Holzwurm-Forum
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1047. Richard Schilke
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Hallo Herr Rübke,
ich habe ein 100jähriges Haus gekauft das zudem noch unter Denkmalschutz steht.
Nachträglich habe ich durch einen Zimmermeister in Erfahrung gebracht, dass die ganze Dachkonstruktion von Hausbock befallen ist. Der Hausbock wurde durch einen Fachbetrieb bekämpft. Wer könnt Auskunft darüber geben welche Wertminderung dieser Baumangel (Hausbock) verursacht?
Lieber Richard Schilke.
im wesentlichen ist dies eine Rechtsfrage. Der merkantile Minderwert bestünde sicher, wäre aber für jeden Einzelfall (gesondert) zu bewerten. Daher a) Rechtsfrage = Rechtsanwalt b) Minderwert = Wertgutachter c) im Streitfall Feststellung durch Zivilgericht (Gutachten). Meine Meinung: Eine fachgerechte Maßnahme würde einen möglichen im Einzelfall festgestellten Minderwert wenigstens um ca. 50% mindern, wenn nicht ganz aufheben. Restrisiko = Minderwert.
Viele Grüße
Hns-Joachim Rüpke

 

1046. Seberich Gisela
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Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben vor einem Jahr auf dem Balkon Bankirai verlegt. Nach diesem Winter zeigen sich nun erstmalig unzählige ca. 1 mm grosse dunkelgraue krabbelnde Tierchen. Das Holz weist in der Grösse passende Löcher auf. Ob diese schon von Anfang an da waren können wir nicht sagen. Bei Regen und Kälte zeigen sich nur wenige Exemplare, bei Wärme und Sonneneinstrahlung unzählige. Natürlich weist der Holzlieferant den Schädlingsbefall von Bankirai weit von sich. Nachdem die Balkonpflanzen keine Spuren von Schädlingsbefall zeigen, ist es für uns unwahrscheinlich, dass es sich um Pflanzenschädlinge handelt. Ist Ihnen ein Schädlingsbefall dieser Art bei Bankirai bekannt?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühung -
mit freundlichen Grüssen
Gisela Seberich
Liebe Gisela Seberich,
also, Sie haben Löcher und Tierchen. Wie wäre es die Tierchen bestimmen zu lassen (Bestimmungsdienst siehe oben am Kopf)?
Ansonsten wäre zu sagen, es muß festgestellt werden, werden die Löcher nun mehr oder nicht, es muß nach Befallsmerkmalen gesucht werden.
Ihrem Holzhändler hat insoweit Recht, daß Bankirai i.d.R. nicht von hollzerstörenden Insekten befallen wird. Deshalb wird es ja verbaut. Möglich ist deshalb, daß Ihr Holz vielleicht gar kein echtes Bankirai ist...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1045. Stefanie
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Hallo
Ich habe Ihnen gestern unter der Nr. 1050 geschrieben.
Nach langen durchlesen im Internet und nach Bildervergleichen, gehen wir davon aus, dass es sich hier um den Hausbock handelt. Die Larve ist ca. 2 cm gross, weiss. Ich habe den Hausbock auch schon gehört.
Wir haben ein kanadisches Holzhaus und haben nun Angst der Wurm könnte sich im ganzen Haus breit machen.
Unser Holzhausbauer hat sich diese Tier auch schon angeschaut und meinte einfach, es wäre ein Hausbock, welcher nur ca. 3cm in das Holz geht aber das wäre nicht schlimm!!
Was meinen Sie hierzu. Was würde ein Fachmann eigentlich dann machen ???
Vielen Dank
Gruss Stefanie
Liebe Stefanie,
wenn es sich denn um den Hausbock handelt, wäre die Aussage des Holzhausbauers pauschal nicht richtig. Der Hausbock wird mit der Zeit (Jahre) den gesamten Splint des Holzes innen und außen auffressen.

Der Schdensumfang wird begrenzt durch die Holzart, die verbaut ist, da der Hausbock z.B. das Farbkernholz meidet. Bestelltes Kernholz darf übrigens max.10 % Splintanteil aufweisen.

Es ist bei Hausbockbefall eine Bekämpfung i.d. R. meistens unumgänglich.

Der Fachmann wird zunächst, egal, was wer gesagt hat, einen Befallsnachweis erbringen. Danach wird eine Bekämpfung ausgerichtet, die hier stets alternative Möglichenkeiten hat, thermische Verfahren und/oder chemische Verfahren. Wie und was, ist jedoch im Einzelfall zu überlegen.

Daneben müssen Sie möglicherweise auf der rechtlichen Seite sich Ihre Gewährleistungsansprüche sichern. Dies geschähe, indem Sie schriftlich unter Fristsetzung vor einer Maßnahme Ihrerseits mit einer Mängelrüge die Nachbesserung des Holzhausbauers verlangten. Da ich Ihre Vertragsgestaltung nicht kenne, sollten Sie dies zuvorderst, ehe Sie was unternehmen, mit einem Rechtsanwalt besprechen. Sie riskieren u.U,. den Verlust der Gewährleistungshaftung, wenn Sie dem Holzhausbauer durch unbedachten Vorgriff sein Nachbesserungsrecht beschneiden...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1044. anke kronemann
Asche auf mein Haupt - ich gebe zu, dass ich drauf losgefragt habe, ohne vorher was zum Thema zu lesen.....Meine Expeditionen ins Tierreich haben ergeben, dass es sich wohl um den Hausbock, Hylotrupes bajulus (L.), handelt. Die Schäden befinden sich ausschließlich im noch nie bewohnten Bereich des Hauses, d.h. auf dem Dachboden. Dieser wurde natürlich nie beheizt und belüftet. Einen Teil des Dachbodens wollen wir demnächst ausbauen. Nun meine Frage: Kann ich davon ausgehen, dass die Viecher dort von selbst verschwinden, wenn dort regelmäßpig geheizt und gelüftet wird? Sollte ich also ansonten erstmal gar nichts zur Bekä-
mpfung unternehmen??
MfG
Anke Kronemann
Liebe Anke Kronemann,
da wird es sinnvoll sein, zumal Sie alles unzugänglich machen werden, eine eingehende Untersuchung durch einen Sachverständigen für Holzschutz am Bau zu veranlassen und eine Entscheidung suchen a) neuer geschützter Dachstuhl oder b) bekämpfende und (!) vorbeugende Maßnahmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1043.
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Guten Tag!
Ich habe eine Frage zum Thema Holzbefall: Vor ca. 4 Wochen habe ich mir von einem Brennholzservice 2 m³ ofenfertiges, vorgetrocknetes Brennholz (Buche) kommen lassen, das ich in einen zuvor eigens dafür gebauten Unterstand eingelagert habe. Vor zwei Tagen habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass das Holz offensichtlich stark mit Holzwurm befallen ist. Auf den einzelnen Scheiten sind jeweils mehrere (z.T bis 8) mehlartige Anhäufungen zu finden. Auf den darüberliegenden Stücken befinden sich kleine Löcher (fast ausschließlich in der Rinde. Ich möchte das Holz eigentlich nächsten Winter in meinem Kaminofen verbrennen, habe jetzt aber erhebliche Bedenken, mir den Holzwurm damit irgendwie ins Haus einzuschleppen. Ich habe natürlich den Lieferanten angerufen, der mit so was angeblich noch nie konfrontiert war. Wie kann ich feststellen ob es sich "nur" um den Wurm oder evtl. auch um den Holzbock handelt, der wieder für neuen Nachwuchs sorgt? Kann ein so heftiger Befall in so kurzer Zeit auch von anderen Quellen kommen (z.B. Nachbargrundstück etc.)? Sollte ich ggf. auf Rücknahme des Holzes bestehen? Bin für jeden Rat sehr dankbar.
Gruß Manfred
Lieber Manfred Dietz,
es zeigt, wie fremd Ihnen die Nautur geworden ist. Ein völlig normaler Vorgang findet in Ihrem Brennholz statt. Nutzen Sie mal die Suche (rechts oben); Sie werden viel zum Ihrem Brennholzproblem finden. Sorgen brauchen Sie sich weniger bis keine zu machen, ganze Generationen von Brennholzverfeuerer wären sonst ohne Chance gewesen....
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1042. anke kronemann
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Hallo!
Auch wir haben ein Holzwurm-Problem! Wir haben ein über 100 Jahre altes Bauermhaus gekauft, das wir derzeit sanieren/renovieren und haben festgestellt, dass sich im Gebälk Holzwürmer tummeln. Ausser den Löchern selbst sieht man auf dem Boden darunter kleine "Holzmehlhäufchen". Nun meine Frage: Welches der diversen erhältlichen Holzschutzmittel ist den einigermassen gesundheitsverträglich und gleichzeitig wirksam??
Viele Grüße
Anke Kronemann
Liebe Anke Kronemann,
wenn sie sich mit dem Thema nähger beschäftigt hätten, bestimmt wäre Ihnen aufgefallen, daß es für Holzschutzmittel viele Anwendungsbeschränkungen gibt.
Zudem ist die Frage des Mittels immer zweitrangig, wenn Sie noch nicht einmal wissen um welche Insekten es sich handelt und im welchen Zusammenhang der baulichen Situation (Baufehler, Bauschaden etc.) ein Befall seine Ursache haben kann. Ein "Mittel" täuscht über dies alles hinweg und wirkte zudem nur gewisse Zeit lang. Meine Empfehlung: das beste Mittel ist nach der allfälligen Artbestimmung zuerst die Ursachenfindung dann die Ergründung der Wechselwirkungen an der Baukonstruktion am Ende u.U. verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung und Instandsetzung.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1041. Stefanie
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Hallo

Ich habe am Wochenende festgestellt, dass wir Holzwürmer (Holzbock) in unserem Holzhaus haben. Ca. 10 Holzwürmer habe ich auch schon gefunden, indem ich die Oberfläche abgeklopft habe und den Spuren / Wege im Holz nachgegangen bin bzw. durch hören an den Baumstämmen habe ich die Holzwürmer finden können.
Nun habe ich das Problem wie ich den Holzwurm (wenn's geht ohne Hohe Kosten) wieder aus meinem Haus bekommen kann.

Kann mir da jemand helfen ?????

Vielen Dank

Stefanie
Liebe Stefanie,
Sie müßten schon wissen, um welches Insekt es sich handelt. Das wäre der erste Schritt, um eine Bekämpfung zu bedenken. Diese ist dann Sache eines Fachmanns.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1040. Sibylle
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Guten Tag,

ich hätte auch mal eine Frage zur Bekämpfung des gemeinen Holzwurms. Vor 1 Monat sind wir in eine Mietwohnung eingezogen, in der vorher mein Vater gewohnt hatte. Kurz vor dem Einzug erzählte er mir, dass es da ein paar Holzwürmer gegeben hätte, die er dann mit einer Lösung, die man in die Löcher spritzt, alle abgetötet hätte. Nun, am Tag der Wohnungsübergabe stellten wir fest, dass dem nicht so war. Es scheint vielmehr so, als ob sich der gemeine Holzwurm noch mehr verbreitet hat. Am Anfang war er im Türrahmen des WOhnzimmers und des kleinen Bads, mittlerweile finde ich auch Käfer und frische Löcher in dem Türrahmen der Küche (mehrere), gr. Bad(wenig) , extra Zimmer, Schlafzimmer und heute schließlich an der Außenseite der Eingangstür (1. Loch).
Kurz nach unserem Einzug kauften wir im Baumarkt "Wurmtod", welches in der Zwischenzeit 2 mal angewandt wurde, leider aber nicht den gewünschten Erfolg zeigte. Die Würmer fallen aus ihren Löchern und sind verlangsamt, die großen bewegen sich noch, die kleinen scheinbar nicht. Mein Mann entfernte auch einen Teil der Holzleiste, an der sich auch Holzwürmer entlang bewegten. Im Flur liegt Laminat, im Wohnzimmer Holzparkett, wobei ich da noch keine Löcher entdeckt habe.
Da wir neu eingezogen sind, haben wir auch neue Möbel gekauft und ich befürchte nun, dass sich der Holzwurm an diese noch heranmacht.
Ich habe den Vermieter mehrmals darauf angesprochen und beim letzten Mal sagte er, er würde bei einem befreundeten Schreiner nachfragen.
Wie gesagt, die Löcher sind bis jetzt nur in den Türrahmen und zwar an dem Teil, der jeweils in die Räume zeigt, weder der breite Teil des Rahmens noch die Türen sind betroffen.
Was kann ich als Mieter gegen diese Schädlinge tun, was sollte der Vermieter unternehmen?
Ich habe Bilder und Beschreibungen mit "unseren" Käfern verglichen und bin mir sicher, dass es der gemeine Holzwurm ist (dunkel-schwarz, länglich-oval, 3-6/7 cm lang, Flügel, ohne dass er fliegt, Beinchen, Fühler, harter Panzer; die Löcher sind klein, bis 1-3 mm groß) und er scheint seit April wieder sehr aktiv zu sein.)
Vielen Dank schon im Voraus für Ihren Rat

MfG

Sibylle
Liebe Sibylle,
vielleicht sind Fachleute die besseren Berater. Zudem ist bei Ihnen die entscheidende Frage, um welches Insekt es sich denn genau handelt, nur vermutungsweise geklärt. Ich würde also einen Schritt nach dem anderen machen und dabei fachlichen Rat beanspruchen. Die Praxis zeigt Ihnen doch gerade, das Sie so nicht weiter kommen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1039. Alex
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Hallo

Ich habe mir vor kurzen wunderschöne etwa 100 Jahre alte Balken besorgt.
Zwecks Verschönerung meiner Kellerbar, so nun mein Problem. Wie werd Ich die,
zweifelsohne eingenisteten Holzwürmer bzw. Larven Los????
Oder gibt es überhaupt eine 100% Möglichkeit??? Es sind zwar wunderschöne alte Balken, aber leider auch mit sehr starkem Wurmbefall.
Ich habe die Balken noch draußen gelagert also könnte Ich auch mit "starken Gerät" ran.
Es wäre schön wenn Ich bei Euch Hilfe finde

Gruß Alex
Lieber Alex,
leider erfahre ich keine Holzart. Es ist u.U.(holzart- und querschnittsabhängig) gar nicht so einfach, in Balken Holzschutzmittel in der erforderlichen Menge einzubringen. Die Frage folgt dann, ob es bei der spätern Verwendung in der Bar aus Gesundheitsgründen so sinnvoll sein wird?
Sicher einfacher ist eine Heißluftbehandlung, also ein Erhitzen des Holzes auf 55 °C im Kern über 60 Min zu erreichen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1038. Friedrich Schweig
Guten Tag Herr Rüpke!

Vielen Dank für Ihre prompte Antwort. Das Formular würde ich gerne nutzen. Allerdings ist außer dem Kot nichts an dem Möbel zu erkennen. Da der Stuhl viele Ritzen hat, nehme ich an, dass die Insekten von einer Ritze aus in das Holz eingedrungen sind. Dafür spricht auch, dass das Holz an nicht sichtbaren Bereichen zum Teil nicht lackiert bzw. gebeizt ist.
Obwohl äußerlich nichts zu erkennen ist, bin ich überzeugt, dass ein Befall vorliegt, weil alle ein bis zwei Tage neuer Kot unter dem Stuhl liegt.
Sollten Sie noch einen Tipp für mich haben, wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Schweig

1037. Nina Klement
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Liebe Holzwurmfachleute,

wir haben vor nicht ganz einem Jahr ein Haus (Neubau) mit Eichenparkett gekauft. Gestern habe ich kleine Löcher festgestellt und zwar auf all unseren drei Etagen in fast jedem Raum. Der Parkettverleger sagte, dass dies nicht vom Parkett sein könnte, da das sehr stark erhitzt wird. Was sagen Sie dazu? Ist das so, oder können die Larven aus dem Parkett kommen? Ich habe keine andere Erklärung, da auf 3 Etagen Löcher entstanden sind (ca. 1mm Durchmesser).

Ich bin sehr rat- und hilflos und würde mich über eine fachmännische Meinung freuen.
Freundliche Grüsse, Nina Klement
Liebe Nina Klement,
woher soll ein holzzerstörendes Insekt wissen, daß das Holz, in dem es sich gemütlich gemacht hat, irgendwann einmal erhitzt wurde? Nur zum Zeitpunkt der Erhitzung werden die Larven abgetötet. Danach geht das Holz und auch das Leben wiederum neue Wege.
Leider sind Ihre Angaben sehr dürftig. Gut wäre es, Sie fingen mal ein Vollinsekt ein, das aus einem der Löcher schlüpfte. Daran wäre eine Artbestimmung am einfachsten. Andererseits würde auch ein Stück befallenes Holz schon weiterhelfen. Ohne Bestimmung geht es aber nicht weiter, denn danach richtet sich eine weitere Maßnahme. Ich will nicht spekulieren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1036. Friedrich
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Guten Tag!

Vor wenigen Wochen habe ich ein neues Esszimmer bekommen. Seit etwa einer Woche finde ich unter einem Stuhl (Plantageteak) immer wieder Kotwalzen (sieht aus wie kleine helle Schokostreusel), die beim wegwischen zu feinem Staub zerfallen. Meine Befürchtung ist natürlich, dass es sich um einen Schädling handelt. Was würden Sie mir empfehlen? Und: Ist das ein Mangel, den der Möbelhändler beheben muss?

Vielen Dank für Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich
Lieber Friedrich,
es kann schon ein Mangel sein, wenn Sie rügen, wäre es aber sinnvoll, den Mangel stubstantiiert, d.h. genau beschrieben benennen zu können.
Es ist mir zwar in vielen Fällen möglich sich anhand des Kotes zur Artbestimmung zu gelangen, ein paar weitere Merkmale wären aber hilfreich, das vermutete Ergebnis sicher zu verbessern. Gibt es denn "Löcher", wo das "Nagsel" rausfällt? Wie viele, welche Form, wo vetrteilt und wie groß? Hier ein Link zur Bestimmung von holzzerstörenden Insekten
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1035. Margrit Böckel
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Wie kann ich den Übergang eines evtl. noch aktiven Holzwurms auf andere Möbelstücke oder Parkettfußboden verhindern? Müßte ich den Schädling im Holz bekämpfen oderreicht es, die Standfüße auf ein Material zu stellen, das vom Holzwurm nicht befallen wird? Wenn ja, welche Unterlage wäre geegnet?

Viele Grüße

Margrit Böckel
Liebe Margrit Böckel,
das beste wäre es, das befallene Stück in Quarantäne zu stellen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1034. Dahler, Lothar
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Hallo Herr Rüpke,

mich treibt seit mehreren Tagen ein Holzwurmproblem im ehemaligen Haus meiner Großmutter in der Nähe von Stuttgart.

Zum Hintergrund - das Haus stammt aus den 50-igern und wurde Mitte der 80-iger von meinen Eltern total renoviert. Auf dem Gelände angrenzend befindet sich noch ein gemauerter und in Holzbauweise errichteter 2 stöckiger Holz-und Geräteschuppen mit Satteldach.

Wie wir letzte Woche bedingt durch einen Mieterwechsel festgestellt haben ist

1. im Wohnhaus die Holztreppe bzw. Geländer vom EG ins OG vom Holzwurm befallen.
Die alte Holztreppe besteht aus einer verbauten Holzunterkonstruktion welche an den Stufen mit Linoleum verkleidet ist, der äußere Rand ist sichtbar, ebenso das gedrechselte Geländer.
Nach Sichtung der Beschädigung bzw. der Holzwurmbahnen durch einen befreundeten Zimmermann wurde meinen Eltern geraten die Treppe schnellstmöglich reparieren bzw. erneuern zu lassen. Die Reparaturkosten durch einen Fachbetrieb betragen ca. 6.500,-- €, wobei der Kunsstoffbelag und das Geländer vollständig entfernt wird. Die Grundkonstruktion wird anschließend mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel behandelt (Annahme Xylamol???) und anschließend komplett neu verkleidet mit Laminat einschl. neu angefertigtem bzw. gedrechselten Geländer.

2. Geräteschuppen
bei Aufräumarbeiten mit meinem Vater haben wir festgestellt daß z.B. daß runde Stützgebälk zum Dachgeschoß komplett vom Holzwurm durchlöchert ist, ebenso ein paar Gartengeräte wie z.B. Hacken.

Nun meine Fragen:

zu 1. Wohnhaustreppe - ist die von meinen Eltern bereits beim Fachbetrieb beauftragte Erneuerung die letzte Möglichkeit, oder hätte man das ganze vielleicht auch mit einer gezielten Schädlingsbekämpfung beheben können (wenn ja welche und ungefähre Kosten???)?

zu 2. Geräteschuppen - womöglich ist das Stützgebälk nur die Spitze des Eisbergs und ich habe Angst das irgendwann mal die Decke runterkommt da das Gebälk dann wie ein Schweizer Käse durchlöchert und unstabil wird.

Welche Behandlungsmethode empfiehlt sich in diesem Fall bzw. u. U. ist auch noch mehr befallen?

Generell wäre es m.E. vielleicht mal sinnvoll das ganze Haus vor Einzug der Nachmieter am 01.07.05 auf weiteren Befall fachmännisch checken zu lassen?

Da Eigentum auf der einen Seite verpflichtet und diese Verpflichtung bei einem vermieteten Objekt auch im Verhältnis zur Miete stehen soll (man kann doch nicht alles generell erneuern...) bin ich bei diesem Problem im Detail offen gestanden ziemlich ratlos und bitte Sie um Ihren Rat wie man hier am sinnvollsten vorgehen sollte?

Vielen Dank!

Mit freundlichem Gruß


Lothar Dahler
Lieber Lothar Dahler,
zu 1.: Dazu kann ich ohne nähere Ortskenntnis nichts sagen, ohne etwas spekulieren zu müssen.
Wenn der Holzwurm hier ein Gemeiner Nagekäfer ist, wäre hier doch allein der Schadensgrad entscheidend. Ist die Konstruktion tragfähig, wäre eine bekämfende Behandlung allein ausreichend.

zu 2.: Auch hier wäre es gut zu wissen, um welches Insekt es sich denn genau handelt. Davon ist die Überlegung, "was machen?" doch schon sehr abhängig.
Wäre der Holzwurm z.B. ein Hausbock, käme bei einem größeren Schaden sinnvollerweise eher ein neues Dachgebälk in Frage, als dem "Schweizer Käse die Löcher" schließen zu wollen, sprich, zusätzlich noch die Balken verstärken zu müssen.

Neben chemischen Bekämpfungen ist die Hitzebehandlung eine Alternative. Was man wie macht, ist abhängig von der betreffenden Insektenart, den Befallsbedingungen und den örtlichen Gegebenheiten, die ich leider alle nicht kenne und an Ende auch abhängig von der Übernahme der Gewährleistung des Ausführenden.

Generell ist es immer sinnvoll, ein Gebäude in abgemessenen Zeitabständen auf Befall durch holzzerstörende Pilze und Insekten überprüfen zu lassen. Die Ursachen eines Bafalls sind schließlich stets auf nutzungsbedingte Mängel oder Fehler in der Baukonstruktion zu suchen und zu finden. Das wäre also hinsichtlich der Werterhaltung im ureigensten Interesse des Eigentümers. Somit bleiben auch die Aufwendungen für Unterhalt im Verhältnis zu den erzielbaren Mietzinserträgen.

Grundsätzlich muß ich schon wissen, um welche Insektenarten es sich tatsächlich handelt, die Diagnose "Holzwurm" reicht mir nicht. Wenigstens brauche ich ein paar Holzproben und auch digitale Bilder, um da sicherer zu urteilen. Danach ist für eine Überlegung "gar-nichts-machen", Bekämpfung oder Bauteilerneuerung klarer zu sehen und eine weniger spekulative Meinung zu bilden erst möglich. Zum Ende noch ein Hinweis zu Formalien für die Bestimmung holzzerstörender Insekten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1033. Sven
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Hallo Herr Rüpke,

ich habe folgendes Problem.
Wir sind exakt vor zwei Jahre in unser neugebautes Fertigteilhaus in Holzständerbauweise eingezogen. Seit ein paar Woche fallen mir kleine Käfer (im Wohnzimmer) auf, die ich näher unter die Lupe genommen habe. Nach meiner Recherche im Internet wollte ich es einfach nicht wahr haben, aber es ist zu 99% der Nagekäfer. Meine intensive Suche nach Bohrlöcher blieb aber ohne Erfolg. Ich gehe jeden Tag das Zimmer durch um die Käfer zu finden. Im Moment ist es so, dass ich ca. einen Käfer pro Tag finde. Vor einigen Tagen fing es an, dass ich auch im Schlafzimmer ca. einen Käfer pro Tag finde. Da ich keine Bohrlöcher oder -mehl finde, habe ich die Befürchtung, dass sie von der Holz-Unterkonstruktion kommen. Die Holzständer des Hauses schließe ich aus, da diese aus der Trockenkammer kommen und auch 1a Qualität war. Aber die Lattung an den Decken und Dachschrägen kann ich mir schon vorstellen, weil diese ja auch vor der Dampfbremse liegen. Ein Baufehler am Haus liegt nicht vor, weil dieses von verschiedenen Gutachtern wärend der Bauphase kontrolliert wurde.

Können sie mir einen Rat geben, wie ich mich Verhalten soll? Falls wirklich Larven in der Lattung gewesen sein sollten schlüpfen diese jetzt bloß und reicht mein Absammeln aus, weil ja die Lebensbedingungen eigentlich nicht gegeben sind (tägliche Stoßlüftung in Abhängigkeit von der Witterung)?

Für ihren Rat und Meinung, bedanke ich mich schon im voraus.
Ein schönes Wochenende!!!

MfG Sven
Lieber Sven,
das kein Baufehler vorliegen sollte, kann man nicht allein an der Anwesenheit von verschiedenen Gutachtern festmachen, besonders bei der Anwesenheit von Nagekäfern, einem unbeugbaren Indiz für das Gegenteil Ihrer Annahme.

Mit holzerstörenden Insekten kann ich mich insoweit regelrecht "unterhalten", als diese mir durch Ihre Anwesenheit von bestimmten klimatischen Bedingungen erzählen, die in einem zentralbeheizten Wohnhaus nicht vorkommen sollten. Für mich ist deren Anwesenheit zwar noch kein Nachweis, aber ein untrügliches Indiz für einen wahrscheinlichen Baufehler. Falls es sich denn um den Gemeinen Nagekäfer handelt, meldet der mit seiner Anweisenheit mir eine unzulässig hohe Holzfeuchte >14-16%. Richtwerte für die Einbaufeuchte von Holz, die sich nach einer gewissen Zeitspanne im Gebrauchszustand im Mittel einstellen, sind in der DIN 1052-1 (4/88) Abschn. 4.2.1 festgeschrieben. In zentralbeheizten, allseitig geschlossenen Bauwerken liegen die Holzfeuchten bei max. 9 +/- 3 % aber auch in allseitig geschlossenen Bauwerken ohne Heizung sind nur 12 +/- 3% zu erwarten. Diese sichere Anzeige Ihrer "Holzwürmer" könnte ich übrigens auch mit meinem teuersten Messgerät nie erreichen.

Insofern würde ich folgenden Weg gehen. Erst einmal die Bestimmung des Insektes durchführen und - wenn sich Ihr Verdacht bestätigen sollte - eine Gewährleistungs-Mängelmeldung folgen lassen. Aufregen brauchen Sie sich nicht, denn die Gefahr ist sicher weniger bedeutend, als man jetzt denken mag. Andererseits haben Sie ja bei einen Neubau so ein Problem sicher nicht mitbestellt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1032. Anna Kargl
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Vielen Dank für ihre schnelle Antwort. Der Schrank stand bisher in einer Scheune, umringt von anderen alten Möbeln, da ich ihne jetzt restaurieren möchte muß der Holzwurm raus und zum Glück weiß ich jetzt nach welcher Behandlungsart ich suchen kann.
Nochmal Danke und liebe Grüße Ihre Anna Kargl

1031. Christine
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Hallo,

ich hoffe, Ihr könnt mir helfen)
Ich habe mir gerade gebrauchte Kiefer Möbel gekauft ( unbehandelt )
Wie gehe ich jetzt vor, ( möcht dieses behandeln, abschleifen und so weiter )
Was sind meine möglichkeiten und für einen Laien am einfachsten!!!
Bin gespannt, was es alles für Möglichkeiten gibt )
Bedanke mich im Voraus
Gruß
Christine
Liebe Christine Wachowski,
Sie sind hier verkehrt gelandet, es geht hier überwiegend um Probleme am Holz durch holzzerstörende Insekten.
Sie haben ein handwerkliches Problem im mach-es-selbst Bereich, das Sie mit den in jedem guten Baumark ausliegenden "Tipps für Heimwerker" gut selber klären könnten. Im Internet können Sie auch fündig werden, unter http://www.d-r-h.de/drh.html oder unter http://www.wood-line.de/Forum.htm
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1030. Anna Kargl
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Ich bin verzweifelt! Meine alte Küchenanrichte hat vermutlich einen Holzwurm, den ich schon mit chemischer Gewalt bekämpft habe, jedoch ohne Erfolg. Leider gibt es auch offensichtlich kaum Menschen, die sich damit auskennen. Jetzt habe ich gehört am besten wäre es den Holzwurm in einer Art Sauna auzuräuchern. Stimmt das? Wenn ja, wie kommt man an die speziellen Adressen bzw. in welchem Preisbereich liegt eine solche Aktion? Oder gibt es noch andere Lösungen? Ich hoffe sie haben einen Lösungsvorschlag für mich.
Vielen Dank und liebe Grüße aus Bremen Ihre Anna Kargl
Liebe Anna Kargl,
in der Tat ist für solche Fälle eine Hitzebehandlung in einer Klimakammer am sinnvollsten. Im Holzinneren müssen für 60 Minuten 55°C erreicht und gehalten werden, um die Larven abzutöten. Die Sauna ist dazu nur begrenzt fähig. Diese Methode ist gegenüber chemischen "Kampfstoffen" rückstandsfrei und sofort wirksam. Wo man das bei Ihnen machen kann, weiß ich nicht - da müssen Sie mal suchen. Fals in Bremen, z.B. im Seehafen, für die Exportgüter eine Begasungskammer besteht, könnten Sie auch dort eine Begasung durchführen lassen - auch dies ist anschließend rückstandsfrei.

Grundsätzlich ist aber zu klären, warum die Larven bei Ihnen ausreichende Bedingungen hatten. Ein Befall durch den Gemeinen Nagekäfer, im Volksmund auch Holzwurm genannt, ist in der Wohnung ja eigentlich nur möglich, wenn an der Baukonstruktion im Wechselspiel von Innen- und Außenklima ein Zustand vorherrscht, der nachhaltig genügend Holzfeuchte (>14-16%) und eine kühlere Umgebungstemperaur sichert. Ursache sind meistens Baufehler oder Baumängel, aber auch eine falsche Austellung der Möblel, z.B. ohne Abstände zu Boden und Wand und - natürlich das Lüftungsverhalten der Bewohner. Möglicherweise fände man eine Ursache - soweit der Befallsbereich auf die Standfüße begrenzt ist - auch beim planschenden Putzteufel, der gern (zu) naß aufwischt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1029. Kerstin Lehmann
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Danke für die Antwort, aber ich wollte eigentlich nur wissen, ob ich den Lieferanten haftbar machen kann!? Welches Insekt das nun genau ist ist für mich zweitrangig.
Danke für eine schnelle Antwort
Kerstin
Liebe Kerstin Lehmann,
sicher können Sie Gwährleistung fordern. Das ist eine Frage des Vertrages, die ich mangels Kenntnis nicht klären kann.
Wären Sie in der Beweispflicht, würde es wohl kaum von Erfolg bringen, wenn Sie eine Haftung verlangten, ohne den Schaden qualifiziert darlegen zu können.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1028. Kerstin Lehmann
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hallo,wir haben vor einem Jahr neu gebaut und in der oberen Etage Korkparkett(klick-system)verlegt.Dazu haben wir Holzfussleisten genommen, die weiß lackiert sind.Nach ca. zwei Monaten konnte man in einer Leiste erste kleine Löcher sehen, mit Sägemehl davor.Als wir die Leiste entfernten, konnte man noch ein kleines schwarzes Insekt sehen, was ich nach Fotos aus dem Internet als Holzwurm identifizieren würde.Zwei Monate später fing es an einer anderen Leiste an und nun ist schon die Fünfte Leiste befallen. Erst sind es ein oder zwei Löcher und nach ein paar Wochen schlagartig viel mehr. Kann es sein, das die Insekten schon beim Kauf in den Leisten waren und müssen wir Angst haben das auch unsere Möbel befallen werden? Können wir beim Verkäufer neue Leisten verlangen,weil wie sollen wir das beweisen,das das Material schon vorher befallen war? Über eine baldige Antwort wären wir sehr dankbar!
Liebe Kerstin Lehmann,
das ist ein Fall zum Bestimmen der bei Ihnen tätigen holzzerstörenden Insektenart, um herauszufinden, was noch auf Sie zukommen kann oder nicht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1027. Marotzki
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In der Literatur haben wir gelesen, daß Hausbock-Larven 3 bis 6, manchmal bis zu 12 Jahren im Holz leben (und fressen), es soll sogar 19jährige "adults" geben. Ein Gutachter sagte uns allerdings, daß die Larven in der Praxis nur 2 bis 3 Jahre leben. Für uns ist diese Frage sehr wichtig, da unser altes Haus früher mal Hausbock-Befall hatte, wir heute aber nur alte und keine frischen Ausfluglöcher vorfinden. Könnten also trotzdem noch Larven im Holz sitzen? Vielen Dank für Antworten!
Liebe(r) Marotzki,
was soll ich sagen, Literatur und Praxis sind widerspiegelde Seiten. 2-3 Jahre sind die kurzen Entwicklungszeiten unter schon fast optimalen Bedingungen. Je schlechter die Bedingungen, umso länger die Entwicklungszeit. Ihre Frage läßt sich also nur an der Konstruktion und den Befallösbedingungen selbst ergründen und beantworten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1026. Britta Stöter
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Hallo Herr Rüpke,
erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort!

Das Szenario, welches Sie beschreiben stimmt in fast allen Punkten überein. Zu d), ob es zum Unterschreiten der Taupunkttemperatur kommt, kann ich leider nichts sagen, da ich nicht weiß, wie ich das überprüfen kann...!

Das Kopfteil steht an der Außenwand der Nord-Ostseite, das Fenster ist meistens durchgehend auf Kipp geöffnet und die Heizung wird fast nie benutzt.

Bringt es etwas die offenen Stellen mit einer Rotlichlampe zu bestrahlen??? (Alle wissen ja immer gute Ratschläge...)

Viele Grüße
Britta Stöter
Liebe Britta Stöter,
das Problem ist also erkannt. Es gibt immer "tausend Mittelchen", die einzig wirksame Methode ist aber immer, die wirksamen Ursachen eines Schadereignisses nachhaltig zu beseitigen oder so vorbeugend beeinflussend zu handeln, daß keine Schäden möglich werden, wie bei Ihnen ein Befall durch holzerstörende Insekten oder in vielen anderen Fällen (oft unerkannt) durch Schimmelpilze.

Dazu geben ich Ihnen hier einige einfache, aber in der Praxis oft verkannte Regeln mit auf den Weg, die einem Wohlfühlwohnen in der ganzen Wohnung dienen mögen:

1. Richtige Temperaturen

- Im Wohnbereich und Küche 20°C, im Bad 21°C, im Schlafzimmer tags 18°C, nachts 14-16°C,
- Luftfeuchte 45-55 % rel. (bis 65 % rel. nur kurzzeitig, bis 2 Std.)
- Wandoberflächentemperaturen nicht unter 15°C (Außenwände)
- Bei Abwesenheit Heizung nie ganz abstellen. Das Halten einer abgesenkten Durchschnittstemperatur ist sparsamer.
- Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen tags und nachts geschlossen halten.
- Das kalte Schlafzimmer niemals vom Wohnraum aus mitheizen. Gerade das kann Holzwurmbefall nach sich ziehen, aber auch Schimmel zur Folge haben.

2. Richtig querlüften

- Von drinnen nach draußen lüften. (Wärmere = feuchtere Luft raus, dafür kältere = trockenere rein)
- Quer durch die Wohnung lüften (Querlüften).
- Bei jedem Wetter, auch bei Regen lüften. Kalte Außenluft ist trockener als die warme Zimmerluft.
- Je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muß gelüftet werden.
- Je kälter es draußen ist, desto kürzer muß gelüftet werden.
- Die Fenster kurzzeitig (wenige Minuten sind ausreichend) ganz öffnen (Stoßlüften). Kippstellung ist wirkungslos, verschwendet Heizenergie, kann u.U. Holzwurmbefall und natürlich Schimmelbildung fördern.
- Bei dichten Isolierglasfenstern häufiger lüften.
- Innenbäder brauchen regelmäßig eine Zwangslüftung (Lüfter, z.B. an Licht gekoppelt)

3. Richtiger Lüftungszeitpunkt

- Morgens einmal kompletten Luftwechsel durchführen, Durchzug machen, in jedem Zimmer das Fenster weit öffnen.
- Vormittags und nachmittags nochmals die Zimmer lüften, in denen sich Personen aufgehalten haben.
- Abends wieder einen kompletten Luftwechsel inklusive Schlafzimmer vornehmen.
- Bei Abwesenheit (Berufstätigkeit) am Tage reicht es, morgens und abends zu lüften.

4. Richtige Lüftungsdauer

- Die nötige Lüftungszeit ist vom Unterschied Innen- zur Außentemperatur und dem Wind abhängig. Selbst bei Windstille und geringem Temperaturunterschied reichen in der Regel wenige Minuten Stoßlüftung aus. (Wenn Sie an entferntester Stelle am nassen Finger kühlen Luftzug verspüren, reichte die Zeit schon aus).
- Bäder auf dem kürzesten Weg in Richtung nach nach draußen lüften.
- Beim Kochen, Wäschetrocknung, Bügeln Raum geschlossenen halten und möglichst sofort oder öfters nach draußen ablüften.

5. Kalte Außenwand

Möbel (Schrankwand etc.) mit einigen Zentimeter Abstand zu Boden und Wand aufstellen (Umlüftung). An problematischen Außenwänden sollte im Winter die Oberflächentemperatur gemessen werden. Sie sollte nicht unter 15° C fallen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1025. Britta Stöter
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Hallo!
Habe in dem Kopfteil unseres Bettes kleine Löcher entdeckt. Eins an der Seite und den Rest vorne drauf. Sie sind ca. 1-2mm groß und rund und es "rieselt" aus den Löchern.
In unserem Schlafzimmer ist meistens eine Temperatur von ca. 16-18°. Meine Frage:
Sind das Holzwürmer?, Was kann ich dagegen tun(Wärmetherapie dürfte auf Grund der Kopfteilgröße etwas schwierig werden)? Gibt es ungiftige Mittel, die ich benutzen kann, ohne dass wir auf das Schlafzimmer verzichten müssen?

Vielen Dank im voraus!
Liebe Britta Stöter,
der Befall gäbe Ihnen zum Raumklima und zu der Oberflächentemperatur der Wände Indizien. Wenn es zutrifft:
a) Sie lüften im Schlafzimmer abends nicht auf Durchzug, sondern stellen, wenn Sie lüften, das Fenster meistens auf Kipp,
aa) Sie machen zeitweise die Tür zur übrigen Wohnung auf, um das Schlafzimmer etwas aufzuwärmen,
aaa) Sie lassen die Heizung im schlafzimmer aus,
b) das Bett steht mit dem Kopfteil an einer Außenwand,
c) die Außenwand hat eine niedrige Oberflächentemperatur, die Wand fühlt sich sehr kühl an,
d) es kommt an der Außenwand hinter dem Kopfteil zum Unterschreiten der Taupunkttemperatur und es fällt (für Sie unsichtbar in der Wand) Wasser aus.

Das könnten die Bedingungen eines Befalls durch z.B. den Gemeinen Nagekäfer schaffen, eine Holzfeucht >14-16% und eine allgemein stetige, kühlere Umgebungetemeratur.

Prüfen Sie bitte zunächst einmal, ob das Szenario so stimmen könnte. Bitte ehrlich sein.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

1024. Andrea Pescoller
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Sehr geehrte Damen und Herren,

habe eine - so denke ich - eher außergewöhnliche Situation, bezüglich der ich Sie um Rat fragen möchte:
Einer meiner wertvollen Bonsaibäume (Prunus tomentosa) hat einen Holzwurm.
Hab nun von mehreren Seiten gehört, dass dies auch ein Absterben des Baumes
nach sich ziehen kann. Genau diesen Umstand möchte ich aber absolut vermeiden.
Können Sie mir einen Tipp geben, wie ich im lebenden Holz einen Holzwurm (bzw. leider mehrere Holzwürmer) wirkungsvoll beseitigen kann?

Vielen Dank im voraus.
Andrea Pescoller
Liebe Andrea Pescoller,
ein wenig Geduld noch, Ihre Frage zwingt ein wenig zum Nachdenken. Auch guter Rat weil Weile haben.
vorerst, viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

Eine erste Meinung zu Ihrem recht komplexen Problem ist von einer Kollegin aus Hamburg eingegangen: Sie schrieb: "Bonsai werden, soweit ich weiß, auch aus einheimischen Baumarten gezogen -ich hatte einmal eine Bonsai-Ulme gesehen-, so daß es sich dann doch durchaus um einen Schädling handeln kann, der den entsprechenden Baum auch in der freien Natur befällt. Aber wie man die Larve töten kann, ohne den Baum zu schädigen, ist mir nicht bekannt. Durch gute Baumpflege und Düngung evt., damit er vital genug ist, sich durch die Produktion von pflanzeneigenen Giftstoffen zu wehren.
Das ist dann die normale Wundreaktion nach Shigo, ein japanischer Wissenschaftler, der das als erster nachgewiesen hat. Durch die vermehrte
Produktion baumspezifischer Gifte (z.B. Kerninhaltsstoffe wie Pinosilvyn,
auch Harze und Terpene) wird der Schadherd abschottet und so dem Schädling eine Barriere gesetzt. Dies gelingt aber nur vitalen Bäumen und ist der Grund, dass gestresste oder alte Bäume von Pilzen und Insekten zerstört werden können."

Nun warte ich noch auf weiteres von den Förstern...

 

1023. Jens Bergmann
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

durch Zufall bin ich auf Ihr Holzwurm-Forum gestossen und möchte mich daher gerne mit einer Frage an Sie wenden: ich habe vor zwei Jahren ein Haus gekauft, das - baujahresbedingt - gemauerte Hauptwände bzw. Aussenwände, aber mit Holzgebälk konstruierte Decken bzw. Böden hat. Bei der Renovierung des Dachgeschosses bin ich auf zahlreiche kleinere 'Lochkanäle' in den Bodendielen gestossen und habe sogar hin und wieder ein etwa zwei bis drei Milimeter langes und ca. einen 10tel Milimeter dickes, rötliches Wurminsekt gefunden von dem ich glaube, daß es sich dabei um einen Holzwurm handeln könnte. Jetzt stelle ich mir die Frage, ob das Vorhandensein eines solchen Wurmbefalls die Statik meiner Geschossdecken beeinträchtigen bzw. auf längere Zeit gesehen zum Einsturz meiner Geschossdecken führen könnte ?
Was kann ich gegen dieses Insekt (falls die Gefahr der nachhaltigen Gebäudeschadigung bestehen sollte) unternehmen ?

Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart,

Jens Bergmann
Lieber Jens Bergmann,
meistens ist es weniger gefährlich als es der Laie denkt, manchmal sieht er aber auch nicht die elementare Gefahr...
Solche Fragen lassen sich - wie Sie sicher schon denken könnnen - ohne eine örtliche Untersuchung oder zumindest eine aussagefähige Probe nicht so einfach klären oder einschätzen. Man kann höchstens allgemeines dazu aussagen. Wenn Sie mal die Suche betätigen, finden Sie eine Fülle gleichgelagerter Fälle zu dem Fragethema.

Ob Sie was unternehmen müssen, hängt a) davon ab, ob es überhaupt einen (aktiven) Befall gibt, und/oder, b) wie groß der bisherige Schaden an Querschnittsminderung tatsächlich ist.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke