Holzwurm-Forum
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755. Florian
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Wir haben grad eine neue Wohnung angemietet, die aus Hochpaterre und Sockelgeschoss besteht, Altbau, abgezogene Dielen.
Im Sockelgeschoss sieht man in den Dielen, dass da uralte Wurmschäden von vor dem Abziehen sind, die Löcher sind der Versiegelung ausgefüllt.
Jetzt haben wir festgestellt, dass es Bohrlöcher gibt, die nach der Versiegelung entstanden sind, und davon nicht nur eins.
Bohrmehl haben wir bisher nicht festgestellt.
Der Vermieter sagt, die Holzwurmschäden seien uralt, und solange nirgends Bohrmehl zu finden ist, wird da kein Holzwurm sein.
Um das Bohrmehl besser festzustellen, habe ich den Raum ausgefegt und feucht ausgewischt, damit er erstmal staubfrei ist.
In dem Fegestaub habe ich nun ein noch lebendes Insekt gefunden, wo ich mir nicht sicher bin, ob das mit den möglichen Holzwurmbeobachtungen in Verbindung zu bringen ist.
Fotografieren mit meiner Autofocuskamera war etwas schwierig, aber ein paar sind halbwegs was geworden.
Weiss jemand, was das für ein Insekt ist?
Viele Grüsse und besten dank schonmal im vorraus,
Florian

Bilder unter http://www.krokodilverleih.de/kaefer
Lieber Florian,
Genaueres würde eine Artbestimmung am vorliegenden Vollinsekt ergeben. Für Fotos ist ein Makroobjektiv (cm-Abstand!) nötig. Hinweise zum Bestimmungdienst finden Sie auf der Seite: [link="http://www.holzfragen.de/seiten/b_insekt.html" title="-> Bestimmungsdienst"]
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

754. merle
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hier sind noch ein paar nachträge zu meinem eintrag 759. der schrank ist ca. 90 jahre altes nadelholz und hat zahlreiche kleine ca. 1 mm große kreisrunde löcher sowie einige senkrechte/in holzfaserrichtung verlaufende ca. 1 mm breite, 0,5 mm tiefe und bis zu 3 cm lange nagespuren. der schrank steht im wohnraum, der im winter beheizt wurde allerdings nicht sehr warm. da wir im dachgeschoss wohnen ist es jetzt zu sommerbeginn immer sehr warm. das knistergeräusch aus dem schrank ist mir erst vor einer woche aufgefallen. im ganzen wohnraum ist geölt/gewachster rauhspund/nadelholz verlegt. muss ich mir sorgen machen um ausbreitung?

vielen dank im voraus
Liebe Merle,
es wird sich vermutlich um den Gemeinen Nagekäfer handeln. Der ist bekannt für ein lokales Auftreten, daß heißt er wird sich i.d.R. auf den Schrank konzentrieren ud dort vermutlich auch nur auf Holzteile, die ihm noch genügend Holzfeuchte anbieten. Eine Ausbreitung ist in beheizten Räumen mehr unwahrscheinlich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

753. merle
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Hallo, in meinem alten weichholzschrank knistert es. es sind einige löcher zu sehen, die (wie der händler, der mir den schrank verkauft hat, versicherte, nicht mehr aktiv sind). bisher habe ich auch keine bohrmehl entdeckt. stattdessen sind mir einige spinnenfäden aufgefallen, die unterm schrank hängen. wie kann ich rausfinden, was in meinem schrank knistert und was kann ich dagegen tun??
Liebe Merle,
wie es mit der bei jedem gewerblichen Handel gesetzlich gegebenen Garantieversprechen steht, solten Sie mal nachfragen! (Rechtsberatung)
Was knistert ist auch aktiv.
Spinnfäden haben mit holzzerstörenden Insekten nichts zu tun.
Ich würde den Kauf wegen Mangel rückgängig machen. Das ist jedoch ein Rechtsproblem...dazu kann ich nichts sagen.
Viele Grüße
Hans-Joachiom Rüpke

 

752. gudrun
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Hallo an alle,

ich habe seit kurzem einen alten Küchenschrank in der Wohnung stehen. Nun muss ich einen wohl einrn Holzwurmbefall feststellen. Der Schrank stand über 10 Jahre in einem alten dunkelen Kämmerchen und es war dort feucht. Kann das sein, das die Larven so lange unter so schlecht Bedingungen überlebt haben?

Die Situation sieht im Moment so aus, dass ich vor und im unteren Schrankteil
täglich so ca. 10 - 20 kleine Käferchen die eine Hälfte ist tod und die andere
krabbelt noch. Nach einigen Vergleichen im Internet sieht es so aus als wären es Holzwürmer.

So nun zu meinem Problem ... wie bekomme ich die dinger schnellstmöglich weg ... am besten kostengünstig ... und was kann ich tun, das meine anderen Holzmöbel nicht befallen werden.

Ich sag schon mal danke im Voraus

LG
gudrun
Liebe Gudrun Otto,
die Bedingungen für einen Befall holzzerstörender Insekten in dem dunklen Kämmerchen waren doch ideal gewesen.
Wie immer: es sicht wichtig, zuerst zu wissen, welches Insekt ist da tätig?

Es könnten auch andere nicht holzzerstörende Insekten, z.B. Vorratsschädlinge sein, die Sie nun gerade finden. Sie könnten also u.U. zwei verschiedene Probleme haben.

Die Befallsursache der Ersteren ist ja nun nicht mehr gegeben; in einer heutigen Wohnung werden holzzerstörende Insekten, wie der Gemeine Nagekäfer, den Sie wohl vermuten, auch kaum eine längere Chance zur Weiterentwicklung haben.

Zur Linderung der Befallsursache für möglicherweise anwesend vermuteten Zweiteren ließe sich bei der Trockenlebensmittellagerung durch kühlere Lagerung <16°C, Sorgfalt und mittels abschließbarer Gefäße etwas vorbeugen.

Ansonsten ist der Staubsauger die erste Hilfe zum Saubermachen.... Selten ist die Situation so arg, daß man Gift einsetzen müßte. Viele Vorratsschädlinge sind gesundheitlich unbedenklich, holzzerstörende Insekten erst recht.

Also das wäre meine Spekulation aus der Ferne. Genaueres würde eine Bestimmung ergeben. Hinweise dazu finden Sie auf der Seite: [link="http://www.holzfragen.de/seiten/b_insekt.html" title="-> Bestimmungsdienst"]

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

751. Karl Wirtz
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Wir haben ein neues Holzhaus aus norischer Fichte. Wie sollen wir die Innenwände so schützen, dass die natürliche Farbe des Holzes erhalten bleibt?
Wachsen? Womit? Aidol scheint doch giftig zu sein. Ein Verusch mit einer Grundierung 124 von Auro und Holzwachs 184 lässt das Holz gelb werden? Gibt es eine Alternative? Oder das Holz einfach so lassen?
Danke
Karl Wirtz
Lieber Karl Wirtz,
in guten Fachgeschäften und Holzmärkten (ich habe konkret dazu überzeugende Eindrücke in einen Holzland-Markt, z.B. Fa. Stoelger in Hannover-Garbsen (2001), gehabt) erhalten Sie eine qualifizierte Beratung und gute Auswahl nahmhafter Hersteller (z.B. Osmo). Daneben gibt es eine Reihe empfehlenswerte Angebote im Ökohandel.
Grundsätzlich ist eine Farberhaltung von frischen Holz auf die Dauer nicht möglich, da es dem diffus wirkenden UV-Licht auch im Haus ausgesetzt ist. Alle Aufträge auf dem Holz sollten daher entweder einen UV-Schutz enthalten (oder z.B. eine Pigmentierung) oder sie sind wenig farbstabil. Im Großen und Ganzen merkt man die Veränderdungen (Abdunkelungen allgemein überall und Vergrauung im direkten Sonnenlicht) jedoch kaum, weil der Vorgang langsam abläuft. Wenn Sie aber mal den Teppich nach 3 Jahren hochnehmen, merken Sie es aber unso deutlicher. Also, darauf einstellen, gutes Material benutzen und mit Holz leben lernen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

750. Mike Hahn
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Hallo!
Ich habe eine Frage bezüglich Holzwurmbefall an einer Treppenkonstruktion.
Mein Elternhaus besitzt ein Treppenhaus, in dem eine gewendelte Holztreppe steht. Die untersten Setzstufen weisen deutlichen Befall auf. Die Wangen der Treppe sind bisher nur mit zwei Löchern versehen, aber der Angriff an die Tragkonstruktion hat somit schon begonnen. Ich vermute anhand der Bohrlöcher und der Art des täglich anfallenden Bohrmehls einen Befall des gewöhnlichen Nagekäfers. Auch die relativ hohe Luftfeuchtigkeit und die niedrige Raumtemperatur lassen mich zu diesem Ergebnis kommen.
Welche Möglichkeiten der Bekämpfung können sie mir empfehlen? Ein Austausch der befallenen Hölzer ist konstruktionsbedingt nicht möglich.

Vielen Dank

Mike Hahn
Bautechniker für Bausanierung
Lieber Mike Hahn,
das einfachste wäre, die Befallsursache durch Änderung der Bedingungen zu beseitigen, indem Sie ein gewöhnliches Raumklima herstellen. Ansonsten müssen Sie das Holz lokal mit einem bekämpfenden Holzschutzmittel bestimmungsgemäß behandeln lassen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

749. Anja Bryant
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Hallo,

wir haben ein Haus gekauft Baujahr 1955. Beim Offenlegen des Gebälks haben wir unter der ersten Holzschicht (1-2mm) Holzmehl gefunden. Ein Balken ist besonders stark betroffen. Insgesamt ist der Befall ca. 0.5 cm tief. Müssen wir etwas unternehmen, bzw. können wir den gesamten Balken und die anderen Balken vorsorglich mit Holzschutzmittel behandeln? Die Balken sehen sonst noch sehr stabil aus und die sind schon 50 Jahre alt. Das Problem ist auch noch, dass ein Teil des Gebälks nicht sichtbar ist, d. h. zum Teil mit Rigips verkleidet und darüber tapeziert. Bringt es da überhaupt was nur ein Teil der Balken mit einem Mittel zu behandeln? Wenn ja, was wäre da die geeignete Methode bzw. das geeignete Holzschutzmittel?

Liebe Grüße

Anja Bryant
Liebe Anja Bryant,
ob Sie etwas unternehmen müssen, ist doch zuerst einmal davon abhängig, was dort ursächlich geschieht. Dazu wäre es erst einmal wichtig zu wissen, welches Insekt ist denn da tätig? Das kann ich meistens schon anhand eines Stück befallenen Holzes feststellen.

Es gäbe auch Zustände, die Sie ohne weiteres hinnehmen könnten. Das hinge eben davon ab, was tatsächlich los ist.

Daran hängen alle Ihre Fragen ganz am Ende dran. Sie müssen aber den ersteren vor dem zweiteren Schritt machen, um in der Sache vorwärts zu kommen:
Insektenart bestimmen,
Befall oder Schaden auseinanderhalten,
Befallsumfang feststellen,
Schäden feststellen (Statik) und
dann erst kommt die Empfehlung und Entscheidung, was praktisch sinnvoll ist, Bekämpfung und Vorbeugung oder Austausch und Reparartur.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

748. Arthur
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Lieber Herr Rüpke!
Vor einem Jahr wurde der Befall eines unbehandelten Brettes in einem Zimmer im Dachgeschoß meines Hauses (10 Jahre alt) mit einem Holzschädling (Holzwurm?) festgestellt. Das Brett wies kleine Löcher auf, Bohrmehl fiel aus diesen Löchern heraus. Das Brett wurde von mir entfernt, es war zum großen Teil zerstört, die Fraßgänge mit Holzmehl gefüllt. Ein tragender Balken des Dachgeschoßes (Leimbinder), an dem das Brett befestigt war, wies ebenfalls an einer Stelle Fraßspuren auf. Ich habe den Balken, der von allen Seiten zugänglich ist, intensiv mit Holzwurm-Ex behandelt (zweimal gestrichen, in die beiden sichtbaren Bohrlöcher das Mittel eingespritzt). Seitdem wurden keine Fraßgeräusche mehr festgestellt und es trat auch kein Bohrmehl aus dem Balken aus.
Vor einigen Wochen fielen mir an geöffneten Fenstern und Balkontüren etliche auf dem Boden liegende ca. 6mm lange, schwarze Käfer mit einem weißen Punkt auf jedem Deckflügel auf. Die Käfer waren zum Teil tot, krabbelten zum Teil herum und waren auch im Haus zu finden. Einen lebenden Käfer fand ich auch auf dem Dachboden.
Sind das Käfer, deren Larven holzzerstörend sind, haben diese evtl. ihre Eier an anderen Brettern oder Balken im Dach gelegt oder sind sie völlig harmlos? Für einen guten Rat wäre ich dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Arthur
Lieber Arthur Englert,
wenn Sie denn schon ein Vollinsekt haben, kann ich Ihnen den einfachsten Weg raten, den Käfer bestimmen zu lassen. Dann haben Sie schon mal den wichtigsten Schritt getan. [link="http://www.holzfragen.de/seiten/b_insekt.html" title="-> Bestimmungsdienst"]
Danach wird sich ein überschaubares Bild ergeben, was Sie möglicherweise noch erwarten wird.
Ansonsten ist es eine Raterei.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

747. Michael
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Hallo liebe Fachleute, ich habe ein tierisches Problem und brauche euren Rat!

Ich habe seit 2 1/2 Jahren eine Sitzbank aus Mangoholz. Ich habe die Bank damals über ein renomiertes Versandhaus bestellt. Heute Morgen habe ich auf der Bank ein kleines Häufchen Sägemehl gefunden. Als ich es abgewischt habe, war darunter ein ca. 0,5 cm großes Loch. Ich habe das Loch dann aufgebrochen und nach 3 cm habe ich eine weiss 2,5 cm lange weisse Raupe (oder Larve gefunden!!!) Ich habe das Tierchen dann in ein Einmachglas verbannt um es ggf. für einen Sachverständigen aufzubewahren. Ich habe die Bank dann weiter aufbewahrt und weitre (kleine) Holzwurmlöcher gefunden.(aber keine weiteren Tiere) Ein Anruf bei dem Versandhaus hat ergeben, dass ein Mitarbeiter in ein "ppar" Tagen mal vorbei kommt um sich die Sache anzuschauen. Nun meine Frage: Hat das Tier (Käfer, Raupe etc) schon seit 2 1/2 Jahren in der Bank gelebt?? und alles ausgehöhlt??? Ist das gefährlich, weil Mangoholz ist ja imho ein tropisches Holz? Sind meine anderen Möbel aus Mango auch gefährdet und kann ich was machen ????

Vielen Dank für euren Rat.

Gruß Michael
Lieber Michael,
das sogenannten Mangoholz entstammt von nicht mehr ertragsfähigen und daher gerodeten Plantagenbäumen aus dem Asiatischem Raum. Deren genaue Holzart wird nicht benannt. Das Holz wird von Handwerkern in Thailand verarbeitet.
Im seriösen, internationelen Holzhandel taucht die Bezeichnung Mangoholz nicht auf. Jedoch in Esotherikläden wird diese Bezeichnung für "glaubensbelastetes" schwarzes Holz gebraucht.

Daher kann ich Ihnen nichts weltliches zu der "Holzart Mangoholz" sagen. Dazu müßten Sie wenigstens die Handelsbezeichnung oder am besten die botanische Artbezeichnung benennen. Vermutlich steckt eine gehörige Portion asiatischen Kaufmannseifers hinter der Vermarktung....

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

746. Ralph Becker
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Bitte einen Rat ...

Ich möchte ein Haus von 1910 kaufen. Der zur Beurteilung herangezogene Architekt fand Wurm- und Bock-Spuren im halbausgebauten Dachstuhl (Arbeiten wurden vor 3 Jahren eingestellt, Haus steht sein 1 Jahr leer) aber kein frisches Holzmehl o.ä.
Der auf seinen Rat befragte Experte einer Holzfirma rät trotzdem zum Entfernen des Bodenbelag (FermaCell) und der darunter verbliebenen alten Dielenbretter sowie zur chemischen Behandlung der Dachbalken mit Frassgift (so hat er es genannt). Auf Heißluft (von Architekten genannt) war er nicht gut zu sprechen (zu neumodisch). Was soll ich davon halten?
Schon im Vorraus vielen Dank für Ihre Mühe.
Lieber Ralph Becker,
Die Aussage "Wurm- und Bockspuren" reicht nicht aus. Die könnten schon im Wald entstanden sein ud zu falschen Schlüssen verleiten.

Warum holen Sie neben lauter Halbwissenden nicht mal einen richtigen Experten, einen Sachverständigen für Holzschutz vor Ort?

Was Sie brauchen, sind zwei klare Aussagen:
1. Hausbockbefall ja (lebendig) oder nur eine Altschaden. Daran knüpfen sich alle weiteren Maßnahmen, u.a. Bekämpfung und weitere Vorbeugung oder nichts dergeleichen.
2. Ist die Tragfähigkeit beeinträchtigt? Die Frage stellt sich bei Hausbockschäden immer, egal ob "toter Schaden" oder "lebendiger Befall".

Wenn überhaupt, Heißluft oder Chemie, oder beides, Heißluft bekämpfend, Chemie vorbeugend, dies ist zuerst (ohne genaueres Wissen um die Tatsachen) keine so wichtigste Frage.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

745. Lenkl
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Hallo,
ich habe eine Fichte Naturholzdecke im Schlafzimmer. Seit einigen Tagen kommen
aus der Decke regelmäßig nachts Nage- und Knackgeräusche die nerven.
Die Decke hängt bereits über 10 Jahre. Ist es trotzdem möglich, das die
Decke von einem Hausbockkäufer oder ähnliches befallen ist? Zur Zeit sind noch
keine Wurmlöcher zu sehen. Bevor ich mir die Mühe mache, die Decke abzumontieren. Möchte ich germe wissen, ob es andere Möglichkeiten gibt, das Problem zu lösen?
Für jeden Rat bin ich dankbar.
Gruß Lenkl
Liebe(r)Lenkl,
ich kann nichts dazu sagen. Es können auch andere, nicht holzerstörende Insekten sein, die das Holz abnagen, um Baumaterial zu gewinnen. Eine Möglichkeit wäre der Versuch einen dafür vorgesehenen Insektenvertilger nach Anwendungsvorschrift in den Zwischenraum zu spühen. Normale Insekten wären damit erreichbar. Holzzerstörende Insekten lassen sich damit aber nicht erreichen.
Eine Maßnahme ohne Gift ist der Abbau der Decke...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

744. tom
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Hallo,

wir sind gerade beim Bau unseres Holzhaues. Das Holz für den Innenbereich ist noch unbehandelt. Welchen Schutzanstrich / Versiegelung ist hiefür zu empfehlen ?

Danke
Liebe Tom,
warum wollen Sie innen etwas schützen oder versiegeln, wozu? Dazu fehlt tatsächlich die dazu nötige Gefährdung.

Im Haus gilt der Grundsatz: In Räumen, die für den dauernden Aufenthalt von Mensch und Tier vorgesehen sind, findet kein "chemischer Holzschutz" statt.

Sie können das Holz je nach Verträglichkeit und nach Lust und Laune anpinseln, wie Sie wollen. Es dient der reinen Gestaltung. Eine vielfach nebulös angeratene "irgentwie-gegen-irdentwas-schützende" Chemie "für`s Holz" ist dabei unnütz.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

743. Markus Schwender
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Hallo,

in meinem Neubau höre ich seit eineinhalb Jahren im Bad Nagegeräusche aus dem sichtbaren Kehlbalken über dem Badfenster. Diese hörte ich von zwei Stellen gleichzeitig. Vor einem Monat war dann der Zimmermann da und hat einen Gang eines Hausbockes bis zum Ende freigelegt, ohne den Hausbock zu finden. Jedoch waren dann die Geräusche an einer Stelle weg, sodass nur noch an der zweiten Stelle Geräusche auftraten.
Gestern habe ich dann mit einem Stecheisen bewaffnet den zweiten Hausbock ausgehoben und auch gefunden. Vorsichtshalber habe ich nochmal alles mit dem Mittel "Holzwurmtod" eingestrichen.
Können sich da noch mehrere Hausböcke eingenistet haben? Wie kann man die sicher bekämpfen, ohne den betroffenen Kehlbalken ausbauen zu müssen. Da sich dieser an der Wand befindet, ist er auch nur von zwei Seiten zugänglich. Gibt es eine bessere "chemische Keule" als den "Holzwurmtod"?

Viele Grüße

Markus
Lieber Markus Schwender,
ein Hausbock kommt nie allein...
Zur Bekämpfung ist hier eine technische Ausrüstung erforderlich, die Fachbetriebe für Holzschutz haben sollten, die für solche Fälle durch einen Sachkundenachweis "Bekämpfender Holzschutz am Bau" qualifiziert sind.

An tragenden und aussteifenden Holzbauteilen sind bestimmungsgemäß bekämpfend und vorbeugend nur vom DIBt bauaufsichlich zugelassene und bekämpfend RAL-geprüfte Holzschutzmittel einsetzbar. Nicht geprüfte Mittel sind hier unzulässig. Bauaufsichtlich zugelassene DIBt Holzschutzmittel sind im Baumarkt nicht erhältich und werden nur an Sachkundige angegeben (->Gefahrstoffverordnung).

Holzschutzmittel für bewegliche Sachen oder für nichtragende Bauteile etc. sind im Baumarkt überwiegend als (geprüfte) RAL-Mittel für den bekämpfenden Einsatz erhältlich. Daneben gibt es einen großen grauen Markt, dessen Mittel eine Vielzahl von Gefahren bergen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

742. Bettina Vogel
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hallo

ich habe ein frage zu holwurmbefall.

ich habe eine alte kuchenkommode beim troedler gekauft, der sie auf dem hof stehen hatte.
zuhause wollte ich ein bein neu anleimen und musste festellen, dass dort drin der holzwurm sitzt.
(jedenfalls nehme ich an, dass es der holzwurm ist, man sieht an der unterseite der kommode kleine loecher und in dem bein sind duenne gaenge mit holzmehl und in einem davon sitzt ein kleiner brauner kaefer. der rest der kommode ist nicht befallen.)
ich wohne in einer altbau wohnung in berlin mit holzboden und anderen holzmoebeln, deshalb moechte ich natuerlich nicht, dass sich der kaefer bei mir verbreitet.

muss ich die kommode ganz entsorgen oder gibt es eine moeglichkeit den holzwurm zu bekaempfen? zur zeit steht die kommode in der kueche auf einem kachelboden, ist das sicher oder verbreitet sich der kaefer "rasend schnell" und ich sollte die kommode schnell loswerden?

und noch eine frage, ist der kaefer irgendwie schaedlich bzw. geht er an lebensmittel?

vielen dank fuer eine antwort!!! )

liebe gruesse
tina
Liebe Bettina Vogel,
das dauertz alles Jahre. Der Käfer verbreitet sich i.d.R. lokal, d.h. in der Kommode selbst. Ein Befall klingt in beheizten Wohnräumen schnell ab. Ist das Holz trocken, ist also Ruhe. Es sind lediglich seine Larven, die nur im Holz fressen und auch nur im Holz leben können. Erst nach Jahren kommt das Vollinsekt aus dem Holz, um zu kopulieren. Kurz nach der Eiablage sterben die Vollinsekten.
Viele Grüße
Hansd-Joachim Rüpke

 

741. T.Draeger
Lieber Herr Rüpke,
vielen Dank für die prompte und ausführliche Info!
Habe inzwischen bei Internet-Recherche noch eine interessante Seite gefunden: unter www.holzschaedling.com sind viele holzschädigende Insekten abgebildet.

Mit besten Grüßen
T.Draeger
Lieber T.Draeger,
die informativen Seiten stammen von meinem Kollegen DI. Bernhard Schachenhofer aus Östereich, den Sie bei Fachwerk.de und bau.de ader auch mal hier begegnen könnten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

740. Malte Medrow
Mail
Hallo Herr Rüpke,

Ich spiele mit dem Gedanken ein altes Haus zu kaufen. Bei Besichtigung viel jedoch auf, daß das Holz im Dachstuhl ein wenig "Wurmstichig" ist. Ein befreundeter Zimmermann sprach von einer möglichen Wärmebehandlung. In welcher Größenordnung liegen die Kosten für solch ein Verfahren (Einfamilienhaus)?
Können sie mir Firmen nennen, welche eine solche Behandlung im Raum südlich von Hamburg (Winsen/L.) durchführen?
Vielen Dank im voraus
MFG
Malte Medrow
Lieber Malte Medrow,
ein gelbes Branchenbuch von Hamburg wird dies viel besser beantworten.

Mit scheint es wichtiger, kompetent zu klären, um welche Insektenart und tatsächliche Gefährdung es sich hier handeln soll. Nur daran ließe sich Weiteres festmachen.

Die normale Courtage eines Maklers beträgt 2-3 %. Dafür erzählt er -wenn überhaupt- nur Geschöntes. Ein bei der Besichtigung des Kaufobjektes hinzugezogerer Fachmann würde nur einen Bruchteil davon verlangen, aber zur Kaufentscheidung Wesentliches beitragen können. Spätere Erkenntnisse aus Immobiliengeschäften belegen, am Anfang wird regelmäßig am falschen Ende gespart.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

739. Thomas Benderoth
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Holzwurm (?) Befall - Trotzdem kaufen?
Hallo Herr Rüpke,
Ich und meine Lebensgefährtin wollen uns ein älteres Fachwerkhaus kaufen (ca. 1880, EG, OG, Bruchsteinsockel, 1,5 Waende komplett Bruchstein die anderen Fachwerk). Bei der Besichtigung fiel uns leider ein Schädlingsbefall, speziell in den Dachbodendielen auf. Auch die Treppe zeigt Spuren.
Der (ich Tippe) Holzwurm ist in den Dielen noch aktiv. Die Hauptbalken des Fachwerks scheinen aus Eiche zu sein und zeigen keine direkten Spuren. Auf den Dielen sind kleiner Bohrmehlhäufchen (helle) die aus den sehr kleinen Löchern kommen. Unsere sehr dringende Frage an Sie als Experte ist,
1) gibt es einen empfohlenen Fachmann zur Beurteilung im Raum Oberberg (Gummersbach)oder können Sie hier auch helfen?
2) ist dieser Schädlingsbefall eine Nichtkaufen - Entscheidung?
3) was ist das/ oder die empfohlenen Gegenmittel?


Vielen lieben Dank für Eure Hilfe im vorraus...Thomas Benderoth
Lieber Thomas Benderoth,
ein Fachwerkhaus von 1880 ist eigentlich noch sehr jung.
Wenn heuten in solchen Gebäuden irgendwelchen Schäden sind, ergibt weniger allein aus der Baukonstruktion selbst, sondern mehr aus der Art der "modernen" Nutzung und deren Folgen besonders aus "Mach-es-doch-selbst-Umbauten".
Wegen eines Kollegen in der Nähe bitte ich Sie mich direkt zu kontaktieren.

Ein Gegenmittel ist zuerst das Wissen um die tatsächliche Gefährdung. Kann dann die Gefährdung allen Holzes durch das einfache aber wirksame Mittel der ordendlichen Bauunterhaltung niedrig gehalten werden, braucht es gar keine weiteren Holzschutzmittel.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

738. Tanja Draeger
Lieber Herr Rüpke,

mit großem Interesse stöbere ich immer wieder gerne in den Seiten dieses Forums mit den interessanten Beiträgen.
Nun möchte ich auch gerne einmal mein "Problemchen" schildern, welches hoffentlich kein größeres Problem wird...:
ich habe ein komplettes Holzhaus (Holzrahmenbau) überwiegend aus Lärche und Douglasie gebaut (Ausnahme Dachstuhl aus Kiefer, diese mit Borsalz imprägniert), die Deckenbalken sind sichtbar. Das Holz lag vor Verbau ca. 10 Jahre an der Luft, Feuchte ca. 16%.
Nun macht sich in einem Lärchendeckenbalken (Zopfstück, nur im Splint, wenig im Kern) ein Untermieter durch deutliche Nagegeräusche bemerkbar. Dieser Kamerad wird besonders aktiv, wenn ich den Holzofen in Gang bringe.
Vor kurzem lag dessen Kollege tot auf den Fliesen, bock-typische lange Fühler, dunkler Torso mit schönen, scharf abgegrenzten weißlichen Flecken. Ob dieser nun draußen vom Brennholzmahl kam (Terrasse) oder aus den Deckenbalken ist fraglich.
Herr Rüpke, welcher Schädling könnte das sein? Muß ich um mein Haus fürchten, was kann ich gegen den unerwünschten Eindringling unternehmen? Bitte auch ohne Foto spekulieren bzw. eine Internetaddresse mit entsprechenden Fotos oder Abbildungen zur Bestimmung nennen.

Ich bedanke mich bererits im Voraus für Ihr Engagement,

mit Grüßen
T.Draeger
Lieber Tanja Draeger,
wenn Sie schon ein Imago (ausgebildetes Vollinsekt) gefunden haben, ist es "einfach", es zu bestimmen. Dennoch bestünde die latente Gafahr von Fehlbestimmungen, wenn das richtige Werkzeug und das Wisssen um die Bestimmungsmerkmale fehlte. Daher biete ich für Interessierte einen Bestimmungsdienst zum Pauschalpreis an.

In Ihrem Fall könnten Sie zuerst einmal einen Vergleich zum Bild herstellen. Sie finden Bilder und weitere Verlinkungen zum Hausbock bzw. auch zu vielen anderen holzzerstörenden Insekten auf der Seite "Tierische Holzschädlinge".

Da Sie draußen auch noch Brennholz liegen haben, müßten Sie auch damit rechnen, von dort her Besuch von verirrten Frischholzinsekten zu erhalten, was aber i.d.R. keine Gefahr für Ihr Haus sein muß. Es wird sich dabei auch um Bockkäfer handeln, vor allen Dingen Scheibenbockarten. Ich hoffe, auch dazu werden Sie auf der angegebenen Seite fündig werden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

737. Michael Lässing
Mail
Hallo Herr Rüpke,

im Haus meiner Großmutter, einem Gebäude aus der Nachkriegszeit, hatten wir
folgendes Erlebnis:

Das Haus hat drei Etagen, deren unterste seit 17 Jahren vermietet war. Im
Wohn- und Schlafbereich liegt ein altes Eichenparkett. Als die Mieterin ihre
Möbel und Teppichbeläge rausräumte, stiess sie auf Holzwurmfrass an mehreren
Stellen, flächig verteilt über beide Räume. Das Holz ist ca 20mm dick und an
einigen Stellen so zerfressen, dass der darunterliegende Steinboden zu sehen
ist. Der Schädlingsspezialist, der uns vom ortsansässigen
Parkettspezialisten empfohlen wurde, sagte uns, dass eine Abtötung
des Wurms nach Reparatur der schadhaften Stellen nur durch Abschliff und
anschließende Versiegelung mit einem Hartlack erfolgversprechend wäre. Sicherer wäre
es noch, das Parkett komplett zu ersetzen. Der
Wurm hätte sich auch nur ausbreiten können, da die damals verwendeten Lacke
so "weich" gewesen wären, dass ein Hozwurm sich hindurchfressen könne.

Unserer bisherigen Mieterin erklärte er weiter, dass sie keine Schuld träfe,
da der Holzwurm von vorne herein in dem Holz gewesen sei, sie also keine
Kosten übernehmen müsse, da sie keine Sorgfaltsflicht vernachlässigt habe
und den Hozwurm auch nicht nachträglich eingeschleppt haben könne.

Nun Meine Frage an Sie:
Als die Wohnung vor 17 Jahren vermietet wurde , waren an dem (damals schon
nicht mehr neuen) Parkettboden keine Schäden zu erkennen. Heute ist der
Boden teilweise richtig zerfressen, so dass handtellergrosse Flächen vollständig
"fehlen". Wie funktioniert so ein Holzwurm? Wie
lange kann der Holzwurm in einem 20 mm dicken Eichenparkett wohnen ohne
Spuren zu hinterlassen und wie lange braucht er, um den Holzboden dann bis
auf den Estricht durchzunagen? Hat der Holzwurm schon immer in dem Parkett
gelebt oder kann er auch nachträglich dorthin gekommen sein? Hätte bei einem
solchen Schadensbild nicht der Käfer bemerkt werden müssen?

Haben Sie ausserdem Erfahrungen, wie solche Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter
gehandhabt werden? Wird die Schuld eher dem Mieter oder dem Vermieter angelastet? Lohnt
sich eine, eventuell gerichtliche, Auseinandersetzung oder bestehen schlechte Chancen, dem Mieter
die Reparaturkosten anzulasten?

Vielen Dank im Voraus und Grüße aus Dörverden

Michael Lässing
Lieber Michael Lässing,
lange Geschichte, aber leider nicht der geringste Hinweis auf die Art des tatsächlichen Überltäter? Holzwurm, wie heißt er denn genau?
Ohne die genaue Insektenart kann man viel spekulieren und überlegen. Besser wäre es daher, zuerst einmal den Holzfresser in der Art zu bestimmen.
Erst dann sind die bereits vielfältig zur Auswahl vorliegenden Aussagen bewertbar und können in die entsprechenden Töpfchen sortiert werden.
Bei so einem Schaden müssen doch Käfer massenweise ausgeflogen sein? Wenn einer da ist, oder ein Brett ausgebaut werden kann, kann man doch eine Bestimmung durchführen.
Holzwurm ist wie Obst, Apfel ist aber nicht gleich Birne.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

736. Claudio Mathias Murru
Mail
Hallo "Tierfreunde",
kürzlich stellte ein vereidigter (und auch sanierender) Sachverständiger Hausbock-Befall in meinem Dach fest. Der Preis für die Beseitigung durch Bohrlochtränkung oder Heißluft oder eine Kombination daraus ließ mich erst einmal hinsetzen.
Dann griff ich zum Internet und stieß auf diese Seiten. Die Infos hier bestätigten, daß es sich um einen Hausbock handelt(e). Schäden sind da, aber ich kann (und konnte in der Vergangenheit) keine Aktivität feststellen. Weder höre ich Fraßgeräusche, noch sehe ich Insekten (nur willkommene Spinnen). Ein Balken ist zu ca. 50% zerstört, die anderen weisen einige Ausfluglöcher auf. Staub entstand erst beim Öffnen einiger dieser Löcher.
Das Haus wurde 1907 erbaut. 1936 wurde es aufgestockt, wobei das ältere Holzmaterial teilweise wiederverwendet wurde.
Wie hoch könnte die Wahrscheinlichkeit für Aktivität in einem so alten Gebälk sein? Welche weiteren Anzeichen für Aktivität gibt es?
Freue mich über jeden Hinweis.
Dank im Voraus und Gruß von C.M. Murru
Lieber Claudio Mathias Murru,
begutachten und gleichzeitig ausführen hat immer einen Makel. Läge aber ein (gesondert beauftragter und abgerechneter) Untersuchungsbericht vor, wäre ein verläßlicher und prüfbarer Vorgang gegeben.

Stellte der Sachverständige in diesem Untersuchungsbericht einen "Befall" fest, müßte er das durch Merkmale eines lebenden Befalls belegen können. Anders läge nur ein "Schaden nach Bedall" vor. Also, danach könnte sich so ein Makel schnell in Luft auflösen oder bestätigen. Was den Preis der Bekämpfung angeht, könnten Sie ja (um sicher zu gehen) Gegenangebote einholen.

Unabhängig von der Frage, ist es ein (lebender) Befall oder ist es "nur" ein (toter) Schaden nach einem vorangegangenen, abgeklungenen Befall, muß immer die Frage der Standsicherheit geprüft werden.

Dafür ist nur der Statiker (beratender Ingenieur) zuständig.

Diese Frage ist insoweit wichtig, als bei mangelnder Standsicherheit die Konstruktion im Ganzen ausgetauscht werden muß. Anderen Maßnahmen brächten dann gar nicht mehr erfolgen. Dies ist besonders bei älteren Dachstühlen (mit einem Zeitwert gegen 0) stets eine Überlegung wert.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

735. Axel Fischer
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Hallo liebe Fachleute,
ich habe ein Problem mit der Decke in meinem über 100 Jahre alten Haus. Die Querbalken sind ca 15-20 cm dick, Fichte oder Kiefer. Nach Entfernung der Deckenverkleidung zeigte sich die Oberfläche der Balken mehlig und bröckelig. Die eingeschlagenen Nägel saßen aber alle noch sehr fest und die Balken tragen scheinbar auch noch gut. Kann es sein, dass nur die äusseren 2 cm der Balken betroffen sind? Wie stelle ich fest, ob nach 100 Jahren noch Würmer Vorhanden sind? Staub kann ich nicht zuordnen, weil mein Haus im Moment nur aus Staub durch den Umbau besteht. Wie krieg ich den Wurm raus, ohne meine eigene Gesundheit zu schädigen? Wie gehe ich bei der Restaurierung der Balken vor, bevor ich sie dunkel beizen kann? Muss das Mehl komplett vom Balken entfernt werden? Dann wäre die Oberfläche ja sehr uneben und zerklüftet. Meine unfachmännische Vorstellung sieht so aus: Erst ein Mittel, welches den Wurm abtötet, dann das ganz lose Mehl leicht abschrubben(vielleicht mit einer Drahtbürste) aber so, dass die Form noch erhalten bleibt, dann einen Festiger oder Ähnliches und dann dunkel beizen. Geht das? Mit welchen Mitteln? Ich möchte diese Holzdecke wiklich retten, selbst wenn die Balken nachher unregelmäßig aussehen, schließlich sind sie ja auch alt. Bitte helfen sie mir.
Es grüßt freundlich, wenn auch verzweifelt
Axel Fischer
Lieber Axel Fischer,
es kann sich in der Tat ohne Weiteres um ältere Schäden im Splintholz handeln.
Aus der Ferne kann ich es anhand des Geschreibenen nicht weiter bestimmen oder Ihnen gar eine verbindliche Handlungsanleitung geben.

Insofern ist mir noch gar nicht klar, wieso Sie das Vorgefundene nun unbedingt mit einem "Mittel" behandeln wollen, wenn Sie doch noch nichts Definitives festgestellt haben (Befallsmerkmale, aktiv? Insektenart, bestimmt? Befallsumfang und Ursache, klar?).

Wenn überhaupt, würde ein bekämpfendes chemisches Mittel nur nach Entfernung des vermulmten Bereiches wirksam eingebracht werden können. Dies ist aber in Innenräumen nicht angeraten und zudem nur ganz selten erforderlich. Wenn dann mal Holzschutzmittel angewendet wird, muß der Balken danach ohnehin wieder dicht verkleidet werden.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

734. Katja Feike
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Hallo!
Aus einem alten Bauernhaus habe ich eine Kommode mit Holzwurm. Wie behandle ich richtig.
Gruß
Katja Feike

733. Bettina Rohrbeck
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Lieber Herr Rüpke,
danke für Ihre Antwort. Zu Ihrer Frage: Es wurde mit AIDOL Anti-insekt gearbeitet. Es war ein Fachbetrieb für Schädlingsbekämpfung, daß war soweit, glaube ich o.k., außerdem war es ja im Anbau (Ehemaliger Stall = Nutzfläche).
Ich habe nur mitlerweile im Internet einiges darüber gelesen und möchte das nicht unbedingt so nah an meinem Wohnbereich haben, zumal ich damals eben schon die Geruchsbelästigung, die zu uns rüberkam sehr stark fand und jetzt nach einem Jahr es in den Ställen immernoch danach riecht. Soweit ich weiß, bleibt das Mittel ja auch an der Oberfläche haften..?
Meine Frage geht vor allem dahin, was es für Alternativen gäbe (außer Heißluft, das ist zu teuer) und ob Holz, da es ja im lackierten Zustand auch geschützt ist, auch nach dem Befall durch lackieren geschützt werden kann, dass sozusagen nur noch die vorhandenen Tierchen ausschlüpfen, aber kein Neubefall mehr stattfindet.
Dann hätte sich das Problem ja in ein paar Jahren erledigt.. Oder legen die Tiere beim ausschlüpfen ein neues Ei (oder so) in das Loch, dass sie verlassen?
Viele Grüße
B.Rohrbeck
Liebe Bettina Rohrbeck,
Holzschutz wird i.d.R. nicht von Schädlingsbekämpfern ausgeführt, es sind i.d.R. Fachfirmen speziell für Holzschutz. Lt technisches Merkblatt Art. 20569 11/2000 von Remmers-Chemie ist Aidol Anti-Insekt ist ein bekämpfendes Holzschutzmittel mit dem Einsatzgebiet: Nur zur Behandlung von Möbelstücken und anderen kleineren Holzgegenständen.
Sie sehen, da stimmt schon was nicht.
Ich würde Ihnen anraten, immer einen (nicht selbst ausführenden) Sachverständigen für Holzschutz zur Untersuchung und wenn, dann nur einen ausführenden Betrieb nach Vorlage der Prüfungsurkunde "Sachkundenachweis Bekämpfender Holzschutz" zu beauftragen.
Heißluft ist nicht automatisch teuerer als eine chemische Bekämpfung. Das hängt ganz vom Untersuchungsergebnis und den technischen Gegebenheiten ab.

Wie die Tierchen sich verbreiten, kann ich Ihnen genau sagen, wenn ich zuerst einmal wüßte welche Art es genau ist.

Da kommen mir neue Bedenken: Wenn es nur ein Holzwurm, also Gemeiner Nagekäfer bei Ihnen ist, erscheint mir die schon durchgeführten Maßnahmen sowieso zweifelhaft. Gibt es denn eigentlich keinen Untersuchungsbericht, aus dem man was Genaueres ablesen kann?

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

732. Bernhard Kliehm
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Moin moin an die Fachleute,

ich bin seit 5 Jahren Reihenhausbesitzer mit einem geschlossenen Kamin und schlage dafür jährlich etwa 4 m Buchenbrennholz (in geringen Mengen auch Birke als Anzündholz) die direkt neben der Terrasse lagern. Bisher dachte ich immer dass "Holzwürmer" a.G. ihrer langen Lebensspanne für Holzverbrenner kein Thema sind.
Inzw. häufen sich aber zum Leidwesen meiner Frau die "Käfer" in meinen Brennholzstapeln. Die intakte Rinde zeigt dabei ovale Löcher, fällt leicht ab und darunter rieselt das Holzmehl. Die braunen und schwarzen Käfer fliegen jedes Jahr (ab Mai)wieder zu dutzenden vom alten ins neue Holz, sodass inzw. schon einige Amseln und Rotschwänze jeden Abend zum "Holzbockdinner" zu uns kommen ;-)
Nachdem ich auf Ihrer Seite schon einiges gelesen habe, bin ich zwar etwas beruhigter, hätte aber dennoch gerne eine Expertenmeinung zu der Situation. Denn zum Einen fliegen die Viecher auch in den Abendstunden in die Wohnung, zum anderen befürchte ich früher oder später die Panik der Nachbarn :-(
Danke für Ihre Hilfe
mit freundlichen Grüßen aus Südhessen
B. Kliehm
Lieber Bernhard Kliehm,
es handelt sich um mit dem eingeschlagenen Brennholz in das häusliche Umfeld vergebrachte Frischholzinsekten (darunter betsimmt auch Bockkäferarten), die nichts lieber machen werden, alsbbald möglich in den Wald zurückzukehren; denn nach der Trocknung wird ihnen das Brennholz als Lebensraum viel zu trocken werden.
Ihre Ehefrau, wie auch die Nachbarn davon zu überzeugen wird nun Ihre Arbeit werden. Daß eingeborene Südhessen solche natürlichen Zusammenhänge schnell verstehen werden, dessen bin ich aber sicher. Zugezogene oder gar Städter werden es da aufgrund der Last ihrer kulturellen Überlegenheit schwerer haben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

731. Martina Danz
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Hallo Herr Rüpke,
mit Freude und Interesse haben wir in den Beiträgen des Forums gestöbert – und den ersten Schock vom Wochenende dadurch etwas verdaut.
Wir sind dabei unsere Eigentumswohnung zu sanieren. In einem Raum kam dabei ein Querbalken unter einem Fenster zutage, der offensichtlich von Tieren bewohnt ist oder war. Rechts und Links des Fensters verläuft je ein weitere Balken vertikal, die ja wohl zur Tragkonstruktion des Hauses beitragen. Der linke Balken ist im Bereich des Übergangs zum Querbalken auch befallen, aber weiter oben und unten so wie es aussieht noch nicht.
Dies war beim Vorbesitzer eine Ecke im Schlafzimmer die nicht beheizt wurde (die letzten 10 Jahre) davor war es wahrscheinlich genügend beheizt, da als Wohnzimmer genutzt.
Wenn es klappt stelle ich 3 Fotos dazu – vielleicht können Sie eine Aussage treffen ob das alles alt und nun wahrscheinlich unbewohnt oder eben aktuell ist und wenn ja, was Sie raten.

In den Zusammenhang eine weitere Frage:
Die Außenwände des Hauses sind nicht besonders dick, deshalb hat einer der Vorbesitzer schon vor vielen Jahren Innen teilweise eine Heraklit-Platte mit ca. 2cm Abstand zur Außenwand angebracht und diese neu verputzt. Besteht Ihrer Meinung nach dadurch eine erhöhte Gefahr der dahinterliegenden Balken bezüglich Schädlingsbefall ?

Für eine Adresse eines Fachmanns im PLZ-Bereich 64.. wären wir dankbar.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus Darmstadt
sendet Martina Danz

Das mit den Fotos muß ich heute Abend nachholen, klappt nicht.
Liebe Martina Danz,
mit der Unverbindlichkeit einer Ferndiagnose:
Es sieht nach einem Altschaden aus. Vorangegangen war ein Pilzbefall (Braunfäule erkennbar), der von Insektenbefall (der Holzart Eiche nach, vermutlich der Bunte oder Gescheckte Nagekäfer) gefolgt wurde. Ursache wird eine undichte Wasserführung am Fenster bzw. an der Fensterbank (Loch oder Gegengefälle mit Loch)gewesen sein.
Der Bauschaum wie der gesamte augenscheinliche Eindruck weist auf eine wohl nicht immer fachgerechte Bauunterhaltung hin. Dem Eindruck der Fotos nach scheint es sich aber um das Resultat eines älteren Sachdensvorgangs zu handeln, dessen Gesamtresultat nach der Bauteilöffnung nun ans Tageslicht kam.

Sie müssen prüfen, ob alles trocken ist und kein Wasser eindringen kann.
Mehr kann ich aus der Ferne nicht spekulieren.
Tatsachen lassen sich nur bei einer örtlichen Unhtersuchung belegen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke