Holzwurm-Forum
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747. Michael
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Hallo liebe Fachleute, ich habe ein tierisches Problem und brauche euren Rat!

Ich habe seit 2 1/2 Jahren eine Sitzbank aus Mangoholz. Ich habe die Bank damals über ein renomiertes Versandhaus bestellt. Heute Morgen habe ich auf der Bank ein kleines Häufchen Sägemehl gefunden. Als ich es abgewischt habe, war darunter ein ca. 0,5 cm großes Loch. Ich habe das Loch dann aufgebrochen und nach 3 cm habe ich eine weiss 2,5 cm lange weisse Raupe (oder Larve gefunden!!!) Ich habe das Tierchen dann in ein Einmachglas verbannt um es ggf. für einen Sachverständigen aufzubewahren. Ich habe die Bank dann weiter aufbewahrt und weitre (kleine) Holzwurmlöcher gefunden.(aber keine weiteren Tiere) Ein Anruf bei dem Versandhaus hat ergeben, dass ein Mitarbeiter in ein "ppar" Tagen mal vorbei kommt um sich die Sache anzuschauen. Nun meine Frage: Hat das Tier (Käfer, Raupe etc) schon seit 2 1/2 Jahren in der Bank gelebt?? und alles ausgehöhlt??? Ist das gefährlich, weil Mangoholz ist ja imho ein tropisches Holz? Sind meine anderen Möbel aus Mango auch gefährdet und kann ich was machen ????

Vielen Dank für euren Rat.

Gruß Michael
Lieber Michael,
das sogenannten Mangoholz entstammt von nicht mehr ertragsfähigen und daher gerodeten Plantagenbäumen aus dem Asiatischem Raum. Deren genaue Holzart wird nicht benannt. Das Holz wird von Handwerkern in Thailand verarbeitet.
Im seriösen, internationelen Holzhandel taucht die Bezeichnung Mangoholz nicht auf. Jedoch in Esotherikläden wird diese Bezeichnung für "glaubensbelastetes" schwarzes Holz gebraucht.

Daher kann ich Ihnen nichts weltliches zu der "Holzart Mangoholz" sagen. Dazu müßten Sie wenigstens die Handelsbezeichnung oder am besten die botanische Artbezeichnung benennen. Vermutlich steckt eine gehörige Portion asiatischen Kaufmannseifers hinter der Vermarktung....

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

746. Ralph Becker
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Bitte einen Rat ...

Ich möchte ein Haus von 1910 kaufen. Der zur Beurteilung herangezogene Architekt fand Wurm- und Bock-Spuren im halbausgebauten Dachstuhl (Arbeiten wurden vor 3 Jahren eingestellt, Haus steht sein 1 Jahr leer) aber kein frisches Holzmehl o.ä.
Der auf seinen Rat befragte Experte einer Holzfirma rät trotzdem zum Entfernen des Bodenbelag (FermaCell) und der darunter verbliebenen alten Dielenbretter sowie zur chemischen Behandlung der Dachbalken mit Frassgift (so hat er es genannt). Auf Heißluft (von Architekten genannt) war er nicht gut zu sprechen (zu neumodisch). Was soll ich davon halten?
Schon im Vorraus vielen Dank für Ihre Mühe.
Lieber Ralph Becker,
Die Aussage "Wurm- und Bockspuren" reicht nicht aus. Die könnten schon im Wald entstanden sein ud zu falschen Schlüssen verleiten.

Warum holen Sie neben lauter Halbwissenden nicht mal einen richtigen Experten, einen Sachverständigen für Holzschutz vor Ort?

Was Sie brauchen, sind zwei klare Aussagen:
1. Hausbockbefall ja (lebendig) oder nur eine Altschaden. Daran knüpfen sich alle weiteren Maßnahmen, u.a. Bekämpfung und weitere Vorbeugung oder nichts dergeleichen.
2. Ist die Tragfähigkeit beeinträchtigt? Die Frage stellt sich bei Hausbockschäden immer, egal ob "toter Schaden" oder "lebendiger Befall".

Wenn überhaupt, Heißluft oder Chemie, oder beides, Heißluft bekämpfend, Chemie vorbeugend, dies ist zuerst (ohne genaueres Wissen um die Tatsachen) keine so wichtigste Frage.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

745. Lenkl
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Hallo,
ich habe eine Fichte Naturholzdecke im Schlafzimmer. Seit einigen Tagen kommen
aus der Decke regelmäßig nachts Nage- und Knackgeräusche die nerven.
Die Decke hängt bereits über 10 Jahre. Ist es trotzdem möglich, das die
Decke von einem Hausbockkäufer oder ähnliches befallen ist? Zur Zeit sind noch
keine Wurmlöcher zu sehen. Bevor ich mir die Mühe mache, die Decke abzumontieren. Möchte ich germe wissen, ob es andere Möglichkeiten gibt, das Problem zu lösen?
Für jeden Rat bin ich dankbar.
Gruß Lenkl
Liebe(r)Lenkl,
ich kann nichts dazu sagen. Es können auch andere, nicht holzerstörende Insekten sein, die das Holz abnagen, um Baumaterial zu gewinnen. Eine Möglichkeit wäre der Versuch einen dafür vorgesehenen Insektenvertilger nach Anwendungsvorschrift in den Zwischenraum zu spühen. Normale Insekten wären damit erreichbar. Holzzerstörende Insekten lassen sich damit aber nicht erreichen.
Eine Maßnahme ohne Gift ist der Abbau der Decke...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

744. tom
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Hallo,

wir sind gerade beim Bau unseres Holzhaues. Das Holz für den Innenbereich ist noch unbehandelt. Welchen Schutzanstrich / Versiegelung ist hiefür zu empfehlen ?

Danke
Liebe Tom,
warum wollen Sie innen etwas schützen oder versiegeln, wozu? Dazu fehlt tatsächlich die dazu nötige Gefährdung.

Im Haus gilt der Grundsatz: In Räumen, die für den dauernden Aufenthalt von Mensch und Tier vorgesehen sind, findet kein "chemischer Holzschutz" statt.

Sie können das Holz je nach Verträglichkeit und nach Lust und Laune anpinseln, wie Sie wollen. Es dient der reinen Gestaltung. Eine vielfach nebulös angeratene "irgentwie-gegen-irdentwas-schützende" Chemie "für`s Holz" ist dabei unnütz.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

743. Markus Schwender
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Hallo,

in meinem Neubau höre ich seit eineinhalb Jahren im Bad Nagegeräusche aus dem sichtbaren Kehlbalken über dem Badfenster. Diese hörte ich von zwei Stellen gleichzeitig. Vor einem Monat war dann der Zimmermann da und hat einen Gang eines Hausbockes bis zum Ende freigelegt, ohne den Hausbock zu finden. Jedoch waren dann die Geräusche an einer Stelle weg, sodass nur noch an der zweiten Stelle Geräusche auftraten.
Gestern habe ich dann mit einem Stecheisen bewaffnet den zweiten Hausbock ausgehoben und auch gefunden. Vorsichtshalber habe ich nochmal alles mit dem Mittel "Holzwurmtod" eingestrichen.
Können sich da noch mehrere Hausböcke eingenistet haben? Wie kann man die sicher bekämpfen, ohne den betroffenen Kehlbalken ausbauen zu müssen. Da sich dieser an der Wand befindet, ist er auch nur von zwei Seiten zugänglich. Gibt es eine bessere "chemische Keule" als den "Holzwurmtod"?

Viele Grüße

Markus
Lieber Markus Schwender,
ein Hausbock kommt nie allein...
Zur Bekämpfung ist hier eine technische Ausrüstung erforderlich, die Fachbetriebe für Holzschutz haben sollten, die für solche Fälle durch einen Sachkundenachweis "Bekämpfender Holzschutz am Bau" qualifiziert sind.

An tragenden und aussteifenden Holzbauteilen sind bestimmungsgemäß bekämpfend und vorbeugend nur vom DIBt bauaufsichlich zugelassene und bekämpfend RAL-geprüfte Holzschutzmittel einsetzbar. Nicht geprüfte Mittel sind hier unzulässig. Bauaufsichtlich zugelassene DIBt Holzschutzmittel sind im Baumarkt nicht erhältich und werden nur an Sachkundige angegeben (->Gefahrstoffverordnung).

Holzschutzmittel für bewegliche Sachen oder für nichtragende Bauteile etc. sind im Baumarkt überwiegend als (geprüfte) RAL-Mittel für den bekämpfenden Einsatz erhältlich. Daneben gibt es einen großen grauen Markt, dessen Mittel eine Vielzahl von Gefahren bergen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

742. Bettina Vogel
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hallo

ich habe ein frage zu holwurmbefall.

ich habe eine alte kuchenkommode beim troedler gekauft, der sie auf dem hof stehen hatte.
zuhause wollte ich ein bein neu anleimen und musste festellen, dass dort drin der holzwurm sitzt.
(jedenfalls nehme ich an, dass es der holzwurm ist, man sieht an der unterseite der kommode kleine loecher und in dem bein sind duenne gaenge mit holzmehl und in einem davon sitzt ein kleiner brauner kaefer. der rest der kommode ist nicht befallen.)
ich wohne in einer altbau wohnung in berlin mit holzboden und anderen holzmoebeln, deshalb moechte ich natuerlich nicht, dass sich der kaefer bei mir verbreitet.

muss ich die kommode ganz entsorgen oder gibt es eine moeglichkeit den holzwurm zu bekaempfen? zur zeit steht die kommode in der kueche auf einem kachelboden, ist das sicher oder verbreitet sich der kaefer "rasend schnell" und ich sollte die kommode schnell loswerden?

und noch eine frage, ist der kaefer irgendwie schaedlich bzw. geht er an lebensmittel?

vielen dank fuer eine antwort!!! )

liebe gruesse
tina
Liebe Bettina Vogel,
das dauertz alles Jahre. Der Käfer verbreitet sich i.d.R. lokal, d.h. in der Kommode selbst. Ein Befall klingt in beheizten Wohnräumen schnell ab. Ist das Holz trocken, ist also Ruhe. Es sind lediglich seine Larven, die nur im Holz fressen und auch nur im Holz leben können. Erst nach Jahren kommt das Vollinsekt aus dem Holz, um zu kopulieren. Kurz nach der Eiablage sterben die Vollinsekten.
Viele Grüße
Hansd-Joachim Rüpke

 

741. T.Draeger
Lieber Herr Rüpke,
vielen Dank für die prompte und ausführliche Info!
Habe inzwischen bei Internet-Recherche noch eine interessante Seite gefunden: unter www.holzschaedling.com sind viele holzschädigende Insekten abgebildet.

Mit besten Grüßen
T.Draeger
Lieber T.Draeger,
die informativen Seiten stammen von meinem Kollegen DI. Bernhard Schachenhofer aus Östereich, den Sie bei Fachwerk.de und bau.de ader auch mal hier begegnen könnten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

740. Malte Medrow
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Hallo Herr Rüpke,

Ich spiele mit dem Gedanken ein altes Haus zu kaufen. Bei Besichtigung viel jedoch auf, daß das Holz im Dachstuhl ein wenig "Wurmstichig" ist. Ein befreundeter Zimmermann sprach von einer möglichen Wärmebehandlung. In welcher Größenordnung liegen die Kosten für solch ein Verfahren (Einfamilienhaus)?
Können sie mir Firmen nennen, welche eine solche Behandlung im Raum südlich von Hamburg (Winsen/L.) durchführen?
Vielen Dank im voraus
MFG
Malte Medrow
Lieber Malte Medrow,
ein gelbes Branchenbuch von Hamburg wird dies viel besser beantworten.

Mit scheint es wichtiger, kompetent zu klären, um welche Insektenart und tatsächliche Gefährdung es sich hier handeln soll. Nur daran ließe sich Weiteres festmachen.

Die normale Courtage eines Maklers beträgt 2-3 %. Dafür erzählt er -wenn überhaupt- nur Geschöntes. Ein bei der Besichtigung des Kaufobjektes hinzugezogerer Fachmann würde nur einen Bruchteil davon verlangen, aber zur Kaufentscheidung Wesentliches beitragen können. Spätere Erkenntnisse aus Immobiliengeschäften belegen, am Anfang wird regelmäßig am falschen Ende gespart.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

739. Thomas Benderoth
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Holzwurm (?) Befall - Trotzdem kaufen?
Hallo Herr Rüpke,
Ich und meine Lebensgefährtin wollen uns ein älteres Fachwerkhaus kaufen (ca. 1880, EG, OG, Bruchsteinsockel, 1,5 Waende komplett Bruchstein die anderen Fachwerk). Bei der Besichtigung fiel uns leider ein Schädlingsbefall, speziell in den Dachbodendielen auf. Auch die Treppe zeigt Spuren.
Der (ich Tippe) Holzwurm ist in den Dielen noch aktiv. Die Hauptbalken des Fachwerks scheinen aus Eiche zu sein und zeigen keine direkten Spuren. Auf den Dielen sind kleiner Bohrmehlhäufchen (helle) die aus den sehr kleinen Löchern kommen. Unsere sehr dringende Frage an Sie als Experte ist,
1) gibt es einen empfohlenen Fachmann zur Beurteilung im Raum Oberberg (Gummersbach)oder können Sie hier auch helfen?
2) ist dieser Schädlingsbefall eine Nichtkaufen - Entscheidung?
3) was ist das/ oder die empfohlenen Gegenmittel?


Vielen lieben Dank für Eure Hilfe im vorraus...Thomas Benderoth
Lieber Thomas Benderoth,
ein Fachwerkhaus von 1880 ist eigentlich noch sehr jung.
Wenn heuten in solchen Gebäuden irgendwelchen Schäden sind, ergibt weniger allein aus der Baukonstruktion selbst, sondern mehr aus der Art der "modernen" Nutzung und deren Folgen besonders aus "Mach-es-doch-selbst-Umbauten".
Wegen eines Kollegen in der Nähe bitte ich Sie mich direkt zu kontaktieren.

Ein Gegenmittel ist zuerst das Wissen um die tatsächliche Gefährdung. Kann dann die Gefährdung allen Holzes durch das einfache aber wirksame Mittel der ordendlichen Bauunterhaltung niedrig gehalten werden, braucht es gar keine weiteren Holzschutzmittel.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

738. Tanja Draeger
Lieber Herr Rüpke,

mit großem Interesse stöbere ich immer wieder gerne in den Seiten dieses Forums mit den interessanten Beiträgen.
Nun möchte ich auch gerne einmal mein "Problemchen" schildern, welches hoffentlich kein größeres Problem wird...:
ich habe ein komplettes Holzhaus (Holzrahmenbau) überwiegend aus Lärche und Douglasie gebaut (Ausnahme Dachstuhl aus Kiefer, diese mit Borsalz imprägniert), die Deckenbalken sind sichtbar. Das Holz lag vor Verbau ca. 10 Jahre an der Luft, Feuchte ca. 16%.
Nun macht sich in einem Lärchendeckenbalken (Zopfstück, nur im Splint, wenig im Kern) ein Untermieter durch deutliche Nagegeräusche bemerkbar. Dieser Kamerad wird besonders aktiv, wenn ich den Holzofen in Gang bringe.
Vor kurzem lag dessen Kollege tot auf den Fliesen, bock-typische lange Fühler, dunkler Torso mit schönen, scharf abgegrenzten weißlichen Flecken. Ob dieser nun draußen vom Brennholzmahl kam (Terrasse) oder aus den Deckenbalken ist fraglich.
Herr Rüpke, welcher Schädling könnte das sein? Muß ich um mein Haus fürchten, was kann ich gegen den unerwünschten Eindringling unternehmen? Bitte auch ohne Foto spekulieren bzw. eine Internetaddresse mit entsprechenden Fotos oder Abbildungen zur Bestimmung nennen.

Ich bedanke mich bererits im Voraus für Ihr Engagement,

mit Grüßen
T.Draeger
Lieber Tanja Draeger,
wenn Sie schon ein Imago (ausgebildetes Vollinsekt) gefunden haben, ist es "einfach", es zu bestimmen. Dennoch bestünde die latente Gafahr von Fehlbestimmungen, wenn das richtige Werkzeug und das Wisssen um die Bestimmungsmerkmale fehlte. Daher biete ich für Interessierte einen Bestimmungsdienst zum Pauschalpreis an.

In Ihrem Fall könnten Sie zuerst einmal einen Vergleich zum Bild herstellen. Sie finden Bilder und weitere Verlinkungen zum Hausbock bzw. auch zu vielen anderen holzzerstörenden Insekten auf der Seite "Tierische Holzschädlinge".

Da Sie draußen auch noch Brennholz liegen haben, müßten Sie auch damit rechnen, von dort her Besuch von verirrten Frischholzinsekten zu erhalten, was aber i.d.R. keine Gefahr für Ihr Haus sein muß. Es wird sich dabei auch um Bockkäfer handeln, vor allen Dingen Scheibenbockarten. Ich hoffe, auch dazu werden Sie auf der angegebenen Seite fündig werden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

737. Michael Lässing
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Hallo Herr Rüpke,

im Haus meiner Großmutter, einem Gebäude aus der Nachkriegszeit, hatten wir
folgendes Erlebnis:

Das Haus hat drei Etagen, deren unterste seit 17 Jahren vermietet war. Im
Wohn- und Schlafbereich liegt ein altes Eichenparkett. Als die Mieterin ihre
Möbel und Teppichbeläge rausräumte, stiess sie auf Holzwurmfrass an mehreren
Stellen, flächig verteilt über beide Räume. Das Holz ist ca 20mm dick und an
einigen Stellen so zerfressen, dass der darunterliegende Steinboden zu sehen
ist. Der Schädlingsspezialist, der uns vom ortsansässigen
Parkettspezialisten empfohlen wurde, sagte uns, dass eine Abtötung
des Wurms nach Reparatur der schadhaften Stellen nur durch Abschliff und
anschließende Versiegelung mit einem Hartlack erfolgversprechend wäre. Sicherer wäre
es noch, das Parkett komplett zu ersetzen. Der
Wurm hätte sich auch nur ausbreiten können, da die damals verwendeten Lacke
so "weich" gewesen wären, dass ein Hozwurm sich hindurchfressen könne.

Unserer bisherigen Mieterin erklärte er weiter, dass sie keine Schuld träfe,
da der Holzwurm von vorne herein in dem Holz gewesen sei, sie also keine
Kosten übernehmen müsse, da sie keine Sorgfaltsflicht vernachlässigt habe
und den Hozwurm auch nicht nachträglich eingeschleppt haben könne.

Nun Meine Frage an Sie:
Als die Wohnung vor 17 Jahren vermietet wurde , waren an dem (damals schon
nicht mehr neuen) Parkettboden keine Schäden zu erkennen. Heute ist der
Boden teilweise richtig zerfressen, so dass handtellergrosse Flächen vollständig
"fehlen". Wie funktioniert so ein Holzwurm? Wie
lange kann der Holzwurm in einem 20 mm dicken Eichenparkett wohnen ohne
Spuren zu hinterlassen und wie lange braucht er, um den Holzboden dann bis
auf den Estricht durchzunagen? Hat der Holzwurm schon immer in dem Parkett
gelebt oder kann er auch nachträglich dorthin gekommen sein? Hätte bei einem
solchen Schadensbild nicht der Käfer bemerkt werden müssen?

Haben Sie ausserdem Erfahrungen, wie solche Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter
gehandhabt werden? Wird die Schuld eher dem Mieter oder dem Vermieter angelastet? Lohnt
sich eine, eventuell gerichtliche, Auseinandersetzung oder bestehen schlechte Chancen, dem Mieter
die Reparaturkosten anzulasten?

Vielen Dank im Voraus und Grüße aus Dörverden

Michael Lässing
Lieber Michael Lässing,
lange Geschichte, aber leider nicht der geringste Hinweis auf die Art des tatsächlichen Überltäter? Holzwurm, wie heißt er denn genau?
Ohne die genaue Insektenart kann man viel spekulieren und überlegen. Besser wäre es daher, zuerst einmal den Holzfresser in der Art zu bestimmen.
Erst dann sind die bereits vielfältig zur Auswahl vorliegenden Aussagen bewertbar und können in die entsprechenden Töpfchen sortiert werden.
Bei so einem Schaden müssen doch Käfer massenweise ausgeflogen sein? Wenn einer da ist, oder ein Brett ausgebaut werden kann, kann man doch eine Bestimmung durchführen.
Holzwurm ist wie Obst, Apfel ist aber nicht gleich Birne.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

736. Claudio Mathias Murru
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Hallo "Tierfreunde",
kürzlich stellte ein vereidigter (und auch sanierender) Sachverständiger Hausbock-Befall in meinem Dach fest. Der Preis für die Beseitigung durch Bohrlochtränkung oder Heißluft oder eine Kombination daraus ließ mich erst einmal hinsetzen.
Dann griff ich zum Internet und stieß auf diese Seiten. Die Infos hier bestätigten, daß es sich um einen Hausbock handelt(e). Schäden sind da, aber ich kann (und konnte in der Vergangenheit) keine Aktivität feststellen. Weder höre ich Fraßgeräusche, noch sehe ich Insekten (nur willkommene Spinnen). Ein Balken ist zu ca. 50% zerstört, die anderen weisen einige Ausfluglöcher auf. Staub entstand erst beim Öffnen einiger dieser Löcher.
Das Haus wurde 1907 erbaut. 1936 wurde es aufgestockt, wobei das ältere Holzmaterial teilweise wiederverwendet wurde.
Wie hoch könnte die Wahrscheinlichkeit für Aktivität in einem so alten Gebälk sein? Welche weiteren Anzeichen für Aktivität gibt es?
Freue mich über jeden Hinweis.
Dank im Voraus und Gruß von C.M. Murru
Lieber Claudio Mathias Murru,
begutachten und gleichzeitig ausführen hat immer einen Makel. Läge aber ein (gesondert beauftragter und abgerechneter) Untersuchungsbericht vor, wäre ein verläßlicher und prüfbarer Vorgang gegeben.

Stellte der Sachverständige in diesem Untersuchungsbericht einen "Befall" fest, müßte er das durch Merkmale eines lebenden Befalls belegen können. Anders läge nur ein "Schaden nach Bedall" vor. Also, danach könnte sich so ein Makel schnell in Luft auflösen oder bestätigen. Was den Preis der Bekämpfung angeht, könnten Sie ja (um sicher zu gehen) Gegenangebote einholen.

Unabhängig von der Frage, ist es ein (lebender) Befall oder ist es "nur" ein (toter) Schaden nach einem vorangegangenen, abgeklungenen Befall, muß immer die Frage der Standsicherheit geprüft werden.

Dafür ist nur der Statiker (beratender Ingenieur) zuständig.

Diese Frage ist insoweit wichtig, als bei mangelnder Standsicherheit die Konstruktion im Ganzen ausgetauscht werden muß. Anderen Maßnahmen brächten dann gar nicht mehr erfolgen. Dies ist besonders bei älteren Dachstühlen (mit einem Zeitwert gegen 0) stets eine Überlegung wert.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

735. Axel Fischer
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Hallo liebe Fachleute,
ich habe ein Problem mit der Decke in meinem über 100 Jahre alten Haus. Die Querbalken sind ca 15-20 cm dick, Fichte oder Kiefer. Nach Entfernung der Deckenverkleidung zeigte sich die Oberfläche der Balken mehlig und bröckelig. Die eingeschlagenen Nägel saßen aber alle noch sehr fest und die Balken tragen scheinbar auch noch gut. Kann es sein, dass nur die äusseren 2 cm der Balken betroffen sind? Wie stelle ich fest, ob nach 100 Jahren noch Würmer Vorhanden sind? Staub kann ich nicht zuordnen, weil mein Haus im Moment nur aus Staub durch den Umbau besteht. Wie krieg ich den Wurm raus, ohne meine eigene Gesundheit zu schädigen? Wie gehe ich bei der Restaurierung der Balken vor, bevor ich sie dunkel beizen kann? Muss das Mehl komplett vom Balken entfernt werden? Dann wäre die Oberfläche ja sehr uneben und zerklüftet. Meine unfachmännische Vorstellung sieht so aus: Erst ein Mittel, welches den Wurm abtötet, dann das ganz lose Mehl leicht abschrubben(vielleicht mit einer Drahtbürste) aber so, dass die Form noch erhalten bleibt, dann einen Festiger oder Ähnliches und dann dunkel beizen. Geht das? Mit welchen Mitteln? Ich möchte diese Holzdecke wiklich retten, selbst wenn die Balken nachher unregelmäßig aussehen, schließlich sind sie ja auch alt. Bitte helfen sie mir.
Es grüßt freundlich, wenn auch verzweifelt
Axel Fischer
Lieber Axel Fischer,
es kann sich in der Tat ohne Weiteres um ältere Schäden im Splintholz handeln.
Aus der Ferne kann ich es anhand des Geschreibenen nicht weiter bestimmen oder Ihnen gar eine verbindliche Handlungsanleitung geben.

Insofern ist mir noch gar nicht klar, wieso Sie das Vorgefundene nun unbedingt mit einem "Mittel" behandeln wollen, wenn Sie doch noch nichts Definitives festgestellt haben (Befallsmerkmale, aktiv? Insektenart, bestimmt? Befallsumfang und Ursache, klar?).

Wenn überhaupt, würde ein bekämpfendes chemisches Mittel nur nach Entfernung des vermulmten Bereiches wirksam eingebracht werden können. Dies ist aber in Innenräumen nicht angeraten und zudem nur ganz selten erforderlich. Wenn dann mal Holzschutzmittel angewendet wird, muß der Balken danach ohnehin wieder dicht verkleidet werden.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

734. Katja Feike
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Hallo!
Aus einem alten Bauernhaus habe ich eine Kommode mit Holzwurm. Wie behandle ich richtig.
Gruß
Katja Feike

733. Bettina Rohrbeck
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Lieber Herr Rüpke,
danke für Ihre Antwort. Zu Ihrer Frage: Es wurde mit AIDOL Anti-insekt gearbeitet. Es war ein Fachbetrieb für Schädlingsbekämpfung, daß war soweit, glaube ich o.k., außerdem war es ja im Anbau (Ehemaliger Stall = Nutzfläche).
Ich habe nur mitlerweile im Internet einiges darüber gelesen und möchte das nicht unbedingt so nah an meinem Wohnbereich haben, zumal ich damals eben schon die Geruchsbelästigung, die zu uns rüberkam sehr stark fand und jetzt nach einem Jahr es in den Ställen immernoch danach riecht. Soweit ich weiß, bleibt das Mittel ja auch an der Oberfläche haften..?
Meine Frage geht vor allem dahin, was es für Alternativen gäbe (außer Heißluft, das ist zu teuer) und ob Holz, da es ja im lackierten Zustand auch geschützt ist, auch nach dem Befall durch lackieren geschützt werden kann, dass sozusagen nur noch die vorhandenen Tierchen ausschlüpfen, aber kein Neubefall mehr stattfindet.
Dann hätte sich das Problem ja in ein paar Jahren erledigt.. Oder legen die Tiere beim ausschlüpfen ein neues Ei (oder so) in das Loch, dass sie verlassen?
Viele Grüße
B.Rohrbeck
Liebe Bettina Rohrbeck,
Holzschutz wird i.d.R. nicht von Schädlingsbekämpfern ausgeführt, es sind i.d.R. Fachfirmen speziell für Holzschutz. Lt technisches Merkblatt Art. 20569 11/2000 von Remmers-Chemie ist Aidol Anti-Insekt ist ein bekämpfendes Holzschutzmittel mit dem Einsatzgebiet: Nur zur Behandlung von Möbelstücken und anderen kleineren Holzgegenständen.
Sie sehen, da stimmt schon was nicht.
Ich würde Ihnen anraten, immer einen (nicht selbst ausführenden) Sachverständigen für Holzschutz zur Untersuchung und wenn, dann nur einen ausführenden Betrieb nach Vorlage der Prüfungsurkunde "Sachkundenachweis Bekämpfender Holzschutz" zu beauftragen.
Heißluft ist nicht automatisch teuerer als eine chemische Bekämpfung. Das hängt ganz vom Untersuchungsergebnis und den technischen Gegebenheiten ab.

Wie die Tierchen sich verbreiten, kann ich Ihnen genau sagen, wenn ich zuerst einmal wüßte welche Art es genau ist.

Da kommen mir neue Bedenken: Wenn es nur ein Holzwurm, also Gemeiner Nagekäfer bei Ihnen ist, erscheint mir die schon durchgeführten Maßnahmen sowieso zweifelhaft. Gibt es denn eigentlich keinen Untersuchungsbericht, aus dem man was Genaueres ablesen kann?

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

732. Bernhard Kliehm
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Moin moin an die Fachleute,

ich bin seit 5 Jahren Reihenhausbesitzer mit einem geschlossenen Kamin und schlage dafür jährlich etwa 4 m Buchenbrennholz (in geringen Mengen auch Birke als Anzündholz) die direkt neben der Terrasse lagern. Bisher dachte ich immer dass "Holzwürmer" a.G. ihrer langen Lebensspanne für Holzverbrenner kein Thema sind.
Inzw. häufen sich aber zum Leidwesen meiner Frau die "Käfer" in meinen Brennholzstapeln. Die intakte Rinde zeigt dabei ovale Löcher, fällt leicht ab und darunter rieselt das Holzmehl. Die braunen und schwarzen Käfer fliegen jedes Jahr (ab Mai)wieder zu dutzenden vom alten ins neue Holz, sodass inzw. schon einige Amseln und Rotschwänze jeden Abend zum "Holzbockdinner" zu uns kommen ;-)
Nachdem ich auf Ihrer Seite schon einiges gelesen habe, bin ich zwar etwas beruhigter, hätte aber dennoch gerne eine Expertenmeinung zu der Situation. Denn zum Einen fliegen die Viecher auch in den Abendstunden in die Wohnung, zum anderen befürchte ich früher oder später die Panik der Nachbarn :-(
Danke für Ihre Hilfe
mit freundlichen Grüßen aus Südhessen
B. Kliehm
Lieber Bernhard Kliehm,
es handelt sich um mit dem eingeschlagenen Brennholz in das häusliche Umfeld vergebrachte Frischholzinsekten (darunter betsimmt auch Bockkäferarten), die nichts lieber machen werden, alsbbald möglich in den Wald zurückzukehren; denn nach der Trocknung wird ihnen das Brennholz als Lebensraum viel zu trocken werden.
Ihre Ehefrau, wie auch die Nachbarn davon zu überzeugen wird nun Ihre Arbeit werden. Daß eingeborene Südhessen solche natürlichen Zusammenhänge schnell verstehen werden, dessen bin ich aber sicher. Zugezogene oder gar Städter werden es da aufgrund der Last ihrer kulturellen Überlegenheit schwerer haben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

731. Martina Danz
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Hallo Herr Rüpke,
mit Freude und Interesse haben wir in den Beiträgen des Forums gestöbert – und den ersten Schock vom Wochenende dadurch etwas verdaut.
Wir sind dabei unsere Eigentumswohnung zu sanieren. In einem Raum kam dabei ein Querbalken unter einem Fenster zutage, der offensichtlich von Tieren bewohnt ist oder war. Rechts und Links des Fensters verläuft je ein weitere Balken vertikal, die ja wohl zur Tragkonstruktion des Hauses beitragen. Der linke Balken ist im Bereich des Übergangs zum Querbalken auch befallen, aber weiter oben und unten so wie es aussieht noch nicht.
Dies war beim Vorbesitzer eine Ecke im Schlafzimmer die nicht beheizt wurde (die letzten 10 Jahre) davor war es wahrscheinlich genügend beheizt, da als Wohnzimmer genutzt.
Wenn es klappt stelle ich 3 Fotos dazu – vielleicht können Sie eine Aussage treffen ob das alles alt und nun wahrscheinlich unbewohnt oder eben aktuell ist und wenn ja, was Sie raten.

In den Zusammenhang eine weitere Frage:
Die Außenwände des Hauses sind nicht besonders dick, deshalb hat einer der Vorbesitzer schon vor vielen Jahren Innen teilweise eine Heraklit-Platte mit ca. 2cm Abstand zur Außenwand angebracht und diese neu verputzt. Besteht Ihrer Meinung nach dadurch eine erhöhte Gefahr der dahinterliegenden Balken bezüglich Schädlingsbefall ?

Für eine Adresse eines Fachmanns im PLZ-Bereich 64.. wären wir dankbar.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus Darmstadt
sendet Martina Danz

Das mit den Fotos muß ich heute Abend nachholen, klappt nicht.
Liebe Martina Danz,
mit der Unverbindlichkeit einer Ferndiagnose:
Es sieht nach einem Altschaden aus. Vorangegangen war ein Pilzbefall (Braunfäule erkennbar), der von Insektenbefall (der Holzart Eiche nach, vermutlich der Bunte oder Gescheckte Nagekäfer) gefolgt wurde. Ursache wird eine undichte Wasserführung am Fenster bzw. an der Fensterbank (Loch oder Gegengefälle mit Loch)gewesen sein.
Der Bauschaum wie der gesamte augenscheinliche Eindruck weist auf eine wohl nicht immer fachgerechte Bauunterhaltung hin. Dem Eindruck der Fotos nach scheint es sich aber um das Resultat eines älteren Sachdensvorgangs zu handeln, dessen Gesamtresultat nach der Bauteilöffnung nun ans Tageslicht kam.

Sie müssen prüfen, ob alles trocken ist und kein Wasser eindringen kann.
Mehr kann ich aus der Ferne nicht spekulieren.
Tatsachen lassen sich nur bei einer örtlichen Unhtersuchung belegen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

730. Stefan Schreiber
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Hallo,

wir haben 1991 ein Blockhaus mit einem einschaligen Wandaufbau gebaut. An der Wetterseite war das Haus jedoch an mehreren Stellen undicht. Der Hersteller dichtete dann um die Fenster und in die Ecken mit Silikon ab. Leider mussten jetzt wir feststellen, das eine Stelle unter dem Silikon angefangen hat zu faulen. Diese Stelle möchte ich nun ausfräsen und erneuern. Danach möchte ich an der Wand eine 28 mm Blockpaneele mit Hinterlüftung anbringen.

Jetzt meine Fragen:
1. Soll ich das Silikon vorher alles entfernen?
2. Soll ich die Farbe (Dünnschichtlasur) vorher abschleifen?
3. Wie dick soll die Luftschicht zwischen Blockbohle und Blockpaneel sein?
4. Soll ich hinter der Blockpaneele eine Dämmung einbauen?

Vielen Dank schon vorab

Stefan Schreiber
Lieber Stefan Schreiber,
meine Antwortern aus der Ferne sind natürlich ohne örtliche Besichtigung ohne jede Verbindlichkeit. Ich kann Ihnen daher auch den den Planer nicht ersetzten.

1. Ja, denn am bewitterten Holz führt die Verwendung von Dichtmaterialien, wie Silikon und Acryl, stets zu Befall von holzzerstörenden Pilzen. Es ist ein eindeutiger Baufehler, also ein Mangel. Z.B. bestimmte Pilze, die eine Innenfäule erzeugen, haben nach solchen "Dichtungsmaßnahmen" ein einfaches Spiel. Leider bleiben sie auch lange unerkannt und wenn Sie sich zu erkennen geben ist der Schaden bereits sehr groß.
2. Eigentlich wäre dies bei fachgerechter Ausführung nicht unbedingt nötig.
3. So groß, daß die vertikale Lüftung in der Wirkung nicht behindert werden kann (eine Konterlattung ist sinnvoll). Es reichten also wenige Zentimeter.
4. Wenn Ihr Haus ausreichend gedämmt ist, wäre dies nicht nötig. Sie könnten es machen.
Von der jew. Landesbauordnung verlangte bauaufsichtliche Nachweise wären in jedem Fall zu erbringen. Dazu müssen Sie sich von einem Architekt mit Bauvorlageberechtigung beraten lassen.
Viele Grüße
Hnas-Joachim Rüpke

 

729. Stefan Schreiber
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Hallo zusammen!

Wir sind gerade dabei unsere neue Zimmervoliere einzurichten und haben aus dem Wald einen schönen dicken Buchenast mitgebracht. Jetzt ist uns aufgefallen, das in dem Ast wohl der Holzwurm haust.

Meine Frage ist jetzt, ob wir den Ast drin lassen könnten oder ihn besser austauschen sollten. Man sieht halt ab und an ein kleines Häufchen Holzmehl auf dem Ast.
Wielange leben Holzwürmer in der Wohnung?
Ist es möglich, dass sie auch alle anderen Äste in der Voliere befallen und sogar meine Möbel?

Wäre für jeden Rat dankbar!
Stefan Schreiber,
ich würde ihn austauschen. Ansonsten besteht aber kaum Gefahr.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

728. Michael Eiles
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Liebe Holzwurm-Freunde,

seit 15 Monaten wohnen wir in unserem neuen alten Haus. An unserer Treppe, haben wir im letzten Jahr eine uns bis dahin unbekannte Käferart entdeckt - und das sehr zahlreich. Es hat sich nach Recherchen herausgestellt, daß es sich um den gemeinen Nagekäfer handelt. Wir haben die Treppe anschließend mit dem Mittel "Woodbliss 1" von der Fa. Masid, einem Holzverkieselungsmittel, behandelt. Anschließend hörte der Spuk erst mal auf.

Doch leider in diesem Jahr, wieder fängt er an! Es sind zwar nicht mehr so viele wie im letzten Jahr. Ich weiß von ungefähr 50-100 entdeckten Tierchen, die unentdeckten natürlich nicht mitgezählt. Die genaue Anzahl weiß ich jetzt nicht, aber wir haben "mitgeschrieben". Inzwischen sind es 10 bis 15 täglich.

Wie kriege ich die Würmer weg? Natürlich mache ich mir Sorgen wegen der Ausbreitung (Dielenboden in der Nähe). In die Sauna kriege ich die Treppe natürlich nicht.
Wie kriege ich die Holzfeuchte reduziert? Geht das überhaupt? Soll ich 'ne Heizung einbauen, das Holz irgendwie aufheizen? Verbrennen will ich das Haus auch nicht.
Die Löcher zuspritzen? Übrigens habe ich Bohrmehl dieses Jahr nicht entdeckt, und letztes Jahr - nicht, daß ich wüßte.
Sollte ich die Treppe von unten und oben mit Parkett zukleben? Können die Käfer dann nicht mehr rausfliegen? Die Larven fressen zwar weiter, aber ohne Chance auf Vermehrung? Soll ich Schlupfwespen ansiedeln?
Soll ich die Treppe abreißen?

An Chemie traue ich mich nicht ran. Wir haben zwei kleine Kinder (3+6 Jahre) im Haus. Man weiß nie, was die anrichten kann. Untersuchungen hin, Studien her. Oder doch?

Mit diesen Fragen habe ich mich ans Fachwerk.de-Forum gewandt und auch Antworten erhalten.
http://62.225.42.75/wwwmasyware/fachwerk/index.cfm In den Antworten waren auch Zweifel am Nagekäferbefall (wegen dem fehlenden Bohrmehl) enthalten. Hinzufügen mußte ich noch folgendes:

"... aber die Viecher schlüpfen zur Zeit und es ist kein Fraßmehl zu sehen, kein Nagen zu hören (werde es mal mit einem Stethoskop versuchen). Vielleicht fällt das Mehl nach unten ins Loch oder die Löcher gehen bis zur Unterseite, die übrigens im Keller ist. Oder die Spuren werden durchs Treppen steigen beseitigt. Nicht einmal an den Rändern ist Mehl zu finden. Die Desinfektionsfirma mit dem lateinischen Namen hat sich im letzten Jahr eines unserer Tierchen angesehen und gesagt, das wäre der gemeine Nagekäfer.
Die Verpuppungszeit beträgt nur 4 bis 6 Wochen. Um Wurm-Restbestände aus den letzten Jahren kann es sich also nicht handeln (die Treppe ist schon einmal mit einem Holzverkieselungsmittel behandelt worden. Direkt im Anschluß hörte der Spuk erst mal auf.

Wie gesagt, die Unterseite der Treppe ist im Keller - nicht zentralbeheizt. Sollte ich da heizen oder ähnliches?
Herrn Beckmanns Idee mit dem Fön hat mir auch sehr gut gefallen. Habe auch mal an einen starke Baustrahler oder an einen Heizstrahler gedacht.
Von der "thermolignum Methode" weiß ich noch nichts. Darüber muß ich mich noch informieren.
Das mit dem Zukleben deckt sich mit meiner Erfahrung. Habe in einer anderen Wohnung auch schon Wurmlöcher in einem draufgeklebten Parkett gesehen.

Holzverkieselung ist nicht bekämpfend? Kann ich gut nachvollziehen. Klingt logisch, was Lutz sagt. Also brauche ich zusätzlich noch was anderes.

Wird das flüssige Naturphyrethrum in die Löcher gespritzt oder aufs Holz gestrichen? Wo kriege ich das her?
Ich habe von dem Mittel noch nie gehört, jedoch eine Internet-Blitzrecherche weist auch auf Gefahren bei Naturphyrethrum als Nervengift - besonders bei Kleinkindern - hin. Nicht alle sagen das. Gelesen habe ich das u.a. bei Greenpeace (jaja, ich weiß, was Ihr sagen wollt - ich muß das noch abwägen)und bei weniger "konsequenten" Organisationen. Aber von Naturphyrethrum ausgelöstes Asthma oder Reizhusten könnten wir nicht beweisen, weil meine Kinder in dieser Hinsicht sowieso schon schwächeln.

Zum Schluß muß ich mir die Frage noch stellen, ob ich die Treppe austauschen sollte. Was meint Ihr dazu? Ich kann aus meiner Erfahrung heraus nicht unterscheiden, was ein starker Befall und was ein schwacher Befall ist."

Daraufhin habe ich - die Zahl der Zweifler war gestiegen - ein paar Exemplare des Käfers zur Begutachtung an eine Sachverständige geschickt, ob es sich wirklich um den Nagekäfer handelt.
"Ich merke, die Zahl der Zweifler ist groß bei Löchern ohne Bohrmehl. Aber die Käfer hängen, lustlos und träge, auf der Treppe, an der Treppen-Wange, an der Treppenwand, hauptsächlich auf der Unterseite der Treppe, also im Kellerbereich. Die Viecher kommen doch in der Regel (vor allem in Massen) nicht weit von ihrem Schlupfloch weg, oder? Fliegen sehen habe ich noch keinen, meine Frau aber schon. Könnte aber auch eine Verwechslung sein."

Gestern habe ich die Treppe noch einmal abgeschliffen und mit Wood-Bliss eingestrichen. Ein zweites Mal streiche ich die Treppe in drei Tagen ein. Gestern hatte ich beim Einstreichen an der Treppen-Unterseite mehrere Käfer an einer Stelle entdeckt. Und zwar an der Wange in einem Ritz, der sich zwischen Putz und Wange gebildet hatte. Der Ritz, bzw. Spalt ist durchgehend an Treppen- Oberseite und -Unterseite. Da habe ich gleich das bereits angesprochene Mittel eingesprüht, bzw. mit einer Spritze eingespritzt. Sichtbar ist ein Befall an dieser Stelle nicht, da der Putz und das Mauerwerk die Sicht verhindert.
Ich weiß jetzt ein bißchen was über den Wurm, aber wie lange lebt ein Nagekäfer nach dem Ausschlüpfen noch? Was kann man gegen ihn unternehmen? Kennen Sie eine Spürnase, die die Viechert aufspüren kann? Auch wenn die Treppe gar nicht befallen ist und die Käfer kommen von einer ganz anderen Stelle? Soll ich die Ritzen im Putz-Wangen-Bereich und die alten Schlupflöcher schließen? Wenn ja, wie?

Was sagen Sie zu unserem Fall? Für Ihre Antwort bedanke ich mich schon mal im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen,

Michael Eiles
Lieber Michael Eiles,
wenn Sie können, fassen Sie bitte nur die belegten Tatsachen in wenigen Worten zusammen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

727. Bettina Rohrbeck
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
ich habe vor zwei Jahren ein etwa 100 Jahre altes Haus gekauft, bei dem sich im Dachstuhl der Holzwurm tummelt (aktiv). Das selbe Problem war auch in den Nebengebäuden, hier habe ich von einer Schädlingsbekämpfungsfirma entsprechende Gifte aussprühen lassen. Dieses Verfahren scheint zwar wirkungsvoll zu sein, führt aber zu großer Geruchsbelästigung und auch jetzt, ein Jahr später habe ich immer das gefühl, wenn ich dort ein Holzteil anfasse, mir hinterher besser die Hände zu waschen, um nicht das Gift mit mir herumzutragen. Es riecht auch heute noch nach dem Gift.
Da der Dachstuhl direkt über meiner Wohnung ist und die Geräte und Schläuche demnach durch das Treppenhaus nach oben geführt werden müssten, habe ich einen Horror davor, diese Methode auch oben anwenden zu lassen, weil ich mich nicht vergiften will. (Man hört ja viel über Allergien etc. im Zusammenhang mit diesen Giften.
Was gibt es sonst für Möglichkeiten?
Wenn ich einfach alles lackiere, ist dann, wenn die jetzt drinnen befindlichen Würmer geschlüpft sind, das Holz vor neuem Befall geschützt und in ein paar Jahren wurmfrei? Ein Bekannter hat mir auch empfohlen, alle Balken einfach dick mit Bitum zuzustreichen. Nützt soetwas?
Mit freindlichen Grüßen
B.Rohrbeck
Liebe Bettina Rohrbeck,
mit welchem Holzschutzmittel wurde denn gearbeitet? (Sie haben einen rechtlichen Anspruch auf eine urschriftliche Bescheinigung der Holzschutzberhandlung nach DIN 68800-4 Abschn.10). Eine Holzschutzmitelbehandlung ohne diese Bescheinigung ist grundsätzlich mangelhaft und ganz sicher nicht bestimmungsgemäß ausgeführt.

Der Einsatz von Beschichtungen - dann noch mit Bitumen - ist abenteuerlich und schadet nur. Sie sollten sich zuerst einen Sachverständigen für Holzschutz bestellen, der zuerst einmal den Befall feststellen und bestimmen muß. Danach sind Überlegungen zum weiteren Vorgehen sinnvoll. Ein Zeitdruck besteht aber in den seltensten Fällen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

726. Elisabeth Sparbrodt
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Lieber Herr Rüpke,
wir haben vor einiger Zeit ein Haus Baujahr 1957 erworben, welches wir jetzt renovieren. Beim Herausreißen der alten Dielen (Buche?) stellten wir fest, dass manche Diele (v.a. unter der Spüle in der Küche) völlig zerfressen waren. (kleine 1-2 mm große Bohrlöcher) Das Haus wurde erst 1992 mit Gasheizung versehen und war auch später wegen fehlender Wärmedämmung nur unzureichend warm zu bekommen.
1. Besteht nun die Gefahr, dass auch die Türrahmen (lackiert) befallen sind.? Diese wollen wir nämlich behalten...
2. Welche Schutzmaßnahmen können/sollen wir treffen, um unseren zukünftigen Eichenparkettboden zu schützen?
3. Besteht die Gefahr, dass das Konstruktionsholz (Dachsparren und Holzkonstruktion der Decken im Erd- und Obergeschoss) auch befallen sind? (nur ganz vereinzelt konnten wir kleine Löcher entdecken, aber keine frische Späne)
4. Stimmt es, dass Bauholz nach gewisser Zeit von den Viechern verschmäht wird, weil es ihnen dann nicht mehr schmeckt?
Vielen Dank für Ihre baldige Antwort!
E. Sparbrodt
Liebe Elisabeth Sparbrodt,
von dem vorgetragenen ausgehend:
1. nein
2. nichts. Flankierend ist der Bereich der Spüle auf Pilzschäden zu untersuchen. Ein Befall muß dort auszuschließen sein.
3. das kann ich nicht beantworten, weil Sie mir nichts Genaues über den "Befall" sagen können. Ohne eine Artbestimmung, Angaben der Holzarten und Feuchtverteilungen geht das nicht.
4. nein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

725. Rene Fiege
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Hallo Herr Rüpke

Der Dachstuhl meines Hauses besitzt zwei Pfetten in Höhe des Dachbodens. Einer dieser Pfetten ist auf einer Länge von zwei Metern mit unter 1mm großen Wurmlöchern übersäht. Der Schaden wurde von einer Bausachverständigen als strukturell nicht kritisch eingestuft, sollte aber behoben werden.
Der Dachboden selbst (Dielen) ist mit PVC ausgelegt und scheint unberührt zu sein. Die Löcher in der Pfette sind an der Seite und auf der Oberseite zu sehen. Mein Verdacht ist, dass die Insekten von einem auf dem Dachboden stehenden älteren Schrank stammen. Ist wahrscheinlich, dass die Pfette auch von unten und von aussen befallen ist? Wie kann man einen solchen Befall bekämpfen? Können Sie evtl. ein Mittel empfehlen?

Herzlichen Dank im Voraus,

René Fiege
Lieber Rene Fiege,
"strukturell nicht kritisch eingestuft, sollte aber behoben werden", eine schöne Formulierung.
Wenn es a) nicht kritisch ist, dann bleibt es so wie es ist. Wenn es b) kritisch ist, dann bauen Sie den Balken aus. Das Mittel allein wird bei a) helfen, nicht mehr bei b). Aber ist es nun, oder nicht?
Ihr Bausachverständiger sollte sich zu einer klaren Einschätzung durchringen. Ich kann das aus der Ferne nur bekriteln. Meine Frage an Sie bzw. an den SV lautete vor Ort zuerst:
Welche Merkmale eines Lebendbefalls haben Sie feststellen können,
welche Insektenart,
welche Ausbreitung,
welche Holzart und
welche Feuchteverteilung (Holzfeuchte oder wenn angrenzend eingebaut das Holzfeuchteäquivalent der angrenzenden Bauteile)?
Erst am Ende käme dann die Klarheit ob überhaupt und was gemacht werden muß.
Als Mittel würde ich zuerst nur eine gewisse Menge Hartnäckigkeit empfehlen, dem SV einen klare Aussage zu entlocken.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

724. Thomas Rother
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Hallo Herr Rüpke,
ich möchte für einen Dachstuhl trockenes Schnittholz mit einer Holzfeuchte <20% verwenden. Der Dachstuhl muss in die GK 1 eingeordnet werden, da er weder kontrollierbar ist, noch kann man eine allseitig geschlossene Bekleidung des Holzes sicher stellen. Demzufolge muss das Holz nach DIN 68800 Teil 3 mit einem Holzschutzmittel mit dem Prüfprädikat Iv behandelt werden, obwohl eigentlich ein Insektenbefall aufgrund der niedrigen Holzfeuchte weitestgehend ausgeschlossen werden kann. Nach Auskunft des Sägewerkes kann aber in getrocknetes Holz nicht die erforderliche Einbringmenge an Holzschutzmittel eingebracht werden, also würden sie die Imprägnierbescheinigung nicht ausstellen. Meine Frage lautet nun: Wie kann ich meinen Dachstuhl trotzdem DIN-konform schützen?
Vielen Dank schon vorab
Thomas Rother
Lieber Thomas Rother,
nun die einfache Möglichkeit bestünde z.B. in der Verwendung von Farbkernhölzer der Dauerhaftigkeitsklasse 3 und 4. Da stehen Ihnen als verfügbare heimische Holzarten Kiefer und Lärche aber auch Douglasie zur Verfügung. Deren Kernholz (ein Splintanteil von maximal 10 % darf nicht überschrittennwerden) ist gegen holzzerstörenden Insekten, hier ist der Hausbock an erster Stelle gemeint, genügend eigenresistent. Damit entfiele der sonst übliche chemische Holzschutz.
Das ist DIN-konform.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

723. Marita Allerbeck
Sehr geehrter Herr Rüpke,

mein Mann hat von seinen Eltern Kaminholz mitgebracht, das voller Holzwürnmer steckt. Er selbst sieht/sah diesen Tatbestand als unkritisch an, aber mittlerweile haben wir die Viecher im ganzen Haus. Dazu muß man wissen, das wir ein Haus aus weitgehend unbehandeltem Holz bewohnen … Aus ihren früheren Ausführungen weiß ich, daß in zentralbeheizten Räumen eigentlich wenig Sorge vor einem Befall besteht, ABER: wir haben ein recht schlecht gedämmtes Dach (Gründach), so daß die Beheizung der Räume in der oberen Etage wenig erfolgreich ist (und daher meist unterbleibt bzw. auf niedriger Stufe erfogt). Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit in Holzhäusern eher hoch (z.T. deutlich über 50 %). Wie groß sind die Chancen, daß sich die Viecher in unserer (offen liegenden) Dachstuhl bohren oder in andere Konstruktionshölzer? Was kann ich vorsorglich unternehmen (außer die Dinger platt zu hauen, was täglich geschieht), um die Käfer zu erledigen (das noch vorhandene Holz werde ich in den kommenden Tagen verheizen) und mein Holz vor einem Befall zu schützen?

Vielen Dank für Ihre Hilfe, Ihre M Allerbeck
Liebe Marita Allerbeck,
i.d.R. handelt es sich hierbei um im Brennholz als Totholz verbliebene Frischholzinsekten, die nicht das verbaute Holz als nächstes Ziel im Sinne haben.

Luftfeuchten von über 50% im Haus sind im Sommer oft an der Tagesordnung und bezogen auf das äußere Sommerwetter völlig normal.

Es empfiehlte es sich, Brennholz von Aprill bis September außer Haus zu lagern. Dann hat man keinen Ärger. Ein Schelm, wer hier an einen Gruß von Schwiegermutter zu Schwiegertochter denkt....

Viel Grüße
Hans-Joachim Rüpke