Holzwurm-Forum
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497. Martin Grimm
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Anknüpfend an Frage 449:
Danke Herr Rüpke,
der befreundete Architekt hat nun meine Sparren angeschaut, und mich doch ziemlich davon überzeugt daß alles dafür spricht daß es sich um einen alten ausgestorbenen Befall handelt.
Er hat im Dachbereich über dem befallenen Sparren viele neu aussehende Ziegel entdeckt und vermutet ein Eindringen von Wasser in diesem Bereich des Sparrens in der Vergangenheit. (leider von der verstorbenen Vorbesitzerin oder deren Erben nichts zu erfahren). Weitere befallene oder früher befallene Stellen haben wir nicht gefunden. Alle Sparren wurden abgeklopft und im Vorfeld habe ich alle Sparren mit einem Stetoskop abgehört (außer einem Fehlalarm - Ticken einer alten Uhr) habe ich absolut nichts gehört was sich wie das reiben des Mittelnagels am Daumen angehört hat. Tote Käfer haben wir nicht gefunden auch nicht in einem Bereichen mit Glasziegel (= Lichtquelle).

Er hat die Tragfähigkeit des Sparrens als vollkommen ausreichen eingeschätzt und hat mir folgendes geraten:
1. solange ich das Dach noch ungedämmt lasse (ich will nächstes Jahr das Dach ausbauen) abwarten und maximal (um mein Gewissen zu beruhigen) den betroffenen Sparren mittels Borsalz-Wasser-Lösung (1kg auf 10L Wasser) 3 - 4 mal mit einem Pinsel streichen. (könnte ich über seinen Zimmermann und Dachdecker günstig bekommen)
2. falls meine Panik größer wäre könne ich auch alle Sparren einmalig mit Borsals bestreichen da er vermutet dass das 70 Jahre altes Holz niemals einem Holzschutz unterzogen worden sei. Dies sei eventuell anzuraten wenn ich dann nächstes Jahr eine Zwischensparrendämmung einbringe und somit die Sparren nicht mehr kontrolliert werden können.
3. bei weiter Panik könne ich auch (ebenfalls nächstes Jahr) ja vorsorglich bei einem anstehenden Einbau eines Dachfenster den Sparren gleich auswechseln lassen.

Nun meine Fragen:
Sollte ich trotz der Beruhigungen des Architekten etwas Panik haben und mein kompettes Dach (klein: grundfläche des Dachbodens nur ca. 30qm) in einer Streichaktion mit Borsalz einstreichen ? Teuer wäre das ja nicht. Auch im Hinblich auf die dann nicht mehr möglichen Kontrollen des Holz wegen der Dämmung. Was würden sie mir nun Raten zu tun
Vielen Dank schon mal im Vorraus

Martin Grimm
Lieber Martin Grimm,
eine Panik auf so engem Raum ist wohl auch nicht zu empfehlen.
Meine Antwort: ist kein Befall feststellbar, erfolgen auch keine Maßnahmen. Das wäre auch das bestimmungsgemäße Verhalten nach der Bauordnung in so einem Fall. Oder trauen Sie dem Architekten nicht? Das Wasser hat zwar mir einem Hausbockbefall nichts zu tun, aber wenn nichts zu finden ist, ist es doch belegbar und nachvollziehbar.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

496. Gabi G.
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Liebes Holzwurmteam!
Ich habe noch Fragen zu befallenen Türen und deren Rahmen. Eine Firma sagte mir, daß man Heißluft nicht anwenden kann, wenn die Türen eine Lasur haben. Ist das richtig? Wäre die CO2-Begasung eine Alternative? Welche Vor- und Nachteile hat diese Methode? Ist sie genauso effektiv wie eine Heißluftbehandlung?

Vielen Dank im voraus, Gabi G.
Liebe Gabi G.
Nein.
Sie dürfen sich die Frage im Einzelnen nun selbst beantworten:
Schauen Sie nach im Kapitel Vor- und Nachteile einiger Verfahren bei der Bekämpfung holzzerstörender Insekten
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

495. Gerd Runge
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Aller guten Dinge sind...
Hallo zum Dritten, Herr Rüpke !
Entweder steh ich auf ´ner sehr langen Leitung, oder wir schreiben aneinander vorbei. Meine Brennholzlagerung an der Außenwand der Ostseite kann ja aus rein geometrischen Gründen nicht das Klima der Außenwand der Nordseite beeinflussen (Schattenwurf, Windschatten o.ä.). Oder habe ich da was falsch verstanden ?
Wenn also die Nordwand durchaus gut abtrocknen kann durch relativ freien Stand (Windzugängigkeit)und der obere Teil (wo der Befall lokalisiert war) zudem durch einen kleinen Dachüberhang etwas geschützt ist, wäre diese Wand dann über das normale Maß hinaus gefährdet, von Fraßkäfern aus dem Brennholz befallen zu werden oder war der jetzige Befall eher die Ausnahme ?
Würde die Auslagerung des Brennholzes in den Garten (4m Luftlinie) die Gefahr des Befalls durch Fraßkäfer (Übersiedlung vom Brennholz auf das Holzgebäude) reduzieren oder bringt das überhaupt nichts ?
Ich hoffe, ich fresse nicht zu sehr an Ihren Nerven und bedanke mich tierisch bei Ihnen !
Lieber Gerd Runge,
ich kann nur allgemein wiederholen:
Nicht das Brennholz ansich ist eine Befallsgefahr für angrenzendes verbautes Holz, sondern die sich durch eine jeweilige, bestimmte Lagerung ergebenden jeweiligen, bestimmten Bedingungen. Diese vorgefundenen Bedingungen nun richtig in deren Wechselwirkungen zu bewerten und die Konstruktion der Fassade daraufhin zu prüfen, muß ich Ihnen überlassen. Dabei können Sie sich gar nicht irren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

494. Susanne & Anja
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Sehr geehrter Herr Ruepke,
ich bin sehr beeindruckt von Ihren hilfestellenden Antworten in diesem Forum, auf dass ich aus Zufall gestossen bin!
Demnächst beziehen wir unsere erste eigene Studenten-WG-Wohnung und die Probleme, die in diesem Forum angesprochen werden, haben mich als PVC-Boden gewöhnten Großstadt-Mensch regelrecht aus der Fassung gebracht!
Denn in der neuen Wohnung soll der Dielenboden freigelegt werden, da dieser durchs Wischen so leicht saubergehalten werden kann und darüber hinaus wollen wir einen antiken Küchenschrank kaufen, (in der Küche sind allerings Fliesen). Nun wollte ich nachfragen, was wir tun können, damit jegliche Art von Insektenbefall jeglicher Art gar nicht erst auftritt? Müssen die Dielen speziell behandelt werden? Und wie muss ein Schrank behandelt sein, damit diese Probleme gar nicht erst auftreten? Sollte man lackieren, wachsen, ölen, etc.?
Entschuldigen Sie meine Ahnungslosigkeit!
Beste Grüße, Susanne
Liebe Susanne & Anja,
nein nichts ist am Naßwischen allein gefährlich und auch nicht jeder Küchenschrank wird während Ihres Studiums zum Insektenrefugium werden.

Es ist das Zusammenwirken von vielen Faktoren, die wir eigentlich in der Hand haben (könnten)..

Holz an sich kann schnell wieder trocknen. Zum Problem wird es immer wenn zugeführetes Wasser nicht schnell abtrocknen kann. Das ist von den gegebenen Bedingungen abhängig. Dazu spielt die Temperatur und Wärme eine wesentliche Rolle. Die wiederum ist abhängig von der Art der Beheizung, Konvektorbeheizung (die heute übliche Umwälzung und Anwärmung der Luft) oder Strahlungswärme (Ofen, Boden oder Wandheizung ist eine Infrarote, langwellige Strahlung). Strahlungswärme kommt überall hin, Konvektorwärme nicht.
Es ist nicht einfach, alles weitere zu erläutern, aber Sie haben vielleicht gar kein Problem, wenn Sie die Welt in allen Abhängigkeiten beobachten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

493. Gerd Runge
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Ergänzung zu Frage 491
Hallo nochmal und Danke für Ihren Rat. Da kann ich etwas beruhigter in Urlaub gehen. Zu Frage 4 ergänzend: Das besagte Brennholz lagere ich bereits überdacht, allerdings an der östlichen Außenwand. Im angrenzenden Bereich auf der Nordseite (quasi über Eck, nicht überdacht) habe ich die befallenen Bretter vorgefunden. Falls eine Lagerung des Brennholzes an der genannten Stelle auch "gefährlich" ist, gefährdet dann eine Lagerung ca. 4 Meter Luftlinie vom Holzgebäude entfernt eben jenes genauso ? Welche "ungefährlichen" Arten der Brennholzlagerung in Hausnähe gibt es überhaupt, wenn man eine Lagerung auf das ortsübliche Risiko minimieren möchte ?
Last but not least: Können Sie eine bereits seit 3 Tagen abgelebte Larve noch identifizieren, wenn ich Sie Ihnen zusende ? (Nachname reicht ;-))
Lieber Gerd Runge,
Sie haben meine Vermutung bestätigt. Nicht die Brennholzlagerung an sich ist das Problem, sondern die Art und Weise mit Folgen in klimatischer Hinsicht. Das Holz der Fassade kann einfach im Bereich der Nordseite nicht schnell genug trocken.
Schönen Urlaub,
Hans-Joachim Rüpke

 

492. Oliver Nötzel
Ich habe gleich 2 Fragen:

Wir bauen gerade eine Terrasse aus Douglasienholz (unbehandelt),soll oder muss diese mit einem Holzschutz versehen werden. Die Meinungen gehen da auseinander.

Seit ich dieses Forum vor 1 Jahr endeckt habe, habe ich den Dachboden geprüft und von. Juli 2002-heute. Ich habe an verschiedenen Balken (Boden und Dach) Frassgänge des Holzbocks gefunden, und soweit möglich die beschädigte Schicht mechanisch entfernt und keine Larven gefunden. Käfer auch tote konnte ich keine feststellen.(Haus Bj. 56). Der Boden ist zum bewohnten Stockwerk darunter nicht isoliert. Bedeutet dies nun das kein Bock mehr vorhanden ist? oder ist in diesem Jahr vielleicht keiner geschlüpft?
Lieber Oliver Nötzel,
die Dauerhaftigkeit ist, allgemein gesagt, nicht ausreichend, wenn Schmutzablagerungen und Staunässe auftreten können. Bei Terrassen ist dies immer der Fall, wenn die Dielen wagerecht liegen und zudem eine höchst schadträchtige Fräsung haben (Längsriffelung). Also, es ist wie immer. Neben einer natürlich gegebenen beschränkten Dauerhaftigkeit kann eine richtige konstruktive Ausführung (ausreichendes Gefälle in Riffelrichtung, Luftfugen an Stößen, Abstandshalter unter Bauteilauflagerungen etc) diese noch erheblich begünstigen. Somit könnte die Lebensdauer auch einer Douglasie auf Ihrer Terrasse begünstigt werden.

Der Hausbock kann schon noch im Splintholz stecken, da er sich ja aus den vermulmten Bereichen in festes Holz vorfrißt. Es kann auch sein, daß der Befall aus mir unbekannten Gründen erloschen ist und nur noch der Schaden verbleibt. Um sicher zu gehen, muß man ein Holz ausbauen und solange aufspalten bis nur noch Anmachholz übrigbleibt. Die losen Mengen werden auf ein Tablett gegeben und wo sich eine Larve befindet, wird diese bald einen Krater im Holzmehl erzeugen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

491. Gabi G.
Hallo!
Meine Zimmertüren und Rahmen sind von Schadinsekten befallen.(weiß nicht welche genau) Ich möchte diese mit dem Heißluftverfahren behandeln lassen. Muß man hierfür die Rahmen ausbauen? Wie finde ich eine Firma in der näheren Umgebung, die sich damit auskennt? Haben Sie Adressen hierfür oder Ratschläge.
Bin für jeden Tipp dankbar.

Gabi G.
Liebe Gabi G.,
1. wenn sie nicht befallen sind, nein.
2. Suchen im Internet.
3. nein, suchen Sie in den Seiten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

490. Michèl
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schönen guten tag...
ich habe einen alten küchenschrank in der garage stehen, der im schubladenbereich parteillen holzwurmbefall aufweist. was ist da zu tun? danke im vorraus. michèl
Lieber Michèl,
nehmen Sie die Schublade mit in die Sauna. Das reicht. Sieht komisch aus, wirk aber.
Viele Grüße
HansJoachim Rüpke

 

489. Simon Abeln
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Es gibt viele Fragen über die mögliche Beseitigung von Holzwürmern in antiken Möbelstücken. Ist habe mir kürzlich auch ein vom Holzwurm befallenes antikes Möbelstück gekauft. Wenn ich das jetzt in die zentralbeheizte Wohnung stelle, trocknet das Holz doch von selbst soweit aus, dass die Holzwürmer von alleine absterben. Ich muss also eigentlich gar nichts machen. Ist das richtig?
Lieber Simon Abeln,
genau so wird es sein, wenn die klimatischen Bedingugen denen der betreffenden Insekten widrig genug sind. Z.B. beim Holzwurm (gemeiner Nagekäfer) dauerhaft weniger als 14% Holzfeuchte. Aber Obacht Putzfrauen und Putzmänner: wenn Sie mehrmals feucht den Boden wischen, wird Ihnen an den Möbelfüßen der Holzwurm erhalten bleiben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

488. Rob van Kessel
Hallo Holzwurmexperten,
wir haben einen Hausbock-befall in einem der Balken unseres Fachwerkhauses (und ich fürchte in mehreren Balken). Ist eine Bekämpfung mit einer Heissluftpistole (300 grad C. heisse Luft) möglich?
Vielen Dank im Voraus, Grüsse Rob van Kessel
Lieber Rob van Kessel,
nein, denn Hausbockbefall ist u.U. umfangreicher als Sie denken. Darüber hinaus müssen 55°C über 60 Min. im Holzkern erreicht werden. Eine Heißluftpistole ist nur punktuell wirksam.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

487. Gerd Runge
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Hallo, Experten-Team !
Auch von mir ein großes DANKE vorweg und Hut ab für die uneigennützige und sicher so manchem die Nerven schonende Hilfe.
Folgende Sachlage:
Gedämmtes, ab und an mit Holzofen geheiztes Nebengebäude aus Holz, Ständerwerk aus Fichte/Tanne, innen Vertäfelung aus Fichte/Tanne, dahinter Dampfbremsfolie, zwischen dem Fachwerk Steinwolle, darauf nach außen hin halbdurchlässige Membranfolie, darauf Stülpschalung aus Lärchenbrettern. Regenwasser kann sehr gut abfließen, Tropfnase an den Brettern. Diese Bretter (jetzt ca. 3,5 Jahre alt) habe ich (leider ?) nur vorderseitig behandelt mit Bläuegrund und gestrichen mit Hydro-Fensterlasur (beides von der Firma Remmers).
Jetzt Befall nur der unteren Bretter der Stülpschalung (bisher 2 gefunden durch Fraßgeräusche) von der Seite her im oberen Teil der Bretter, der nicht mit Bläuegrund behandelt wurde. Die jetzt aktiven Larven sind ca. 7mm groß und weiß (kleiner bräunlicher Punkt an der Spitze).
Oberfläche der befallenen Stellen war intakt, aber leicht einzudrücken, darunter sehr feines Holzmehl und ca. 1mm breite Gänge sichtbar. Befall der einzelnen Bretter nur bis zum rötlichen Kernholz mit mehreren Larven, Gänge in Faserrichtung. Bei den oberen Brettern der Stülpschalung ist kein Befall festzustellen (kann es sein, dass das hier daran liegt, dass ich die Bretter behandelt habe ?). Befallene Stellen liegen auf der Nordseite des Gebäudes.
Fragen:
1. Muss ich damit rechnen, dass der Schädling (Holzbock ?) auch das unbehandelte Fichte/Tanne-Ständerwerk (von den Lärchenbrettern nur durch die halbdurchlässige Membranfolie getrennt) und die Innenvertäfelung befallen wird, ggf. in einigen Jahren ?
2. Ist damit zu rechnen, dass das mit Bläuegrund und Lasur behandelte Holz noch geschädigt wird (weil die Larven schon in den Brettern sitzen und sich irgendwann bequemen, herauszukommen) ?
3. Handele ich Ihrer Meinung nach sinnvoll, wenn ich alle Bretter wieder löse, auf Befall untersuche und anschließend die noch nicht gestrichenen Seiten mit Bläuegrund (oder etwas anderem ?) behandele ?
4. Direkt an einer Wand lagere ich 1-3 jähriges Brennholz; die gefällten Stämme lagen einige Wochen im Wald (Birke, Buche, teilweise auch Kiefer), Sollte ich das besser unterlassen ? Diese Frage wurde schon öfter ähnlich gestellt, ich habe aber trockenes Laub- und Nadelbrennholz, teilweise mit Rinde.
Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.
Vielen herzlichen Dank noch mal und einen schönen Gruß !
Lieber Gerd Runge,
1. vermutlich handelt es sich um eine Nagekäferart. Hausbocklarven sind wesentlich größer und in Verschalungen seltener anzutreffen. Es ließe sich aber anhand einer Probe bestimmen.
2. Bläueschutz ist ohne die Garantie, gleichzeitig gegen holzzerstörende Pilze und Insekten wirksam zu sein. Kann sein, muß aber nicht sein.
3. nein, nicht sinnvoll.
4. Ja, daß kann u.U. einen den sonst ganz unüblichen Befall erklären Zusammenhang geben, weil es sich vermutlich um Nagekäferarten handelt.

Die Ursache ist vermutlich weniger die Lagerung (von immer befallenem) Berennholz an sich, als die hierdurch hervorgerufenen klimatischen Bedingugen, durch eine gestörte Belüftung der Nordfassade im (sich hier wiederspiegelnden) Schadensbereich. Ich würde die Lagerung an eine besonnte Seite vorziehen oder ein Dach darüber bauen, ohne jedoch durch das Dach erneut Spitzwasser an die Fassade zu bringen. Holzschutz ist eben immer eine konstruktive Sache. Und Konstruktionen wollen gut überlegt sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

486. Irmgard Mueller
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Hallo,
ich habe auf dem Balkon eine hoelzernes (Birke) Vogelfuttergestell, dass offensichtlich vom Holzwurm befallen ist.
Jetzt mache ich mir Sorgen, dass der Holzwurm evtl. auf die hoelzernen Fensterrahmen (Material unbekannt) uebergreift und beschaedigt.
Wie gross ist die Gefahr eines deartigen Ueberspringens? Sollte ich das befallenen Gestell moeglichst weit wegstellen oder lieber gleich entsorgen?
Liebe Gruesse
Irmgard Mueller
Liebe Irmgard Mueller,
wenn Sie einige Beiträge zurück durchgelesen hätten, wäre Ihre Frage schon beantwortet worden.
Die Gefahr ist relativ und sehr gering. Lassen Sie den Vögeln und den Insekten ihren Lebensraum und sie werden sehen, es passiert gar nichts, was nicht ohnehin auch ohne ihr Vogelhaus passieren könnte.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

485. Inge
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Sehr geehrtes Holzwurm-Team
Vor 9 Jahren haben wir ein finnisches (Kiefer) Blockhaus gebaut. (14,5er Balken) Das Holz kam im März im teils nassen Zustand hier an.
Wir hatte viele Probleme mit dem nassen Holz (Drehung der Balken, teils Bläuebefall)

Mir fiel zwar oft schon auf, daß an der Außenwand Einflug/Ausfluglöcher waren aus denen kleine Wespen kamen. Aufgefallen ist mir das deshalb, weil ganz feines Sägemehl an den Balken war.
Ich habe die Löcher mit der Flüssigkeit IBERON Holzwurmtot getränkt. Ab sofort kamen keine Wespen mehr. Die Löcher habe ich mit Holzkitt zugemacht.

Aber seit einigen Monaten habe ich im Haus Nagegeräusche wahrgenommen. Die mich natürlich sehr beunruhigen. Dann fiel mir auch hier Sägemehl auf was aus den kleinen oval oder kreisrunden Löchern kam. (Bild 1)
Heute war das Geräusch derart nervend, daß ich hinter die Leisten mit einer ganz feinen Spritze etwas von dem IBERON rein gespritzt habe. Kurze Zeit später sah den Käfer der nach der Beschreibung die ich im Internet fand ein Holzbockkäfer ist.
Könnten Sie mir Informationen geben was ich machen kann. Ich stehe nun vor der für mich fast unlösbaren Aufgabe "was machen".
Ich sehen unseren großen Traum schon schwinden, weil ich denke kann man es retten. Bisher ist sichtbar ein Balken in der Diele befallen von etwa 2,20m. An einer anderen Ecke wo ich das Loch heute fand sieht am von außen nur unten an der Fußleiste das Ausflugloch.
Obwohl der Käfer raus ist höre ich, zwar sehr schwach Nagegeräusche. Deshalb war auch früher meine Annahme es ist eine Maus. Das Haus steht in einer Gegend wo noch mehrere Holzhäuser in unmittelbar Nachbarschaft sind.
Freudliche Grüße Inge

Ich hoffe inständig daß Sie mir helfen können, die Verzweiflung macht mich total fertig.
Über eine Antwort würde ich mich freuen und danke Ihnen mit freundlichen Grüßen
Inge
Liebe Inge,
zuerst einmal bräuchte ich bessere Bilder, die geschickten sind unscharf.
Zur Holzeinbaufeuchte.
Zu den Wespen ist zu fragen, in welche Löcher sind die eingeflogen? Wespen bauen sich eigentlich keine Nisthöhlen im Holz. Es kämen nur bestimmte Arten der Grabwespe. in Frage, die aber auch nur vorgegebene Fraßgänge nutzten.
Der Hausbock hat ja mehrere deutliche Zeichen: trockenes Nadelsplintholz, wenige ovale Ausfluglöcher (lange Lebensdauer der Larven im Holz), deutliche Fraßgeräusche (bei Klopfgeräusch abrupt still).
Bei Ihnen treffen viele Anzeichen zu. Schärfere Bilder würden dies besser anschaulich machen.

Nötig ist nun ein Sachverständiger für Holzschutz , zur genauen Befallsfeststellung sowie zur Feststellung des genauen Befallsumfanges. Maßnahmen ergeben sich danach. Dies wären vielleicht eine Heißluftbehandlung verbunden mit vorbeugenden chemischen Maßnahmen.

Auch ist nun die rechtliche Frage zu stellen, warum ist an einen Holzschutz nicht gedacht worden? Nach den Landesbauordnungen ist so ein Holzhaus aus Kiefer nur dann ohne Holzschutz möglich, wenn das verbaute Kiefernholz aus Kiefernkernholz +/- 10 Splintanteil besteht. Ist dies nicht so, ist ein chemischer Holzschutz für die Gefährdungsklasse 1 erforderlich und wie wir in sochen Fällen sehen, den Tatsachen nach ist das auch als ratsam gegeben.

Es könnte nun die Frage nach der Haftung zu Gewährleistung und Schadensersatz gestellt werden. Dazu sind aber die vertraglichen Vorgänge wichtig. Immerhin, vielleicht liegt ein Verstoß gegen das Baurecht vor, eine diese Fragen entscheidende Sache. Danach kann u.U. auch nach Ablauf der Gewährleistungzeit ein Anspruch auf Schadensersatz möglich sein. Dabei könnte u.U. der einstige Wunsch des Bauherrn oder der Bauherrin auf chemischen Holzschutz zu verzichten ganz ohne (vertraglichen) Belang sein - denn es gelten zuvorderst die Anforderungen aus der Landesbauordnung. Ein interessanter Fall also, denn ich kenne viele durch den Hausbock gefährdete Kiefernholzhäuser, weil der Kernholzanteil des verbauten Holzes viel zu gering ist. Die Ausrede alles Holz sei kontrollierbar gilt hier übrigens nicht, weil eine effektive Kontrollierbarkeit drei Seiten betreffen müßte.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

484. Markus K.
Hallo Experten Team,

ich möchte den Holzwurm in meinen antiken Möbeln beseitigen. (Begasung ist mir dann doch zu gefährlich)
Haben Sie eventuell eine "Bauanleitung", um eine Wärmekammer selber zu bauen.
Vielleicht Möbel in Folie einpacken und Warmluftgebläse verwenden?
Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Mfg
Markus K.
Lieber Markus K.,
haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, wieso Ihre antiken Möbel eigentlich vom Holzwurm befallen sind?
Die Gefählichkeit von Gasen ist sehr unterschiedlich. Auch Luft ist ein Gas. Toxische Gase dürfen Sie ohne die nötige Sachkundeprüfung und amtliche Zulassung nicht anwenden. Bei Inertgasen ist das anders. Sie trinken in Ihrem Weißbier auch Kohlendioxid mit herunter... das Maß die Wirkung aller Dinge.
Wärmekammern für Hitzebehandlungen müssen steuerungstechnisch ausgerüstet werden. Einem Erfindungsgeist steht da nichts im Wege. Pläne dazu würden mich auch gern interessieren.
Wenn es unwichtige Sachen sind, wurde es so schon so gemacht. Ich kenne einen Tischler, dem dabei durch Wärmestau fast die Werkstatt abgebrannt wäre... Es muß aber nicht so dramatisch enden, denn Antiquitäten werden i.d.R. nur in luftfeuchtegeregelten Kammer erhitzt, um Risse und Oberflächenschäden zu vermeiden.
Ich kann nur empfehlen, nichts zu machen, wozu man keine praktische Erfahrung hat. Gute Fachleute machen sich zuerst Gedanken um alle möglichen einwirkenden Wechselwirkungen der Möbel mit der Umgebung. Daraus kann sich als wirksame Maßnahme auch eine Änderung der Umgebungsbedingungen ergeben. Bei Hitzebehandlngen und bei Begasungen sind Versuche nötig, wenn es sich um wertvolle Sachen oder etwas unbekanntes wie z.B. Farbbeschichtungen handelt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

483. Christian Hildebrand
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Hallo liebes Holzwurm-Team,

ich habe Ihre Seite mit Interesse bereits häufiger besucht und gelesen. Vielen Dank für die vielen Informationen. Ich habe folgendes Problem. Ich habe vor ca. 2 Jahren ein Haus aus den 50er Jahren gekauft. Der Dachstuhl war kpl. vom Hausbock befallen (Fußboden ebenfalls). Ich habe ein Unternehmen beauftragt, daß den Dachstuhl mit Heißluft bearbeitet hat. Anschließend hat der Unternehmer die Balken mit Injektionen versehen. Ich habe das Dach anschließend neu fertigen lassen. Die meisten Balken wurden verstärkt bzw. ausgetauscht. Jetzt habe ich bei einem Zimmer im 2.Geschoss angefangen den Fußboden auszutauschen.
Dabei habe ich festgestellt, daß ein Balken ebenfall schon vom Hausbock angefressen ist. Muss ich hier ebenfalls eine Heißluftbekämpfung machen lassen oder reicht es wenn ich den Balken mit einer Nagelbürste säubere und mit Holzwurmtod oder ähnlichen Mitteln einstreiche bzw. injiziere. Wie kann ich rausfinden ob der Holzbock überhaupt noch aktiv ist. Kann man die Geräusche immer hören? Für eine Antwort wäre ich dankbar.

Gruß

Christian Hildebrand
Lieber Christian Hildebrand,
Sie haben in der Praxis gesehen, der Hausbockbefall ist immer großflächig anzutreffen. Das bestätigt meinen Hinweis, ihn auch immer großflächig zu suchen.
Sie könnten die Aktivität hören. Erschütterungen, die einen "Spechteffekt" beim Hausbock auslösen, müssen Sie vermeiden. Sie könnten auch am ausgebauten Holz die Larven isolieren.
Zum Umfeld ist es wichtig festzustellen, haben sie (früher) offene Dielenbeläge gehabt? Denn hier wäre der Eingang. Anderswo kämen die Käfer ja nicht an das Holz in der Decke heran.
Sie brauchen nun Unterstützung vor Ort. Nach einer Befallsfeststellung, wäre eine bestimmungsgemäße Bekämfung zu erörtern. Eine chemische Bekämpfung ist mit Bohrlochtränkung oder Injektion von drei Seiten am Balken nötig. Den Einsatz von Heißluft müßte der Ausführende technisch abschätzen. Lokale Maßnahmen mit "Holzwurmtod" sind selten erfolgreich und an tragenden Bauteilen, durch die Bauordnung geregelt, nicht zulässig. Bei allen bekämpfenden und vorbeugenden chemischen Holzschutzmaßnahmen an der (tragenden) Baukonstruktion sind die Bestimmungen (Landesbauordnung, DIN 68 800-4 u.a.) sowie Anwendungsbeschränkungen (in den bauaufsichliche Zulassungsbescheide) zu beachten.
Es besteht für Sie jedoch keinerlei Zeitdruck. Sie können sich bei Ihren Entscheidungen genügend Zeit lassen, denn Hektik führt immer zu wirtschaftlichen Einbußen (teuere Angebote).
Eine Frage von mir: Ich vermute, im Nachinein würden Sie heute einer Totalerneuerung des Dachstuhl den Vorzug geben, stimmts?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

482. D. Haid
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Hallo Holzwurm-Team!
Ich habe vor ein paar Tagen in meinem Brennholz, das im Haus gelagert ist, den veränderlichen Scheibenbock (braungelber und blauer Käfer!) in einem riesigen Ausmaß entdeckt, wobei das Hartholz bereits immense Schäden aufweist. Nun weiß ich nicht ob oder wie gefährlich dieser Holzkäfer für Hölzer im Haus ist und ob ich ggf. das Holz auslagern oder womöglich entsorgen muß?

Ich bedanke mich für Ihren fachmännischen Rat!

Mit freundlichem Gruß

Dieter Haid
Lieber Dieter Haid,
das ist völlig unbedenklich und ganz gewöhnlich. Das Holz ist noch zu frisch. Es handelt sich hier um einen nur frischholzbefallenden Käfer. Gibt eben ein bischen leben in der Bude. Für Frauen ist es jedoch ein Graus. dem Frieden wegen, würde ich nachgeben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

481. Mike Bönn
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Hallo Holzwurm Team,

ich würde von Ihnen gerne erfahren mit welchem Mittel man ökologisch sinnvoll das Dachgebälk vorbeugend behandeln kann gegen Pilze, Fäule und Insekten. Mein 70 Jahre alter Dachstuhl incl. der Sparren liegt im Moment von innen noch frei (Hausumbau und Ausbau Dachgeschoß) und weist keinen Befall mit Holzwürmern u.s.w. auf. Die vorhandenen Sparren wurden oberhalb aufgedoppelt mit neuen Kanthölzern zwecks Einbringung einer dickeren Steinwolldämmung für den Ausbau.
Das Dach ist von außen neu mit Dachsteinen vom Fachbetrieb eingedeckt und somit dicht. Ich würde nun gerne das gesamte Dachstuhlholz als ersten Schutz mit Borsalz behandeln. Ist diese Maßnahme sinnvoll ? - Borsalz ist laut nächtelanger Nachforschnung im Internet doch ein guter Schutz gegen Insektenbefall. Und weiter, kann ich danach noch eine Lasur oder ähnliches aufbringen zwecks Schutz der Borsalzschicht gegen (eventuelle) Feuchtigkeit auf dem Holz ? Ich meine halt das ein vorbeugender Schutz halt besser ist als gar keiner :-) . Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Mike Bönn (Lüdenscheid/Westf.)
Lieber Mike Bönn,
ich verstehe nicht ganz, warum Sie nach einem ökologisch sinnvollem Mittel suchen, dabei aber eine ökologisch unsinnige Maßnahme vorhaben?
Ich kann es mir aber denken... Mittlerweile können Sie auf unsere umweltfreundliche Gesetzgebeung mehr Vertrauen als auf die Küchenexpertenrunde bei so mancher Fete.

Ökologisch sinnvoll sein ist hier auch gar keine Frage, denn Ihr Dachstuhl ist doch (nach Ihrer Aussage) ohne jeglichen Befall und das schon seit 70 Jahren.

Ist kein Befall vorhanden, ist bestimmungsgemäß keine Bekämpfung nötig, eine Vorbeugung (logisch) noch weniger. Vorbeugender Holzschutz darf schon seit längeren nur noch stationär im Imprägnierwerk eingebracht. Bestimmungsgemäße Außnahme ist eine Vorbeugung nur im Zuge einer Bekämpfung (hier nicht der Fall).

Da Sie das Dach nun ausbauen, ist eine mögliche Gefährdung in Zukunft noch geringer gegeben, da Sie die Konstruktion allseitig dicht gegen Insektenzutritt umbauen werden. Auch dies ist Vorbeugung, aber eben ohne Gift, ohne Mittel. Wenn es auch nichts kostet, es wird trotzdem wirksam sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

480. F. v. Seydlitz
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Hallo,
ich habe eine Holzfigur aus Afrika (Namibia) mitgebracht. Leider ist diese inzwischen völlig mit kleinen Löchern übersät, davor findet man Holzmehl und abgestorbene Käfern ähnelnden Insekten.
Behandlung mit Holzwurmgift, dass ich in alle Löcher einsprizte, brachte nur vorüber gehenden Erfolg.
Was kann es sein ? Was soll ich tun? (Figur ist zu groß um in den Backofen zu passen)

Danke,

F. v. Seydlitz
Lieber F. v. Seydlitz,
zu erst einmal würde ich nachfragen, ob es in Ihtrer Nähe eine Möglichkeit gibt eine Wärmekammer zu nutzen. Zur Denaturierung von Eiweiß sind hier 55 °C über 60 Min im Holzkern zu erreichen. Ja nach Objekt ist dabei eine Feuchteregelung sinnvoll um Risse zu vermeiden.
Eine andere Möglichkeit ist die Figur luftdicht in Folie umhüllen, ein Inertgas einführen und dann einige Wochen lagern.
Ein Überblick über alle Methoden
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

479. B. Schachenhofer
Mail Home
Seit längerer Zeit komme ich wieder einmal dazu, hier in diesem Forum ein wenig mitzureden.

Hier meine Antwort für Hrn. Torben:

Es ist durchaus möglich, dass bei Ihnen in den Balken der Hausbock nagt (eine genaue Bestimmung ist per Ferndiagnose nur schwer möglich).
Dass altes Holz nicht befallen, bzw. nicht gefressen wird, ist ein Gerücht und unwahr. Zig Objekte aus meiner Praxis sind älter als 100, z.T. auch als 200 - 300 Jahre und weisen einen höchst aktiven Hausbockbefall auf.
Ein Neubefall eines Altholzes ist vielleicht unwahrscheinlicher, als ein Befall von Frischholz, gefressen wird das alte Holz aber genauso wie das frische (tlw. wird der Befall auch mit neu eingebauten Brettern eingeschleppt).
Also: Vorgangsweise wie bei Insektenbefall allgemein: Feststellen, um was es sich handelt und ob der Befall aktiv ist, dann entsprechende, der Situation angepasste Maßnahmen treffen.

Antwort für Hrn. Hermann!

Bitte Nachlesen unter www.fachwerk.de im Forum für Holzschädlinge; dort habe ich Ihnen auf Ihre Frage schon geantwortet.

Gruß aus Salzburg
Lieber B. Schachenhofer,
danke für die Beteiligung. Ich habe die Antworten zugeordnet, um sie später in der Datenbank abfragen zu können.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

478. Torben
Mail
Sehr geehrter Herr Rüpke,

mit großem Interesse lese ich in Ihrem Forum. Nun möchte ich jedoch selbst etwas Fragen.

Unser großes Problem sind die Balken unter unseren Dielen im Spitzboden. In unserem gerade gekauften Haus sind diese Dielen sehr stark von Holzwurmlöchern übersäht gewesen. Nach Entfernen der Dielen mußten wir feststellen, dass zumindest einer der Balken wahrscheinlich vom Hausbock befallen war/ist, da die Gänge relativ groß waren und "Rippelmarken" zeigten (wie Sie auf Ihrer Homepage beschrieben hatten). Ausflugslöcher oder "Kotwalzen" konnten wir leider nicht feststellen. Der Befall war nur sehr oberflächlich.

Nun hätte ich zwei Fragen an Sie:

a.) Das Haus ist von 1910 und daher ein Lebendbefall doch praktisch auszuschließen, oder? Leider habe ich auf Ihrer Homepage eine Seite mit dem Titel "Wie gut, daß der Architekt nicht weiß, daß ich Hausbock bin und beiß!" gefunden. Das Haus war von 1900?! Jetzt mache ich mir doch Sorgen.

b.) Ein Freund erzählte mir von der Möglichkeit einen Lebendbefall von Hausbock durch in das Holz versenkte Mikrofone zu "hören". Gibt es tatsächlich so eine Lösung?

Für Ihre Mühe vielen Dank im voraus!

Torben
Seit längerer Zeit komme ich wieder einmal dazu, hier in diesem Forum ein wenig mitzureden.

Hier meine Antwort für Hrn. Torben:

Es ist durchaus möglich, dass bei Ihnen in den Balken der Hausbock nagt (eine genaue Bestimmung ist per Ferndiagnose nur schwer
möglich).
Dass altes Holz nicht befallen, bzw. nicht gefressen wird, ist ein Gerücht und unwahr. Zig Objekte aus meiner Praxis sind älter als 100,
z.T. auch als 200 - 300 Jahre und weisen einen höchst aktiven Hausbockbefall auf.
Ein Neubefall eines Altholzes ist vielleicht unwahrscheinlicher, als ein Befall von Frischholz, gefressen wird das alte Holz aber genauso wie
das frische (tlw. wird der Befall auch mit neu eingebauten Brettern eingeschleppt).
Also: Vorgangsweise wie bei Insektenbefall allgemein: Feststellen, um was es sich handelt und ob der Befall aktiv ist, dann
entsprechende, der Situation angepasste Maßnahmen treffen.


B. Schachenhofer
Gruß aus Salzburg

e-mail: info@feuchtemauern.at www.feuchtemauern.at/

 

477. Thilo Hermann
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Hallo!
Ich habe Hausbockbefall (Hylotrupes bajulus) in den Dachsparren und im Brettstapel. Das verbaute Holz ist Kiefer und heißt hier (Korsika): pin laricio.
Das Holz wurde im September 2001 gesägt lag anschließend ca. 4 Wochen gesägt und aufgehölzelt im Sägewerk und wurde dann nach und nach verbaut.
Es sind ca 5 % aller Holzteile (lokal begrenzt) befallen, teilweise im Hausinnern und teilweise auserhalb (Dachüberstand). Die Maden sind oberflächlich und bis in vier Zentimeter Tiefe zu finden. Vereinzelt sind Ausfluglöcher sichtbar.
Der Innenausbau ist weit fortgeschritten und ich vermute auch in jetzt nicht mehr zugänglichen Bereichen Befall.
Genügt eine Behandlung (abbeilen und vergiften) des noch zugänglichen Holzes plus eine Warmluftbehandlung kommenden Sommer (Diesen Sommer hätten wir ja gut ausnutzen können ist aber jetzt auch hier vorbei)?
Vielen Dank - Thilo Hermann
Antwort für Hrn. Hermann!

Bitte Nachlesen unter www.fachwerk.de im Forum für Holzschädlinge; dort habe ich Ihnen auf Ihre Frage schon geantwortet.

B. Schachenhofer
Gruß aus Salzburg

e-mail: info@feuchtemauern.at www.feuchtemauern.at/

 

476. Markus K.
Hallo Experten Team,

ich möchte mehrere antike Möbel, die vom Holzwurm befallen sind, "begasen".
Welche Mittel sind zu bevorzugen?
Welche Substanzen im Gas vernichten den Holzwurm?

Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

MfG
Markus K.
Lieber Markus K.,
das entscheidet und beantwortet Ihnen der von Ihnen mit der bestimmungsgemäßen Begasung beauftragte Verantwortliche des zugelassenen Fachbetriebes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

475. Jennysis
Hallo!

Ich hab mit Carhifi zu tun und bin auch in einem Carhifi-Forum.
Viele von uns arbeiten zum größten Teil mit MDF oder Multiplex.
Und nun fragen wir uns ob die Hölzwürmer auch MDF und Multiplex mögen!?
Ausserdem: Woher kommen die Holzwürmer?!

LG
Jennysis
Liebe(r) Jennysis,
nein. Da sind zu viele Klebstoffe drin.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

474. Michael
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Hallo, wir sind überrascht, dass die Internet-Suchmaschine kaum etwas zum Thema Holzschädling-Versicherung ausspuckt. Ist sie wegen der industriellen Behandlung des Bauholzes überflüssig geworden oder für die Versicherungen unattraktiv oder nach wie vor empfehlenswert ?

Dank und Gruß
Lieber Michael,
nein, es ist ausnahmslos das Risiko, wegen zu geringer Vertragsdichte. In Dänemark, ist fast jedes Haus gegen Schäden nach Hausbock- und Hausschwammbefall versichert. Dort ist bei der Vielzahl der Verträge auch das Versicherungsrisiko viel geringer. Nur daran lieg es - Risiko zu Schäden gibt es bei uns mehr als genug.
Ihr werdet kaum eine Versicherung finden. Mir fällt auf Anhieb nur eine ein, die über den Haus- und Grundbesitzer Verein auch vermittelt wird:
http://www.hamburger-feuerkasse.de/owx_medien/media0/83.pdf
Zu beachten sind die Versicherungsbedingungen, die viele Gebäude (vermutlich besonders Holzgebäude) ausschließen.
Also prüfen bevor man sich bindet - das gilt hier wohl für beiden Seiten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

473. Britta Kremerskothen
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Guten Tag,
wir haben uns diesen Sommer unseren Balkon mit Bankirai auslegen lassen. Leider haben wir jetzt die arge Befürchtung, dass der Holzwurm Gefallen an diesem Holz gefunden hat. Der Verleger hat dies dementiert und meinte nur, dass das Holz zu hart wäre und sicherlich nicht den Appetit des Holzwurmes anregen würde. Stimmt dies? Und wenn nicht, welche Mittel gibt es um den Wurm schnellstens zu "verjagen". Wir freunen uns über eine Antowrt von Ihnen. Herzlichen Dank und vielen Dank schonmal. Liebe Grüße aus Ascheberg im Münsterland.
Liebe Britta Kremerskothen,
also erst mal ist es doch nur Ihre duch nichts weiter belegte Befürchtung. Jetzt könnten Sie doch mal abwarten, ob Ihre Befürchtung eintritt, bevor Sie etwas unternehmen bräuchten.
Wenn es Bankirai ist und es richtig verbaut ist, hat Ihr Verleger Recht. Mit der Härte hat dies jedoch allein nichts zu tun.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke