Holzwurm-Forum
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511. Sönke Petersen
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Hallo Herr Rüpke,

zuerst einmal möchte ich mich für das tolle Forum ,das Sie hier auf die Beine gestellt haben, bedanken. Ich kann nur sagen ,weiter so.
Mein Problem lautet wie folgt:
In meinem Brennholzstapel haben weiße ca. 2cm lange Würme mit einem Durchmesser von ca. 5mm das Buchenholz und nur das Buchenholz direkt unter der Rinde aufgefressen. Wenn ich das Holz aus dem Schuppen ins Haus holen will, um es zu verbrennen, haben diese Würme die Rinde vom Holz getrennt.
Welcher Holzwurm ist hier am Werk?
Muß ich Maßnahmen ergreifen, um den Schädling zu bekämpfen ,damit er nicht ins Gebälck des Schuppens geht?
Ein Förster aus der Nachbargemeinde hat mir geraten, das Holz mit Petrolium oder Diesel zu besprühen, das würde den Wurm fern halten. Ist das nicht ein bisschen übertrieben?

Im voraus vielen Dank für Ihre Mühe

mfg

Sönke
Lieber Sönke Petersen,
Sie brauchen mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nichts zu machen. Es handelt sich vermutlich rindenbewohende Insekten, die hier unter der Rinde am Bast und Splintholz ein zucker- und stärkereiches Auskommen haben um ihren Platz in der Nahrungskette zu behaupten. Sie haben kein Interesse an alten unppetitlichen, kochentrockenen Holzbaukonstruktionen.

Das Förster auch so sein können, war mir bisher eigentlich ganz fremd zu denken. Wenn es dann so kommt, könnte ich nun schon eher die Sparmaßnahmen der Landesregierung verstehen, die Forstämter abzubauen. Vielleicht will ein so scheidender Förster seinen Dieseltank auf diese Weise leer bekommen, um bei den Entsorgungskosten einsparen? Am Ende gar nicht auszudenken, wie schön und wie lange dann alles im Haus stinkt... Möcht gern wissen, ob die Leute von der Diesel- und Petroleumfraktion es selbst schon mal zuhause gemacht haben und was Ihre Frauen dazu gesagt haben....

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

510. Heike Böck
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

wir freuen uns sehr, Ihre Seite mit den informativen Antworten gefunden zu haben.
Unser Problem lautet "Gewöhnlicher Nagekäfer" sowie "Hausbock" innerhalb unseres vor 4 Jahren geerbten Bauernhaus aus dem Jahr 1872.
In der Fachwerk-Scheune, an die der ehemalige Stall und der Wohntrakt angrenzt, lagert seit Jahren/Jahrzehnten Kaminholz, das bis vor etwa einem Jahr unseres Erachtens ohne Schädlingsbefall war. Ebenso konnten wir bisher keine Spuren von eindeutig noch aktiven Schädlingen am Gebälk feststellen.
Durch die Einlagerung von im Winter 99 gefallenem Sturmholz vor etwa einem Jahr innerhalb der Scheune scheinen wir uns die o.g. Schädlinge ins Haus geholt zu haben. Sägemehlhäufchen an Dielenbrettern, Holzregalen etc. weisen plötzlich auf eine hohe Population des Nagekäfers hin, Fluglöcher, Fraßgänge und Nagegeräusche im uralten Kaminholz auf den gefährlichen Hausbock (der auch der Gemeine Scheibenbock sein könnte?).
Wir möchten im Frühjahr das Haus grundlegend renovieren und dabei auch das bisher unverschalte Dach teilweise verschalen bzw. mit Unterspannbahn versehen und neu decken. Der Zimmermann sieht bisher keine Probleme im Hinblick auf Tragfähigkeit des Dachstuhls und will lediglich teilweise die Sparren mit neuem Holz seitlich verstärken und eine neue Lattung aufbringen. Wir sind skeptisch, da wir mittlerweile Sägemehlhäufchen auf den horizontalen Bindern in der Scheune gefunden haben.
Fragen:
1.Läßt der Scheibenbock auch Nagegeräusche hören, die sich wie das Reiben von Daumennagel an Mittelfingernagel anhören (siehe Identifikation Hausbock bei www.parisek-saniert.de)?
2.Besteht nun die Gefahr, dass der Dachstuhl für uns unsichtbar bereits durch den o.g. Schädling befallen wurde, wie läßt sich das feststellen und wie groß ist die Gefahr bei Ignorieren der Befallsmöglichkeit?
2.Ist eine Wärmebehandlung bei einem 35 Meter langen Dach, deren vom Boden bis unters Dach offener Scheunenbereich etwa 25 Meter Länge beträgt, überhaupt möglich - und vor allem bezahlbar?
3. Sollten wir das neu einzubringende Holz für die Dachsanierung vor Einbau behandeln und wenn ja, wie?
4.Ist in unserem Fall der Hausbock, falls er es denn sein sollte, in Bayern meldepflichtig und wenn ja, wo und mit welchen Konsequenzen?

Wir wissen mittlerweile, dass die Lagerung des Kaminholzes im Inneren nicht sinnvoll ist und wir dieses sowie die befallenen Bretter schnellstmöglich entfernen lassen sollten.

Es freuen sich über Ihre Antwort
Karl und Heike Böck
Liebe Heike Böck,
Das hier Leben ist, keine Frage. Ob die tragende Holzkonstruktion das verkraftet, wäre nur örtlich feststellbnar und zu bewerten. U.U sieht es schlimmer aus, als es ist. Man muß erst mal die genauen Umgebungsbedingungen ins Auge fassen und bewerten, dann relativiert sich viel.

Das mit dem Sturmholz auch Nahrung eingebracht wurde, ist nicht verwunderlich: Das Holz wird nach und nach verschiedenen Insektenarten zum Überlegen verhelfen. Am Ende ist es trocken und neue Spezialisten werden es im Auge haben, warum auch nicht. Es gehört ja nicht zur Baukonstruktion. Solange die Attraktivität größer ist, wird die Baukonstruktion kaum mehr leiden, als sie ohnehin schon ein langes Leben gelitten hat.

1. Kann ich Ihnen nicht sagen, ich habe mich damit nicht beschäftigt. Wegen des frischen Holzes vermutlich nicht.
2. Der Scheibenbock wie auch andere Frischholzinsekten werden die alte Konstruktion nicht befallen. Das kann ich auschließen.
2. Weiß ich nicht, ist nach meiner Erfahrung selten nötig.
3. Bei Farbkernhölzern, wie Kiefer, Lärche, Douglasie (+-10%Splintanteil) ist das nicht nötig. Bei Fichte, Tanne, und Slpintholz aller Arten muß nach Liste Bauholz bestellt werden, daß mit einem bauaufsichlich zugelassenem Insektenbefall vorbeugendem Holzschutzmittel behandelt ist. Eine Imprägnierbescheinigung des gelieferten Holzes ist erforderlich. Alle Holzschnittstellen an der Baustelle und die in der Baufolgezeit auftretenden Risse sind mit dem gleichen Mittel örtlich nachzubehandeln.
4. In Bayern wurde wegen leerer Staatskassen und fehlender sachkundiger Fachleute in den Baubehörden die Meldepflicht aufgehoben. Das ändert nichts an der Gesetzeslage, Sie müssen Hausbockbefall immer (durch sachkundige Fachleute) feststellen und bekämpfen lassen. Aber nur bei Befall. Wenn nur ein Altschaden vorliegt ist der Statiker gefragt, der die Tragfähigkeit (für Sie) nachweisen muß.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

509. Berthold Robert
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Sehr geehrter Hr. Rüpke,
ich bin sehr froh im Internet in Bezug auf Fachwerk-Gebäude auf ein so kompetentes Internet-Angebot wie das Ihre gestoßen zu sein, da ich sehr kurzfristig vor ein Problem gestellt bin, mit dem ich mich noch nie beschäftigt habe.

Ich besitze ein 105 Jahre altes Fachwerk-Bauernhaus, an dem in der letzten Woche die Dachlatten und Dachpfannen erneuert werden sollten. Beim Abdecken der alten Dachpfannen stellte sich heraus, dass große Teile der Sparren und Fetten vom Hausbock und Holzwurm befallen sind, was vorher nicht sichtbar war. Der Befall ist so stark, dass der Dachstuhl komplett erneuert werden muß.

Der alte Dachstuhl ist immer ungedämmt gewesen, der großräumige Dachboden ist heute ungenutzt (nur noch 50 cm Heu als Fussboden-Dämmung) und diente früher der Heu- und Strohlagerung.
Für den neuen Dachstuhl hat mir die Dachdecker-Firma folgenden Aufbau hinsichtlich der Wärmedämmung vorgeschlagen, mit Hinweis auf einen eventuell später einmal möglichen Ausbau des Dachbodens:

- Dampf- und Energiesperrbahn „DELTA PLUS“, im Naht- u. Anschlußbereich
luftdicht verklebt,
- Klemmfilz Unifit 0,40 zwischen Sparrenfelder in Stärke 140 mm,
- dampfdiffussionsoffene Unterspannbahn „DELTA MAXX“

Meine Fragen hierzu:
1. Macht ein solcher Aufbau bei einem Fachwerkhaus Sinn und wenn nicht, welche Alternativen gibt es?
2. Welches Dämmmaterial kann man statt der später vielleicht mit einer Sondermüll-Problematik behafteten Stein-/Glaswolle verwenden?
3. Welche Besonderheiten sind bei einem Fachwerkhaus zu beachten?

Ich weis, dass es bei einem Fachwerkhaus von zentraler Bedeutung ist Kondenswasser zu vermeiden und möglichst dampfdiffussionsoffen zu arbeiten.

Ich hoffe sehr, dass Sie mir ganz kurzfristig einige gute Tips geben können, damit ich meinem Haus keinen ungewollten Schaden für die Zukunft zufüge.


Mit herzlichem Dank im voraus
Berthold Robert
Lieber Berthold Robert,
zuerst besteht für mich bei ungenutzten Dachböden die Frage, den gesamten Dachstuhl dämmen oder nur den Dachboden von oben dämmen und mit Belag abdecken ?
Wenn Sie nun den Dachstuhl dämmen wollen, bestehen m. E. bei der Art von o.a. Dämmkonstruktion keine Bedenken.

Das hat hier auch bei einem Fachwerkhaus erst mal keine baulich bedenklichen Auswirkungen. Die Problematik von Tauwasseranfall an den Sichtfachwerkaußenwänden und der unbedingt nötige Wandaufbau mit kapillar wirsamen Baustoffen ist doch ein anders Thema, als das gedeckte Dach.

Bewährte alternative Aufbauten eines neuen gedämmten Steildaches gibt es viele. Das liegt in Ihrer Hand, sich bei den Anbietern zu informieren.

Das Dach hat bei auch unterschiedlichen Bauweisen eigentlich die gleiche baukonstruktive Wirkung, das Gebäude vor Regen zu schützen und das Wasser schnell und ohne oberflächige Staunässebildung abzuführen. Sollten dennoch im Einzelfall Besonderheiten erkannt werden, ist das nur bei einer Ortsbesichtigung möglich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

508. Stricker
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Wir haben in unserem 200 Jährigen Holzhaus das nicht isoliert ist leider den Hausbock entdeckt. Dieser hat schon einige Schäden an unserem Gebälk verursacht.
Beim öffnen der Gänge habe ich auch schon einige der Larven entdeckt, die ich aus Fachzeitschriften als Hausbock, Hylotrupus bajulus erkannte.
Im Dachstock, aber auch in einem unbeheizten Zimmer kommt er vor.
Was kann ich dagegen tun. Kann ich etwas ohne Chemie unternehmen?
Das Haus ist wie gesagt noch nicht isoliert, dh stets luftig. Das Dach ist dicht
und daher sollte das Holz auch nicht feucht sein. (Müsste ich wohl mal messen können)
Da auch einige tragende Balken befallen sind mache ich mir grosse Sorgen!
Was können Sie mir raten? Herzlichen Dank im voraus
Liebe(r) Stricker,
grundsätzlich spielt die Holzfeuchte beim Hausbock keine große Rolle. Man bezeichnet ihn auch als ein Trockenholzinsekt. Also sind Feuchteschäden hier nicht befallsverursachend. Ob es eine Isolierung gibt oder nicht, ist daher auch ohne Belang.

Ein Befall ist in dieser Form an so altem Holz ist selten. Seine weitere Schadintensität wird höchstwahrscheinlich gering bleiben ud noch geringer werden. Bei genauer Prüfung läßt sich häufig feststellen, daß zwischenzeitlich Umbauten stattfanden - mit neuerem Holz. Das neue Holz ist dann mit -für eine erfolgreiche Eiablage- frischen Rissen wieder ein neues Einfallstor.

Als Bekämpfung würde ich in diesem Falle eine Heißluftbehandlung in der warmen Jahreszeit vorschlagen.
Unabhängig vom Befall sind grundsätzlich Schäden an tragenden Bauteilen sowieso zu beheben.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

507. Simone Lange
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
neulich habe ich eine alte Holztruhe abgeschliffen und neu gestrichen (Acryllack). Der Boden ist Natur belassen. Jetzt stelle ich fest, dass die Truhe vom Holzwurm befallen ist.(immer wieder kommt Sägmehl zum Vorschein, auch nach gründlichem putzen und absaugen)
Meine Frage: Kann die Truhe in der Wohnung belassen werde, oder besteht die Gefahr, dass sich der Wurm auf den Truheninhalt (Kleidung)oder auf andere Möbelstücke ausbreitet? Kann ich die Truhe trotz Lackierung behandeln?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Simone Lange
Liebe Simone Lange,
möglich ist alles - wahrscheinlich weniger. Das ist abhängig von den ausschlaggebende Umgebungsbedingungen, Holzzart, Feuchte und Temperatur.
In einer beheizten Wohnung ohne bauliche Mängel ist es sehr unwahrscheinlich.
Sie können nun wirksam nur die nicht behandelten Flächen chemisch mit einem RAL-Holzschutzmittel bekämpfend behandeln. An den lackierten Flächen müßten Sie den Wirkstoff mit Kanülen einbringen - eine Heidenarbeit mit nur gedämpfer Wirksamkeit.
Ein Alternative wäre eine Heißluftbehandlung. 55°C über 60 Min,. im Holzinneren gemessen, sind erforderlich.
Viele Grüße
HansJoachim Rüpke

 

506. U.Schmitz
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Liebes Holzwurm-Team,
ich habe einen alten Schrank aus einem Keller geholt. Dort hat eine größere Holzwurm-Familie angefangen, ihn aufzuessen.
Nun hatte ich Xyladecor für Innen auf den riesigen Schrank aufgetragen, bis der Kanister leer war und mir einfiel, dass der
Schrank im Schlafzimmer steht. Blöd, nicht?
Wie lange dauert es, bis man dort übernachten kann, ohne Gesundheitsschäden zu befürchten? Insbesondere Kleinkinder?
Woher weiß man, dass die Holzwürmer wirklich tot sind?
Wissen Sie, ob man wirklich zwei Mal streichen muss? Was ist, wenn man die Unterseite nicht gestrichen hat?
Hilft es jetzt noch, wenn man Kastanien in den Schrank legt? Und muss man die dann täglich wechseln?
Ich würde mich über Ihre Antwort sehr freuen, vielen Dank für Ihre Mühe im Voraus und mit freundlichen Grüßen
U. Schmitz

505. Matthias Appelhans
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Hallo Expertenteam,

heute haben wir im Rahmen einer Dachgeschoßsanierung nach Entfernen der Nut und Feder Verlattung in einem 1951 gebauten Haus an 2 Dachsparren Schädlingsbefall festgestellt. Die beiden Sparren (vermutlich ein Nadelholz) zeigen eine intakte Rinde, die aber durch Klopfen mit Werkzeug aufbricht und eine bis zu 2 cm dicke weiche, trockene, abfallende Spanschicht (sehr fein, rieselnd) preisgibt. Das Innere der beiden Dachsparren (quasi nachdem wir das Sägemehl entfernt hatten)zeigt gewundene ca, 0,5-0,8 cm breite Gänge, Darunter erscheint das Holz massiv. Wir haben weder Larven noch Käfer gefunden.

Frage 1: Um welchen Schädling könnte es sich handeln?
Frage 2: Wie erkenne ich, ob es sich noch um einen aktuellen Befall handelt.
Frage 3, Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, bevor wir das Dach neu abdämmen und entsprechend mit Gipsplatten verkleiden.

Für die Mühe herzlichen Dank im voraus.
Lieber Matthias Appelhans,
1. möglicherweise sind es alte, vergangene Zeugnisse eines Scheibenbockbefalls der i.d.R. nur am am Frischholz auftritt.
2. indem Sie typische Befallsmerkmale feststellen.
3. das kann ich von hier aus nicht sagen, wenn es kein Befall gibt, ist nichts zu tun.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

504. Ein Freund
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durch Zufall diese Seite entdeckt :
Pro Holzwurm !

Der Holzwurm ist aus meiner Sicht
sehr fleißig - stört man ihn nicht !
Im Möbel und manch alten Balken
versuchte er sich zu erhalten.
Ob Haus , ob Schrank - das Holz das lebt !
Den Holzwurm eine Chance gebt.
(Nur sollte er es`s nicht übertreiben
und von dem Holz was übrig bleiben )
Die Form gewahrt und Statik hält,
nur so der Holzwurm uns erzählt,
das er in diesem Holze wohnte,
vor gänzlichem Verfall verschonte.
Man muss den Holzwurm nur verstehen,
er wird dann seiner Wege gehen.
- Ich danke Dir für den Besuch -
zieh` weiter, denn Holz gibt`s genuch"
Ich wünsche Dir ein langes Leben -
gibt`s Holz - wird`s Holzwürmer geben !

( keine Angst - ich bin kein Grüner! -
wollte nur die Gespräche etwas auflockern !)
Gruss Jenspeter

503. ingo
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Hallo,

wir haben vor 4 Jahren ein etwa 100 Jahr altes Haus mit angebauter Scheune gekauft. Die Scheune (also auch ein Teil der mit dem Haus gemeinsamen Seite) besteht aus Fachwerk.

Da ein Ofen zum Haus gehört, haben wir vor ca. 3 Jahren angefangen, mehrere Meter Holz in der Scheune (Buche und anderes) zu lagern. Beim Sägen des Holzez war z.T. Holzwurmbefall zu sehen. Seit wenigen Tagen knackt und knistert es dort plötzlich(?) recht laut.

Wir haben uns damals (keine Erfahrung, das ganze Holz lag 'rum und musste weg etc. ...) keine Gedanken gemacht... Im Moment Fragen wir uns aber, inwieweit der Wurm nun auf das Fachwerk überspringen könnte, welche Schäden zu befürchten sind, und ob wir nun in Panik ausbrechen sollten?!

Vielen Dank für Hilfe!
ingo
Lieber Ingo,
wenn Sie die unten stehenden Beiträge mal durchgelesen hätten, wüßten Sie nun, es bestünde bei trockner Umgebung keine übermäßig große Gefahr, jedoch wäre es noch besser, Brennholz draußen zu lagern.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

502. Peggy Stumpe
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Wir haben uns vor ein paar Monaten einen Carport gekauft, dessen Holz Kesseldruckimprägniert wurde. Muss dieser Carport noch lasiert oder mit Wetterschutzgel behandelt werden?
Liebe Peggy Stumpe,
nein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

501. Tósta
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Seher geehrter Herr Rüpke,
ich bin üder die DDML (Deutsche Didgeridoo Mailing Liste) auf Ihre Seite gekommen. Viele Bekannte dort haben Probleme mit Holwürmern in Ihren Instrumenten, so wurde es Thema. Zum Glück nicht in einem meiner Didgeridoos,
jedoch in einer schönen Holztruhe. Dort nagt mindestens einer mich sanft in den Schlaf...doch der gedanke daran reißt mich immer wieder raus. Ich hörte, daß Eicheln oder Kastanien "lieber" befallen werden und legte auch gleich Kastanien rein, aber natürlich fühlt er sich, oder sie, im holz der Truhe sehr wohl. Ich habe hier leider keine Sauna und in einer öffentlich würde man sich sehr dumm gucken, würde ich sie dort mit hin nehmen. Welches Mittel hilft? Ich habe hier Öfen und bin auch am heizen, aber es ist ein altes Lehmhaus, wo eine gewisse Luftfeuchtugkeit schwer zu vermeiden ist. Vielen Dank, für Ihre Ratschläge.
Bis dahin
Tósta es Punkt
Lieber Tósta es Punkt,
nun, wenn dieses Möbelstück ohne viele Anstriche ist, kann es mit einem bekämpfenden RAL-geprüften Holzschutzmittel (an den unbehandelten) rohen Seiten eingestrichen werden. Dabei sind die Anwendungsvorschriften und -hinweise einzuhalten. Bei farbbeschichteten Möbeln ist weinigstens die Unterseite naturbelassen, oft auch die Rückseiten oder die Innnenseiten.
Abhängig von dem verwendeten bekämpfenden RAL-Holzschutzmittel wird es eine Weile dauern, bis die Wirkstoffe die Larven erreichen. Wässrig gelöste Fraßgifte (Bor) wirken sehr langsam, Injektizide dagegen schneller. Bei dem letzteren könnte man die Behandlung außerhalb der Wohnung in einem Nebenraum durchführen und die Ablüftung der Lösungsmittel abwarten.
Eine Vorsorge besteht in einer gut umlüfteteten Aufstellung des Möbels, möglichst fernab der Außenwände. Die Füße kann man mit Glasschälchen vom Boden abheben und so gegen das leidige Bodenwischwasser schützen. Eine Befallsgefahr ist auch in beheizten Lehmhäusern gering, wenn man etwas bei der Möbelaufstellung auf die Umgebungsbedingungen (im Einzelfall unterschiedlich!) achtet.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

500. Sabine
Hallo,

ich habe vor ca. 2 Jahren zwei über hundert Jahre alte Schränke erstanden, die deutliche Spuren von Holwürmern aufwiesen. Die Schränke wurden aber als restauriert deklariert und der Verkäufer versicherte mir, daß die Schränke erfolgreich gegen den Befall behandelt worden seien. Ich habe auch kurz nach dem Erwerb einen kleinen Test gemacht, indem ich schwarzes Papier unter die Schränke legte. Ich konnte keine Holzspäne feststellen. Nun fiel mir aber auf, daß ein neuer Schrank, der direkt daneben stand, ein Loch aufweist, das von einem Holzwurm stammen könnte. Außerdem haben sich "Rillen" in den Astlöchern gebildet, die mit hellen Spänen gefüllt zu sein scheinen und sich auch hereindrücken lassen. Da der Schrank erst ca 5 Jahre alt ist, mache ich mir nun Sorgen, daß ich mir mit den alten Schränken einen Holzwurm in die Wohnung geholt habe und daß dies auf alle anderen Holzmöbel übergehen könnte.

Ich weiß, eine "Ferndiagnose" ist recht schwierig, aber sollte ich besser einen Fachmann zu Rate ziehen? Könnten die von mir beschriebenen "Symptome" auf Holzwürmer hinweisen?

Für Ihren Rat in dieser Angelegenheit wäre ich sehr dankbar!

Sabine
Liebe Sabine,
Ihr Gefühl, ich könnte aus der Ferne nicht viel dazu sagen, ist hier schon richtig.
Nehmen wir aber die Tatsachen: Keine Fakten zu einem Leben in dem alten Schrank, nur Fakten zu einem vermuteten Befall in dem neuen Schrank.
Dann würde ich sagen, untersuchen Sie den neuen über einen längeren Zeitraum genauer und warten erst mal ab, was geschieht. Zum nächsten Ausflug im nächsten Jahr werden Sie sehen, ob was dran ist oder nicht. Danach entscheiden Sie neu. Sie haben genug Zeit, bis sich ein nennenswerter Schaden einstellt, wird es sicher noch einige Zeit (Jahre) dauern.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

499. Alexander Politz
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Hallo.
Ich höre seit geraumer zeit kratzende Geräusche aus meiner Holztür.
Als ich die Tür, wegen einer Reise, für längere Zeit nicht bewegt hatte, habe ich ein kleines Häufchen Späne gefunden und ein paar charakteristische Löcher in der Tür. Ich glaube es handelt sich nur um einen Wurm, aber wie bekomme ich den jetzt aus meiner Tür raus ? Gibt es irgendwelche mittel, die ich in oder an die Tür anbringen kann um das Vieh loszuwerden ?

MfG

Alex
Lieber Alexander Politz,
leider vorenthalten Sie mir entscheidende Angaben:
Aus welchem Holz ist die Tür? Farbanstrich, allseitig, Risse?
Lage und Nutzung und Heizung der Räume?
Zeitdauer und Jahreszeit Ihrer Abwesenheit?
Was sind bei Ihnen "ein paar charakteristische Löcher"?
Könnten Sie mir sagen, wo und wie viele Löcher von welcher Form und Größe?
Danach sehen wir weiter.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

498. Wolfgang L.
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Liebes Holzwurmteam,

wir möchten ein 80 Jahre altes Haus kaufen. Auf dem nicht ausgebauten Dachboden sind Bretter (mit ca. 1cm Abstand) verlegt. In einer Ecke des Dachbodens weisen diese Bretter kleine Löcher (d=1mm) und immer wieder frische Sägemehlspuren auf (also wahrscheinlich Spuren eines Nagekäfers?). Der Dachstuhl selbst ist nicht befallen. Dazu einige Fragen:

Wir würden gerne einen neuen Belag auf diese Bretter legen. Sollte man die Bretter davor behandeln (wie?) oder ersetzen (alle oder nur die befallenen?)?
Muss man befürchten, dass die Tiere in den Dachstuhl übergehen?
Sollte man den Dachstuhl vor dem Ausbau behandeln?
Muss man befürchten, dass auch die darunterliegenden Deckenbalken befallen sind?
Ist der Befall ein Hinweis auf zu hohe Luftfeuchtigkeit auf dem Speicher? Würde alleine schon die Isolierung des Daches Abhilfe schaffen?

Außerdem: Auch im EG und OG wollen wir z.T. einen neuen Belag auf den vorhandenen legen. Sollte man davor generell die darunterliegenden Dielen und Deckenbalken untersuchen, auch wenn es dort keine Hinweise auf einen Befall gibt?

Würden Sie gegebenenfalls vom Ergebnis einer solchen Untersuchung die Kaufentscheidung abhängig machen?

Schon im voraus vielen Dank für Ihren tollen Service!
Wolfgang L.
Lieber Wolfgang L.,
ein Haufen von Fragen, gedacht für einen Sachverständigen, der Sie eigentlich beim Hauskauf vor Ort begleiten sollte. Die überwiegende Anzahl der Fagen kann ich aus der Ferne ohne jede Kenntnis von Ort und Einzelfall nicht beantworten ohne gröbstens zu spekulieren.
Geplanten, nutzungsbedingte Änderungen sollten immer auf ihre Auswirkungen auf die Baukonstruktion hin untersucht werden. Eine Aufgabe des Baumeisters oder Planers.
Vermutlich muß dies, Ihrer Darstellung nach abgeleitet, nicht unbedingt kaufentscheidend sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

497. Martin Grimm
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Anknüpfend an Frage 449:
Danke Herr Rüpke,
der befreundete Architekt hat nun meine Sparren angeschaut, und mich doch ziemlich davon überzeugt daß alles dafür spricht daß es sich um einen alten ausgestorbenen Befall handelt.
Er hat im Dachbereich über dem befallenen Sparren viele neu aussehende Ziegel entdeckt und vermutet ein Eindringen von Wasser in diesem Bereich des Sparrens in der Vergangenheit. (leider von der verstorbenen Vorbesitzerin oder deren Erben nichts zu erfahren). Weitere befallene oder früher befallene Stellen haben wir nicht gefunden. Alle Sparren wurden abgeklopft und im Vorfeld habe ich alle Sparren mit einem Stetoskop abgehört (außer einem Fehlalarm - Ticken einer alten Uhr) habe ich absolut nichts gehört was sich wie das reiben des Mittelnagels am Daumen angehört hat. Tote Käfer haben wir nicht gefunden auch nicht in einem Bereichen mit Glasziegel (= Lichtquelle).

Er hat die Tragfähigkeit des Sparrens als vollkommen ausreichen eingeschätzt und hat mir folgendes geraten:
1. solange ich das Dach noch ungedämmt lasse (ich will nächstes Jahr das Dach ausbauen) abwarten und maximal (um mein Gewissen zu beruhigen) den betroffenen Sparren mittels Borsalz-Wasser-Lösung (1kg auf 10L Wasser) 3 - 4 mal mit einem Pinsel streichen. (könnte ich über seinen Zimmermann und Dachdecker günstig bekommen)
2. falls meine Panik größer wäre könne ich auch alle Sparren einmalig mit Borsals bestreichen da er vermutet dass das 70 Jahre altes Holz niemals einem Holzschutz unterzogen worden sei. Dies sei eventuell anzuraten wenn ich dann nächstes Jahr eine Zwischensparrendämmung einbringe und somit die Sparren nicht mehr kontrolliert werden können.
3. bei weiter Panik könne ich auch (ebenfalls nächstes Jahr) ja vorsorglich bei einem anstehenden Einbau eines Dachfenster den Sparren gleich auswechseln lassen.

Nun meine Fragen:
Sollte ich trotz der Beruhigungen des Architekten etwas Panik haben und mein kompettes Dach (klein: grundfläche des Dachbodens nur ca. 30qm) in einer Streichaktion mit Borsalz einstreichen ? Teuer wäre das ja nicht. Auch im Hinblich auf die dann nicht mehr möglichen Kontrollen des Holz wegen der Dämmung. Was würden sie mir nun Raten zu tun
Vielen Dank schon mal im Vorraus

Martin Grimm
Lieber Martin Grimm,
eine Panik auf so engem Raum ist wohl auch nicht zu empfehlen.
Meine Antwort: ist kein Befall feststellbar, erfolgen auch keine Maßnahmen. Das wäre auch das bestimmungsgemäße Verhalten nach der Bauordnung in so einem Fall. Oder trauen Sie dem Architekten nicht? Das Wasser hat zwar mir einem Hausbockbefall nichts zu tun, aber wenn nichts zu finden ist, ist es doch belegbar und nachvollziehbar.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

496. Gabi G.
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Liebes Holzwurmteam!
Ich habe noch Fragen zu befallenen Türen und deren Rahmen. Eine Firma sagte mir, daß man Heißluft nicht anwenden kann, wenn die Türen eine Lasur haben. Ist das richtig? Wäre die CO2-Begasung eine Alternative? Welche Vor- und Nachteile hat diese Methode? Ist sie genauso effektiv wie eine Heißluftbehandlung?

Vielen Dank im voraus, Gabi G.
Liebe Gabi G.
Nein.
Sie dürfen sich die Frage im Einzelnen nun selbst beantworten:
Schauen Sie nach im Kapitel Vor- und Nachteile einiger Verfahren bei der Bekämpfung holzzerstörender Insekten
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

495. Gerd Runge
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Aller guten Dinge sind...
Hallo zum Dritten, Herr Rüpke !
Entweder steh ich auf ´ner sehr langen Leitung, oder wir schreiben aneinander vorbei. Meine Brennholzlagerung an der Außenwand der Ostseite kann ja aus rein geometrischen Gründen nicht das Klima der Außenwand der Nordseite beeinflussen (Schattenwurf, Windschatten o.ä.). Oder habe ich da was falsch verstanden ?
Wenn also die Nordwand durchaus gut abtrocknen kann durch relativ freien Stand (Windzugängigkeit)und der obere Teil (wo der Befall lokalisiert war) zudem durch einen kleinen Dachüberhang etwas geschützt ist, wäre diese Wand dann über das normale Maß hinaus gefährdet, von Fraßkäfern aus dem Brennholz befallen zu werden oder war der jetzige Befall eher die Ausnahme ?
Würde die Auslagerung des Brennholzes in den Garten (4m Luftlinie) die Gefahr des Befalls durch Fraßkäfer (Übersiedlung vom Brennholz auf das Holzgebäude) reduzieren oder bringt das überhaupt nichts ?
Ich hoffe, ich fresse nicht zu sehr an Ihren Nerven und bedanke mich tierisch bei Ihnen !
Lieber Gerd Runge,
ich kann nur allgemein wiederholen:
Nicht das Brennholz ansich ist eine Befallsgefahr für angrenzendes verbautes Holz, sondern die sich durch eine jeweilige, bestimmte Lagerung ergebenden jeweiligen, bestimmten Bedingungen. Diese vorgefundenen Bedingungen nun richtig in deren Wechselwirkungen zu bewerten und die Konstruktion der Fassade daraufhin zu prüfen, muß ich Ihnen überlassen. Dabei können Sie sich gar nicht irren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

494. Susanne & Anja
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Sehr geehrter Herr Ruepke,
ich bin sehr beeindruckt von Ihren hilfestellenden Antworten in diesem Forum, auf dass ich aus Zufall gestossen bin!
Demnächst beziehen wir unsere erste eigene Studenten-WG-Wohnung und die Probleme, die in diesem Forum angesprochen werden, haben mich als PVC-Boden gewöhnten Großstadt-Mensch regelrecht aus der Fassung gebracht!
Denn in der neuen Wohnung soll der Dielenboden freigelegt werden, da dieser durchs Wischen so leicht saubergehalten werden kann und darüber hinaus wollen wir einen antiken Küchenschrank kaufen, (in der Küche sind allerings Fliesen). Nun wollte ich nachfragen, was wir tun können, damit jegliche Art von Insektenbefall jeglicher Art gar nicht erst auftritt? Müssen die Dielen speziell behandelt werden? Und wie muss ein Schrank behandelt sein, damit diese Probleme gar nicht erst auftreten? Sollte man lackieren, wachsen, ölen, etc.?
Entschuldigen Sie meine Ahnungslosigkeit!
Beste Grüße, Susanne
Liebe Susanne & Anja,
nein nichts ist am Naßwischen allein gefährlich und auch nicht jeder Küchenschrank wird während Ihres Studiums zum Insektenrefugium werden.

Es ist das Zusammenwirken von vielen Faktoren, die wir eigentlich in der Hand haben (könnten)..

Holz an sich kann schnell wieder trocknen. Zum Problem wird es immer wenn zugeführetes Wasser nicht schnell abtrocknen kann. Das ist von den gegebenen Bedingungen abhängig. Dazu spielt die Temperatur und Wärme eine wesentliche Rolle. Die wiederum ist abhängig von der Art der Beheizung, Konvektorbeheizung (die heute übliche Umwälzung und Anwärmung der Luft) oder Strahlungswärme (Ofen, Boden oder Wandheizung ist eine Infrarote, langwellige Strahlung). Strahlungswärme kommt überall hin, Konvektorwärme nicht.
Es ist nicht einfach, alles weitere zu erläutern, aber Sie haben vielleicht gar kein Problem, wenn Sie die Welt in allen Abhängigkeiten beobachten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

493. Gerd Runge
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Ergänzung zu Frage 491
Hallo nochmal und Danke für Ihren Rat. Da kann ich etwas beruhigter in Urlaub gehen. Zu Frage 4 ergänzend: Das besagte Brennholz lagere ich bereits überdacht, allerdings an der östlichen Außenwand. Im angrenzenden Bereich auf der Nordseite (quasi über Eck, nicht überdacht) habe ich die befallenen Bretter vorgefunden. Falls eine Lagerung des Brennholzes an der genannten Stelle auch "gefährlich" ist, gefährdet dann eine Lagerung ca. 4 Meter Luftlinie vom Holzgebäude entfernt eben jenes genauso ? Welche "ungefährlichen" Arten der Brennholzlagerung in Hausnähe gibt es überhaupt, wenn man eine Lagerung auf das ortsübliche Risiko minimieren möchte ?
Last but not least: Können Sie eine bereits seit 3 Tagen abgelebte Larve noch identifizieren, wenn ich Sie Ihnen zusende ? (Nachname reicht ;-))
Lieber Gerd Runge,
Sie haben meine Vermutung bestätigt. Nicht die Brennholzlagerung an sich ist das Problem, sondern die Art und Weise mit Folgen in klimatischer Hinsicht. Das Holz der Fassade kann einfach im Bereich der Nordseite nicht schnell genug trocken.
Schönen Urlaub,
Hans-Joachim Rüpke

 

492. Oliver Nötzel
Ich habe gleich 2 Fragen:

Wir bauen gerade eine Terrasse aus Douglasienholz (unbehandelt),soll oder muss diese mit einem Holzschutz versehen werden. Die Meinungen gehen da auseinander.

Seit ich dieses Forum vor 1 Jahr endeckt habe, habe ich den Dachboden geprüft und von. Juli 2002-heute. Ich habe an verschiedenen Balken (Boden und Dach) Frassgänge des Holzbocks gefunden, und soweit möglich die beschädigte Schicht mechanisch entfernt und keine Larven gefunden. Käfer auch tote konnte ich keine feststellen.(Haus Bj. 56). Der Boden ist zum bewohnten Stockwerk darunter nicht isoliert. Bedeutet dies nun das kein Bock mehr vorhanden ist? oder ist in diesem Jahr vielleicht keiner geschlüpft?
Lieber Oliver Nötzel,
die Dauerhaftigkeit ist, allgemein gesagt, nicht ausreichend, wenn Schmutzablagerungen und Staunässe auftreten können. Bei Terrassen ist dies immer der Fall, wenn die Dielen wagerecht liegen und zudem eine höchst schadträchtige Fräsung haben (Längsriffelung). Also, es ist wie immer. Neben einer natürlich gegebenen beschränkten Dauerhaftigkeit kann eine richtige konstruktive Ausführung (ausreichendes Gefälle in Riffelrichtung, Luftfugen an Stößen, Abstandshalter unter Bauteilauflagerungen etc) diese noch erheblich begünstigen. Somit könnte die Lebensdauer auch einer Douglasie auf Ihrer Terrasse begünstigt werden.

Der Hausbock kann schon noch im Splintholz stecken, da er sich ja aus den vermulmten Bereichen in festes Holz vorfrißt. Es kann auch sein, daß der Befall aus mir unbekannten Gründen erloschen ist und nur noch der Schaden verbleibt. Um sicher zu gehen, muß man ein Holz ausbauen und solange aufspalten bis nur noch Anmachholz übrigbleibt. Die losen Mengen werden auf ein Tablett gegeben und wo sich eine Larve befindet, wird diese bald einen Krater im Holzmehl erzeugen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

491. Gabi G.
Hallo!
Meine Zimmertüren und Rahmen sind von Schadinsekten befallen.(weiß nicht welche genau) Ich möchte diese mit dem Heißluftverfahren behandeln lassen. Muß man hierfür die Rahmen ausbauen? Wie finde ich eine Firma in der näheren Umgebung, die sich damit auskennt? Haben Sie Adressen hierfür oder Ratschläge.
Bin für jeden Tipp dankbar.

Gabi G.
Liebe Gabi G.,
1. wenn sie nicht befallen sind, nein.
2. Suchen im Internet.
3. nein, suchen Sie in den Seiten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

490. Michèl
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schönen guten tag...
ich habe einen alten küchenschrank in der garage stehen, der im schubladenbereich parteillen holzwurmbefall aufweist. was ist da zu tun? danke im vorraus. michèl
Lieber Michèl,
nehmen Sie die Schublade mit in die Sauna. Das reicht. Sieht komisch aus, wirk aber.
Viele Grüße
HansJoachim Rüpke

 

489. Simon Abeln
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Es gibt viele Fragen über die mögliche Beseitigung von Holzwürmern in antiken Möbelstücken. Ist habe mir kürzlich auch ein vom Holzwurm befallenes antikes Möbelstück gekauft. Wenn ich das jetzt in die zentralbeheizte Wohnung stelle, trocknet das Holz doch von selbst soweit aus, dass die Holzwürmer von alleine absterben. Ich muss also eigentlich gar nichts machen. Ist das richtig?
Lieber Simon Abeln,
genau so wird es sein, wenn die klimatischen Bedingugen denen der betreffenden Insekten widrig genug sind. Z.B. beim Holzwurm (gemeiner Nagekäfer) dauerhaft weniger als 14% Holzfeuchte. Aber Obacht Putzfrauen und Putzmänner: wenn Sie mehrmals feucht den Boden wischen, wird Ihnen an den Möbelfüßen der Holzwurm erhalten bleiben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

488. Rob van Kessel
Hallo Holzwurmexperten,
wir haben einen Hausbock-befall in einem der Balken unseres Fachwerkhauses (und ich fürchte in mehreren Balken). Ist eine Bekämpfung mit einer Heissluftpistole (300 grad C. heisse Luft) möglich?
Vielen Dank im Voraus, Grüsse Rob van Kessel
Lieber Rob van Kessel,
nein, denn Hausbockbefall ist u.U. umfangreicher als Sie denken. Darüber hinaus müssen 55°C über 60 Min. im Holzkern erreicht werden. Eine Heißluftpistole ist nur punktuell wirksam.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

487. Gerd Runge
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Hallo, Experten-Team !
Auch von mir ein großes DANKE vorweg und Hut ab für die uneigennützige und sicher so manchem die Nerven schonende Hilfe.
Folgende Sachlage:
Gedämmtes, ab und an mit Holzofen geheiztes Nebengebäude aus Holz, Ständerwerk aus Fichte/Tanne, innen Vertäfelung aus Fichte/Tanne, dahinter Dampfbremsfolie, zwischen dem Fachwerk Steinwolle, darauf nach außen hin halbdurchlässige Membranfolie, darauf Stülpschalung aus Lärchenbrettern. Regenwasser kann sehr gut abfließen, Tropfnase an den Brettern. Diese Bretter (jetzt ca. 3,5 Jahre alt) habe ich (leider ?) nur vorderseitig behandelt mit Bläuegrund und gestrichen mit Hydro-Fensterlasur (beides von der Firma Remmers).
Jetzt Befall nur der unteren Bretter der Stülpschalung (bisher 2 gefunden durch Fraßgeräusche) von der Seite her im oberen Teil der Bretter, der nicht mit Bläuegrund behandelt wurde. Die jetzt aktiven Larven sind ca. 7mm groß und weiß (kleiner bräunlicher Punkt an der Spitze).
Oberfläche der befallenen Stellen war intakt, aber leicht einzudrücken, darunter sehr feines Holzmehl und ca. 1mm breite Gänge sichtbar. Befall der einzelnen Bretter nur bis zum rötlichen Kernholz mit mehreren Larven, Gänge in Faserrichtung. Bei den oberen Brettern der Stülpschalung ist kein Befall festzustellen (kann es sein, dass das hier daran liegt, dass ich die Bretter behandelt habe ?). Befallene Stellen liegen auf der Nordseite des Gebäudes.
Fragen:
1. Muss ich damit rechnen, dass der Schädling (Holzbock ?) auch das unbehandelte Fichte/Tanne-Ständerwerk (von den Lärchenbrettern nur durch die halbdurchlässige Membranfolie getrennt) und die Innenvertäfelung befallen wird, ggf. in einigen Jahren ?
2. Ist damit zu rechnen, dass das mit Bläuegrund und Lasur behandelte Holz noch geschädigt wird (weil die Larven schon in den Brettern sitzen und sich irgendwann bequemen, herauszukommen) ?
3. Handele ich Ihrer Meinung nach sinnvoll, wenn ich alle Bretter wieder löse, auf Befall untersuche und anschließend die noch nicht gestrichenen Seiten mit Bläuegrund (oder etwas anderem ?) behandele ?
4. Direkt an einer Wand lagere ich 1-3 jähriges Brennholz; die gefällten Stämme lagen einige Wochen im Wald (Birke, Buche, teilweise auch Kiefer), Sollte ich das besser unterlassen ? Diese Frage wurde schon öfter ähnlich gestellt, ich habe aber trockenes Laub- und Nadelbrennholz, teilweise mit Rinde.
Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.
Vielen herzlichen Dank noch mal und einen schönen Gruß !
Lieber Gerd Runge,
1. vermutlich handelt es sich um eine Nagekäferart. Hausbocklarven sind wesentlich größer und in Verschalungen seltener anzutreffen. Es ließe sich aber anhand einer Probe bestimmen.
2. Bläueschutz ist ohne die Garantie, gleichzeitig gegen holzzerstörende Pilze und Insekten wirksam zu sein. Kann sein, muß aber nicht sein.
3. nein, nicht sinnvoll.
4. Ja, daß kann u.U. einen den sonst ganz unüblichen Befall erklären Zusammenhang geben, weil es sich vermutlich um Nagekäferarten handelt.

Die Ursache ist vermutlich weniger die Lagerung (von immer befallenem) Berennholz an sich, als die hierdurch hervorgerufenen klimatischen Bedingugen, durch eine gestörte Belüftung der Nordfassade im (sich hier wiederspiegelnden) Schadensbereich. Ich würde die Lagerung an eine besonnte Seite vorziehen oder ein Dach darüber bauen, ohne jedoch durch das Dach erneut Spitzwasser an die Fassade zu bringen. Holzschutz ist eben immer eine konstruktive Sache. Und Konstruktionen wollen gut überlegt sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke