Holzwurm-Forum
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736. Claudio Mathias Murru
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Hallo "Tierfreunde",
kürzlich stellte ein vereidigter (und auch sanierender) Sachverständiger Hausbock-Befall in meinem Dach fest. Der Preis für die Beseitigung durch Bohrlochtränkung oder Heißluft oder eine Kombination daraus ließ mich erst einmal hinsetzen.
Dann griff ich zum Internet und stieß auf diese Seiten. Die Infos hier bestätigten, daß es sich um einen Hausbock handelt(e). Schäden sind da, aber ich kann (und konnte in der Vergangenheit) keine Aktivität feststellen. Weder höre ich Fraßgeräusche, noch sehe ich Insekten (nur willkommene Spinnen). Ein Balken ist zu ca. 50% zerstört, die anderen weisen einige Ausfluglöcher auf. Staub entstand erst beim Öffnen einiger dieser Löcher.
Das Haus wurde 1907 erbaut. 1936 wurde es aufgestockt, wobei das ältere Holzmaterial teilweise wiederverwendet wurde.
Wie hoch könnte die Wahrscheinlichkeit für Aktivität in einem so alten Gebälk sein? Welche weiteren Anzeichen für Aktivität gibt es?
Freue mich über jeden Hinweis.
Dank im Voraus und Gruß von C.M. Murru
Lieber Claudio Mathias Murru,
begutachten und gleichzeitig ausführen hat immer einen Makel. Läge aber ein (gesondert beauftragter und abgerechneter) Untersuchungsbericht vor, wäre ein verläßlicher und prüfbarer Vorgang gegeben.

Stellte der Sachverständige in diesem Untersuchungsbericht einen "Befall" fest, müßte er das durch Merkmale eines lebenden Befalls belegen können. Anders läge nur ein "Schaden nach Bedall" vor. Also, danach könnte sich so ein Makel schnell in Luft auflösen oder bestätigen. Was den Preis der Bekämpfung angeht, könnten Sie ja (um sicher zu gehen) Gegenangebote einholen.

Unabhängig von der Frage, ist es ein (lebender) Befall oder ist es "nur" ein (toter) Schaden nach einem vorangegangenen, abgeklungenen Befall, muß immer die Frage der Standsicherheit geprüft werden.

Dafür ist nur der Statiker (beratender Ingenieur) zuständig.

Diese Frage ist insoweit wichtig, als bei mangelnder Standsicherheit die Konstruktion im Ganzen ausgetauscht werden muß. Anderen Maßnahmen brächten dann gar nicht mehr erfolgen. Dies ist besonders bei älteren Dachstühlen (mit einem Zeitwert gegen 0) stets eine Überlegung wert.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

735. Axel Fischer
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Hallo liebe Fachleute,
ich habe ein Problem mit der Decke in meinem über 100 Jahre alten Haus. Die Querbalken sind ca 15-20 cm dick, Fichte oder Kiefer. Nach Entfernung der Deckenverkleidung zeigte sich die Oberfläche der Balken mehlig und bröckelig. Die eingeschlagenen Nägel saßen aber alle noch sehr fest und die Balken tragen scheinbar auch noch gut. Kann es sein, dass nur die äusseren 2 cm der Balken betroffen sind? Wie stelle ich fest, ob nach 100 Jahren noch Würmer Vorhanden sind? Staub kann ich nicht zuordnen, weil mein Haus im Moment nur aus Staub durch den Umbau besteht. Wie krieg ich den Wurm raus, ohne meine eigene Gesundheit zu schädigen? Wie gehe ich bei der Restaurierung der Balken vor, bevor ich sie dunkel beizen kann? Muss das Mehl komplett vom Balken entfernt werden? Dann wäre die Oberfläche ja sehr uneben und zerklüftet. Meine unfachmännische Vorstellung sieht so aus: Erst ein Mittel, welches den Wurm abtötet, dann das ganz lose Mehl leicht abschrubben(vielleicht mit einer Drahtbürste) aber so, dass die Form noch erhalten bleibt, dann einen Festiger oder Ähnliches und dann dunkel beizen. Geht das? Mit welchen Mitteln? Ich möchte diese Holzdecke wiklich retten, selbst wenn die Balken nachher unregelmäßig aussehen, schließlich sind sie ja auch alt. Bitte helfen sie mir.
Es grüßt freundlich, wenn auch verzweifelt
Axel Fischer
Lieber Axel Fischer,
es kann sich in der Tat ohne Weiteres um ältere Schäden im Splintholz handeln.
Aus der Ferne kann ich es anhand des Geschreibenen nicht weiter bestimmen oder Ihnen gar eine verbindliche Handlungsanleitung geben.

Insofern ist mir noch gar nicht klar, wieso Sie das Vorgefundene nun unbedingt mit einem "Mittel" behandeln wollen, wenn Sie doch noch nichts Definitives festgestellt haben (Befallsmerkmale, aktiv? Insektenart, bestimmt? Befallsumfang und Ursache, klar?).

Wenn überhaupt, würde ein bekämpfendes chemisches Mittel nur nach Entfernung des vermulmten Bereiches wirksam eingebracht werden können. Dies ist aber in Innenräumen nicht angeraten und zudem nur ganz selten erforderlich. Wenn dann mal Holzschutzmittel angewendet wird, muß der Balken danach ohnehin wieder dicht verkleidet werden.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

734. Katja Feike
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Hallo!
Aus einem alten Bauernhaus habe ich eine Kommode mit Holzwurm. Wie behandle ich richtig.
Gruß
Katja Feike

733. Bettina Rohrbeck
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Lieber Herr Rüpke,
danke für Ihre Antwort. Zu Ihrer Frage: Es wurde mit AIDOL Anti-insekt gearbeitet. Es war ein Fachbetrieb für Schädlingsbekämpfung, daß war soweit, glaube ich o.k., außerdem war es ja im Anbau (Ehemaliger Stall = Nutzfläche).
Ich habe nur mitlerweile im Internet einiges darüber gelesen und möchte das nicht unbedingt so nah an meinem Wohnbereich haben, zumal ich damals eben schon die Geruchsbelästigung, die zu uns rüberkam sehr stark fand und jetzt nach einem Jahr es in den Ställen immernoch danach riecht. Soweit ich weiß, bleibt das Mittel ja auch an der Oberfläche haften..?
Meine Frage geht vor allem dahin, was es für Alternativen gäbe (außer Heißluft, das ist zu teuer) und ob Holz, da es ja im lackierten Zustand auch geschützt ist, auch nach dem Befall durch lackieren geschützt werden kann, dass sozusagen nur noch die vorhandenen Tierchen ausschlüpfen, aber kein Neubefall mehr stattfindet.
Dann hätte sich das Problem ja in ein paar Jahren erledigt.. Oder legen die Tiere beim ausschlüpfen ein neues Ei (oder so) in das Loch, dass sie verlassen?
Viele Grüße
B.Rohrbeck
Liebe Bettina Rohrbeck,
Holzschutz wird i.d.R. nicht von Schädlingsbekämpfern ausgeführt, es sind i.d.R. Fachfirmen speziell für Holzschutz. Lt technisches Merkblatt Art. 20569 11/2000 von Remmers-Chemie ist Aidol Anti-Insekt ist ein bekämpfendes Holzschutzmittel mit dem Einsatzgebiet: Nur zur Behandlung von Möbelstücken und anderen kleineren Holzgegenständen.
Sie sehen, da stimmt schon was nicht.
Ich würde Ihnen anraten, immer einen (nicht selbst ausführenden) Sachverständigen für Holzschutz zur Untersuchung und wenn, dann nur einen ausführenden Betrieb nach Vorlage der Prüfungsurkunde "Sachkundenachweis Bekämpfender Holzschutz" zu beauftragen.
Heißluft ist nicht automatisch teuerer als eine chemische Bekämpfung. Das hängt ganz vom Untersuchungsergebnis und den technischen Gegebenheiten ab.

Wie die Tierchen sich verbreiten, kann ich Ihnen genau sagen, wenn ich zuerst einmal wüßte welche Art es genau ist.

Da kommen mir neue Bedenken: Wenn es nur ein Holzwurm, also Gemeiner Nagekäfer bei Ihnen ist, erscheint mir die schon durchgeführten Maßnahmen sowieso zweifelhaft. Gibt es denn eigentlich keinen Untersuchungsbericht, aus dem man was Genaueres ablesen kann?

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

732. Bernhard Kliehm
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Moin moin an die Fachleute,

ich bin seit 5 Jahren Reihenhausbesitzer mit einem geschlossenen Kamin und schlage dafür jährlich etwa 4 m Buchenbrennholz (in geringen Mengen auch Birke als Anzündholz) die direkt neben der Terrasse lagern. Bisher dachte ich immer dass "Holzwürmer" a.G. ihrer langen Lebensspanne für Holzverbrenner kein Thema sind.
Inzw. häufen sich aber zum Leidwesen meiner Frau die "Käfer" in meinen Brennholzstapeln. Die intakte Rinde zeigt dabei ovale Löcher, fällt leicht ab und darunter rieselt das Holzmehl. Die braunen und schwarzen Käfer fliegen jedes Jahr (ab Mai)wieder zu dutzenden vom alten ins neue Holz, sodass inzw. schon einige Amseln und Rotschwänze jeden Abend zum "Holzbockdinner" zu uns kommen ;-)
Nachdem ich auf Ihrer Seite schon einiges gelesen habe, bin ich zwar etwas beruhigter, hätte aber dennoch gerne eine Expertenmeinung zu der Situation. Denn zum Einen fliegen die Viecher auch in den Abendstunden in die Wohnung, zum anderen befürchte ich früher oder später die Panik der Nachbarn :-(
Danke für Ihre Hilfe
mit freundlichen Grüßen aus Südhessen
B. Kliehm
Lieber Bernhard Kliehm,
es handelt sich um mit dem eingeschlagenen Brennholz in das häusliche Umfeld vergebrachte Frischholzinsekten (darunter betsimmt auch Bockkäferarten), die nichts lieber machen werden, alsbbald möglich in den Wald zurückzukehren; denn nach der Trocknung wird ihnen das Brennholz als Lebensraum viel zu trocken werden.
Ihre Ehefrau, wie auch die Nachbarn davon zu überzeugen wird nun Ihre Arbeit werden. Daß eingeborene Südhessen solche natürlichen Zusammenhänge schnell verstehen werden, dessen bin ich aber sicher. Zugezogene oder gar Städter werden es da aufgrund der Last ihrer kulturellen Überlegenheit schwerer haben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

731. Martina Danz
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Hallo Herr Rüpke,
mit Freude und Interesse haben wir in den Beiträgen des Forums gestöbert – und den ersten Schock vom Wochenende dadurch etwas verdaut.
Wir sind dabei unsere Eigentumswohnung zu sanieren. In einem Raum kam dabei ein Querbalken unter einem Fenster zutage, der offensichtlich von Tieren bewohnt ist oder war. Rechts und Links des Fensters verläuft je ein weitere Balken vertikal, die ja wohl zur Tragkonstruktion des Hauses beitragen. Der linke Balken ist im Bereich des Übergangs zum Querbalken auch befallen, aber weiter oben und unten so wie es aussieht noch nicht.
Dies war beim Vorbesitzer eine Ecke im Schlafzimmer die nicht beheizt wurde (die letzten 10 Jahre) davor war es wahrscheinlich genügend beheizt, da als Wohnzimmer genutzt.
Wenn es klappt stelle ich 3 Fotos dazu – vielleicht können Sie eine Aussage treffen ob das alles alt und nun wahrscheinlich unbewohnt oder eben aktuell ist und wenn ja, was Sie raten.

In den Zusammenhang eine weitere Frage:
Die Außenwände des Hauses sind nicht besonders dick, deshalb hat einer der Vorbesitzer schon vor vielen Jahren Innen teilweise eine Heraklit-Platte mit ca. 2cm Abstand zur Außenwand angebracht und diese neu verputzt. Besteht Ihrer Meinung nach dadurch eine erhöhte Gefahr der dahinterliegenden Balken bezüglich Schädlingsbefall ?

Für eine Adresse eines Fachmanns im PLZ-Bereich 64.. wären wir dankbar.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus Darmstadt
sendet Martina Danz

Das mit den Fotos muß ich heute Abend nachholen, klappt nicht.
Liebe Martina Danz,
mit der Unverbindlichkeit einer Ferndiagnose:
Es sieht nach einem Altschaden aus. Vorangegangen war ein Pilzbefall (Braunfäule erkennbar), der von Insektenbefall (der Holzart Eiche nach, vermutlich der Bunte oder Gescheckte Nagekäfer) gefolgt wurde. Ursache wird eine undichte Wasserführung am Fenster bzw. an der Fensterbank (Loch oder Gegengefälle mit Loch)gewesen sein.
Der Bauschaum wie der gesamte augenscheinliche Eindruck weist auf eine wohl nicht immer fachgerechte Bauunterhaltung hin. Dem Eindruck der Fotos nach scheint es sich aber um das Resultat eines älteren Sachdensvorgangs zu handeln, dessen Gesamtresultat nach der Bauteilöffnung nun ans Tageslicht kam.

Sie müssen prüfen, ob alles trocken ist und kein Wasser eindringen kann.
Mehr kann ich aus der Ferne nicht spekulieren.
Tatsachen lassen sich nur bei einer örtlichen Unhtersuchung belegen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

730. Stefan Schreiber
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Hallo,

wir haben 1991 ein Blockhaus mit einem einschaligen Wandaufbau gebaut. An der Wetterseite war das Haus jedoch an mehreren Stellen undicht. Der Hersteller dichtete dann um die Fenster und in die Ecken mit Silikon ab. Leider mussten jetzt wir feststellen, das eine Stelle unter dem Silikon angefangen hat zu faulen. Diese Stelle möchte ich nun ausfräsen und erneuern. Danach möchte ich an der Wand eine 28 mm Blockpaneele mit Hinterlüftung anbringen.

Jetzt meine Fragen:
1. Soll ich das Silikon vorher alles entfernen?
2. Soll ich die Farbe (Dünnschichtlasur) vorher abschleifen?
3. Wie dick soll die Luftschicht zwischen Blockbohle und Blockpaneel sein?
4. Soll ich hinter der Blockpaneele eine Dämmung einbauen?

Vielen Dank schon vorab

Stefan Schreiber
Lieber Stefan Schreiber,
meine Antwortern aus der Ferne sind natürlich ohne örtliche Besichtigung ohne jede Verbindlichkeit. Ich kann Ihnen daher auch den den Planer nicht ersetzten.

1. Ja, denn am bewitterten Holz führt die Verwendung von Dichtmaterialien, wie Silikon und Acryl, stets zu Befall von holzzerstörenden Pilzen. Es ist ein eindeutiger Baufehler, also ein Mangel. Z.B. bestimmte Pilze, die eine Innenfäule erzeugen, haben nach solchen "Dichtungsmaßnahmen" ein einfaches Spiel. Leider bleiben sie auch lange unerkannt und wenn Sie sich zu erkennen geben ist der Schaden bereits sehr groß.
2. Eigentlich wäre dies bei fachgerechter Ausführung nicht unbedingt nötig.
3. So groß, daß die vertikale Lüftung in der Wirkung nicht behindert werden kann (eine Konterlattung ist sinnvoll). Es reichten also wenige Zentimeter.
4. Wenn Ihr Haus ausreichend gedämmt ist, wäre dies nicht nötig. Sie könnten es machen.
Von der jew. Landesbauordnung verlangte bauaufsichtliche Nachweise wären in jedem Fall zu erbringen. Dazu müssen Sie sich von einem Architekt mit Bauvorlageberechtigung beraten lassen.
Viele Grüße
Hnas-Joachim Rüpke

 

729. Stefan Schreiber
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Hallo zusammen!

Wir sind gerade dabei unsere neue Zimmervoliere einzurichten und haben aus dem Wald einen schönen dicken Buchenast mitgebracht. Jetzt ist uns aufgefallen, das in dem Ast wohl der Holzwurm haust.

Meine Frage ist jetzt, ob wir den Ast drin lassen könnten oder ihn besser austauschen sollten. Man sieht halt ab und an ein kleines Häufchen Holzmehl auf dem Ast.
Wielange leben Holzwürmer in der Wohnung?
Ist es möglich, dass sie auch alle anderen Äste in der Voliere befallen und sogar meine Möbel?

Wäre für jeden Rat dankbar!
Stefan Schreiber,
ich würde ihn austauschen. Ansonsten besteht aber kaum Gefahr.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

728. Michael Eiles
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Liebe Holzwurm-Freunde,

seit 15 Monaten wohnen wir in unserem neuen alten Haus. An unserer Treppe, haben wir im letzten Jahr eine uns bis dahin unbekannte Käferart entdeckt - und das sehr zahlreich. Es hat sich nach Recherchen herausgestellt, daß es sich um den gemeinen Nagekäfer handelt. Wir haben die Treppe anschließend mit dem Mittel "Woodbliss 1" von der Fa. Masid, einem Holzverkieselungsmittel, behandelt. Anschließend hörte der Spuk erst mal auf.

Doch leider in diesem Jahr, wieder fängt er an! Es sind zwar nicht mehr so viele wie im letzten Jahr. Ich weiß von ungefähr 50-100 entdeckten Tierchen, die unentdeckten natürlich nicht mitgezählt. Die genaue Anzahl weiß ich jetzt nicht, aber wir haben "mitgeschrieben". Inzwischen sind es 10 bis 15 täglich.

Wie kriege ich die Würmer weg? Natürlich mache ich mir Sorgen wegen der Ausbreitung (Dielenboden in der Nähe). In die Sauna kriege ich die Treppe natürlich nicht.
Wie kriege ich die Holzfeuchte reduziert? Geht das überhaupt? Soll ich 'ne Heizung einbauen, das Holz irgendwie aufheizen? Verbrennen will ich das Haus auch nicht.
Die Löcher zuspritzen? Übrigens habe ich Bohrmehl dieses Jahr nicht entdeckt, und letztes Jahr - nicht, daß ich wüßte.
Sollte ich die Treppe von unten und oben mit Parkett zukleben? Können die Käfer dann nicht mehr rausfliegen? Die Larven fressen zwar weiter, aber ohne Chance auf Vermehrung? Soll ich Schlupfwespen ansiedeln?
Soll ich die Treppe abreißen?

An Chemie traue ich mich nicht ran. Wir haben zwei kleine Kinder (3+6 Jahre) im Haus. Man weiß nie, was die anrichten kann. Untersuchungen hin, Studien her. Oder doch?

Mit diesen Fragen habe ich mich ans Fachwerk.de-Forum gewandt und auch Antworten erhalten.
http://62.225.42.75/wwwmasyware/fachwerk/index.cfm In den Antworten waren auch Zweifel am Nagekäferbefall (wegen dem fehlenden Bohrmehl) enthalten. Hinzufügen mußte ich noch folgendes:

"... aber die Viecher schlüpfen zur Zeit und es ist kein Fraßmehl zu sehen, kein Nagen zu hören (werde es mal mit einem Stethoskop versuchen). Vielleicht fällt das Mehl nach unten ins Loch oder die Löcher gehen bis zur Unterseite, die übrigens im Keller ist. Oder die Spuren werden durchs Treppen steigen beseitigt. Nicht einmal an den Rändern ist Mehl zu finden. Die Desinfektionsfirma mit dem lateinischen Namen hat sich im letzten Jahr eines unserer Tierchen angesehen und gesagt, das wäre der gemeine Nagekäfer.
Die Verpuppungszeit beträgt nur 4 bis 6 Wochen. Um Wurm-Restbestände aus den letzten Jahren kann es sich also nicht handeln (die Treppe ist schon einmal mit einem Holzverkieselungsmittel behandelt worden. Direkt im Anschluß hörte der Spuk erst mal auf.

Wie gesagt, die Unterseite der Treppe ist im Keller - nicht zentralbeheizt. Sollte ich da heizen oder ähnliches?
Herrn Beckmanns Idee mit dem Fön hat mir auch sehr gut gefallen. Habe auch mal an einen starke Baustrahler oder an einen Heizstrahler gedacht.
Von der "thermolignum Methode" weiß ich noch nichts. Darüber muß ich mich noch informieren.
Das mit dem Zukleben deckt sich mit meiner Erfahrung. Habe in einer anderen Wohnung auch schon Wurmlöcher in einem draufgeklebten Parkett gesehen.

Holzverkieselung ist nicht bekämpfend? Kann ich gut nachvollziehen. Klingt logisch, was Lutz sagt. Also brauche ich zusätzlich noch was anderes.

Wird das flüssige Naturphyrethrum in die Löcher gespritzt oder aufs Holz gestrichen? Wo kriege ich das her?
Ich habe von dem Mittel noch nie gehört, jedoch eine Internet-Blitzrecherche weist auch auf Gefahren bei Naturphyrethrum als Nervengift - besonders bei Kleinkindern - hin. Nicht alle sagen das. Gelesen habe ich das u.a. bei Greenpeace (jaja, ich weiß, was Ihr sagen wollt - ich muß das noch abwägen)und bei weniger "konsequenten" Organisationen. Aber von Naturphyrethrum ausgelöstes Asthma oder Reizhusten könnten wir nicht beweisen, weil meine Kinder in dieser Hinsicht sowieso schon schwächeln.

Zum Schluß muß ich mir die Frage noch stellen, ob ich die Treppe austauschen sollte. Was meint Ihr dazu? Ich kann aus meiner Erfahrung heraus nicht unterscheiden, was ein starker Befall und was ein schwacher Befall ist."

Daraufhin habe ich - die Zahl der Zweifler war gestiegen - ein paar Exemplare des Käfers zur Begutachtung an eine Sachverständige geschickt, ob es sich wirklich um den Nagekäfer handelt.
"Ich merke, die Zahl der Zweifler ist groß bei Löchern ohne Bohrmehl. Aber die Käfer hängen, lustlos und träge, auf der Treppe, an der Treppen-Wange, an der Treppenwand, hauptsächlich auf der Unterseite der Treppe, also im Kellerbereich. Die Viecher kommen doch in der Regel (vor allem in Massen) nicht weit von ihrem Schlupfloch weg, oder? Fliegen sehen habe ich noch keinen, meine Frau aber schon. Könnte aber auch eine Verwechslung sein."

Gestern habe ich die Treppe noch einmal abgeschliffen und mit Wood-Bliss eingestrichen. Ein zweites Mal streiche ich die Treppe in drei Tagen ein. Gestern hatte ich beim Einstreichen an der Treppen-Unterseite mehrere Käfer an einer Stelle entdeckt. Und zwar an der Wange in einem Ritz, der sich zwischen Putz und Wange gebildet hatte. Der Ritz, bzw. Spalt ist durchgehend an Treppen- Oberseite und -Unterseite. Da habe ich gleich das bereits angesprochene Mittel eingesprüht, bzw. mit einer Spritze eingespritzt. Sichtbar ist ein Befall an dieser Stelle nicht, da der Putz und das Mauerwerk die Sicht verhindert.
Ich weiß jetzt ein bißchen was über den Wurm, aber wie lange lebt ein Nagekäfer nach dem Ausschlüpfen noch? Was kann man gegen ihn unternehmen? Kennen Sie eine Spürnase, die die Viechert aufspüren kann? Auch wenn die Treppe gar nicht befallen ist und die Käfer kommen von einer ganz anderen Stelle? Soll ich die Ritzen im Putz-Wangen-Bereich und die alten Schlupflöcher schließen? Wenn ja, wie?

Was sagen Sie zu unserem Fall? Für Ihre Antwort bedanke ich mich schon mal im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen,

Michael Eiles
Lieber Michael Eiles,
wenn Sie können, fassen Sie bitte nur die belegten Tatsachen in wenigen Worten zusammen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

727. Bettina Rohrbeck
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
ich habe vor zwei Jahren ein etwa 100 Jahre altes Haus gekauft, bei dem sich im Dachstuhl der Holzwurm tummelt (aktiv). Das selbe Problem war auch in den Nebengebäuden, hier habe ich von einer Schädlingsbekämpfungsfirma entsprechende Gifte aussprühen lassen. Dieses Verfahren scheint zwar wirkungsvoll zu sein, führt aber zu großer Geruchsbelästigung und auch jetzt, ein Jahr später habe ich immer das gefühl, wenn ich dort ein Holzteil anfasse, mir hinterher besser die Hände zu waschen, um nicht das Gift mit mir herumzutragen. Es riecht auch heute noch nach dem Gift.
Da der Dachstuhl direkt über meiner Wohnung ist und die Geräte und Schläuche demnach durch das Treppenhaus nach oben geführt werden müssten, habe ich einen Horror davor, diese Methode auch oben anwenden zu lassen, weil ich mich nicht vergiften will. (Man hört ja viel über Allergien etc. im Zusammenhang mit diesen Giften.
Was gibt es sonst für Möglichkeiten?
Wenn ich einfach alles lackiere, ist dann, wenn die jetzt drinnen befindlichen Würmer geschlüpft sind, das Holz vor neuem Befall geschützt und in ein paar Jahren wurmfrei? Ein Bekannter hat mir auch empfohlen, alle Balken einfach dick mit Bitum zuzustreichen. Nützt soetwas?
Mit freindlichen Grüßen
B.Rohrbeck
Liebe Bettina Rohrbeck,
mit welchem Holzschutzmittel wurde denn gearbeitet? (Sie haben einen rechtlichen Anspruch auf eine urschriftliche Bescheinigung der Holzschutzberhandlung nach DIN 68800-4 Abschn.10). Eine Holzschutzmitelbehandlung ohne diese Bescheinigung ist grundsätzlich mangelhaft und ganz sicher nicht bestimmungsgemäß ausgeführt.

Der Einsatz von Beschichtungen - dann noch mit Bitumen - ist abenteuerlich und schadet nur. Sie sollten sich zuerst einen Sachverständigen für Holzschutz bestellen, der zuerst einmal den Befall feststellen und bestimmen muß. Danach sind Überlegungen zum weiteren Vorgehen sinnvoll. Ein Zeitdruck besteht aber in den seltensten Fällen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

726. Elisabeth Sparbrodt
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Lieber Herr Rüpke,
wir haben vor einiger Zeit ein Haus Baujahr 1957 erworben, welches wir jetzt renovieren. Beim Herausreißen der alten Dielen (Buche?) stellten wir fest, dass manche Diele (v.a. unter der Spüle in der Küche) völlig zerfressen waren. (kleine 1-2 mm große Bohrlöcher) Das Haus wurde erst 1992 mit Gasheizung versehen und war auch später wegen fehlender Wärmedämmung nur unzureichend warm zu bekommen.
1. Besteht nun die Gefahr, dass auch die Türrahmen (lackiert) befallen sind.? Diese wollen wir nämlich behalten...
2. Welche Schutzmaßnahmen können/sollen wir treffen, um unseren zukünftigen Eichenparkettboden zu schützen?
3. Besteht die Gefahr, dass das Konstruktionsholz (Dachsparren und Holzkonstruktion der Decken im Erd- und Obergeschoss) auch befallen sind? (nur ganz vereinzelt konnten wir kleine Löcher entdecken, aber keine frische Späne)
4. Stimmt es, dass Bauholz nach gewisser Zeit von den Viechern verschmäht wird, weil es ihnen dann nicht mehr schmeckt?
Vielen Dank für Ihre baldige Antwort!
E. Sparbrodt
Liebe Elisabeth Sparbrodt,
von dem vorgetragenen ausgehend:
1. nein
2. nichts. Flankierend ist der Bereich der Spüle auf Pilzschäden zu untersuchen. Ein Befall muß dort auszuschließen sein.
3. das kann ich nicht beantworten, weil Sie mir nichts Genaues über den "Befall" sagen können. Ohne eine Artbestimmung, Angaben der Holzarten und Feuchtverteilungen geht das nicht.
4. nein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

725. Rene Fiege
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Hallo Herr Rüpke

Der Dachstuhl meines Hauses besitzt zwei Pfetten in Höhe des Dachbodens. Einer dieser Pfetten ist auf einer Länge von zwei Metern mit unter 1mm großen Wurmlöchern übersäht. Der Schaden wurde von einer Bausachverständigen als strukturell nicht kritisch eingestuft, sollte aber behoben werden.
Der Dachboden selbst (Dielen) ist mit PVC ausgelegt und scheint unberührt zu sein. Die Löcher in der Pfette sind an der Seite und auf der Oberseite zu sehen. Mein Verdacht ist, dass die Insekten von einem auf dem Dachboden stehenden älteren Schrank stammen. Ist wahrscheinlich, dass die Pfette auch von unten und von aussen befallen ist? Wie kann man einen solchen Befall bekämpfen? Können Sie evtl. ein Mittel empfehlen?

Herzlichen Dank im Voraus,

René Fiege
Lieber Rene Fiege,
"strukturell nicht kritisch eingestuft, sollte aber behoben werden", eine schöne Formulierung.
Wenn es a) nicht kritisch ist, dann bleibt es so wie es ist. Wenn es b) kritisch ist, dann bauen Sie den Balken aus. Das Mittel allein wird bei a) helfen, nicht mehr bei b). Aber ist es nun, oder nicht?
Ihr Bausachverständiger sollte sich zu einer klaren Einschätzung durchringen. Ich kann das aus der Ferne nur bekriteln. Meine Frage an Sie bzw. an den SV lautete vor Ort zuerst:
Welche Merkmale eines Lebendbefalls haben Sie feststellen können,
welche Insektenart,
welche Ausbreitung,
welche Holzart und
welche Feuchteverteilung (Holzfeuchte oder wenn angrenzend eingebaut das Holzfeuchteäquivalent der angrenzenden Bauteile)?
Erst am Ende käme dann die Klarheit ob überhaupt und was gemacht werden muß.
Als Mittel würde ich zuerst nur eine gewisse Menge Hartnäckigkeit empfehlen, dem SV einen klare Aussage zu entlocken.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

724. Thomas Rother
Mail
Hallo Herr Rüpke,
ich möchte für einen Dachstuhl trockenes Schnittholz mit einer Holzfeuchte <20% verwenden. Der Dachstuhl muss in die GK 1 eingeordnet werden, da er weder kontrollierbar ist, noch kann man eine allseitig geschlossene Bekleidung des Holzes sicher stellen. Demzufolge muss das Holz nach DIN 68800 Teil 3 mit einem Holzschutzmittel mit dem Prüfprädikat Iv behandelt werden, obwohl eigentlich ein Insektenbefall aufgrund der niedrigen Holzfeuchte weitestgehend ausgeschlossen werden kann. Nach Auskunft des Sägewerkes kann aber in getrocknetes Holz nicht die erforderliche Einbringmenge an Holzschutzmittel eingebracht werden, also würden sie die Imprägnierbescheinigung nicht ausstellen. Meine Frage lautet nun: Wie kann ich meinen Dachstuhl trotzdem DIN-konform schützen?
Vielen Dank schon vorab
Thomas Rother
Lieber Thomas Rother,
nun die einfache Möglichkeit bestünde z.B. in der Verwendung von Farbkernhölzer der Dauerhaftigkeitsklasse 3 und 4. Da stehen Ihnen als verfügbare heimische Holzarten Kiefer und Lärche aber auch Douglasie zur Verfügung. Deren Kernholz (ein Splintanteil von maximal 10 % darf nicht überschrittennwerden) ist gegen holzzerstörenden Insekten, hier ist der Hausbock an erster Stelle gemeint, genügend eigenresistent. Damit entfiele der sonst übliche chemische Holzschutz.
Das ist DIN-konform.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

723. Marita Allerbeck
Sehr geehrter Herr Rüpke,

mein Mann hat von seinen Eltern Kaminholz mitgebracht, das voller Holzwürnmer steckt. Er selbst sieht/sah diesen Tatbestand als unkritisch an, aber mittlerweile haben wir die Viecher im ganzen Haus. Dazu muß man wissen, das wir ein Haus aus weitgehend unbehandeltem Holz bewohnen … Aus ihren früheren Ausführungen weiß ich, daß in zentralbeheizten Räumen eigentlich wenig Sorge vor einem Befall besteht, ABER: wir haben ein recht schlecht gedämmtes Dach (Gründach), so daß die Beheizung der Räume in der oberen Etage wenig erfolgreich ist (und daher meist unterbleibt bzw. auf niedriger Stufe erfogt). Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit in Holzhäusern eher hoch (z.T. deutlich über 50 %). Wie groß sind die Chancen, daß sich die Viecher in unserer (offen liegenden) Dachstuhl bohren oder in andere Konstruktionshölzer? Was kann ich vorsorglich unternehmen (außer die Dinger platt zu hauen, was täglich geschieht), um die Käfer zu erledigen (das noch vorhandene Holz werde ich in den kommenden Tagen verheizen) und mein Holz vor einem Befall zu schützen?

Vielen Dank für Ihre Hilfe, Ihre M Allerbeck
Liebe Marita Allerbeck,
i.d.R. handelt es sich hierbei um im Brennholz als Totholz verbliebene Frischholzinsekten, die nicht das verbaute Holz als nächstes Ziel im Sinne haben.

Luftfeuchten von über 50% im Haus sind im Sommer oft an der Tagesordnung und bezogen auf das äußere Sommerwetter völlig normal.

Es empfiehlte es sich, Brennholz von Aprill bis September außer Haus zu lagern. Dann hat man keinen Ärger. Ein Schelm, wer hier an einen Gruß von Schwiegermutter zu Schwiegertochter denkt....

Viel Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

722. Heidrun Kolb
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Lieber Herr Rüpke,
wir haben uns auf Teneriffa ein ca. 100-150 Jahre altes Haus gekauft. In einem der Räume befindet sich noch der alte Holzdielenboden, der auf Querbalken aufliegt. Man sieht an der Unterseite der Dielen kleine Löcher, allerdings kein frisches Sägemehl. Die Dielenunterseite ist gleichzeitig die Decke des darunter liegenden Raumes. Die Holzart kenne ich nicht, jemand sagte, es wäre "Morera". Die Sockelleisten haben wir entfernt, sie waren ganz porös. Die Dielen und Balken scheinen robust zu sein. Es ist auch alles völlig trocken, die Raumtemperatur beträgt ca. 15-20 Grad. Wir möchten den Boden gerne erhalten, befürchten aber, dass er vielleicht irgendwann nicht mehr trägt, oder kann ich beruhigt davon ausgehen, dass kein Holzwurm da ist, wenn ich keine Anzeichen für frische Löcher oder Sägemehl finde? Da wir mitten in den Arbeiten stecken, wäre eine rasche Antwort super! Vielen Dank!

Gruss, Heidrun Kolb
Liebe Heidrun Kolb,
wenn das Holz noch brauchbar ist, kann es doch erstmal liegenbleiben. Allein die Nutzung oder Bauschäden udn Baufehler bedingen einen Insektenbefall im Haus. Daher ist immer die Vorgeschichte eine Lösung für solche Rätsel. Aber wenn Sie keine Befallsanzeichen finden, dann wäre nur der tatsächliche Schadensumfang für alles Weitere bestimmend, z.B. hinsichtlich der nötigen Tragfähigkeit etc.. Auf den Atlantikinseln ist meistens der Winter die Problemzeit für die Gebäude.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

721. Michael Petri
Mail
Hallo Herr Rüpke, hallo Herr Kürsten,
erst einmal ein großes Lob. Ihr Forum ist wirklich eine hilfreiche Plattform für Liebhaber der alten Architektur.
Ich möchte mir in der Nähe von Hildesheim ein Fachwerkhaus bauen und habe mir auch schon einige Angebote eingeholt. Nun weisen einige Firmen immer wieder darauf hin, dass die Rissbildung bei einem Fachwerkhaus aus Eiche kein Qualitätsverlust darstellt und dass ich das hinnehmen muss. Stimmt das und wenn ja, wo liegt dann die Toleranzgrenze (das gilt auch für Verwerfungen und Flecken)? Wobei muss ich bei der Bestellung des Holzes achten (z.Bsp. Holzfeuchte und Qualität) und wie kann ich diese überwachen? Gibt es weitere Qualitätsunterschiede, die von großer Bedeutung sind und die es zu beachten gilt? Können Sie mir Literatur zu diesen Themen empfehlen?
Vorab schon mal vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Petri
Lieber Michael Petri,
am besten Sie kommen mal auf einen Tee vorbei. Sie können dabei gleich von einigen Anschauungsbeispielen Eindrücke mitnehmen.
Ansonsten ist neben der Holzfeuchte (natürlich im Holzinneren gemessen) die Einschnittsart wie auch der handwerkliche richtige Einbau von Bedeutung.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

720. Helmut Sommerfeld
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Lieber Herr Rüpke,

ich plane gerade den Kauf einer Eigentums-Dachgeschoss-Wohnung. In der Baubeschreibung steht, dass aufgrund der Verwendung von "hochwertigem Konstruktionsholz für das DG" auf Holzschutzmittel verzichtet wurde. Ist das nun gut oder schlecht? Der Verkäufer preist es als Vorteil an.

Beste Grüße

Helmut Sommerfeld
Lieber Helmut Sommerfeld,
man kann alles preisen. Für Sie wichtig ist die Einhaltung der Bauvorschriften und die Zusicherung, daß Ihr Anbieter diese Bauvorschriften genauso pinibel beachtet.

Werden die Bedingungen der Gefahrenklasse 0 von dem Anbieter (schriftlich und mit Ausführungsplanung) mit seiner Leistung zugesichert, ist in diesem Bereich jedes Holz < 20 % Holzfeuchte bedenkenlos verbaubar. Kann er dies dann tatsächlich nicht, hat er auch tatsächlich gegen baurechtliche Vorschriften verstoßen. Dafür sind aber Sie als Grundeigner verantwortlich, könnten aber dann gegen den Anbieter tätig werden. Ein dorniger Weg, wenn der Anbieter dann noch da ist...

Es geht also in der Tat gar nicht um Vor- oder Nachteile, sondern zuerst um die Erfüllung baurechtlicher Vorschriften an tragenden und aussteifenden Bauteilen einer Baukonstruktion (DIN 68800-3 Abschn.1-10). An allen anderen nichttragenden Bauteilen ist ein chemischer Holzschutz an keiner Stelle verlangt oder gar vorgeschrieben, daher nur auf Verlangen herzustellen (DIN 68800-3 ab Abschn.11).

Wie der Laie damit in der Praxis umgeht, ist sehr unterschiedlich. Im Einzelfall ist dazu vorab eine diese Fragen erläuternde Beratung sinnvoll.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

719. Katja Brenner
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Lieber Herr Rüpke,

ich habe gerade gelesen, dass Sie ein Experte für Holzwürmer sind...
Daher eine Frage: Ich habe mehrere Antiquitäten, die einige Jahre in einem Keller
gelagert waren (kalt aber trocken).

Ca. 6 Monate, nachdem ich sie in die Wohnung gestellt hatte, fielen mir die ersten
Sägemehlhäufchen unter einem der Schränke auf. Da ich gerade umzog, habe ich diesen Schrank gleich zu einer Firma gebracht, die ihn in die Klimakammer gestellt haben und wo jetzt angeblich kein Wurm mehr übrig ist.

Ein anderer Schrank, der beim Transport Rücken an Rücken mit dem (damals noch befallenen) anderen stand, hat jetzt einige Würmer. Ich sehe helle Löcher und heute habe ich ein Sägemehlhäufchen gefunden. Die Schränke stehen nun, in der neuen Wohnung, in 2 verschiedenen (warmen) Zimmern.

1. Kann der entwurmte wieder angesteckt werden?

2. Sind die Tiere noch aus der Zeit im Keller übrig?

3. Gehen sie sicher selber weg, und wie lange dauert das?

4. Hilft meine Mischung aus Lavendelöl, Teebaumöl und Zitronenmelisse, die ich in die Löcher gesprüht habe (und innen in die Ritzen, wo lauter solche Spinnwebenartigen Dinger mit Kügelchen sind...)

5. Gibt es Holzarten, wo keine Würmer reingehen?? Ich habe nämlich noch etliche neue Buchenholzmöbel, die entweder geölt oder lackiert sind...

6. Hilft es, den befallenen Schrank zu föhnen??


Viele liebe Grüsse aus Nürnberg,

Katja Brenner
Liebe Katja Brenner,
1. wenn die Bedingungen gegeben sind, ja.
2. vermutlich.
3. i.d.R. ja, ist vom Einzeklfall der Umgebenden Bedingungen abhängig.
4. Nein
5. Ja
6. nein
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

718. Andreas Fackler
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Hallo Herr Rüpke,

habe mir den Scheibenbockkäfer zugezogen. Nachdem ich all mein Brennholz aus dem Keller entfernt hatte (ca 100 Käfer vernichtet) habe ich dieses in meine für Brennholz vorgsehene Hütte verlagert. Jetzt kommen schon wieder neue Käfer zum Vorschein. Kann ich jetzt abwarten bis sich das Problem alleine löst, oder muß ich dagegen etwas unternehmen. Momentan lagern bei mir ca 1 PKW_Anhänger Holz. Sterben diese Tiere bis Herbst von alleine, so daß ich jetzt nicht das ganze Brennholz verheizen muß.

Vielen Dank schon vorab

Gruß

Andreas Fackler
Lieber Andreas Fackler,
es besteht keine Gefahr, da es sich um ein Typisches Frischholzinsekt handelt. Nur selten, z.B. an berindetem Totholz können die Larven noch einige Zeit weiterleben.
Irgendwann ist dann auch Schluß.
Sie müssen also nichs machen und könnten -in Aussicht auf steigende Öl- und Energiepreise- sich auf die nächste Heizperiode freuen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

717. V.Tornack
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Sehr geehrter Herr Rüpke, habe vor ein paar Tagen durch Zufall erst einen kleinen Käfer und dann noch mal 3Käfer an meinem Biedermeiertisch und Sekretär entdeckt. Nach genauerem Betrachten war ich mir relativ sicher, daß es sich um den Käfer des Holzwurms handelt. Jetzt ging die Suche nach dem Ursprung los, nach eingehender Untersuchung des Tisches des Sekretärs und 4 Stühlen,bin ich mir relativ sicher das der Tisch der Ursprung allen Übels ist. Am Tisch konnte ich außer alten Wurmlöchern auch etliche frische Wurmlöcher ausmachen, ein Fraßgang über etwa 4 cm läuft an einem Tischbein direkt an der Oberfläche entlang. Ich habe nun vor den Tisch mittels Injektionsspritze mit einem Wurmmittel auf nbasis z.B." Wurmkiller" zu behandeln. Sollte ich die Löcher nach der Behandlung mit dem Wurmmittel verschließen,und wenn ja wäre Wachs das richtige? So könnte man ja gut beobachten , ob neue Löcher auftauchen und eine nochmalige Behandlung nötig wird. Eine weitere für mich sehr wichtige Frage ist die, ob mein Sekretär und die Stühle, die unmittelbar neben dem Tisch stehen nun auch befallen sind? Ich meine ist es wahrscheinlich, daß die ausgeflogenen Käfer auch Eier oder Brut im oder am Sekretär und den Stühlen abgelegt haben, da ich z.B. 1Käfer an der Seitenwand des Sekretärs sitzend gefunden habe? Ich wohne in einer zentralbeheizten trockenen Wohnung habe allerdings viele Grünpflanzen, die ja für eine gewisse Raumfeuchte sorgen. Den Sekretär habe ich schon länger, den Tisch und die Stühle erst seit ein paar Monaten. MfG. V.Tornack
Lieber Viktor Tornack,
bei dem "Wurmmittel auf Chrysanthemenbasis" handelt es sich um ein schnell wirksames Injektizid mit einem Pyrethroid-Wirkstoff, wie Sie ihn synthetisch hergestellt unter dem Namen Permethrin, Cypermethrin, Deltamethrin etc. kennen werden. Die Wirkung zielt direkt auf das zentrale Nervensystem von Lebewesen. Bei Berührung sterben viele Insekten. Die Wirkung läßt nach 1/2 bis 1 Jahr nach bis sie sich je nach Wirkstoff ganz abbaut.

Pyrethrum ist in der Chrysantheme als Nervengift natürlich vorhanden. Blumenbinder kennen das und arbeiten wegen der gesundheitlichen Auswirkungen nur mit Handschuhen. Beim Menschen wirkt der Wirkstoff bei Berührung mit der (feuchten) Haut. Mindestens Müdigkeit und Abgeschlafftheit sind typische Folgen. Bei Hautkontakt (besonders bei Kleinkindern) ist die Wirkung also gesundheitlich bedenklich.

Sicher gut ist es, die Löcher mit Wachs zu veschließen, um eine Ausflugskontrolle zu haben. Allerdings muß man auch tatsächlich kontrollieren und notieren, ob es weniger oder mehr wird.

Eine Infektion anderer Möbel ist sehr unwahrscheinlich und nur bei für die Gemeinen Nagekäfer günstigen Bedingungen (kühler und feuchter) gegeben und nur daher anzunehmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

716. Juergen Kuster
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

wir haben ein ca. 80 Jahre altes gestricktes Holzhaus gekauft und nun bei der Renovierung nach der Entfernung der Innenverkleidung (Wände) in den Holzbalken einen Holzbockbefall festgestellt. So wie es scheint ist dieser ca. 1 bis max. 4 cm eingedrungen. Im Dachstuhlt ist interessanterweise fast nichts zu finden. Wir können auch keinen aktiven Befall feststellen. Aussen ist das Haus behandelt bzw. dort sind nur alte Löcher zu finden. Der beauftragte Zimmermann sieht keine Behandlung oder ähnliches vor.

Nun meine Frage: Kann der Befall noch aus der Bauzeit stammen? Ist dieser innen liegende Befall (auch Innenwände) nach so langer Zeit noch aktiv?

Mit den besten Grüssen
Jürgen Kuster
Lieber Juergen Kuster,
daß kann möglich sein, ist aber reine Vermutung.
In diesem Fall würde ich besonders den sicheren Nachweis für die Aktivität suchen. Dazu wäre ein Sachverständiger für Holzschutz der Richtige, der Ihnen auf Anhieb mindestens 6 Aktivitätsmerkmale sagen könnte.

Einmal befallen, spielt das Holzalter kaum eine Rolle. (Lediglich ein Neubefall auf so altem Holz wäre statistisch selten.)
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

715. P Launer
nur eine kurze Frage, die eigentlich nichts mit Schädlingen zu tun hat: Sind Rissschäden (entlang der Leimfuge sowie auf der "glatten" Seite)bei BSH im trockenen und beheizten Innenraum normal bzw. hinzunehmen ?!
Besten Dank / Gruß, Launer
Liebe(r) P Launer,
sind nicht "normal". Ob Sie "hinnehmbar" sind, kann ich nur im jeweiligen Einzelfall sagen. Das wäre mehr eine Rechtsfrage. Ich würde es wahrscheinlich nicht hinnehmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

714. Ruben Lanzerath
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich habe unter einer alten Weichholzkommode (Fichte oder Kiefer) kleine Holzmehlhäufchen entdeckt. Außerdem befinden sich im Holz kleine Löcher (2-3 mm Durchmesser)in denen z.T. Holzmehl steckt.

Die Kommode wurde vor einigen Jahren aufgearbeitet und alte Holzwurmspuren abgedichtet.

Mittelerweile steht die Koomode seit 3 Jahren in einem Wohnraum, der normal klimatisiert ist.

Ich habe u.a. von Wärmebehandlung und dem Einreiben mit Zwiebel zur Bekämpfung gehört.

Was raten Sie?

Vielen Dank im Voraus, Ruben Lanzerath
Lieber Ruben Lanzerath,
vieleicht sehr die Kommode an einer kälteren Außenwand? Ansonsten wird sich im Wohnbereich länger kaum ein gemeiner Nagekäfer halten. Manchmal rieselt es auch nur trocken raus...
Wärmebhandlung heißt lediglich das Ganze aufheizen bis im Kern 55°C über 60 Minuten gehalten werden. Das wars.
Zwiebeln sind ungeeignet und wirkungslos und sie verjagen höchstens die Bewohner selber. Das ist ein hundsgemeiner Tip, wohl um Ihre Wohnung unbewohnbar zu machen - war wohl ein Spaßvogel?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

713. Ellen Eisele
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Lieber Herr Rüpke,

ich habe die undankbare Aufgabe übernommen, die Holztreppen unseres Hauses abzuschleifen und dabei einige unangenehme Entdeckungen gemacht.
In der Treppe zwischen Erdgeschoss und 1. OG befinden sich zahlreiche kleine Löcker, die wohl charakteristisch für Nagekäferbefall sind (an der bis jetzt abgeschliffenen Oberkante der Wange). Bei der Treppe zwischen 1. OG und DG bin ich schon weiter, vielleicht habe ich deshalb dort mehr gefunden. Kleine Löcher gibt es dort nur ganz vereinzelt an den Setz- und Trittstufen, dafür jedoch einmal größere ovale, manchmal mit „Schwänzchen“ oder tropfenförmig, bis ca. 1 cm lang, mit glatten, festen Wänden, an denen man noch die Maserung erkennen kann. (Könnte es sich dabei evtl. um Einschluss-/Astlöcher handeln?). Diese befinden sich v. a. an den Trittstufen und den Oberkanten der Wangen und waren teilweise überlasiert und schon vor dem Schleifen sichtbar, sind nur nie aufgefallen. Dann gibt es v. a. eine Sorte Löcher oben und seitlich an den Wangen, die sich erst beim Abschleifen der Lasur „aufgetan“ haben. Diese reichen von kleinen flachen Scharten am Holz bis hin zu längeren Gängen (bis ca. 1,5 cm tief und 9 cm lang, 0,5 – 2 cm breit) und sind mit Sägemehl gefüllt. Das Holz darin ist extrem brüchig und weich. Erwähnenswert ist noch, dass das obere Ende der Treppe schon beim DG-Ausbau vor ca. 3 Jahren freigelegt wurde. Dort ist ein größerer Holzbereich ausgebrochen und weist ebenfalls eine Art Gangstruktur auf. Meine Miteigentümer meinen nun, man müsse sich wohl keine Sorgen machen, da vor dem Schleifen nirgendwo Sägemehl ausgetreten sei. Die Treppe sei vor ca. 30 Jahren lackiert worden, darunter müsse alles erstickt sein, die Treppe wäre ansonsten längst eingebrochen oder spürbar morsch. Und der Vollständigkeit halber: eine der Stufen weist auch noch einen Blaustich auf!
Und nun meine Fragen:
1. Ist das Einschalten eines Fachmann unumgänglich?
2. Können Sie ggf. jemanden im Raum Stutensee / Karlsruhe (PLZ-Bereich 76...) empfehlen?
3. Wie lange dauert eine entsprechende Prüfung und mit welchen Kosten müssen wir ungefähr rechnen?
4. Kann es sein, dass die ganze Treppe ersetzt werden muss?
5. Sind die abgeschliffenen Bereiche besonderes anfällig für neuen Befall bzw. eine Verbreitung und welche Maßnahmen sind ggf. nötig?
Für Ihre Antwort vielen Dank im Voraus!

Ellen Eisele
Liebe Ellen Eisele,
runde Löcher, 1-1,5-2 mm-Größe, lokal beschränkt, das ist meistens der Gemeine Nagekäfer. Der wird nur allmählich, nach längerer Befallsdauer, zum Zerstörer. Ansonsten, bei einem weniger starken befall, ist der Schaden meist eher mäßig.
Oval ist die typische Form des Haubockausflugloches, 10 mm Größe sind möglich. Ob der Schaden alt ist, mag wohl zu vermuten sein. Auf jeden Fall ist der Schaden immer nicht ohne, das heißt stärker zu vermuten, als er einem auf den ersten Blick erscheint. Richtig ist es, Belege dafür zu suchen, wie Sie es getan haben. Nur so kann eine Aktivität ausgeschlossen werden.
Wenn die Tragfähigkeit der Treppe schon beeinträchtigt wurde, muß das sachkundig geprüft werden. Ansonsten, wenn keine Probleme bestehen und keine neueren Ausfluglöcher (über die letzten 5-8 Jahre = ein längerer Zyclus ist anzunehmen) vorhanden wären, dann wird es vielleicht nicht so schlimm sein. Der verbleibende gesunde Holzquerschnitt ist daß Maß. Ist dazu noch ein Farbkernholz verarbeitet worden, verbleibt der gesamte Kern stets unbeschädigt.
Wegen einem Kollegen in der Nähe, schicken Sie mir -wenn nötig- Ihre Anschrift per e-mail.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

712. Antje Möller
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Hallo,

habe heute festgestellt, daß ich wahrscheinlich einen Holzwurm habe,
Ich habe im Januar eine Wand rausgenommen und nur die Balken als Fachwek im Wohnzimmer stehen lassen.
Ich dachte immer, Holzwürmer mögen es nur wenn es feucht und kalt ist.
Was kann ich jetzt tun?
natürlich kann ich mir ein Mittel aus dem Baumarkt besorgen, aber damit habe ich doch die Ursache nicht bekämpft, oder?
Was kann ich als Abschreckung für die Zukunft besser machen und welche Mittel sind zu empfehlen?

Vielen lieben Dabk im voraus.

Antje
Liebe Antje Möller,
wie Sie es festgestellt haben, sagen Sie leider nicht. Das müßten Sie noch nachholen. Wie dick war die Wand, Lage im Haus, welches Material, und welche Feststellungen zum Befall? Was ist darunter und darüber, stößt die nun ofene Wand an die Außenwand, Fachwerkhaus? (War die ausgeräumte Wand eigentlich aussteifend?)
Grundsätzlich ist auch ein alter Schaden möglich.
Im Wohnzimmer ist eine Bekämpfung vermutlich gar nicht erforderlich und grundsätzlich auch nicht zu empfehlen.
Vielöe Grüße
Hans-Joachim Rüpke