Holzwurm-Forum
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980. Helga Floßbach
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Hallo Herr Rüpke,
ich habe eine alte Uhr erworben, in der der Holzwurm wohl noch aktiv ist.
Wärmebehandlung ist praktisch nicht durchführbar.
Würde auch Kältehandlung etwas bringen? Ich könnte die Uhr jetzt nach draußen legen, weil es hier momentan nachts ca. 15 Grad minus sind.
Ich meine, davon schon einmal gelesen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
H. Floßbach
Liebe Helga Floßbach,
praktische Erfahrungen zeigten, es bringt wenig Erfolg. Sie brauchen wesentlich tiefere Temperaturen und lange Zeit.
Viele grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

979. Markus Hövelmann
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Moin,
kann ein Befall mit holzzerstörenden Insekten mit einer fehlerhaften Dampfsperre zusammenhängen? Hintergrund: bei meinem Wohnhaus BJ 1939 habe ich bei Umbaumaßnahmen festgestellt, das der Dachstuhl einen Nagekäferbefall aufweist. Die alte Dämmung war mit Alufolie kaschiert und an den Überlappungen fehlte der Klebestreifen, bzw lagen die Balken zum Teil frei. Kann das Holz durch die Löcher Wasserdampf und somit genug Feuchtigkeit für die Insekten gezogen haben?
Ist es ausreichend die Dämmung fachgerecht, also mit vernünftiger Dampfsperre herzustellen und den Holzwurm dadurch auszutrocknen, oder muß hier zusätzlich eine Bekämpfung, ich habe hier an den Einsatz von Aidol Antiinsekt gedacht, erfolgen?

Vielen Dank für Ihre Antwort

Viele Grüße
Markus Hövelmann
Lieber Markus Hövelmann,
das ist möglich. Für einen Befall durch den Gemeinen Nagekäfer ist eine mehr stetige Holzfeuchte von meist über 16 % erforderlich. Wenn eine fehlerhafte Dampsperre die Ursache ist, wäre deren fehlerfreie Wirkung sicher ein Lösungsweg.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

978. Madis
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Gute Tag
Ich habe folgende Frage: In Kastanien- oder Akazienholz befindet sich ein Holzwurm, festgestellt habe ich dies aufgrund von Sägemehl auf der Komode. Die Löcher sind rund und haben einen Durchmeser von 1,5 bis 2 mm.
Haben sie bitte eine Ahnung um was für einen Schädling es sich hier handelt und wie kann ich diesen behandeln?
Besten dank für eine promte Antwort.
Ich grüsse sie freundlich
M. Dietschi
Lieb(r) Madis Dietschi,
nein kann ich so nicht erraten. Ich brächte eine Probe. Bestimmungsdienst
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

977. Marco
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Hallo,

wir haben einen alten Küchenschrank geschenkt bekommen. Dieser war weiß lackiert und hatte Holzwurm. Daraufhin haben wir den Schrank abgebeizt, mit Holzwurm-Ex behandelt und neu lackiert. Nun ist der Holzwurm wieder aktiv, scheinbar waren wir nicht gründlich genug. Nun die Frage: Kann man den Holzwurm durch Frost abtöten (z.B. 3 Tage bei -18 Grad im Kühlhaus) oder überlebt der Wurm die Frost-Kur?

Gruss
Marco
Lieber Marco,
eine Kältebehandlung w.o. ist wohl weit weniger erfolgreich als eine Hitzebehandlung mit 55°C über 1 Std. (im Holzinneren gemessen).
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

976. Thomas Schuchert
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Hallo Herr Rüpke,

wir wohnen seit 2000 in einem Neubau in Holzständerbauweise. Das Haus ist fussbodenbeheizt mit einer ständigen Temperatur von 22-24 Grad.

Nun fand ich letzte Woche abends einen kleinen Käfer an meinen Monitor, der der zwangsweisen Umsiedlung in ein Behältnis nicht standhielt, so dass die Form nicht mehr eindeutig zu bestimmen war. Wenige Tage später fand sich ein weiteres Exemplar am Monitor (wieder abends), das den Umzug wohlbehalten überlebte.
Um sicher zu gehen, dass dies kein Hausbock ist, suchte ich im Internet und fand einige Bilder vom Gemeinen Nagekäfer, die meinem Exemplar entsprechen.


Nun meine Frage:
2 Exemplare fliegender Weise in den Wintermonaten - passt das oder ist das die Flucht wegen andauernder Trockenheit?
Ich habe noch keine Fluglöcher gefunden, auch keine Kratzgeräusche gehört. Die Wänder sind mit Gipskarton verkleidet. - Können, falls im Holz der Wänder Käfer sind, die sich durch den Gips fressen ?

Sollte ich den Käfer in Alkohol einlegen (wieviel % muss der haben)?
Geht der Nagekäfer auch auf Presspanplattenholz ? Sonst befindet sich in dem Raum nur noch die Arbeitsplatte aus Baummarktholz, mehrfach lasiert -
Haben Lasuren eine hemmende Wirkung auf den Nagekäfer?
Sind die Käfer nachtaktiv oder war es Zufall, dass es beide Male abends war ?
In welcher Richtung sollte ich suchen ?

Vielen Dank im voraus.
Lieber Thomas Schuchert,
ich glaube noch nicht an Ihre Bestimmung. Es kann auch ein Vorratsschädlinmg sein.
Bestimmungsdienst

- Der Gemeine Nagekäfer würde sich nicht durch Rigips durchfressen können.
- Einlegen in 70% Alkohol.
- Presspanplattenholz wird von ihm nicht befallen.
- Lasuren hemmen.
- Insekten sind meistens nicht nachtaktiv.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

975. Alexander Eberhardt
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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe im Juni 2004 ein EFH von einem Bauträger errichten lassen. Der Dachstuhl wurde nicht gegen Pilze und Schädlingsbefall imprägniert. Auf meinen Hinweis bekam ich die Antwort dass dies nicht notwendig sei.

Im Internet habe ich jetzt aber gelesen dass eine Imprägnierung Vorschrift ist.

Meine Fragen

Gilt die Vorschrift zur Imprägnierung Bundesweit oder können einige
Bundesländer davon ausgenommen sein.

Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen oder kann nich nachträglich eine Borsalzlösung aufstreichen (DG ist noch nicht ausgebaut)

Wie groß ist die Gefahr für einen Pilz- oder Käferbefall wenn ich nichts mehr mache.

Wenn nichts mehr imprägniert wird. Sollte dann die Wärmedämmung vor der Flugzeit
der Holzschädlinge angebracht werden?


Im voraus schon vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.



MfG A. Eberhardt
Lieber Alexander Eberhardt,
eine Imprägnierung eines Dachstuhls gegen Pilze ist i.d.R. unnötig. Gegen Insekten wird ein vorbeugender Schutz in der Gefährdungsklasse 1 für tragende und/oder aussteifende Holzbauteile gefordert. Der ist als chemischer Schutz aber nur dann nötig, wenn kein natürlich resistentes Holz verwendet wird oder die Bedingungen der Gefähdrungsklasse 0 nicht garantiet werden können.

Die Regelungen sind in der DIN 68800-3 festgelegt und gelten bundesweit über die bauaufsichtlichen Einführungen durch die jeweiligen Landesbauordnungen.

Das Kind ist also nicht automatisch in den Brunnen gefallen. Nachträglich ist bestimmungsgemäß eine vorbeugende chemische Behandlung (wie bei Ihnen geplant) nicht zugelssen. Dies kann nur stationär erfolgen (Impränierwerk) oder ist im Falle eines erst tatsächlich auftretenden Befalls als Bekämpfung zugelassen.

Die Gefahr für einen Pilzbefall ist eigentlich unter Dach i.d.R. gar nicht gegeben. Ein Insektenbefall z.B. Hausbock) ist nur möglich, wenn mindstens die Bedingungen der Gefährdungsklasse 1 und ausreichend Risse vorliegen.

Der Zutritt von von holzzerstöreden Insekten soll an nicht für die Beobachtung zugänglicheen Bauteilen durch die Baukonstruktion bei der Gefährdungsklasse 0 möglichst ausgeschossen sein. Zum erständnis: Die tragenden und/oder aussteifenden Bauteile in der Gefährdungsklasse 0 aus nicht natürlich resistenten Holzarten (z.B. Fichte) oder aus Splintholz (gilt für alle Holzarten) müssen also mindestens 3-seitig erreichbar, einsehbar und somit kontrollierbar, oder eben allseitig dicht bekleidet sein.
Viele Grüße
ans-Joachim Rüpke

 

974. Sascha Stölp
Hallo Herr Rüpke,

ich bekam am Freitag unerwarteten Besuch von 2 Herren einer Schädlingsbekämpfungsfirma. 3 Häuser weiter hätte man den Hausbock festgestellt und wäre dort auch mit dessen Bekämpfung beauftragt, nun wolle man auch bei mir gerne mal kostenlos auf einen Befall hin nachsehen (und eventuell gleich ins Geschäft kommen).

So kam ich unverhofft zu meinem Problem "Hausbock" und erinnerte mich hilfesuchend schnell wieder an Ihre Holzfragen-Seite.

Die beiden Herren stellten umgehend besagten Hausbock auch in meinem Dachraum fest und diagnostizierten an der Farbe des Sägemehls, dass er noch aktiv unterwegs ist.
In der Folge machte man mir auch gleich ein Pauschalangebot über 4.500€ mit folgendem Leistungen:
- Behandlung mittels Hochdruckinjektion
- Austausch statisch zweifelhafter Sparren und Balken
- Behandlung bis in die Dachschrägen der bewohnten Wohnräume im 2. OG durch partielles Aufdecken der Ziegel und Arbeiten von außen.

Da das alles für mich sehr schnell und vor allem völlig unvorbereitet von statten ging, bin ich nun doch sehr verunsichert und wende mich an Sie.

Auch wenn ich ein Ausflugsloch gesehen habe (dass auch Ihren Beschreibungen hier entspricht) und mir erstaunt zeigen ließ, wie zerfressen mancher Sparren unter seiner optisch intakten Oberfläche war, bin ich doch noch am Zweifeln.
Am Boden lag vor dem stellenweise Abbeilen der Sparren durch die beiden Herren so gut wie kein Sägemehl und mir fielen bislang auch noch keine nagende Geräusche auf.

Wahr ist aber auch, dass es wohl vor längerer Zeit (mindestens vor 30 Jahren, denn so lange kann sich der Vorbesitzer erinnern) einmal einen Befall gegeben haben muss.
Ca. jeder 3. Sparren im Dachbereich wurde einmal "aufgedoppelt", einige Sparren wurden früher anscheindend schon einmal abgebeilt und es lassen sich auch eine Handvoll Bohrlöcher (Probenbohrung?) finden.

Jetzt frage ich mich natürlich, was tun?
Einfach abwarten? Eine zweite Firma kommen lassen?
Kann ich vielleicht darauf hoffen, dass sich das Problem aufgrund des Alters des Hauses und des Dachbodens (110 Jahre) mit ein wenig Glück "von selbst" erledigen wird?
Die aufgedoppelten ("neuen") Sparren sind auch bislang unbefallen, und scheinen dem Hausbock ebenso wenig wie First und Pfetten zu schmecken.
Müßte ein dringend zu behandelnder Befall eindeutiger bzw. als aggresiver zu erkennen sein?

Vielen Dank für Ihr Kommentar!

Viele Grüße aus dem Pfälzer Wald

Sascha Stölp
Lieber Sascha Stölp,
eine Hausbockverbreitung in der Nachbarschaft ist ja weiter nichts Ungewöhnliches. Es ist daher immer der Anlaß, Augen und Ohren aufzusperren, um nicht das nächste Hausbockopfer zu werden.

Das dies aber pauschalisiert zum Anlaß genommen wird, nunmehr gleich alle Dächer in der Region "auf Verdacht mitzubehandeln" ist erstmal als "eine gute Geschäftsidee" zu bewerten, die aber schon immer mit mehr oder weniger Erfolg versucht wurde und daher nicht neu ist.

Es zeigen sich ja bei Ihnen deutliche Hinweise, daß
a) es der besagten Firma nicht gelungen ist, eindeutige - und vor allem mehrere - überzeugende Lebendnachweise des Hausbocks zu belegen und
b) daß Ihr Dachstuhl bereits deutliche bauliche Hinweise auf eine vorangegangene bekämpfende Maßnahmne nach einem HB-Befall hinter sich gebracht hat, die natürlich ein (altes) beibehaltenes Schadensbild zeigen.

Nach dem Gesagten und einer angenommenen schon älteren vorangegangenen fachgerechten Bekämpfung bestünde bestimmungsgemäß (DIN 68800-4 bzw.Landesbauordnung) gar kein Anlaß zu einer bekämpfenden Maßnahme, im Gegenteil wird sie als nicht zulässig, weil grundlos, ausgeschlossen.

Wenn hier etwas unternommen werden muß, dann also nur, wenn wenigstens mehrere Lebendmerkmale eines Befalls belegt werden können, danach also ein (aktiver) Befall vorliegt.

Viele Grüße
Hans Joachim Rüpke

 

973. Corinna Kaulen
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Hallo zusammen,

im November vergangenen Jahres haben wir uns in unserem Altbau (Bj. 1923) einen neuen Eichendielenboden verlegen lassen. Nun habe ich in einer Diele ungefähr 10 kreisrunde Fraßlöcher mit ca. 1 mm Durchmesser und Bohrmehlhäufchen gefunden. Jede Woche kommt ein weiteres Loch mit Bohrmehl hinzu. Der Befall beschränkt sich aber auf ein einziges Dielenbrett. Die Holzhandlung behauptet, die Dielen seien kammergetrocknet und ein Schädlingsbefall sei daher auszuschließen. Die Bohrlöcher sind jedoch real und vor der Renovierung hatten wir keinen Schädlingsbefall. Nun meine Fragen:

1. Können die Holzwürmer das Kammertrocknen überleben oder haben wir uns mangelhaft getrocknetes Holz andrehen lassen?

2. Wie kann ich ohne Chemie den Schädling bekämpfen?

3. Kann ich bei der Holzhandlung eine Minderung geltend machen, wenn ja in welcher Höhe?

Vielen Dank schon mal,

Ihre Corinna Kaulen
Liebe Corinna Kaulen,
zu Ihren Fragen:
1. erster Teil: ja,
1. zweiter Teil: das kann ich aus der Ferne nicht prüfen,
2. ja,
3. das ist eine reine Rechtsfrage, die ich nicht klären darf.

Die Frage, die eigentlich zuerst in solchen Fällen zu klären wäre, ist die Insektenart: Wer ist hier tätig? Viele Fragen erledigen sich dann von alleine.

->Bestimmung holzzerstörender Insekten

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

972. Petra Gewald
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Hallo,

ich habe in Ihrem Forum gelesen, daß der Holwurm kratzende/schabende Geräusche verursacht. Ich höre aber seit einiger Zeit - scheinbar aus einer Fußleiste kommend - eher klopfende Geräusche und vermute einen Schädling. Kann das ein Holzwurm sein? Oder muß ich andere Schädlinge in Betracht ziehen?

In meiner Wohnung liegen in allen Wohnräumen alte Holzdielen jedoch versiegelt/lackeriert (Baujahr des Hauses 1905 jedoch teilweise Nachkriegs-Wiederaufbau in den 50igern) Außerdem stehen in besagtem Zimmer diverse -teils alte- Holzmöbel.

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Gruß
P.Gewald
Liebe Petra Gewald,
es können holzzerstörende Insekten sein aber auch andere Schädlinge müßten Sie in Betracht ziehen. Da hilfgt nichts, als die Stelle zu lokalisieren und das Insekt im Holz und/oder nach den Spuren am Holz zu bestimmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

971. naima
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hallo!

wir haben von einem tischler, der mit altem, unbehandeltem holz arbeitet ein bett, einen schlafzimmerkasten und ein bücherregal machen lassen. diese möbel haben wir seit ca. 1 1/2 jahren.
seit einiger zeit höre ich - vor allem abends und nachts, heute aber auch tagsüber - ganz leise kratzende, schabende, nagende geräusche vor allem an drei stellen - eine kastentüre, kopfsteite des bettes und seit neuestem auch aus der richtung einer sesselleiste (die stammt aber nicht von diesem tischler).
kleine löcher habe ich im holz auch gesehen, aber späne/"mehl" ist mir keines aufgefallen, außer ganz am anfang, als wir die möbel neu bekommen hatten, aber da dachte ich an sägemehlreste vom abschleifen. (die löcher gab es damals auch schon und auch reste von ganglängsschnitten sind zu sehen - habe nicht daran gedacht, dass in diesem holz noch wer wohnen könnte, da der tischler ein bekannter von uns ist, der eigentlich unser vertrauen geniest.)

1)nun, meine frage wäre, ob sich in diesen möbeln ein schädling befinden könnte?
2)wenn ja, welcher?
3)was kann man dagegen tun? (wir haben eine 15 monate alte tochter - giftiges kommt also nicht in frage.)
4)was passiert, wenn man die möbel behält?
5)könnte eines dieser exemplare schon in die sesselleiste "ausgewandert" sein?
6)was ist zu beachten, wenn man die möbel weggibt - können irgendwo eier oder ähnliches zurückbleiben?
7)könnten diese tiere schon in der wohnung gewesen sein? (wohnen erst seit 1 1/2 jahren in dieser wohnung.) - woran erkennt man das?

fragen über fragen, aber das geräusch ist wirklich eigenartig.

DANKE!!! im vorhinein für die antworten!
naima
Liebe Naima Kilz
zu ihen Fragen:
1)ja,
2) ich bin ja kein Hell- und dazu noch Fernhellseher, das kann ich nur anhand eines Brettstückes bestimmen,
3)das ist ganz abhängig von der Insektenart,
4)das ist ganz abhängig von der Art des Befalls,
5)das wäre ganz abhängig von der Insektenart sowie der Holzarten,
6)siehe 5),
7)siehe 3).
Viele Grüße
Hans-Jopachim Rüpke

 

970. K.S.
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

erstmal ein großes Lob an dieses Forum und die kompetente Beratung!
Auch wir wünschen uns dringend Antwort auf ein paar nagende Fragen...
Soeben haben wir uns - etwas blauäugig - einen Holzwurm zu unserer neuen
alten Kredenz eingekauft.
1) Ob es wohl noch andere Möglichkeiten gibt, als das Möbelstück zerkleinert in unseren etwas klein geratenen Ofen zu stecken (Sauna besitzen wir leider keine)?
Hilft etwa Borsalz, und wenn überhaupt, auch im nachhinein?
2) Kann es sein,
dass die feinen Sägespänspuren lediglich aus den Löchern gefallen sind und sie nicht unbedingt frisch sein müssen (man hofft ja, solange es geht),
oder auch, dass die Holzwürmlein und ihre Larven bereits beim Abbeizen (wovon uns der Händler erzählt hatte) getötet wurden?
3) Stimmt es, dass sich die Viecher verkriechen bzw. die Larven absterben, sobald man das Holz einfach in trockener Umgebung lagert (wie irgendwo zu lesen war)?

Für Ratschläge überaus dankbar,
mit besten Grüßen,

K.Schieder
Liebe K.S.,
zu Ihren Fragen:
Nehmen wir zuerst einmal an, es handelte sich bei dem Holzwurm um die Art des Gemeinen Nagekäfers.
1) Teil 1: Ja, in eine dazu geeignete Behandlungskammer in einem Batrieb,
1) Teil 2: Nein, Borsalz ist nur bei hohen Holzfeuchten einbringbar, das Möbel würde darunter zerstört werden,
2) ja, das kann beides sein,
3) in der Regel, ja,
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

969. Mark
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Hallo Herr Rüpke,

seit einigen Tagen hören wir nachts Nagegeräusche über uns. Das Schlafzimmer ist im OG darüber ist das ungedämmt und nicht beheizte DG.
Im DG haben wir bisher keinerlei Anzeichen auf einen Befall gefunden (Bohrlöcher etc.), jedoch in den aussen liegenden Sparrenenden und in den zwischen Dach und Mauer angebrachten Stellbrettern.
Sind die Nagegeräusche ein Hinweis auf den Holzbock oder gemeinen Nagekäfer, was sollte als nächstes getan werden?
Danke für eine Antwort,

Mark
Lieber Mark,
das hat zwar nichts mit Pilzen zu tun... aber:
es kann sehr wohl ein Hinweis auf einen Hausbockbefall sein. der benötigt schon mal ein paar Jahre bevor er das Holz als Vollinsekt verläßt.
Sie können sich zunächst einmal mit dem Thema Hausbock beschäftigen und das geschehen danach weiter beobachten oder sich vor Ort einen sachverständigen Rat holen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

968. Florian Vielhaber
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Guten Tag,

kann man eine Behandlung gegen den Holzwurm auch in der heimischen Sauna durchführen? Da diese ja über 60C° kommt müßte das doch funktionieren?

Wie schütze ich die Möbel dann nach der Behandlung vor einem erneuten Befall?

Herzlichen Dank
Florian Vielhaber
Lieber Florian Vielhaber,
ja, das geht. Die dazu nötige Temperatur: 55°C über 60 Min. im Holzinneren gemessenen.
Die Möbel müßten einfach trocken ( z.B. mit Luftabstand zu klalten Flächen) etc. stehen, das reicht i.d.R. schon aus, einen Befall zu verhindern.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

967. Mark
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Hallo Herr Rüpke,

ich habe auf Ihrer Seite gelesen, dass der (gemeine) Nagekäfer von eine Flugzeit von März bis August aufweist - heißt das nun, dass er nur in dieser Zeit tätig ist oder nur in dieser Zeit ein Befall möglich ist?
Kann er im WInterhalbjahr Holz (aussen liegende Stellbretter und Sparrenende) weiter "bearbeiten"

Mark
Lieber Mark,
eine Zerstörungstätigkeit im Holz durch die Larven ist zu jeder Zeit (temperatur- und feuchteabhängig) gegeben.

Nach dem Larvenstadium folgt die Verpuppung zum Vollinbsekt. Danach schlüpfen die erwachsenen und nun geschlechtsreifen Insekten aus, um sich mittels Eiablage zu vermehren. Dies geschieht nur zur warmen Jahreszeit und auch erst ab ganz bestimmten Temperaturen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

966. Sonja
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Lieber Herr Rüpke,

ich interessiere mich für ein Häuschen von ca. 1920. Bei der Besichtigung zeigte sich an den ziemlich zernagten Dachsparren und Pfetten, dass zumindest das Dach einigen Mitbewohnern als Lebensraum dient. Ein neuer Dachstuhl ist also schonmal fällig. Nachdem ich in Ihrem Forum eine ganze Weile gestöbert habe, hätte ich zwei grundsätzliche Fragen in diesem Zusammenhang:

1. Habe ich das richtig verstanden: Bei älteren Häusern kann es passieren, dass die Statik das einfache Aufsetzen eines gedämmten Daches (das jetzige ist ungedämmt) gar nicht erlaubt und mir, mal unabhängig davon, ob die holzbewohnenden Gäste irgendwelche anderen tragenden Teile (ist ein Steinhaus, wird aber wohl mindestens in den Decken Holz haben) auch zerlöchert haben, noch ein größerer Umbau blühen kann, damit überhaupt wieder ein Dach drauf darf?

2. Noch eine Verständnisfrage: Ist der Verkäufer verpflichtet, Kosten, die mir durch den Käferbefall entstehen ganz oder teilweise vom Verkaufspreis abzuziehen? Er behauptet, nach einer selbst vorgenommenen Bekämpfungsaktion sei alles abgetötet, was mir aber nicht besonders vertrauenserweckend klingt.

Vielen Dank und Grüße aus dem Rheinland
Liebe Sonja Kalow,

ein Befall durch holzzerstörende Insekten hat immer eine gewisse auslösende Bedingung nötig. Das passiert nicht automatisch. Zuerst sind es natürlich konstruktive Baufehler, die einen Befall ermöglichen, der durch befallbegünstigende Klimabedingungen verstärkt auftreten kann.

Wird eine vorhandene Baukonstruktion baulich, also konstruktiv verändert, kommt es allerdings immer zu neuen (bislang nicht vorhandenen gewesenen) klimatischen Bedingungen. Mögliche Auswirkungen dieser neu geschaffenen Bedingungen muß man also schon vor der Baumaßnahme im Auge haben, will man die Auswirkungen im Griff halten. Dies ist bei Baumaßnahmen allerdings mangels Fachwissens nicht immer der Fall.

Zu Kaufrechtsfragen oder Ihrer örtlichen baulichen Situation kann ich natürlich nichts sagen. Aufgelaufene, nicht ausgeführte Reparaturen sollten immer vom Kaufpreis (als vom Käufer i.d.R. ja zuvor ersparte oder auch nur vergessene Rückstellungen) abgezogen werden, besonders bei schon gleich ins Auge fallenden und augenscheinlich erkennbaren Bau- oder Unterhaltungsmängeln.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

965. Schierz
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Wir haben in unserem alten Buffee Holzwürmer entdeckt. Ist es möglich, dass diese durch das Laminat bzw. durch die Scheuerleisten in die darunterliegende Holzbalkendecke gelangen??
Lieb(e)r Schierz,
kommt drauf an, was es für eine Art ist. Nehemen wir an, es wäre der Gemeine Nagekäfer und Si löebten in einem sonst mängelfreiem, beheizten Gebäude: theoretisch jein, praktisch nein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

964. christoph
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Hallo,

es gibt von Hasit ein Mittel zur Verkieselung von Holzoberflächen (Hasit Holzschutzgrund), das sowohl Insekten als auch Pilze abtöten soll. Was halten sie hiervon bei Anwendungen auf Fussböden, die ich nachher vielleicht wachsen will?

Reicht es zur Bekämpfung von Holzwürmern aus ein entsprechendes Mittel in die Löcher einzubringen, wenn das Werkstück einen Anstrich trägt oder sind das nur die Ausfluglöcher, in denen kein Wurm mehr wohnt?

Vielen Dank fuer Ihren Rat
Christoph
Lieber Christoph Hendrich,
bei diesem (übrigens bauaufsichtlich nicht zugelassenen) "Holzschutzmittel" handelt es sich um eine Art Verkieselung (Versteinerung) der Holzoberfläche. Solche Mittel wurden früher z.B. mit Flammschutzmitteln zusammen eingesetzt und sind praktisch seit langem bekannt. Eine toxische Wirkung besteht nicht. In den 40-er Jahren wurde im Zuge des Luftschutzes (Brandbomben) das unbehandelte Holz von Dachstühlen in vielen Städten allseitig mit Brandschutzanstrichen versehen, die nach meinen Beobachtungen auch heute noch keine nennenswerten Spuren von Insektenbefall aufweisen. Dieses zuvor unbehandete Holz ist seitdem an der Oberfläche versteinert. Nach meinen Recherchen war es damals ein "Kriegsgewinnlergeschäft", der Herstellerfirmen, um das einfach herzustellende Produkt und die Ausführungsaufträge wurde sich geprügelt.

Bei Fußböden ist die Anwendung ohne einen - jedenfalls für mich - erkennbaren Sinn.

Das Einbringen in die Löcher reicht nicht aus. Eine Wirkung könnte m.E. auch nur verlangt werden, wenn das Holz allseitig behandelt werden kann.

Im Prinzip muß man nicht nach "dem Mittel dagegen" suchen, sondern nach den Ursachen. Stellt man diese ab, kann man "auf Mittel aller Art" verzichten. An einer Fußbodendieleung gibt es aber gar keine Befallsmöglichkeiten, daher ist diese Überlegung hier nicht angebracht.

Viele Grüße
Hans-Joachimm Rüpke

 

963. Rainer
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Hallo,

ich möchte eine Holzfassade in der Boden-Deckel-Schalung ausführen.
Holzart: Douglasie unbehandelt.
Welche Bretteroberfläche ist für den Holzschutz besser:
Gehobelt oder Sägerauh ?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Rainer
Lieber Rainer Schlotter,
Sie brauchen gar keinen vorbeugenden chemischen Holzschutz.
Holzverkleidungen und Fassaden
Wenn Sie die Oberflächen mit einem Wetterschutz oder farblich behandeln wollen, ist das ganz von den Anstrichen abhängig.
Farbliche Gestaltung von Holz Außen
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

962. Besorgter Bauherr
Sehr geehrter Herr Rüpke,

am vergangenen Wochenende verlegte ich in meinem Neubau (Rohbau, Dach geschlossen, noch keine Fenster eingebaut) auf der Kehlbalkenlage Rauhspund. Nach Abschluss der Arbeiten wollte ich gestern den neu verlegten Rauhspund vor Feuchtigkeit durch Regen schützen und bastelte aus alten Dachlatten und Folie eine provisorische Fensterabdeckung. Als ich diese vor dem westlichen Giebelfenster befestigt hatte, bemerkte ich, dass sich auf dem neuen Rauhspund dunkler Staub befand, der nur von den alten Dachlatten stammen konnte. Darauf hin sah ich mir die Dachlatten näher an und bemerkte, dass diese wurmstichig sind. Ich entfernte den dunklen Staub so gut es möglich war vom neuen Rauhspund, mache mir nun aber Sorgen. Nun meine Fragen:
1. Ist es möglich, dass ich mir mit den alten Dachlatten den Holzwurm in mein neues Haus transportiert habe?
2. Kann der Schädling im Rohbau (bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes) überleben oder stirbt er bei Minusgraden?
3. Sollte ich den Rauhspund in nächster Zeit genauer in Augenschein nehmen oder gar vorbeugende Maßnahmen gegen den Schädling ergreifen?

Für eine Antwort danke ich Ihnen im voraus sehr herzlich.

Ein besorgter Bauherr
Lieber Anonymus,
1. Theoretisch ja, praktisch nein.
2. Einheimische holzzerstörende Insekten sind absolut frostfest.
3. Am trockenen Rauhspund sind vorbeugende Maßnahmen nicht erforderlich.

 

961. Andreas
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Guten Tag,

Vor einigen Tagen baute ich einen älteren Schrank auf, welcher einige Jahre auf dem Dachboden stand. Seine Füße zeigten die typ. Löcher des "Holzwurms". Zum Glück fand ich kein Sägemehl...

Frage 1: Woran erkenne ich den aktiven Befall, sollte ich den Schrank täglich, wöchentlich... beobachten?
Frage 2: Besteht eine Verbreitung des Käfers/Larven auf den Holzdielenboden?
Frage 3: Was sollte ich tun, so ich plötzlich Sägemehl vorfinde? (Eine Wärmebehandlung u.a. ist schlecht möglich, da der Schrank ab sofort wieder genutzt wird)

Vielen Dank
Lieber Andreas,
zu Ihren Fragen
1: Für einen Laien sind vermutlich nur die ausgeworfenen Nagsel erkennnbar...
2: Das kommt auf die Umgebungsbedingungen und natürlich zuerst auf die Insektenart an.
3: Zuerst einmal würde ich die Insektenart bestimmen lassen (Bestimmungsdienst), danach die ursächlichen Zusammenhänge zuordnen, um die Ursächlichkeit des Befalls zu belegen. Allein dadurch könnte u.U. schon die Sache gelöst werden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

960. Peter
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Hallo alle zusammen,
derzeit bin ich gerade bei der Sanierung eines Hauses BJ. 1950. Bei der Freilegung eines Dachbalkens (Sparren) stellte ich einen Schädlingsbefall fest.
Das Holz ist in der oberen Schicht Porös, Larven konnte ich aber keine finden.

Frage:
1.) Kann es sein das sich der Holzwurm wieder verflüchtigt hat, und es sich um einen früheren befall handelt?

2.) Kann dies ein Sachverständiger 100 % feststellen, oder ist es besser gleich zu behandeln ?

3.) Muss der ganze Dachstuhl behandelt werden oder genügt es den Balken zu behandeln?
Lieber Peter Schneid,
zu Ihren Fragen
1.) ja
2.) 100% gibt es nicht. Ohne einen Befallsnachweis sind z.B. weitere vorbeugende chemische Maßnahmen gar nicht zulässig.
3.) Das ist abhänig von der Insektenart (ohne Bestimmung läßt sich da nichts aussagen). Manchmal muß alles bekämpft werden, machmal reicht es lokal oder es ist auch gar nichts zu machen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

959. Judith Girmscheid
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
vielen Dank für die Antwort.
Habe gestern das Holzbrett zur Bestimmung an Sie abgeschickt. Nun finde ich heute unterhalb der besagten Schublade dicht am Eingang einer Zwischenbrettlücke tatsächlich ein totes Insekt. Vermutlich jenes, was den Schaden angerichtet hat. Ich musste zudem feststellen dass sich ebenfalls noch 2 Löcher im Abstand von ca. 15-20 cm an der Unterseite der untersten Einbauschrankböden entlang befinden mit einem Durchmesser von ca. einer alten 10-Pfennig-Münze. Die Löcher sind nicht tief sondern eher oberflächlich. Es sieht aus, als wäre der weisse Lack abgefressen worden und noch ein wenig weiter an der Oberfläche der dann zum Vorschein kommenden Spanpressplatten herumgenagt worden.

Frage 1:
Darf ich Ihnen im Nachgang zu dem Brettversand nun noch das tote Insekt schicken. Es ist vielleicht noch ein wichtiger Hinweis.

Frage 2:
Danke, dass Sie mich vor dem Sprayen mit dem angeblich giftklassefreien Nervengift bewahrt haben. Aber die Frage ist, laufe ich keine Gefahr, dass sich die Larven (welche auch immer) sich unter, hinter oder innerhalb meiner Einbauküche vermehren oder sich weiter durch die Spanbrettplatten fressen?

Frage 3:
Zu welchen präventiven Massnahmen würden Sie mir raten? Die Löcher mit dem Fön fönen. Und wenn ja, wie lange?

Oder mit Haarspray in die Löcher sprayen?
Oder die Löcher mit Möbelwachs einfach nur verschliessen.
Habe einfach das Gefühl, irgendetwas müsste ich tun.
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort.
Liebe Grüsse
J. Girmscheid
Liebe Judith Girmscheid,
1) ja, machen Sie .
2) nicht unbedingt, ist aber nicht auszuschließen...
3) ist von der Insektenart und den vorhandenen Lebensbedingungen abhängig.
Löcher kann man gut mit - sogar farblich angeglichenem - Möbelwachs verschließen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

958. daniela
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Hallo,
Ich habe eine alten Tisch und einen wunderschönen Bauernschrank aus massivem alten Holz. Aus Umzugsgründen musste beides lange im Keller stehen und nun da ich beides wieder hervorhole, sehe ich dass der Schrank und Tisch über und über von Holzwurm- Löchern und frischem Sägemehl überzogen sind. Ich habe ein Mittel das in die Löcher gespritzt werden sollte gekauft, aber es sind zuviele Löcher und der Frass ist schon zu gross.
Gibt es andere Möglichkeiten, zB Tauchen, Einstreichen? Etwas das weniger mühsam ist, denn wenn ein Loch vergessen, wird hilft es dann auch?

Danke
Liebe Daniela Hagen,
Sie könnten eine Wärmebehandlung durchführen lassen. Es gibt diverse Firmen die dies in Klimakammern machen können. Einige machen dies auch in geregelter Weise, sodaß auch hochwertige Möbel behandelt werden können. Hier finden Sie eine professionelle Firma mit Vertretungen in England und Österreich:
http://www.thermolignum.de/Kontakt.html
Daneben besteht z.B. in Tschechien auch die Möglichkeit der Behandlung mit Gamma-Strahlung (Co-60). Hier finden Sie die Adresse: http://www.muzeum-roztoky.cz, dann auf die Taste OZAŘOVNA klicken.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

957. Judith Girmscheid
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Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Ich hoffe, ich kann die Bestimmung vornehmen lassen.

Frage1:
Soll ich trotzdem vorsorglich in die 4 Bohrlöcher der Schublade Arbezol (Wirkstoff: 0.15% Permethrin Org. Lösemittel) einsprayen und die Löcher verkleben)? Nur zur Vermeidung, dass falls wenn Larven dort drinnen sind, diese sich nicht entwickeln können. Auf dem Mittel steht, dass es gegen Holzschädlinge sei und angeblich "giftklassefrei". Trotzdem muss ich eine Menge Schutzmassnahmen treffen und für Lebensmittel sei es doch nicht ganz ungefährlich. Soll ich das in meiner Küche tun präventiv oder halten Sie es für sehr gesundheitsschädlich?

Frage 2:
Ausserdem sehe ich ab und zu an der Küchendecke immer mal wieder eine kleine weisse Raupe ca. 1 cm lang mit rotem Köpfchen. Ich habe keine Ahnung, wo diese Raupen ab und zu herkommen, aber so ca. jeden 2. Tag finde ich meistens 1 einsame Raupe gemächlich an der Decke entlangkriechen. Hoffentlich ist es keine Holzwurmraupe. Ich dachte bis jetzt, dass sich daraus vielleicht Motten entwickeln, weil wir von denen einige hatten (entstanden durch das Hamsterfutter). Oder ich dachte an Mehlwürmer, obwohl meine Schränke augenscheinlich alle sauber sind und ich sie jedes halbe Jahr auswasche.

Frage 3:
Im unserem Keller hatte ich unsere Holz-Fondueplatte aus Platzgründen gelagert auf einem Blechregalgestell. Sie war in 2 grossen Einkaufspapiertragetüten eingepackt. Nun habe ich sie hochgeholt, weil wir einen Fondueabend machen wollen und da sieht es auch so aus, als würde etwas im Holz herumknabbern, obwohl man nur die Nagewölbungen sieht an 3-4 Stellen. Es kommen keine Sägespäne nach draussen, aber man sieht, es geschieht etwas im Holz.
Der Keller selbst besteht aus Stein und ist ganzjährig durch ein kleines Kippfenster belüftet. Es klettern natürlich auch viele Spinnen u.s.w. rein. Und ein wenig feucht ist er auch. Muss ich jetzt eher auch an Holzwurm denken und soll ich die Fonduedrehplatte lieber entsorgen oder in den Backofen damit und bei 60 Grad 1 Stunde oder etwas länger erhitzen?

Habe leider kein Bild. Es sieht ungefähr so aus, als hätte einer etwas ins Holz geschnitzt aber von innen nach aussen ohne Kot oder erkennbare Larvenablage auf der Holzoberfläche.

Verzeihung, wenn ich so viele Fragen auf einmal stelle. Für mich ist dieses Forum auch ganz einmalig und ich möchte mich auch sehr für Ihre Hilfe bedanken.
J. Girmscheid
Liebe Judith Girmscheid,
eine Bestimmung macht mir keine Mühe. Es schafft zudem wenigstens durch Ausschluß bestimmter Insekten immer Klarheit und spart irgendwelchen unbedachten "Kampfmitteleinsatz".

Frage1: Nein. Permethrin ist ein sehr wirksames Nervengift, was in der Wohnung und zudem noch nahe bei Lebensmitteln eigentlich nichts zu suchen hat.
Frage 2: Es ist mit Sicherheit keine "Holzwurmraupe", sondern sehr wahrscheinlich ein Vorratsschädling.
Frage 3:: Auch hier wird es wahrscheinlich ein holzzerstörendes Insekt nicht sein, sonder sehr wahrscheinlich irgend ein Vorratsschädling.

Vorratsschädlinge nagen manchmal in ihrer Entwicklung z.Tl. Holz nicht im Randbereich oder oberflächlich an. Das Letztere kann dann bei dicht am Holz aufliegenden Gegenständen schlangenförmige Spuren im Holz hinterlassen, die nicht gleich eindeutig zu erklären sind.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

956. Christian
Welche Bauliche Konstruktion schliest denn eine Gefährdung aus??Es wird ein ganz normaler Dachstuhl(kein Sichtdachstuhl).Das Sägewerk bietet mir ein impregniertes Holz an,sollte ich mich erkundigen was genau verwendet wird oder passt das dann schon??Wenn ich es impregnieren lasse,mach ich normal nichts falsch oder?
Lieber Christian,
um diese Fragen zu beantworten, ist das Studium zum Bauingenieur oder Architekt erforderlich. Und das dauert 8-12 Semester.

Das Stichwort zum Thema heißt hier: konstruktiver Holzschutz bzw. baulicher Holzschutz oder chemischer Holzschutz bei welcher tatsächlich möglichen Gefährdung.

Daran knüpft sich bei Ihnen wohl zuerst die Frage, ob die Gefährdungsklassse 0 oder 1 vorliegt.

Wenn Sie als tragende und aussteifende Holzbauteile für die Gefährdungsklasse 1 (Insekten) imprägniertes Bauholz vorsehen, machen Sie i.d.R. vermutlich nichts falsch.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke