Holzwurm-Forum
Homepage
<<[Seite 18]>> [Suche]   [Eintragen]
986. Rainer Höffken
Mail
Hallo Herr Rüpke, hallo Herr Dr. Kürsten,

nach intensivem Studium Ihrer hervorragenden Artikel und Informationen erlaube ich mir, Ihnen auf diesem Weg ein auf uns zu kommendes Problem zu beschreiben:

Wir, sowie alle im Erdgeschoss (ohne Unterkellerung) wohnenden Mieter eines ausnahmslos mit Rigipsplatten restaurierten alten Mehrfamilienwohnhauses kämpfen seit unserem Einzug mit m.E. übernormal auftretendem Kondenswasser an den Scheiben (Thermopane) allmorgendlich im Schlafzimmer bzw. tagsüber in der Küche. Trotz aller seitens des Vermieters geratenen Lüftungsregeln ließ es sich nicht vermeiden, dass die in den o.g. Räumen befindlichen Fensterrahmen aus "imprägniertem" Naturholz (Kiefernleimholz) jeweils auf den unteren Querhölzern in scheibennähe bereits dunkle Verfärbungen aufweisen.

1. Welche Rolle spielt z.B. die hygroskopische Ausgleichsfeuchte von ringsherum verbauten Rigipsplatten (Tabellenwert von Gips?)?
2. Welche Maßnahmen gegen eine übermäßige Kondensation könnten greifen?
3. Gibt es Sanierungs- bzw. Konservierungsmöglichkeiten für die betroffenen Holzfensterrahmen?

Danke und freundliche Grüße

Rainer Höffken
Lieber Rainer Höffken,
im Beitrag 996 liegt ein ähnliches Problem vor. Auch hier wird eine alte Baukonstruktion "modern" mittels Innendämmung und -verschalung umgebaut, wobei die Auswirkungen Überraschungen bargen, wie Sie es an den Tatsachen nun sehen können.

Möglicherweise birgt die sicher vorhandene Dampfsperre die Notwendigkeit die Lüftungsraten deulich zu erhöhen, deutlicher als Sie vielleicht denken, weil die Wandspeicherung von Wasseranfall nun außen vor ist. In manchen Fällen wird hierzu eine Lüftungsanlage erforderlich, wenn die nötigen Lüftungsraten nicht eingehalten werden können. Wer ist schon den ganzen Tag zuhause, nur um nunmehr vermehrt zu lüften?

Die Fensterverfärbungen deuten auf eine mangelhafte Imprägnierung oder auf eine tatsäöchlich zu hohe Wasserbelasstung bzw. am Ende (besonders bei Kiefer) auf Bläuepilzbefall hin. Es können auch andere, holzzerstörende Pilze möglich sein. Das kann ich von hier aus nicht sehen.

1. Die Rolle ist untergeordnet
2. Lüftungsanlage
3. Ist vom Einzelfall der Imprägnierung bzw. bei deren Versagen von den vorhandenen Pilze abhängig.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

985. florian
hallo herr rüppke,
danke für ihre schnelle antwort;
ich bin der meinung, daß es sich hier nicht um gewöhnliche nahrungsschädlinge handelt,da ich holzmehl etc. bereits festgetellt habe ...
und somit aktivitäten vorhanden sind ... und genau hier liegt das problem;
beim einzug habe ich keinereli aktivitäten feststellen können, doch jetzt treten sie vermehrt auf ... die löcher sind ca. 1-2mm gross und die würmer/käfer
ca. 3-5mm, dunkelbraun fast schwarz ... wenn nicth nur meine möbel in gefahr sind, kann das bedeuten das fenster etc. fällig werden ???
grüsse florian
Lieber Florien,
ohne Täter keine Verhaftung - ohne Bestimmung keine sichere Prognose.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

984. florian
Mail
hallo zusammen,
folgendes akutes problem habe ich ...
in meiner wohnung habe ich am fenster im wohnbereich festgetellt
das hier lauter ( und ich spreche hier von einer menge löcher )
in der oberen abschlussleiste vorhanden sind ... ich habe auch einige von
diesen holzwürmern täglich in meinen vorhängen sitzen, die ich dann entsprechend entferne ( gestern erst wieder 10 Stück )... gestern habe ich zum erstenmal gesehen das diese durch den raum fliegen ... da ich rattanmöbel ( neue couch und kiefergelaugte möbel habe ) habe ich keinerlei lust das diese angenagt werden ... zudem ich gestern im schlafraum am fenster bereits auch löcher sichten konnte ...
ich konnte leider noch nicht genau lokalisieren wo diese tiere herkommen ...
- meine vermietern habe ich bereits darauf hingewiesen, doch diese reagiert nicht ... -
kann mir hier jemand helfen was man machen kann ...
bin für jeden tip dankbar ...
Lieber Florian,
es kann sich u.U. um eine ganz unangenehme Art von holzzerstörendem Insekt der Lycdidae handeln (dann wären nicht nur Ihre Rattanmöbel in akuter Gefahr), es kann aber auch auf einen gedeuteten Zusammenhang mit ungefährlichen Vorratsschädlingen handeln. Dies ließe sich sicher bestimmen, da Sie ja Vollinsekten genug haben. Bestimmungsdienst
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

983. Yvonne Lüke
Mail
Guten Tag,

vor zwei Jahren haben wir uns einen massiven Eichentisch gekauft. Jetzt haben wir an einem Seitenteil der tragenden Konstruktion für die Tischplatte viele kleine Durchbohrungen (etwa 1mm) entdeckt, sowie Sägemehl. Die Löcher waren bei Lieferung des Tisches nicht da. Leider kann ich keine Holzprobe schicken - der Tisch ist 3 m lang! Die Firma sagt, daß der Befall bei uns eingetreten sein muß, da sie nur abgelagertes Holz verwenden und Eiche dann nicht befallen würde...??? Dieser Tisch ist so ziemlich das einzige Holzmöbel bislang, das wir besitzen. Er steht in einem eher tockenem Raum mit Terracottaboden. Meine Fragen:

1. Ist anzunehmen, daß es sich hier um einen Holzbock handelt (eher trockenes Raumklima)?
2. Was können wir zur Bekämpfung tun (3 m Länge!!!)?
3. Kann so ein Holzbock aus dem Garten hereinkommen?(Ich habe einfach keine Erklärung für den Befall!) Unser Kaminholz liegt zu weit weg (etwa 8 m).
3. Müssen Möbelfirmen ihre Holzmöbel vor Schädlingbefall schützen ?
4. Ist abgelagerte, trockene Eiche schädlingsresistent? (Wohl kaum - oder unser Tisch ist nicht aus Eiche, oder?)

Vielen Dank für Ihre Hilfe
Yvonne Lüke
Liebe Yvonne Lüke,
zu Ihren Fragen:
1. Wenn Sie den Hausbock meinen, nein, der befällt nur Nadelsplintholz.
2. Bei tatsächlichem Befall wäre eine geregelte thermische Bekämpfung im Fachbetrieb angeraten. Sie müßten also erst mal einen Befall nachweisen.
Alte Löcher gelten nicht...
3. Nein, siehe 1.
3. Im Zuge der Herstellung ist unbefallenes Holz zu verwenden, danach reichte eine trockene Aufstellung.
4. Abgelagerte, trockene Eiche ist nicht automatisch schädlingsresistent, das ist abhängig von den Umgebungsbedingungen, die u.U. einen Befall ermöglichen könnten. Im beheizten Wohnraum ist dies aber i.d.R. nicht zu erwarten. Ob Ihr Tisch aus "Eiche" ist, kann ich von hier aus nicht erraten... Zumindest gibt es viele Arten von Eiche.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

982. Otto Niederhausen
Mail
Guten Abend,
seit Winter 2000 bewohnen wir unser neu gebautes Haus.
Wir haben eine Holzbalkendecke (20x14 cm unbehandeltes Konstruktionsvollholz/Fichte), die wir zur Hälfte "abgehängt" (bzw. 12 cm nach unten gezogen) haben. D.h., wir haben zwischen den Balken Kiefernbretter angebracht(auf Leisten geschraubt).
Seit Anfang Dezember 2004 heizen wir nun mit Holz (aktuell Erle)und haben gestern mehrere Bockkäfer bemerkt, die auf dem Fußboden krabbelten.
Das allein ängstigt uns noch nicht, gibt aber zu Fragen Anlass:
Die Balken haben inzwischen Risse bekommen (hier und da) und liegen ja durch das Abhängen auch nicht mehr vollkommen frei einsehbar, können also nicht mehr oberhalb der Abhängung beobachtet werden.
Können wir uns mit Brennholz Schädlinge (Hausbock, Nagekäfer) einschleppen?
Müssen/können wir generell etwas gegen Schädlingsbefall unternehmen/vorbeugen?
Hat uns unser Architekt richtig beraten als er sagte, dass wir unbehandeltes
Fichtenholz (KVH) für Holzbalkendecke und Dachstuhl verwenden könnten?
Lieber Otto Niederhausen,
wenn Balken nach dem Einbau Risse bekommen und durch das Abhängen auch nicht mehr vollkommen frei einsehbar sind, entsprechen die Gefährdungsbedingungen dann tatsächklich der Gefährdungsklasse 1, was z.B. Farbkernholz (mit bis zu 10% Splintanteil) erforderte (was Sie nun nicht haben). Bei tragenden und/oder aussteifenden Holzbauteilen liegt dann eigentlich ein Mangel vor. Sie könnten durch eine allseitige und geschlossene Verkleidung der Balken den Mangel umgehen und wieder in die Gefährdungsklase 0 zurückkehren.
Sie werden mit Brennholz hauptsächlich Frischholzinsekten einschleppen, die am verbauten Hiolz nichts weiter anrichten. Hausbock und Nagekäfer werden i.d.R. nicht dabei sein.
Sie sollten nur gegen einen tatsächlich möglichen Schädlingsbefall vorbeugen.
Im Prinzip hat Ihr Architekt Sie richtig beraten, als er sagte, dass Sie unbehandeltes Fichtenholz (KVH) für Holzbalkendecke und Dachstuhl verwenden könnten. Lediglich müssen dabei aber auch die Bedingungen der Gefährdungsklasse 0 - wenigstens tatsächlich - eingehalten werden und natürlich eine Rissefreiheit gegeben sein, die ja der Oberflächenbeschaffenheit einer allseitig geschlossenen Bekleidung entsprechen würden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

981. Boris Büsing
Mail
Hallo Zusammen,
ich habe vor einigen Monaten Teak-Möbel gekauft. Vor ein paar Tagen stellte ich fest, dass einige Löcher an den Möbelstücken sind. Sie haben einen Durchmesser von einem Milimeter. Ist dies ein Holzwurm oder Hausbock? Ich dachte immer das Würmer nicht an Teakholz rann gehen?!? Wenn das aber nicht der Fall ist, wie kann ich diesen bekämpfen außer mit der "Chemiekeule".

Ich habe jetzt festgestellt das meine neuen Teak-Möbel wirklich Holzwürmer haben. Jetzt meine Fragen. Wie auch schon weiter unten gefragt. Kann man auch mit Kälte gegen die Würmer vorgehen? Was ist mit den Eiern? Sterben die bei Kälte auch ab?
Weiß noch jemand wie das mit der Rechtslage ist? Muss der Verkäufer die Ware zurücknehmen? So jetzt aber genug gefragt, bin ein bisschen verzweifelt :-(

MfG
Boris Büsing
Lieber Boris Büsing,
es wird viel betrogen mit der Bezeichnung "Teakholz". Echtes Teakholz gibt es wenig am Markt, das meiste ist "Teak"-Plantagenholz oder gar anderes. Plantagenholz ist in seinen Eigenschaften meist mit dem wilden nicht zu vergleichen. Frischholzinsektenschäden am Echten Teak sind selten, an anderen ähnlichen Holzarten aber möglich. Sie müssen zwischen lebendem Befall und lediglich dem verbliebenem Schaden unterscheiden. Um den Hausbock oder Gemeinen Nagekäfer ("Holzwurm") handelt es sich dann sicher nicht. Es sind dann eher importierte Insekten, Bostrychidae oder Lyctidae. In Deutschland sind es dann die Arten der hier heimisch gewordenen Splintholzkäfer. Ist es eine Splintholzkäferart, ist höchste Alarmstufe angesagt, denn diese Trockenholzinsekten befallen alles an Splintlaubholz, was Ihnen in den Weg kommt.Bestimmungsdienst Auch eine Infizierung im Importlager kann häufig angenommen werden, da die Läger in unseren Importhäfen teilweise verseucht sind.

Mit einer Kältebehandlung geht es i.d. Praxis schwer, weil Holz sehr gut isoliert. Sie brächten eine riesige Tiefkühltruhe mit wenigstens -25°C und es würde eine längere Zeit dauern. Aber auch danach wurden noch Larven lebend gesichtet...
Einen Garantieanspruch haben Sie nach Gesetz. Klar ist, ob lebend oder tot, Holzwurmsputren sind ein Mangel an der Neuware. Beratung dazu erhalten Sie in jeder Verbraucherzentrale.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

980. Helga Floßbach
Mail
Hallo Herr Rüpke,
ich habe eine alte Uhr erworben, in der der Holzwurm wohl noch aktiv ist.
Wärmebehandlung ist praktisch nicht durchführbar.
Würde auch Kältehandlung etwas bringen? Ich könnte die Uhr jetzt nach draußen legen, weil es hier momentan nachts ca. 15 Grad minus sind.
Ich meine, davon schon einmal gelesen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
H. Floßbach
Liebe Helga Floßbach,
praktische Erfahrungen zeigten, es bringt wenig Erfolg. Sie brauchen wesentlich tiefere Temperaturen und lange Zeit.
Viele grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

979. Markus Hövelmann
Mail
Moin,
kann ein Befall mit holzzerstörenden Insekten mit einer fehlerhaften Dampfsperre zusammenhängen? Hintergrund: bei meinem Wohnhaus BJ 1939 habe ich bei Umbaumaßnahmen festgestellt, das der Dachstuhl einen Nagekäferbefall aufweist. Die alte Dämmung war mit Alufolie kaschiert und an den Überlappungen fehlte der Klebestreifen, bzw lagen die Balken zum Teil frei. Kann das Holz durch die Löcher Wasserdampf und somit genug Feuchtigkeit für die Insekten gezogen haben?
Ist es ausreichend die Dämmung fachgerecht, also mit vernünftiger Dampfsperre herzustellen und den Holzwurm dadurch auszutrocknen, oder muß hier zusätzlich eine Bekämpfung, ich habe hier an den Einsatz von Aidol Antiinsekt gedacht, erfolgen?

Vielen Dank für Ihre Antwort

Viele Grüße
Markus Hövelmann
Lieber Markus Hövelmann,
das ist möglich. Für einen Befall durch den Gemeinen Nagekäfer ist eine mehr stetige Holzfeuchte von meist über 16 % erforderlich. Wenn eine fehlerhafte Dampsperre die Ursache ist, wäre deren fehlerfreie Wirkung sicher ein Lösungsweg.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

978. Madis
Mail
Gute Tag
Ich habe folgende Frage: In Kastanien- oder Akazienholz befindet sich ein Holzwurm, festgestellt habe ich dies aufgrund von Sägemehl auf der Komode. Die Löcher sind rund und haben einen Durchmeser von 1,5 bis 2 mm.
Haben sie bitte eine Ahnung um was für einen Schädling es sich hier handelt und wie kann ich diesen behandeln?
Besten dank für eine promte Antwort.
Ich grüsse sie freundlich
M. Dietschi
Lieb(r) Madis Dietschi,
nein kann ich so nicht erraten. Ich brächte eine Probe. Bestimmungsdienst
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

977. Marco
Mail
Hallo,

wir haben einen alten Küchenschrank geschenkt bekommen. Dieser war weiß lackiert und hatte Holzwurm. Daraufhin haben wir den Schrank abgebeizt, mit Holzwurm-Ex behandelt und neu lackiert. Nun ist der Holzwurm wieder aktiv, scheinbar waren wir nicht gründlich genug. Nun die Frage: Kann man den Holzwurm durch Frost abtöten (z.B. 3 Tage bei -18 Grad im Kühlhaus) oder überlebt der Wurm die Frost-Kur?

Gruss
Marco
Lieber Marco,
eine Kältebehandlung w.o. ist wohl weit weniger erfolgreich als eine Hitzebehandlung mit 55°C über 1 Std. (im Holzinneren gemessen).
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

976. Thomas Schuchert
Mail
Hallo Herr Rüpke,

wir wohnen seit 2000 in einem Neubau in Holzständerbauweise. Das Haus ist fussbodenbeheizt mit einer ständigen Temperatur von 22-24 Grad.

Nun fand ich letzte Woche abends einen kleinen Käfer an meinen Monitor, der der zwangsweisen Umsiedlung in ein Behältnis nicht standhielt, so dass die Form nicht mehr eindeutig zu bestimmen war. Wenige Tage später fand sich ein weiteres Exemplar am Monitor (wieder abends), das den Umzug wohlbehalten überlebte.
Um sicher zu gehen, dass dies kein Hausbock ist, suchte ich im Internet und fand einige Bilder vom Gemeinen Nagekäfer, die meinem Exemplar entsprechen.


Nun meine Frage:
2 Exemplare fliegender Weise in den Wintermonaten - passt das oder ist das die Flucht wegen andauernder Trockenheit?
Ich habe noch keine Fluglöcher gefunden, auch keine Kratzgeräusche gehört. Die Wänder sind mit Gipskarton verkleidet. - Können, falls im Holz der Wänder Käfer sind, die sich durch den Gips fressen ?

Sollte ich den Käfer in Alkohol einlegen (wieviel % muss der haben)?
Geht der Nagekäfer auch auf Presspanplattenholz ? Sonst befindet sich in dem Raum nur noch die Arbeitsplatte aus Baummarktholz, mehrfach lasiert -
Haben Lasuren eine hemmende Wirkung auf den Nagekäfer?
Sind die Käfer nachtaktiv oder war es Zufall, dass es beide Male abends war ?
In welcher Richtung sollte ich suchen ?

Vielen Dank im voraus.
Lieber Thomas Schuchert,
ich glaube noch nicht an Ihre Bestimmung. Es kann auch ein Vorratsschädlinmg sein.
Bestimmungsdienst

- Der Gemeine Nagekäfer würde sich nicht durch Rigips durchfressen können.
- Einlegen in 70% Alkohol.
- Presspanplattenholz wird von ihm nicht befallen.
- Lasuren hemmen.
- Insekten sind meistens nicht nachtaktiv.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

975. Alexander Eberhardt
Mail
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe im Juni 2004 ein EFH von einem Bauträger errichten lassen. Der Dachstuhl wurde nicht gegen Pilze und Schädlingsbefall imprägniert. Auf meinen Hinweis bekam ich die Antwort dass dies nicht notwendig sei.

Im Internet habe ich jetzt aber gelesen dass eine Imprägnierung Vorschrift ist.

Meine Fragen

Gilt die Vorschrift zur Imprägnierung Bundesweit oder können einige
Bundesländer davon ausgenommen sein.

Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen oder kann nich nachträglich eine Borsalzlösung aufstreichen (DG ist noch nicht ausgebaut)

Wie groß ist die Gefahr für einen Pilz- oder Käferbefall wenn ich nichts mehr mache.

Wenn nichts mehr imprägniert wird. Sollte dann die Wärmedämmung vor der Flugzeit
der Holzschädlinge angebracht werden?


Im voraus schon vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.



MfG A. Eberhardt
Lieber Alexander Eberhardt,
eine Imprägnierung eines Dachstuhls gegen Pilze ist i.d.R. unnötig. Gegen Insekten wird ein vorbeugender Schutz in der Gefährdungsklasse 1 für tragende und/oder aussteifende Holzbauteile gefordert. Der ist als chemischer Schutz aber nur dann nötig, wenn kein natürlich resistentes Holz verwendet wird oder die Bedingungen der Gefähdrungsklasse 0 nicht garantiet werden können.

Die Regelungen sind in der DIN 68800-3 festgelegt und gelten bundesweit über die bauaufsichtlichen Einführungen durch die jeweiligen Landesbauordnungen.

Das Kind ist also nicht automatisch in den Brunnen gefallen. Nachträglich ist bestimmungsgemäß eine vorbeugende chemische Behandlung (wie bei Ihnen geplant) nicht zugelssen. Dies kann nur stationär erfolgen (Impränierwerk) oder ist im Falle eines erst tatsächlich auftretenden Befalls als Bekämpfung zugelassen.

Die Gefahr für einen Pilzbefall ist eigentlich unter Dach i.d.R. gar nicht gegeben. Ein Insektenbefall z.B. Hausbock) ist nur möglich, wenn mindstens die Bedingungen der Gefährdungsklasse 1 und ausreichend Risse vorliegen.

Der Zutritt von von holzzerstöreden Insekten soll an nicht für die Beobachtung zugänglicheen Bauteilen durch die Baukonstruktion bei der Gefährdungsklasse 0 möglichst ausgeschossen sein. Zum erständnis: Die tragenden und/oder aussteifenden Bauteile in der Gefährdungsklasse 0 aus nicht natürlich resistenten Holzarten (z.B. Fichte) oder aus Splintholz (gilt für alle Holzarten) müssen also mindestens 3-seitig erreichbar, einsehbar und somit kontrollierbar, oder eben allseitig dicht bekleidet sein.
Viele Grüße
ans-Joachim Rüpke

 

974. Sascha Stölp
Hallo Herr Rüpke,

ich bekam am Freitag unerwarteten Besuch von 2 Herren einer Schädlingsbekämpfungsfirma. 3 Häuser weiter hätte man den Hausbock festgestellt und wäre dort auch mit dessen Bekämpfung beauftragt, nun wolle man auch bei mir gerne mal kostenlos auf einen Befall hin nachsehen (und eventuell gleich ins Geschäft kommen).

So kam ich unverhofft zu meinem Problem "Hausbock" und erinnerte mich hilfesuchend schnell wieder an Ihre Holzfragen-Seite.

Die beiden Herren stellten umgehend besagten Hausbock auch in meinem Dachraum fest und diagnostizierten an der Farbe des Sägemehls, dass er noch aktiv unterwegs ist.
In der Folge machte man mir auch gleich ein Pauschalangebot über 4.500€ mit folgendem Leistungen:
- Behandlung mittels Hochdruckinjektion
- Austausch statisch zweifelhafter Sparren und Balken
- Behandlung bis in die Dachschrägen der bewohnten Wohnräume im 2. OG durch partielles Aufdecken der Ziegel und Arbeiten von außen.

Da das alles für mich sehr schnell und vor allem völlig unvorbereitet von statten ging, bin ich nun doch sehr verunsichert und wende mich an Sie.

Auch wenn ich ein Ausflugsloch gesehen habe (dass auch Ihren Beschreibungen hier entspricht) und mir erstaunt zeigen ließ, wie zerfressen mancher Sparren unter seiner optisch intakten Oberfläche war, bin ich doch noch am Zweifeln.
Am Boden lag vor dem stellenweise Abbeilen der Sparren durch die beiden Herren so gut wie kein Sägemehl und mir fielen bislang auch noch keine nagende Geräusche auf.

Wahr ist aber auch, dass es wohl vor längerer Zeit (mindestens vor 30 Jahren, denn so lange kann sich der Vorbesitzer erinnern) einmal einen Befall gegeben haben muss.
Ca. jeder 3. Sparren im Dachbereich wurde einmal "aufgedoppelt", einige Sparren wurden früher anscheindend schon einmal abgebeilt und es lassen sich auch eine Handvoll Bohrlöcher (Probenbohrung?) finden.

Jetzt frage ich mich natürlich, was tun?
Einfach abwarten? Eine zweite Firma kommen lassen?
Kann ich vielleicht darauf hoffen, dass sich das Problem aufgrund des Alters des Hauses und des Dachbodens (110 Jahre) mit ein wenig Glück "von selbst" erledigen wird?
Die aufgedoppelten ("neuen") Sparren sind auch bislang unbefallen, und scheinen dem Hausbock ebenso wenig wie First und Pfetten zu schmecken.
Müßte ein dringend zu behandelnder Befall eindeutiger bzw. als aggresiver zu erkennen sein?

Vielen Dank für Ihr Kommentar!

Viele Grüße aus dem Pfälzer Wald

Sascha Stölp
Lieber Sascha Stölp,
eine Hausbockverbreitung in der Nachbarschaft ist ja weiter nichts Ungewöhnliches. Es ist daher immer der Anlaß, Augen und Ohren aufzusperren, um nicht das nächste Hausbockopfer zu werden.

Das dies aber pauschalisiert zum Anlaß genommen wird, nunmehr gleich alle Dächer in der Region "auf Verdacht mitzubehandeln" ist erstmal als "eine gute Geschäftsidee" zu bewerten, die aber schon immer mit mehr oder weniger Erfolg versucht wurde und daher nicht neu ist.

Es zeigen sich ja bei Ihnen deutliche Hinweise, daß
a) es der besagten Firma nicht gelungen ist, eindeutige - und vor allem mehrere - überzeugende Lebendnachweise des Hausbocks zu belegen und
b) daß Ihr Dachstuhl bereits deutliche bauliche Hinweise auf eine vorangegangene bekämpfende Maßnahmne nach einem HB-Befall hinter sich gebracht hat, die natürlich ein (altes) beibehaltenes Schadensbild zeigen.

Nach dem Gesagten und einer angenommenen schon älteren vorangegangenen fachgerechten Bekämpfung bestünde bestimmungsgemäß (DIN 68800-4 bzw.Landesbauordnung) gar kein Anlaß zu einer bekämpfenden Maßnahme, im Gegenteil wird sie als nicht zulässig, weil grundlos, ausgeschlossen.

Wenn hier etwas unternommen werden muß, dann also nur, wenn wenigstens mehrere Lebendmerkmale eines Befalls belegt werden können, danach also ein (aktiver) Befall vorliegt.

Viele Grüße
Hans Joachim Rüpke

 

973. Corinna Kaulen
Mail
Hallo zusammen,

im November vergangenen Jahres haben wir uns in unserem Altbau (Bj. 1923) einen neuen Eichendielenboden verlegen lassen. Nun habe ich in einer Diele ungefähr 10 kreisrunde Fraßlöcher mit ca. 1 mm Durchmesser und Bohrmehlhäufchen gefunden. Jede Woche kommt ein weiteres Loch mit Bohrmehl hinzu. Der Befall beschränkt sich aber auf ein einziges Dielenbrett. Die Holzhandlung behauptet, die Dielen seien kammergetrocknet und ein Schädlingsbefall sei daher auszuschließen. Die Bohrlöcher sind jedoch real und vor der Renovierung hatten wir keinen Schädlingsbefall. Nun meine Fragen:

1. Können die Holzwürmer das Kammertrocknen überleben oder haben wir uns mangelhaft getrocknetes Holz andrehen lassen?

2. Wie kann ich ohne Chemie den Schädling bekämpfen?

3. Kann ich bei der Holzhandlung eine Minderung geltend machen, wenn ja in welcher Höhe?

Vielen Dank schon mal,

Ihre Corinna Kaulen
Liebe Corinna Kaulen,
zu Ihren Fragen:
1. erster Teil: ja,
1. zweiter Teil: das kann ich aus der Ferne nicht prüfen,
2. ja,
3. das ist eine reine Rechtsfrage, die ich nicht klären darf.

Die Frage, die eigentlich zuerst in solchen Fällen zu klären wäre, ist die Insektenart: Wer ist hier tätig? Viele Fragen erledigen sich dann von alleine.

->Bestimmung holzzerstörender Insekten

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

972. Petra Gewald
Mail
Hallo,

ich habe in Ihrem Forum gelesen, daß der Holwurm kratzende/schabende Geräusche verursacht. Ich höre aber seit einiger Zeit - scheinbar aus einer Fußleiste kommend - eher klopfende Geräusche und vermute einen Schädling. Kann das ein Holzwurm sein? Oder muß ich andere Schädlinge in Betracht ziehen?

In meiner Wohnung liegen in allen Wohnräumen alte Holzdielen jedoch versiegelt/lackeriert (Baujahr des Hauses 1905 jedoch teilweise Nachkriegs-Wiederaufbau in den 50igern) Außerdem stehen in besagtem Zimmer diverse -teils alte- Holzmöbel.

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Gruß
P.Gewald
Liebe Petra Gewald,
es können holzzerstörende Insekten sein aber auch andere Schädlinge müßten Sie in Betracht ziehen. Da hilfgt nichts, als die Stelle zu lokalisieren und das Insekt im Holz und/oder nach den Spuren am Holz zu bestimmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

971. naima
Mail
hallo!

wir haben von einem tischler, der mit altem, unbehandeltem holz arbeitet ein bett, einen schlafzimmerkasten und ein bücherregal machen lassen. diese möbel haben wir seit ca. 1 1/2 jahren.
seit einiger zeit höre ich - vor allem abends und nachts, heute aber auch tagsüber - ganz leise kratzende, schabende, nagende geräusche vor allem an drei stellen - eine kastentüre, kopfsteite des bettes und seit neuestem auch aus der richtung einer sesselleiste (die stammt aber nicht von diesem tischler).
kleine löcher habe ich im holz auch gesehen, aber späne/"mehl" ist mir keines aufgefallen, außer ganz am anfang, als wir die möbel neu bekommen hatten, aber da dachte ich an sägemehlreste vom abschleifen. (die löcher gab es damals auch schon und auch reste von ganglängsschnitten sind zu sehen - habe nicht daran gedacht, dass in diesem holz noch wer wohnen könnte, da der tischler ein bekannter von uns ist, der eigentlich unser vertrauen geniest.)

1)nun, meine frage wäre, ob sich in diesen möbeln ein schädling befinden könnte?
2)wenn ja, welcher?
3)was kann man dagegen tun? (wir haben eine 15 monate alte tochter - giftiges kommt also nicht in frage.)
4)was passiert, wenn man die möbel behält?
5)könnte eines dieser exemplare schon in die sesselleiste "ausgewandert" sein?
6)was ist zu beachten, wenn man die möbel weggibt - können irgendwo eier oder ähnliches zurückbleiben?
7)könnten diese tiere schon in der wohnung gewesen sein? (wohnen erst seit 1 1/2 jahren in dieser wohnung.) - woran erkennt man das?

fragen über fragen, aber das geräusch ist wirklich eigenartig.

DANKE!!! im vorhinein für die antworten!
naima
Liebe Naima Kilz
zu ihen Fragen:
1)ja,
2) ich bin ja kein Hell- und dazu noch Fernhellseher, das kann ich nur anhand eines Brettstückes bestimmen,
3)das ist ganz abhängig von der Insektenart,
4)das ist ganz abhängig von der Art des Befalls,
5)das wäre ganz abhängig von der Insektenart sowie der Holzarten,
6)siehe 5),
7)siehe 3).
Viele Grüße
Hans-Jopachim Rüpke

 

970. K.S.
Mail
Sehr geehrter Herr Rüpke,

erstmal ein großes Lob an dieses Forum und die kompetente Beratung!
Auch wir wünschen uns dringend Antwort auf ein paar nagende Fragen...
Soeben haben wir uns - etwas blauäugig - einen Holzwurm zu unserer neuen
alten Kredenz eingekauft.
1) Ob es wohl noch andere Möglichkeiten gibt, als das Möbelstück zerkleinert in unseren etwas klein geratenen Ofen zu stecken (Sauna besitzen wir leider keine)?
Hilft etwa Borsalz, und wenn überhaupt, auch im nachhinein?
2) Kann es sein,
dass die feinen Sägespänspuren lediglich aus den Löchern gefallen sind und sie nicht unbedingt frisch sein müssen (man hofft ja, solange es geht),
oder auch, dass die Holzwürmlein und ihre Larven bereits beim Abbeizen (wovon uns der Händler erzählt hatte) getötet wurden?
3) Stimmt es, dass sich die Viecher verkriechen bzw. die Larven absterben, sobald man das Holz einfach in trockener Umgebung lagert (wie irgendwo zu lesen war)?

Für Ratschläge überaus dankbar,
mit besten Grüßen,

K.Schieder
Liebe K.S.,
zu Ihren Fragen:
Nehmen wir zuerst einmal an, es handelte sich bei dem Holzwurm um die Art des Gemeinen Nagekäfers.
1) Teil 1: Ja, in eine dazu geeignete Behandlungskammer in einem Batrieb,
1) Teil 2: Nein, Borsalz ist nur bei hohen Holzfeuchten einbringbar, das Möbel würde darunter zerstört werden,
2) ja, das kann beides sein,
3) in der Regel, ja,
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

969. Mark
Mail
Hallo Herr Rüpke,

seit einigen Tagen hören wir nachts Nagegeräusche über uns. Das Schlafzimmer ist im OG darüber ist das ungedämmt und nicht beheizte DG.
Im DG haben wir bisher keinerlei Anzeichen auf einen Befall gefunden (Bohrlöcher etc.), jedoch in den aussen liegenden Sparrenenden und in den zwischen Dach und Mauer angebrachten Stellbrettern.
Sind die Nagegeräusche ein Hinweis auf den Holzbock oder gemeinen Nagekäfer, was sollte als nächstes getan werden?
Danke für eine Antwort,

Mark
Lieber Mark,
das hat zwar nichts mit Pilzen zu tun... aber:
es kann sehr wohl ein Hinweis auf einen Hausbockbefall sein. der benötigt schon mal ein paar Jahre bevor er das Holz als Vollinsekt verläßt.
Sie können sich zunächst einmal mit dem Thema Hausbock beschäftigen und das geschehen danach weiter beobachten oder sich vor Ort einen sachverständigen Rat holen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

968. Florian Vielhaber
Mail
Guten Tag,

kann man eine Behandlung gegen den Holzwurm auch in der heimischen Sauna durchführen? Da diese ja über 60C° kommt müßte das doch funktionieren?

Wie schütze ich die Möbel dann nach der Behandlung vor einem erneuten Befall?

Herzlichen Dank
Florian Vielhaber
Lieber Florian Vielhaber,
ja, das geht. Die dazu nötige Temperatur: 55°C über 60 Min. im Holzinneren gemessenen.
Die Möbel müßten einfach trocken ( z.B. mit Luftabstand zu klalten Flächen) etc. stehen, das reicht i.d.R. schon aus, einen Befall zu verhindern.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

967. Mark
Mail
Hallo Herr Rüpke,

ich habe auf Ihrer Seite gelesen, dass der (gemeine) Nagekäfer von eine Flugzeit von März bis August aufweist - heißt das nun, dass er nur in dieser Zeit tätig ist oder nur in dieser Zeit ein Befall möglich ist?
Kann er im WInterhalbjahr Holz (aussen liegende Stellbretter und Sparrenende) weiter "bearbeiten"

Mark
Lieber Mark,
eine Zerstörungstätigkeit im Holz durch die Larven ist zu jeder Zeit (temperatur- und feuchteabhängig) gegeben.

Nach dem Larvenstadium folgt die Verpuppung zum Vollinbsekt. Danach schlüpfen die erwachsenen und nun geschlechtsreifen Insekten aus, um sich mittels Eiablage zu vermehren. Dies geschieht nur zur warmen Jahreszeit und auch erst ab ganz bestimmten Temperaturen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

966. Sonja
Mail
Lieber Herr Rüpke,

ich interessiere mich für ein Häuschen von ca. 1920. Bei der Besichtigung zeigte sich an den ziemlich zernagten Dachsparren und Pfetten, dass zumindest das Dach einigen Mitbewohnern als Lebensraum dient. Ein neuer Dachstuhl ist also schonmal fällig. Nachdem ich in Ihrem Forum eine ganze Weile gestöbert habe, hätte ich zwei grundsätzliche Fragen in diesem Zusammenhang:

1. Habe ich das richtig verstanden: Bei älteren Häusern kann es passieren, dass die Statik das einfache Aufsetzen eines gedämmten Daches (das jetzige ist ungedämmt) gar nicht erlaubt und mir, mal unabhängig davon, ob die holzbewohnenden Gäste irgendwelche anderen tragenden Teile (ist ein Steinhaus, wird aber wohl mindestens in den Decken Holz haben) auch zerlöchert haben, noch ein größerer Umbau blühen kann, damit überhaupt wieder ein Dach drauf darf?

2. Noch eine Verständnisfrage: Ist der Verkäufer verpflichtet, Kosten, die mir durch den Käferbefall entstehen ganz oder teilweise vom Verkaufspreis abzuziehen? Er behauptet, nach einer selbst vorgenommenen Bekämpfungsaktion sei alles abgetötet, was mir aber nicht besonders vertrauenserweckend klingt.

Vielen Dank und Grüße aus dem Rheinland
Liebe Sonja Kalow,

ein Befall durch holzzerstörende Insekten hat immer eine gewisse auslösende Bedingung nötig. Das passiert nicht automatisch. Zuerst sind es natürlich konstruktive Baufehler, die einen Befall ermöglichen, der durch befallbegünstigende Klimabedingungen verstärkt auftreten kann.

Wird eine vorhandene Baukonstruktion baulich, also konstruktiv verändert, kommt es allerdings immer zu neuen (bislang nicht vorhandenen gewesenen) klimatischen Bedingungen. Mögliche Auswirkungen dieser neu geschaffenen Bedingungen muß man also schon vor der Baumaßnahme im Auge haben, will man die Auswirkungen im Griff halten. Dies ist bei Baumaßnahmen allerdings mangels Fachwissens nicht immer der Fall.

Zu Kaufrechtsfragen oder Ihrer örtlichen baulichen Situation kann ich natürlich nichts sagen. Aufgelaufene, nicht ausgeführte Reparaturen sollten immer vom Kaufpreis (als vom Käufer i.d.R. ja zuvor ersparte oder auch nur vergessene Rückstellungen) abgezogen werden, besonders bei schon gleich ins Auge fallenden und augenscheinlich erkennbaren Bau- oder Unterhaltungsmängeln.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

965. Schierz
Mail
Wir haben in unserem alten Buffee Holzwürmer entdeckt. Ist es möglich, dass diese durch das Laminat bzw. durch die Scheuerleisten in die darunterliegende Holzbalkendecke gelangen??
Lieb(e)r Schierz,
kommt drauf an, was es für eine Art ist. Nehemen wir an, es wäre der Gemeine Nagekäfer und Si löebten in einem sonst mängelfreiem, beheizten Gebäude: theoretisch jein, praktisch nein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

964. christoph
Mail
Hallo,

es gibt von Hasit ein Mittel zur Verkieselung von Holzoberflächen (Hasit Holzschutzgrund), das sowohl Insekten als auch Pilze abtöten soll. Was halten sie hiervon bei Anwendungen auf Fussböden, die ich nachher vielleicht wachsen will?

Reicht es zur Bekämpfung von Holzwürmern aus ein entsprechendes Mittel in die Löcher einzubringen, wenn das Werkstück einen Anstrich trägt oder sind das nur die Ausfluglöcher, in denen kein Wurm mehr wohnt?

Vielen Dank fuer Ihren Rat
Christoph
Lieber Christoph Hendrich,
bei diesem (übrigens bauaufsichtlich nicht zugelassenen) "Holzschutzmittel" handelt es sich um eine Art Verkieselung (Versteinerung) der Holzoberfläche. Solche Mittel wurden früher z.B. mit Flammschutzmitteln zusammen eingesetzt und sind praktisch seit langem bekannt. Eine toxische Wirkung besteht nicht. In den 40-er Jahren wurde im Zuge des Luftschutzes (Brandbomben) das unbehandelte Holz von Dachstühlen in vielen Städten allseitig mit Brandschutzanstrichen versehen, die nach meinen Beobachtungen auch heute noch keine nennenswerten Spuren von Insektenbefall aufweisen. Dieses zuvor unbehandete Holz ist seitdem an der Oberfläche versteinert. Nach meinen Recherchen war es damals ein "Kriegsgewinnlergeschäft", der Herstellerfirmen, um das einfach herzustellende Produkt und die Ausführungsaufträge wurde sich geprügelt.

Bei Fußböden ist die Anwendung ohne einen - jedenfalls für mich - erkennbaren Sinn.

Das Einbringen in die Löcher reicht nicht aus. Eine Wirkung könnte m.E. auch nur verlangt werden, wenn das Holz allseitig behandelt werden kann.

Im Prinzip muß man nicht nach "dem Mittel dagegen" suchen, sondern nach den Ursachen. Stellt man diese ab, kann man "auf Mittel aller Art" verzichten. An einer Fußbodendieleung gibt es aber gar keine Befallsmöglichkeiten, daher ist diese Überlegung hier nicht angebracht.

Viele Grüße
Hans-Joachimm Rüpke

 

963. Rainer
Mail
Hallo,

ich möchte eine Holzfassade in der Boden-Deckel-Schalung ausführen.
Holzart: Douglasie unbehandelt.
Welche Bretteroberfläche ist für den Holzschutz besser:
Gehobelt oder Sägerauh ?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Rainer
Lieber Rainer Schlotter,
Sie brauchen gar keinen vorbeugenden chemischen Holzschutz.
Holzverkleidungen und Fassaden
Wenn Sie die Oberflächen mit einem Wetterschutz oder farblich behandeln wollen, ist das ganz von den Anstrichen abhängig.
Farbliche Gestaltung von Holz Außen
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

962. Besorgter Bauherr
Sehr geehrter Herr Rüpke,

am vergangenen Wochenende verlegte ich in meinem Neubau (Rohbau, Dach geschlossen, noch keine Fenster eingebaut) auf der Kehlbalkenlage Rauhspund. Nach Abschluss der Arbeiten wollte ich gestern den neu verlegten Rauhspund vor Feuchtigkeit durch Regen schützen und bastelte aus alten Dachlatten und Folie eine provisorische Fensterabdeckung. Als ich diese vor dem westlichen Giebelfenster befestigt hatte, bemerkte ich, dass sich auf dem neuen Rauhspund dunkler Staub befand, der nur von den alten Dachlatten stammen konnte. Darauf hin sah ich mir die Dachlatten näher an und bemerkte, dass diese wurmstichig sind. Ich entfernte den dunklen Staub so gut es möglich war vom neuen Rauhspund, mache mir nun aber Sorgen. Nun meine Fragen:
1. Ist es möglich, dass ich mir mit den alten Dachlatten den Holzwurm in mein neues Haus transportiert habe?
2. Kann der Schädling im Rohbau (bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes) überleben oder stirbt er bei Minusgraden?
3. Sollte ich den Rauhspund in nächster Zeit genauer in Augenschein nehmen oder gar vorbeugende Maßnahmen gegen den Schädling ergreifen?

Für eine Antwort danke ich Ihnen im voraus sehr herzlich.

Ein besorgter Bauherr
Lieber Anonymus,
1. Theoretisch ja, praktisch nein.
2. Einheimische holzzerstörende Insekten sind absolut frostfest.
3. Am trockenen Rauhspund sind vorbeugende Maßnahmen nicht erforderlich.