Holzwurm-Forum
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586. B. Reichl
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Hallo!
In eine bestehende Holzbalkendecke sollen aus statischen Gründen zusätzliche Balken eingezogen werden. Die Decke ist an der Unterseite verputzt, dazwischen befindet sich Mineralwolle und eine Schüttung. Oberseitig ist eine Schalung, Trittschalldämmung und Trockenestrich aufgebracht.
Frage: Müssen die neuen Balken (kammergetrocknet)imprägniert werden?
Danke für die Antwort!

Bernhard Reichl
Lieber Bernhard Reichl,
wenn kein Befall durch holzerstörenden Pilze diese Maßnahmen nötigen, liegt für das Holz keine Gefährdung vor, eine Imprägnierung ist gar nicht nötig. Es sollte jedoch weniger als 20 % Holzfeuchte haben, möglichst 18 % lt. VOB/DIN. Ist kein trockenes Holz verfügbar, kann KVH (Konstruktionsvollholz) genommen werden. Dies ist regelmäßig ausreichend trocken, weil es mit > 18 % Holzfeuchte geliefert wird. Die äußeren Balkenauflager sollen beim Einmauern (bis auf die Auflagerseite) alle (ca.2-3 cm) luftumspült bleiben. Innen ist es egal.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

585. Sascha Stölp
Hallo,

wir haben ein altes Forsthaus gekauft, bei dem der Dachboden nun gedämmt werden soll. Zuvor wird auf dem Dielenboden allerdings noch die Verrohrung der neu zu installierenden Warmwasserleitungen der Heizung verlegt, die eine eigene Isolierung besitzen werden.
Ist diese verlegt, möchte ich gerne darüber 2 oder mehr Lagen Dämmstoff aufbringen (Styrodur o.ä.).

Was muss dabei beachtet werden, um Folgeschäden durch evtl. Schwitzwasserbildung etc. zu verhindern? Ist dies überhaupt eine praktikable Lösung?

Da der Dachstuhl selbst nicht völlig winddicht zu bekommen sein wird (ohne das Dach komplett neu aufzubauen), erscheint mir die Lösung den Boden zu dämmen als sinnvoll.

Vielen Dank für Anregungen und Hinweise!

Sascha Stölp
Lieber Sascha Stölp,
bei höheren Dämmwerten ist eine Dichtung nur an der warmen Seite nötig, um das Kondensieren (Tauwasser) ausströmender warmer Luft in kalten Zonen zu vermeiden oder einzuschränken. Die kalte Seite bleibt "offen", ist daher nur hinsichtlich einer Begehung und der Kontrolle, um Dachschäden entdecken zu können, geschlossen (aber luftig) zu belegen. So eine Dachbodendämmung ist sehr effektiv, zumal alte Einschubdecken an der Dachseite nur wenig Lehmschlag haben.
Der Dachraum ansich kann also wie bisher windig offen bleiben. Besonders im Sommer ist dies von Vorteil. Ein luftiger Dachraum bringt nie Probleme, anders wären die Folgen einer Zwischensparrendämmung, wo dies eher zu erwarten wäre.
So gesehen, ist jeder Anbau auch bautechnisch viel einfacher, als ein hochgedämmter Dachbodenganzausbau.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

584. Sascha Lamgenkamp
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Hallo, auch ich habe scheinbar ein Holzwurm im Haus. Seit zwei Wochen wohne ich in einen Haus was 40 Jahre alt ist. Vor kurzem entdeckte ich Löcher (1-3 mm) in den Zargen ( 9 Zargen ). Einige Löcher sind mit "Sägemehl" gefüllt ! Der Befall geht von stark ca. 100 Löcher bis gering 10 Löcher. Besonders wo Feuchtigkeit ( Küche/Bad/ WEG - Tür )im Spiel ist haben wir einen erhöhten Befall. Käfer oder sonstige Insekten konnten wir bis dato nicht ausmachen.

Ist eine Beheizung in diesem Fall sinnvoll ?
Könnte auch schon der Dachstuhl befallen sein, da eine Bodenklappe im Flur vorhanden ist ?

Für Ihre schnelle Hilfe bedanke ich mich im voraus.

Mfg. Langenkamp !
Lieber Sascha Lamgenkamp,
das normale Wohnklima sollte in einer fehlerfreien Baukonstruktion ausreichen, was Ihre Aufmerksamkeit auch auf solche möglichen Baufehler hinlenken soll. Die Lebensbedingugen eines vermeintlichen gewöhnlichen Nagekäfers (Holzwurm) werden mit einem normalen Wohnklima (20°C 65%rel. Feuchte) und bewährter Baukonstruktion ausgeschlossen.
Der Dachstuhl kann erreicht werden, wenn die Klappe undicht ist zund dort die ehntsprecehnden kliomatischen bedingungen besonders hinsichtlich der nötigen Holzfeuchte (z.B. >14, meistens erst ab 16 % beim gewöhnlichen Nagekäfer) vorhanden sind.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

583. Christian Hörning
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Hallo, ich restauriere gerade einen alten Tisch, der vom Holzwurm befallen ist/war. Gibt es außer der Möglichkeit der Thermobehandlung (über 55°C)auch die Möglichkeit, ihn durch "Erfrieren" abzutöten? Im Winter böte sich dies ja an.
Lieber Christian Hörning,
dazu müßte ein sehr langer sibirischer Winter bei uns einbrechen. Heimische Insekten sind auf die tatsächlichen gewöhnlichen Klimaverhätnisse angepaßt. Daher sind werden mindestens einige Larven Ihr Vorhaben ganz sicher überleben, in dem Sie in eine Art Kältestarre verfallen und abwarten. Wir machen dies gewöhnlich ja auch, dann aber meistens mit heißem Tee und einem Federbett....
Viele Grüße
HansJoachim Rüpke

 

582. Bau, Georg
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Sehr geehrter Herr Rüpke !

Ich möchte mich gegen die Unterstellung des Werbetreibens hier in aller Form verwahren. Ich habe den Beitrag aus persönlicher Überzeugung gepostet. Auch habe ich mit der Firma Masid nichts zu tun. Ihnen selbst scheint die Fa. Masid kein Begriff zu sein - Anders sind Ihre Kommentare kaum zu erklären. Und im Übrigen ist es gute Sitte in Zweifelsfall erst einmal beim Autor nachzufragen, bevor man solche Behauptungen ins Forum stellt. Insbesondere als Betreiber eines solchen.

Ich frage mich, warum Sie so eifrig gegen ein Mittel wettern, daß Sie offenbar nicht kennen und über dessen Wirkungsweise Sie sich nicht informiert haben.
Sie sind hier auffallend unsachlich geworden, ohne das hierzu ein Grund besteht.

Ich habe z.B. deshalb keine eigenen Erfahrungen mit dem Mittel, weil bei unserem Dachstuhl die von Ihnen durchaus zurecht gelobten Grundsätze einer guten Baukonstruktion beachtet wurden. (Wobei das auch nichts hilft, wenn die Schädlinge mit dem Holz angeliefert wurden, wie bei einem Nachbarn vor 3 Jahren geschehen !)
Leider hat nicht jeder das Glück und es gibt ja auch noch "den einen oder anderen" Altbau. Ich hielt es für den Sinn und Zweck Ihres Forums, sich zum Thema Schädlingsbekämpfung austauschen zu können - Das ist offensichtlich von Ihnen nicht gewollt. Denn Ihren Ausführungen zufolge braucht ja jeder einen neuen Dachstuhl, wenn nicht gar ein neues Haus

Sie schreiben, daß Sie keine nichtgeprüften Schutzmittel am Markt mehr haben entdecken können. Das ist kein Widerspruch zu meinen Aussagen - Im Gegenteil. RAL-Geprüft heißt ja zwangsläufig: GIFTIG ! Daher kann das Masid-Produkt ja eben kein Siegel bekommen. Das andere Mittel, die noch giftiger sind als die nun RAL-ausgezeichneten, vom Markt verschwunden sind ist natürlich zu begrüßen. Das jedoch durch die Macht der RAL ein Produkt vom Markt ferngehalten werden soll, welches nachgewiesenermaßen besser als die Meisten am Markt befindlichen und noch dazu ungiftig ist, ist ein Unding.

Natürlich ist eine Behandlung immer ein "Verband" eine "Krücke" für eine "kranke Konstruktion". Im Falle Wood-Bliss aber eine äußerst effektive und vor allem stabile: Behandeltes Holz ist wesentlich fester als das Ursprungsmaterial. Darin besteht nämlich die Wirkungsweise: Das Holz wird für die Schädlinge schlicht zu hart zum Verzehr !

Sie sollten sich evtl. mal bei Fachleuten der holzverarbeitenden Branche erkundigen, bevor Sie loszetern.
Und das Produkt ist sehr wohl geprüft. Die Wirksamkeit wird u.a. von der RAL bestätigt - Es gibt halt nur kein Gütezeichen. Weil KEIN Gift drin ist.

Und nochmal zur Klarstellung: Ich wollte keine Werbung machen, sondern andere Forumsteilnehmer auf eine Möglichkeit der giftfreien Schädlingsbekämpfung aufmerksam machen. Denn danach wurde hier im Forum mehrfach gefragt.

Meinem Produkt steht nichts im Wege - Ich stelle keines her und vertreibe keines.
Der Einführung eines wirksamen und giftfreien Holzschutzmittels steht ein Verband im Wege, der einzig und allein die Interessen der chemischen Industrie im Auge hat. Werbung macht die Fa. Masid übrigens bisher meines Wissens keine. Wofür auch ? Die kommen kaum mit der Lieferung nach, so groß ist die Nachfrage. Leider wäre für eine verbraucherfreundliche weite Verbreitung des Produktes halt ein Absatz durch den Fachandel nötig. Der wird aber blockiert. Nur die Verbreiterung der Absatzschiene aber, würde eine Erweiterung der Produktion bei Masid sinnvoll machen.
So bleiben derzeit im Fachhandel nur Mittel, die genau die gleichen Inhaltsstoffe haben, wie die Mittel die für hunderte belegte und tausende vermutete Krebsfälle bei Beschäftigten des holzverarbeitenden Gewerbes verantwortlich sind.
Die Verbraucher sind tatsächlich clever - Sie würden sehr schnell entscheiden, ob das Mittel geeignet ist oder nicht. Aber die RAL hat vor dieser Entscheidung natürlich Angst. Würde Sie doch zu erheblichen Umsatzeinbußen bei der chemischen Industrie führen. Interessanterweise haben bereits mehrere Konzerne versucht, Masid die Rezeptur und das Patent abzukaufen. Da die Erfinder des Mittels aber fürchten, daß das Ganze dann in einer dunklen Schublade endet, haben Sie die Offerten alle abgelehnt und machen nun hauptsächlich Direktvertrieb. Lediglich einige Bio-Bauläden bieten Wood-Bliss an. Dahin verirrt sich aber bisher kaum ein Kunde. Dem "normalen" Baumarktkunden bleibt die Wahl vorenthalten. Warum wohl ? Verbraucherschutz kann es jedenfalls nicht sein !

Im Übrigen bitte ich meine Störung Ihres Forums zu entschuldigen - Es wird nicht wieder vorkommen. Ich bevorzuge Foren, in denen man nicht unsachlich "angemacht" wird. Die Uridee der Foren war ja mal freier Meinugsaustausch - Da das hier wohl nicht gegeben ist.......

Nachtrag: www.hr-online.de/fs/mex/20030522_holzschutzmittel.
Lieber Georg-Thomas Bau,
mir liegt es fern zu zetern, anscheinend überkommt mich das überraschend. Es muß das Thema sein, "welches ist das beste Mittel"? Ohne Sie beteiligte ich mich an Mtitelfragen nur im Rahmen des bestimmungsgemäß Nötigen, aber mehr auch nicht. Wer ich nur stark genug, könnte mich Fa. Masid alias Wood-Bliss auch nicht davon abhalten, was er aber wieder schafft.

Besser ist es, einfach jeden davon abzubringen, immer zuerst nach einem Mittel und Rezept zu verlangen. Für mich gibt es jedes Mal einen neuen Einzelfall, der eine ganz bestimmte Lösung erfordert: die Ursache eines Schadens zu ergründen und abzustellen. Womit, dass kann ich im vorher nicht wissen. Am Ende wird es immer eine Empfehlung mit alternativen Möglichkeiten sein. Und es wird den rechtlichen Grundsätzen entsprechen - Mittel hin oder her ! Machen Sie das denn anders?

Bei Herstellern muß sich im Einzelfall eh jeder selbst klug machen (Anwendungsvorschriften, Wirkungs- mit Gewährleistungsversprechen - gesetzlich für auf jedes Baumaterial heute 2 Jahre! ) oder eben seine Erfahrungen durch Ausprobieren (am besten von Vertretern) sammeln.

Warum z.B. Hersteller von Holzschutzmitteln Rezepturen nicht offen legen, ist mir seit jeher ein Rätsel. Bis auf wenige Exoten sind es doch bekannte Inhaltsstoffe, gerade bei Holzschutzmitteln wohl einfachst zu benennen. Ein normales Analyselabor reichte auch um Exoten die Hose runter zu ziehen. Nur es macht keiner. Warum? Anderseits, warum Masid gerade den privaten amerikanischen oder privaten schweizer Prüfstellen seine Rezeptur offen legte (wo er Zertifikate erhielt) anderen privaten Prüfstellen wie die RAL (zum begehrten Gütesiegel) aber nicht, das verstehe wer will. Um die Sache geht es da wohl weniger, als um Marktgerangel und Geschrei. Für mich jedenfalls nur Theater, vermutlich Umgangsformen eines gewöhnlichen Kapitalismus.

Siliciumverbindungen sind jedenfalls seit langem bekannt und fanden und finden am Bau vielfältigste Verwendung. Kaliwasserglas, Kaliumsilikat sind vielfach bewährt. 1878 fand Keim den Weg zu den Silikatfarben auf der Basis von Wasserglas. Holzversteinernde Wirkstoffeigenschaften von Siliciumverbindungen wurden erkannt und früh auch am Bau ausprobiert.

Die Anwendung von Siliciumverbindungen sind bei Holz vielfältig einsetzbar, aber auch vielfältig nicht verwendbar, wie jede Anwendung im Einzelfall ihre Grenzen hat. Nur hart aufzeigen muß man Sie auch dürfen. Damit macht man sich noch lange nicht zum Vertreter von Biozidfabrikanten.

Ausgangsstoffe für eine Modifizierung von Holz sind Wasserglas, Alkoxysilane und Silikone, aber auch organische Verbindungen, die Silizium als Bestandteil einer funktionellen Gruppe enthalten. Heute wird mit Untersuchungen u.a. das Ziel verfolgt, siliciumhaltige Verbindungen am Cellulosegerüst von Holz zu fixieren, freie Hydroxylgruppen zu besetzen, Cellulosestränge miteinander zu vernetzen und so Hohlräume im Holz zufüllen. U.a. in der Holz-Uni Göttingen (Militz) werden solche Vorgänge untersucht. Bis zu machbaren Verfahren und Anwedungen wird es noch dauern. Gottseidank wird hier komplex bedacht und langfristig gedacht und auch so geprüft (typisch deutsch?) aber ohne den Druck, verkaufen zu müssen.

Der Einsatz von Holzversteinerungen wie von Masid im handwerklichen Bereich wird immer möglich sein. Nichts spricht gegen eine Verwendung an nichttragenden Bauteilen (Holzverkleidungen) und beweglichen Sachen (Möbel), da ist jedermann sein eigener Herr und kann im Rahmen der freiheitlichen Grundordnung machen, was er will. RAL-Prüfsiegel, Umweltengel und was es alles an illustren Platzhischabzeichen gibt, spielen hier keine Rolle. Dafür gibt es außer der neuerdings eingeführten gesetzlichen Produktgewährleistung von 2 Jahren keinerlei Garantie.

Anders beim Einsatz von Holzversteinerungsmitteln wie z.B. Wood Bliss für den vorbeugenden Holzschutz an tragenden und
aussteifenden Bauteilen, hier greift das Baurecht und ist die bauaufsichtliche Zulassung zwingend nötig. Zulassungen werden ohne Einschränkungen auch nichtbiozidhaltigen Holzschutzmitteln auf Antrag erteilt, wenn das Zulassungsverfahren beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) durchlaufen haben und für den bauaufsichtlichen Bereich die amtlichen Prüfbedingungen erfüllen. Dies ist bei Wood-Bliss nicht der Fall. Und die Prüfanforderungen sind z.B. bei der Wirkung auf Hausbocklarven nicht sonderlich hoch angesetzt. Wer anders behauptet, mag das durch nachprüfbare Aussagen des DIBt oder UBA (Umweltbundesamt) auch belegen. Auch die EMPA wird da nichts gegen halten wollen.

Nichts spricht gegen ein Mittel, das unseren Rechtsnormen entspricht, alles aber gegen einen Einsatz an tragenden Bauteilen, wenn es bauaufsichtlich keine Zulassung hat. Warum Masid die Prüfung nicht macht - ich weiß es nicht. Jetzt kann er immer noch sagen, die lassen mich nicht und "dafür kommt er dann auch innes Fernsehen*, hat somit preiswertes Marketing, anders, wenn er einer von vielen Anbietern wäre - das könnte man auch so auslegen. Auch Bio bringt Profit, manchmal auch Extraprofit. Marx prägte dieses Wort mit einer berühmt gewordenenen Redewendung; wissen Sie welche?

Am Rande sei vermerkt, die Mehrzahl der bislang am Mark befindlichen Holzschutzmittel strebten nie ein Prüfung oder bauaufsichtliche Zulassung an und hatten kostenmäßig einen Vorteil. Und es geht immer um Profit....

Fälle, wo sogenannte "giftfreie Holzschutzmittel" in der Wirkung versagt haben, sind mir genausogut bekannt wie Fälle, wo sogenannte "giftige Holzschutzmittel" wie auch "mindergiftige Holzschutzmittel" ohne Wirkung blieben. Anders habe ich auch viele Fälle gesehen, wo es ohne Wirkstoff zu einem Befallsende kam. Ein Kuddelmuddel? Nein, eine Bestätigung meiner Auffassung, das Mittel ist stets nur die Krücke am kranken Patienten. Ganzheitliches Herangehen ist gefragt, um die Ursache zu ergründen und abzustellen. So werden bei mir auch Plazebos wirken.

Aber jetzt habe ich mich schon viel zu sehr vor den Karren von Masid spannen lassen, anstatt die Zeit zu nutzen, Holzschutzfragen auf das Wesentliche, den konstruktiven Bereich zu führen. Da braucht man keine sauteuren Mittel, wenn man die einfachsten Regeln kennt und beherzigt. Es gibt also Nützlicheres, als sich mit Masid seinen** Zulassungsproblemen zu beschäftigen.

(* innen WDR is er aber nich jekommen)
(**ein Beitrag der Gesellschaft "Rettet den hannoverschen Dativ", die Hannoverer sind eben ihm sein Volk, sagte
ein Adelskenner, als König Ernst August von Hannover sein neues Denkmal eingeweiht wurde und darunter zu lesen war: "Dem König sein Volk".)

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

581. Georg-Thomas Bau
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Es wundert mich etwas, daß hier bisher nichts von der Fa. Masid und deren Wood-Bliss zu lesen war.

http://www.masid.de/Unsere_Produkte/unse
Ich habe zwar bisher keine eigenen Erfahrungen sammeln können, aber bereits von verschiedener Seite bisher nur Positives berichtet bekommen.
Auch im Fernsehen wurde bereits mehrfach über Wood-Bliss berichtet.

Es ist, soweit mir bekannt ist, bisher das einzige giftfreie Holzschutzmittel welches auch funktioniert. Leider ist es fast nirgendwo im Laden zu kaufen. Der Grund dafür ist paradox und (man muss es leider sagen) typisch deutsch.
Die Baumärkte in Deutschland bieten nämlich fast ausschließlich Holzschutzmittel an, die daß RAL-Gütesiegel tragen. Dieses haben die Produkte der Fa. Masid aber leider nicht. Denn eine der Grundvoraussetzungen zur Verleihung dieses "Gütesiegels" ist der Gehalt von Insekti- und Funghiziden im Produkt.

Also nochmal zur Klarstellung:
Wood-Bliss bekommt trotz mehrfach von unabhängigen Stellen nachgewiesener Wirksamkeit (eine der Stellen ist die RAL selbst !) nicht das RAL-Siegel, weil es eben KEIN Gift enthält. Ohne dieses Siegel ist an einen Vertrieb über den regulären Handel kaum zu denken.

Das die hinter dem RAL-Gütesiegel stehende Organisation logischerweise in erster Linie die Interessen der deutschen Chemieindustrie vertritt, sei hier nur am Rande vermerkt. Ein Schelm der Arges dabei denkt.
Lieber Georg-Thomas Bau
Liebes www.....de,

schön daß Sie mein Forum gefunden haben, um hier komerzielle Werbung abzulegen.

Schade, daß Sie mangels eigener Erfahrungen nur aus unbekannter dritter Hand zitieren können. Anstattt Urvertrauen sind Erfahrungen aus erster Hand, besser noch Langzeiterfahrungen gefragt.

Typisch deutsch sein, daß kann auch nützen, nicht jedem Zeitgeist aufzusitzen.

 

580. tanja Blumentritt
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Holzwurm im Tisch!
Hallo!
Wir haben einen Holzwurm in einem Tisch unten im Keller!
Wie kann ich ihn mit kleinem Aufwand los werden?
Wer kann mir helfen?
Wäre sehr dankbar für jeden Hinweis.

Mfg
Tanja

579. Ulli
Liebes Holzwurmforum!

Ich habe mir ein relativ altes Klavier gekauft und es wurde mir gesagt, dass vielleicht noch ein Holzwurm darin wohnt.
Nun meine Fragen:
1. Wie merke ich, ob ein Holzwurm noch drin wohnt?
2. Wie kann ich ihn bekämpfen, wenn ich etwas finde?
Wäre sehr nett, wenn mir jemand helfen könnte!!!

Ciao Ulli
Liebe(r) Ulli,
1. ab Frühling Flächen abkleben und warten, ob welche ausfliegen.
2. Wenn es dann der Gemeine Nagekäfer ist, nicht an eine Außenwand stellen und gleichmäßiges Innenraumklima (um die 18-20 °C um die 60 % rel.Luftfeuchte), Boden nicht naß wischen, Unterlegglas benutzen. Dann kann ein Befall von allein abklingen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

578. Daniela Crohn
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Lieber Herr Rüpke,

wir haben vor einem Jahr ein ca. 30 Jahre altes 1-2 Familienhaus gekauft.
Laut Kaufvertrag garantierte der Verkäufer, dass das Haus frei vom Holz-
bock ist.

Nun wollten wir den Spitzboden des Daches ausbauen und mussten zu unserem
Entsetzen feststellen das der Dachstuhl vom Holzbock befallen ist! Das es
sich sicher um einen aktiven Holzbock handelt wurde bereits von einem Fachmann festgestellt.

Der Verkäufer möchte nun eine Chemische Behandlung des Dachgeschosses vor-
nehmen, ev. aber auch eine Behandlung mit Heißluft.

Nun unsere Fragen, kann bei einer Chemischen Behandlung jegliche Gesundheits-
gefährdung ausgeschlossen werden (haben eine 3 Monate alte Tochter) und kann
damit oder mit der Heißluftmethode eine 100% Garantie gegeben werden, das der
Befall beseitigt ist (im Hinblick auf eine mögliche Weiterveräußerung). Oder ist der Austauch sämtlicher Holzbalken die einzige wirksame Methode (gerade weil das Haus auch noch eine Holzdecke hat)um eine 100% Garantie zu geben.

Vielleicht haben sie auch einen Tipp wie man in unserem Fall rechtlich vorgeht!

Vielen Dank für Ihre Hilfe

Gruß Daniela Crohn
Liebe Daniela Crohn,
zum einen könnte hier wohl ein Mangel an der Kaufsache vorliegen, was sich durch eine Beratung bei einem dazu berechtigtem Anwalt erläutern ließe. Ich darf dies nur fachlich beschränkt im Auftragsfall machen.
Da Ihr gekauftes Haus nunmehr vermutlich wohl ein merkantilen Minderwert erleidet und Sie dazu noch einen Schaden zu bezahlen hätten, kann dies nur anwaltlich rechtlich geklärt werden. Dabei ginge es vermutlich um eine nachträgliche Kaufpreisminderung und zusätzlich um einen Schadenersatz. Das will also ergründet werden, bevor der Verkäufer sich durch irgendwelche schnellen Maßnahmen frei macht.

Eine Behandlung mit Heißluft ist bekämpfend wirksam, vorbeugend gegen einen möglichen späteren Neubefall aber nicht. Da es sich um tragende Bauteile handelt, sind nur bauaufsichtlich zugelassene vorbeugend wirksame Holzschutzmittel im zuge einer bekämpfenden Maßnahe und auch nur bestimmungsgemäß einsetzbar. Dabei sollte eine Gefährdung nach dem jetzigen Kenntnisstand ausgeschlossen sein.
Dabei ist anzumerken, daß Wirkeintritt und Wirksamkeit heute zugelassener Mittel eingschränkt sind und bei Verarbeitungsmängeln ein Wiederbefall schnell möglich wird. Eine sehr ordentliche Arbeit ist gefordert.

Übersehen wird in der Regel, daß ein Hausbockbefall reglmäßig großräumig auftritt und auch die Holzbalkendecke mit zu untersuchen und behandeln ist.

Ich empfehle Ihnen, vorab eine rechtliche Klärung zu erwirken, vielleicht anhand einer vorgezogenen Beweissicherung. Dabei wird die Fragestellung Ihres Anwaltes von gewisser Bedeutung sein. Am besten Sie prüfen den Schuß Ihres Anwaltes, bevor er los geht.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

577. Rebecca
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Hallo,
habe vor ein paar Tagen eine neue Wohnung angemietet und bin sie gerade am renovieren. In der gesamten Wohnung befinden sich unbehandelte sehr alte Holzdielen, die ich gerne bearbeiten möchte.
Bein Reinigen habe ich festgestellt das sich an einigen Brettern Holzwurmspuren befinden, wenn man auf die Bretter klopft hört es sich haber werder hohl, noch durchlöchert an.
Der Boden ist sonst superschön, was kann ich tun um einem Holzwurmbefall weiterhin zu stoppen oder vorzubeugen. Gibt es chemische Mittel mit denen ich das Holz behandel könnte bevor ich es abschleife und versiegele?
Wäre Ihnen für eine Antwort sehr dankbar!
Liebe Rebecca,
der Befall war vermutlich eine Folge von Tauwasserbildung, verursacht durch dichte Belägen, wenn es oben kalt und unten wäremer war.
Diese Ursache wurde nun beseitigt, die Deckenkonstruktuion kann die Holzfeuchte wieder auf die Umgebung einstellen. Dies wird bei 12 % Holzfeuchte liegen, damit ist ein Fortbestand eines Befalls durch den gemeinen Nagekäfer ausgeschlossen.

Also: Anfangen, Abschleifen und Versiegeln.

Viele grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

576. Michael Holtkamp
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Liebe Fachleute,

aus unserem Urlaub in Südafrika haben wir einen geflochtenen Korb mitgebracht. Nachdem dieser nun zwei Monate an demselben Ort gestanden hat, befanden sich darunter kleine Haufen sehr feinen Holzmehls. Kann es sich dabei um Holzwurmbefall handeln und was ist zu tun?

MfG

M. Holtkamp
Lieber Michael Holtkamp,
den Korb würde ich zuerst sofort isolieren z.B. im Alufolie, wenn eine Erhitzung im Bakofen möglich ist. Sonst im Garten verbrennen. Insekten aus Afrika können a) auch bei uns im Haus überleben und b) dort sehr unangenehm werden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

575. Holger Bucher
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Liebe Holzexperten,

wir haben soeben im Dachgeschoß unseres Altbaus (1912) einen alten Boden aus Fichtedielen mit Pitchpine-Brettern belegen lassen, die ebenfalls aus Altbauten geborgen wurden. Unter die Pitchpine-Bretter wurde eine Trittschalldämmung aus 5 mm starkem Kunststoffschaummaterial verlegt. Jetzt mußten wir feststellen, daß die alten Pitchpine-Bretter zum Teil "Holzwurm-Löcher" aufweisen, also kreisrunde Löcher von 1 mm Durchmesser. Die Bretter müssen noch abgeschliffen und versiegelt werden. Wir machen uns jetzt große Sorgen, mit diesen "Altbau-Brettern" Holzschädlinge ins Haus geholt zu haben, die auf die darunterliegende Dielung aus Fichtebrettern und die Holzbalkendecke übersiedeln könnten. Halten Sie diese Gefahr für gegeben? Die Pitchpine-Bretter sind wohl ca. 90 Jahre alt.

Mit freundlichen Grüßen
Holger Bucher
der Befall war vermutlich eine Folge von Tauwasserbildung, verursacht durch dichte Belägen, wenn es oben kalt und unten wäremer war.
Lieber Holger Bucher,
wie weiter oben vermutlich die gleiche Vorgeschichte: dichte Bodenbeläge mit unterschiedlichen Klimata und einem folgenden Befall. Diese Ursache wurde nun beseitigt, die Deckenkonstruktuion kann die Holzfeuchte wieder auf die Umgebung einstellen. Dies wird bei unter 12 % Holzfeuchte liegen, damit ist ein Fortbestand eines Befalls durch den gemeinen Nagekäfer ausgeschlossen.

Also: Anfangen, Abschleifen und Versiegeln.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

574. steffen
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Hallo,
ich und meine freundin wollen einen Dachboden ausbauen und haben mit schrecken festgestellt das sich in 4 stützbalken einem sparren und einem wechsel eine holzbockmade heimisch fühlt - der befall scheint sich nur auf diese balken zu beschränken - die anderen 31 sparren hab ich komplett abgeklopft und abgestochert - man sieht auch kein frasmehl oder kleine löcher. meine fragen sind nun:
1. kann ich davon ausgehen das die anderen balken -noch- unbefallen sind?!
2. die befallenen balken werde ich selbstverständlich austauschen, aber wie kann ich erneuten befall verhindern - gibt es eine empfehlung, eine spezielle farbe zur prophylaxe?!
3. bringen injektionsgifte wie z.b. holzwurmex oder holzwurmtod etwas um eine weitere verbreitung zu verhindern, bzw. bestehenden befall zu beseitigen?!
4. wenn diese injektionsgifte etwas bringen, wäre dann eine anwendung mit einem 10mm loch auf einen meter balken in das daß gift bis in balkenzentrum injeziert wird sinnvoll?

thx für die antwort!
Lieber Steffen,
bei Fund einer Larve ist es das einfachste, eine Bestimmung zu machen. Ist es Hausbock, muß meistens großflächig untersucht werden und auch etwas unternommen werden. Es sind hier tragende Bauteile. Zum Dachausbau gehört übrigens auch immer und zuvor eine geprüfte statische Berechnung des Ist- und des Sollzustandes, d.H. ein Bauantrag ist nötig!

1. Nur bei Hausbock ist mit weiterem Befall zu rechen.
2. Alles folgt der Befallsfeststellung und -bestimmung, Regelnorm ist die DIN 68800 Teil 4 und natürlich die Landesbauordnung.
3. Bei tragenden Bauteilensind nur bauaufsichtlich zugelassene Holzschutzmittel erlaubt.
4. Die Vorgehenstechnik ist in der DIN aus gutem Grund vorgegeben.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

573. Lorenz Buchler
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Leider habe auch ich eine Frage, von der ich der Meinung bin, daß sie "gerade so" noch nicht gestellt worden ist...
Wir haben einige Möbel mit der Herkunft Mexico. An ausgerechnet dem schwersten haben wir nur Späne unter drunter und auch innen gefunden. Der Schrank steht im 21°C warmen Wohnzimmer, befallen ist genau die Ecke, die - bisher - in einer Zimmerecke stand. Nachdem ich im Forum bis zum September zurückgegangen bin, scheint es mir das Beste, ich stelle den Schrank an die Heizung und warte ab (und melde mich dann wieder). Könnten die Insekten nicht die Heizung erst recht als total klasse empfinden, wenn man bedenkt, daß das Möbelstück aus Mexico kommt?
Lieber Lorenz Buchler,
ja, in Mexiko, da kenne ich mich nicht aus. Das übliche gilt aber auch für Mexiko - Larve rausholen oder ausfliegenden Käfer fangen, dann gäbe es Gewissheit. Daneben ist die Holzart wichtig, wie auch Hinweise zur Ausfluglochform und die Nagselanalyse.
Viele Grüße
Hans-Jaochim Rüpke

 

572. Sibielle
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Wir lagern im Keller seit einigen Tagen drei alte Schränke, welche möglicherweise vom Holzwurm befallen sind. Die Kellerdecke besteht auch aus Holz und diese Holzdecke führt bis zu der Kellertür im Erdgeschoss. Ist das Erdgeschoss vom Holzwumbefall bedroht.
Liebe Sibielle,
desegen, nein. Kann aber sein, daß sich der Holzwurm in den Möbeln sehr schnell weiterentwickeln wird, wenn ein übliches Kellerklima herrscht.
Viele grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

571. Christian Renfordt
Mail
Hallo,

um den Holzwurm im Dachstuhl zu bekämpfen habe ich recherchiert, das es Unternehmen gibt, die die Dachstuhlbalken mittels Wärmezuführung auf eine Kerntemperatur von mind. 55 Grad bringen - und das für ca. 1 Stunde.

Erreichen die Balken diese Temperatur nicht auch im Sommer bei starker Sonneneinstarhlung? Anm. Ich habe ein naturschiefergedecktes Dach, unter dem Schiefer ist Dachpappe und eine komplette Verbretterung.

Wenn ich auf diese Firmen zurückgreifen muß, was kostet so etwas?
Lieber Christian Renfordt,
die Letaltemperatur wird nicht erreicht werden. Ich habe im letzten Jahrhundertsommer Versuche gemacht. Selbst bei schwarzer Oberfläche und geringem Querschnitten klappte es nicht.
Zu den Kosten müssen Sie in jedem Fall bei den ausführenden Fachfirmen anfragen, am besten durch Einholung eines Angebotes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

570. alexander hüttner
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Hallo alle zusammen.

Wir haben ein altes Bauernhaus. Der großteil der Deckenbalken zwischen EG und 1 Stock, bzw alle Balken zwischen 1 Stock u. Dach sind aus Holz.
Am schlimmsten war der "Holzwurmbefall" am Dachboden. Deshalb habe ich diesen bereits mehrmals mit Holzschutzmittel gestrichen. Leider waren alle Maßnahmen bis jetzt relativ erfolglos. Da immer wieder neue fraßspuren kommen. Selbst ein geziehltes "tränken" der neu befallenen Stelle hat nicht´s gebracht.
Gibt es professionelle Firmen die, die befallenen Räume z.B. vergassen können? Habe leider noch keine im Internet gefunden. An die Balken kommt man nämlich mit dem Holzschutzmittel nicht hin.Das Haus ist freistehen und momentan unbewohnt. Was kostet so was ungefähr? Was kann man sonst noch machen?

Danke schon mal
Alex.Hüttner
Lieber Alexander Hüttner,
Sie machen also im Selbstversuch alle Fehler erst einmal vor, um danach zu sagen, es geht so nicht recht voran.
Das Sie nun unter Begasung nicht schnell etwas finden, zeigt nur die Wirkung unserer Gefahrstoffverordnung und anderer Gesetzlicher Einengungen im Umgang mit Bioziden. Das ist wohl auch gut so.

Sie werden auch die Grenzen von Holzschutzmittelformulierungen kennengelernt haben, die dann nicht wirken werden, wenn sie nicht erfolgreich nach den Anwendungsvorschriften der Zulasungen ins Holz eingebracht wurden und die Wirkstoffmenge daher nicht ausreichend eingetragen werden konnte. Regelmäßig ist das eine Folge von nicht fachgerechter Arbeisweise und fehlender technischer Ausrüstung. Aber auch die Wirkungsweise bestimmter Holschutzmittel kann in der Befallsreduzierung oder Abtötung langsam oder unvollständig sein, und wie gesagt - bei Anwendungsfehlern - ganz versagen.

Begasungen sind nicht einfach und nur von zugelassenen Fachbetrieben inzwischen nur noch mit behördlicher Erlaubnis möglich. Sie sind daher auch teuer. Das ist der Tribut an viele vorangegangene (tödliche) Unfälle.
Ich empfehle Ihnen erst mal einen Fachmann hinzuzuziehen. Der wird nach Bestimmung der Insektenart, dem Nachweis des aktiven Befalls und der Feststellung des Befallsumfanges mögliche Bekämpfungsmaßnahmen (u.U. auch Altenativen) vorschagen können.

Unter Umständen ist in so einem alten Bauernhaus vieles hinnehmbar. Nicht alles muß immer gleich bekämpft werden, wenn es denn kein Hausbock ist . Es gibt noch andere holzzerstörende oder auch bewohnende Insekten, die vielleicht nur aufgrund bestimmter baukonstruktiver Unzulänglichkeiten oder auch nur zeitweise (z.B. nutzungsbedingt) und oft nur lokal tätig sind.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

569. Jörn Beckmann
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Hallo Holzwurmforum,

hier einige Fragen die mich zur Zeit beschäftigen:

Frage 1: Kann ich in mein Holzhaus ohne Bedenken Fichtefasebretter (136x18 mm) einbauen, welche seit dem Frühjahr mit einer Folie abgedeckt im Freien lagern?
Im Sommer hat sich an unserer Fassade, Polarkieferbohlen 96 mm, ein Hausbock zu schaffen gemacht. Gehen diese niedlichen Geschöpfe an diese relativ dünnen Bretter und wenn ja, sind die Maden dann jetzt schon sichtbar beim Auseinandernehmen der gelagerten Brettstapel?
Frage 2: Fressen sich Hausbockmaden durch Dampfbremsfolien?
Frage 3: Was passiert mit schlüpfenden Hausbockmaden im Spitzboden, wenn diese am Ausfliegen gehindert werden? Kann es zur Paarung im Spitzboden kommen, mit erneuter Eiablage?
Frage 4: Wie schnell (grober Anhaltspunkt) können Hausbockmaden einen Sparren mit Ausmaßen von 220x80 mm so herrichten, dass er ausgetauscht werden muß?
Lieber Jörn Beckmann,
1. das kommt vermutlich auf die Lagerbedingungen an, die Sie sicher selbst einschötzen könnten.
Hausbocklarven sind immer - für Sie unsichtbar - im Holz. Sie verlassen das Holz inRegelfall nicht vor dem Ausflug. Der Zyclus dauert Jahre.
2. Nein
3. u.U. ja.
4. Wegen der vielen bestimmenden faktoren ist das sehr schwer zu sagen. Eine Rateantwort: 5 - 10 - 15 Jahre. Eine Handteller große Fichtendiele ist von meiner Larve "Bertha" innerhalb eines Jahres aufgefressen worden.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

568. Joachim Göbel
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Lieber Herr Rüpke, ich glaube ich habe in meinen Angaben einen Fehler gemacht. Nach Durchsicht dieser Webside denke ich, das es Hausbockspuren sind anstatt Holzwürmer, da die Spuren doch relativ breit. Befällt der Hausbock sehr altes Holz (älter 100 Jahre)? Welche Schädlinge befallen altes Holz. Sollten wir einen Sachverständigen hinzuziehen?
Lieber Joachim Göbel,
Das Holzalter ist einer von vielen Faktoren. Befallen werden kann prinzipiell Holz jeden Alters. Aber - oder trotzdem ist z.B. für den Hausbock altes unberührtes (ohne neue Schnittstellen und neue Risse), bislang noch nicht befallenes Holz aus vielerlei Gründen wenig einladend, sprich wird auch je älter je weniger befallen. Eine wesentliche statistische Abnahmeschwelle zeigt sich ab einem Holzalter an einer bislang unbefallenen und bis dato unberührt daliegenden Konstruktion von etwa 60 Jahren. Ab diesem Alter singt die statistische Wahrscheinlichkeit eines Befalls deutlich ab. Schneiden oder spalten Sie aber altes Holz wieder neu ein, werden sie wieder frisches Holz anbieten. Hier ist theoretisch und auch praktisch wieder eine Eiablage und Befallsmöglichkeit gegeben. Es ist praktisch wahrscheinlich die abweisende Patina, die bei altem Holz eine Eiablage wenig erfolgreich macht und daher vom Hausbock - bei Strafe seines Untergangs - nicht in Betracht gezogen wird.

Nicht möglich ist die Vereinfachung komplexer Wechselbeziehungen zu für Laien gern gewünschte Regeln. Dies führt immer nur zu Unbedenklichkeiten mit Folgen einer falschen Einschätzung der Lage.

Sie sollten wissen, erst muß die Holz- und Insektenart bestimmt werden, dann ob ein aktiver Befall in welchem Befallsumfang vorliegt und danach ist über alles weiteres zu verhandeln. Bei Hausbock ist das dann ein anderes (großräumig bis auf die obere Decke angelegtes) Verfahren als etwa bei lokalem Nagekägerbefall.

Viele Insektenarten haben andere Eiablegetechniken. Davon ist ua. abhängig, ob sie altes Holz befallen werden.
Klar, daß Sie dazu einen Fachmann brauchen, einen Schverständigen für Holzschutz (am Bau).

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

567. Joachim Göbel
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Hallo Holzwurmforum,

wir haben ein ca. 150 Jahre altes, saniertes Haus gekauft. Mehrere Zierbalken und ein tragender Deckenbalken zeigen Holzwurmspuren. Holzmehl ist unter der außenliegenden Schicht, die man abrupfen kann, verborgen. Tierchen haben wir noch nicht gefunden. Ein Bekannter behauptet, dass wir uns keine Sorgen machen müßten, da Holzschädlinge so altes Holz nicht mehr befallen würden.
Stimmt dass??
Lieber Joachim Göbel,
nein, das ist nicht richtig.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

566. van Lier
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Zu Eintrag 570
Hallo Herr Rüpke,
es ist mir schon klar, daß Sie keine Ferndiagnose stellen können.
Ich habe gehört, daß wenn sich die klimatischen Bedingungen ändern,(Keller vorher unbeheizt und nun beheizt) die Tierchen sowie nicht überleben.
Stimmt das ? Wie lange müsste der Keller dann beheizt sein damit die Tierchen absterben ? Was kämen denn noch für andere Tierchen in Frage ?
Lieber Georg van Lier,
das ist schwer möglich, weil die klimatischen Verhältnisse nicht so einfach zu ändern sind. Schließlich ist der Keller ja als "Lagerkeller" gebaut und sollte in vergangenen Tage eine gewollte feuchtere und kühlere Kliomatik haben. Wie könnten Sie sonst Kartoffeln und Obst länger lagern?
Eine Heizung im Keller führt bei solchen Baukonstruktionen oft bereichsweise zu dem gegenteiligen Effekt und fördert den lokalen Tauwasseranfall im Boden und Sockelbereich sehr stark.
Im Obergeschoß ist dies anders und kann sicher schon in einer normalen beheizten Wohnung erfolgreich sein.
Fazit: Die Baukonstruktion muß zur Nutzung passen. Eine geänderte Nutzung ändert nicht zwangsläufig die Baukonstruktion. Das wird immer wieder vergessen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

565. Huber Stefan
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Hallo,
seit einigen Monaten bewohnen wir unser neues Eigenheim.Der Dachstuhl wurde als gehobelter Sichtdachstuhl ausgeführt, der bereits im Dezember 1994 aufgestellt wurde. Seit Bezug stellten wir immer wieder Nagegeräusche fest und vor einigen Wochen auch Spuren von Holzmehl. Wir fanden keine Löcher an den Sparrenseiten doch waren knapp unter dem Anstrich Gänge zu sehen, die man mit einem Messer freilegen konnte und wir fanden 7 weiße Würmer ca.1,5-2,0 cm lang und bis zu 5mm dick.
1.Frage:Handelt es sich um den Holzwurm?
2.Frage:Können Ihrer Meinung nach im Inneren der Sparren auch noch Würmer sein, deren Nagegeräusche ´nicht hörbar sind?
3.Frage:Kann eine Behandlung mit Holzwurmtod ausreichend sein oder ist eine Wärmebehandlung unumgänglich und können Sie Firmen vermitteln (Raum Landshut Niederbayern) die diese durchführen?
Der Befall liegt bislang nur an einem Sparren vor. Gibt es Erfahrungen, wieviele cm oder m ein Holzwurm pro Jahr voranfrisst?
Lieber Stefan Huber,
1. Kann ich Ihnen nach den gegebenen Angaben noch nicht sagen.
2. Ja.
3. Die Fragen kann man erst beantworten, wen man genau weiß welches Insekt tätig ist und wie der Befallsumfang ist. Das heißt in erster Linie, Hausbock und dann großfächige bekämpfende (chem. oder Heißluft) und daneben auch großflächig vorbeugende Maßnahmen (chem.) oder nicht.
Das entscheidet zuerst ein Sachverständiger für Holzschutz, (der möglichst nicht gleich selber ausführt....)
Firmen müssen Sie sich selbst suchen.
Wie gesagt, je nach Insektenart ist das Bild ganz unterschiedlich. Auch die Zerstörungsintensität ist artspezifisch sehr unterschiedlich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

564. Georg van Lier
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Hallo,
wir haben ein ca. 50 jahre altes Haus gekauft. Die Decke zwischen Keller und Erdgeschoss besteht aus Holzbalken mit aufgenagelten Dielen,dazwischen ist Lehm und Schlackedämmung(zwischen den Holzbalken). Beim abschleifen der Holzdielen kamen teilweise an den Zimmerrändern Spuren von Holzwürmern hervor. Auch die Balken im Keller weisen viele ca 1mm grossen Löcher auf, aus den auch noch Holzmehl rieselt.
Nun die Fragen, muß das untersucht/behandelt werden ? Ziehen sich die Tierchen evtl auch von allein zurück ? Halten die Balken auch mit Holzwurm problemlos die weiteren 50 Jahre ?
Vielen Dank für eine Antwort,
mfG van Lier
Lieber Georg van Lier,
das kommt ganz auf die nun folgenden klimatischen Bedingugen an. Die resultieren aus Ihrer neuen Nutzung. Unter Umständen hat der Boden vorher einen dichten Belag gehabt. Auch wahrscheinlich, daß zwischen dem Untergeschoß und dem betreffenden Raum ein zeitweiser Temperaturunterschied bestand. Eine Folge davon kann Tauwasserbildung sein. Wird dabei ein Maß erreicht, was im Ausgleich eine Holzfeuchte um die 16 % ermöglicht, ist auch ein Befall durch den Gemeinen Nagekäfer, alias "Holzwurm" wahrscheinlich. Normal wäre die Holzfeuchte hier um die 12%. Das reichte nicht für diesen "Holzwurm". Es gibt aber noch andere....
Ob Ihre Balken mit dem jetzigen Schaden noch reichen, kann ich natürlich ohne Ortskenntnis von hier aus nicht beurteilen und gar 50 jahre hellsehen kann ich erst recht nicht.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

563. b.hamelmann
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hallöchen
ich habe einen alten stuhl gekauft, in dem der holzwurm nach wie vor aktiv ist. eine eigene sauna habe ich leider nicht und die kosten für eine heissluftmethode wären mir zu teuer. welche ökologische möglichkeit hätte ich die larven dennoch auszurotten. reicht es ggf. aus den stuhl bei frost nach draussen zu stellen?
mfg b.hamelmann
Liebe(r) B.Hamelmann,
Es wird nicht reichen. Eine andere "ökologische" Methode wäre, einen neuen Stuhl zu besorgen. Auch der Insektenmord erfolgt nur durch Ersticken, Vergiften oder Erhitzen... Meine Empfehlung: Abwarten, es reicht allein die beheizte, trockene Wohnung. Dazu ist aber nicht "ein wenig" sondern "ein viel" Geduld erforderlich. Diese ausdauernde Ruhe oder dieses innere Gleichgewicht zu finden, ist jedoch bei dem jetzt herrschenden zeitgeistbesetztem Lebenwettlauf kaum zu erwarten. Möglicherweise zu viel Erkenntnis aus einem insektenbefallenen Stuhl...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

562. Silke Hollkott
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Hallo zusammen,
wer kann mir helfen? Ich habe einen alten großen Weidekorb geschenkt bekommen, weiß also nicht wo er vorher gestanden hat. Nun habe ich festgestellt, das er durchlöchert ist und es aus den Löchern rieselt. Habe den Korb schon mit Seifenlaugen abgewaschen und wieder trocken lassen aber es rieselt weiter. Ich vermute Holzwürmer. Wie kann ich sie auf natürliche Weise bekämpfen?
Liebe Silke Hollkott,
dem geschenkten Gaul schaut man niemals ins Maul? Hier ist wahrscheinlich die Zerstörung schon zu weit fortgeschritten. Ein Korb ließe sich gut erhitzen (55 °C 60 Min. z.B. in der Sauna oder in der Lackierkabine) dann ist alles vorbei, aber der Schaden und das Geriesele bleibt. Eine natürliche Bekämpfung hat ja bereits begonnen, aber ganz anders als wir Zweibeiner es wollten... Da geht es zuerst dem Korb an den Kragen und dann den Insekten...
Ich selbst liebe solche Weidenkörbe bei der Gartenarbeit und für den Kaminholztransport benutze ich 2 alte historische Bäcker-Kiepen (50-er Jahre zum Brötchenaustragen) im Gebrauch. Die Kiepen sind immer im Trockenen und noch ohne Befall. Die Gartenkörbe stelle ich nach Gebrauch zum Trocknen verkehrt herum auf Holzpflöcke, sie blieben bislang ohne Befall. Nach und nach muß ich sie durch "neue" alte Exemplare ergänzen, die ich am Flohmarkt finde. Die halten dann oft noch 10 Jahre und mehr. Es gibt aber auch neue Weidenkörbe, die halten je nach Einsatz 20 Jahre und mehr.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke