Hausschwamm-Forum
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Hans-Joachim Rüpke
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345. Rolf Jarrett
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Hallo sehr geehrter Herr Rüpke,

ich bitte um Antwort zu zwei wichtigen Fragen, die mir das Öffnen weiterer Bereiche und das Ausheben von einigen Kubikmetern Bodens ersparen würde.

Wegen eines kleineren (?!) Hausschwamm-Befalls habe ich Bereiche offengelegt und die Grenze es Schwamms gefunden, bin mir aber wegen einer etwaigen Weiterverbeitung im Boden unsicher.

Der Schwamm selbst (eindeutige Fruchtkörper, Mycel und Stränge) war nur in einer Hausmauerecke (Toilette), in der Mauer oberhalb der Bodengrenze und in der Schüttung (außen angrenzend wurde ein befallener Lehmfußboden entsorgt).

Nach tieferem Ausheben des Untergrunds in der Toilette (Erde und Steine) finde ich im Naturstein-Fundament keinen Schwamm.

Ich habe mir das gr. Fachbuch von Huckfeldt: Hausfäule- Und Bauholzpilze (2015) gekauft, dort ist nirgends ein Fundament-Befall erwähnt immer nur von Holz und Mauer.

Frage 1) Ist es richtig, daß der Echte Hausschwamm nicht unterirdisch gedeihen kann? (Sauerstoff fehlt)

Was ich aber finde, sind aus dem Fundament herauswachsende helle, glatte Wurzeln (Fotos anbei), bis zu mindestens 78 cm unterhalb der Bodengrenze. Die Fugen sind anscheinend nur mit Erde gefüllt (? Haus von 1728), jedenfalls soweit ich mich traute, sie auszukratzen, will ja die Stabilität nicht gefährden.

Frage 2) Sind das Wurzeln des Hausschwamms oder von irgendwelchen anderen Pflanzen außerhalb? Ich finde Widersprüchliches in der Literatur.
Bei Huckfeldt steht mutmachenderweise auf S.31: „Wurzeln fallen oft durch … ihre Festigkeit und Zähigkeit auf oder sie lassen sich am Zentralzylinder und ggf. auch an vorhandene Wurzelhaaren erkennen.“ Ich schließe daraus, daß der Hausschwamm keine eigentlichen Wurzeln hat, leider habe ich die Wurzeln noch nicht aufschneiden können (das Haus ist in Frankreich, demnächst aber !).

Doch auf dieser (kompetent erscheinenden) Seite http://www.ib-rauch.de/Beratung/hausschw.html
steht:
„Gerade im Kellermauerwerk sind auch Wurzeln von in der Nähe stehenden Bäumen oder Gebüschen zu finden. Die Wurzeln unterscheiden sich in der Regel durch ihr dunkelbraunes aussehen und sind sehr biegsam. Ebenso wachsen sie aus der Wand und haben kein helleres Myzel. Sie sind visuell gut von einem Pilzbefall zu unterscheiden.“

Hmmm, ich finde anhand dieser Zeilen die Unterscheidung gar nicht gut zu treffen, denn „meine“ Wurzeln sind nicht dunkel, sondern hell bis hellbraun, dafür aber immerhin biegsam. Sie wachsen immerhin aus der Wand, aber sie sind hell. Dafür glatt, ganz anders als alles gefundenes Pilz-Mycel und -stränge.

Könnten es doch Schwammwurzeln sein? Besorgniserregend ist dann das darauf Folgende:
„Die Stränge mit seinem kräftigen, mitunter bis 3 cm dicken Rhizomorphen kann der Pilz durch Mauerwerk, selbst durch das Erdreich oder unter dem Straßenpflaster bis zum benachbarten Gebäude vordringen.“

An einer Stelle habe ich aber auch eindeutige Wurzeln gefunden, mit außen brauner Rinde und innen war ein beweglicher Innenstrang, wahrscheinlich der Zentralzylinder. Doch kann man daraus wohl nicht zwingend schließen, daß alles andere auch nicht-pilzig ist.

Außen steht ein 3 m hoher, großer Rosenbusch.

Das Einzige, was mich bei Huckfeldt 2015 verunsichert, ist ein Foto des Wilden Hauschwamms, S.238, Abb. 4.2 – 17a: „Im Vergleich zum Echten Hausschwamm sind die Stränge wurzelartig und dünner.“ Doch anhand des Fruchtkörpers und des Wandbefalls handelt es sich eindeutig um den Echten Hausschwamm. Doppelbefall?
Hallo Rolf,
zu Ihren Fragen:
Frage 1) Ist es richtig, daß der Echte Hausschwamm nicht unterirdisch gedeihen kann? (Sauerstoff fehlt)
Im Prinzip stimmt das, ohne ausreichend Sauerstoff wächst er nicht.
Frage 2) Sind das Wurzeln des Hausschwamms oder von irgendwelchen anderen Pflanzen außerhalb?
Der Hausschwamm hat keine Wurzeln, wie die Pflanzen es haben. Pflanzenwurzeln kann man mikroskopisch gut unterscheiden. Sie zeigen auch i.d.R. eine Reaktion auf einen Stärkenachweis.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

344. Kirsten Berentz
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Sehr geehrter Herr Rüpke,
seit einigen Tagen versuche ich etwas über Echten Hausschwamm herauszufinden. Eine Information fehlt mir bislang. Kann Echter Hausschwamm auch bei extrem niedrigen Temperaturen auftreten bzw. überleben?
Ich möchte ein altes, wohl schon recht lange leer stehendes Haus im finnischen Teil Lapplands kaufen. Es besteht aus Holz, ist aber seltsamerweise mit Eternitplatten verkleidet. In diesem Winter erlebten wir dort bei der Besichtigung Temperaturen von - 38 Grad Celsius.
Liebe Kirsten B.,
auch in Finnland kommt der Echte Hausschwamm (Serpula Lacrymans) vor. Allerdings sind Gebäude in Finnland oft bewährte Holzbaukonstruktionen, die, wegen einer gewissen Luftdurchlässigleit, keine gute Bedingungen für den Hausschwamm geben. Dieser Pilz ist extrem anfällig gegen Luftströmungen. Dies wird bei Holzkonstruktionen eingeplant und erzeugt überdies auch noch ein höheres Austrocknungspotential. In der handwerklichen Baukunst wurde und wird dies auch noch heute als baulicher Holzschutz genutzt, gegen einen Befall durch Echten Hausschwamm vorbeugend wirksam. Auch liebt der EH Ziegelmauerwerk in Kalkmörtel, was bei bestimmten Holzbaukonstruktionen fehlt.

Wenn es an der Holzkonstrution des Gebäudes zu einer sich mindestens zeitweise wiederholenden Wasserzufuhr kommt und diese Wasserzufuhr zu einer dauenden Anreicherung im Holz führt, lagert sich Wasser im Holz dauerhaft ein. Es ist dann nicht mehr austrocknungsfähig. Es kommt es zur Überschreitung der kritischen Grenze und das Holz geht in der Stoffkreislauf über. Es wird zu neuer Muttererde. Dabei sind n.a. immer und überall holzzerstörende Pilze beteiligt. Bei Temperaturen unter 3 °C stellen die Gebäudepilze i.M. ihr Wachstum ein. Wenn es wieder warm ist, machen sie weiter.

Ohne Pilze im Stoffkreislauf des Holzes, ginge vermutlich das Leben nicht so weiter, wie gewohnt. Wir sehen diese Zusammnhänge von einem, der Weitsicht nach, sehr engen Standpunkt. Geleitet werden wir dabei auschließlich von "menschlichen" Interessen. Die sind letztlich, im Großen und Ganzen, eher rein ökonisch bedingt. Von da aus betrachtet, kann man behaupten, solche Engstirnigkeit könnte am Ende gefährlicher sein als jeder Gebäudepilz. Das entspannt das Herangehen bei der Suche nach den Schuldigen bei Gebäudeschäden, die ursächlich nicht dem Pilz sondern der schadträchtigen Wasserzufuhr am Holz zuzuordnen ist.

Fazit, sie müssen nicht vor den Pilzen Angst haben, sondern vor einer solchen Wasseranreicherung, die nicht mehr austrocknen kann. Das ist alles und gibt ein bisschen Hoffnung -> wir schaffen das!

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

343. A. Büchert
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

wir haben gerade eine sehr umfassende Hausschwamm Sanierung hinter uns.
Der Schwamm ist erstmals im Keller eines Mehrfamilienhauses aufgetaucht. Bei der Sanierung wurde der Befall der darüber liegenden Wohnung festgestellt.
Vermutlich durch einen Leitungswasserschaden ausgelöst. Die zugezogene Versicherung schließt Schäden durch Schwamm allerdings aus.
Der Mieter dieser Wohnung musste ausziehen, für den Zeitraum von 4 Monaten.
Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf ca. 60.000 Euro.
Nun zu meiner Frage. Ich bin Eigentümerin der betroffenen Wohnung.
Ist es richtig, dass Schäden im Sondereigentum welche durch Schäden im
Gemeinschaftseigentum ausgelöst wurden, vom Eigentümer selbst zu tragen sind?
Dies bezieht sich dann auf alle Wand-, Decken- und Bodenbeläge, die neue Elektroinstallation usw.
Kennen Sie vielleicht vergleichbare Fälle? Und wie wurde hier die Kostenverteilung gehandhabt?

Für Ihre Bemühungen bereits jetzt vielen Dank.
Lieber A.-B.,
Ihre Frage betrifft reine Rechtsfragen, die ich nicht beantworten kann.
Hier ist eine Rechtsanwalt der richtige Ansprechpartner und Berater.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

342. Susan Droste
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

Mein Lebensgefährte und ich wollen uns ein Haus kaufen,dass Haus hat im Dachgeschoss Hausschwamm,welche Kosten und Massnahmen kommen auf uns zu um diesen zu entfernen?Das DG hat ca.100 m²,wieso tritt er dort auf,dachte immer das er im Keller zu finden ist.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Gruß Susan Droste
Liebe Susanne D.,
Ihre Fragen kann ich hier aus der Ferne nicht klären, das wäre eine reine Spekulation. So etwas geht nur nach einer Feststellung der Tatsachen vor Ort.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

341. Dirk S.
Lieber Herr Rüpke,

zunächst vielen Dank für Ihre untere Antwort. Die Dachpfannen werden in der Tat bei Regen etwas feucht von unten bzw. an der ein oder anderen Schnittstelle zwischen den Pfannen kommt ein wenig Feuchtigkeit herein. Unser Dachdecker teilte uns mit, dass dies aber normal und kein Problem sei. Für uns stellt nun einfach die Frage ob wir die Dachschräge trotz nachgewiesenem Schimmelbefall (kein Hinweis auf Holzzerstörung) wieder dämmen und diesmal korrekt mit Dampfbremse verschließen können. Ich habe da irgendwie ein ungutes Gefühl. Oder sollte man dieses Risiko nicht eingehen und das Dach Anfang des Jahres neu decken lassen, samt neuer Dachlatten + Unterspannbahn?
Die Dachschrägen sind nun seit einigen Wochen von innen geöffnet, aber die Dachlatten haben laut meinem Messgerät immer noch eine Holzfeuchte von rund 30%...wirklich abtrocknen tut es kaum.

Ich bedanke mich erneut sollten Sie die Zeit finden für eine Einschätzung!

Viele Grüße

Dirk
Lieber Dirk S.,
Sie sehen etwas stimmte nicht. Die Holzfeuchte von 20 % sollte als Grenze stehen. Wird es mal kurzzeitig überschritten, ist das noch klein Untergang. Dennoch gilt die Regel im Mittel max 20%. Sicher sind Sie erst, wenn die Ursache auch sicher belegt ist. Neben der Möglichkeit einer Tauwasserbildung an der äußeren kalten Seite bei Konvektion von wärmerer innenluft dorthin, muß auch die Dichtigkeit der Ziegel stimmen. An sauberer Luft und vermoosten Betonziegeln kann man z.B. so etwas gleich erkennen. Erst alles ursächlich ergründen und dann weiter bauen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

340. Dirk S.
Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich habe eine kurze Frage und wäre über eine kurze Einschätzung dankbar. In unserem Haus (Baujahr 1963) haben wir auf dem begehbaren Dachboden die Dachschrägenverkleidung entfernt um die vor unserer Zeit unsachgemäß eingebaute Zwischensparrendämmung zu entfernen und durch eine neue zu ersetzen. Nachdem wir alles herausgeholt haben, mussten wir leider feststellen, dass auf der Südseite des Daches die Dachlatten (Aufbau altes Dach von Innen: Sparren, Dachlatten, Frankfurter Dachpfannen) mit schwarzen Punkten übersäht sind. Unsere Vermutung ist, dass die nicht wirklich vorhandenen Dampfbremse (Alukaschierung an Rollisoldämmung wurde nur getackert, nicht verklebt)feuchte Raumluft hat in der Dämmung hat eindringen und kondensieren lassen; und dies über Jahre hinweg. Weiterhin sei zu sagen, dass das alte Dach keine Unterspannbahn aufweist und die Dämmung vermutlich direkt an den Dachlatten angelegen hat (kaum Hinterlüftung).

Wir haben zur Sicherheit ein Stück Dachlatte in ein Labor geschickt, die sehr viel dunkles Mycel mit Chlamydosporen bzw. mäßig viele helle Mycelbruchstücke, jedoch keine Hinweise auf holzerstörende Pilze feststellen konnten. Die Dachlatten selbst sind momentan noch recht feucht (zwischen 20% bis 30%), da offenbar Kondenswasser vor dem unmittelbaren Rückbau in der Konstruktion war und wir dies nun bei
Lieber Dirk,
natürlich kann durch Konvektion durch von innenn nach der Außenseite ausdringende warme Luft zeitweise zu einem Tauwasseranfall führen. Es könnte auch eine Wasseranreicherung in den Betonziegeln die Ursache bzw. Quelle der Feuchtezufuhr sein, sodass die Dachlatten zeitweise auffeuchten können. Das letztere wird oft übersehen. Ein Indiz ist eine Moosbildung an den Dachziegelfugen. Schauen Sie da auch Mal nach.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

339. Svenja Strümpf
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Guten Abend,
Wir haben ein 110 Jahre altes Haus gekauft. Beim renovieren haben wir nun im Erdgeschoss im Bereich der alten Fußleiste Risse im sehr bröckeligen Sandputz festgestellt. Innerhalb der Risse ist ein schwarzes Spinnennetz artiges Gewebe enthalten. An anderen Stellen wo der Putz schon weg ist und zum Teil größere Löcher im Mauerwerk vorhanden sind ist auch dieses

338. Axel Schröder
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Hallo Herr Rüpke,

meine Freundin und ich haben uns kürzlich aus Euro-Paletten einen Esstisch gebaut und diesen gebeizt und oben mit zwei Anstrichen Klarlack behandelt. Der Tisch steht nun seit 1 Woche im Wohnzimmer (Raumtemperatur 18-21 Grad) und hat plötzlich auf einer Ecke eine weisse Schicht entwickelt, ähnlich wie Staub. Nach kurzem Vergleich mit Ihrer Website, sieht es dem Zweifarbigen Harz-Rindenpilz sehr ähnlich.

Könnten Sie uns sagen, ob wir den Tisch retten können? Oder ist solch ein Schimmel nicht zu bekämpfen?

Vielen Dank im voraus für Ihren Rat!

Viele Grüße
Axel Schröder
Lieber Axel,
an einen Pilz denke ich bei den Bedingungen nicht. Möglich wären andere Stoffe.
Ich kann dazu nichts konkretes sagen, ohne bei Spekulationen zu landen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

337. Birgit
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Hallo,
vielleicht ist hier nicht das richtige Forum, aber ich weiß leider nicht an wen wir uns wenden könnten.
Meine Frage: ist es möglich, dass ein alter Eiche-Schwellbalken (evtl. durch Inhaltsstoffe oder ungünstige Bedingungen) nur durch hohe Luftfeuchtigkeit stellenweise sichtbar und fühlbar nass wird ?
Wir sanieren momentan unser Fachwerkhaus, der betreffende Schwellbalken ist ca.150 Jahre alt und außer der großen Feuchtebelastung weist er kaum Schäden auf.
Bisher lag er auf Bruchstein + Lehm, innen mit Rigips verkleidet und war sehr stark durchfeuchtet. Seit einigen Monaten ist er nun neu untermauert mit Poroton und Schweißbahn unter der Mauer sowie Schweißbahn im ganzen Raum und unter den anderen Wänden. Die Steine unter dem Balken sind jetzt trocken.
Von außen ist die Wand verschiefert, im unteren Bereich wurde dieser bereits entfernt, ist aber darunter augenscheinlich trocken. Außerdem ist ein relativ großer Dachüberstand vorhanden, Südost-Seite und der Balken liegt außen in 30 bis 50 cm Höhe.
Außer den darüberliegenden alten Lehmfeldern, die äußerlich ebenfalls keinerlei Feuchte aufweisen, sowie einem Ständer-Anschluß liegt er jetzt komplett frei.
Er ist in den letzten Monate gut getrocknet jedoch entstehen zeitweise immer wieder sehr nasse dunkle Stellen.
Nach unseren Beobachtungen tritt die Nässe bei Luftfeuchtigkeit von 70% oder mehr auf innerhalb eines Tages auch bei sonnigem Wetter, bei 60% Luftfeuchte trocknet er eher.
Er wird an bestimmten Stellen sichtbar dunkel und nass, hauptsächlich im unteren Bereich und vermutlich auch mehr an der Oberfläche, fast nur Kernholz und mehr im Innenraum als draußen.
Andere alte Balken im Fußbodenbereich sind zeitweise auch feucht trotz Schweißbahn aber nicht so offensichtlich wie dieser. Ausgetauschte neue Schwellbalken sind trocken.
Falls die Möglichkeit besteht, dass die Nässe auch durch Luftfeuchtigkeit bzw. Kondenswasser entsteht würde ich auch gerne wissen ob es Sinn macht eine Holzprobe untersuchen zu lassen ?

Viele Grüße Birgit
Liebe Birgit,
ist die Eiche mal aufgefeuchtet gewesen, dauert es lange bis sie nun
austrockent.
Holz hat hygroskopische Eingenschaften ud sucht den Ausgleich mit dem
umgebenen Klima.
Salze könnten (auch lokal) an der Oberfläche Wasser binden, um in Lösung
zu gehen. -> immer wieder umkehrbar, reversibel.
Weil das alles komplex ist, müssen sie sich besser an dem neu
eingebauten Holz orientieren, wie es sich verhält.
Eiche kann viel vertragen, ehe eine kritsches Naß erreicht ist.
Feuchteanreichenungen sind ursächlich rein konstruktionsbedingt.
Hier müssen Sie das Augenmerk ansetzen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

336. Annette Müschke
Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich bin Mieterin einer Wohnung, in der gerade eine Hausschwammsanierung durchgeführt wird.
Dabei wird ein Schwammsperrmittel in die Ziegel eingebracht (wie man mir sagte, Borsäure). Stimmt es denn, dass nach dem Verputzen dieses tatsächlich nicht in der Raumluft sein wird?

Vielen Dank und viele Grüße
A.M.
Nach den jetzigen Erkenntnisstand, stimmt die Aussage. Die Aufnahme kann nicht erfolgen, da die Wand mit Putz oder einer Bekleidung abgedeckt wird. Der Stoff ist nicht flüchtig.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

335. Heller
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

in meinem gut durchlüfteten Brennstoffkeller (Kohlen, Holz)habe ich im Sockelbereich bis zu einer Höhe von 60cm EH- Luftmyzel und Fruchtkörper an Wand, Fußboden, Holz und sonstigem eingelagerten Material festgestellt.

Alles im Raum vorhandene Holz wurde entsorgt, bis auf die Holz- Kellerfenster, die in enem Abstand von ca. 1m vom sichtbaren Befall entfernt eingebaut sind.

UK Kellerfenster liegt ca 20 cm über OK Gelände. Das Sandstein- Kellermauerwerk hat keine Horizontal- und Vertikalsperre, bei gelegentlichem Starkregen kann der neben dem Fenster befindliche Regenwassereinlauf die anfallende Wassermenge nicht aufnehmen und das Regenwasser bildet dann größere Pfützen auf dem anstehenden Sandboden.Das Ziegelpflaster wird nach längeren Regenperioden feucht.

Können die Fenster auch ohne Mauerwerkstrockenlegung vor Hausschwammbefall geschützt werden?
Lieber Herr H.
Sie könnten das Risiko eingehen, wenn sich belegt, dass das Fenster keine Anzeichen eines Befalls hat und ein ausreichendes Austrocknungspotetial vorliegt.
Im Keller gehen Sie den sichersten Weg, alles an Nahrung im Befallsbereich zu entfernen. Es ist ja oft, dass der Keller gar nicht sicher trocken zu legen ist. Trocken ist ein realtiver Begriff. Es gibt, vom Ziel her gesehen, eben 2 jeweils allein zielführende, wirksame Wege der Hausschwammbekämpfung: a) ausreichende Trockenheit herstellen b) keine Nahrung anbieten. Jeder Befall ist natürlich ein Einzelfall und muß jeweils den Ursachen nach ergründet werden, um Maßnahmen abzuwägen. Dazu kann ich aus der Ferne also nichts absolutes sagen, sondern nur ganz allgemein antworten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

334. Jay
Halli Hallo,

bin neu hier, da ich auch erst neuer Besitzer eines alten Hauses bin. Meine Frage, ich habe in einem alten Teil des Hauses an der Natursteinmauer mit Sandputz etwas das wie ausgetrockneten Schaumschicht aussieht entdeckt.

Es zieht sich eine Linie über die gesamte Wand. Dicke der Schaumschicht bis ca. 2 cm und ist Stark bröselig.

Ich habe mich gefragt ob es sich um Hasuschwamm handeln kann, oder um Salzausblühung?

Danke,
Jay
Lieber Jay,
wenn ich daraus die Frage ableiten soll, "was ist das?", kann ich nur auf Grundlage der oben stehenden Wörter spekulieren. Sonst gäbe es Geschwafel zu allen möglichen Annahmen und ein Ergebnis stünde am Ende aus.
Wenn Sie Ihre Frage klären wollen, müssen Sie Bilder von der Situation und Umgebung machen, eine Probe nehmen und sie mir zur Untersuchung einschicken.
Das Prozedere finden Sie hier. So ließe sich das klären.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

333. Jürgen Klug
Mail
Dies ist ein 2. Versuch:

Sehr geehrter Herr Rüpke,

ich habe eine Wertermittlung bei einem Haus durchzuführen, dessen Bewohnerin infolge Krankheit immer wieder durch Erzeugen übermäßiger Feuchte in den Wohn- und sonstigen Räumen zum Schimmelpilzwuchs in der Wohnung beigetragen hat. Durch die mittlerweile eingesetzte Betreuerin wurde die Eigentümerin vor ca. 2 Jahren aus dem Haus gebracht und wohnt seitdem wo anders. Im Oktober 2013 hat ein Architekt mit Fachausbildung für Pilzbefall die Wohnung besichtigt und den Zustand dokumentiert. Das Schadensbild wurde in der Kat. 3 eingeordnet.
Es wurden Proben genommen und durch ein Labor untersucht. Es wurden verschiedene Schimmelpilze angetroffen, so Aspergillus sydowii, Asp. versicolor, ferner Bakterien, alle in stark erhöhtem Maße. Besonders betroffen ist das Wohnzimmer, dessen Außenwandtapete im schönsten Pilzmuster schillert. Es gibt aber auch Wandbereiche, welche (sichtbar) nicht auffällig sind, wahrscheinlich aber auch betroffen sind. Abgehängte Holz- und Paneeldecken, die Holztüren, noch verbliebene Möbelstücke, alles ist mehr oder weniger vom Pilz überzogen. Inzwischen wurden viele Möbel und sonstiger Unrat aus der Wohnung gebracht.
Wenn ich die damals durch den Fachgutachter aufgenommenen Fotos mit dem heutigen Zustand vergleiche, kann ich seit dem Auszug der Eigentümerin, keine Zunahme des Schadensbildes feststellen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass der

332. Wesser, Ursula
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Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Holzverkleidung in der Diele des Bungalows haben wir 1981 mit einem Holzschutzmittel gestrichen, das damals schon sehr unangenehm roch.
Noch heute ist der Geruch im Bungalow vorhanden und fast alles nimmt diesen Geruch an. Leider ist uns der Name des Mittels nicht mehr bekannt.
Was kann man tun, um diesen Gestank zu entfernen. Die Holztäfelung sollte möglichst bestehen bleiben.
Für einen Ratschlag wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Familie Wesser
Liebe Ursula,
wenn es denn tatsächlich das damalige Mittel gewesen war, nach so langer Zeit des Ausdünsten ist das schon sehr auffällig. Sie müssen auch in Betracht ziehen, das untersuchen zu lassen, um darüber Aufschluss zu erhalten.
Wenn die Quelle eindeutig den Brettern zuzuordnen ist, wäre es wohl sinnvoll, sie einfach auszutauschen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

331. Herr Vetter
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Hallo Herr Rübke,
vielen Dank für die umfangreichen Informationen.
Wir wohnen in einem Altbau zur Miete, sind aber für den Innenausbau selbst verantwortlich. Nun bin ich dabei, das Dachgeschoss auszubauen. Dabei bin ich hinter einer Bretterverkleidung auf einen holzzerstörenden Pilz gestoßen. Es betrifft den Ringanker. Dieser ist nur äußerlich angegriffen. Das Dach war jahrelang undicht und wurde vor ca. 5 Jahren neu gedeckt. Die Wand darunter (Drempel/Kniestock) ist 36 cm dick und größtenteils aus Granit. Daneben ist ein angrenzendes Gebäude, dessen Dach war auch undicht und wurde zeitgleich saniert worden ist. Nun meine Frage: Muss ich etwas unternehmen oder ist davon auszugehen, dass der Pilz austrocknet? Kann evtl. Bei einer 36er Granitwand mit unbeheiztem Nachbargebäude soviel Schwitzwasser entstehen, dass es gefährlich wird? Wie sieht es aus, wenn ich eine Wandheizung einbaue?

Vielen Dank im Vorraus!
Lieber Herr V.,
das kann ich aus der Ferne schlecht beurteilen. Dazu müßten >Sie sich mal einen Fachmann vor Ort holen, der Ihnen auch die physikalischen Fragen evtl. sogar berechnen kann. Sie müßten aber zuerst den Pilz bestimmen lassen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

330. Melanie Denkinger
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Lieber Herr Rüpke,

noch kurz zur Erläuterung meiner Anfrage von gestern/vorgestern: der rechte Balken im Bild wurde von den jetzigen Besitzern, die das Haus renovierten, als Verstärkung neben den zerstörten Balken gesetzt. Über beiden Balken liegen die Bodenbretter des ersten Stocks, der vollständig renoviert ist. Laut Aussage der Besitzer wurde alles Holz bei der Renovierung behandelt.

Die Ursache des Schadens ist wohl die Feuchtigkeit im Mauerwerk - unser Gutachter hat an den betroffenen Stellen 26% Feuchtigkeit gemessen. Unter anderem kann die in den Steinmauern (das Haus ist aus dem 19. Jhdt.) von unten aufsteigende Feuchtigkeit wohl nur unzureichend nach außen abgegeben werden, da für den Außenputz ungeeignetes Material verwendet wurde. Desweiteren ist der Übergang der Kamine ins Dach unzureichend gegen eindringendes Wasser geschützt, so daß die Giebelwände innen feucht sind. Dies und die leckenden Dachrinnen würden wir natürlich zuallererst reparieren.

Unser Gutachter meinte, wenn uns der angefressene Balken nicht stören würde, könne man ihn drin lassen. Wenn es aber der echte Hausschwamm wäre, müßten doch alle betroffenen Balken und das angrenzende Holz ausgetauscht, sowie das angrenzende Mauerwerk behandelt werden, richtig? Das käme dann einer Kernsanierung gleich und würde definitiv unser Budget sprengen. Wir möchten natürlich kein Haus kaufen, und ihm dann beim Verfallen zuschauen müssen…

Viele Grüße,
Melanie Denkinger

329. Melanie Denkinger
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Hallo Herr Rüpke,

herzlichen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung! Ich hatte gestern leider einige Schwierigkeiten, den Link einzufügen. Hier nochmal ein Versuch:

http://www.ireland-picsandimages.de/links/joists/

Viele Grüße,
Melanie Denkinger
Zu Ihrer Frage: anhand des Bildes kann ich nur einen endgültigen Schaden am Auflager des linken Balkens ersehen, mehr nicht. Was der Erreger ist, ließe sich erst anhand von einigen Strängen des vermeintlichen Pilzmaterials unter dem Mikroskop feststellen. Zu der Ursache, die es ja primär abzustellen gilt kann ich gar nichts sagen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

328. Melanie Denkinger
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

mein Mann und ich stehen gerade kurz davor, uns unseren Lebenstraum zu erfüllen und ein renoviertes Farmhaus in Irland zu kaufen. Sorgen macht uns allerdings ein Deckenbalken, der sehr verrottet ist. Wir haben bereits einen Gutachter hingeschickt. Dieser hat in seinem englischsprachigen Gutachten dry rot an diesem und in wesentlich geringerem Ausmaß an einigen anderen Balken festgestellt.

Laut Wörterbuch wird dry rot mit Hausschwamm übersetzt. Allerdings lesen wir beim echten Hausschwamm-Schaden immer vom typischen Würfelbruch des Holzes, den wir hier nicht erkennen können. Allerdings fragen wir uns, ob die sichtbaren Fäden Pilzmycel sein könnten.

Können Sie anhand des Bildes einschätzen, wie wahrscheinlich ein Befall mit dem echten Hausschwamm ist? Sie würden uns mit Ihrer Einschätzung sehr weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen,

Melanie Denkinger


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Liebe Melanie,
unter dry rot kann man tatsächlich vieles einordnen. Deshalb würde ein Sachverständiger solche Feststellungen wahrscheinlich auch sehr viel exakter fassen.
Das Bild fehlt!
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

327. Berger, Gerhard
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Sehr geehrter Herr Rüpke,

Auf der Suche nach Informationen über Hausschwamm bin ich auf Ihre interessante Seite gestoßen. Vielleicht haben Sie eine Einschätzung zu unserem Problem.

Wir haben einen Bungalow mit Betondecke in Holzständerbauweise teilaufgestockt. Das verbleibende 1/3 der Dachfläche wurde dabei komplett neu mit Dachbalken und Isloation wieder als Flachdach aufgebaut. Leider mußten wir bei der Begutachtung( 2,5 Jahre nach Bau) feststellen, daß aufgrund eines Planungs- und Ausführungsfehlers massiver Schimmelbefall der OSB-Platten und der Dachbalken vorliegt. Welcher Pilz es ist, wird die Analyse zeigen müssen.

Wir sind natürlich in größter Sorge. Eine komplette Dachsanierung ist außer Frage, besorgniserreregend ist für uns nun die Frage, welche Auswirkungen das auf den direkt angrenzenden Aufbau hat, der in Holzständerbauweise und mit Parvatex-Platten errichtet ist.
Wie kann die Sanierung einer solchen Außenfassade erreicht werden, sollte es sich um Hausschwamm handeln?

Mit bestem Dank für Ihre Mühe

G. Berger
Lieber Gerhard,
die Frage sprengt etwas den Sinn dieses Forums. Da müßten Sie schon eine Vorart Untersuchung machen lassen, um Aussagen dazu zu erhalten. Darüber läßt sich aus der Ferne nicht allgemein hin parlieren.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

326. Hans Dieter Prüfer
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Habe ein Bungalow gekauft , Baujahr ca.1964 Fundament gemauert, Seitenteile -Fertigteile holzgerahmt ,
gefüllt mit Hobelspäne .War scheinbar zu DDR Zeiten als Isolierung gedacht.
Alles schön und Gut ! , nur mittlerweile habe ich vom Fußboden aus ( den ich entfernt habe ) Schwamm
der sich teilweise in die Hobelspäne gefressen hat.
Weis mir keinen Rat - was kann ich machen das ich den Bungalow noch ohne Schwamm und Pilze
weiter nutzen kann .

Ich danke Ihnen im Voraus für eine positive Antwort und zeichne freundlich Dieter Prüfer
Lieber Hans-Dieter,
zunächst scheint das Gebäude in seiner Konstruktion ja gut gewesen zu sein, da es schon so lange Zeit überrdauert hat. Vermutlich liegt die Ursache des Befalls an einer neuern Bedingung, also an baulichen Veränderungen, an denen ja meist der Hausbesitzer direkt beteiligt ist. Schauemn Sie mal was Sie verüändert hatten un d welche Auswirkungen damit verbunden waren, dann werden Sie der Sache hier der Úrsache auf die Spur kommen. Die gilkt es abzustellen,. Praktisch heißt das, Trockenheit wieder herstellen (technische Trocknung) und die Baukonstruktion auch weiterhin trocken halten. Alles andere sind dann nur die grundsätzlich nötigen baulichen Maßnahmen, um zu dem Ziel zu kommen.
Aus der Ferne kann ich mich leider nur auf diese Vermutungen stützen, da ich die örtliche Gegenheiten nicht kennne.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

325. Sebastian Backes
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Hallo Herr Rüpke,

vielen Dank für die kurzfristige Antwort auf meine erneute Fragestellung.
So allmählich können wir Gott sei Dank wieder aufatmen.
Das Phänomen der Notfruchtkörper habe ich vermutlich schon beobachten können. Der gestampfte Naturboden ist unmittelbar vor der befallenen Wand der Schiefer-Gewölbekellers vom Myzel durchwachsen. Hier konnte ich etwa 2 Wochen nach Abflammen des Befallsbereichs einen weichen, zimtbraunen Flaum am Boden erkennen. Ein weißer Zuwachsrand, wie zuvor bei den großen ausgewachsen Fruchtkörpern erkennbar war, war nicht vorhanden. Auch waren die Auswüchse nur weniger mm dick und sind bei leichtem Anfassen schon fast zerfallen.

Eine gewisse Grundfeuchtigkeit ist in meinem Natursteinkeller aus Schiefer immer vorhanden und war so beim Erbau auch gewünscht, schließlich lagerten hier Großteile der Lebensmittel zur damaligen Zeit. 70-80 % Luftfeuchte sind hier immer vorhanden. Da sich keine Nahrung mehr im direkten Umfeld des Befalls, also im Umkreis von mehr 2 Metern, befindet, vermute ich auch ein Wachstum aus Myzelresten heraus. Feuchtigkeit wird der Hausschwamm hier immer vorfinden können.

Zu guter letzt noch bitte ich noch um eine Einschätzung Ihrerseits. Über der befallenen Wand haben wir den Fußbodenaufbau zur einen Seite hin auf dem Kellergewölbe gegen Thermobeton getauscht, ein Estrich folgt. Am freigelegten Gewölbe war kein Befall erkennbar.

Zur anderen Seite der Wand hin sieht der Bodenaufbau wie folgt aus: Kappengewölbe, darüber ein Betonestrich, ältere PVC-Bahn. Darauf haben wir eine Trittschalldämmung aus Holzfaserplatten eingebracht, auch um leichte Unebenheiten auszugleichen, und einen neuen Bodenbelag verlegt. Fußleisten an der Wand bestehen aus MDF, die Türzarge besteht ebenfalls aus Holz. Die relative Luftfeuchte bewegt sich in diesem Raum unter normalen Bedingungen (heizen, gezieltes Lüften) zwischen 55 und 65 %. Zur Zeit ist sie logischerweise deutlich höher, da der eingebrachte Thermobeton austrocknen muss. Würden Sie hier den Austausch der Holzfaserplatten, Fußleisten und der Türzarge empfehlen? Für den Pilz wäre dies die nächste erreichbare Nahrungsquelle. Vom letzten feststellbaren Myzel bis zu diesem Aufbau wären nur ca. 50-60 cm Schieferwand zu durchwachsen.

Viele Grüße

324. Sebastian Backes
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Hallo Herr Rüpke,

ich beziehe mich auf meinen Eintrag aus Juli 2014 und möchte Ihnen für die Antwort sehr danken.

Wir haben inzwischen in Zusammenarbeit mit einem Sachverständigen für Holzschutz einen Maßnahmenplan entwickelt. Da zusätzlich durch ein defektes Abwasserrohr Feuchtigkeit in die Aussenmauer des Erdgeschosses dringen konnte wurde hier der gesamte Bodenaufbau entsorgt. Nun wird das Kellergewölbe mit einem Thermobeton ausgeglichen (Blähton mit Zement) und anschließend über einer Sperrbahn ein Estrich eingebaut. Somit ist direkt über der befallenen Kellerwand kein Holz mehr eingebaut. Wichtig waren vor allem die genauen Untersuchungen vor Ort. So konnten wir in den angrenzenden Kaminzügen kein Myzel finden, ebenso nicht auf der anderen Wandseite. Auch unter dem alten Bodenaufbau im Erdgeschoss war kein Befall feststellbar, hier zeigte sich nur nasses Holz und ein feuchter Parkettboden aufgrund des Feuchteeinfalls. Dadurch konnten wir den Befall tatsächlich auf eine Mauer eingrenzen, und das auch sehr genau auf einen bestimmten Bereich.

Einer der angrenzenden Kaminzüge ist bisher ungenutzt, wird aber nun zum Nutzen eines Holzofens saniert. Durch Abgastemperaturen mit 300 Grad in der Spitze dürfte sich hier sicherlich kein Befall zeigen. Im zweiten Kaminschacht ist bereits ein Edelstahlschornstein eingebaut, hier ist die Ölheizung angeschlossen. Somit halte ich es für unwarscheinlich, dass der Hausschwamm hier wachsen kann. Auch hier sind die Abgastemperaturen viel zu hoch. Durch die hohen Temperaturen erhitzt sich das Edelstahlrohr massiv.

Soviel zu unserem Maßnahmenplan.

Nun zeigt sich nach mehrfachem Abflammen der Kellerwand (ca. 80cm Bruchstein) immer wieder ein leicht watteartiges Auswachsen des Hausschwamms. Hierzu sei erwähnt, dass wir in ca. 30 cm Wandtiefe Myzel finden konnten. Dies ist auch logisch, da das Myzel ungehindert durch die porösen Mörtelfugen oder fehlenden Mörtel in den Fugen wachsen konnte. Holz oder andere Nahrungsquellen sind im gesamten Keller nicht mehr vorhanden, erst in 3-4 Meter Entfernung beginnt die ca. 100 Jahre alte Eichentreppe.

Auch zu diesem Phänomen wäre ich Ihnen über eine Einschätzung sehr dankbar. Wächst der Hausschwamm hier nur noch schwach aus sich selbst heraus? Ist es ein Überlebenstrieb um letzte Sporen zu entwickeln?

Wir ziehen eine Behandlung der Wand mit Borsalzlösung in Betracht, nach Rücksprache mit unserem Sachverständigen ist dies im Mauerwerk möglich. Glücklicherweise wurde uns das Prozedere genau erläutert und wir können viel Vorarbeit in Eigenleistung betreiben (Löcher bohren, Packer einsetzen).

Mich interessiert aber wirklich, warum der Hausschwamm immernoch dieses wirklich örtlich begrenzte watteartige Luftmyzel ausbildet.

Viele Grüße
Lieber Sebastian,
solange das Mauerwerk noch feucht ist und Nahrung in irgendwelcher Form noch vorhanden sein sollte, kann, auch aus sich selbst heraus, dort befindliches Mycel noch wachsen (Arterhaltung). Es ist aber auf den durchfeuchteten Bereich mit >20% Holzfeuchte beschränkt. Trockenere Bereiche können nicht erreicht werden.
U.U. können auch so genannte Notfruchtkörper gebildet werden. Die können Sie beizeiten (sind leicht abhebbar) entfernen.

Solange kein Holz mehr in der Nähe ist, kann also der Pilz in Siechtum übergehen und verkümmern. Schaden kann er hier und auch andernorts, wo es (ohnehin) trocknener ist, nicht mehr anrichten. Eine Behandlung mit einem Schwammsperrmittel ist da dann nicht mehr nötig. Es würde nebenbei erneut alles aufgefeuchtet, denn die Borlösung besteht ja überwiegend aus Wasser...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

323. Ole
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Moin,
ich habe mir "trockenes" Buchenholz für meinen Smoker gekauft und nach der Lieferung gesehen, dass das Holz teilweise mit einem Schimmel belegt ist... Da ich das Holz ja zum heizen des Smokers benötige, wird es ja in die Nahrungskette meiner Familie gelangen. Das Holz verbrennt und soll das Grillgut räuchern. Ist dieser Pilz ein Problem für die eigene Gesundheit?

Hier mal ein paar Beispielbilder:

http://www.directupload.net/file/d/3722/dk9i5qr3_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3722/5sdtarko_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3722/fyml3vmc_jpg.htm

Danke und Gruß - Ole
Lieber Ole,
ich bin kein Chemiker. Sehr wahrscheinlich ist das Räuchern mit Holz jedoch an sich eine ungesunde Sache. So behaupten es jedenfalls einige Quellen. Mit den Leuten sollten Sie sich beschäftigen. Ich habe wenig Wissen zu den Thema.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

322. Sebastian
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Guten Tag,

vor 3 Tagen musste ich schrecklicherweise einen Hausschwammbefall in meinem Keller feststellen. Das Haus wurde/wird zur Zeit aufwendig saniert, viel Herzblut und Arbeit wurde investiert, ganz abgesehen vom Geld. Wohnräume sind fertig, jetzt wurde dieser Befall entdeckt. Hierzu einige wichtige Infos:

1. Es handelt sich um echten Hausschwamm, durch Sporenbildung und Gutationströpfchen identifiziert.

2. Bei dem Keller handelt es sich um einen Bruchsteinkeller aus Naturschiefer in Gewölbebauweise (Haus um 1890 erbaut). Der Boden besteht aus gestampften Erdreich. Die befallene Wand ist keine Außenwand. Hinter der Wand befindet sich eine tragende Wand aus Ziegelsteinen, welche mitten durchs Haus führt. Ebenfalls befindet sich der Kamin hinter dieser Wand, ebenfalls aus Ziegelsteinen, 2 Schächte, ein Schacht ungenutzt, der zweite wurde saniert zur Nutzung einer Ölheizung. Luftfeuchtigkeit ca. 85-90%, Wandfeuchtigheit ist immer leicht gegeben, stellte aber nie ein Problem dar.

3. Zum Befall: Holz lagerte auf dem Kellerboden. Dies stellte zuvor offenbar kein Problem dar, hier wurden in Holzkisten immer Kartoffeln und andere Lebensmittel gelagert. Nie kam es zu einem sichtlichen Befall.
Nun wurde der Schwamm durch abgelagerte Sporen entdeckt. Mycel und Fruchtkörper waren großflächig auf dem Holz gewachsen. Alles Holz wurde beseitigt und verbrannt, die Bruchsteinwand und der Kellerboden wurden abgeflammt. Leider sitzt der Schwamm mit seinem Mycel in der Wand, ich konnte einen aus der Wand hervorstehenden Strang in Bleistiftdicke ausfindig machen. Zudem findet sich in allen Hohlräumen zwischen dem Schiefer spinnfädenartiges Mycel. Sichtbares Außmaß: vom Boden an ca. 50 cm hoch und 120 cm in der Breite. Vermutlich Bruchsteinwand in 2-schaliger Bauweise.

Die Feuchtigkeitsquelle wird aufgrund der Bauweise kaum abzustellen sein. Viel Feuchtigkeit findet sich nicht in der Wand, ins Erdgeschoss ist bisher nie Feuchtigkeit vorgedrungen. Ab etwa 60cm Höhe sieht die Kellerwand trocken aus.
Über dem Gewölbe befindet sich das Wohnzimmer mitsamt einem Parkettboden, genauer Aufbau nicht bekannt. Da im angrenzenden Hausflur jedoch 2 cm dicke Fleisen verbaut sind, wird sich unter dem Parkettboden ebenfalls mineralisches Material befinden. Auf dem alten Parkettboden liegt nun ein neuer Vinylboden. Im Erdgeschoss liegt die Luftfeuchtigkeit zwischen 55 und 65 %, feuchtes Holz somit eigentlich ausgeschlossen. Tragende Deckenbalken aus Eiche befinden sich erst im 1. OG des Hauses. Diese wurden vor der Renovierung begutachtet und sind wie neu, furztrocken und man bekommt kaum eine Schraube eingedreht. An den Außenwänden bestehen die Stürze aus Eichenholz, ebenfalls gesichtet, auch wie neu.

Nun zur Frage:
Kann der Hausschwamm nun eine Entfernung von 2-3 Metern mit seinen Strängen überbrücken und bis ins Erdgeschoss gelangen, auch wenn ich ihm nun die "Nahrung" mit dem Holz genommen habe? Schafft er das nur durch die Feuchtigkeitsquelle auch ohne Nahrung? Wenn er dies schafft, kann er dann sein Unwesen weitertreiben (Parkettboden, Türzargen, Fußleisten) und sogar weiterwachsen, bis er die Fensterstürze und Balken erreicht?

Ich mache mir schreckliche Sorgen und wollte eigentlich in ein Paar Wochen einziehen. Fachbetrieb wurde angerufen (zur Sicherheit), war allerdings noch nicht vor Ort. Über Ihre Meinung würde ich mich allerdings sehr freuen.
Hallo Sebastian,
zu Ihrer Frage:
Der Echte Hausschwamm und auch alle anderen Gebäudspilze können trockene Bereiche (<20% Holzfeuchte) nur wenige cm überwachsen, weiter nicht. Gebäudepilze brauchen beides, Nahrung und Wasser.
Wenn sie auch nur eines davon wegnehmen, hat ein Gebäudepilz keine Entwicklungsmöglichkeit.
Sonst würden bei uns doch die Häuser reihenweise zusammenbrechen...
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

 

321. Phil
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Guten Tag,
im Keller unseres Zechenhauses haben wir einen Schwammbefall von ca. einem Meter länge auf dort lagernden Balken entdeckt, der durch den Laborbefund einer ansässigen Schädlingsbekämpfungsfirma als echter Hausschwamm identifiziert wurde. Das nächste Holz im Haus sind die Fußbodenbalken der 1. Etage. Der Fußboden des Erdgeschosses besteht aus Stahlträgern, Estrich, Dämmung und einer Fußbodenheizung. Da in der ersten Panik der Fruchtkörper sowie der Putz an den Kellerwänden inkl. der Myzelien (vor der Auseinandersetzung mit dem Thema) von uns entfernt wurde, sollen nun lt. Unternehmen die Fliesen der nahe gelegenden Betonkellertreppe, teilweise des darüber gelegenen Wohnraums, sowie ein Teil Putz im Wohnraum entfernt werden. Halten Sie diese Maßnahme in Hinblick auf das nicht verbaute Holz und der vorhandenen Fußbodenheizung für gerechtfertigt oder sind ggf. weniger Aufwendungen denkbar?

Viele Grüße
Phil
Lieber Phil,
dazu kann ich aus der Ferne natürlich schlecht Stellung nehemn, dann es ist von der örtlichen Untersuchung abhängig, was und wie viel zu tun ist. Sie müssen jedenfall die Ausbreitung des Pilzes im Mauerwerk verfolgen. Wie weit Sie da kommen, zeigt sich dann. Wie groß dann der Sicherheitsabstand zu nehmen ist, (bis (zu) 1,5 m), kommt als nächste Abwägung. Dabei wird auf alle beeinflussenden Bedingungen abgestellt werden. Das kann man rein mechanisch machen oder man berüchsichtigt vorhandene (feuchtetechnisch wirksame) Wechselwirkungen und macht dazu belegte Feststellungen und Bewertung die dann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke