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870. JochenStübenrath
26.09.2004 11:53
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Hallo Herr Rüpke, erstmal: Kompliment für diese nützliche und informative Seite, es gibt soviel Blödsinn im Netz dass man so erfrischend sachkundige Seiten wie die Ihre nicht genug loben kann... Zur Sache: Ich habe bei der Besichtigung eines Fachwerkauses Bj. 1900 recht viele Wurmlöcher in vielen Teilen des Gebäudes festgestellt. Die Wände sind verputzt, daher kann man hier nicht wirklich etwas feststellen. Jedoch sieht man im Keller an der Decke und einigen Stützbalken häufigere, im Dachgeschoss einige wenige und in den Geschossen an und für sich nahezu keine Wurmlöcher. Statisch ist am Haus nichts auszusetzen, es sind auch keine Verschiebungen oder Senkungen festzustellen... Meine Frage: Wie kann ich als Laie feststellen ob die Tiere noch aktiv und anwesend sind? Der momentane Besitzer sagt die Löcher seien seit Jahrzehnten unverändert... "Ha, do wor amol was, abr dia sen scho lang naus"... ![]() Vielen Dank schon im Voraus... Lieber Jochen Stübenrath,
zuerst ist immer entscheidend, über welches Insekt oder welche Insekten reden Sie? Die Artbestimmung ist das erste. Das zweite ist die Bestimmung der verbauten Holzarten, das dritte die Holzfeuchte und die klimatischen Bedingungen an der Baukonstruktion. Gäbe es neben dem festen Glauben auch die weltlichen Beläge, könnte die mundartliche Aussage "Ha, do wor amol was, abr dia sen scho lang naus" auch richtig sein. Dennoch sprechen die allsamt kühleren und feuchteren Befallsstellen stark dagegen. Dabei sind regelmäßig im Keller die größeren Schäden zu finden. Der Splintanteil der verbauten Holzart ist ein Faktor für die verbliebene Standfestigkeit. Bei den hier in Frage kommenden Trockenholzinsekten (vermutlich wird es wohl der Gemeine Nagekäfer sein) bilden neben den verbauten Holzarten besonders die klimatischen Bedingungen in der Baukonstruktion wichtige Vorraussetzungen für einen möglichen Befall und dessen Fortbestand. Im Sommer schlüpfen die Vollinsekten aus. Sie könnten sich darauf konzentrieren, neue Ausschlupflöcher als Aktivitätsbeleg aufzuspüren. Dazu müßten Sie die alten ausschließen, sprich abkleben). An der Anzahl in Bezug auf die Art kann man auf die Intensität schließen. Oder Sie sägen ein Stück heraus und zerlegen es, dann wenden Sie u.U. die Larven finden. Daran kann man dann gut bestimmen. Bestimmungsdienst Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
866. Ralph Ciplajevs
22.09.2004 21:00
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Sehr geehrter Herr Rüpke, wir haben im Februar 2003 in unserem Keller den echten Hausschwamm festgestellt. Dieser Schädling hatte den halben Keller befallen und ist durch das Mauerwerk ( Ziegelmauerwerk von 1904 ) in das Erdgeschoß gewandert. Saniert wurde durch eine Fachfirma. Die Vorarbeiten ( Bohrarbeiten und Abriss ) habe ich selbst unter Anleitung vorgenommen. Kellermauerwerk wurde mit einem 18mm Bohrer im Abstand von 20 cm angebohrt, ebenso das Erdgeschoß. Hier wurde der komplette alte Boden entfernt und der Wandputz bis auf eine Höhe von ca 1,2 m abgeschlagen. In die Bohrlöcher wurde ein Schwammsperrmittel eingebracht und anschließend Kieselsäure zum Trockenlegen. Der Fußboden im Erdgeschoß wurde mit Beton und Estrich neu aufgebaut, die Wände mit Sanierputz verputzt. An einer Stelle im Keller habe ich gestern mit großem Schrecken ein neues Myzel ( Farbe schon rosa ) auf der Wand festgestellt. Diese Mauer wurde aber schon behandelt, ist aber recht feucht geblieben. Meine Fragen: a: war die Sanierung Fachgerecht ? b: was kann ich nach dem Wiederauftritt tun ? c: kann der Pilz auch das Obergeschoß erreichen ( das Mauerwerk hier ist trocken, ebenso im Erdgeschoß ) d: kann der Pilz erneut vom Keller in das Erdgeschoß wandern, trotz Schwammsperrmittel und Kieselsäure ? Für Ihre Hilfe wäre sehr dankbar Mit freundlichen Grüßen Ralph Ciplajevs Lieber Ralph Ciplajevs,
ich hbe Ihren Beitrag zum richtigen Forum zugeordnet. Sie finden die Antwort im Hausschwamm-Forum. Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
864. andre
21.09.2004 18:00
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Hallo! Ich habe eine Frage: Was ist ein "Totenwurm"? Danke im Voraus!! Lieber Andre,
den Begriff "Totenwurm" kenne ich nicht. Vielleicht meinen Sie die "Totenuhr", das ist ein volkstümliche Bezeichnung, für im Gebäude wahrnehmbare Klopfgeräusche, die - so der mystische Glaube - das ablaufende Leben älterer Menschen anzeigen sollen. Das Geräusch wird i.d.R. das die Paarungsbereitschaft anzeigende Lockräusch des Bunten Nagekäfers sein. Während der Nagekäfer eben nur seine Arterhaltung ankündigt, erinnern die Klopfzeichen menschliche Zuhörer an die begrenzte Zeit des Lebens. Es ist wohl ein Zusammenhang von längerer Bettliegezeit, dem genaueren Hinzuhören und der Deutung, Deine Uhr läuft nun ab, was zum tieferen Nachdenken oder zum Glauben führt. Ähnliches gilt auch für Eulenrufe. Der Kautz erzeugt bei dem Ruf "Ki-witt" in allen Mundarten eine Deutung als "komm mit". Damit gemeint ist der Ruf des Sensenmanns, deine Zeit ist bald abgelaufen. Meine Erklärung ist materialistischer: Das Klopfsignal ruft im Fachwerkhaus den Zimmermann zur Arbeit. Gemeldet wird der Tod eines zuvor schon pilzgeschädigten und nachher von Bunten Nagekäfer befallenen und restlich niedergemachten Holzbauteiles. Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
855. Micha
14.09.2004 14:07
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Habe folgendes Problem: Seit ca. einer Woche habe ich in der Küche und im Schlafzimmer mit Holzwürmern zu kämpfen (denke jedenfalls dass es welche sind; Länge ca. 05, -1,5 cm, dunkler Kopf). In beiden Zimmern haben wir Holzverkleidung, die aber meines Wissens nach noch nicht sooo alt ist. Leider aber kommt täglich mind. eins der Viecher zum Vorschein, sie krabbeln sogar über die Tapete (ist das normal bei HW?). Meine Fragen: 1. Woher können die auf einmal kommen in der Vielzahl ?? Kann es damit zu tun haben dass wir vor ca. 2-3 Wochen bei dem heißen Wettereinige Motten in der Wohnung hatten? 2. Oder damit dass wir direkt unterm Dach wohnen (6. Etage)? 3. Und wie bekämpfe ich die Tiere am besten?? Soll ich´s erstmal mit einem Mittel aus dem baumarkt versuchen? Lieber Micha,
leider habe ich noch keine hellsehrische Fähigkeiten entwickelt, obwohl Sie es mir wohl gerne abverlangen wollten. Der erste und aufschlußreichste Weg, um den Antworten zu allen ihren Fragen näher zu kommen, zumal die Insekten ja auch noch im Stück vorhanden sind, wäre eine Bestimmung.Bestimmungsdienst Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
849. Bernd
11.09.2004 13:02
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Hallo Herr Rüpke, vor einigen Jahren habe ich von meiner Großmutter einen alten Weichholz-Schrank geerbt. Vereinzeltes Holzmehl konnte man schon seit längerer Zeit unter dem Schrank beobachten. Der Schrank hat vorallem im Boden eine große Anzahl von ca. 1mm großen Bohrlöchern. Da der Schrank aber als Aufbewahrungsort für Wäsche dient, habe ich immer davor zurückgeschreckt, ihn mit chemischen Mitteln zu behandeln. Vor drei Wochen hat sich die Situation schlagartig verschlimmert. Wir kamen mit dem Absaugen des Holzmehls gar nicht mehr nach. Täglich rieselte eine große Menge herunter. Im Fachhandel hat man mir daraufhin "Auqa Clou, Holzwurm-Ex" empfohlen, da dieses angeblich kaum toxisch sei (0,03% Flufenoxuron) und man den Schrank nach der Behandlung bedenkenlos wieder als Wäscheschrank benutzen könne. Mittlerweile habe ich den kompletten Schrank einmal und die besonders betroffene Bodenpartie zum drittenmal mit "Aqua Clou" eingepinselt. Die Mehlbildung ist zwar stark zurückgegangen. Aber aus vereinzelten Löchern wird immer noch neues Mehl aufgetürmt. Was würden sie mir raten? Soll ich eine neue Dose "Auqa Clou" besorgen und den Schrank zu vierten und fünften mal einpinseln, oder mir ein anderes bzw. toxischeres Mittel besorgen? Wenn ich ein stärkeres Mittel nehme, kann ich den Schrank noch in die Wohnung stellen bzw. Wäsche darin aufbewahren? Vielen Dank für ihre Antwort Schöne Grüße, Bernd Lieber Bernd,
in dem Mittel ist ein Wirkstoff, der in den Hormonhaushalt der Larve eingreift. Häutungen und Verpuppung können so beeinflußt und gestört werden. Um wirken zu können muß es die Tiere erreichen. Über etwaige gesundheitliche Auswirkungen, z.B. auf Menschen, ist mir bislang nichts zu Ohren gekommen. Andere Mittel, wie z.B. schnell wirksame Kontaktnervengifte (Permethrin Deltanmethrin etc.) sind in Wohungen nicht anzuwenden. Wichtig ist auch, die klimatischen Bedingungen am Aufstand des Möbels, trocknere und wärmere Umgebung, im Auge zubehalten. Keinesfalls sollte das Möbel vor einer kalten Außenwand auf täglich naßgefeudeltem Steinfußboden aufgestellt werden. Viele Grüße Hansd-Joachim Rüpke |
848. detlef schold
11.09.2004 00:13
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Hausbock im Buchenholz.....(bezüglich ihrer website) soso..... schon mal was von "Hesperophanes cinereus" alias "aschgrauer abendbock" gehört? Lieber Detlef Schold,
ja, kenne ich, aber nur aus der Literatur. Du bist der Erste, der dazu anbeißt. Schick mal Deine E-mail Adresse, vielleicht kannst Du zu den damaligen Feststellungen möglicherweise unterlaufene Fehlerquellen aufdecken. Super wäre es dann noch, wenn Du auch Vorkommen und Fundstellen von Hesperophanes cinereus in Norddeutschland sagen kannst? Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke |
dort kenne ich keinen persönlich. Schauen Sie mal nach unter www.dhbv.de
dort finden Sie eine Datenbank mit Ausführenden Firmen und Sachverständigen.
Da können Sie ja mal stöbern, was ih Ihrer Nähe ist.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke