Holzwurm-Forum
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472. Yvonne Feldkircher
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Liebe Forum-Berater,
ich habe wahrscheinlich ein ernsthaftes Problem mit im Haus gelagertem Brennholz für unseren offenen Kamin:
seid ca. 1 Woche ist das gesamte Holz von kleinen, Ameisen ähnlichen Insekten mit Flügeln und langen Fühlern (Gesamtlänge Insekt 8-10 mm) befallen. Im gesamten Holzstapel (ca. 6 Festmeter) knistert es, und es klingt beinahe so, als würde Wasser tropfen.
Ich weiß mir leider keinen Rat und bin besorgt, ob sich dieser Schädling auch auf alle im Haus befindlichen Hölzer ausweiten könnte. Können Sie mir bitte schnellstmöglichst einen Rat geben?

Ich danke Ihnen sehr herzlich und finde Ihr Forum rund ums Holz einfach prima!

Yvonne
Liebe Yvonne Feldkircher,
schauen Sie sich mal die Frage und Antwort 471 an !

 

471. Susanne Lukassen
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Hallo,
gestern habe ich in einer (wohl älteren, jetzt zweckentfremdeten) weinkiste einen holzwurm entdeckt. die kiste steht auf meinem parkett. vorsorglich habe ich die kiste gleich rausgestellt. da ich in einem älteren bauerntisch schon mal einen holzwurm hatte und diesen dank chem. mittel auch damals beseitigen konnte, weiss ich, was grundsätzlich zutun ist. meine frage ist jedoch allgemein, ob holzwürmer nur an altes holz gehen oder wie alt das holz generell sein muss, damit sie es befallen? noch habe ich keine löcher im parkett entdecken können...
über eine antwort würde ich mich freuen!

mfg
susanne l.
Liebe Susanne Lukassen,
danke für die etwas anspruchsvollere Fragestellung.
Das Holzalter ist für die meisten holzzerstörenden Insekten ohne Belang.
Betrachtet man das von der Seite des Eiablageverhaltens, legen einige der Nagekäferarten beworzugt in die gerade benutzetn Ausfluslöcher ein. Der Befallsbereich ist dadurch aber auch durch Wechselwirkungen mit den nötigen Lebensbedingugen (Holzart, Feuchte und Temperatur) lokal definiert. Lediglichlich der Hausbock, der für seine Eiablage Risse bevorzugt aber sicher auch bestimmte Holzinhaltsstoffe benötigt, ist mit zunehmendem Holzalter an seinen geliebten Holzarten (Fichte und Nadelsplintholz) weniger zu finden. Daher sein ausgeprägtes großfächiges Auftreten. (Übrigens die Hausbockmänner suchen im Umkreis von 2 km den Weibchen den geeigneten Eiablageplatz - da gibt es noch viel zu erforschen)

Ob ein holzzerstörendes Insekt nun von dem einen Ort zum anderen wechselt, liegt nur an den nachhaltig gegebenen Bedingungen und deren Wechselwirkung mit der umgebenden Situation und dem Zeitpunkt ab. (Nahrung, Feuchte, Temperatur, Feinde) Der entscheidende Zeitpunkt hierzu ist die Ausflugszeit.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

470. Volker Biehl
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Hallo Holzwurmteam,
in einem leerstehenden Fachwerkhaus sind die Dielen des Dachbodens vom Holzbock, dicke fast 2 cm lange Larve, und Holzwurm, viele kleine Löcher insbesondere am Dielenrand, teilweise zerstört. Das Haus wird aber vorraussichtlich nur noch als Vorratsschuppen benutzt. Ich will jetzt die zerstörten Dielen ersetzen und den Rest mit Borsalz einstreichen, die Balken scheinen noch nicht betroffen zu sein, zumindest an den Stellen, wo die zerstörten Dielen auflagen (Buchenholz?) Hat es Sinn, den Dachboden im Winter mehrmals kurzfristig zu heizen? Ein Dauerheizen ist aus Zeit- und Kostengründen nicht möglich.
Vielen Dank für Ihre Antwort
Volker Biehl,
in der regel ist Hausbockbefall immer großflächig. Wenn Balken nicht befallen sind, dan ist es Eiche. (Buche ist als Bauholz nicht im Gebrauch).,
So ist eine fachgerechte Bekämfung auch nur großflächig erfolgreich.
Das Heizen spielt überhaupt keine Rolle, ermöglicht es dem Hausbock doch nur auch im Winter weiter zu fressen.
Viele Grüße
Hans-Joachom Rüpke

 

469. Jörg Thorenzj
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Hallo Holzwurmteam,
Ich habe mir vor ca 2 Jahren einen alten restaurierten Schrank gekauf. Dieser hatte einige kleine Löcher. Nach einiger Zeit begann ein Lautes Knacken und ich fand Halzmehl. Daruafhin habe ich den Schrank mehrfach mit Xyladecor und ähnlichem eingerieben. Einige kurze zeit war es "ruhig" doch nun ist das Knacken wieder da sehr laut aber ich finde kein Holzmehl mehr. Was kann ich tun
Jörg Thorenz
Jörg Thorenzj,
ich würde den Kauf reklamieren oder die Sache fachggerecht behandeln lassen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

468. Sascha Alexander
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Hallo

Wir haben ein altes, rustikales Holzfenster (aus dem letzten Jahrhundert) geschenkt bekommen, dass wir als Dekoration im Wohnzimmer aufgehängt haben.
Leider musst ich jetzt feststellen, dass offenbar Holzwürmer vorhanden sind.
Kann man den Rahmen noch retten (ohne großen Aufwand zu betreiben)? und droht
Gefahr, dass er sich auf andere alte Möbel ausbreitet?

Gruß und Dank für die Antwort!
Lieber Sascha Alexander,
einem geschenketen Gaul kann man auch schon mal ins Maul scheunen...
Wenn es von der Schwiegermutter kam, könnten Sie es nun zurückgeben.
Versuchen Sie den Rahmen hitzezubehandeln, ca. 55 °C über ca. 60 Minuten.
Zur Ausbreitung siehe Antwort Teil 2 zu Frage 473.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

467.
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Hallo Herr Ruepke
in meinem Carport habe ich einen Stapel Buchenholz als Brennholz gelagert.Seit einiger Zeit vernehme ich ein leises Knacken in diesem Stapel, und kann an einigen Stellen feines Holzmehl sehen. Allerdings ist es mir noch nicht gelungen, ein Tier zu finden. Gibt es eine Möglichkeit den Holzstapel zu behandeln, damit einem Übergreifen des Schädlings auf mein Wohnhaus(Holzständer-Fertighaus)vorgebeugt wird?
Nette Grüße
Stefan Schönberger
Stefan Schönberger,
ich warte noch auf die Frage ob man den ganzen Wald behandeln könnte - überlegen Sie doch mal selbst: Natur ist Stoffwechsel, das ist neben dem Aufbau des Lebenden der Abbau des Toten.
Gönnen Sie sich mal die gleiche Ruhe, wie Sie es zuvor dem Holzstapel gegönnt hatten. Der Holzstapel wird schon mit allem allein fertig. Ihr Haus sollte nicht mit so schweren Baufehlern behaftet sein, das es von dem bischen Leben in einem Holzstapel niedergemacht werden könnte. Wäre es eine wirkliche Gefahr für verbautes Holz, niemand hätte dann seit Jahrtausenden so arglos Holz am Bau verwenden können.
Dem ist also nicht so. Das Wissen um die Zusammenhänge wird Ihre Befürchtungen auflösen, wie die Sonen jeden Nebel.
Sehen Sie mal den knisternden Holzstapel als ganz natürlich an. liegt er gut besonnt, werden Sie ein Haufen Überwinterungsgäste naturnahen Platz bieten. Im nächsten Sommer könnte es in Ihrem Garten wieder (totholzbewohnende) Wildbienen oder Grabwespen geben. Ihre Obstbäume gäben mehr Frucht und lästige Mücken, Fliegen und Läuse würden von der (nichtstechenden) Grabwespen im Fluge erlegt. Sie fänden sich wieder als Larvennahrung in den Holzstapel - und es würde wieder knistern, wie jedes Jahr am Holzstapel.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

466. Britta
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Herr Ruepke,
wir haben fliesenfussboden und der wird natuerlich oefters nass aufgewischt, ebenso wird die Treppe mit einem feuchten Tuch einmal die Woche gewischt, um sie staubfrei zu halten.
Lieben diese sog. Holzwuermer etwa das Nasse und fluechten sie vor dem sog. kalten Fussboden in die Holzmoebel?
vielen Dank Britta
Liebe Britta,
die Holzwürmer flüchten nicht, sondern sie lieben feuchtere und kühlere Bedingungen im Holz. Das lockt sie an.
Sie haben den Befall durch das Naßwischen des Bodens vermutlich hier erst ermöglicht.
Da Holzmöbel auf kaltem Boden auch durch Naßwischen an den Füßen feucht werden, werden sie auch dort gute Bedingugen haben.
Flüchten werden sie, wenn das Holz fortwährend trocken bleibt und es auch am Boden einigermaßen wohnlich warm wird.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

465. Familie Ritzer
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H. Rüpke, erst mal vielen Dank für die schnelle Antwort.

zum Thema: Heißluftbehandlung in der warmen Jahreszeit,
wäre eine Heißluftbehandlung im September/Oktober nicht erfolgreich oder wie meinten Sie das?

nochmals grüße Familie Ritzer
Liebe Familie Ritzer,
es ist eine Frage des nötigen Energieaufwandes, der sich in den Kosten niederschlagen wird. In warmer Jahreszeit heißt: einfacher, sicherer und billiger. Im Winter ist es eine aufwendigere Sache. Das ist doch eine einfache Rechnung, jedenfalls logisch.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

464. Familie Ritzer
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grüß Gott, Herr Rüpke,
wir hätten gerne eine Einschätzung von Ihnen zur Heißluftbehandlung im Dachstuhl mit Nachbehandlung mit Borsalzen.
Da einige Bodenbalken im Dachstuhl betroffen sind, steht unser Entschluss, nicht chemisch vorzugehen, fast fest.
Wie schätzen Sie die Sicherheit ein, dass nach einer Heißluftbehadlung + Nachbehandlung ein neuer Befall von Hausbockschädlingen auszuschließen ist?
Unser Haus ist Baujahr 67, der Dachboden ist noch nicht isoliert bzw. Sanierung ist im Frühjahr geplant.
viele Grüße von Familie Ritzer
Liebe Familie Ritzer,
für solche Einschätzungen ist es eigentlich notwendig, wenigstens die Ergebnisse der vorangegangenen Unetrsuchung zu kennen.
Nehmen wir an:
sie haben einen (aktiven) Hausbockbefall, der wird immer großflächiger sein, als Sie zuerst denken. Angrenzende Bauteile sind daher immer mit zu behandeln. Eine Heißluftbehandlung (natürlich immer nur in der warmen Jahreszeit!) kann dabei oft Vorteile in der Erreichbarkeit haben. Ein Aufleben des Befalls sollte durch eine fachgerechte Ausführung ausgeschlosssen sein. Ein Wiederbefall ist jederzeit möglich, die Wahrscheinlichkeit ist auch abhängig von dem Hausbockaufkommen im Umfeld. Falls in einem Ort gegen Hausbockbefall nicht rigoros vorgegangen wird, bleibt die Befallsgefahr für alle anderen Hausbeseitzer in der gleichen Gegend (ca. 2 km) natürlich weiter bestehen. Dann kann neben einer bekämpfenden Maßnahme, egal ob Hießluft oder chemisch, eine gleichzeitige vorbeugende chemische Behandlung sinnvoll sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

463. Britta
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Hallo,
habe in meiner Eichentreppe, ein jahr alt, darunter Zement, vermehrt Holzwurmloecher gefunden. Es ist auch schon ein Moebelstueck, nicht in unmittelbarer Naehe, befallen. Was mache ich mit der Treppe? Was koennte passieren, wenn ich es nicht beachte? Fuer Moebelstuecke gibt es ja diese Klimaraeume, aber was ist mit Treppen?
vielen Dank Britta
Liebe Britta,
wenn es denn Stiel- oder Traubeneiche ist, kann es beim Brettzuschnitt für die Treppe nicht nur Splintholz gegeben haben. Die vermutlichen "Holzwürmer" werden aber nur das Splintholz befallen. Sie werden es nicht mehr erleben, wenn sie mit der Treppe fertig sind.

Prüfen Sie mal:
Wischen Sie den Boden naß auf?
Ist der Fußboden kalt?

Wenn Sie eine Antwort mit "Ja" beantworten, wissen Sie eine der Ursachen für den Befall.

Bei den Möbeln könnten Sie Glasuntersetzer oder imprägnierte Holzklötze unterlegen, das hilft gegen Feuchte und Kälte. Die sonst dadurch "guten" Bedingungen verschlechtern sich dann für den Gemeinen Nagekäfer. Wenn Sie dann noch das Naßwischen einstellen, kann es sein, daß der Befall von allein bald abklingt. Mehr würde ich erst mal nicht machen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

462. Dieter Ueberschär
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Lieber Herr Rüpke,
vielen Dank für die prompten und kompetenten Ratschläge.
Alles Gute und viele Grüße
Dieter Ueberschär

461. Elisabeth Hoffmann
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Guten Morgen, Herr Rüpke,
hätten wir Ihre Seiten im Netz doch nur schon eher gefunden. Wir haben uns in eine alte ( 1932 ) Doppelhaushälfte verliebt und stehen nach Abschlagen den krümeligen Putzes vor einem ausgemauerten Holz-Ständerwerk ( in zwei Gauben, die jeweils die Kinderzimmer werden sollen ). Nun war im Ständerwerk der Holzbock, es bröselt ziemlich. Ein Holzbauing. hat abgebeilt und zu einer konservierenden bzw. weiterhin prophylaktischen Behandlung geraten... Aber die Räume sollen eben von Kindern genutzt werden. Vor das Ständerwerk planen wir eine Dämmung und eine Gipskartonwand.... Womit dürfen wir behandeln???
Vielen Dank für Ihre Auskünfte
Elisabeth Hoffmann
Liebe Elisabeth Hoffmann,
Sie schreiben, "ein Holzbauing. hat abgebeilt und zu einer konservierenden bzw. weiterhin prophylaktischen Behandlung geraten... " Zu deutsch heißt das, es wurde zu einer erhaltenden bzw. weiterhin vorbeugenden Behandlung geraten.
Haben Sie nun einen (lebenden) Befall, oder ist der schon abgeklungen, ist das noch Holz tragfähig? Das wäre das Entscheidende, was folgende Maßnahmen bestimmte.
Ob ein sachkundiger Rat auch Vollständigkeit einschlösse? Fragen Sie soch noch mal nach. Danach sehen wir weiter...

Bestimmte Innendämmungen vor einer Fachwerkwand neigen zu zeitweiser Tauwasserbildung in der Ebene am Konstruktionsholz.Hier ist vorher nach gutem Rat zu fragen. Ich rate zu einer Innendämmung aus ca. 6 cm mineralischem Wärmedämmputz auf lose angehefteter waagerecht montierter Rabbitz-Streckmetall oder geheftete volle Holzwolleleichtbauplatten mit einem Kalkputz. da gibt es keine Probleme.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

460. Jürgen
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hallo
ich habe seit zwei jahren im keller eine sauna stehen, nun will ich wieder anfangen mit saunieren und habe in der saunatür AUSSEN in einem Brett viele kleine Löcher und einen Haufen holzmehl davor ,,was kann ich machen ??
Lieber Jürgen,
innen wäre es den Nagern wohl zu warm. Wenn die Tür noch ganz unbehandelt ist, könnten Sie sie von außen mit einem holzzerstörende Insekten bekämpfenden RAL Holzschutzmittel einstreichen.
Ansonsten wäre eine Wärmebehandlung nötig, 55 °C für 60 Minuten, die im Holzinneren zu erreichen sind.
Wenn Sie die Holzfeuchte auf ein normales Maß bringen würden, 12-14% Holzfeuchte = normale Ausgleichsfeuchte, dann wird es auf die Dauer ohne alles ein Ende mit den Nagern geben.
Wenn die Sauna aber im Keller steht und Sie nach Gebrauch in den kälteren Keller lüften, geht das natürlich nicht - dann müßten Sie zusätzlich eine Lüftung nach außen gerichtet installieren und betreiben.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

459. Dieter Ueberschär
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Liebes "Holzwurm-Team",
habe ein älteres, nicht zentralbeheiztes Fachwerkhaus geerbt. Im Speicherbereich sind die Fichtenholzdielen relativ stark
vom Nagekäfer (kreisrunde, 1-2 mm Ausbohrlöcher, Bohrmehlauswurf) befallen. Es handelt sich um ca. 70 qm. Werfe ich die
Dielen raus und verlege anschließend Spanplatten oder ist eine chem. Behandlung günstiger? Die unter den Dielen im Abstand von
ca. 1-2 m befindlichen Balken sind vereinzelt durch Nagekäfer befallen. Was schlagen Sie da vor ?
Vielen Dank.
Lieber Dieter Ueberschär,
im Dachraum sind solche Befallsschäden durch den Gemeinen Nagekäfer oft noch hinnehmbar, vereinzelter Befall ist es in jeden Fall. Nehmen wir an, die Dielen sind noch begehbar, dann reichte es, sie zu einem späteren Zeitpunkt auszutauschen. Begleitend könnten Sie dafür eine Rücklage im Hausetat bilden.

Wenn der Befall lokal und gering wäre, käme eine Bekämpfung in Betracht. Hier lohnt sich das nicht, weil eine spätere Auswechelung folgen wird.

Unabhängig von allen müssen Sie mal ergründen, warum die Holzfeuchte im Schnitt über 16 % liegen wird. Manchmal hilft es, den Boden leer zu räumen, das Dach regendicht zu halten und im Winter daran zu denken, den Flugschnee zu beseitigen.
Viele Grüße
Hns-Joachim Rüpke

 

458. Reinhard Steinert
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Hallo Sie Holzexperten,
ich bin begeistert von Ihren kurz, bündig und kompetent klingenden Antworten auf die vielen unterschiedlichst vorgelegten Fragen.
Deshalb vertraue ich darauf, daß Sie mir auch bei meinem Problem helfen können.

Ich habe ein vierzig Jahre altes Haus geerbt - einschließlich Möblierung.
Das Haus ist seit einem Jahr unbewohnt und unbeheizt. Es wartet auf seine Generalüberholung, sobald das nötige Kleingeld beschafft ist.

Unter den Möbeln befindet sich ein sehr schöner alter Stuhl an dem ich leider einen Schädlingsbefall bemerke: viele kleine Löcher, recht große Häufchen Holzmehl unter dem Stuhl.
Ich habe den Stuhl jetzt isoliert, sorge mich aber, daß das Insekt sich bereits auf dem Dielenboden mit seinen breiten Fugen eingenistet hat, auf dem der Stuhl bisher stand.

Wie kann ich da sicher gehen bzw. was kann ich im Fall des Falles tun?

Vielen Dank für Ihre Hilfe,
mfg
rst
Lieber Reinhard Steinert,
vermutlich brauchten Sie gar nichts zu tun, als Ihren Stuhl z.B. chemisch mit einem holzzerstörende Insketen bekämpfenden RAL Holzschutzmittel oder in einer Heißluftkammer mit 55 °C über 60 Minuten (im Holzinneren gemessen)zu behandeln.
Anderes könnten Sie sowieso kaum verhindern, wenn denn die Bedingungen für einen Befall vorhanden wären.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

457. Nicknig Hans-Uwe
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Hallo Holzwurm-Team,

habe vor 10 Tagen 160qm Merbau Parkett verlegt bekommen nun habe ich an drei Stellen (eine Stelle ist AKTIV)in der Wohnung Holzwurmlöcher mitten im Holz als auch in den Fugen. Können Sie mir weiter Helfen?

Mfg

Hans-Uwe Nicknig
Lieber Hans-Uwe Nicknig,
ich darf doch annehmen, Sie haben das Parkett aufgrund einer klaren Vorgabe bestellt. Danach bestünde ein Anspruch, die Abnahme wegen einem begründetem Mangel abzulehnen oder einen Vorbehalt bei der Abnahme geltend zu machen und nach Ankündigung die Zahlung daraufhin zu mindern. Läge schon eine Abnahme vor, wäre die Beweislast umgekehrt, Sie müßten nun alles beweisen, es bestünde aber der Gewährleistungsanspruch, der in Form einer dann qualifizierten Mängelrüge unter Fristsetzung schriftlich zu formulieren wäre.
Insoweit sollte Sie der von Ihnen nicht bestellte "Wurm" gar nicht weiter interessieren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

456. Andrea Fischer
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Lieber Herr Rüpke,

vielen Dank für Ihre nette und sachkundige Auskunft. Auf den Punkt gebracht: Würden Sie an unserer Stelle das Kaminholz abtransportieren lassen oder kann es liegen bleiben?

Mit besten Grüßen
Andrea Fischer
Liebe Andrea Fischer, (sind Sie die Andrea Fischer von von der tollen Bauchemie-Seite?)
jetzt können Sie es wohl liegen lassen, da die (Aus)Flugzeiten vorbei sind. Es beginnt erst wieder ca. Ende April. Vielleicht ist es bis dahin schon verschürt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

455. silvia Hallerbach
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Lieber Herr Rüpke,

vielen Dank für ihre Antwort !
Könnte dass heissen, dass sich das Problem eventuell durch die Installation einer Zentralheizung (das Dach wurde ja schon abgedichtet) von alleine lösen könnte…?!!
Nochmals Danke, diesmal im Voraus,
Silvia.
Liebe Silvia Hallerbach,
ja, u.U. schon. Aber Sie müssen das prüfen. Aus der Ferne gilt der übliche Vorbehalt der örtlichen Unkenntnis zu Ihrem Einzelfall.
Viele Grüße
Hans-Joachim üpke

 

454. Rudolf Markus Schrey
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liebes Holzwurm-Team,

in meinem Schlafzimmer höre ich immer wieder Kratzgeräusche und tippe daher auf Holzwürmer. Nachdem es sich um einen Neubau handelt möchte ich fragen, ob der Wurm auch in einem neuen Parkettboden oder Wandschrank (funierter Pressspan) sein kann?
Die Decke wurde mit Gipskartonplatten verkleidet, diese wurden auf Holzlatten angeschraubt. Auch hier könnte der Wurm drinnen sein, das würde auch erklären, dass ich keinen Holzstaub finde. Wie kann ich den Holzwurm in der Decke vernichten, da ich ja die Holzlatten nicht mehr erreiche?

vielen Dank und liebe Grüsse,

Rudi
Lieber Rudolf Markus Schrey,
in Holzwerkstoffen ist selten mit Befall zu rechnen, was verschiedene Ursachen haben kann: z.B. die dichten Oberflächen verhindern eine Eiablage oder die chemischen Hilfstoffe oder Leimstoffe sind insektenwidrig.
Holzlatten sind im Querschnitt mager und werden schon daher oft gemieden.
Die erste Adresse ist immer das Gebälk des Dachstuhls.
Was Ihr Problem ist, Sie wissen nicht wer und wo - das aber kann ich von hier aus auch nicht klären.
Viele Grüße
Hans.-Joachim Rüpke

 

453. Fam.Schäff
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Hallo, wir haben ein ca. 80 Jahre altes Haus gekauft. Einige Dachbalken haben die typischen Holzwurmlöcher. Wir nahmen an , dass hier kein aktiver Befall vorliegt. Mittlerweile sind wir uns da nicht mehr ganz so sicher. Der Vorbesitzer hat von einem aktiven Befall angeblich nichts gewusst, uns fällt aber auf, dass er an mehreren Stellen die Dachbalken mit Farbe markiert hat. Ist das ein übliches Verfahren, einen aktiven Befall zu überprüfen ? Oder hat das mit der Holzwurmproblematik nichts zu tun ? Ist es üblich, dass einige Balken deutlich sichtbar betroffen sind, andere wiederum überhaupt nicht ? Wie kann man überprüfen, ob der Schaden - falls nicht mehr aktiv - ein Auswechseln von Balken/Holzteilen erforderlich macht. Vielen Dank
Liebe Familie Schäff,
ein Befall durch den Gemeinen Nagekägfer hat mit dem Holzalter überhaupt nichts zu tun. Dies bestätigt Ihnen gern der Vatikan, der die älteste bekannte Chistusfigur in einem seiner Tresore dem gemeinen Holzwurm irgendwann geopfert hat. Derselbe konnte sich bei der Zerstörung der ungewollten Opfergabe auf das Alte Testamenmt berufen, worin er von einem durch den Vatikan ausdrücklich anerkannten Schöpfer beauftragt wurde, solches für immer und ewig als Lebenszweck ohne Ansehen der Sache zu tun.
Die Zeichnung von Ausflugslöchern macht man um im Folgejahr die Intensität zu prüfen. Hier war ein Profi tätig.
Monitoring
Der nur lokale Baefall beim Gemeinen Nagekäger ist oft normal und kann u.U. auf bestimmte Schadensbereiche am Dach hindeuten, es kann aber auch an ganz anderen Ursachen liegen.
Die Tragfähigkeit prüft man durch Ermittlung des verbleibenden gesunden Restquerschnittes.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

452. silvia
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Hallo,
Hallo!

wir haben warscheinlich ein Holzwurmproblem in dem etwa 100 Jahre alten Haus, das wir gerade in Belgien gekauft haben und sind daher sehr froh, Ihr Forum gefunden zu haben! Vielleicht können Sie uns helfen.
Das Problem ist, dass der Parkettboden des Speichers und die Holztreppen im ganzen Haus (Tanne oder Fichte?) mit kleinen, regelmässig verteilten kleinen Löchern übersäht sind, die nach dem Gutachten eines Experten dem "Anobium punktatum" zuzuordnen sind.
Es gibt für uns keine Anzeichen dafür, dass dieser Holzwurm noch aktiv ist, weder Geräusche, noch Staub.
Das Haus hatte bis jetzt nur zwei Heizquellen im Erdgeschoss, und vor etwa 25 Jahren musste das Dach wegen eintretender Feuchtigkeit in ebendiesen Speicher erneuert werden. Gegen einen Holzwurm wurde es nach Angaben des ehemaligen Besitzers in den letzten 50 Jahren nicht behandelt.
Die Stabilität ist nirgendwo gefährdet, und alle Holzteile liegen offen, einige sollen allerdings isoliert werden.
Der Experte ist sichtlich an einem Auftrag interessiert und rät uns , das ganze Haus von ihm behandeln zu lassen, andere sagen, dass könnten wir selber tun oder es sei gar nicht nötig… Wir müssten im Falle einer Behandlung allerdings das Haus 2-3 Tage verlassen, was natürlich nicht für die Unbedenklichkeit der verwendeten Chemikalien spricht… die Belgier sind in ökologischer Hinsicht ziemliche Cowboys…!
Was sollen wir nun tun?
Vielen Dank im voraus!

Silvia Hallerbach.
Liebe Silvia Hallerbach,
zuerst einmal müssen Sie sich Gedanken über die Bausubstanz machen. Ein Holzwurm, wie der Gemeine Nagekäfer, ist hier auch Indiez für eine zu hohe Holzfeuchte (<14-16%), die nicht dem üblichen Klima in einem beheizten Haus (9 +/-3%) entspricht. (Richtwerte für die Einbaufeuchte von Holz, die sich nach einer gewissen Zeitspanne im Gebrauchszustand im Mittel einstellt (DIN 1052-1 (4/88) Abschn. 4.2.1)

Der gemeine Nagekäfer ist meistens lokal aktiv, d.h. in einer Diele ist er an einer Stelle zuhauf, in den nächsten 6 Dielen gar nicht. Wenn es einen überaus gleichmäßigen Befall gibt, deutet dies auf einen generelles Klimaproblem im Gebäude hin, meistens bedingt durch baupysikaische Mißstände. Das kann z.B. ein Tauwaseranfall in der Konstruktion sein, der nicht schnell genug abtrocknen kann.

Meine Empfehlung ist, hierüber zuerst nachzudenken und einen Architekten die klimatischen Anforderungen an das Gebäude an der vorhandenen Konstruktion überprüfen zu lassen.

Die Holzwurmprobematik wird sich bei einer regelgerechten Hausklimatik (bei einer Holzfeuchte von unter 14 %) durch Befallsabsterben von selbst lösen. Die Frage, ob auch tragende oder aussteifende Holzbauteile betroffen sind, steht davon unabhängig. Die Tragfähigkeit und Standsicherheit nachzuweisen. Vermutlich auch nach belgischem Recht ist dabei ein nötiger vorbeugender Holzschutz grundsätzlich zu gewährleisten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

451. Thomas Kautz
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Sehr geehrtes Holzwurm-Team,

ich habe eine Frage zum Thema - Holzschutz.

Vor etwa 5 Jahren hat uns ein Zimmermann einen Carport gebaut. Das Holz ist Druckimprägniert. Die Pfosten einfach eingegraben. Um welches Holz es sich handelt kann ich nicht sagen, den Zimmermann erreiche ich nicht mehr. Insgesamt gesehen sieht das Holz an den exponierten Stellen schon recht "ausgelaugt" aus. Der Carport steht recht frei und ist Regen, Wind und Sonne ziemlich ausgesetzt. Meine Frage: Muss ich "holzschutztechnisch" langsam aktiv werden? Und wenn ja, mit welchem Mittel. In Baumärkten wird ja viel angeboten, ob der Wirksamkeit dieser Mittel habe ich häufig so meine Bedenken.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Raum Hamburg.

Thomas Kautz
Lieber Thomas Kautz,
Sie sehen, wie sinnvoll es doch ist, einen Imprägniernachweis zu haben. Da steht alles drin, was man wissen muß. Das ist der Garantieschein für ein Holzleben.
Woher weiß man, was das gelieferte Holz für ein Holzschutz hat oder womit neues verbautes Holz behandelt wurde?
Nehmen wir an, Ihr geliefertes Listenbauholz hatte eine Kesseldruckimprägnierung, die die Gefährdungsklasse 3 einschloß, was eigentlich immer der Fall ist und Ihr Zimmermann hat alle Schnittstellen örtlich nachbehandelt, dann stünde Ihr Carport wie ein Fels in der Brandung. Nichts wäre für Sie hier zu tun. Der Kaufrausch im Baumarkt findet dann mal ohne Sie statt.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

450. Bettina
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Sehr geehrtes Holzwurm-Team!
Ich habe vor ca einem halben Jahr einen Holzbilderrahmen gekauft, der seitdem in meinem Vorzimmer hängt. Als ich nun vor ein paar Tagen von meinem Urlaub zurückgekommen bin, fand ich auf dem Rahmen darunter sowie am
Boden einiges an Holzstaub. In betreffendem Rahmen war ein Loch und man konnte sehr schön einen Fraßgang erkennen (ca. 7-10 mm breit). Nach kurzer Zeit habe ich dann in etwa 2 Metern Entfernung einen - für meine Begriffe sehr großen - Käfer gefunden. Nach einiger Internetrecherche würde ich sagen, dass das ein Hausbock war. Hier nun meine Frage:
Kann es sein, dass in dem Rahmen noch andere Käfer, Larven oder ähnliches sind oder das dieser Käfer Larven in meinen Parkettboden oder in andere Möbel gelegt hat?
Ich hoffe, Sie können mir helfen!

Danke im Voraus!
Bettina
Liebe Bettina,
nehmen wir an, Ihre Vermutungen, Bestimmung und Zuordnung sind zutreffend. Das Holz ist noch neu, ich würde es umtauschen. Das Insekt hatte sich mit Sicherheit als fressende Larve zum Zeitpunkt des Kaufes im Rahmen befunden, es handelt sich daher um einen versteckten Mangel.
Ob noch andere Larven im Rahmen sind? Kann sein. Andere Möbel oder Parkett sind mangels nötiger Risse für dir Eiablage kaum in Gefahr, Laubhölzer sind zudem für den Hausbock uninteressant. Der ganze Vorgang, Hausbock im Bilderrahmen, ist zudem äußerst selten zu beobachten.
Also beste Bekämpfung: den Rahmen (wegen verstecktem Mangel) umtauschen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

449. Christina Wagner
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hallo,

ich habe ein problem, ich wohne im dachgeschoss, das dach ansich besteht aus vielen unterschiedlich dicken balken. das haus ist ca. 8 jahre alt.
seit einigen jahren (vielleicht zwei oder drei) höre ich in einem balken (oder vielleicht auch in verschiedenen? schwer auszumachen, da diese sich an dieser stelle kreuzen) mal leichte, mal starke kratzgeräusche. das holz wurde behandelt. in den letzten 7 jahren haben sich allerdings risse gebildet.
das problem ist nur das die ganze decke mit holz verkleitet ist. nur einige teile bzw. seiten sind nicht verkleidet.
jetzt habe ich die verkleidung teilweise abgebaut und konnte allerdings nichts bemerkenswertes feststellen. auch kein bohrmehl oder änhliches. allerdings konnte ich zwei seiten von dem "verdächtigen" balken nicht sehen.

das auffällige ist nur, daß diese kratzgeräusche besonders laut werden, sobald ein konstanter geräuschpegel herrscht, z.b. wenn der fernseher auf einer normalen zimmerlautstärke läuft. dann sind diese geräusche so laut, daß diese besonders gut zu hören sind.
wenn kein fernseher, oder radio laufen, muß man schon genau an den balken hin um die geräusche wahrzunehmen.

so, jetzt ist die frage was ich jetzt machen soll? wie kann ich feststellen, daß dort überhaupt irgendwas lebendiges drin ist?
und wenn ja, wie soll ich das bekämpfen? es ist immerhin alles neu.

vielen dank!
Liebe Christina Wagner,
wenn es sich um einen Hausbockbefall handelt ist das Fraßgeräusch typisch und feststellbar: Nehmen Sie den Mittelfingernagel gegen den Daumennagel und kratzen Sie nun die Fingernägel gegeneinander, dann haben Sie genau das Fraßgeräusch! Was die vermeintlich höhere Freßintensität bei hoher Fernsehlautstärke angeht, deutet dies auf eine Erkenntnis des vermeintlichen Hausbocks hin, daß der Fernseher kein Specht ist, was ihn sehr sicher wiegt.
Der Hausbock ist immer übersehbar, weil er wenig ovale Ausfluglöcher aufweist. Die Eiablage erfolgt in den Rissen, weswegen der Nachschutz von z.B. nach dem Einbau erkennbar auftretenden Trockenrissen sehr wichtig ist und zu der bestellten Imprägnierleistung dazugehört!
Bohrmehl werden Sie nicht finden. Sie müssen die Balkenecken mit der Axt anschlagen oder mit einem scharfen Werkzeug quer zur Faser anreißen! Sie werden sich wundern, was sich hinter scheinbar intaktem Holz verbergen kann - wenn dann dort der Hausbock ist.
Zuerst brauchen Sie sachkundige Unterstützung, z.b: durch einen Sachverständigen für Holzschutz. Was zu tun ist entscheidet man nach dem gesicherten Befallsnachweis. Das könnte eine Heißluftbehandlung evtl. mit einer vorbeugenden chemischen Maßnahme oder gleich eine bekämpfende chemische Maßnahme sein. Das kann man nicht allgemein, rezeptmäßig vorhersagen. Vielleicht sterben die Insekten beim Fressen des Ausflugsloch doch noch ab, wenn denn genügend Holzschutz vorhanden ist - das müßte man auch ins Auge fassen und u.U. prüfen...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

448. Tina
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Lieber Herr Kürsten,

vielen Dank für Ihre Antwort! Sie hat mir sehr geholfen. :-)

Viele Grüße,

Tina Luxenburger.