Holzwurm-Forum
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797. Norbert Heim
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Hallo Herr Rüpke,

wir wollen uns Gartenmöbel für die Terasse anschaffen. Die verschiedenen
Anbieter der Möbel geben unterschiedliche Informationen über die Beständigkeit
der verschiedenen Holzarten. Als Alternative zum Teak werden Red Balau und Yellow Balau/Bankirai , Meranti, Eucalyptushölzer etc. angeboten. Wo finde ich einen Vergleich bezüglich Haltbarkeit, witterungsbeständigkeit.
Google-Suche über DIN 68364 Resistenzklassen, bzw. Dauerhaftigkeitsklasse 1 nach der europäischen Norm EN 350-2 haben keine eindeutige Informationen gebracht.

Im voraus besten Dank für die Antwort.

Grüße aus Langen

Norbert Heim
Lieber Norbert Heim,
Sie werden es schwer haben, allein anhand der Handelsnamen Ergebnisse zu finden, die ihre Fragen klar beantworten. Aufschlußreicher wird es, wenn Sie auch den botanische Namen hinzufügen.
Hier eine [link="hhttp://www.holzfragen.de/seiten/tropen.html" title="Auswahlliste"] von gegenüber Pilzen dauerhaften und sehr dauerhaften Holzarten aus Übersee. In Europa haben wir in der Dauerhaftigkeitsklasse 1 nichts in der Klasse 1-2 wenig anzubieten, nur die Robinie.
Verständlich, daß wir Euröpäer in den Urwäldern der Welt räubern... was meinen Sie, wo das schöne Möbelholz im Baumarkt alles herkommt, oder, wie man es zu solchen "Preisen" verkaufen kann? Allerdings ist nicht alles das, was draufsteht. Mancher Bau- oder Möbelmarkt schreibt dann mal Teak - meint aber nur den Farbton...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

796. M.Zwang
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Hallo!
Vielen Dank für die schnelle Anwort.
Bin Zeitgleich schon Tätig gewesen.Über ihre Leserbriefe habe ich mir über www.dhbv.de einen Sachverständigen für Holzschutz in meiner Nähe gesucht,der eine Bestimmung und Beratung durchführt.
Der Befall ist soweit ich sehen kann nur in einer Zimmerecke.Er ist z.B.nicht unter meinem Bett mit Kasten.
Ich hatte auch noch Mehlspuren unter einem Seidenmahlrahmen aus Leichtholzt endeckt.Habe ihn aber sofort entsorgt.Bin auch noch,Mit einem Käfer im Naturkundemuseum gewesen.Da sagte man mir es sei wahrscheinlich ein eingeschleppter Lebensmittelschädling,sie würden aber nochmal nachsehen.
Gleich Plattkäfer.....,ich kann den Lateinischen Namen nicht entziffern.
Sowie ich weiteres weiss,werde ich wieder berichten.
Grüsse M.Zwang!

795. brueggemann
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und diese behandelte holz wuerde der bock dann auch nicht befallen ?
mfg

794. H.Brueggemann
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danke fuer die antwort.
gehen wir mal davon aus , das mir der zimmermann fichte anbietet .
was bedeutet dann das vorbehandeln gefaehrdungsklasse 1 ?
beispiel : wenn ich diese pergulas fuer den garten kaufe , sind sie in diesem gruenlichen schimmer . die sind doch meistens kesseldruckimpregniert , oder ?
mit diesem verfahren decke ich doch sicher die gefaehrdungsklasse 1 ab .
oder?

mfg
brueggemann
Der grüne Schimmer basiert auf Kupferwirkstoffen und ist ein Hinweis auf eine fixierte Imprägnierung (CKA, CKB, CKF Salzen, für die Gefährdungsklasse 3 und 4. Das betrifft z.B. der Witterung dauernd ausgesetztes Holz.
Die Gefährdungsklassen
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

793. M.Zwang
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Ich suche Beratung,ich habe seit 1998 in einen Neubau "Eiche Industrieparkett geölt" und 22mm hochkant verlegt.
Nun habe ich,in einer Ecke kleine braune Käfer gefunden,die sich in meinen Pakettboden gebohrt haben.
Auch in einem weiß lackiertem Nachtschränkchen (Baujahr 1989), bin ich unten auf der Rückseite an einem Verstärkungsstückchen aus Weichholz fündig geworden.
Ein Schädlingsbekämpfer will im Moment noch nicht in irgendeiner Weise tätig weil der Wespenschutz angeblich Vorang hätte.
Noch nicht einmal eine Artenbestimmung bekomme ich sofort.
Meine Fragen sind,wenn er diesen Befall bekämpft, wird dann Gift eingesetzt,muß ich mich vor Gesundheitsschäden ängstigen?
Kann ich überhaupt sicher sein,das so ein Befall dauerhaft enfernt werden kann?
Könnte er jederzeit wieder Auftreten?
Ist es nur 100%,wenn z.B. Boden und Möbel entfernt würde und Ich einen anderen Bodenbelag wie z.B. Teppich oder Fliesen nehmen würde?
Nachtrag:
Das Holzmehl ist ganz fein,man kann es nicht auffegen.
Ich möchte übrigens noch Hallo sagen,
und mich für alle Mitteilungen bedanken
Liebe(r) M.Zwang,
da es sich um einen Splintholzkäferbefall handeln könnte, kann ich Ihnen nur umgehend empfehlen, eines der gefundenen (intakten) Vollinsekten in Alkohol zu legen und bestimmen zu lassen.
Hinweise zum Bestimmungdienst finden Sie unter diesem Verweis: [link="http://www.holzfragen.de/seiten/b_insekt.html" title=" -> Bestimmungsdienst"]

Die Bekämpfung ist nicht so einfach und will stets gut beadacht sein, auch unter dem Gesichtspunkt einzusetzender bekämpfender Giftwirkstoffe.
So ein Befall läßt sich schon dauerhaft beseitigen, allerdings sind die Wege dahin von der genauen Situation und der Befallsausbreitung abhängig. So ist bei einem geringen Befall eine Bekämpfung anders, als bei einem großflächigem, wo es wohl einfacher wäre, den ganzen Belag zu emtfernen. In der Tat ist auch alles Laubholz (außer Rotbuche) gefährdert. Die Holzfeuchte und das Holzalter spielen dabei keine große Rolle.

Das Auftreten eines Lyctusbefall am neuen Parkett, deutet übrigens überwiegend darauf hin, daß es sich oft um einen schon mitgelieferten Befall handeln könnte. Da sich die Fälle an neuerem Eichenparkett stark häufen, fällt der Verdacht auf lyctusverseuchte Großhandelslager als mögliche Infektionsquelle. Die Fälle der letzten Wochen deuten oft auf eine Verseuchung der Handelslager und Handelswege hin. Da der Befall an der bereits zuvor thermisch getrockenten Ware auftritt, ist ein Hinweis dahin, den Handelsweg unter die Lupe zunehmen. Der Verdacht kann so gerechtfertigt sein, daß der Handel den Befall gleich mitliefert. Das Problem ist die Beweisnot des Kunden. Die jetzige Regelung von 2 Jahren Gewährleistung ist da nicht ausreichend.

Nicht zu unterschätzen ist aber auch der heutige weltweite Tourismus, der durch hölzerne Mitbringesel auch eine Infektion verursachen kann. Dies muß man immer parallel annehmen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

792. Silvio
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Hallo!
Ich brauche mal Hilfe. Ich wohne in einem alten Fachwerkhaus, etwa 100-120Jahre alt. Wie auch im letzten Juni bis Mitte Juli hatte ich kleine Krabbeltierchen, welche sich immer ein einer Außenwand, besonders wenn es warm war, gesammelt haben. Im letzten Jahr waren es aber weniger. Ich habe mal welche eingeschickt und man sagte mir das seinen Anobia Holzwürmer. Darauf hin hatte ich einen Schädlingsbekämpfer im Haus und der möchte alles wo man noch ran kommt mit Reimmers Holzwurmtot einsprühen. Nun kommt man an einige Stellen im Haus nicht mehr ran, eben die Fußböden, aber der Dachboden ginge zu behandeln. Von anderer Stelle habe ich nun erfahren das die Tierchen am alten Holz nicht mehr vergreifen und deshalb meine Frage muß ich noch was gegen die Tierchen tun? Wo aber kommen die Tiere her, den man müßte doch Holzspäne sehen und die habe ich bisher nur an einem Balken gefunden.(2 Löcher mit Spänen) Wenn kann ich fragen der nicht nur das Geld für die Bekämpfung sieht. Brauche eine Beratung und Begutachtung und nicht jemanden der nur Geld mit irgendeinen fraglichen Mittel verdienen will. Was sein muß werde ich natürlich zum Wohle des Hauses bezahlen. Vielen Dank für Eure Mühe.
Lieber Silvio,
wenn man "Anobien" feststellt, kann man doch im nächsten Schritt auch die genaue Art bestimmen. Allerdings kommt es auch nicht selten zu Verwechselungen mit ähnlich aussehenden Insekten. meist sind es dann bestimmete Vorratsschädlinge, die bedingt auch in Vielzahl auftreten können. Eine Bekämpfung beider ist im Haus nicht unbedingt erforderlich, im bekämpfenden Holzschutz in der Regel auch gar nicht zulässig.
Gerade, weil Sie nur zei Ausfluglöcher gesichtet haben, wäre ein genaueres Hinsehen angesagt.
Wenn Sie noch Exemplare der Vollinsekten haben, wäre eine genaue Bestimmung zu empfehlen. Hinweise zum Bestimmungdienst finden Sie unter diesem Verweis: [link="http://www.holzfragen.de/seiten/b_insekt.html" title=" -> Bestimmungsdienst"]
Viele Grüße
Hans-Jopachim Rüpke

 

791. brueggemann
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hallo
haben in unserem 170 jahre alten fachwerkhaus den sogenannten hausbock (maden ca 3 cm lang).
fachwerk (eiche) ist nicht befallen.aber die zimmerdecken machen mir sorgen.
bin dabei den dachboden auszubauen , und die decken zu erneuern. welches holz empfehlen sie mir dafuer . reicht nadelholz kesseldruckimpregniert ?
danke
Liebe(r)Brueggemann,
Sie können am besten Farbkernhölzer nehmem: Kiefer, Lärche oder Douglasie als Kernholz (zulässig sind bis max.10% Slintanteil). Dieses Holz ist natürlich resistent gegen einen Befall durch Hausbock. Alle gegen Hausbock nicht resistenten Hölzer bzw. alles Splintholz, bei uns ist das überwiegend die Fichte, muß vorbeugend gegen Insektenbefall für die Gefährdungsklasse 1 behandelt werden. Hierzu reichen Oberflächenverfahren mit 1-2 mm Wirkstoff-Eindringtiefe aus, wenn nach dem Verbau frei auftretende Risse nachgeschützt werden. Die Einbaufeuchte (Holzfeuchte) des Holzes darf beim Einbau 18% nicht überschreiten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

790. pranghofer
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Hallo,

es handelt sich offensichtlich um den Splintholzkäfer.

Bei der Vorstellung das pro Ausflugloch ein Käfer unterwegs ist, der evtl. neue
Ableger erzeugt wird mir Angst und Bange.
Es handelt sich sicherlich um mehrere Hundert runde, ca. 1-2 mm. große Löcher.
Da ich nicht weiss, ob die Käfer auch an meinen Instrumenten gefallen gefunden habe, sollte ich diese ggf. vorbeugend behandeln lassen?

Bisher habe ich die Ausfluglöcher nur in den Türrahmen gefunden.

Mit gutem Gewissen kann ich aber doch meine Möbel nicht einfach irgendwo anders aufstellen?

Wer haftet eigentlich für so einen Schaden - der Vermieter oder der Mieter?
Wenn es dem so ist, würde ich empfehlen, die Türen umgehend im Ganzen auszutauschen. Da es sich bei Wohungstüren um einen fest mit dem Gebäude verbundenen Teil handelt, obläge es dem Eigentümer zu handeln und den Mangel zu beseitigen. Handlungsanweisend wäre hier wohl die Landesbauordnung.
Gefährdet sind jedoch nur Laubhölzer außer der Rotbuche. Nadelholz wird nicht befallen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

789. pranghofer
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Hallo,

ich habe seit ca. 1 Jahr Mitbewohner in einem Türrahmen meiner Wohnung.
Die Rahmen sind aus Tischlerplatten gefertigt (massiv)

der oder die Nager sind im Moment wieder sehr aktiv und haben inzwischen einen zweiten Türrahmen befallen.

Da vorher nichts zu bemerken war von den Tieren, gehe ich davon aus, dass diese
bei einem Umbau des Dachs eingeschleppt wurden.

Die Käfer sind ca. 0,5 cm. lang und 2 mm. im Durchmesser.

Wie kann ich meine Möbel und Instrumente (Gitarren) vor den Nagern schützen?

Können Sie mir einen Spezialisten im Raum Aschaffenburg empfehlen?

Besten Dank im Voraus
Liebe(r) Pranghofer,
zuerst müssen Sie wissen, um welches Insekt es sich handelt. Hinweise zu Sachkundigen u.a. bei www.dhbv.de.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

788. wolfgang witt
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ich sitze auf der terasse und vor mir fällt aus dem Gebälk ein dicker, ca. 2 cm langer wurm mit einem blauen stachel, der in sechs abschnitte unterteilt erscheint und von der farbe braun marmoriert ist. kann mir jemand sagen,ob es sich um einen holzschädling handeln kann.
danke
wolfgang witt
Lieber Wolfgang Witt,
es ist kein holzzerstörendes Insekt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

787. S.Kunter
Hallo zusammen,

ich bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin mit meinen Fragen, da es hier nicht um die Schädlingsbekämpfung sondern um die Schadenbeseitigung eben dieser handelt:

Ich habe 2 sehr alte Weichholzschränke, die leider in keinem sehr guten Zustand sind. Beide haben viele Holzwurmlöcher (die Schränke sind aber seit Jahren nicht mehr befallen) und die Vitrine weißt starke Verschmutzungen und Absplitterungen an den Leisten auf. Außerdem leidet das Äußere der Schränke sehr unter missglückten Restaurierungsversuchen der Vorbesitzer (Holzkit in unterschiedlicher Farbe).

Deshalb würde ich mich gerne selber vorsichtig an einige Verschönerungsversuche begeben.

Das erste Problem sind die Holzwurmlöcher. Ich möchte diese gerne auffüllen und die Schränke später abschmirgeln und neu streichen. Gibt es ein Mittel, mit dem ich die Löcher verschliessen kann (z.B Holkit, Wachs...) und das später auch die Farbe annimmt? Wird der schon vorhandene, alte Holzkit die Farbe annehmen oder werden diese immer zu sehen sein?

Ich würde die Schränke gerne weiß streichen, aber so, daß die Holzmaserung erhalten bleibt. Können Sie mir eine entsprechende Farbe empfehlen?

Ich wollte mich deshalb schon an einen Schreiner wenden, nur scheint es, daß die Meisten kein Interesse oder nicht das notwendige Know-How besitzen.
Ich hoffe, Sie können mir hier weiterhelfen (oder wenn nicht , vielleicht ein anderes Forum empfehlen).

Vielen Dank im voraus!

S.Kunter
Liebe(r) S. Kunter,
die meisten Füllwachse sind bereits pigmentiert. Besonders bei Holzkitten müssen Sie vorher Versuche machen, wie es sich auf die Farben auswirkt.
Fachkompetente Ansprechpartner sind Restauratoren im Handwerk. Eine Ausbildungsstätte finden Sie im Denkmalshof Gernewitz.
www.denkmalhofgernewitz.de/fortbildung.htm
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

786. Pia Heß
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Hallo Herr Rüpke,

nach genauerer Untersuchung fanden wir mehrere kreisrunde Löcher (Durchmesser ca.0,5mm, Tiefe 4-5cm).Dazu bei einem Balken die Spuren von Rillen 2mm breit und 3-4 cm Länge . Bei manchen dieser Löcher,die sich am Rande vom Balken befanden konnte man mit einem dünnen Draht von einer zur anderen Seite durchstossen.
Meine Frage, genügte bei Lärche eine Behandlung mit Holzschutzmittel auch gegen Schädlinge?
Was wäre zu tun ,wenn es sich tatsächlich um eine Art Holzwurm oder etwas ähnliches handeln würde.
Liebe Pia Heß,
das sieht nicht bedenklich aus. Jedoch kann ich aus der Ferne keine verbindliche Ergebnisse geben. Dazu ist immer noch eine Untersuchung nötig.
Viele Grüße
Hans-Jochim Rüpke

 

785. Elmar Blatt
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re 787:
Es ist Cobalt 60, die Leute dort wissen auch dass es in Deutschland (und auch Frankreich) nicht erlaubt ist. Betrahlt wird 48 Stunden. Ein Stuhl kostet 7 Euro, ein Sessel 10 und ein Schrank 15 Euro. Bei den Preisen haben sie grossen deutschen Zulauf, vor allem aus Sachsen.
Nun ja, der Sieg der kapitalistischen über die kommunismustischen gab dem Sieger das Recht sich am Erbe zu bedienen. Lustig ist, das Erben und Beerbte die gleichen sind. Ich frage mich nur, warum wir immer noch pünktlich den Solidaritätszuschlag zahlen müssen. Naja, wir stehen darüber...

 

784. Peter und Pia Heß
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Seit Anfang März haben wir einen Holzbalkon aus Lärche.
Vor kurzem mussten wir feststellen,dass an zwei Balken ein kreisrundes Loch und
kleine längliche Furchen zu sehen sind.Die Balken wurden mit Holzschutzlasur behandelt.Kann das ein Hinweis auf Befall von Holzschädlingen sein?
Vielen Dank im Voraus für ihre Antwort.
Liebe(r) Peter und Pia Heß,
es könnte auch ein ganz gewöhnliches Nagelloch sein. Der Hinweis wäre etwas dürftig.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

783. Elmar Blatt
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re 787:
Ich habe nachgefragt. Es ist ein Museum. Sie benutzen Cobalt mit Gammastrahlen. Wenn Sie interessiert sind (und Tschechisch koennen), hier ist der URL: Unter
www.muzeum-roztoky.cz auf die Taste OZAŘOVNA klicken.

Radioaktivitaet bleibt also keine zurueck; fraglich ist nur ob die Intensitaet der Cobaltquelle ausreicht alle Larven abzutoeten (Lebensmittel werden ja auch bestrahlt zur Sterilisation).

Ich werde erst mal Ihren Ratschlaegen folgen und einige Zeit warten, dann sehen wir weiter.

Viele Gruesse aus Prag

Elmar Blatt
Ja, Elmar Blatt,
wenn das eine Anlage mit Co-60 ist, kann das gut funktionieren, auch Holzgegenstände damit zu bestrahlen um darin alles Leben abzutöten.
Ich kannte diese Anlagen nur aus dem medizinischen Bereich und zur industriellen Lebensmittelbestrahlung (Konservierung).
Vielleicht haben die tschechischen Kollegen die Stunde nach dem Kommunismus genutzt, um sich eine so teuere Anlage aus der kommunistischen Zeit nun privatwirtschaftlich zum Nutzen zu machen.
In Deutschland wäre aus Kostengründen die kommerzielle Nutzung einer Co-60 Anlage zum bekämpfenden Holzschutz auszuschließen, von der allgemeinen Ablehnung aller Strahlungstechniken außerhalb des medizinischen Bereiches und den behördlichen Auflagen mal ganz abgesehen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

782. Elmar Blatt
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Re: 787
Die Firma die mit radioaktiver Bestrahlung arbeitet hat sitzt in Prag (meinem derzeitigen Arbeitsort). Sie gibt auch ein Faltblatt heraus ueber die Methode.
Vielleicht nutzt diese Firma nur andere Begriffe (oder ältere medizinische Bestrahlungsanlagen?). In der BRD wäre dies zu Holzschutzzwecken weder der Stand der Technik noch zugelassen. Eine populäre Nutzung von Strahlungsquellen ist bei uns nur sehr verhalten zur Anwendung gekommen. Aber Strahlung ist ja nicht gleich Strahlung, aber Radioaktiv ist bei uns ein geprägter Begriff.

Handelt es sich um ionisierende Strahlung, die von radioaktiven Atomkernen emittiert wird ist die Strahlung selbst nicht radioaktiv. Dazu gehören neben Alpha-, Beta-, Gamma-, und Neutronenstrahlung auch die Röntgenstrahlung.
Vielleicht würde durch eine Begriffsklärung sich die radioaktive Bestahlung in Prag auf ein technisch übliches Verfahren mit hochfrequenter elektromagnetischer Stahlung relativieren. Ich kenne leider das Faltblatt nicht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

781. Elmar Blatt
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Re: 784

Sehr geehrter Herr Rüpke,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Meine Frau hat einige Firmen angerufen und die Antworten erhalten, die Kommode müsste auf jeden Fall zu ihnen gebracht werden:
a)in die Wärmekammer oder
b)in eine Kammer mit radioaktiver Bestrahlung.

Bestrahlung habe ich in keinem Ihrer Beiträge gelesen; ist das auch eine Alternative?

Ihre Methode klingt so einfach: trockenes Raumklima und Geduld. Machen die anderen Firmen Panik weil sie daran verdienen?

Elmar Blatt
Lieber Elmar Blatt,
in einer klimatisierten Wärmekammer, wobei durch eine Regelsteuereung das Klima feuchtereguliert stabil gehalten wird, um Holzspannungen mit Rissbildung zu vermeiden, sind Insekten in Möbeln gut zu bekämpfen. Diese Bekämfpung ist rücksandslos.
Die Methode mit radioaktiver Bestrahlung vorzugehen, ist bei uns nicht zugelassen. Wer dies anbietet sollte schnellstens dingfest gemacht werden. Es scheint sich um einen Scharlatan zu handeln, der so etwas anbietet oder keine Ahnung hat, was er da sagt.
Es gibt Bestrahlungen durch Induktion elektromagnetischer Mikrowellen, wie Sie es aus der Küche her kennen. Dieses Verfahren ist stark holzfeuchteanhängig und führt nicht nicht immer sicher zum Erfolg und ist zudem der Beschläge und Farben wegen an Möbeln höchst problemetisch.
Anwendungen an unbehandeltem verbautem Konstruktionsholz sind ohne Probleme möglich, wenn die Holzteile gut zugänglich sind. Dieses Verfahren ist z.B. für verbaute, nur von oben frei zugängliche befallene Deckenbalken eine Alternative.
An tragenden und/oder aussteifenden Bauteilen ist es jedoch kein anerkanntes Verfahren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

780. michael ewerbeck
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
vor drei Jahren habe ich die Balken in einem alten Haus erneuern lassen, jetzt stelle ich zu meinem entsetzen fest, das ich einen Holzbock im Gebälk habe, es müssen Scharen sein. Was kann ich dagegen tuen. 3 der Larven habe ich schon aus dem Holz herausgeholt. Aber ich habe fast das Gefühl, der Bock ist schneller am Fressen, als ich ihn finden kann.
Lieber Michael Ewerbeck,
bestellen Sie sich einen Sachverständigen für Holzschutz, um neben einer Bestätigung des Festgestellten den Befallsumfang genau feststellen zu lassen. Danbach sind mögliche alternative Entscheidungen zu Maßnahmen zu erörten und zu treffen.
Obwohl Sie gesehen haben, wie intensiv der Hausbock vorgeht, ist Panik und Zeitdruck immer der schlechteste Ratgeber beim weiteren Vorgehen. Viele Fragen brauchen auch viel Zeit für die Beantwortung. Drei Jahre wäre der Balken alt, ein Befall wäre also in der ersten Generation. Neues Holz ist wegen der Rissanfälligkeit ein sicherer Eiablageplatz. Die Population kann aber auch in anderen Balken sitzen und schon viel älter sein. Hausbockbefall ist immer großflächig anzunehmen und wird regelmäßig übersehen, weil er bis ins Spätstadium seiner Zerstörungen kaum ins Auge fällt. Um ein spätes Stadium zu erreichen, braucht es aber mehrere Generationen 15 - 30 Jahre, manchmal kürzer, manchmal länger; es gibt keine preußische Regelmäßigkeit.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

779. Katrin Kresse
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
in unserem Keller haben wie den Holzbock. Wie können wir andere Schränke, die wir gern dort abstellen würden, vor einem Befall schützen?
Mit freundlichen Grüßen, Katrin Kresse
Liebe Katrin Kresse,
Holzbock ist eine Zeckenart. Sie meinen vermutlicgh Hausbock. Im Keller ist der eigentlich seltener. Es ist nicht der Schrank im Keller selbst, sondern das Klima dort, was entscheidend für einen Befall wäre.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

778. Elmar Blatt
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
Ich habe mir vor einigen Wochen eine etwa 100 Jahre alte Kommode gekauft. Im Holz waren viele Loecher (1-2 mm). Jetzt habe ich entdeckt dass aus einigen dieser Loecher heller Holzstaub auf die darunterliegenden Holzteile gerieselt ist.
Falls das ein holzzerstoerendes Insekt ist, was kann ich machen (z.B. Kommode in die Sauna stellen?) Besteht die Gefahr, dass jetzt waehrend der Paarungszeit weitere Moebel in meiner Wohnung oder das Parkett befallen werden?
Mit freundlichen Gruessen
Elmar Blatt
Lieber Elmar Blatt,
aus Löchern rieselndes Mehl ist allein noch kein Befallsmerkmal. Das kann uralt sein und infolge der Erschütterungen ausgetreten sein. Entscheidend sind die klimatischen Verhältnisse, die einem Insekt das Leben erlauben oder nicht. In einer von Baufehlern freien Baukonstruktionen, sprich in Ihrer Wohnung, sollte das allgemein nicht der Fall sein. Daher bestünde auch keine weitere Gefahr für andere Möbel.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

777. tom
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Erst Mal vielen Dank für die schnelle Antwort.

Und noch eine Frage:

Wenn ich keine Fraßgeräusche hören kann, bei mehrmaligen Lauern im Dunkeln oder Hellen, kann ich dann davon ausgehen, dass kein aktiver Befall da ist?

Wieviel Tage oder Wochen müsste ich mich auf die Lauer legen?

Danke

tom
Fraßgeräusche sind ein Merkmal für einen Lebendbefall von vielen.
Kurz gesagt, das kann dauern.

 

776. Schindler
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Hallo,

wir haben eine alte Weichholzkommode erworben. Wie wir im nachhinein feststellen mußten, wurde diese vor ca. 2-3 Monaten mit Holzwurmex behandelt.
Können wir diese Kommode noch für die Aufbewahrung von
Babykleidung benutzen? Bzw. für was kann man diese überhaupt noch verwenden?
Außerdem wurde die Schublade noch nicht behandelt. Der Verkäufer meinte der Holzwurm stirbt bei Raumtemperatur ab? Sind Auswirkungen auf unsere anderen Möbel bzw. auf unser altes vorwiegend aus Holz bestehendes Mietshaus zu erwarten?

Herzlichen Dank für die Beantwortung.

Viele Grüße,

Elke und Andreas
Liebe(r) Elke und Andreas Schindler,
Holzschutzmittel und Babykleidung geht nicht zusammen. Vermutlich werden Sie auf der Packung lesenermethrin 0,35 - 0,5 %. Es handelt sich dann um ein auf das zentrale Nervensystem der Insekten zielende Kontaktinjektizid, daß über Hautkontakt wirkt - allerding wirkt das auch auf Wirbeltiere, wie es Menschenkinder sind.
Es wäre eine längere Zeit, 1-2 Jahre, zu warten. Erst dann bauen sich solche Wirkstoffe über die Zeit ab.
In einem baufehlefreien Wohnhaus sind weitere Auswirkungen durch Verbreitung des Insektes nicht zu erwarten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

775. tom
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Hallo,

mit Schrecken habe ich soeben an zwei Holzbalken im Spitzboden meines Hauses von 1937 Ausfluglöcher entdeckt, die nach den Beschreibungen auf Ihrer Seite vom Hausbock stammen. Genauere Untersuchung hat dann gezeigt, dass im Bereich einer Kante das Holz weich ist und unter der Oberfläche ca 1-2cm Holzmehl sich befindet. Es sind an einem Balken 8 Löcher verteilt, am anderen 2. Die beiden Balken sitzen unmittelbar hinter dem Giebel, an den anderen Balken habe ich nichts entdeckt.
Kann ich außschließen, dass ein Lebendbefall vorliegt, wenn ich kein Nagegeräusch höre und auch weder Larven noch Käfer finden kann?

Wie lange und zu welcher Tageszeit muss ich mich in den Dachboden setzten und lauschen, bis ich ausschließen kann, dass noch lebende Tiere vorhanden sind?

Können Sie mir einen Sachverständigen in der Nähe von Nürnberg nennen?

Vielen Dank für Ihre Hilfe

tom
Lieber Tom Schock,
Sie werden jetzt zu allen Zeiten Fraßgeräusche höten können. Früh ist es wohl am günstigsten. Allerdings gibt es immer auch Fälle, wo man selten etwas hört.
Einen Sachverständigen nenne ich Ihnen per e-mail.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

774. Jakob
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Hallo,

in unserem Haus wohnt der Holzbock. Das war wohl schon immer so. Wo ich ihn gehört habe, bin ich schnell mit einem "Holzwurm-Ex-Mittel" zur Stelle gewesen und habe das Holz in der näheren Umgebung der Arbeitsgeräusche damit eingelassen. Dabei musste ich immer feststellen, dass er sich dann verzogen hat. Ein paar Wochen später hörte man ihn an einer anderen Stelle.

Allerdings höre ich immer NUR EINEN Holzbock (das typische Fingernägelknacken im 3-Sekunden-Takt).

Kann es sein, dass ich nur ein zähes Exemplar habe?
Kann er sich vermehren?
Wie hoch ist die Lebenserwartung meines Hausmitbewohners?

Und aus Sorge um uns: Empfehlen Sie die äusserliche Anwendung von solchen stinkenden Mitteln im Hinblick auf den Erfolg im Vergleich zu den Nebenwirkungen füruns Menschen?

Für Ihre kompetente Antwort schon im Voraus vielen Dank!
Liebe Familie Jakob,
selten ist es nur ein zähes Exemplar allein. Der Hausbock, ist er einmal da, tritt auf kurz oder lang stets großflächig auf.
Er vermehrt sich recht zügig, bei einem Zyclus von 3-6 Jahren legt ein Weibchen um die 200 Eilarven ab. Daher finden Sie nur wenige Ausfluglöcher, bei schon größeren Befall. Einer der Gründe, warum Hausbockbefall oft erst im Zuspätstadium entdeckt wird.
Die Bekämpfung von Hausbock ist daher eine Sache von Fachfirmen. Deren Ruf ist eine, der Nachweis des Sachkundenachweises eine andere Sache, die geprüft werden will. Dabei können alternative Verfahren zum Einsatz gelangen, neben der Chemie auch die Hitzebehandlung.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

773. Schreinerei Jodocy Rolf
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Hallo,

leider habe ich noch ein Problem, bei dem ihr mir hoffentlich helfen könnt und zwar:

Kaum zu glauben unser Unternehmen besteht seit 52 Jahren und solche Probleme hatten wir noch nie und wir verarbeiten hauptsächlich nur Holz, das in "richtigen" Zeiten geschlagen wird.

Wir haben eine Treppe aus Beton mit Stufen in massiv Eiche belegt, behandelt mit Hartwachsöl.

Die Gegenstufen wurden mit Mehrschichtsperrholzplatten 15mm in wasserfest, verleimten Lauan hergestellt.Der Anstreicher hat diese mit einem Mineralfarbenputz behandelt.

Seit 14 Tagen sind in Gegenstufe 1 , 9 , 11 und 15 sehr viele Löcher, wie schon in meinem vorigen Problem beschrieben. Das Insekt breitet sich täglich wieder aus. An den Stellen, an denen das Insekt aus dem Holz tritt ist sehr viel Mehl. Dieses "Phänomen" wurde in 2 Häuser (Neubauten) festgestellt, die nur ±5 km voneinander entfernt sind.

MfG
R. JODOCY
Liebe Schreinerei Jodocy Rolf,
auch hier ist zu empfehlen, eine Setzstufe ausbauen und mit Artbestimmung untersuchen zu lassen.
Das hier der Ort zweier Befälle 5 km auseinanderliegt, deutet immer mehr auf eine infizierte Lieferung hin.
Ansonsten gilt auch hier, örtliche Kenntnis und Material haben, unters Mikroskop legen und messen können, das sind Voraussetzungen für belegbare Ausagen.
Stelle Sie noch vorhandene gleiche Sperrholzplatten oder Reste der verbauten Platten sicher. Sammenln Sie alle Belege und Nachweise über die Lieferwege.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke