Holzwurm-Forum
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722. Heidrun Kolb
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Lieber Herr Rüpke,
wir haben uns auf Teneriffa ein ca. 100-150 Jahre altes Haus gekauft. In einem der Räume befindet sich noch der alte Holzdielenboden, der auf Querbalken aufliegt. Man sieht an der Unterseite der Dielen kleine Löcher, allerdings kein frisches Sägemehl. Die Dielenunterseite ist gleichzeitig die Decke des darunter liegenden Raumes. Die Holzart kenne ich nicht, jemand sagte, es wäre "Morera". Die Sockelleisten haben wir entfernt, sie waren ganz porös. Die Dielen und Balken scheinen robust zu sein. Es ist auch alles völlig trocken, die Raumtemperatur beträgt ca. 15-20 Grad. Wir möchten den Boden gerne erhalten, befürchten aber, dass er vielleicht irgendwann nicht mehr trägt, oder kann ich beruhigt davon ausgehen, dass kein Holzwurm da ist, wenn ich keine Anzeichen für frische Löcher oder Sägemehl finde? Da wir mitten in den Arbeiten stecken, wäre eine rasche Antwort super! Vielen Dank!

Gruss, Heidrun Kolb
Liebe Heidrun Kolb,
wenn das Holz noch brauchbar ist, kann es doch erstmal liegenbleiben. Allein die Nutzung oder Bauschäden udn Baufehler bedingen einen Insektenbefall im Haus. Daher ist immer die Vorgeschichte eine Lösung für solche Rätsel. Aber wenn Sie keine Befallsanzeichen finden, dann wäre nur der tatsächliche Schadensumfang für alles Weitere bestimmend, z.B. hinsichtlich der nötigen Tragfähigkeit etc.. Auf den Atlantikinseln ist meistens der Winter die Problemzeit für die Gebäude.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

721. Michael Petri
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Hallo Herr Rüpke, hallo Herr Kürsten,
erst einmal ein großes Lob. Ihr Forum ist wirklich eine hilfreiche Plattform für Liebhaber der alten Architektur.
Ich möchte mir in der Nähe von Hildesheim ein Fachwerkhaus bauen und habe mir auch schon einige Angebote eingeholt. Nun weisen einige Firmen immer wieder darauf hin, dass die Rissbildung bei einem Fachwerkhaus aus Eiche kein Qualitätsverlust darstellt und dass ich das hinnehmen muss. Stimmt das und wenn ja, wo liegt dann die Toleranzgrenze (das gilt auch für Verwerfungen und Flecken)? Wobei muss ich bei der Bestellung des Holzes achten (z.Bsp. Holzfeuchte und Qualität) und wie kann ich diese überwachen? Gibt es weitere Qualitätsunterschiede, die von großer Bedeutung sind und die es zu beachten gilt? Können Sie mir Literatur zu diesen Themen empfehlen?
Vorab schon mal vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Petri
Lieber Michael Petri,
am besten Sie kommen mal auf einen Tee vorbei. Sie können dabei gleich von einigen Anschauungsbeispielen Eindrücke mitnehmen.
Ansonsten ist neben der Holzfeuchte (natürlich im Holzinneren gemessen) die Einschnittsart wie auch der handwerkliche richtige Einbau von Bedeutung.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

720. Helmut Sommerfeld
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Lieber Herr Rüpke,

ich plane gerade den Kauf einer Eigentums-Dachgeschoss-Wohnung. In der Baubeschreibung steht, dass aufgrund der Verwendung von "hochwertigem Konstruktionsholz für das DG" auf Holzschutzmittel verzichtet wurde. Ist das nun gut oder schlecht? Der Verkäufer preist es als Vorteil an.

Beste Grüße

Helmut Sommerfeld
Lieber Helmut Sommerfeld,
man kann alles preisen. Für Sie wichtig ist die Einhaltung der Bauvorschriften und die Zusicherung, daß Ihr Anbieter diese Bauvorschriften genauso pinibel beachtet.

Werden die Bedingungen der Gefahrenklasse 0 von dem Anbieter (schriftlich und mit Ausführungsplanung) mit seiner Leistung zugesichert, ist in diesem Bereich jedes Holz < 20 % Holzfeuchte bedenkenlos verbaubar. Kann er dies dann tatsächlich nicht, hat er auch tatsächlich gegen baurechtliche Vorschriften verstoßen. Dafür sind aber Sie als Grundeigner verantwortlich, könnten aber dann gegen den Anbieter tätig werden. Ein dorniger Weg, wenn der Anbieter dann noch da ist...

Es geht also in der Tat gar nicht um Vor- oder Nachteile, sondern zuerst um die Erfüllung baurechtlicher Vorschriften an tragenden und aussteifenden Bauteilen einer Baukonstruktion (DIN 68800-3 Abschn.1-10). An allen anderen nichttragenden Bauteilen ist ein chemischer Holzschutz an keiner Stelle verlangt oder gar vorgeschrieben, daher nur auf Verlangen herzustellen (DIN 68800-3 ab Abschn.11).

Wie der Laie damit in der Praxis umgeht, ist sehr unterschiedlich. Im Einzelfall ist dazu vorab eine diese Fragen erläuternde Beratung sinnvoll.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

719. Katja Brenner
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Lieber Herr Rüpke,

ich habe gerade gelesen, dass Sie ein Experte für Holzwürmer sind...
Daher eine Frage: Ich habe mehrere Antiquitäten, die einige Jahre in einem Keller
gelagert waren (kalt aber trocken).

Ca. 6 Monate, nachdem ich sie in die Wohnung gestellt hatte, fielen mir die ersten
Sägemehlhäufchen unter einem der Schränke auf. Da ich gerade umzog, habe ich diesen Schrank gleich zu einer Firma gebracht, die ihn in die Klimakammer gestellt haben und wo jetzt angeblich kein Wurm mehr übrig ist.

Ein anderer Schrank, der beim Transport Rücken an Rücken mit dem (damals noch befallenen) anderen stand, hat jetzt einige Würmer. Ich sehe helle Löcher und heute habe ich ein Sägemehlhäufchen gefunden. Die Schränke stehen nun, in der neuen Wohnung, in 2 verschiedenen (warmen) Zimmern.

1. Kann der entwurmte wieder angesteckt werden?

2. Sind die Tiere noch aus der Zeit im Keller übrig?

3. Gehen sie sicher selber weg, und wie lange dauert das?

4. Hilft meine Mischung aus Lavendelöl, Teebaumöl und Zitronenmelisse, die ich in die Löcher gesprüht habe (und innen in die Ritzen, wo lauter solche Spinnwebenartigen Dinger mit Kügelchen sind...)

5. Gibt es Holzarten, wo keine Würmer reingehen?? Ich habe nämlich noch etliche neue Buchenholzmöbel, die entweder geölt oder lackiert sind...

6. Hilft es, den befallenen Schrank zu föhnen??


Viele liebe Grüsse aus Nürnberg,

Katja Brenner
Liebe Katja Brenner,
1. wenn die Bedingungen gegeben sind, ja.
2. vermutlich.
3. i.d.R. ja, ist vom Einzeklfall der Umgebenden Bedingungen abhängig.
4. Nein
5. Ja
6. nein
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

718. Andreas Fackler
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Hallo Herr Rüpke,

habe mir den Scheibenbockkäfer zugezogen. Nachdem ich all mein Brennholz aus dem Keller entfernt hatte (ca 100 Käfer vernichtet) habe ich dieses in meine für Brennholz vorgsehene Hütte verlagert. Jetzt kommen schon wieder neue Käfer zum Vorschein. Kann ich jetzt abwarten bis sich das Problem alleine löst, oder muß ich dagegen etwas unternehmen. Momentan lagern bei mir ca 1 PKW_Anhänger Holz. Sterben diese Tiere bis Herbst von alleine, so daß ich jetzt nicht das ganze Brennholz verheizen muß.

Vielen Dank schon vorab

Gruß

Andreas Fackler
Lieber Andreas Fackler,
es besteht keine Gefahr, da es sich um ein Typisches Frischholzinsekt handelt. Nur selten, z.B. an berindetem Totholz können die Larven noch einige Zeit weiterleben.
Irgendwann ist dann auch Schluß.
Sie müssen also nichs machen und könnten -in Aussicht auf steigende Öl- und Energiepreise- sich auf die nächste Heizperiode freuen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

717. V.Tornack
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Sehr geehrter Herr Rüpke, habe vor ein paar Tagen durch Zufall erst einen kleinen Käfer und dann noch mal 3Käfer an meinem Biedermeiertisch und Sekretär entdeckt. Nach genauerem Betrachten war ich mir relativ sicher, daß es sich um den Käfer des Holzwurms handelt. Jetzt ging die Suche nach dem Ursprung los, nach eingehender Untersuchung des Tisches des Sekretärs und 4 Stühlen,bin ich mir relativ sicher das der Tisch der Ursprung allen Übels ist. Am Tisch konnte ich außer alten Wurmlöchern auch etliche frische Wurmlöcher ausmachen, ein Fraßgang über etwa 4 cm läuft an einem Tischbein direkt an der Oberfläche entlang. Ich habe nun vor den Tisch mittels Injektionsspritze mit einem Wurmmittel auf nbasis z.B." Wurmkiller" zu behandeln. Sollte ich die Löcher nach der Behandlung mit dem Wurmmittel verschließen,und wenn ja wäre Wachs das richtige? So könnte man ja gut beobachten , ob neue Löcher auftauchen und eine nochmalige Behandlung nötig wird. Eine weitere für mich sehr wichtige Frage ist die, ob mein Sekretär und die Stühle, die unmittelbar neben dem Tisch stehen nun auch befallen sind? Ich meine ist es wahrscheinlich, daß die ausgeflogenen Käfer auch Eier oder Brut im oder am Sekretär und den Stühlen abgelegt haben, da ich z.B. 1Käfer an der Seitenwand des Sekretärs sitzend gefunden habe? Ich wohne in einer zentralbeheizten trockenen Wohnung habe allerdings viele Grünpflanzen, die ja für eine gewisse Raumfeuchte sorgen. Den Sekretär habe ich schon länger, den Tisch und die Stühle erst seit ein paar Monaten. MfG. V.Tornack
Lieber Viktor Tornack,
bei dem "Wurmmittel auf Chrysanthemenbasis" handelt es sich um ein schnell wirksames Injektizid mit einem Pyrethroid-Wirkstoff, wie Sie ihn synthetisch hergestellt unter dem Namen Permethrin, Cypermethrin, Deltamethrin etc. kennen werden. Die Wirkung zielt direkt auf das zentrale Nervensystem von Lebewesen. Bei Berührung sterben viele Insekten. Die Wirkung läßt nach 1/2 bis 1 Jahr nach bis sie sich je nach Wirkstoff ganz abbaut.

Pyrethrum ist in der Chrysantheme als Nervengift natürlich vorhanden. Blumenbinder kennen das und arbeiten wegen der gesundheitlichen Auswirkungen nur mit Handschuhen. Beim Menschen wirkt der Wirkstoff bei Berührung mit der (feuchten) Haut. Mindestens Müdigkeit und Abgeschlafftheit sind typische Folgen. Bei Hautkontakt (besonders bei Kleinkindern) ist die Wirkung also gesundheitlich bedenklich.

Sicher gut ist es, die Löcher mit Wachs zu veschließen, um eine Ausflugskontrolle zu haben. Allerdings muß man auch tatsächlich kontrollieren und notieren, ob es weniger oder mehr wird.

Eine Infektion anderer Möbel ist sehr unwahrscheinlich und nur bei für die Gemeinen Nagekäfer günstigen Bedingungen (kühler und feuchter) gegeben und nur daher anzunehmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

716. Juergen Kuster
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

wir haben ein ca. 80 Jahre altes gestricktes Holzhaus gekauft und nun bei der Renovierung nach der Entfernung der Innenverkleidung (Wände) in den Holzbalken einen Holzbockbefall festgestellt. So wie es scheint ist dieser ca. 1 bis max. 4 cm eingedrungen. Im Dachstuhlt ist interessanterweise fast nichts zu finden. Wir können auch keinen aktiven Befall feststellen. Aussen ist das Haus behandelt bzw. dort sind nur alte Löcher zu finden. Der beauftragte Zimmermann sieht keine Behandlung oder ähnliches vor.

Nun meine Frage: Kann der Befall noch aus der Bauzeit stammen? Ist dieser innen liegende Befall (auch Innenwände) nach so langer Zeit noch aktiv?

Mit den besten Grüssen
Jürgen Kuster
Lieber Juergen Kuster,
daß kann möglich sein, ist aber reine Vermutung.
In diesem Fall würde ich besonders den sicheren Nachweis für die Aktivität suchen. Dazu wäre ein Sachverständiger für Holzschutz der Richtige, der Ihnen auf Anhieb mindestens 6 Aktivitätsmerkmale sagen könnte.

Einmal befallen, spielt das Holzalter kaum eine Rolle. (Lediglich ein Neubefall auf so altem Holz wäre statistisch selten.)
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

715. P Launer
nur eine kurze Frage, die eigentlich nichts mit Schädlingen zu tun hat: Sind Rissschäden (entlang der Leimfuge sowie auf der "glatten" Seite)bei BSH im trockenen und beheizten Innenraum normal bzw. hinzunehmen ?!
Besten Dank / Gruß, Launer
Liebe(r) P Launer,
sind nicht "normal". Ob Sie "hinnehmbar" sind, kann ich nur im jeweiligen Einzelfall sagen. Das wäre mehr eine Rechtsfrage. Ich würde es wahrscheinlich nicht hinnehmen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

714. Ruben Lanzerath
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich habe unter einer alten Weichholzkommode (Fichte oder Kiefer) kleine Holzmehlhäufchen entdeckt. Außerdem befinden sich im Holz kleine Löcher (2-3 mm Durchmesser)in denen z.T. Holzmehl steckt.

Die Kommode wurde vor einigen Jahren aufgearbeitet und alte Holzwurmspuren abgedichtet.

Mittelerweile steht die Koomode seit 3 Jahren in einem Wohnraum, der normal klimatisiert ist.

Ich habe u.a. von Wärmebehandlung und dem Einreiben mit Zwiebel zur Bekämpfung gehört.

Was raten Sie?

Vielen Dank im Voraus, Ruben Lanzerath
Lieber Ruben Lanzerath,
vieleicht sehr die Kommode an einer kälteren Außenwand? Ansonsten wird sich im Wohnbereich länger kaum ein gemeiner Nagekäfer halten. Manchmal rieselt es auch nur trocken raus...
Wärmebhandlung heißt lediglich das Ganze aufheizen bis im Kern 55°C über 60 Minuten gehalten werden. Das wars.
Zwiebeln sind ungeeignet und wirkungslos und sie verjagen höchstens die Bewohner selber. Das ist ein hundsgemeiner Tip, wohl um Ihre Wohnung unbewohnbar zu machen - war wohl ein Spaßvogel?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

713. Ellen Eisele
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Lieber Herr Rüpke,

ich habe die undankbare Aufgabe übernommen, die Holztreppen unseres Hauses abzuschleifen und dabei einige unangenehme Entdeckungen gemacht.
In der Treppe zwischen Erdgeschoss und 1. OG befinden sich zahlreiche kleine Löcker, die wohl charakteristisch für Nagekäferbefall sind (an der bis jetzt abgeschliffenen Oberkante der Wange). Bei der Treppe zwischen 1. OG und DG bin ich schon weiter, vielleicht habe ich deshalb dort mehr gefunden. Kleine Löcher gibt es dort nur ganz vereinzelt an den Setz- und Trittstufen, dafür jedoch einmal größere ovale, manchmal mit „Schwänzchen“ oder tropfenförmig, bis ca. 1 cm lang, mit glatten, festen Wänden, an denen man noch die Maserung erkennen kann. (Könnte es sich dabei evtl. um Einschluss-/Astlöcher handeln?). Diese befinden sich v. a. an den Trittstufen und den Oberkanten der Wangen und waren teilweise überlasiert und schon vor dem Schleifen sichtbar, sind nur nie aufgefallen. Dann gibt es v. a. eine Sorte Löcher oben und seitlich an den Wangen, die sich erst beim Abschleifen der Lasur „aufgetan“ haben. Diese reichen von kleinen flachen Scharten am Holz bis hin zu längeren Gängen (bis ca. 1,5 cm tief und 9 cm lang, 0,5 – 2 cm breit) und sind mit Sägemehl gefüllt. Das Holz darin ist extrem brüchig und weich. Erwähnenswert ist noch, dass das obere Ende der Treppe schon beim DG-Ausbau vor ca. 3 Jahren freigelegt wurde. Dort ist ein größerer Holzbereich ausgebrochen und weist ebenfalls eine Art Gangstruktur auf. Meine Miteigentümer meinen nun, man müsse sich wohl keine Sorgen machen, da vor dem Schleifen nirgendwo Sägemehl ausgetreten sei. Die Treppe sei vor ca. 30 Jahren lackiert worden, darunter müsse alles erstickt sein, die Treppe wäre ansonsten längst eingebrochen oder spürbar morsch. Und der Vollständigkeit halber: eine der Stufen weist auch noch einen Blaustich auf!
Und nun meine Fragen:
1. Ist das Einschalten eines Fachmann unumgänglich?
2. Können Sie ggf. jemanden im Raum Stutensee / Karlsruhe (PLZ-Bereich 76...) empfehlen?
3. Wie lange dauert eine entsprechende Prüfung und mit welchen Kosten müssen wir ungefähr rechnen?
4. Kann es sein, dass die ganze Treppe ersetzt werden muss?
5. Sind die abgeschliffenen Bereiche besonderes anfällig für neuen Befall bzw. eine Verbreitung und welche Maßnahmen sind ggf. nötig?
Für Ihre Antwort vielen Dank im Voraus!

Ellen Eisele
Liebe Ellen Eisele,
runde Löcher, 1-1,5-2 mm-Größe, lokal beschränkt, das ist meistens der Gemeine Nagekäfer. Der wird nur allmählich, nach längerer Befallsdauer, zum Zerstörer. Ansonsten, bei einem weniger starken befall, ist der Schaden meist eher mäßig.
Oval ist die typische Form des Haubockausflugloches, 10 mm Größe sind möglich. Ob der Schaden alt ist, mag wohl zu vermuten sein. Auf jeden Fall ist der Schaden immer nicht ohne, das heißt stärker zu vermuten, als er einem auf den ersten Blick erscheint. Richtig ist es, Belege dafür zu suchen, wie Sie es getan haben. Nur so kann eine Aktivität ausgeschlossen werden.
Wenn die Tragfähigkeit der Treppe schon beeinträchtigt wurde, muß das sachkundig geprüft werden. Ansonsten, wenn keine Probleme bestehen und keine neueren Ausfluglöcher (über die letzten 5-8 Jahre = ein längerer Zyclus ist anzunehmen) vorhanden wären, dann wird es vielleicht nicht so schlimm sein. Der verbleibende gesunde Holzquerschnitt ist daß Maß. Ist dazu noch ein Farbkernholz verarbeitet worden, verbleibt der gesamte Kern stets unbeschädigt.
Wegen einem Kollegen in der Nähe, schicken Sie mir -wenn nötig- Ihre Anschrift per e-mail.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

712. Antje Möller
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Hallo,

habe heute festgestellt, daß ich wahrscheinlich einen Holzwurm habe,
Ich habe im Januar eine Wand rausgenommen und nur die Balken als Fachwek im Wohnzimmer stehen lassen.
Ich dachte immer, Holzwürmer mögen es nur wenn es feucht und kalt ist.
Was kann ich jetzt tun?
natürlich kann ich mir ein Mittel aus dem Baumarkt besorgen, aber damit habe ich doch die Ursache nicht bekämpft, oder?
Was kann ich als Abschreckung für die Zukunft besser machen und welche Mittel sind zu empfehlen?

Vielen lieben Dabk im voraus.

Antje
Liebe Antje Möller,
wie Sie es festgestellt haben, sagen Sie leider nicht. Das müßten Sie noch nachholen. Wie dick war die Wand, Lage im Haus, welches Material, und welche Feststellungen zum Befall? Was ist darunter und darüber, stößt die nun ofene Wand an die Außenwand, Fachwerkhaus? (War die ausgeräumte Wand eigentlich aussteifend?)
Grundsätzlich ist auch ein alter Schaden möglich.
Im Wohnzimmer ist eine Bekämpfung vermutlich gar nicht erforderlich und grundsätzlich auch nicht zu empfehlen.
Vielöe Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

711. Andrea Grafe
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Lieber Herr Rüpke, wir haben im März '04 ein neues hochwertiges Highboard dirket aus dem Werk erhalten. Nach wenigen Wochen fiel mir auf, dass in einem Fach Sägespäne liegt. In gewissen Abständen rieselte immer wieder erneut etwas heraus. Ich rief den Möbelhändler an und diese reagierten auch prompt damit, jemanden bei uns vorbei zu schicken. Es kam der Auslieferungsfahrer, untersuchte das gute Stück, fand drei Löcher mit Holzwurmbefall und spritzte ohne etwas zu sagen Holz-Ex in die Löcher. Auf meine Frage, welche Chemie er mir da hineingespritzt hat, antwortete der eher wortkarge Mensch: Den Holzwurm bringt das um, den Menschen nicht.
Ich bin in vielerei Hinsicht sehr irritiert und fühle mich nicht gut behandelt. Mein 2jähriger Sohn lief im Wohnraum umher, deshalb kam meine Frage nach der Chemie nicht von ungefähr. Als ich dann wissen wollte, wie ein Holzwurm überhaupt in das neue Möbelstück kommt, sagte man mir, ich wohne schließlich auf dem Land und nicht in Hamburg in der Mönckebergstraße.
Nun kann ich mir schwer vorstellen, dass ein Holzwurm zunächst über mein Parkettboden rutscht und sich bis in die oberste Abdeckung des neuen Higboards frisst, wobei er bis dahin schon etliche Holzmöbel passiert hatte.

Meine Fragen sind:
-Wieviel gesundheitliche Schäden kann dieses Holz-Ex anrichten?

-Muss ich es eigentlich so hinnehmen, dass ich den neuen Schrank, der sehr viel
Geld gekostet hat (mit drei Holzwurmlöchern,einem tätigen Holzwurm und Holz-Ex) behalte.
-Wie kommt ein Holzwurm in die Möbel bzw. woher kommt er?

Für eine schnelle Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen GRüßen Andrea Grafe
Liebe Andrea Grafe,
1. Wieviel gesundheitliche Schäden dieses "Holz-Ex" anrichten kann, ist mir unmöglich zu beantworten. Hiervon gibt es viele vor allendingen undeklarierte, ungeprüfte Produkte. Von keinem Produkt wissen wir den Inhalt, lediglich (einer) der Wirkstoff(e) wird angezeigt.
2. Sie haben ein recht auf Garantie. Sie haben ein Recht auf Gesundheitliche Unversehrtheit in Ihrer Wohnung. Das schließt einen jeden Einsatz von Holzschutzmitteln ohne Ihre Zustimmung aus.
3. Nach Eiablage in der Flugzeit (März-August) frißt sich die Eilarve meistens in einen Holzriß ein. Erst nach 2-3 Jahren, nach der Verpuppung, verläßt ein Vollinsekt das Holz. Er kann also nur mit dem Holzmöbel selbst mitgeliefert sein. (Bitte beachten Sie: Die Angaben sind aus der Ferne ohne jede Verbindlichkleit und bedürften dazu einer Untersuchung durch Inaugenscheinnahme)
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

710. nicole
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hallo,
seit ca. 14 tagen ist mir aufgefallen das unsere eingangstüre (holz)mit einem holzwurm versehen ist da 4 kleine löcher auf einer seite sichtbar sind und das sägemehl auf der türklinge liegt.
was kann ich dagegen tun?
vielen dank für eine antwort.
Liebe nicole,
wie klein genau, welche Form genau, welche Holzart(en) und wenn es geht, auch Genaueres zur Tür.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

709. Brester,Hermann-Josef
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Betr.: Nachweis eines evtl. Holzwurmbefalls
Ich beabsichtige, bei einem Möbel-Trödelhändler einen alten dunklen Anrichtenschrank zu erwerben und wüsste gern, wie ich bereits bei der Besichtigung des Schrankes im Laden ohne weitere Hilfsmittel einen evtl. Befall durch Holzwürmer feststellen und nachweisen kann.
Besten Dank im Voraus, Hermann-Josef Brester
Lieber Hermann-Josef Brester,

Es gibt solche einfachen Nachweise nicht. Daher ist gesunder Menschenverstand gefragt.

Trödler sind existenzmäßig meist ärmere Menschen und haben schon deshalb meistens schlechte bauliche Lagerbedingungen, die wiederum beste
Bedingungen für ein Leben der Larven des Gemeinen Nagekäfers hergeben.

Ich wäre aber eher mehr daran interessiert, von dem Trödler eine Bescheinigung zu erhalten, daß er keinerlei Holzschutzmittel angewandt hat.

Eine unbedenkliche Behandlung in einer Klimakammer oder (heute sehr aufwendig) eine Begasung scheidet bei einem Flohmarkthändler schon aus Kostengründen aus.
So gesehen wäre mir ein Holzwurm lieber, als eine u.U. bedenkliche Behandlung mit mir verborgen und unbekannt bleibenden (Flohmarkt = oft alte Restbestände!) bekämpfenden Holzschutzmitteln.

Tatsächlich ist in einer zentralbeheizten Wohnung ein Befall nie von langer Dauer, wenn nicht ungünstige Umstände (kalte Außenwand, keine Umlüftung, kühler und feuchter Steinboden etc) das Wohnklima bereichsweise zunichte machen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

708. yvonne kuhn
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Hallo,

ich habe mir einen schönen alten schrank beim trödler gekauft. er hat an der rückseite viele kleine holzwurmlöcher. er steht jetzt bei uns im flur. dieser wird nicht geheizt, ist aber trocken und bekommt ein bißchen von der wärme der anderen räume ab. da ich im flur auch einen alten spiegel von 1880 stehen habe, habe ich nun angst, daß der evtl. vorhandene holzwurm "überspringt". beim trödelmann stand der schrank kalt und feucht. nun meine fragen:

1. reicht ein trockener, aber nicht groß beheizter wohnungsflur aus, um den befall zu stoppen?

2. meine oma sagt, daß ich den holzwurm mit einfachem haarsray killen kann. ist da was dran?

3. gibt es günstige methoden (großmamas mittelchen) gegen den holzwurm?
(unsere finanziellen mittel sind als studenten leider begrenzt)

vielen dank im voraus.

yve
Liebe yvonne kuhn,
1. ja
2. nein (Oma hat keine Ahnung, Holzwürmer haben doch gar keine langen Haare)
3. ja, einfach eine trockene Umgebung schaffen und bewahren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

707. Andreas Goebel
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Lieber Herr Rüpke,
ich habe kürzlich ein antikes Bauernbett für meinen kleinen Sohn gekauft, frisch abgeschliffen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass es von Holzwürmern befallen war. Ich habe die entsprechenden Bereiche zweimal mit CLOU Holzwurm-Ex bestrichen.
Meine Frage: Besteht jetzt das Risiko, dass - immerhin handelt es sich um ein Bett - nach längerer Zeit noch giftige Dämpfe austreten?
Und wie ist es mit der Nachbehandlung: Wir wollten das Bett eigentlich wachsen. Kann man das Wachs einfach über das mit Holzwurm-Ex behandelte Holz auftragen?
Schon mal vielen Dank im Voraus, und Danke überhaupt für Ihre Seite,
Andreas Goebel
Lieber Andreas Goebel,
das von ihnen verwendete Holzschutzmittel ist bekämpfend eingestuft und muß die Nr. RAL 598 haben. Dann ist darin als Wirkstoff 0,020% Flufenoxuron enthalten, ein Injektizid der neueren Art.

Es ist ein Häutungshemmer, der in das Larvenwachtum eingreift und die Chitinbildung bei der Verpuppung behindert, also eine Biowaffe der Gentechnik.

Hierbei ist über Wirkungen am menschlichen Körper (wie bei allen neune Mitteln) üblicherweise erst mal nichts weiter negatives bekannt, zumindest haben wir ja keine Chitinbauteile. Danach ist vom Wirkstoff her eine gewisse gesundheitliche Unbedenklichkeit vorhanden.

Wie es sich mit dem Lösemittel und sonstigen beigementen Stoffen handelt, kann ich nicht sagen, da in Deutschlang nur der Wirkstoff benannt werden muß (übrigens auch nur bei geprüften Holzschutzmitteln), sonst erhalten wir leider keine Inhaltsdeklarierung.

Daher würde ich Ihnen daher empfehlen, das Bett gar nicht zu benutzen oder wenn ja, alle Flächen zuvor mit einer Beschichtung abzudecken, daß könnte auch mit Wachsen erreicht werden.

Für die Zukunft sollten Sie bei allen Gegenständen, mit denen Klienkoinder in Haut und Mundkontakt kommen, auf solche bekämpfenden Holzschutzmaßnahmen - zumal noch im Wohnraum - verzichten. Grundsätzlich sind in einer zentralbeheizten Wohnung keine bekämpfenden Holzschutzmaßnahme gegen Insekten erforderlich.

Wenn befallenen Gegenstände eingebracht werden, kann man in solchen Fällen auch zuvor mit einer Heißluftbehandlung befallsfrei machen oder man darf ohne alles Zutun nach einer gewissen Zeit das Absterben des Befalls sicher erwarten. Anders entspräche sonst das Klima in der Wohnung nicht den üblichen Anforderungen, gleichmäßig wohnlich trocken und warm.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

706. Marion Velten
Hallo,

wir planen, ein ca. 100 Jahre altes Bruchsteinhaus zu kaufen. Der Dachstuhl wurde in den 70er Jahren komplett erneuert. Als wir den Dachboden (nicht ausgebaut) inspizierten, fielen uns zwei Stützbalken und 1 bis 2 Giebelbalken auf, die ziemlich stark zerfressen waren. Das äußere Holz ließ sich quasi mit der Hand entfernen. Der Hausbesitzer sagte uns, dass die Eltern damals aus Kostengründen alte Balken des ehemaligen Dachstuhl verwendet hätten und dass es sich dabei wohl um solche alten Balken handeln muss. Wir haben morgen Abend noch einmal einen Termin mit einem Zimmermann, der den Dachboden inspizieren soll. Nun möchten wir aber nicht alles blind glauben, was dieser Experte uns sagt, sondern möchten uns vorher einige Informationen einholen, um seine Aussagen besser einschätzen zu können.

1) Wie kann man als Laie erkennen, ob in den Balken noch ein aktiver Holzwurm sitzt?

2) Gibt es in einem trockenen, unausgebauten Dachstuhl überhaupt noch aktiven Fraß oder kann es wirklich sein, dass diese Balken sehr alt sind und früher, als es vielleicht noch hereingeregnet hat und entsprechend feuchter war, befressen wurden?

3) Worauf sollten wir selbst noch achten?

4) Hat ein Zimmermann ausreichend Kenntnisse über Holzfraß oder sollten wir noch einen weiteren Fachmann aufs Dach schicken, bevor wir unsere Entscheidung treffen?

5) Könnten Sie uns dann vielleicht einen zuverlässigen Experten aus dem PLZ-Bereich 67 bzw. 55 (Haus liegt im Grenzbereich zwischen den beiden PLZ-Gebieten) empfehlen?

Für eine Antwort bis morgen früh wäre ich sehr dankbar.
Vielen Dank und liebe Grüße
Marion Velten
Liebe Marion Velten,

1. das ist für einen Laien nicht so einfach, da zunächst alles für ihn gleich schlimm aussieht. Zuerst wäre auch wichtig eine Bestimmung vorzunehmen, daneben kann gleich anhand der gleichen Probe nach bereits vorhanden Holzschutzmitteln gesucht werden. Schon hier werden Weichen für das Weitere gestellt.
Danch kommt immer der gleiche Gang der Dinge: die Fetstellung des Befallsumfanges, dann der Aktivitätsnachweis, dann evtl. Maßnahmen. Alles ist von einander und nacheinander abhängig.

2. Ja, bestimmte Insekten. Das "Reinregnen" spielt da u.U. weniger eine Rolle.

3. Sie sollten nur auf auch für Sie festzustellende Tatsachen achten und nicht abschwächenden Hinweise Glauben schenken. Die erste Frage wäre, warum wurde der Dachstuhl 1970 neu augfgebaut? Altes Holz muß nicht schlechter sein als neues.

4. Das kann ich nur beurteilen, wenn ich den Zimmermann kenne. Allgemein können Sie bei Zimmerleuten nicht von der entsprechenden Sachkunde ausgehen. Aber es gibt auch Ausnahmen.

5. Sie müßten mir bitte Ihre Adresse (nicht hier, sondern per e-mail) mitteilen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

705. Ariane Linde
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Hallo,

wir haben uns kürzlich ein Reihenhaus, Baujahr 1937, gekauft. Der Zustand ist gut, allerdings gibt es einen Hausbock-Befall im Dachgeschoss. Der Dachstuhl ist nicht befallen, da er gekalkt wurde und so offensichtlich für die Tiere nicht attraktiv ist. Die Fußbodenbretter und darunter liegenden Bretter sind zum Teil angegriffen. Uns wurde dazu geraten, Borsäure anzuwenden. Da wir das Dachgeschoss noch ausbauen möchten, haben wir uns gefragt, ob es Sinn macht, die Balken des Dachstuhls noch einmal zu kalken, bevor sie "verpackt" werden.

Was meinen Sie dazu? Und wäre es ratsam, die Holzbalken der unteren Zimmerdecken zu untersuchen? Die Dielen sind vollkommen okay, auch die Vollholztreppe, Türen etc..

Viele Grüße aus Potsdam-
Ariane Linde
Liebe Ariane Linde,

zuzerst mal mußte ich Ihren Beitrag neu einstellen, da Sie anscheined zeitgleich mit dem Vorgänger eingestellt hatten. Das gab ein wohl seltenes technisches
Problem.

Auf jeden Fall sollten Sie zumindest die Fußbodendielen auf ovale Ausfluglöcher hin überprüfen.

Auch den Dachstuhl würde ich noch mal unter die Lupe nehmen, zumal der Schaden schon da ist. Hausbockausfluglöcher sind oft rar zu finden. Die Ausbreitung ist jedoch i.d.R. großflächig. Dabei sind die Fußpfetten und Deckenbalken zur Untersuchung freizulegen.

Weitergehend ist grundsätzlich ein Sachverständiger für Holzschutz der richtige Ansprechpartner. Es muß auch sicher sein, das der befall noch aktiv ist. Dennoch ist auch der Schaden nicht einfach zu beheben und es bedarf der Hilfe eines Statikers, um ggfs. die Restquerschnitte auf die nötige Tragfähigkeit zu prüfen.
Fall Sie vor Ort jemanden (SV, Statiker, Zimmermann) suchen, sprechen Sie mich bitte noch mal an.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

704. Klaus Korb
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Hallo,
wir besitzen zwei alte Schränke, an denen deutliche neue "Holzwurmlöcher" mit austretenden Sägespähnen zu sehen sind. Die Möbel stehen absolut trocken, Wohnzimmer zentralbeheizt.Was kann ich tun um die Möbel zu retten?

Vielen Dank
Klaus Korb
Lieber Klaus Korb,
es gibt entlang einer Zeitachse immer einem Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, also zwischen Klima und Befall, das sind die Befallsbedingungen. Die müssen auch bei Ihnen gegeben sein, sonst ist der Befall absterbend oder bereits abgestorben oder Sie haben eine besondere Art von Insekten, denen Anspruch mit der im beheizten Wohnklima vorherrschenden Holzausgleichsfeuchte befriedigt ist. Hiervon gibt es nur sehr wenige, meistens importierte Arten.
Von "retten müssen" kann also aller spekulierenden Voraussicht nach keine Rede sein.
;öglicherweise ist das Klima aber gar nicht so trocken, wie Sie denken, z.B. am Boden oder an einer Außenwand? Das erklärte auch.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

703. Krämer
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Hallo,
wir haben vielleicht ein ähnliches Problem wie Eintrag 692.
Wir wohnen seit 3Jahren in einem neuen Fertigteilhaus in Berlin.
Seit einigen Monaten haben wir "einen Mitschläfer" im Haus und wir finden ihn nicht.
Nachts hören wir in einem Dachgeschoßzimmer Geräusche, die sich wie ein gleichmäßiges Schnarchen anhören.(der Nachbar ist es nicht)Wir dachten zuerst an einen Marder,trotz intensiver Nachforschungen (keine Abdrücke im Schnee, Dachziegel o.k.)finden wir nicht die Ursache. Tagsüber hören wir diese Geräusche nicht, auch wenn es ganz ruhig ist, er schnarcht fast pünktlich ab 0.15 Uhr und reagiert nicht auf Klopfen und Schlagen gegen die Wand. Wenn man von der Resonanz des "Scharchens" auf die Größe des Verursachers schließen müßte, würde man ein Tier von der Größe eines Marders oder Igels schließen.Aber die scheiden aus. Es ist auch kein technisches Geräusch, wie Heizung o.ä.
Können Sie uns einen Rat geben oder wissen Sie einen guten Therapeuten?
Liebe(r) Krämer,
wenden Sie sich mal an meinen Sachverständigenkollegen
Dr.Hans-Joachim Rafalski in Michendorf bei Berlin. Der wird sicher aus seinem Erfahrungsschatz sagen können, ob er Ihnen das Rätsel lösen könnte.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

702. M. Zube
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Hallo Herr Rüpke,

wir haben ein Haus Baujahr 1937 gekauft und sind gerade dabei es umfassend zu renovieren. Inzwischen sind wir an der Aussenfassade angelangt und haben beim Abschleifen des Holzes von der alten Farbe festgestellt, dass am Dachvorsprung teilweise in den freiliegenden Sparrenenden, den Stellbrettern die zwischen den Sparren angebracht sind und teilweise in den Traufbrettern (wohl) Holzwurmbefall vorliegt - wenige 1 - 1,5 mm große Löcher und teilweise austretendes frisches Holzmehl. Nach neuer Eindeckung des Daches habe ich festgestellt (der Dachdecker hätte/hat den Schaden entdecken müssen, leider dies aber nicht ewähnt ...) nicht, dass ein Sparren ebenfalls schadhaft an einer Stelle gewesen ist - hier ist wohl mal Feuchtigkeit von aussen eingedrungen, neues Holzmehl ist nicht festzustellen - auch sonst ist im Dachstuhl von innen nichts festzustellen keine Löcher etc.
Ich habe inzwischen die schadhaften Stellen mit einem Mittel zur Holzwurmbekämpfung intensiv eingestrichen.
Meine Fragen: wie kann der Erfolg der Bekämpfung festgestellt werden? Demnächst sollen Malerarbeiten an der Fassade und der aussenliegenden Holzkonstruktion durchgeführt werden - kann dies trotz des Befalls geschehen? Sollte der Dachstuhl vorsichtshalber chemisch vorbehandelt werden um vor einem möglichen künftigen Befall zu schützen?
Können Sie mir eine Adresse eines Holzschutzsachverständigen im Raum Villingen-Schwenningen nennen?

Danke im Voraus und Kompliment für die sehr informativen Seiten!
Lieber Mark Zube,
ich kann das ohne Kenntnis der genauen Baukonstruktion aus der Ferne so nicht sicher beantworten.
Spekulativ und gefühlsmäßig erscheint mir der Schaden aus Ihrer Darstellung als lokal und auch bauteiltypisch. Wobei sich mir immer zuerst die Frage stellt, ist wäre Austauschen der Stellbretter nicht einfacher? An den Sparrenenden wird der Schaden, wenn es auch lokal wäre, weniger Auswirkung haben.
Grundsätzlich ist der Erfolg bei bekämpfenden Holzschutzmitteln erst nach langer Zeit abschätzbar. Das kann Jahre dauern. Abhängig ist das vom Kontakt der Larven mit den Wirkstoffen und deren Wirkart, Fraßgift, "genetisch" verändernde Stoffe, Kontaktinjektizide. Dabei spielen stets die Holzquerschnitte und die Eindringtiefen auch eine entscheidende Rolle,
Wegen der Adresse teilen Sie mir bitte per e-mail Ihre Anschrift mit.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

701. Heinz- Jürgen Falkenroth
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Sehr geehrtes Holzwurm- Forum,

wir wohnen seit September 2001 in einem Neubau. Nun stellen wir mit Erschrecken fest, dass eine der Innentüren mit Holzwurm befallen ist. Er tritt plötzlich an ca. 18 Stellen in Form von kleinen Löchern mit einem Durchmesser von ca. 1 - 1,5 mm im Schlossbereich auf. Es handelt sich um eine aufwendige Kassettentür in Ahorn natur furniert, die überwiegend im Inneren aus Spanplattenware aufgebaut ist. Jedoch die Randbereiche sind aus Massivholz und diese sind auch nur befallen. Weißes Mehl tritt heraus. Das Randholz (Anleimer) ist ein tropisches und sehr wahrscheinlich aus Apachi.
Ich habe gleich den Türenhersteller dazu angesprochen. Der wies den Schaden glatt von sich mit der Begründung, dass der Betrieb nach DIN ISO 9001 zertifiziert sei (was in der Selbstdarstellung auf der homepage nicht bestätigt wurde) und alle Hölzer einer Nachtrocknung von 60 °C erfahren, wobei verbliebene Holzwürmer schon bei 55°C absterben sollen. D.h. es kann nicht sein, was nicht sein darf. Er wollte gleich das Umfeld der Wohnung erfragen, ob z.B. ein antiquarisches Möbelstück oder eine Holzfeuerung vorhanden sei und wollte die Herkunft der Würmer darauf schieben. In der Tat gibt es einen alten Schrank von meinen Großeltern. Den habe ich daraufhin gleich untersucht, der ist i.O.
Eine Holzfeuerung (geschlossener Kachelofen) gibt es auch in der Form, daß über die Winterhälfte permanent (Tag und Nacht) mit reinem Buchenholz gefeuert wird. Dieses lagert nicht in der Wohnung, sondern wird für jede neue Füllung aus dem Keller geholt. Die Holzscheite gehen mehrfach durch meine Hände und ich habe bis heute noch nicht die geringsten Spuren eines Holwurmes entdeckt.
Welche Möglichkeit habe ich um der Herstellerfirma nachzuweisen, dass der Wurm aus der Fertigung stammt um vielleicht noch Ersatz zu bekommen.? Die Garantie nach VOB/B betrug 2 Jahre und ist verstrichen.. Da der Wurm sich in der Zeit entwickelt hat, konnte er erst jetzt entdeckt werden. Es handelt sich somit um einen versteckten Mangel.
Die Firma riet mir nur noch, die Tür sofort auszuhängen und zumindest in den Keller zu befördern.
Dann erhielt ich von der Firma ein Merkblatt „Der Holzwurm oder Gemeiner Nagekäfer“, welches wahrscheinlich aus dem Internet stammte. Eine Passage darin spricht gegen die Behauptungen der Firma. Dort heißt es, man findet den Holzwurm in Keller, Dachböden, Kirchen, usw., aber eigentlich nicht in zentralbeheizten Wohnräumen. Dort ist ihm das Holz zu trocken. Es kommt noch hinzu, daß wir den Neubau im absolut trockenen Zustand bezogen haben und die Zimmertüren wegen der Sonderausführung erst nach Wochen des Einzugs eingebaut werden konnten. D.h., die Wohnung war vorbeheizt.
Zum Schluß wurde mir angeraten, den Fall schriftlich über meinen Einbaubetrieb und der wiederum über seinen Großhändler an die Firma zu schicken. Ich würde dazu eine schriftliche Antwort erhalten. Ich habe das zwar gemacht, aber erwarte keine „Sinneswandlung“.

Was kann ich jetzt machen? Wie soll ich weiter verfahren? Was soll ich vorübergehend mit dem Wurmbefall an der Tür anstellen, evtl. mit Holzwurmgift behandeln?

Mit freundlichen Grüßen
H.-J. Falkenroth
Lieber Heinz- Jürgen Falkenroth,
klingt alles nach Splintholzkäfer, ohne eine Bestimmung ist es aber eine nur ganz vage Vermutung. Wenn es so wäre, wird die Infizierung durch den Produzenten oder dessen Holzlieferanten sehr bis höchst wahrscheinlich sein.

Zum Rechtlichen kann ich hier nichts sagen.

Ist es tatsächlich ein Lyctusbefall, ist ein Ausbau unumgänglich. Auch sind bestimmte im Umkreis vorhandene Laubholzarten (alle Nadelhölzer sind resistent) durch Befallsausbreitung gefährdet. Daher ist eine genaue Beobachtung auf Nagselausstoß nötig.

Ebenso sollte der Produzent ein besonderes Interesse haben, kann es doch bei einer Verseuchung seines Lagers oder des seiner Vorlieferanten zu großen Schäden und Verlusten kommen. Das ist öfters der Fall, als man denkt. Wenn die Zertifizierung ernst genommen wird, kann doch der Produzent Ihnen u.U. für Ihre Hinweise danken.

Chemische Bekämpfungen sind hier nicht die Lösung. Der sofortige Ausbau ist sinvoller.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

700. K. Gläßer
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Wir haben ein Haus Baujahr 1950 gekauft.
Von vorneherin war klar, daß der "Holzwurm" (ob Holzbock oder andere Tierchen, weiss ich nicht) im Gebälk steckt und teilweise noch aktiv ist.
Wir haben umfangreiche Renovierungsmassnahmen getroffen, u.a wurde das komplette Dach mit Dachstock geändert/erneuert und eine Zentalheizung eingebaut.
Jedoch sitzt der Schädling auch noch in der Holztreppe, genauer gesagt im Rundbalken derselben.
Teilweise auch noch in den Holzfußbodenleisten, auf Anraten des Zimmermanns haben wir alle Leisten entfernt.
Nun zu den eigentlichen Fragen:
Woran erkenne ich, ob die Tierchen noch aktiv sind?
Wie bekämpfe ich ggf. die Schädlinge?
Wir befürchten , daß auch der Holzfußboden, Holzrahmen etc. gefährdet sind.
Wie kann ich bei einem verlegten Holzdielenfussboden Befall feststellen?
Oder sind unsere Befürchtungen übertrieben?
K. Gläßer,
Eine Aktivität können Sie als Laie feststellen, indem Sie die Flächen mit Papier abkleben und neue Ausfluglöcher sehen.
Am besten bekämpfen Sie indem Sie die Bedingungen an der Baukonstruktion verbessern, es muß trockner werden.
Ihre Befürchtungen einer Ausbreitung sind regionaltypisch (schwäbisches Ängstle) aber hinsichtlich des Gemeinen Nagekäfers nicht weiter belegt, vermutlich ganz grundlos.
Auch am Holzfußboden könnten Sie Aktivität durch Makierungen der Ausfluglöcher feststellen.
Ihre Befürchtungen sind übertrieben. Ich hab selbst Vedrwandte in Schwaben, auch die neigen öfters zu Panik.
Ihnen sollte immer bewußt sein, ein Befall durch den Gemeinen Nagekäfer (Holzwurm) in einem beheizten Wohnhaus ist bei einer fachgerechten Baukonstrution ausgeschlossen. Erst klimatische Sonderheiten und Baufehler machen es möglich. Dazu ist ausreichend Holzfeuchte über 16 % nötig. Dazu muß die relative Luftfeuchte stetig genügend hoch sein. Dazu kommt eine kühlere Temperatur. Erst dann kommt der Holzwurm.
Z.B.:
Im Flur ist es oft ungeheizt, also kühl. Kommt dann ein Schwall wärmere mit Feuchte (=>Wasserdampf) angereicherte Luft aus anderen Räumen in den Flur oder im Sommer warme Luft von draußen rein, schon steigt die im Holz darauf sich einstellende Holzfeuchte. Danach ist das Holz im Wohnzimmer trockner als im Flur. Kein Grund für einen Holzwurm in die "Trockenwüste" im Wohnzimmer auszuwandern...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

699. Sönke Petersen
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Lieber Herr Rüpke

was soll ich sagen.

Meinen herzlichsten Dank für diese umfangreiche und für durchaus positive Antwort. Und zu den Bildern, wenn Sie wollen, machen Sie mit diesen Fotos was Sie wollen.

Danke

Gruß
Sönke Petersen

698. Sönke Petersen
HAllo,

es scheint als hätte es geklappt die Bilder online zu stellen. Vielleicht hätte die Bilder kleiner anspeichern sollen, aber egal so kann man jedenfalls etwas erkennen. Das Tier ist im original ca. 2 cm lang und mit Fühler auch 2 cm breit. Der Körper sowie die Löcher die das Tier frisst sind 6mm Breit und 4mm hoch.

Ich möchte mich im voraus für die Antwort und den Rat bedanken.

Gruß
Sönke Petersen
paßt schon.