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1034. Dahler, Lothar
08.05.2005 05:27
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Hallo Herr Rüpke, mich treibt seit mehreren Tagen ein Holzwurmproblem im ehemaligen Haus meiner Großmutter in der Nähe von Stuttgart. Zum Hintergrund - das Haus stammt aus den 50-igern und wurde Mitte der 80-iger von meinen Eltern total renoviert. Auf dem Gelände angrenzend befindet sich noch ein gemauerter und in Holzbauweise errichteter 2 stöckiger Holz-und Geräteschuppen mit Satteldach. Wie wir letzte Woche bedingt durch einen Mieterwechsel festgestellt haben ist 1. im Wohnhaus die Holztreppe bzw. Geländer vom EG ins OG vom Holzwurm befallen. Die alte Holztreppe besteht aus einer verbauten Holzunterkonstruktion welche an den Stufen mit Linoleum verkleidet ist, der äußere Rand ist sichtbar, ebenso das gedrechselte Geländer. Nach Sichtung der Beschädigung bzw. der Holzwurmbahnen durch einen befreundeten Zimmermann wurde meinen Eltern geraten die Treppe schnellstmöglich reparieren bzw. erneuern zu lassen. Die Reparaturkosten durch einen Fachbetrieb betragen ca. 6.500,-- , wobei der Kunsstoffbelag und das Geländer vollständig entfernt wird. Die Grundkonstruktion wird anschließend mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel behandelt (Annahme Xylamol???) und anschließend komplett neu verkleidet mit Laminat einschl. neu angefertigtem bzw. gedrechselten Geländer. 2. Geräteschuppen bei Aufräumarbeiten mit meinem Vater haben wir festgestellt daß z.B. daß runde Stützgebälk zum Dachgeschoß komplett vom Holzwurm durchlöchert ist, ebenso ein paar Gartengeräte wie z.B. Hacken. Nun meine Fragen: zu 1. Wohnhaustreppe - ist die von meinen Eltern bereits beim Fachbetrieb beauftragte Erneuerung die letzte Möglichkeit, oder hätte man das ganze vielleicht auch mit einer gezielten Schädlingsbekämpfung beheben können (wenn ja welche und ungefähre Kosten???)? zu 2. Geräteschuppen - womöglich ist das Stützgebälk nur die Spitze des Eisbergs und ich habe Angst das irgendwann mal die Decke runterkommt da das Gebälk dann wie ein Schweizer Käse durchlöchert und unstabil wird. Welche Behandlungsmethode empfiehlt sich in diesem Fall bzw. u. U. ist auch noch mehr befallen? Generell wäre es m.E. vielleicht mal sinnvoll das ganze Haus vor Einzug der Nachmieter am 01.07.05 auf weiteren Befall fachmännisch checken zu lassen? Da Eigentum auf der einen Seite verpflichtet und diese Verpflichtung bei einem vermieteten Objekt auch im Verhältnis zur Miete stehen soll (man kann doch nicht alles generell erneuern...) bin ich bei diesem Problem im Detail offen gestanden ziemlich ratlos und bitte Sie um Ihren Rat wie man hier am sinnvollsten vorgehen sollte? Vielen Dank! Mit freundlichem Gruß Lothar Dahler Lieber Lothar Dahler,
zu 1.: Dazu kann ich ohne nähere Ortskenntnis nichts sagen, ohne etwas spekulieren zu müssen. Wenn der Holzwurm hier ein Gemeiner Nagekäfer ist, wäre hier doch allein der Schadensgrad entscheidend. Ist die Konstruktion tragfähig, wäre eine bekämfende Behandlung allein ausreichend. zu 2.: Auch hier wäre es gut zu wissen, um welches Insekt es sich denn genau handelt. Davon ist die Überlegung, "was machen?" doch schon sehr abhängig. Wäre der Holzwurm z.B. ein Hausbock, käme bei einem größeren Schaden sinnvollerweise eher ein neues Dachgebälk in Frage, als dem "Schweizer Käse die Löcher" schließen zu wollen, sprich, zusätzlich noch die Balken verstärken zu müssen. Neben chemischen Bekämpfungen ist die Hitzebehandlung eine Alternative. Was man wie macht, ist abhängig von der betreffenden Insektenart, den Befallsbedingungen und den örtlichen Gegebenheiten, die ich leider alle nicht kenne und an Ende auch abhängig von der Übernahme der Gewährleistung des Ausführenden. Generell ist es immer sinnvoll, ein Gebäude in abgemessenen Zeitabständen auf Befall durch holzzerstörende Pilze und Insekten überprüfen zu lassen. Die Ursachen eines Bafalls sind schließlich stets auf nutzungsbedingte Mängel oder Fehler in der Baukonstruktion zu suchen und zu finden. Das wäre also hinsichtlich der Werterhaltung im ureigensten Interesse des Eigentümers. Somit bleiben auch die Aufwendungen für Unterhalt im Verhältnis zu den erzielbaren Mietzinserträgen. Grundsätzlich muß ich schon wissen, um welche Insektenarten es sich tatsächlich handelt, die Diagnose "Holzwurm" reicht mir nicht. Wenigstens brauche ich ein paar Holzproben und auch digitale Bilder, um da sicherer zu urteilen. Danach ist für eine Überlegung "gar-nichts-machen", Bekämpfung oder Bauteilerneuerung klarer zu sehen und eine weniger spekulative Meinung zu bilden erst möglich. Zum Ende noch ein Hinweis zu Formalien für die Bestimmung holzzerstörender Insekten. Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
1033. Sven
06.05.2005 11:37
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Hallo Herr Rüpke, ich habe folgendes Problem. Wir sind exakt vor zwei Jahre in unser neugebautes Fertigteilhaus in Holzständerbauweise eingezogen. Seit ein paar Woche fallen mir kleine Käfer (im Wohnzimmer) auf, die ich näher unter die Lupe genommen habe. Nach meiner Recherche im Internet wollte ich es einfach nicht wahr haben, aber es ist zu 99% der Nagekäfer. Meine intensive Suche nach Bohrlöcher blieb aber ohne Erfolg. Ich gehe jeden Tag das Zimmer durch um die Käfer zu finden. Im Moment ist es so, dass ich ca. einen Käfer pro Tag finde. Vor einigen Tagen fing es an, dass ich auch im Schlafzimmer ca. einen Käfer pro Tag finde. Da ich keine Bohrlöcher oder -mehl finde, habe ich die Befürchtung, dass sie von der Holz-Unterkonstruktion kommen. Die Holzständer des Hauses schließe ich aus, da diese aus der Trockenkammer kommen und auch 1a Qualität war. Aber die Lattung an den Decken und Dachschrägen kann ich mir schon vorstellen, weil diese ja auch vor der Dampfbremse liegen. Ein Baufehler am Haus liegt nicht vor, weil dieses von verschiedenen Gutachtern wärend der Bauphase kontrolliert wurde. Können sie mir einen Rat geben, wie ich mich Verhalten soll? Falls wirklich Larven in der Lattung gewesen sein sollten schlüpfen diese jetzt bloß und reicht mein Absammeln aus, weil ja die Lebensbedingungen eigentlich nicht gegeben sind (tägliche Stoßlüftung in Abhängigkeit von der Witterung)? Für ihren Rat und Meinung, bedanke ich mich schon im voraus. Ein schönes Wochenende!!! MfG Sven Lieber Sven,
das kein Baufehler vorliegen sollte, kann man nicht allein an der Anwesenheit von verschiedenen Gutachtern festmachen, besonders bei der Anwesenheit von Nagekäfern, einem unbeugbaren Indiz für das Gegenteil Ihrer Annahme. Mit holzerstörenden Insekten kann ich mich insoweit regelrecht "unterhalten", als diese mir durch Ihre Anwesenheit von bestimmten klimatischen Bedingungen erzählen, die in einem zentralbeheizten Wohnhaus nicht vorkommen sollten. Für mich ist deren Anwesenheit zwar noch kein Nachweis, aber ein untrügliches Indiz für einen wahrscheinlichen Baufehler. Falls es sich denn um den Gemeinen Nagekäfer handelt, meldet der mit seiner Anweisenheit mir eine unzulässig hohe Holzfeuchte >14-16%. Richtwerte für die Einbaufeuchte von Holz, die sich nach einer gewissen Zeitspanne im Gebrauchszustand im Mittel einstellen, sind in der DIN 1052-1 (4/88) Abschn. 4.2.1 festgeschrieben. In zentralbeheizten, allseitig geschlossenen Bauwerken liegen die Holzfeuchten bei max. 9 +/- 3 % aber auch in allseitig geschlossenen Bauwerken ohne Heizung sind nur 12 +/- 3% zu erwarten. Diese sichere Anzeige Ihrer "Holzwürmer" könnte ich übrigens auch mit meinem teuersten Messgerät nie erreichen. Insofern würde ich folgenden Weg gehen. Erst einmal die Bestimmung des Insektes durchführen und - wenn sich Ihr Verdacht bestätigen sollte - eine Gewährleistungs-Mängelmeldung folgen lassen. Aufregen brauchen Sie sich nicht, denn die Gefahr ist sicher weniger bedeutend, als man jetzt denken mag. Andererseits haben Sie ja bei einen Neubau so ein Problem sicher nicht mitbestellt. Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
1028. Kerstin Lehmann
28.04.2005 21:01
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hallo,wir haben vor einem Jahr neu gebaut und in der oberen Etage Korkparkett(klick-system)verlegt.Dazu haben wir Holzfussleisten genommen, die weiß lackiert sind.Nach ca. zwei Monaten konnte man in einer Leiste erste kleine Löcher sehen, mit Sägemehl davor.Als wir die Leiste entfernten, konnte man noch ein kleines schwarzes Insekt sehen, was ich nach Fotos aus dem Internet als Holzwurm identifizieren würde.Zwei Monate später fing es an einer anderen Leiste an und nun ist schon die Fünfte Leiste befallen. Erst sind es ein oder zwei Löcher und nach ein paar Wochen schlagartig viel mehr. Kann es sein, das die Insekten schon beim Kauf in den Leisten waren und müssen wir Angst haben das auch unsere Möbel befallen werden? Können wir beim Verkäufer neue Leisten verlangen,weil wie sollen wir das beweisen,das das Material schon vorher befallen war? Über eine baldige Antwort wären wir sehr dankbar!
Liebe Kerstin Lehmann,
das ist ein Fall zum Bestimmen der bei Ihnen tätigen holzzerstörenden Insektenart, um herauszufinden, was noch auf Sie zukommen kann oder nicht. Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
1021. Thomas Müller
21.04.2005 11:15
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Lieber Hr. Rüpke, ich möchte ein Fertighaus in Holzriegelbauweise erstehen. Nun stelle ich mir die Frage, welche Kriterien das verwendete Holz besitzen muss, um als qualitativ hochwertig zu gelten... Worauf muss ich beim Holz achten? Danke und liebe Grüße, Thomas Müller Lieber Thomas Müller,
jede Holzart hat seine spezifische Eigenschaften. Die Frage ist, was braucht man an welcher Stelle? Allgemein kann man an dieser Stelle dazu in Kürze nichts antworten. Daher gilt, wie auch überall anderswo in Natur und Technik sowie auch im menschlichen Leben: "jeder Topf hat seinen Deckel". Wenn Sie erst wissen was Sie brauchen, dann kommt eh die Frage, wie erkenne ich was mir danach geliefert wurde. Das werden Sie ohne eine längere Fachausbildung nicht selbst schaffen können. Deshalb gibt es Fachleute, die man zu gegebener Zeit einschaltet. Den Architekten zur Planung, den Statiker zum Berechenen usw. und einen SV für Holz oder Holzschutz für spezielle Holzfragen. Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
es kann schon ein Mangel sein, wenn Sie rügen, wäre es aber sinnvoll, den Mangel stubstantiiert, d.h. genau beschrieben benennen zu können.
Es ist mir zwar in vielen Fällen möglich sich anhand des Kotes zur Artbestimmung zu gelangen, ein paar weitere Merkmale wären aber hilfreich, das vermutete Ergebnis sicher zu verbessern. Gibt es denn "Löcher", wo das "Nagsel" rausfällt? Wie viele, welche Form, wo vetrteilt und wie groß? Hier ein Link zur Bestimmung von holzzerstörenden Insekten
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke