite sich Ihre Gewährleistungsansprüche sichern. Dies geschähe, indem Sie schriftlich unter Fristsetzung vor einer Maßnahme Ihrerseits mit einer Mängelrüge die Nachbesserung des Holzhausbauers verlangten. Da ich Ihre Vertragsgestaltung nicht kenne, sollten Sie dies zuvorderst, ehe Sie was unternehmen, mit einem Rechtsanwalt besprechen. Sie riskieren u.U,. den Verlust der Gewährleistungshaftung, wenn Sie dem Holzhausbauer durch unbedachten Vorgriff sein Nachbesserungsrecht beschneiden...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1044. anke kronemann
Asche auf mein Haupt - ich gebe zu, dass ich drauf losgefragt habe, ohne vorher was zum Thema zu lesen.....Meine Expeditionen ins Tierreich haben ergeben, dass es sich wohl um den Hausbock, Hylotrupes bajulus (L.), handelt. Die Schäden befinden sich ausschließlich im noch nie bewohnten Bereich des Hauses, d.h. auf dem Dachboden. Dieser wurde natürlich nie beheizt und belüftet. Einen Teil des Dachbodens wollen wir demnächst ausbauen. Nun meine Frage: Kann ich davon ausgehen, dass die Viecher dort von selbst verschwinden, wenn dort regelmäßpig geheizt und gelüftet wird? Sollte ich also ansonten erstmal gar nichts zur Bekä-
mpfung unternehmen??
MfG
Anke Kronemann
Liebe Anke Kronemann,
da wird es sinnvoll sein, zumal Sie alles unzugänglich machen werden, eine eingehende Untersuchung durch einen Sachverständigen für Holzschutz am Bau zu veranlassen und eine Entscheidung suchen a) neuer geschützter Dachstuhl oder b) bekämpfende und (!) vorbeugende Maßnahmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1043.
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Guten Tag!
Ich habe eine Frage zum Thema Holzbefall: Vor ca. 4 Wochen habe ich mir von einem Brennholzservice 2 m³ ofenfertiges, vorgetrocknetes Brennholz (Buche) kommen lassen, das ich in einen zuvor eigens dafür gebauten Unterstand eingelagert habe. Vor zwei Tagen habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass das Holz offensichtlich stark mit Holzwurm befallen ist. Auf den einzelnen Scheiten sind jeweils mehrere (z.T bis 8) mehlartige Anhäufungen zu finden. Auf den darüberliegenden Stücken befinden sich kleine Löcher (fast ausschließlich in der Rinde. Ich möchte das Holz eigentlich nächsten Winter in meinem Kaminofen verbrennen, habe jetzt aber erhebliche Bedenken, mir den Holzwurm damit irgendwie ins Haus einzuschleppen. Ich habe natürlich den Lieferanten angerufen, der mit so was angeblich noch nie konfrontiert war. Wie kann ich feststellen ob es sich "nur" um den Wurm oder evtl. auch um den Holzbock handelt, der wieder für neuen Nachwuchs sorgt? Kann ein so heftiger Befall in so kurzer Zeit auch von anderen Quellen kommen (z.B. Nachbargrundstück etc.)? Sollte ich ggf. auf Rücknahme des Holzes bestehen? Bin für jeden Rat sehr dankbar.
Gruß Manfred
Lieber Manfred Dietz,
es zeigt, wie fremd Ihnen die Nautur geworden ist. Ein völlig normaler Vorgang findet in Ihrem Brennholz statt. Nutzen Sie mal die Suche (rechts oben); Sie werden viel zum Ihrem Brennholzproblem finden. Sorgen brauchen Sie sich weniger bis keine zu machen, ganze Generationen von Brennholzverfeuerer wären sonst ohne Chance gewesen....
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1042. anke kronemann
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Hallo!
Auch wir haben ein Holzwurm-Problem! Wir haben ein über 100 Jahre altes Bauermhaus gekauft, das wir derzeit sanieren/renovieren und haben festgestellt, dass sich im Gebälk Holzwürmer tummeln. Ausser den Löchern selbst sieht man auf dem Boden darunter kleine "Holzmehlhäufchen". Nun meine Frage: Welches der diversen erhältlichen Holzschutzmittel ist den einigermassen gesundheitsverträglich und gleichzeitig wirksam??
Viele Grüße
Anke Kronemann
Liebe Anke Kronemann,
wenn sie sich mit dem Thema nähger beschäftigt hätten, bestimmt wäre Ihnen aufgefallen, daß es für Holzschutzmittel viele Anwendungsbeschränkungen gibt.
Zudem ist die Frage des Mittels immer zweitrangig, wenn Sie noch nicht einmal wissen um welche Insekten es sich handelt und im welchen Zusammenhang der baulichen Situation (Baufehler, Bauschaden etc.) ein Befall seine Ursache haben kann. Ein "Mittel" täuscht über dies alles hinweg und wirkte zudem nur gewisse Zeit lang. Meine Empfehlung: das beste Mittel ist nach der allfälligen Artbestimmung zuerst die Ursachenfindung dann die Ergründung der Wechselwirkungen an der Baukonstruktion am Ende u.U. verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung und Instandsetzung.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1041. Stefanie
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Hallo

Ich habe am Wochenende festgestellt, dass wir Holzwürmer (Holzbock) in unserem Holzhaus haben. Ca. 10 Holzwürmer habe ich auch schon gefunden, indem ich die Oberfläche abgeklopft habe und den Spuren / Wege im Holz nachgegangen bin bzw. durch hören an den Baumstämmen habe ich die Holzwürmer finden können.
Nun habe ich das Problem wie ich den Holzwurm (wenn's geht ohne Hohe Kosten) wieder aus meinem Haus bekommen kann.

Kann mir da jemand helfen ?????

Vielen Dank

Stefanie
Liebe Stefanie,
Sie müßten schon wissen, um welches Insekt es sich handelt. Das wäre der erste Schritt, um eine Bekämpfung zu bedenken. Diese ist dann Sache eines Fachmanns.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1040. Sibylle
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Guten Tag,

ich hätte auch mal eine Frage zur Bekämpfung des gemeinen Holzwurms. Vor 1 Monat sind wir in eine Mietwohnung eingezogen, in der vorher mein Vater gewohnt hatte. Kurz vor dem Einzug erzählte er mir, dass es da ein paar Holzwürmer gegeben hätte, die er dann mit einer Lösung, die man in die Löcher spritzt, alle abgetötet hätte. Nun, am Tag der Wohnungsübergabe stellten wir fest, dass dem nicht so war. Es scheint vielmehr so, als ob sich der gemeine Holzwurm noch mehr verbreitet hat. Am Anfang war er im Türrahmen des WOhnzimmers und des kleinen Bads, mittlerweile finde ich auch Käfer und frische Löcher in dem Türrahmen der Küche (mehrere), gr. Bad(wenig) , extra Zimmer, Schlafzimmer und heute schließlich an der Außenseite der Eingangstür (1. Loch).
Kurz nach unserem Einzug kauften wir im Baumarkt "Wurmtod", welches in der Zwischenzeit 2 mal angewandt wurde, leider aber nicht den gewünschten Erfolg zeigte. Die Würmer fallen aus ihren Löchern und sind verlangsamt, die großen bewegen sich noch, die kleinen scheinbar nicht. Mein Mann entfernte auch einen Teil der Holzleiste, an der sich auch Holzwürmer entlang bewegten. Im Flur liegt Laminat, im Wohnzimmer Holzparkett, wobei ich da noch keine Löcher entdeckt habe.
Da wir neu eingezogen sind, haben wir auch neue Möbel gekauft und ich befürchte nun, dass sich der Holzwurm an diese noch heranmacht.
Ich habe den Vermieter mehrmals darauf angesprochen und beim letzten Mal sagte er, er würde bei einem befreundeten Schreiner nachfragen.
Wie gesagt, die Löcher sind bis jetzt nur in den Türrahmen und zwar an dem Teil, der jeweils in die Räume zeigt, weder der breite Teil des Rahmens noch die Türen sind betroffen.
Was kann ich als Mieter gegen diese Schädlinge tun, was sollte der Vermieter unternehmen?
Ich habe Bilder und Beschreibungen mit "unseren" Käfern verglichen und bin mir sicher, dass es der gemeine Holzwurm ist (dunkel-schwarz, länglich-oval, 3-6/7 cm lang, Flügel, ohne dass er fliegt, Beinchen, Fühler, harter Panzer; die Löcher sind klein, bis 1-3 mm groß) und er scheint seit April wieder sehr aktiv zu sein.)
Vielen Dank schon im Voraus für Ihren Rat

MfG

Sibylle
Liebe Sibylle,
vielleicht sind Fachleute die besseren Berater. Zudem ist bei Ihnen die entscheidende Frage, um welches Insekt es sich denn genau handelt, nur vermutungsweise geklärt. Ich würde also einen Schritt nach dem anderen machen und dabei fachlichen Rat beanspruchen. Die Praxis zeigt Ihnen doch gerade, das Sie so nicht weiter kommen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1039. Alex
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Hallo

Ich habe mir vor kurzen wunderschöne etwa 100 Jahre alte Balken besorgt.
Zwecks Verschönerung meiner Kellerbar, so nun mein Problem. Wie werd Ich die,
zweifelsohne eingenisteten Holzwürmer bzw. Larven Los????
Oder gibt es überhaupt eine 100% Möglichkeit??? Es sind zwar wunderschöne alte Balken, aber leider auch mit sehr starkem Wurmbefall.
Ich habe die Balken noch draußen gelagert also könnte Ich auch mit "starken Gerät" ran.
Es wäre schön wenn Ich bei Euch Hilfe finde

Gruß Alex
Lieber Alex,
leider erfahre ich keine Holzart. Es ist u.U.(holzart- und querschnittsabhängig) gar nicht so einfach, in Balken Holzschutzmittel in der erforderlichen Menge einzubringen. Die Frage folgt dann, ob es bei der spätern Verwendung in der Bar aus Gesundheitsgründen so sinnvoll sein wird?
Sicher einfacher ist eine Heißluftbehandlung, also ein Erhitzen des Holzes auf 55 °C im Kern über 60 Min zu erreichen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1038. Friedrich Schweig
Guten Tag Herr Rüpke!

Vielen Dank für Ihre prompte Antwort. Das Formular würde ich gerne nutzen. Allerdings ist außer dem Kot nichts an dem Möbel zu erkennen. Da der Stuhl viele Ritzen hat, nehme ich an, dass die Insekten von einer Ritze aus in das Holz eingedrungen sind. Dafür spricht auch, dass das Holz an nicht sichtbaren Bereichen zum Teil nicht lackiert bzw. gebeizt ist.
Obwohl äußerlich nichts zu erkennen ist, bin ich überzeugt, dass ein Befall vorliegt, weil alle ein bis zwei Tage neuer Kot unter dem Stuhl liegt.
Sollten Sie noch einen Tipp für mich haben, wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Schweig

1037. Nina Klement
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Liebe Holzwurmfachleute,

wir haben vor nicht ganz einem Jahr ein Haus (Neubau) mit Eichenparkett gekauft. Gestern habe ich kleine Löcher festgestellt und zwar auf all unseren drei Etagen in fast jedem Raum. Der Parkettverleger sagte, dass dies nicht vom Parkett sein könnte, da das sehr stark erhitzt wird. Was sagen Sie dazu? Ist das so, oder können die Larven aus dem Parkett kommen? Ich habe keine andere Erklärung, da auf 3 Etagen Löcher entstanden sind (ca. 1mm Durchmesser).

Ich bin sehr rat- und hilflos und würde mich über eine fachmännische Meinung freuen.
Freundliche Grüsse, Nina Klement
Liebe Nina Klement,
woher soll ein holzzerstörendes Insekt wissen, daß das Holz, in dem es sich gemütlich gemacht hat, irgendwann einmal erhitzt wurde? Nur zum Zeitpunkt der Erhitzung werden die Larven abgetötet. Danach geht das Holz und auch das Leben wiederum neue Wege.
Leider sind Ihre Angaben sehr dürftig. Gut wäre es, Sie fingen mal ein Vollinsekt ein, das aus einem der Löcher schlüpfte. Daran wäre eine Artbestimmung am einfachsten. Andererseits würde auch ein Stück befallenes Holz schon weiterhelfen. Ohne Bestimmung geht es aber nicht weiter, denn danach richtet sich eine weitere Maßnahme. Ich will nicht spekulieren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1036. Friedrich
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Guten Tag!

Vor wenigen Wochen habe ich ein neues Esszimmer bekommen. Seit etwa einer Woche finde ich unter einem Stuhl (Plantageteak) immer wieder Kotwalzen (sieht aus wie kleine helle Schokostreusel), die beim wegwischen zu feinem Staub zerfallen. Meine Befürchtung ist natürlich, dass es sich um einen Schädling handelt. Was würden Sie mir empfehlen? Und: Ist das ein Mangel, den der Möbelhändler beheben muss?

Vielen Dank für Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich
Lieber Friedrich,
es kann schon ein Mangel sein, wenn Sie rügen, wäre es aber sinnvoll, den Mangel stubstantiiert, d.h. genau beschrieben benennen zu können.
Es ist mir zwar in vielen Fällen möglich sich anhand des Kotes zur Artbestimmung zu gelangen, ein paar weitere Merkmale wären aber hilfreich, das vermutete Ergebnis sicher zu verbessern. Gibt es denn "Löcher", wo das "Nagsel" rausfällt? Wie viele, welche Form, wo vetrteilt und wie groß? Hier ein Link zur Bestimmung von holzzerstörenden Insekten
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1035. Margrit Böckel
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Wie kann ich den Übergang eines evtl. noch aktiven Holzwurms auf andere Möbelstücke oder Parkettfußboden verhindern? Müßte ich den Schädling im Holz bekämpfen oderreicht es, die Standfüße auf ein Material zu stellen, das vom Holzwurm nicht befallen wird? Wenn ja, welche Unterlage wäre geegnet?

Viele Grüße

Margrit Böckel
Liebe Margrit Böckel,
das beste wäre es, das befallene Stück in Quarantäne zu stellen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1034. Dahler, Lothar
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Hallo Herr Rüpke,

mich treibt seit mehreren Tagen ein Holzwurmproblem im ehemaligen Haus meiner Großmutter in der Nähe von Stuttgart.

Zum Hintergrund - das Haus stammt aus den 50-igern und wurde Mitte der 80-iger von meinen Eltern total renoviert. Auf dem Gelände angrenzend befindet sich noch ein gemauerter und in Holzbauweise errichteter 2 stöckiger Holz-und Geräteschuppen mit Satteldach.

Wie wir letzte Woche bedingt durch einen Mieterwechsel festgestellt haben ist

1. im Wohnhaus die Holztreppe bzw. Geländer vom EG ins OG vom Holzwurm befallen.
Die alte Holztreppe besteht aus einer verbauten Holzunterkonstruktion welche an den Stufen mit Linoleum verkleidet ist, der äußere Rand ist sichtbar, ebenso das gedrechselte Geländer.
Nach Sichtung der Beschädigung bzw. der Holzwurmbahnen durch einen befreundeten Zimmermann wurde meinen Eltern geraten die Treppe schnellstmöglich reparieren bzw. erneuern zu lassen. Die Reparaturkosten durch einen Fachbetrieb betragen ca. 6.500,-- €, wobei der Kunsstoffbelag und das Geländer vollständig entfernt wird. Die Grundkonstruktion wird anschließend mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel behandelt (Annahme Xylamol???) und anschließend komplett neu verkleidet mit Laminat einschl. neu angefertigtem bzw. gedrechselten Geländer.

2. Geräteschuppen
bei Aufräumarbeiten mit meinem Vater haben wir festgestellt daß z.B. daß runde Stützgebälk zum Dachgeschoß komplett vom Holzwurm durchlöchert ist, ebenso ein paar Gartengeräte wie z.B. Hacken.

Nun meine Fragen:

zu 1. Wohnhaustreppe - ist die von meinen Eltern bereits beim Fachbetrieb beauftragte Erneuerung die letzte Möglichkeit, oder hätte man das ganze vielleicht auch mit einer gezielten Schädlingsbekämpfung beheben können (wenn ja welche und ungefähre Kosten???)?

zu 2. Geräteschuppen - womöglich ist das Stützgebälk nur die Spitze des Eisbergs und ich habe Angst das irgendwann mal die Decke runterkommt da das Gebälk dann wie ein Schweizer Käse durchlöchert und unstabil wird.

Welche Behandlungsmethode empfiehlt sich in diesem Fall bzw. u. U. ist auch noch mehr befallen?

Generell wäre es m.E. vielleicht mal sinnvoll das ganze Haus vor Einzug der Nachmieter am 01.07.05 auf weiteren Befall fachmännisch checken zu lassen?

Da Eigentum auf der einen Seite verpflichtet und diese Verpflichtung bei einem vermieteten Objekt auch im Verhältnis zur Miete stehen soll (man kann doch nicht alles generell erneuern...) bin ich bei diesem Problem im Detail offen gestanden ziemlich ratlos und bitte Sie um Ihren Rat wie man hier am sinnvollsten vorgehen sollte?

Vielen Dank!

Mit freundlichem Gruß


Lothar Dahler
Lieber Lothar Dahler,
zu 1.: Dazu kann ich ohne nähere Ortskenntnis nichts sagen, ohne etwas spekulieren zu müssen.
Wenn der Holzwurm hier ein Gemeiner Nagekäfer ist, wäre hier doch allein der Schadensgrad entscheidend. Ist die Konstruktion tragfähig, wäre eine bekämfende Behandlung allein ausreichend.

zu 2.: Auch hier wäre es gut zu wissen, um welches Insekt es sich denn genau handelt. Davon ist die Überlegung, "was machen?" doch schon sehr abhängig.
Wäre der Holzwurm z.B. ein Hausbock, käme bei einem größeren Schaden sinnvollerweise eher ein neues Dachgebälk in Frage, als dem "Schweizer Käse die Löcher" schließen zu wollen, sprich, zusätzlich noch die Balken verstärken zu müssen.

Neben chemischen Bekämpfungen ist die Hitzebehandlung eine Alternative. Was man wie macht, ist abhängig von der betreffenden Insektenart, den Befallsbedingungen und den örtlichen Gegebenheiten, die ich leider alle nicht kenne und an Ende auch abhängig von der Übernahme der Gewährleistung des Ausführenden.

Generell ist es immer sinnvoll, ein Gebäude in abgemessenen Zeitabständen auf Befall durch holzzerstörende Pilze und Insekten überprüfen zu lassen. Die Ursachen eines Bafalls sind schließlich stets auf nutzungsbedingte Mängel oder Fehler in der Baukonstruktion zu suchen und zu finden. Das wäre also hinsichtlich der Werterhaltung im ureigensten Interesse des Eigentümers. Somit bleiben auch die Aufwendungen für Unterhalt im Verhältnis zu den erzielbaren Mietzinserträgen.

Grundsätzlich muß ich schon wissen, um welche Insektenarten es sich tatsächlich handelt, die Diagnose "Holzwurm" reicht mir nicht. Wenigstens brauche ich ein paar Holzproben und auch digitale Bilder, um da sicherer zu urteilen. Danach ist für eine Überlegung "gar-nichts-machen", Bekämpfung oder Bauteilerneuerung klarer zu sehen und eine weniger spekulative Meinung zu bilden erst möglich. Zum Ende noch ein Hinweis zu Formalien für die Bestimmung holzzerstörender Insekten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1033. Sven
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Hallo Herr Rüpke,

ich habe folgendes Problem.
Wir sind exakt vor zwei Jahre in unser neugebautes Fertigteilhaus in Holzständerbauweise eingezogen. Seit ein paar Woche fallen mir kleine Käfer (im Wohnzimmer) auf, die ich näher unter die Lupe genommen habe. Nach meiner Recherche im Internet wollte ich es einfach nicht wahr haben, aber es ist zu 99% der Nagekäfer. Meine intensive Suche nach Bohrlöcher blieb aber ohne Erfolg. Ich gehe jeden Tag das Zimmer durch um die Käfer zu finden. Im Moment ist es so, dass ich ca. einen Käfer pro Tag finde. Vor einigen Tagen fing es an, dass ich auch im Schlafzimmer ca. einen Käfer pro Tag finde. Da ich keine Bohrlöcher oder -mehl finde, habe ich die Befürchtung, dass sie von der Holz-Unterkonstruktion kommen. Die Holzständer des Hauses schließe ich aus, da diese aus der Trockenkammer kommen und auch 1a Qualität war. Aber die Lattung an den Decken und Dachschrägen kann ich mir schon vorstellen, weil diese ja auch vor der Dampfbremse liegen. Ein Baufehler am Haus liegt nicht vor, weil dieses von verschiedenen Gutachtern wärend der Bauphase kontrolliert wurde.

Können sie mir einen Rat geben, wie ich mich Verhalten soll? Falls wirklich Larven in der Lattung gewesen sein sollten schlüpfen diese jetzt bloß und reicht mein Absammeln aus, weil ja die Lebensbedingungen eigentlich nicht gegeben sind (tägliche Stoßlüftung in Abhängigkeit von der Witterung)?

Für ihren Rat und Meinung, bedanke ich mich schon im voraus.
Ein schönes Wochenende!!!

MfG Sven
Lieber Sven,
das kein Baufehler vorliegen sollte, kann man nicht allein an der Anwesenheit von verschiedenen Gutachtern festmachen, besonders bei der Anwesenheit von Nagekäfern, einem unbeugbaren Indiz für das Gegenteil Ihrer Annahme.

Mit holzerstörenden Insekten kann ich mich insoweit regelrecht "unterhalten", als diese mir durch Ihre Anwesenheit von bestimmten klimatischen Bedingungen erzählen, die in einem zentralbeheizten Wohnhaus nicht vorkommen sollten. Für mich ist deren Anwesenheit zwar noch kein Nachweis, aber ein untrügliches Indiz für einen wahrscheinlichen Baufehler. Falls es sich denn um den Gemeinen Nagekäfer handelt, meldet der mit seiner Anweisenheit mir eine unzulässig hohe Holzfeuchte >14-16%. Richtwerte für die Einbaufeuchte von Holz, die sich nach einer gewissen Zeitspanne im Gebrauchszustand im Mittel einstellen, sind in der DIN 1052-1 (4/88) Abschn. 4.2.1 festgeschrieben. In zentralbeheizten, allseitig geschlossenen Bauwerken liegen die Holzfeuchten bei max. 9 +/- 3 % aber auch in allseitig geschlossenen Bauwerken ohne Heizung sind nur 12 +/- 3% zu erwarten. Diese sichere Anzeige Ihrer "Holzwürmer" könnte ich übrigens auch mit meinem teuersten Messgerät nie erreichen.

Insofern würde ich folgenden Weg gehen. Erst einmal die Bestimmung des Insektes durchführen und - wenn sich Ihr Verdacht bestätigen sollte - eine Gewährleistungs-Mängelmeldung folgen lassen. Aufregen brauchen Sie sich nicht, denn die Gefahr ist sicher weniger bedeutend, als man jetzt denken mag. Andererseits haben Sie ja bei einen Neubau so ein Problem sicher nicht mitbestellt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1032. Anna Kargl
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Vielen Dank für ihre schnelle Antwort. Der Schrank stand bisher in einer Scheune, umringt von anderen alten Möbeln, da ich ihne jetzt restaurieren möchte muß der Holzwurm raus und zum Glück weiß ich jetzt nach welcher Behandlungsart ich suchen kann.
Nochmal Danke und liebe Grüße Ihre Anna Kargl

1031. Christine
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Hallo,

ich hoffe, Ihr könnt mir helfen)
Ich habe mir gerade gebrauchte Kiefer Möbel gekauft ( unbehandelt )
Wie gehe ich jetzt vor, ( möcht dieses behandeln, abschleifen und so weiter )
Was sind meine möglichkeiten und für einen Laien am einfachsten!!!
Bin gespannt, was es alles für Möglichkeiten gibt )
Bedanke mich im Voraus
Gruß
Christine
Liebe Christine Wachowski,
Sie sind hier verkehrt gelandet, es geht hier überwiegend um Probleme am Holz durch holzzerstörende Insekten.
Sie haben ein handwerkliches Problem im mach-es-selbst Bereich, das Sie mit den in jedem guten Baumark ausliegenden "Tipps für Heimwerker" gut selber klären könnten. Im Internet können Sie auch fündig werden, unter http://www.d-r-h.de/drh.html oder unter http://www.wood-line.de/Forum.htm
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke